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Berlin durchs Gedächtnis geteilt. Polen, Deutsche und historische Diskussionen nach dem Fall der Berliner Mauer

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Krzysztof Garczewski (Bydgoszcz)

Berlin durchs G edächtnis geteilt

Polen, D eutsche und historische D iskussionen

nach dem Fall der B erliner M auer

20 Jahre nach dem M auerfall treffen sich in d er deutschen H auptstadt V ergangen­ heit und G egenw art fast a u f Schritt und Tritt. Die historische Wende im Jahre 1989 führte gleichzeitig zu einem neuen B lick a u f viele A spekte der schw ierigen Ver­ gangenheit an der Spree. Seit dem M auerfall finden in B erlin im Endeffekt unun­ terbrochen historische D ebatten statt.

E norm e Em otionen w aren vor allem m it der D iskussion über das M ahnm al für die erm ordeten Juden E uropas1 verbunden. D avon zeugt w enigstens die Tatsache, dass über diese Idee in D eutschland seit über zehn Jahren diskutiert w urde. Die Ideengeberin w ar L ea R osh, eine Publizistin, die ihr Projekt bereits am 24. A ugust 1988 öffentlich vorgelegt hat (P ięciak 2002a: 208). D iese Idee w urde jed o ch von A nfang an in vielen K reisen kritisiert. D ie m eisten E m otionen hat die Frage hervorgerufen, ob das D enkm al nur dem jüdischen Volk oder auch anderen Opfern des N atio n also z ia lism u s g ew idm et w erd en soll. D iese Idee fand je d o c h die A nerkennung beim B undeskanzler Kohl, der der G eschichtspolitik viel A ufm erk­ sam keit der historischen Politik schenkte. N ach W ojciech Pięciak zur Folge un­ terstützte Kohl die Initiative von Lea Rosh nicht aus Ü berzeugung, sondern aus politischem K alkül, w eil er m einte, dass dies die Staatsräson verlange (Pięciak 2002a: 211). N ach langjährigen A useinandersetzungen über diese K onzeption hat m an sich schließlich für den E ntw u rf der A m erikaner Peter Eisenm an und R ichard Serra entschieden, der 1998 aus diesem P ro jekt ausschied. D as in der N ähe des B randenburger Tores errichtete D enkm al besteht aus 2711 Stelen m it einer H öhe von 20 cm bis zu 4,7m und nim m t eine F läche von 19 Tausend Q uadratm etern ein.2 Die deutsche R egierung setzte über 27 M illionen Euro für den B au an. Peter E isenm an betonte den offenen C harakter des D enkm als. „M eine A m bition w ar es, einen Platz zu schaffen, der einzigartig in der ganzen W elt ist.“ - versicherte der A rchitekt (R ubinow icz-G ründler 2005a: 16).

1 A bkürzung: Holocaust-M ahnm al.

2 M ehr Inform ationen über das Berliner M useum gibt es a u f der offiziellen Seite „Stiftung Denkmal für die erm ordeten Juden Europas“ : httn://w w w .holocaust-m ahnm al.de/. Z u g riff am 29.10.2009.

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Berlin durchs G edächtnis geteilt Polen.

D ie E ntstehung eines m erkw ürdigen D enkm als im Zentrum B erlins w ird sicher­ lich die deutsche D iskussion ü ber den H olocaust nich t beenden. Jedoch ohne R ücksicht a u f zahlreiche K ontroversen, die diese heiße D iskussion begleiteten (G ysi 2005: 108-109), ist das D enkm al, das an die Erm ordung von ein paar M il­ lionen Juden erinnert, in gew issem Sinne eine Z usam m enfassung der deutschen stürm ischen D ebatten über die V ergangenheit, die in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts stattfanden. N ach K azim ierz W óycicki zeugte schon die Entschei­ dung selbst ü ber den Bau des D enkm als von der B ereitschaft der D eutschen, das G edächtnis an den H olocaust als ein w ichtiges Elem ent des historischen B ew usst­ seins anzuerkennen (W óycicki 2003: 89). Joachim Trenkner dagegen m eint, dass die Z ustim m ung zum Bau des D enkm als zeigt, dass es „keine D iskrepanz zw i­ schen dem h istorisch en B ew usstsein und dem G efühl d er S ouv erän ität dieser neuen ,B erliner R epu blik4“ geben m uss (Trenkner 2004: 157).

An der Spree entstehen ständig neue G edenkstätten, die vo r allem den O pfern des zw eiten W eltkriegs gew idm et sind. Stefan B erg und H enryk M. B roder m einen jed o ch , dass a u f diese W eise eine H ierarchie der O pfer des nazistischen R egim es entstehe, die - w ährend sie an das Schicksal der einen erinnert, die anderen ver­ gesse (Berg, B roder 2004: 128). Wie sie behaupten, gew innt hier der „zynische Satz“ „Jedem das Seine“ aus dem K onzentrationslager in B uchenw ald eine neue B edeutung (Berg, B roder 2004: 129). D eshalb dachten die Publizisten, w ährend sie die D ebatte über das H olocaust-M ahnm al kom m entierten, den Sinn der Bil­ dung eines G edächtnisortes, der nur dem H olocaust gew eiht ist, nach. „Ist es nicht absurd, dass nun je d e O pfergruppe ihr eigenes M ahnm al w ill?“ - fragen sie rhe­ torisch, w ährend sie gleichzeitig suggerieren, dass die B ildung eines D enkm als für alle O pfer des N azism us „sinnvoller“ w äre (Berg, B roder 2004: 129). Petra B om hö ft m eint andererseits, dass seit einigen Jahren in der deutschen H auptstadt das G edächtnisfieber grassiere, infolge dessen könne m an, w enn m an durch das Zentrum Berlins spazieren geht, die Ü bersicht darüber verlieren“, wo und welchen O pfern die nächsten G edächtnisorte gew eiht sind (B ornhöft 2007: 48). Wie die Publizistin bem erkte, entsteht neben den D enkm älern vo r allem für die O pfer des N azism us und der D D R -D iktatur auch „eine dritte G ruppe, die nicht m ehr nur an die düstere G eschichte erinnern w ill“ (B om hö ft 2007: 49). Ein Beispiel dafür soll sogar das D enkm al der Freiheit und Einheit D eutschlands sein, das die in der B er­ liner L andschaft dom inierenden „D enkm äler der deutschen Schande“3 sozusagen ausgleichen sollte. „D ie N ation braucht auch das G edächtnis an ihre E rfolge“ - behaupteten die Ideengeber (B uras 2009: 15).

3 D ie Entscheidung über die Stiftung dieses Gedächtnisortes w urde von den deutschen Parlam entariern am 9. 11.2007 getroffen. Z um Wettbewerb m eldeten sich 525 Projekte an. Ü ber das Denkmal ffir Freiheit und Einheit siehe: (Buras 2009: 15).

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K rzysztof G arczew ski

Die größten Em otionen hat jed o ch in den letzten Jahren die D iskussion über die B ildung einer G edenkstätte in B erlin hervorgerufen, die den in den N achkriegs­ jah re n aus den ehem aligen O stprovinzen des D ritten R eiches vertriebenen D eut­ schen gew eiht w äre. Die D ebatte über die K onzeption des sog. Z entrum s gegen V ertreibungen w urde Ende der 90-er Jahre des 20. Jahrhunderts von A ktivisten des B undes der Vertriebenen (B dV ) begonnen. N ach ein paar Jahren erhitzter D e­ batte a u f beiden O derseiten, schlossen die Parteien der sog. G roßen K oalition im Eierbst 2005 einen K om prom iss in dieser Sache, indem sie den Entschluss fassten, in der deutschen H auptstadt ein sog. , Sichtbares Z eich en ’ zu schaffen, das an das Schicksal der nachkriegsvertriebenen D eutschen erinnern w ürde. A m 19. M ärz 2008 hat die deutsche R egierung gem äß dem K oalition svertrag zw ischen SPD und C D U /C SU den endgültigen Entschluss zur G ründung des sog. Sichtbaren Z ei­ chens gegen F lucht und V ertreibung in B erlin g efasst (F lucht und V ertreibung aufarbeiten 2008; W ieliński 2008a: 11). Im Septem ber 2008 w urde ein G esetzes­ e n tw u rf über die G ründung der Stiftung „D eutsches H istorisches M useum “ und der ihr zu unterstellenden Stiftung „Flucht, V ertreibung, V ersöhnung“ (G esetzent­ w u rf 2008: 1-32)4 vorgestellt. Das D okum ent sah die U m gestaltung des D eutschen H istorischen M useum s in eine selbständige Stiftung vor, der direkt die „unselb­ ständige“ S tiftung des öffentlichen R echtes „F lucht, V ertreibung, V ersöhnung“ unterstehen sollte. Den R egierungsannahm en gem äß sollte das G rundziel der Stif­ tung sein, die Frage der F lucht und V ertreibungen im 20. Jahrhundert in E rinne­ rung zu bew ahren und ihr zu gedenken (G e se tz e n tw u rf 2008: 1). L aut den E intragungen im D okum ent sollten den S tiftungsrat ursprünglich 13 M itglieder bilden, die nach dem folgenden Schlüssel gew ählt w erden sollten: Zw ei vom B un­ destag ernannte M itglieder, j e ein vom A ußenm inisterium , ein vom Innenm inis­ terium und ein vom B eauftragten d er B undesregieru ng fü r K u ltu r und M edien ernanntes M itglied, drei vom D eutschen V ertriebenenbund ernannte M itglieder, je eines von der E vangelischen K irche, von der K atholischen K irche und eines vom Z entralrat der Juden in D eutschland. D er P räsident sow ie der V izepräsident der Stiftung „H aus der G eschichte der B R D “ sollten ebenfalls autom atisch M it­ glieder des G rem ium s sein (G esetzen tw u rf 2008: 13).

D as G esetz w urde am 4. D ezem ber 2008 durch den deutschen B undestag v erab ­ schiedet, zw ei W ochen später w urde es auch vom B undesrat bestätigt (W ieliński 2008b: 9). A nfang 2009 ernannte das Präsidium des V ertriebenenbundes einstim ­ m ig drei M itglieder und ihre V ertreter für den Rat der Stiftung „Flucht, Vertrei­ bung, V ersöhnung“, wobei Erika Steinbach zur Präsidentin gew ählt w urde (BdV

4 D er G esetzen tw u rf w ar auch a u f d er offiziellen Seite der deutschen B undesregierung zugänglich: w w w .bundesregierung.de. Z u g riff am 5.09.2008.

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Berlin durchs Gedächtnis geteilt Polen.

P ressem itteilung 2009a: l ) 5. Die A nkündigung der Teilnahm e Steinbachs am Stif­ tungsrat rie f an der W eichsel die nächste D iskussionen hervor. W ładysław B arto­ szew ski sollte in einem der Interview s die BdV-Vorsitzende m it dem britischen lefebvrianer B isc h o f R ichard W illiam son vergleichen, der den H olocaust leugnet (BA RT 2009a: 12).6 Eine kritische Einstellung zur C hefin des BdV nahm en auch andere führende polnische Politiker ein. Im Ergebnis m achte der Bund der Vertrie­ benen am 4. März 2009 offiziell den Verzicht seiner Vorsitzenden a u f die Teilnahme am Stiftungsrat bekannt (B dV P ressem itteilung 2009: 1-2). Die B dV -M itglieder behaupteten gleichzeitig, dass sie durch diese E ntscheidung dazu beitragen w oll­ ten, dass eine neue S tiftung m öglichst bald ihre T ätigkeit aufnim m t, w obei sie versicherten, dass das BdV-Präsidium m it seiner Präsidentin Erika Steinbach nicht der „billige Vorw and“ dafür sein w olle, das Stiftungsgesetz nicht in die Tat um ­ zusetzen und so die Stiftung „ a u f den letzten M etern“ noch zu verhindern. N ichts w ürde den G egnern des Projektes m ehr Freude bereiten. ,W ir w ollen die nicht durch uns verursachte B lockade auflösen’ ist die deutliche Botschaft des BdV. Aus diesem G runde, und nur aus diesem G runde, habe das Präsidium des BdV das A n­ g ebot sein er P räsidentin angenom m en, sie v orläufig nicht für den Stiftungsrat zu benennen. - w ie m an in der M itteilung lesen kann (B dV P ressem itteilu ng 2009b: 2). In dieser E rklärung betonte man jed o ch , dass es einen „Ü bergangscha­ rakter“ habe, dass im Stiftungsrat vom B und der V ertriebenen „ostentativ“ eine freie Stelle gelassen w urde (BdV P ressem itteilung 2009b: 2).

D ie P olitik des leeren Stuhls des BdV rie f D iskussionen a u f beiden Seiten der O der hervor. Die Z ufriedenheit m it der Entscheidung w urde unter anderem vom polnischen A ußenm inister R adosław Sikorski ausgedrückt („C zy czerw ony m oże być zbaw iony?“ 2009: 16). Eine andere Stellung dazu nahm Jarosław Kaczyński ein. Ihm zur Folge habe die E ntscheidung darüber, die B dV -Präsidentin von die­ sem P rojekt w egzuschieben, das G rundproblem nicht gelöst, da die Idee der Ein­ richtung nur a u f d eutsche V ertriebene abziele. „E s ist in W irk lich keit eine A nzw eiflung der m oralischen R echte der Polen für w estliche und östliche G ebiete - beurteilte der PiS-Politiker (PW, PAP 2009: 6). N ach der M einung des Sejm m ar­ schalls B ronisław K om orow ski jed o ch sollte diese Entscheidung davon zeugen, dass „es in D eutschland große Vorräte des V erständnisses“ für die M ilderung der sich aus der „dram atisch schw ierigen polnisch-deutschen G eschichte“ ergebenden S pannungen gibt (PW, PAP 2009: 6). E in er ähnlichen M einung w a r M arkus

5 N eben der BdV-Präsidentin w urden auch Christian K nauer und Albrecht Schläger nom iniert. A u f der Ersatzliste w aren A d o lf Fetsch, Bernd Fabritius und O liver Dix.

6 Bartoszew ski soll gesagt haben, dass „m an den Eintritt Steinbachs m it dem Sichtbaren Zeichen damit vergleichen kann, als ob der H olocaust leugnende B ischof W illiam son der spezielle A bgeordnete des Vatikans in Israel wäre“ .

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K rzysztof Garczewski

M eckel. „D as ist eine fantastische N ach rich t für die polnisch-deutschen B ezie­ hungen. Es verschw indet das letzte H indernis a u f dem Weg zum Bau des S ic h t ­ baren Z eichen s4. Es verschw indet auch der Groll, der uns den D ialog erschw erte. Es ist gut, dass F rau S teinbach die Situation verstand und selbst v erzich tet.“ - überzeugte der SPD -Politiker (D ie D eutschen über die Z urückziehung Steinbachs K andidatur 2009a:6)

E iner anderen M einung w ar jed o ch ein Teil der Politikern der deutschen C D U . N ach K arl-G eorg W ellm ann w ar die Weise, a u f die Polen die Sache von Steinbach erledigt hat, fatal (N iem cy o w ycofaniu kandydatury Steinbach 2009b: 6). W ie er behauptete, w erde die K ritik an der B dV -Präsidentin, besonders von W ładysław B artoszew ski, zur V erschlechterung der polnisch-deutschen B eziehungen führen. „Es entstand eine schlechte A tm osphäre, die sich negativ a u f unsere B eziehungen ausw irkt“ - w ar der für die K ontakte m it Polen verantw ortliche C D U -V ertreter überzeugt (N iem cy o w ycofaniu kandydatury Steinbach 2009b: 6). N orbert Lam - m ert vertrat eine ähnliche H altung. In seinem B rief an W ładysław B artoszew ski verteidigte der Vorsitzende des B undestags die BdV-Präsidentin, indem er behaup­ tete, dass „ihr B ild in der polnischen Ö ffentlichkeit ( ...) a u f der unvollständigen, m anchm al irrtüm lichen o der stark däm onisierenden Inform ation in den M edien geg rü n d et ist, w ozu auch die P o litik er aus beiden L ändern beigetrag en haben (L am m ert 2009: 16).7 D er deutsche Politiker, w äh ren d er d a ra u f aufm erksam m acht, dass er „nicht alle A nsichten“ Steinbachs teilt8, beurteilte zugleich die Stel­ lung d er B dV -P räsidentin positiv. „Ich schätze ihr ernstes und g lau bw ürdig es E ngagem ent für das G edächtnis und die Versöhnung, besonders in den polnisch­ deutschen B eziehungen. K einer von ihren Vorgängern an der Stelle des Vorsitzen­ den des föderalen B undes d er V ertriebenen w id ersetzte sich m it größerem Eigensinn und Erfolg den V ereinfachungen in der Schilderung der G eschichte und der falschen A nsprüche“ - behauptete er (L am m ert 2009: 16). B artoszew ski ver­ teidigte jed o ch seine Stellung. „Ich habe den E indruck, dass m an in D eutschland die konsequent w iderw illige H altung der A bgeordneten Steinbach zu den Polen zu leicht vergisst. Eine H altung, für die es seit vielen Jahren B eispiele konkreter Taten gib t.“ - w ar der ehem alige polnische A ußenm inister in seinem B rief an den V orsitzenden des B undestages überzeugt (B artoszew ski 2009: 2).

V iele K om m entatoren sind sich darüber einig, dass den ausschlaggebenden Ein­ fluss a u f die E ntscheidung in dieser Frage die deutsche K anzlerin hatte, die sich schließlich nicht für eine offizielle M itteilung darüber entschloss. D arüber sprach u. A. d er polnische R egierungssprecher P aw eł Graś, indem er feststellte, dass der

7 D er B rief w urde auch in der „Süddeutschen Z eitung“ veröffentlicht.

8 „ ( ...) im Gegenteil zu ihr stimm te ich sow ohl für das polnisch-deutsche Grenztraktat, und unterstütze den polnischen EU -Eintritt entschieden. D afür stim m te übrigens im Bundestag auch Frau Steinbach.“

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B erlin durchs G edächtnis geteilt Polen.

Verzicht Steinbachs ein Effekt von früheren B estim m ungen zw ischen der deut­ schen K anzlerin und W ładysław B artoszew ski w ar (PW, PAP 2009: 6). N ach Jan K örte und Gerd Wiegel zeugte „das öffentliche Schw eigen“ M erkels über das Pro­ blem der P räsidentin des B undes der V ertriebenen davon, dass sie den „Rückfall in die offene K onfrontation“ aus den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts zu verm eiden versuchte (K örte, Wiegel 2009:13). N ach Bartosz T. W ieliński „w ar die Situation M erkels nicht leicht, w eil sie die C hefin des B undes der Vertriebenen aus dem Stiftungsrat gegen den W illen des Teiles der Partei ausschloss, w ährend sie a u f gute R elationen m it Polen setzte (W ieliński 2009a: 9).

Wie ein polnischer P ublizist bem erkte, drohte der deutschen K anzlerin bei ihrer E ntscheidung über das B eiseiteschieben der BdV-Vorgesetzen von dem Projekt einige M onate vor d er B undestagsw ahl, auch ,,de[r] U n terstützun gsv erlust der hunderttausenden N achkom m en von V ertriebenen.“

D ie K ritische Elaltung der M ehrheit der polnischen P olitiker angesichts der T ä­ tigkeit von E rika Steinbach w urde auch vom ehem aligen O ppositionellen W alde­ m ar K uczyński negativ beurteilt. „Ich bin d er M einung, dass die D eutschen, so w ie w ir und je d e andere N ation, R echt haben, ihre eigene G eschichte selbst zu schreiben und niem and sollte versuchen ihnen zu diktieren, w ie sie sie schreiben m üssen.“ „Ich bin der M einung, dass w ir Erika Steinbach in Ruhe lassen sollten, aufhören sollten sich m it jedem ihrer Schritte oder Worte zu beschäftigen und nicht die A larm glocken des L andes zu schlagen, selbst w enn sie in die neue Stiftung ginge“, überzeugt er, und schlägt gleichzeitig „im N am en der historischen Wahr­ heit und V ersöhnung“ die Teilnahm e polnischer Experten am P rojekt vor.

Eine am bivalente B eziehung zur K ritik an der C hefin des BdV hatte auch Paweł Św ieboda. A ls er m einte, der R ücktritt Steinbachs sei einerseits „ein G rund zur G enugtuung“, andererseits aber „ist die Freudeneuphorie zum indest nicht ratsam und kann sogar schädlich sein.“ „W enn irgendein Staat anfängt, persönliche Feinde zu haben, zeugt das nicht von seinem Zustand und es ist ein Syndrom vom M angel an politischer Strategie“, hob der C h e f des Forschungszentrum s der europäischen Strategie D em osE uropa hervor (Ś w ieboda 2009: 23).

S einer M einung nach, verursacht „der K am p f m it einem sym bolischen Feind“, sogar w enn sein Ziel „die F estigung der historischen W ahrheit“ ist, eine Situation in der im öffentlichen Raum „w enig Platz“ für Lösung der w irklichen Problem e übrig bleibt (Ś w ieboda 2009: 23).

D ie Debatten um die Frage der M itgliedschaft Steinbachs in dem neu entstandenen Stiftungsrat „Flucht, Vertreibung, V ersöhnung“ kehrten nach den B undestagsw ah­ len, die Ende Septem ber 2009 stattgefunden hatten, zurück. N ach der B ildung der so genannten „schw arz-gelben“ Koalition, ist der FD P-V orsitzende G uido Wes­ terw elle zum V izekanzler und A ußenm inister gew orden (BA RT 2009b:8). D er Li- b e ra le n -C h e f schätzte den V erzicht S teinbachs als „g esch eite E n tscheidu ng “

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K rzysztof G arczew ski

(Lepiej żeby tarczy nie było 2009: 13) ein. Schon zw ei Tage nach der Vereidigung der neuen deutschen R egierung, ist d er F D P -C h ef a u f seiner ersten A uslandsreise nach W arschau geflogen (BW 2009: 11). Sich a u f die A ngelegenheit der N o m i­ nation Steinbachs beziehend, verkündigte er, dass diese Frage „sehr klar und ein­ fach zu erledigen ist“ (W roński 2009: 5). „W ir w ollen, dass es ein U nternehm en ist, das unsere L änder zusam m enbringt, dass es ein Projekt von unserem Verständ­ nis füreinander und der V ersöhnung m iteinander ist. W ir m achen alles, um dies nicht zu stören“, betonte der deutsche Politiker (W roński 2009: 5).

D er B und der V ertriebenen kam a u f die A ngelegenheit der E rnennung seiner Vor­ sitzenden am A nfang des Jahres 2010 zurück. In der am 5. Januar herausgegebenen E rklärung des BdV legte die C hefin der O rganisation B edingungen vor, unter denen sie a u f den A nteil in der neu entstandenen Stiftung verzichten könne. „Im Interesse d er S tiftung und der 15 M illionen deutschen V ertreibungsopfer ist es dringend nötig, den gordischen Knoten, der durch politische K räfte bew usst ge­ schlungen w urde, zu lösen“ - versicherte die Vorsitzende des B undes der Vertrie­ benen, gleich zeitig die B ed in gun gserfüllun g ford ern d (B A R T 2010: 9; BdV P ressem itteilung 2010a: 1-2)9. D ie C hefin des B undes der V ertriebenen m achte zugleich deutlich, dass ihre A nw esenheit in dem R at der neuen G edenkstätte über V ertreibungen nach der F orderungserfüllung, nicht m ehr „notw endig“ sei (B dV P ressem itteilung 2010a: 2).

Die Bedingungen der Vorsitzenden des BdV w urden der deutschen R egierung vor­ gelegt. Dennoch löste die Politik der BdV-Vorsitzenden viele negative K om m en­ tare aus. A lice B ota bezeichnete die F orderungen Steinbachs als zu hoch (B ota

2010: 10).

Ihrer M einung nach, seien m anche dieser F orderungen überlegensw ert gew esen. Jedoch solle die R egierung a u f den Verzicht Steinbachs und die gleichzeitige For­ derung nach dem U m bau des S tiftungsrates „F lucht, V ertreibung, V ersöhnung“ nicht eingehen. „D ieser Preis w äre zu hoch” - w ar sie überzeugt (B ota 2010: 10). D er Vorschlag Steinbachs stieß ebenfalls bei einigen Stiftungsratm itgliedem a u f

9 Es ging um: m an w ollte durch die Absonderung vom Deutschen H istorischen M useum sow ie durch U m ­ gestaltung zur Stiftung des öffentlichen Rechts Bewilligung der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöh­ nung” größere Selbstständigkeit verschaffen. Die Stiftung sollte die R echtsfähigkeit besitzen; ebenso w ollte m an die Streichung der Berufungs- und B estätigungszw eistufigkeit der Stiftungsratm itglieder und die Einführung des Rechtsgangs, der die „politische Pflegschaft“ in der Zukunft ausschlösse; die Vergrö­ ßerung der Vertreterzahl des Bundes der Vertriebenen im Stiftungsrat, sodass er, im höheren M aße als bisher, unterschiedliche Regionen der deutschen Ansiedlung und der Verweisungen widerspiegeln könnte; den Einschluss in die Stiftung des A rchivs in Bayreuth, in dem sich die D okum entation befindet, die die Entschädigung für den infolge der A ussiedlung der Deutschen entstandenen Vermögensschaden, betrifft (das so genannte Lastenausgleicharchiv); die Überweisung, zur Verfügung neuer Stiftung, der ganzen Flä­ che des D eutschlandhausgebäudes, in dem die neue Niederlassung den Sitz haben wird, um sow ohl die G eschichte der deutschen Vertriebenen, als auch anderer ..Vertriebener“, „adäquat“ darstellen zu können.

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Berlin durchs Gedächtnis geteilt Polen.

Kritik, so u.a. beim V izevorsitzenden des Z entralrates d er Juden in D eutschland, Salom on Korn, der die Forderung der BdV-Chefin, w elche die Vergrößerung der E inw irkung von V ertriebenen in der neuen N ied erlassu n g betraf, als negativ schätzte (D pa 2010). Einer ähnlichen M einung w ar auch der H am burger G eistliche H ans-Jochen Jaschke, der in den Spalten der W ochenschrift „D ie Z eit“ u.a. beur­ teilte, dass die Vorsitzende des BdV m it ihrem B enehm en „der V ersöhnungsidee schadet“ (Jaschke 2010: 11). Die K ritik der H andlungen Steinbachs von Seiten beider M itglieder der Stiftungsrat „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ fand negative R eaktion im B und der Vertriebenen. In einer diese A ngelegenheit betreffenden Erklärung beurteilte die H auptschriftführerin des B undes der Vertriebenen, M i­ chaela H riberski, diese A ussagen teilw eise als „m ehr als erstaunlich“ (B dV Pres­ sem itteilung 2010b: 1).

Ihrer M einung nach, geht es in diesem Fall ausschließlich nicht um die K ritik der Ideen des B undes der Vertriebenen, sondern um eine „Infragestellung des Stel­ lenw ert des B dV “ für die V ertretung der A nliegen der V ertriebenen in der neu entstehenden, den V ertreibungen gew idm ete S tiftung (B dV P ressem itteilu ng 2010b: 1).

Laut der U m frage, die A nfang Januar 2010 a u f der Intem etseite der deutschen kon­ servativen Tageszeitung „D ie Welt“ veröffentlicht w urde, ist eine M ehrheit der Be­ fragten für die Teilnahme der Vorsitzenden des Bundes der Vertriebenen im Rat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, V ersöhnung“ . Die Studie zeugte zugleich von einem großen Interesse der deutschen G esellschaft an dieser A ngelegenheit.10

Die E inigung in dieser Frage w urde endgültig im Jan uar 2010 erzielt. Die M it­ glieder d er deutschen R egierung sind a u f die E rw eiterun g des A ufsichtsrates der Stiftung „Flucht, V ertreibung, V ersöhnung“, von 13 a u f 21 M itglieder eingegan­ gen. B ei dieser V eränderung profitierte v o r allem d er B und d er V ertriebenen, der sechs seiner V ertreter in dieses G rem ium entsenden darf, also doppelt so viele w ie ursprünglich geplant. Z usätzlich e Stellen w urden g leich falls den B undes- tagsvertretem , der katholischen und evangelischen K irche sow ie dem Z entralrat der Juden verliehen (W ieliński 2010a: 12)11. Als ein nächstes Z ugeständnis dem BdV gegenüber, soll m an die Tatsache erkennen, dass die B undesregierung a u f

10 N ur an einem Tag nahmen an der Um frage über 9 Tausend M enschen teil. Für die Ernennung Steinbachs stim m ten 61% der Befragten, behauptend, dass sie die Vertriebenen „gut“ vertrete. 32 % w aren gegne­ rischen M einung. („Es w äre eine unnötige Provokation“ ). N ur für 7% der B efragten w ar die Frage „gleichgültig“ . Siehe: http://w w w .w elt.de/politik/deutschland/article5740489/W arum -Steinbachs-K uh- handel-unannehm bar-ist.htm l. Z ugriff am 06.01.2010.

11 W ährend der Diskussion über die Vergrößerung des Stiftungsrats „Flucht. Vertreibung, Versöhnung” erschien auch die Idee, in seinen Kreis gleichfalls einen Vertreter des Islams zu berufen. N äm lich, wie Tim V ölkering bemerkte, auch M uslime seien O pfer von Vertreibungen. Der Befürworter dieser Lösung m einte außerdem , dass der m uslim ische Vertreter ein Teil der M enschen, die in der Zukunft die N ieder­ lassung besichtigen, zugleich vertreten werde. (V ölkering 2 0 1 0 :1 1).

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K rzysztof G arczew ski

die B ew illigung d er A ufsichtsratsbesetzung verzichtet hat, w o fü r je tz t d er B un­ destag verantw ortlich zeichnet.

Es w urde auch in die Vergrößerung der geplanten A usstellungsfläche von 2.252 a u f 3.000 m2 eingew illigt. A ußerdem w urde die E ntscheidung getroffen, dass die sich im L astenausgleicharchiv in B ayreuth befindenden Daten bei der G ründung der neuen G edenkstätte eingesetzt, digitalisiert und in die neue G edenkstätte in­ tegriert sein sollten (BdV Pressem itteilung 2010c: 1). Doch früheren Forderungen des B dV zum Trotz, blieb die Stiftung unter der H oheit des D eutschen H istori­ schen M useum s. „Ich bin sehr zufrieden. In dieser A ngelegenheit gibt es w eder Sieger noch V erlierer“, versicherte Steinbach (W ieliński 2010a: 12). Die Vorsit­ zende des B dV erklärte gleichzeitig, dass sie sich „nicht m ehr um die M itglied­ schaft im Aufsichtsrat der Stiftung bewerben muss“, was der BdV-Vorstand bestätigt habe (B dV Pressem itteilung 2010c: 1).

Bei dem „G edenkfieber“ B erlins w ird auch Polen nicht vergessen. Z w anzig Jahre nach dem F all der B erliner M auer beschlossen die D eutschen, gem einsam m it ihren O stnachbarn die R olle d er „S olidarność“ in den dem okratischen V erände­ rungen von 1989 zu w ürdigen. „Es begann um z w ö lf U hr m ittags“ - ein Plakat m it der Parole, die m an im Frühling 2009 a u f vielen Plätzen Berlins finden konnte, erinnerte an den B eitrag der polnischen F reiheitsbew egung für die W iederverei­ nigung Deutschlands. Ende M ai w urde in einem der Parlam entsgebäude eine A us­ stellung unter dem Titel „Friedliche R evolution - Weg zur F reiheit“ geöffnet, bei d er m an die G eschichte d er p o lnisch en d em okratischen B ew eg u n g im K a m p f gegen das kom m unistische R egim e dargestellt hat (W ieliński 2009c: 6).

„D ie A usstellung ist ein B ew eis dafür, w as beide L änder v erbindet“ - versicherte der B undestagspräsident N orbert L am m ert (W ieliński 2009c: 6).

Die vom E uropäischen Solidarność-Z entrum in D anzig vorbereitete A usstellung konnte m an in B erlin bis zum 17. Juni besuchen.12 A n diesem Tag vollzogen die Parlam entsvorsitzenden beider L änder vor dem historischen R eichstagsgebäude die feierliche E nthüllung eines Stücks der D anziger W erftm auer, zusam m en m it einer Denktafel, welche an die Verdienste der „Solidarność“ beim Sturz der Berliner M auer erinnert.13 Lam m ert sagte in seinen D ankesw orten über „den erfolgreich ge­ krönten F reih eitsk am p f ‘ der Polen, dass das D enkm al ein „sichtbares Zeichen der Erinnerung an eine oft nicht einfache, nicht im m er glückliche, aber gem einsam e G eschichte D eutschlands und Polens“ ist (W ieliński 2009d: 6).

D am it knüpfte er an den K onzeptionsnam en des G edächtnisortes an, der den ver­ triebenen D eutschen gew idm et w erden sollte. N ach B artosz W ieliński w ar dieses

12 D er 17. Juni knüpfte an den A rbeiteraufstand in Ostberlin, zu dem es im Jahre 1953 gekom m en war. 13 A u f der G edenktafel steht folgender Satz: „D la upam iętnienia walki "Solidarności’ o wolność i dem o­

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Berlin durchs G edächtnis geteilt Polen.

Ereignis ein w eiteres A nzeichen der N orm alisierung in den gegenseitigen B ezie­ hungen und gleichzeitig ein Z eugnis der deutschen E rinnerung an die Verdienste der polnischen Freiheitsbew egung.

„M an kann sich beschw eren, dass die D eutschen erst jetzt, und nicht beispiels­ w eise v o r zehn Jahren, ein D enkm al fü r die „S olidarność“ aufgestellt haben ( ...) A ber trotz alledem geschah in B erlin etw as B esonderes“, m einte der Publizist. Vom 27. Mai bis zum 6. S eptem ber 2009, zeigte man im B erliner D eutschen H is­ torischen M useum eine gem einsam e A usstellung, die m it dem Titel „D eutsche und Polen. A bgründe und H offnungen“ versehen w urde. N ach Piotr Buras „ist diese A usstellung ein W erkzeug der G eschichtspolitik B erlins in den verw irrten B eziehungen zu Polen. U nd ihr H auptrezensent ist eben die polnische und nicht die deutsche Ö ffentlichkeit“, m einte der Publizist. Paweł M achcew icz vertrat da­ gegen die A uffassung, dass „die A usstellung keine Zw eifel an der deutschen Ver­ antw ortung und an den an Polen verübten Verbrechen hinterlässt“ (M achcew icz 2009: 27).

A uch w ähren der Feierlichkeiten anlässlich des 20. Jahrestages des M auerfalls, die am 9. N ovem ber 2009 stattgefunden haben, fehlt es nicht an polnischen M o­ tiven. „D ie Einheit unseres Landes w äre ohne unsere N achbarn in M ittel- und O st­ europa undenkbar. D afür sind und bleiben w ir ihnen von H erzen dankbar“, sagte A ngela M erkel an diesem Tag w ährend ihres A uftritts (W ieliński 2009g: 1). Lech W ałęsa stieß gem einsam m it dem V orsitzenden des E uro päischen P arlam en ts, Jerzy B uzek, dem Vorgesetzten der E uropäischen K om m ission, Jose M anuel Ba- rosso und dem ehem aligen ungarischen R egierungschef, M iklos N em eth, die sym ­ bolischen D om inosteine, die für den U ntergang der kom m unistischen R egim e in M ittel- und O steuropa standen, um (BA RT 2009c: 3). N ach A nna W olff-Powęska, w ären die m it den E reignissen von 1989 verbu nd enen F eierlichk eiten „eine C hance a u f die Vergangenheit aus der Perspektive der Leistungen der zwei vorigen Dekaden zu blicken. Polen und D eutsche zeigten in Jahren 1989-90, das erste Mal seit 1848, w as Solidarität im Schutz der w ertvollsten G abe, das ist der Freiheit, bedeutet“ (W olff-Pow ęska 2009: 26).

Die H uldigung, die D eutsche der „Solidarność“ darbieten, ist in gew issem Sinne die A ntw ort a u f die B efürchtungen der Polen, einen G edächtnisort der den Ver­ triebenen gew idm eten soll, in der deutschen H auptstadt, zu bauen. H istorische Gesten nach W arschau aus Berlin sind ein eindeutiger Beweis dafür, dass die D eut­ schen, die im m er lebhafter über die eigenen K riegsopfer debattieren, die positive R olle ihrer O stnachbarn in der neuesten G eschichte der B undesrepublik nicht ver­ gessen. D ie D iskussionen über die Jahrestag sfeierlich k eiten sind zug leich das beste B eispiel dafür, dass die V ergangenheit m ehrm als den A usschlag für die Z u ­ kunft geben wird.

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K rzysztof Garczewski

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