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Zur Multiplizierung in der politischen Sprachmanipulation

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Academic year: 2021

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Jacek Makowski

Zur Multiplizierung in der

politischen Sprachmanipulation

Acta Universitatis Lodziensis. Folia Germanica 5, 3-15

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A C T A U N I V E R S I T A T I S L O D Z I E N S I S F O L I A G E R M A N I C A 5 , 2 0 0 9

Jacek M a k o w sk i*

ZUR MULTIPLIZIERUNG IN DER POLITISCHEN SPRACHMANIPULATION

G egenstand des vorliegenden Artikels ist die Auseinandersetzung mit einer der innerhalb des politischen Sprachhandelns am meisten eingesetzten Technik der Ü berredung bzw. M anipulation. G em eint ist das Verfahren der W iederholung, in dessen Rahm en innerhalb einer oder auch mehrerer Sprach- handlungen bestimmte Lexeme, Phrasen, K om ponenten oder aber auch gesamte M otive multipliziert werden, was auf das Erreichen der gewünschten, dem Redner bzw. A gitator genehmen Wirkung abzielt. Ausgehend von einem kurzen Ü berblick über das Wesen der Propaganda, dessen fester Bestandteil eben die M ultiplizierung ist, werden anhand von ausgewählten Beispielen aus der Zeit der nationalsozialistischen Propaganda sowie der D D R -Propa- ganda gewisse Facetten des Verfahrens der W iederholung genauer erläutert.

D as W ort Propaganda entstam mt ursprünglich aus dem kirchlichen Bereich. D er Begriff Propaganda wird zunächst gebräuchlich, indem er sich als K urzform für die 1622 von Papst Gregor XV. in Rom gegründete kirchliche Institution (Sancta) Congregatio de Propaganda Fide - (Heilige)

Gesellschaft zur Verbreitmg des Glaubens - herauslöst (Schmitz-Berning 1998,

S. 475ΙΓ.). Im D eutschen wird zwischen 1840-1850 ein deutlicher Wandel im G ebrauch des A usdrucks erstmals erkennbar, wo der Begriff nicht mehr als Bezeichnung für eine Institution oder G ruppierung, sondern für das Propa­ gieren selbst verwendet wird (Schmitz-Berning 1998, S. 475ff.). Das dem W ort zugrunde liegende lateinische Verb propagare (, weiter ausbreiten',

,ausdehnen') setzt sich im deutschen propagieren (Propaganda machen, fü r etwas werben, etwas verbreiten) fort (Duden 1989a, S. 553). Duden Universal­ wörterbuch versteht unter Propaganda eine „systematische Verbreitung poli­

tischer, weltanschaulicher oder ähnlicher Ideen und Meinungen m it dem Ziel, das allgemeine Bewusstsein in bestimmter Weise zu beeinflussen“

(Duden, 1989b, S. 1187). Nach K ról bedeutet Propaganda eine absichtliche

* D r . J a c e k M a k o w s k i , L e h r s t u h l f ü r d e u t s c h e u n d a n g e w a n d t e S p r a c h w i s s e n s c h a f t , U n i ­ v e r s i t ä t Ł ó d ź .

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- informative, persuasive und rituelle - Beeinflussung einer Menschengemein­ schaft m it dem Zweck, gewünschte politische, sozial-wirtschaftliche oder kulturelle Effekte zu erzielen. Beabsichtigt ist die H erausbildung einer posi­ tiven bzw. auch negativen psychischen Disposition des Empfängers, die in dessen Verhaltensweisen und H altungen widerspiegelt wird (K ról 1999, S. 7). In diesem Zusam m enhang ist zwischen Propaganda und Agitation sowie

Propaganda und Indoktrination zu unterscheiden. W ährend die erstere eine

Program m- und organisationsm äßig einfachere F orm der Propaganda ist und au f emotionelle und kurzfristige W irkung abzielt, beabsichtigt die Indoktrination die Herausbildung anhaltender Veränderungen in den H al­ tungen und dem Bewusstsein der Gesellschaft unter Zuhilfenahme solcher Einrichtungen wie dem Schulwesen, M ilitär, M onoparteien und M assenor­ ganisationen (K ról 1999, S. 7). N ach Gliwiński, M arkow icz, Weigt (1993/1994, S. 153) beinhaltet das W ort Propaganda zum einen politische Überredungshandlungen, ferner unehrliche Überredungshandlungen, was auch eine starke m anipulative K om ponente der Propaganda impliziert, da das unehrliche, versteckte, und für den Empfänger meist ungünstige Ziel der Überredung, bzw. Persuasion als eine der G rundeigenschaften der M anipu­ lation gilt.1

Einen politischen K ontext erhält der Begriff erstmals im Zusamm enhang m it der psychologischen Kriegsführung des Ersten Weltkrieges, dieser K on­ text wird anschließend in der W eimarer Republik gefestigt, um seinen H öhepunkt in der Zeit der nationalsozialistischen H errschaft zu erreichen. D ie von A dolf H itler in dem Kapitel Kriegspropaganda von Mein K am pf ausführlich behandelten Propagandam axim en greifen an vielen Stellen be­ sonders in den Grundprinzipien auf seine Auseinandersetzungen m it soziali­ stisch-marxistischen O rganisationen zeit der W eim arer Republik, vor allem aber auf die E rfahrungen mit der K riegspropaganda des Ersten Weltkrieges zurück, was H itler (1926, S. 185) nicht selten in Mein K a m p f manifestiert: „A n dieser feindlichen K riegspropaganda habe auch ich unendlich gelernt.“ A n vielen Stellen äußert er dagegen K ritik gegenüber einer unzureichenden, schwachen und unwirksamen deutschen Kriegspropaganda.

Nach M adajczyk (1970, S. 109) ließe sich das Phänom en der N S-Propa- ganda au f drei Grundprinzipien zurückführen: vereinfachen, auf Em otionen einwirken und ständig wiederholen. Diese im U m fang relativ lapidare C ha­ rakteristik einer der früheren Auseinandersetzung m it der N S-Propaganda weist jedoch auf deren wesentlichsten Eigenschaften hin. Sie beinhaltet Inform ationen in Bezug auf das Niveau sowie zwei ausgesprochen wichtige m anipulatorische Verfahren - nämlich zum einen die Zielscheibe der Propa­

1 Z u m W e s e n d e r P h ä n o m e n e M a n i p u l a t i o n u n d P e r s u a s i o n v e r g l e i c h e u . a . P u z y n i n a ( 1 9 9 2 , 1 9 9 7 ), G r z y w a ( 1 9 9 7 ) u n d B r a l c z y k ( 2 0 0 0 ) .

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Z u r M ultiplizierung in der politischen Sprachm anipulation 5

ganda, die von dem Verstand des Rezipienten a u f seine Gefühlssphäre, auf seine Em otionen verlegt wird, zum anderen die R edundanz der Propaganda, ergo das ständige W iederholen bestimmter Inhalte.

In Bezug au f die Redundanz der Propaganda führt K ról (1999, S. 87) die W orte eines nationalsozialistischen Propagandatheoretikers an, nach dem die agitatorische Aufgabe des Propagandaapparates nur zu einem geringen M aße d arau f beruhe, „in Vielfältigkeit zu schillern.“ Es handle sich eher darum , einige wesentliche politische Gedanken zu präsentieren, um diese den Rezipienten aufzuzwingen und in dessen K öpfe in H underten von Variationen einzuhämmern, und das m it einer beharrlichen Konsequenz (Król 1999, S. 87, A nm . 341, S. 122). In der T at scheint diese Eigenschaft der ständigen W iederholung bestimmter D oktrinen eine Eigenschaft zu sein, die das Wesen der N S-Propaganda über weite Strecken prägt:

(1) Auch hier war das Beispiel der feindlichen Kriegspropaganda vorbildlich. Auf wenige Gesichtspunkte war sie beschränkt, ausschließlich berechnet auf die Masse, und mit unermüdlicher Beharrlichkeit wurde sie betrieben. Während des ganzen Krieges wurden die einmal als richtig erkannten Grundgedanken und Ausfüh­ rungsformen angewendet, ohne dass auch nur die geringste Änderung jemals vorgenommen worden wäre. Sie war im Anfang scheinbar verrückt in der Frechheit ihrer Behauptungen, wurde später unangenehm und ward endlich geglaubt (Hitler 1926, S. 195f.).

In dieser Ä ußerung spricht Hitler einen fundam entalen G rundsatz und die wohl charakteristischste Eigenschaft der Propaganda an. Die von Hitler angedeutete K onzentration au f wenige Gesichtspunkte und die unermüdliche

Beharrlichkeit in deren Verbreitung beziehen sich au f eine M anipulations­

technik, die seit jeher als ein fundamentales Beeinflussungsmittel gilt - die unablässige Technik der Wiederholung (vgl. Makowski 2008, S. 80fT). Obzwar relativ simpel in ihrem Wesen, w ar und bleibt diese Technik eine der effektivsten au f dem Feld der Beeinflussung - nach Goebbels’ Devise: man wiederhole eine Lüge tausendmal und sie würde zur W ahrheit werden: (2) Aber alle Genialität der Aufmachung der Propaganda wird zu keinem Erfolge

führen, wenn nicht ein fundamentaler Grundsatz immer gleich scharf berücksich­ tigt wird: Sie hat sich auf wenig zu beschränken und dieses ewig zu wiederholen. Die Beharrlichkeit ist hier wie bei so vielem auf der Welt die erste und wichtigste Voraussetzung zum Erfolg (Hitler 1926, S. 194).

Diese Vorgehensweise ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass, so Klaus (1972, S. 42ff.), das „Denken der Menschen außerhalb ihres unmittelbaren beruflichen bzw. fachlichen Denkprozesses“ dazu neigen soll, „sich an Schematismen, an Stereotype zu halten. Besonders wirksam sind Stereotype,

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die stark vereinfachende A ntw orten auf komplizierte Fragen geben.“ Zu der Auffassung von K laus muss allerdings unbedingt hinzugefügt werden, dass das Schematisieren von Inhalten nicht nur d arau f abzielte, die stereotype Denkweise der Rezipienten anzusprechen, sondern vielmehr auch darauf, einer bestim mten propagandistischen Aussage den A nspruch der absoluten Gültigkeit und m ithin eines Dogmas angedeihen zu lassen, um somit auf weiterreichende A rgum entation verzichten zu können und aufkommende Zweifel auszuschließen. Jener apodiktische Redestil, in dem etwas, was erst bewiesen werden müsste, bereits als offenbarte W ahrheit vorweggenommen wird, gilt als M arkenzeichen der nationalsozialistischen Propaganda.

N eben dem schematisierten Inhalt spielen im Falle der Beeinflussung durch W iederholung zwei weitere K riterien eine Rolle - zum einen ist es die Intensität der W iederholung und die „gleichmäßige Einheitlichkeit ihrer A nw endung“ (H itler 1926, S. 194) - zum anderen ist es deren D auer. Und obwohl m an den zuvor angeführten Zitaten der Nazi-Theoretiker bezüglich der Beharrlichkeit kaum Mangel an Bildhaftigkeit nachsagen kann, so scheint doch der folgende Auszug aus Hitlers Mein K a m p f diese bei Weitem zu übertreffen:

(3) Die Aufnahmefähigkeit der großen Masse ist nur sehr beschränkt, das Ver­ ständnis klein, dafür jedoch die Vergesslichkeit groß. Aus diesen Tatsachen heraus hat sich jede wirkungsvolle Propaganda auf nur sehr wenige Punkte zu beschränken und diese schlagwortartig solange zu verwerten, bis auch be­ stimmt der Letzte unter einem solchen Worte das Gewollte sich vorzustellen vermag (Hitler 1926, S. 190).

Die K onzentration auf wenige Gesichtspunkte, die mit größter Beharrlichkeit, K onsequenz und Geduld betriebene immerwährende W iederholung derselben bildet nach H itler den Schlüssel zum Erfolg einer au f die M asse gerichteten Propaganda. Somit gehört auch das Verfahren der W iederholung, bzw. M ultipüzierung (Król 1999, S. 459-466), wohl zu den wichtigsten m anipula­ tiven V erfahren der N S-Propaganda und steht direkt im Zusamm enhang m it der Beziehung zwischen Q uantität und Q ualität der übermittelten Inhalte. W ährend unter Q uantität die R edundanz, also die Frequenz der Multi- püzierung der gegebenen Elemente aufzufassen ist, versteht sich in diesem Zusam m enhang unter Q ualität „der W ahrheitsgrad“ der jeweiligen an den Rezipienten überm ittelten Inform ation. Die Tatsache, ob die jeweilige A us­ sage der W ahrheit entspricht oder nicht, spielt nicht selten eine nebensäch­ liche Rolle, solange nur die W iederholung jener A rgum entation den Erfolg verspricht. In der W iederholung wirksamer, jedoch nicht unbedingt wahrer Argumente sieht unter anderem Fritzsche das Grundprinzip jeder Propaganda (vgl. Fritzsche 1940, S. 44-45, 55-56, 87-88; K ról 1999, S. 492). In Bezug

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Z u r M ultiplizicrung in der politischen Sprachmanipulation 7

auf den N S-Propagandaapparat war es Goebbels’ Devise der tausendmaligen W iederholung, die die unbestrittene manipulatorische W irkung des ständigen W iederholens derselben Inhalte zum fundam entalen G rundprinzip der NS- Propaganda machte - „m an wiederhole eine Lüge tausendm al, und sie würde zur W ahrheit w erden.“ Diesbezüglich könnte also ein folgender G rundsatz form uliert werden, dass bestimmte Elemente zu m anipulatorischen Zwecken einer im merwährenden W iederholung unterliegen, und das um so mehr, je niedriger ihr W ahrheitsgehalt ist.

Verweisend au f die A bhandlung The Fine A rt o f Propaganda von Lee und M ccLung (1939) weisen Gliwiński, M arkowicz, Weigt (1993/1994) im Zusam m enhang m it der D D R -Propaganda auf die sieben Grundzüge der Ü berredungstaktik. D em nach muss der Propagandaapparat unter anderem stereotype A usdrücke bilden und verbreiten, ferner eigene Ziele m it den Begriffen von hohem gesellschaftlichem Prestige verbinden sowie in seinem sprachlichen H andeln das W ahre m it dem Falschen mischen. Die Redundanz geht in dieser H insicht m it der stereotypen Ausdrucksweise einher, die als der G ebrauch stets derselben sprachlichen K onstruktionen, ritualisierter, festgefahrener Strukturen innerhalb der Sprache zu verstehen ist. Die in diesem Zusam m enhang angeführte stereotype Ausdrucksweise, die Rituali- sierung des G eäußerten, ist zugleich auch eine der wesentlichsten Eigens­ chaften der Orwellschen N eusprache (Gliwiński, M arkow icz, Weigt, 1993/1994, S. 155).

D er K onservatism us der Neusprache resultiert aus der Synthese widers­ prüchlicher pragm atischer und ritualer Faktoren, was zur Ausschließung des Verschleiß bestimmter sprachlier Elemente führt. Die Pragm atik wird durch das Rituale eingeschränkt, das es verhindert, dass die Grenzen der in der gegebenen Situation geltenden Sprache überschritten werden. „D as Rituale der Propagandatexte wird vor allem dadurch deutlich, dass die für die Verm ittlung gewisser Inhalte sprachliche Stereotype, Schablonen, erstar­ rte Sprachm uster einführen, die bei der Form ulierung dieser Inhalte zur Pflicht werden. Dasselbe M uster wird endlos vervielfältigt, es werden bestimmte Sprachregeln respektiert, ohne die ist der von den Dezidenten angestrebte Inform ationsw ert der Propagandatexte ohne Bedeutung. Man kann hier eine Analogie zu verschiedenen Zeremonien und liturgischen Texten finden, die von vornherein bestimmte Form ulierungen enthalten.“ Ergo sind die Folgen des Rituals in den Propagandatexten „sich wieder­ holende V erbindungen von W örtern, Etiketten, konventionellen Ausdrücken und politischen Phraseologismen“ , die in anderen Textsorten eine andere Bedeutung haben.2

2 Z u d e n E i g e n s c h a f t e n d e r N e u s p r a c h e u n d d e s R i t u a l s v e r g le i c h e : G l i w i ń s k i , M a r k o w i c z , W e i g t ( 1 9 9 3 / 1 9 9 4 ) , S . 155Г.; O r w e l l ( 1 9 7 9 ) s o w i e B r a l c z y k ( I 9 S 7 ) , S . 4 9 - 5 2 .

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Bei Betrachtung der konkreten Beispiele für den Einsatz der Wiederholungs­ technik ist festzustellen, dass die ständige W iederholung bestim mter Motive durch die sprachliche Wiederaufnahme gewisser sprachlicher Einheiten begleitet wird. Jene Schablonen, bzw. erstarrte Sprachm uster erstrecken sich meist von einzelnen W ortverbindungen und Kollokationen, über kurze Phrasen bis hin zu ganzen Sätzen. D as nachfolgende Beispiel, in dem das NS-Schlagwort deutsch mehrfach multipliziert wird, belegt die unermüdliche Beharrlichkeit des Verfah­ rens der M ultiplizierung der NS-Propaganda. D er im nachfolgenden Beispiel durch das Lexem deutsch vertretene Begriff des D eutschtum s (im Sinne von A riertum ) wird in allen thematischen Bereichen als das positive Gegengewicht zu dem Judentum und eine ausdrücklich positive Eigenschaft hervorgehoben und gewinnt letzten Endes, quasi wie im K am pf Gut gegen Böse, die Oberhand: (4) „Ins Judenhaus gehn wir nicht!“

Die Mutter zu dem Kinde spricht „Nur deutsche Waren kaufen wir Mein liebes Kind, das merke Dir Nur das, was deutsche Hand geschafft Durch deutschen Fleiß und deutsche Kraft Soll’n deutsche Frauen kaufen

Drum wollen wir nur laufen Ins Haus der deutsche Waren Wo wir auch mehr ersparen Weil billig alles ist und echt Beim Juden aber kauft man schlecht Drum merke, was die Mutter spricht Beim Juden kauft man nicht“ (Fischer 1991, S. 42).

(5) Allmächtiger Gott, segne dereinst unsere Waffen; sei so gerecht, wie du es immer warst; urteile jetzt, ob wir die Freiheit nun verdienen; Herr, segne unseren Kampf! (Hitler 1934, S. 715).

Die M ultiplizierung geht nicht selten über die Ebene des Lexems hinaus, obwohl sich das eingesetzte Lexem häufig auf dasselbe Bezeichnete bezieht. Beispielsweise ist bei dem M issbrauch religiöser, kultischer und mystischer Elemente innerhalb des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs der Gebrauch desselben M usters unter Verwendung von relativ geschlossenen Synonym­ reihen zu isolieren. Dies ist auf das Bestreben des N S-Propagandaapparates zurückzuführen, einerseits den Elementen der NS-Ideologie die Form des D ogm as zu verleihen, wie auch die nationalsozialistische Führung zu m ytho­ logisieren, an deren Spitze der gottgesandte F ührer und Reichskanzler A dolf Hitler stand. Stets wird dabei mithilfe von verschiedenen Sprachzeichen auf die Tatsache hingewiesen, dass sowohl der Führer als auch sämtliche

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Elemen-Z ur Multiplizierung in der politischen Sprachmanipulation 9

te der nationalsozialistischen Ideologie sich der Zustim m ung und des Segens der über die W elt herrschenden Allmacht erfreuen. Bei der Zusammenstellung des angesprochenen M usters spielt die Auffassung des Gottesbildes eine Rolle, die einen H intergrund für die D istribution und die Semantik solcher Bezeichnungen wie Allmächtiger, Allmacht, Herr, Herrgott, Schöpfer, Vor­

sehung und Gott bildet. In der nationalsozialistischen Sprachrealität wird

um die Bedeutung einer über die Well herrschenden weltschöpferischen A l­

lmacht eine relativ geschlossene G ruppe von A usdrücken gebündelt. Die

Profanierung der jeweiligen Bestandteile dieser G ruppe zu propagandistischen Zwecken geschieht nicht ohne Veränderung deren Semantik, was auch auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass sich in der Semantik und D istribution der jeweiligen Elemente das Verhältnis von H itler zu dem katholischen G lauben m anifestiert. Die angesprochene Synonymreihe rund um die K om ­ ponente Gott bildet einen der drei Pole des im Vorhergehenden genannten M usters. Die zwei weiteren Pole besetzt auf der einen Seite der Führer A dolf H itler, auf der anderen Seite sämtliche Elemente der NS-Ideologie, für die stellvertretend das Lexem Mission (auch vertreten durch Sprach- zeichen wie etwa Kampf, Weg oder Aufgabe) verwendet wurde (vgl. M akow ­ ski 2008, S. 200ff.):

(6) Beide, [...] beide christlichen Konfessionen sehen dieser Entweihung und Zerstö­ rung eines durch Gottes Gnade der Erde gegebenen edlen und einzigartigen Lebewesens gleichgültig zu. Für die Zukunft der Erde aber liegt die Bedeutung nicht darin, ob die Protestanten die Katholiken oder die Katholiken die Protes­ tanten besiegen, sondern darin, ob der arische Mensch ihr erhalten bleibt oder ausstirbt. Dennoch kämpfen die beiden Konfessionen heute nicht etwa gegen den Vernichter dieses Menschen, sondern suchen sich selbst gegenseitig zu vernichten. Gerade der völkisch Eingestellte hätte die heilige Verpflichtung, jeder in seiner eigenen Konfession dafür zu sorgen, dass man nicht nur immer äußerlich von Gottes Willen redet, sondern auch tatsächlich Gottes Willen erfülle und Gottes Werk nicht schänden lasse. Den Gottes Wille gab den Menschen einst ihre Gestalt, Ihr Wesen und ihre Fähigkeiten. Wer sein Werk zerstört, sagt damit der Schöpfung des Herrn, dem göttlichen Wollen, den Kampf an. Darum sei jeder tätig, und zwar jeder gefälligst in seiner Konfession, und jeder empfinde es als seine erste und heüigste Pflicht, Stellung gegen den zu nehmen, der in seinem Wirken, durch Reden oder Handeln aus dem Rahmen seiner eigenen Glaubensgemeinschaft heraustritt und in die andere hineinzustänkem versucht. Denn das Bekämpfen von Wesenseigenheiten einer Konfession innerhalb unserer einmal vorhandenen religiösen Spaltung führt in Deutschland zwangsläufig zu einem Vernichtungskrieg zwischen beiden Konfessionen (Hitler 1926, S. 630). (7) Den Kämpfer der SA beseelt unerschütterlicher Glaube an den Führer Adolf

Hitler [...]. Im Glauben an den Führer findet der nationalsozialistische Kämpfer den Glauben an eine neue Idee. Es ist die Idee der Kraft und des Lebens, nach

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göttlich-ewigem Gesetz bestimmt, den Sieg über Schwäche, Auflösung und Streben davonzutragen. [...] Dem SA-Mann kommt zum Bewußtsein, letzten Endes Kämpfer für die Verwirklichung eines göttlichen Lebenswillens für sein Volk zu sein. [...] So erhält Dienst und Kampf der SA ein letztes heiliges Motiv: [...] Glaube an den nach Gottes Willen gesandten Führer [...] Glaube an die Heiligkeit des Dienstes (E. Eckert, Der Glaube in der SA. In: Völkischer Beobachter, 27 Januar 1933, S. 8; zit. nach Schmitz-Berning 1998, S. 276).

Bei dem vorhergehenden Beispiel sind auch M ultiplikationen festzustellen, die über die Ebenen eines einzelnen Lexems hinausgehen. A ußer geheilter Staatsbegriffe wie Führer, Dienst, Kampf, Kämpfer über Lexeme religiöser H erkunft wie Glaube bis zu festgestarrten Phrasen und M otiven wie gott­

gesandter Führer, Glaube an den Führer, Glaube an den Sieg, Glaube an die Heiligkeit des Dienstes.

A uf ein am häufigsten verwendetes W ertungsmittel innerhalb der Sprache der D D R -P ropaganda weisen Gliwiński, M arkowicz, Weigt (1993/1994) hin. Hierbei handelt es sich um Adjektive, die m it den Bezugswörtern meistens erstarrte Form eln bilden, z.B. bewehrte Politik, hohe Verantwortung, tiefe

Wandlungen, brüderliche Freundschaft, entscheidende Impulse, hervorragende Ergebnisse, weitere Entwicklung des Sozialismus. Typisch sind hier Adjektive

m it superlativer Bedeutung wie tiefgreifend, hoch, entscheidend, groß, hervor­

ragend, wirksam, rasch (Gliwiński, M arkowicz, Weigt 1993/1994, S. 156).

Eine analoge Vorgehensweise ist innerhalb der nationalsozialistischen Tarn- sprache aufzuweisen. U m Niederlagen und Rückschläge zu verschleiern, wurde das sogenannte V okabular des Rückzugs eingeführt, wobei das W ort Rückzug niemals auftaucht. Adjektive wie planmäßig oder befehlsgemäß werden in Verbindung m it Frontverkürzung, Frontbegradigung, Absetzbewe­

gung oder Ausweichbewegung verwendet (M akowski 2008, S. 35ff.). Ferner

ist im Zusam m enhang m it dem G ebrauch der Adjektive auch auf die überm äßige Neigung zum Superlativ hinzuweisen, die innerhalb fester er­ starrter Schablonen ( Wollt ihr den totalen Krieg7) auftreten und weiter m ultipliziert werden:

(8) ...Die Engländer behaupten, das deutsche Volk habe den Glauben an den Sieg verloren.

Ich frage Euch: Glaubt Ihr mit dem Führer und mit uns an den endgültigen totalen Sieg der deutschen Waffen?

Ich frage Euch: Seid Ihr entschlossen, dem Führer in der Erkämpfung des Sieges durch dick und dünn und unter Aufnahme auch der schwersten persönlichen Belastungen zu folgen?

Zweitens: Die Engländer behaupten, das deutsche Volk sei des Kampfes müde. Ich frage Euch: Seid Ihr bereit, mit dem Führer als Phalanx der Heimat hinter der kämpfenden Wehrmacht stehend diesen Kampf mit wilder Entschlossenheit

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Z u r M ultiplizierung in der politischen Sprachmanipulation 11

und unbeirrt durch alle Schicksalsfügungen fortzusetzen, bis der Sieg in unseren Händen ist?

Drittens: Die Engländer behaupten, das deutsche Volk hat keine Lust mehr, sich der überhand nehmenden Kriegsarbeit, die die Regierung von ihm fordert, zu unterziehen.

Ich frage Euch, Soldaten, Arbeiter und Arbeiterinnen: Seid Ihr und ist das deutsche Volk entschlossen, wenn der Führer es einmal in der Notzeit befehlen sollte, zehn, zwölf, wenn nötig vierzehn und sechzehn Stunden täglich zu arbeiten und das Letzte für den Sieg herzugeben?

Viertens: Die Engländer behaupten, das deutsche Volk wehrt sich gegen die totalen Kriegsmaßnahmen der Regierung. Es will nicht den totalen Krieg, sagen die Engländer, sondern die Kapitulation. (Zurufe: Niemals! Niemals! Niemals!) Ich frage Euch: Wollt Ihr den totalen Krieg? Wollt Ihr ihn wenn nötig totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt noch vorstellen können? (J. Goebbels, Rede im Sportpalast. 18 Februar 1943. In: Deutsches Historisches Museum 2008).

Innerhalb der zitierten Rede von Goebbels fungieren multiplizierte Elemente als eine A rt ritualisierende K omponente. Wie oft bei den A uftritten von H itler oder Goebbels ist die Rede auf eine Weise strukturiert, wo sich der Redner durch einzelne Stationen bis hin zum K ulm inationspunkt hinein­ steigert. Im gegebenen Fall sind die multiplizierten Elemente Bestandteile eines m ehrfach Verwendeten argumentativen Schemas. D ie K om ponenten

Die Engländer behaupten und das darauf folgende Ich frage euch leiten eine

A rt Schlagaustausch ein, in dem unpopuläre Parolen angeblich britischer H erkunft durch demagogische Aufrufe des Redners unter Verwendung fest­ gefahrener ideologischer Parolen außer K raft gesetzt werden.

D as Multiplizieren bestimmter Einheiten betrifft auf der Inhaltsseite ein relativ breites Spektrum an Argumenten, Stereotypen, M otiven und Dogmen, die zum G roßteil in der Ideologie fußen, wie unter anderem der totale

Krieg, Arbeit und Fleiß, die Darstellung des Führers als einen ,gottgesandten''

Retter und Erlöser, sowie den aus dem Bereich der Rassenlehre stammenden K atalog „typisch jüdischer“ Eigenschaften, oder etwa in der D D R-Propagan- d a die bewährte Politik oder die sich vollziehenden, tiefgreifenden Verän­

derungen (Gliwiński, M arkowicz, Weigt 1993/1994, S. 156).

Betrachtet m an beispielsweise das genannte M otiv jüdischer Kaufleute, so werden diese m it einer Anzahl negativer Eigenschaften beladen und ständig wiederholt. Die von Juden verkauften W aren werden meist mit den A ttributen billig, schmutzig, schlimm oder schlecht versehen. Oft werden Verben m it negativer K onnotation wie betrügen, lügen, schleichen benutzt, der Jude selbst wird meist als Betrüger, Schuft, Wicht, Mörder, Teufel,

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durch attribuierende Adjektive verstärkt: schlau, listig, böse, dick, entsetzlich,

schmutzig (auch im Sinne von unanständig, unverschämt). In dieser sem anti­

schen F orm werden diese M otive und Eigenschaften einer M ultiplizierung unterzogen, wie beispielsweise in dem Lesebuch von E lvira Bauer (vgl. Fischer 1991), wo sie zwecks Intensivierung und Veranschaulichung durch den G ebrauch einer Tiergestalt überm ittelt werden:

(9) Drum hört ihr Leute weit und breit. Trau keinem Fuchs auf grüner Heid Und kemem Jud bei seinem Eid [ .. . ]

Der Jud schleicht wie ein Fuchs herum, Drum schaut euch um!

[ . . . ]

...Was uns am Juden so mißfällt, Ist seine schlimme Gier nach Geld. Stets ist er nur darauf bedacht, Wie man ein gut Geschäftchen macht... ...Ein Kaufhaus er sein Eigen nennt, Den bill’gen Tand ein jeder kennt, Den er darin verkaufet,

Der kein’ Schuss Pulver tauget. ...Er wollt’ nicht schaffen, nur betrügen, Mit Note 1 lernt er das Lügen... ...Ein schmutz’ger Mann Herr Isaak ist. Verkauft statt Fleisch ’nen halben Mist... ...Oh pfui! So schmutz’ge Sachen Kann nur ein Jude machen!... (Fischer 1991, S. 20ff.).

Als Beispiel für ein weiteres mehrfach multipliziertes M otiv ist der Versuch der D arstellung des Führers A dolf Hitlers als eine A rt gottgesandte Figur, welche als ein Retter, Bezwinger der allgemeinherrschenden N ot bzw. Erlöser unter das Volk steigt. In allen diesen Fällen wird der Begriff Führer mit einer Vielzahl von Sprachzeichen gleichgestellt, die jeweils die Assoziation m it einem religiösen bzw. kultischen M otiv hervorrufen und häufig selber durch zusätzliche religiöse Elemente in ihrer Aussagekraft intensiviert werden:

Erlöser, R etter der Welt, Löser, der die M acht bezwang, der kommende Messias, der große Heilende. U nter Verwendung verschiedener Lexeme bzw.

Symbole und M otive wird somit dasselbe M otiv von A dolf H itler als Erlöser weiter verarbeitet und multipliziert. Im nachstehenden Z itat wird beispiels­

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Zur Multiplizierung in der politischen Sprachmanipulation 13

weise dem Ringen H itlers um die M acht durch Einspannung der Inhalte in dualistische Symbolik von N acht und Licht die A ura apokalyptischen Ge­ schehens verliehen:

(10) Da kam die Nacht. Der E he stand und rang. Und Blut entfloß den Augen, die im Schauen Erstarben vor dem fürchterlichen Grauen, Das aus den Talen zu dem Gipfel drang. Notschrei fuhr auf und brach sich grell und bang. Verzweiflung griff mit letzter Hand ins Leere. Er aufgebäumt, erzitternd vor der Schwere. - Bis der Befehl ihn in die Knie zwang. Doch als er aufstand fuhr der Feuerschein

Des Auserwählten um sein Haupt. Und niedersteigend Trug er die Fackel in die Nacht hinein.

Die Millionen beugten sich hm schweigend. Erlöst. Der Himmel flammte morgenbleich. Die Sonne wuchs. Und mit ihr wuchs das Reich (Schumann 1936, S. 20).

Zwecks Intensivierung der übernatürlichen K om ponente dieses M otives wird häufig in diesem Zusamm enhang den Rückgriff au f ein relativ breites W ortfeld der Feuer- bzw. Lichtsymbolik realisiert, indem Bestandteile dieses W ortfeldes wiederum einer intensiven M ultiplikation unterliegen:

(11) In Gold und Scharlach, feierhch mit Schweigen, ziehn die Standarten vor dem Führer auf. Wer will das Haupt nicht überwältigt neigen? Wer hebt den Blick nicht voll Vertrauen auf? Ist dieser Dom, erbaut aus klarem Feuer, nicht mehr als eine Burg aus Stahl und Stern...?

(Auszug aus einem Choral von Ina Seidel, siehe Orłowski 1979, S. 195) (12) Deutschland stürzte. - Einer stand,

Groß, klar, licht.

Fackel war er. Glutender Brand. Schwert. Zorn. Gericht (vgl. Orłowski 1979, S. 195).

Es liegt wohl au f der H and, dass die W iederholung als eine bewährte und effiziente Technik der Persuasion bzw. auch M anipulation einen festen Platz in der Palette eingesetzter sprachlicher Ü berredungs- bzw.

(13)

M anipulationsverfahren im Rahm en der politischen Sprachhandlung ein- nim mt. Insbesondere im Fall totalitärer Systeme wie der nationalsozialisti­ schen H errschaft oder der D D R ist die ständige unermüdliche und beharr­ liche Vervielfachung bestimmter ideologischer Ideen, regimegenehmer Paro­ len oder schlicht in Form von festgefahrenen Floskeln getarnter Lügen und Halbw ahrheiten besonders prägnant. Allerdings liegt der größte Nachteil der W iederholungstechnik als M ittel der Persuasion und M anipulation in der Tatsache, dass bei einer fortwährenden W iederaufnahm e und Verwen­ dung stets eines und desselben Inputs dessen W irkung allmählich immer schwächer wird. A uf diese G efahr des A bstum pfens bestim mter Inhalte und das als Folge dessen eintretende Nachlassen der propagandistischen und m anipulativen W irkung solcher Inputs weist K laus (1972) im K ontext der allgemeinen Rolle der W iederholung im Bereich der A gitation hin, indem er die Tatsache unterstreicht, dass der Empfänger nicht nur Bekanntes hören, sondern auch Neues aufnehmen und dabei an Bekanntes anknüpfen will. D aher sei die W iederholung zwar ein wichtiger G esichtspunkt der A gitation, allerdings weist K laus a u f die Existenz eines „Sättigungspunkts“ hin. Überschreite m an diesen, so würde die W iederholung unerträglich und besitze n u r noch den C harakter von Banalitäten (K laus 1972, S. 46f.).

Obwohl durchaus anzunehmen ist, dass sich Propagandam acher und Demagogen über die potentiellen Gefahren einer übertriebenen Anwendung der W iederholungstechnik durchaus im K laren sind, so wird unter anderem am Beispiel der nationalsozialistischen Propaganda deutlich, dass die zahlreichen Anordnungen zu einem geschickten und abwechslungsreichen Umgang m it dem Verfahren der M ultiplizierung sowie dem Meiden einer zu einseitigen Darstel­ lung kaum verhindern konnten, was letzten Endes unvermeidlich war. In der Praxis blieb die immerwährende Wiederholung derselben Parolen und A rgu­ m ente zeit ihrer D auer das M arkenzeichen der nationalsozialistischen Propa­ ganda, in der stets m it größter Beharrlichkeit das Prinzip Nachhaltigkeit durch

Multiplizierung realisiert wurde, wodurch allerdings die Resultate dieser Bestre­

bungen des Propagandaapparates auf sprachlicher Ebene an vielen Stellen gerade von dieser Einseitigkeit und M onotonie der Wiederholung geprägt sind.

L I T E R A T U R V E R Z E I C H N I S B r a l c z y k J . ( 2 0 0 0 ) , M a n i p u l a c j a j ę z y k o w a . I n : B a u e r Z . , C h u d z i ń s k i E . ( r e d . ) , D z i e n n i k a r s t w o i ś w i a t m e d i ó w , K r a k ó w . D e u t s c h e s H i s t o r i s c h e s M u s e u m ( 2 0 0 8 ) , w w w . d h m . d e / l e r a o / h t m l / d o k u m e n t e / s p o r t p a l a s t r e d e / i n - d e x . h t m l D u d e n ( 1 9 8 9 a ) , D a s H e r k u n f t s w ö r t e r b u c h . E t y m o l o g i e d e r d e u t s c h e n S p r a c h e , B d . 7 , M a n n h e i m . D u d e n ( 1 9 8 9 b ) , U n iv e r s a lw ö r t e r b u c h , M a n n h e i m .

(14)

Zur Multiplizierung in der politischen Sprachmanipulation 15 F i s c h e r H . (1 9 9 1 ) , D e r b r a u n e H a ß . D a s B il d e r b u c h „ T r a u k e i n e m F u c h s a u f g r ü n e r H e i d u n d k e i n e m J u d b e i s e i n e m E i d " v o n E l v i r a B a u e r , E s s e n . F r i t z s c h e H . ( 1 9 4 0 ) , K r ie g d e n K r ie g s h e t z e r n . P o l i t i s c h e Z e i t u n g s - u n d R u n d f u n k s c h a u , B e r l i n . G l i w i ń s k i T . , M a r k o w i c z J . , W e i g t Z . ( 1 9 9 3 / 1 9 9 4 ) , P o l i t i s c h e W e n d e ! - S p r a c h l i c h e W e n d e ? A n a l y s e a u s g e w ä h l t e r T e x t e a u s d e r Z e i t u n g N e u e s D e u t s c h l a n d ; z e i t l i c h e Z ä s u r O k t o b e r 1 9 8 9 . l n : K w a r t a l n i k N e o f i l o l o g i c z n y , t . 4 0 , z . 3 , S . 1 5 3 - 1 6 5 . G r z y w a A . ( 1 9 9 7 ) , M a n i p u l a c j a . M e c h a n i z m y p s y c h o l o g i c z n e , K r a ś n i k . H i t l e r A . ( 1 9 2 6 ) , M e i n K a m p f , 2 . A u f l . M ü n c h e n . H i l l e r A . ( 1 9 3 4 ) , M e i n K a m p f , M ü n c h e n . K l a u s G . (1 9 6 8 ) , D i e M a c h t d e s W o r t e s . E i n e r k e n n t n i s t h e o r e t i s c h - p r a g m a t i s c h e s T r a k t a t , 4 . A u f l . B e r l i n . K l a u s G . ( 1 9 7 2 ) , S p r a c h e u n d P o l i t i k , B e r l i n . K r ó l E . C . (1 9 9 9 ) , P r o p a g a n d a i i n d o k t r y n a c j a n a r o d o w e g o s o c j a l i z m u w N i e m c z e c h 1 9 1 9 - 1 9 4 5 , W a r s z a w a . M a d a j c z y k C z . ( 1 9 7 0 ) , P o l i t y k a I I I R z e s z y w o k u p o w a n e j P o l s c e , t . 2 , W a r s z a w a . M a k o w s k i J . ( 2 0 0 8 ) , M a n i p u l i e r t e S p r a c h e . R e l i g i ö s e r , k u l t i s c h e r u n d m y s t i s c h e r W o r t s c h a t z in d e r S p r a c h e d e s N a ti o n a l s o z i a l i s m u s , Ł ó d ź . M c C l u n g L e e A . , L e e E . (1 9 3 9 ) , F i n e A r t o f P r o p a g a n d a : A S t u d y o f F a t h e r C o u g h l i n ’s S p e e c h , N e w Y o r k . O r ł o w s k i H . ( 1 9 7 9 ) , L i t e r a t u r a w I I I R z e s z y , P o z n a ń . O r w e l l G . ( 1 9 7 9 ) , R o k 1 9 8 4 . A n e k s : Z a s a d y n o w o m o w y , W a r s z a w a . P u z y n i n a J . ( 1 9 9 2 ) , J ę z y k w a r to ś c i, W a r s z a w a 1 9 9 2 . P u z y n i n a J . (1 9 9 7 ) , S ł o w o - w a r to ś ć - k u l t u r a , L u b l i n 1 9 9 7 . S c h m i t z - B e m i n g C . ( 1 9 9 8 ) , V o k a b u l a r d e r N a t i o n a l s o z i a l i s t e n , B e r l i n . S c h u m a n n G . ( 1 9 3 6 ) , D i e L i e d e r v o m R e i c h , M ü n c h e n . J a c e k M a k o w s k i M U L T I P L I K A C J A W P O L I T Y C Z N E J M A N I P U L A C J I J Ę Z Y K O W E J ( S t r e s z c z e n i e ) W y c h o d z ą c o d p o j ę c i a i c e c h p r o p a g a n d y , a u t o r o m a w i a t e c h n i k ę m u l t i p l i k a c j i , s t o s o w a n ą w m a n i p u l a c j i j ę z y k o w e j , m a j ą c e j m i e j s c e w j ę z y k u p o l i t y k i i p r o p a g a n d y . J e d n o c z e ś n i e z w r a c a u w a g ę n a r ó ż n e p ł a s z c z y z n y i a s p e k t y m u l t i p l i k a c j i , o d p o w t a r z a n i a p o s z c z e g ó l n y c h l e k s e m ó w , p r z e z u s t a n d a r y z o w a n e i u t r w a l o n e s t a ł e s c h e m a t y i k o l o k a c j e , r y t u a l i z a c j e , p o l i t y c z n e f r a z e o l o g i- z m y , a ż p o m u l t i p l i k a c j ę c a ł y c h m o t y w ó w w o p a r c i u o p o l a s y n o n i m i c z n e .

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