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DIE VERKLEIDUNG DER ZAHN- UND KETTENRÄDER gesetzlich vorgeschrieben w erden ?

Von Ingenieur GEORG URBAN, Technischem Aufsichtsbeam ten der Nahrungs- m ittel-Industrie-B erufsgenossenschaft, Charlottenburg.

Jah rau s, jahrein ist m an unablässig bem üht, die U nfallgefahren in der Industrie, im B ergbau, im H andel, im B augew erbe, in d er L andw irtschaft, in d er Schiffahrt usw. auf ein M indestm aß herabzudrücken, m öglichst ganz zu beseitigen. B etrachtet m an jedoch die unfallverhütende T ätig k eit d er Be­

rufsgenossenschaften und d e r S taatsbetriebe, so w ird m an bei aller A ner­

kennung d er B em ühungen und der erzielten E rfolge zugeben m üssen, daß das Ziel bei w eitem noch nicht erreicht ist. Es soll hier nicht m eine Aufgabe se in , den U rsachen für die Erfolge oder die geringen E rgebnisse der U n­

fallverhütung auf den G rund zu gehen. Die eine P artei ste h t auf dem Standpunkte, daß zu w enig rev id iert w ird, das an d ere L ager will die schlechte Erziehung d er A rbeiter, ihre G leichgültigkeit, ja F eindseligkeit g eg en S chutz­

vorrichtungen fü r die E rfo lg lo sig k eit der U nfallverhütung verantw ortlich m achen.

Kurzum, soviele K öpfe, soviele Sinne! ln einem P u n k te dü rfte es aber w ohl kaum eine M einungsverschiedenheit auf dem G ebiete d er B ekäm pfung der U nfallgefahr im M aschinenbetriebe g eben, näm lich darin, daß es von g rö ß te r B edeutung ist: d a ß d e m B e t r i e b s u n t e r n e h m e r v o n d e m M a ­ s c h i n e n f a b r i k a n t e n n u r u n f a l l s i c h e r e M a s c h i n e n g e l i e f e r t w e r ­ d e n . Die beste, schärfste U nfallverhütung w ird d au ern d um den g rö ß ten Teil ihres E rfolges g eb ra c h t w erden, w enn im m er und im m er w ied er die Betriebe m it gänzlich ungeschützten M aschinen a u sg e sta tte t w erden. Die B erufsgenossenschaften haben erst schw ache, dann stärk ere V ersuche g e ­ m acht, die M aschinenfabrikanten fü r die A blieferung von M aschinen zu g e ­ w innen, deren S chutzvorrichtungen den einzelnen P arag rap h en der U nfallver­

h ü tu n g sv o rsch riften d er b etreffenden B erufsgenossenschaften entsprechen, aber oh n e durchgreifenden Erfolg. M an ist auch dazu überg eg an g en , für die M it­

g lie d e r einzelner B eru fsg en o ssen sch aften V erträg e au szu arb eiten , die d en M a­

sch in en fab rik an ten bei L ieferung n e u e r M aschinen u n m ittelb ar verpflichten, d e n von d e r B e ru fsg en o ssen sch aft v o rg esch rieb en en Schutz m itzuliefern. Ja, m an h a t M aschinenfabrikanten, deren u n g esch ü tzte M aschinen Lhifälle h e r­

v orriefen, zivil- und strafrech tlich zu r V e ra n tw o rtu n g g ezo g en .

Z w eifellos w ü rd e eine gesetzlich e R egelung, d u rc h die d e r M aschinen­

fa b rik a n t g ezw u n g en w ü rd e, seine M aschinen n u r m it dem von d en ein­

zelnen B eru fsg en o ssen sch aften v o rg esch rieb en en S chutze zu liefern, als ein Id ealzu stan d im Sinne d e r U n fallv erh ü tu n g b ezeich n et w erd en m üssen. W ir leben a b e r in d e r W irk lich k eit; die E rreich u n g eines solchen Z u stan d es w age ich kaum jem als zu erhoffen. D ie V ersch ied en artig k eit d e r in den vielen tau sen d en B etrieben zur A n w en d u n g g e la n g e n d e n M aschinen, die V erschie­

d e n a rtig k e it d e r m öglichen S ch u tzv o rrich tu n g en , die v ersch ied en en U nfall­

v erh ü tu n g sv o rsch riften bei den einzelnen B e ru fsg en o ssen sch aften selbst, die d am it zu sam m en h än g en d en juristischen S chw ierigkeiten bei A u sa rb e itu n g eines solchen G esetzes hindern uns d aran , diesem Z u k u n ftsg ed an k en p rak tisch nach­

zugehen.

N icht g a n z so sch w ierig sch ein t d e r W eg , den G e se tz g e b e r d a fü r zu gew innen, den M aschinenfabrikanten bei S trafe den V erkauf u n g esch ü tzter M aschinen innerhalb einer b e s t i m m t e n B e r u f s g e n o s s e n s c h a f t zu ver­

bieten. D as V erdienst, diesem G ed an k en ernstlich A u sd ru ck g e g e b e n zu haben, blieb landw irtschaftlichen B eru fsg en o ssen sch aften V orbehalten. Sie sind die ersten g e w e se n , die auf die g ro ß e n G efahren und die riesige Be­

lastung hingew iesen haben, die fü r ihre B e ru fsg en o ssen sch aften d u rch das tägliche E inführen neuer, u n g esch ü tzter M aschinen e n tsteh en , die ersten, die in m ehrfachen Sitzungen und B eratu n g e n la u t und n achdrücklich nach g e ­ setzlichem S chutze g eru fe n haben.

Von einer vollstän d ig en W ie d e rg a b e d e r seh r u m fan g reich en P ro to k o lle d e r K onferenzen d e r landw irtschaftlichen B eru fsg en o ssen sch aften au s den Jahren 1903, 1904 u nd 1905 m uß h ier a b g eseh en w erden. M an w ar ü b e r die Ein­

b rin g u n g eines G e se tz e s , d as d en V erkauf u n g esch ü tzter M aschinen verbietet, a u s juristischen G rü n d en g eteilter A nsicht. Die A nhänger eines Schutzgesetzes hielten sich m it den G eg n ern eines solchen die W agschale. G rundsätzlich w aren alle T eilnehm er ü b er die Z w eckm äßigkeit eines d erartig en G e se tz e s einig. Ein­

gehend w urde auf den in D änem ark eingeführten gesetzlichen M aschinenschutz, zu dem H erstelle r o d er V erkäufer d e r M aschinen verpflichtet sind, hinge­

w iesen. E inige R ed n er b esp rach en G erich tsen tsch eid u n g en g e g e n M aschinen­

fab rik an ten , d eren u n g esch ü tzt g elieferte M aschinen U nfälle h e rb e ig e fü h rt hatten.

N ich t u n e rw ä h n t m ö ch te ich lassen, d aß den K o nferenzen d e r lan d w irtsch a ft­

lichen B eru fsg en o ssen sch aften G eh. R eg .-R at P ro f. K o n r a d H a r t m a n n , S e n a tsv o rsitz e n d e r beim R eich s-V ersich eru n g sam t Berlin, b e ig e w o h n t hat. Er erk lärte, daß er d as Z u stan d ek o m m en eines S chutzgesetzes im In teresse d er U n fallv erh ü tu n g n u r b eg rü ß en w ü rd e, allein die ju ristisch en Schw ierigkeiten d ü rfe m an nich t u n terschätzen.

V erfolgt m an an H and d e r P ro to k o lle au fm erk sam diese V er­

h a n d lu n g e n ü b e r das Z u stan d ek o m m en eines S ch u tzg esetzes, s o m u ß m an s e lb s t als g rö ß te r A n h än g er eines solchen G esetzes zugeben, d aß hier eine

L<n-U N F A L L V E R H Ü T L<n-U N G

m öglichkeit g e g e b e n w ar. Innerhalb d er einzelnen landw irtschaftlichen Be­

ru fsg en o ssen sch aften w ird an den gleichen M aschinen die A nbringung v er­

sch ied en er Schutzvorrichtungen verlangt. D iese Schutzvorrichtungen sind z. T.

seh r verw ickelt, ihre g u te W irksam keit h än g t von peinlichst g en au er M ontage ab. Die E in fü h ru n g d es G esetzes m ußte eben daran scheitern, daß den M aschinenfabrikanten nicht der W eg gew iesen w erden konnte, wie der Schutz an den einzelnen M aschinen au sg efü h rt w erden m üßte.

D er g esu n d e G edanke, d er den B estrebungen der landw irtschaftlichen B erufsgenossenschaften zugrunde lag, dessen A usführung aber an praktischen Schw ierigkeiten scheiterte, darf m eines E rachtens nicht au fg eg eb en w erden, sondern m uß zu neuen V ersuchen erm utigen. Es handelt sich darum , ein A nw endungsgebiet zu finden, auf dem die praktischen Schw ierigkeiten nicht im W ege stehen. Ein solches bilden die bei den verschiedensten M aschinen und V orrichtungen vorkom m enden Zahn- und K ettenräder. H ier b esteh t u n ter allen T echnikern E inigkeit ü b er die Art d er S chutzvorrichtungen. Die A n­

b ringung eines g en ü g en d starken Blechw inkels an den Eingriffstellen d e r Z ahn- und K etten räd er ist g eeignet, einen dauernden und ausreichenden Schutz für diejenigen zu bieten, die bei der A rbeit o d er aus sonstigem A nlaß m it d er M aschine in B erührung kom m en. M an kom m e m ir nicht m it d er E inw endung, d e r M aschinenfabrikant w isse oft v o rh er nicht, in w elcher R ich­

tu n g die M aschine, die Ü bertragung laufen w erde, ln solchen zw eifelhaften Fällen m üssen vorsich tsh alb er Ein- und A uslauf g esch ü tzt w erden. W enn w ir die heutigen am erikanischen M aschinen betrachten, m üssen w ir den am erikanischen M aschinenfabrikanten unsere A nerkennung ü b er den an den M aschinen g u t und gefällig angebrachten Z ahnradschutz zollen. M eistens sind die Z ah n rä d e r in saubere, g u ß eisern e V erkleidungen g eb rach t w orden.

D er praktische A m erikaner w eiß seh r w ohl, w arum er seine M aschinen schützt, ohne daß d er G esetzg eb er ihn dazu zw ingt. Die ung eh eu ere B elastung des B etriebsuntem ehm ers, die in seh r hohen Beiträgen für seine private A rbeiterversicherung zum A usdrucke kom m t, die strengen gew erkschaftlichen V erhältnisse und die F o rd eru n g en der straff organisierten A rbeiter, g en ü g en d Schutzm aßregeln an den M aschinen anzubringen, nötigen ihn zur A nbringung des Z ahnradschutzes.

Kann hiernach an d er praktischen A usführbarkeit bestim m t bezeichneter Schutzvorrichtungen bei Z ah n räd ern nicht gezw eifelt w erden, so b e ste h t noch w eniger ein Zweifel darüber, daß w ir es hier mit einem G ebiete zu tun haben, in dem U nfallverhütungsm aßregeln auf das eindringlichste g e fo rd e rt w er­

den m üssen. Es g ib t w ohl kaum eine B erufsgenossenschaft, die nicht in ihren U n fallverhütungsvorschriften einen Satz hat, d er die V erkleidung d er Z ah n räd er fo rd ert. U nverkleidete Z ah n räd er sind u n ter allen U m ständen, m ögen sie an M aschinen m it H and- od er K raftbetrieb Vorkommen, gefährlich, sehr gefährlich. LInendlich viele U nfälle sind alljährlich auf ungeschützte Z ah n ­ rad g etrieb e zurückzuführen. T äglich kann man nagelneue M aschinen ohne jedeii Z ah n rad sch u tz antreffen. Die technischen A ufsichtsbeam ten d er N ahrungs- m ittel-ln d u strie-B eru fsg en o ssen sch aft haben in den letzten zw ei Jahren an 120 neuen M aschinen das Fehlen des Z ahnradschutzes den M aschinenfabrikanten schriftlich zur w arnenden K enntnis gebracht. Bei unendlich vielen anderen

M aschinen m it fehlendem Z ah n rad sch u tze w ar d er F ab rik an t nicht zu e r­

m itteln. In 1283 Fällen m ußten im Ja h re 1908, also in e i n e m Jah re, bei d ieser B eru fsg en o ssen sch aft fehlende Z ahn- und K etten rad v erk leid u n g en an ­ g e o rd n e t w erden. T a tsa c h e ist, d aß alljährlich, täglich eine g ro ß e Anzahl A rbeiter und a n d e re r P erso n en durch u n g esch ü tzte Z a h n rä d e r tödlich v eru n ­ glücken o d e r in ih rer G e su n d h e it sch w er g e sc h ä d ig t w erd en und den Be­

ru fsg en o ssen sch aften g ro ß e K osten hierdurch erw achsen.

Es ist k ein esw eg s etw as U ngew öhnliches, daß die G e se tz g e b u n g die H erstellu n g und den V ertrieb g e fa h rb rin g e n d e r G e g en stän d e v e rb ietet und d urch S trafv o rsch riften regelt. Ich erinnere an die G esetzesv o rsch riften ü b er den H an d el m it G iften, die H e rste llu n g von G en u ß m itteln , Spielsachen, w eiter daran, daß S chußw affen nu r nach P rü fu n g und m it Schußstem pel v erk au ft w erd en dürfen. A uch die B estim m ung des § 330 d es Rcichs- strafg esetzb u ch es und die in allen B u n d esstaaten b esteh eu d en B au ordnungen dürfen zum V ergleich h eran g ezo g en w erden. D iese V o rsch riften w enden sich nicht bloß und nicht in erster R eihe an den B auherrn und H a u se ig e n ­ tüm er, indem sie ihm die A uflage m achen, das G eb ä u d e e rst dann zu benutzen, w enn alle V orrich tu n g en zum S chutze d e r B ew o h n er g etro ffen sin d ; v ielm eh r m achen die B au o rd n u n g en und das S trafg esetz es schon dem B aum eister und A rchitekten u n ter S tra fa n d ro h u n g zur Pflicht, d aß er B auten n u r u n te r B eo b ach tu n g bestim m ter S icherheitsregeln, w ie bezüglich d e r Stärke d er G ru n d m au ern , T ra g m a u e rn usw ., herstellt. M an kann also sag en , daß es w ed er neu noch ung ew ö h n lich ist, w enn ein G esetz die H erstellu n g und den V erkauf von M aschinen und V o rrich tu n g en , an den en Z ah n - und K etten räd er V orkomm en, u n ter S tra fa n d ro h u n g n u r dann g e sta tte t, w enn sie m it bestim m ten und von d er T echnik allgem ein fü r zw eck m äß ig und e r­

forderlich erach teten S chutzvorrichtungen v ersehen w erden.

W ieviel zw eckm äßiger es ist, d aß d er G ese tz g e b e r u n m ittelb ar auf den einw irkt, d e r die M aschine herstellt, als auf den, d e r sie b en u tzt, bed arf keiner A u sführung. D er gleiche Schutz, w elcher d er g esam ten B evölkerung in bezug auf G en u ß m ittel, S chußw affen, Bauten usw . g e w ä h rt w ird, soll auch u nser» A rbeitern zuteil w erden. Die b esteh en d e U n fallv erh ü tu n g se tz t m eist erst d ann ein, w enn die G efah r bereits vorh an d en , w enn das U nglück g e ­ schehen ist. Es w ird so unendlich viel über soziale F ürso rg e geschrieben und g e re d e t; w er v erg iß t so leicht die schönen W o rte , die alle Jahre auf den evangelisch-sozialen K o n g ressen , zuletzt in H eilbronn, g esp ro ch en w o rd en sind! D er B reslauer K ath o lik en tag h at erst v o r ku rzer Z eit zur sozialen F rag e Stellung gen o m m en und den G eb ild eten des V olkes manch*

b ittere W ah rh eit vo r A ugen g eh alten . A uch d o rt w u rd en herrliche W o rte g etau sch t. W e r im A ufsichtsdienste ste h t, w er täglich g eg e n den Unf ug anzukäm pfen hat, d e r darin b esteh t, d aß M asch in en fab rik an ten im m er und im m er w ied er ihre M aschinen o hne S ch u tzv o rrich tu n g en , m it ungesch ü tzten Z ah n räd ern h inausgehen lassen, w eiß, d aß da d ra u ß e n oft recht, recht w enig von sozialem E m pfinden an zu treffen ist. Die Z ahl d e r M aschinen­

fabrikanten, denen die G efahr, w elche die u n g esch ü tzten Z a h n rä d e r m it sich bringen, b ek an n t ist, und die tro tzd em die A n b rin g u n g des Schutzes u n te r­

lassen, ist leid er seh r g ro ß und w äch st von J a h r zu Jah r. D urch A

uf-U N F A L L V E R H Ü T uf-U N G

H artin g , d urch Bitten, d urch F ordern ist hier nichts zu e rreich en ; hier kann n u r noch d er G esetzg eb er helfen. D er M aschinenfabrikant selbst wird keinen G rund h ab en , gegen das Eingreifen d er G esetzg eb u n g anzukäm pfen. Es wird erkennen, daß dam it so g ar seinen Interessen gedient ist. D er gew issenhafte Fabrikant, d e r heute pflichtgem äß die Zahnradverkleidungen ohne w eiteres bei den von ihm in V erkehr gebrachten M aschinen anbringt, wird gestützt gegen den W ettb ew erb desjenigen, d e r aus G ründen d er B equem lichkeit o d e r des billi­

geren A ngebotes M aschinen ohne Z ahnradschutz verkauft.

Auch u n ter d er g eg en w ärtig en G esetzg eb u n g ist ja für den M aschinen­

fabrikanten die G efah r einer zivilrechtlichen und strafrechtlichen V eran tw o rt­

lichkeit fü r U nfälle infolge m an g eln d er Z ah nradverkleidungen keinesw egs au s­

geschlossen. V ielfach w erden von den G ew erb e- und F abrikeninspektoren, den technischen A ufsichtsbeam ten d e r einzelnen B erufsgenossenschaften die M aschinenfabrikanten au fg efo rd ert, fü r bestim m te B etriebe die M aschinen w egen d er d ro h en d en G efahren n u r m it Z ah nradverkleidungen herzustellen.

Es ist d ah er seh r w ohl m öglich, daß im Falle d er U nterlassu n g ein U nglücks­

fall an solchen ungesch ü tzten M aschinen auf das V erschulden des liefernden Fabrikanten zurückgeführt w erden könnte. Für die B erufsgenossenschaft und Be- Irieb su n tern eh m er steht die Z w eckm äßigkeit des gesetzgeberischen V orgehens au ß er Frage. W ieviel Ärger, wieviel Schererei und wieviel U nglücksfälle w ären zu verm eiden, w enn d er fehlende Schutz gleich vom F abrikanten an g eb rach t w ü rd e!

Die E rfo lg e d er U n fallverhütung w erden zum g ro ß en T eile dadurch leider g e ­ m indert, daß d e r in die B erufsgenossenschaft neu aufgenom m ene B etriebs­

u n tern eh m er keine A hnung von den besteh en d en U nfallverhütungsvorschriften se in e r B eru fsg en o ssen sch aft hat und infolgedessen auch bei B estellung neuer M aschinen sich nicht auf diese U nfallverhütungsvorschriften beziehen kann.

M an könnte die E in w en d u n g erheben, daß die Z ahnradverkleidung ein G eg en stan d g an z b e so n d e re r A rt sei, und daß es nicht angem essen e r­

scheine, w egen eines so eng b egrenzten G eg en stan d es die Klinke d e r G e ­ se tz g e b u n g in die H and zu nehm en. D iese E in w en d u n g ist nicht b eg rü n d et.

Z a h n rä d e r sind sicher eine d er allgem einsten E inrichtungen d er industriellen Technik. Die Zahl d er M aschinen und V orrichtungen, an denen sie zur A nw endung gelangen, ist außero rd en tlich g ro ß . U nd zw ar h an d elt es sich n ich t etw a um M aschinen, die g era d e n u r fü r b esondere Industrien in Be­

tra c h t kom m en. Es w ird kaum eine Industrie g eben, die ohne M aschinen m it Z ah n räd ern arbeitet. D azu kom m en die vielen M aschinen m it Z a h n ra d ­ g e trie b e n in d er L andw irtschaft, im H andw erk, selb st im Flaushalt, kurz, es handelt sich um ein h ö ch st um fangreiches G eb iet d er verschiedensten Lebenskreise.

Z u sam m enfassend lassen sich für eine G esetzesvorschrift d er von mir vo rg esch lag cn en Art folgende P unkte g elten d m achen:

I. Die gesetzliche R egelung ist m öglich, weil die Z ah n rad v erk leid u n g eine technisch einfache V o rrichtung ist, und weil die Technik über die zw eck­

m äß ig ste A rt des Schutzes einig ist.

II. Die G esetzesv o rsch rift ist no tw en d ig , weil die U nfälle infolge m an ­ g e ln d e r Z ah n rad V erkleidungen einen g ro ß en T eil d er U nfälle in In­

dustrie, L andw irtschaft, H andw erk usw . darstellen.

III. Die G esetzesv o rsch rift ist nichts von G ru n d aus N eues, so n d ern e n t­

sp rich t einem G ru n d sätze, auf dem sich vielfache B estim m ungen der b esteh en d en G e setzg eb u n g aufb au en .

IV. Die V o rsch rift ist zw eckm äßig im In teresse säm tlicher an d er U n­

fa llv erh ü tu n g b eteilig ter K reise un d s te h t nicht im W id ersp ru ch e mit d en In teressen d er M aschinenfabrikanten.

V. D as A n w en d u n g sg eb iet d e r G esetzesv o rsch rift ist so um fangreich, d aß es sich lo h n t und g eb o te n ist, g esetzg eb erisch einzugreifen.

Die G esetzesv o rsch rift kön n te etw a folgenden In h alt h a b e n : W er als H e rste lle r o d e r H än d ler M aschinen, Ü b ertrag u n g en oder V orrich tu n g en m it Zahn- o d er K ettenrädern o h n e Schutzverkleidungen in V erk eh r b rin g t o d er m ontiert, w ird zu G eld- o d er H aftstrafe ver­

urteilt.

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