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Die Situation der Juden in der Richard-Wagner-Stadt - Bayreuth 1933-1945

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Edyta Domagała

Die Situation der Juden in der

Richard-Wagner-Stadt - Bayreuth

1933-1945

Acta Universitatis Lodziensis. Folia Germanica 2, 107-118

2000

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A C T A U N I V E R S I T A T I S L O D Z I E N S I S

F O L IA G E R M A N IC A 2, 2000

E dyta Domagała

DIE SITUATION DER JUDEN IN DER RICHARD-W AGNER-STADT - BAYREUTH 1933-1945

D as B ayreuth der M arkgräfm W ilhelmine, Jean Paul F riedrich Richters, Richard W agners und H ouston Steward Cham berlains zählt überall als K ulturstadt, die ihren weltweiten R u f ihren Festspielen und den weltberühmten Opern R ichard W agners verdankt.

D as T hem a, zu dem ich einige W orte schreiben m öchte, gehört dagegen zu den Them en, über die schon nicht m ehr gesprochen wird und ü ber die m an nicht in allen K reisen sprechen m öchte. M ein Ziel ist jedoch, diese aufzugreifen und etwas genauer in die Geschichte „des heiligen B odens“ einzusehen. „D er heilige Boden“ A d o lf H itlers, „das H o fth eater“ 1 und zugleich ein Tempel der M usikw elt und der K u n st sollte m eines E rachtens auch heutzutage in der neuen R ealität den Spuren der V ergangenheit nicht entfliehen. Es w ürde m it Sicherheit niem and w agen - m it A u sn ah m e rechtsradikaler G ruppen, die vereinzelt vor allem in östlichen G ebieten D eutschlands auftreten — Bayreuth heutzutage als „m issionierte“ S tad t zu betrachten und als sakralen O rt zu verehren. W er sich m it d er Zeit des N ationalsozialism us oder m it der M usik R ichard W agners befaßt, stö ß t m it Sicherheit in seiner Recherchenarbeit a u f das kleine Bayreuth und seine im echten Sinne des W ortes belastete Geschichte, die sich leider nicht ganz einfach vergessen läßt.

Zu den heiklen Them en gehört eben das Schicksal d er israelitischen Gemeinde in B ayreuth und der Antisemitismus.

1933 ist das Ja h r, in dem antisemitische Tendenzen und die Volksw ut gegenüber den Juden und anderen N atio n alitäten nicht nu r in Bayreuth, sondern in ganz D eutschland ans Tageslicht gekom m en sind. M ein Ziel ist

1 B. M ayer, Die letzten 50 Jahre, B ayreuth 1983; ders, Bayreuth - wie es war., B ayreuth 1981. [107]

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es nicht, sich lediglich a u f bloße Fakten bei der A nalyse des Problem s zu begrenzen, aber ich finde es notw endig, einige D aten aus dem Bereich der Bayreuther G eschichte zu nennen.

1933 h atte Bayreuth insgesamt 37 196 Einw ohner, davon 261 Juden. A m 1. M ai 1939 gab es noch 108 Juden in B ayreuth und in der N ähe der Stadt. Ein halbes Ja h r später am 9. N ovem ber 1939 lebten d o rt nu r noch 80 Ju d e n.2 Selbst die Tatsache, daß sich der Sitz des B ezirksrabbinats bis 1933 noch in der Stadt befand, ist für die weitere G eschichte und den C harakter der weltberühm ten Stadt nicht ohne Bedeutung. Z u dem R abbinat gehörten die Juden aus Elof, K ulm bach und Oberpfalz. In jedem M o n a t kam en aus dem G ru n d viele verehrte G elehrte und G em eindevertreter jüdischer A bstam m ung zu den kulturellen V eranstaltungen nach Bayreuth. Z u der Bayreuther G em einde gehörten zu der Zeit eine kleine und eine große Synagoge, die sich noch heute aber völlig restauriert in der M ünzgasse in der N ähe vom O pernhaus befindet. Es gab auch einige Vereine und O rtsgruppen der jüdischen V erbände, in denen sich vor allem M itglieder der G em einde betätigten, die jüdischer A bstam m ung w aren. F ü r wichtig h alte ich auch die T atsache, daß jüdische Identität von den B ayreuther Juden in einer besonders sorgfältigen F orm au f der geistigen und kulturellen Ebene ausgedrückt wurde. Sie drückte sich sowohl geistig als auch sittlich aus, indem sich d er Bayreuther jüdische Verein m it der jüdischer G eschichte und L iteratur zu befassen begann. Es gab z.B. einen Zentralverein deutscher S taatsbürger jüdischen G laubens und einen Verein für jüdische G eschichte und L iteratur, zu dem auch eine kleine Bibliothek gehörte. Es läß t sich zusam m enfassend sagen, bis 1936 fü h rte die G em einde ein religiöses, kulturelles und gesellschaftliches Leben. Jedoch im M ärz 1936 w urde sie infolge der sich stets verschlechternden wirtschaftlichen und sozialen Situation der jüdischen Bevölkerung aufgelöst. Juden begannen aus der Stadt auszuwan­ dern. W enn m an reasum ierend die wirtschaftliche und soziale S ituation der Juden aus Bayreuth m it der Situation anderer Juden, die dam als in ganz D eutschland gelebt haben, vergleicht, kan n m an feststellen, daß es eigentlich a u f den beiden Ebenen sowohl a u f der wirtschaftlichen als auch a u f der sozialen keinen wesentlichen U nterschied gab. Juden betätigten sich hier vor allem im H andel und G eldverkehr. W enn m an a u f die G eschichte der Juden aus der Perspektive eines Polen zurückschaut, kom m t m an leicht zum Schluß, m an versuchte sie schon früher a u f verschiedene A rt und Weise aus der deutschen Gesellschaft m it H ilfe von verschiedenen M itteln auszu­ stoßen. Schon im Jahre 1813 wurde den Juden nach dem neu erschienenen E dikt erschwert, m anche Berufe auszuüben. D as b etraf handw erkliche und landw irtschaftliche Berufe. Juden beschäftigten sich seit dieser Zeit m it

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H andel, M aklergew erbe und Bankwesen. Viele von ihnen ergriffen freie Berufe.3

Viele h atten keine andere Auswahl und m ußten sich m it Vieh-, Wein-, und H olzhandel begnügen. N u r a u f diese A rt und Weise konnten ihre Fam ilien die schlim m sten Zeiten überleben. U m die S ituation k lar zu machen, erlaube ich es m ir, wieder einige F ak ten aus der G eschichte der Stadt zu nennen. N ach den Berichten B ayreuther Zeitungen erfahren wir, es gäbe einen jüdischen Schneider, sieben jüdische Ä rzte und zwei jüdische Rechtsanw älte in B ayreuth.4 Es gäbe auch viele reiche Fam ilien, die ein großes Vermögen besaßen, aber sie könnten dam als infolge des zunehm enden Antisemitismus nicht in B ayreuth bleiben. Viele m ußten sogar ins A usland auswandern.

D as Ja h r 1933 w ar für die jüdische Bevölkerung in Bayreuth auch nicht ohne Bedeutung. Die M achtübernahm e A d o lf Hitlers änderte ihre Situation in allen Sphären des Lebens.

D er Antisem itism us verstärkte sich in der Stadt durch den Einfluß des G auleiters H ans Schemm, der Bayreuth zu einer H ochburg der N S D A P zu m achen versuchte und was ihm eigentlich gelungen ist.5 In d er A nfangsphase des Nationalsozialism us w ar er nicht nu r G auleiter der Bayerischen O stm ark, sondern auch bayerischer Kultusminister und Leiter des Nationalsozialistischen Lehrerbundes m it dem Sitz in Bayreuth. E r erfreute sich großen A nsehens unter den Bayreuthern auch deshalb, weil er hier geboren und aufgewachsen war. M it der Zeit erwies sich offensichtlich, er w ar ein großer Feind der Juden.

Seine W eltanschauung und seine persönliche Theorie, die sich a u f die Juden bezog, entsprachen der nationalsozialistischen Ä ra. M an sollte d arüber nicht vergessen, d aß der Antisemitismus dam als ein sehr wichtiges M ittel der P ro p a g a n d a und M a n ip u la tio n w ar u n d d aß er zu r ideologischen Gewinnung der deutschen Bevölkerung diente und m it der Rassentheorie des W agner- Schwiegersohnes H o u sto n Steward Cham berlains von Nazis nach seinem T o d e v erstärk t w urde.6 Im Ja h r 1933 w urden die ersten Bayreuther Juden wegen ihrer politischen A nschauung verhaftet. D as waren unter anderem die prom inentesten Sozialdem okraten und K om m unisten, die besonders durch die N SD A P verfolgt w urden. Die städtische Polizei wurde zur gleichen Zeit m it zusätzlichen K räften verstärkt, denn m an pflegte damals zu erklären, die D eutschen begännen die jüdische Bevölkerung zu boykottieren. V on großer und unerbittlicher G rausam keit d er ersten Phase der Verfolgungen seitens des Nazi-Regimes zeugte selbst die T atsache, daß

3 Die Juden haben auch in Bayreuth ausgespielt, „Bayerische O stm a rk “ , 18.11.1938. 4 E bd.

5 E bd.

6 F. Bchm el, M achtergreifung-Bayreuths W eg in die D ikta tu r, S o nd erdruck des „ N o rd - bayerischen K u riers“ , B ayreuth 1984, S. 4.

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der B ayreuther O berbürgerm eister Preu in seinem am tlichen Bericht vom 2. O ktober 1933 M ischehen verbot, die bis dahin nicht verhindert w erden konnten. Als richtiges Beispiel könnte hier ein Bericht, der aus einer der B ayreuther Zeitungen stam m t, dienen. E ine der B ayreuther Z eitungen schrieb 1933 über die H eirat des Juden Justin Steinhäuser m it d er Christin Frl. M unch. D er A rtikel hatte den Titel: Die jüdische Mischehenschande in

Bayreuth. D er R edakteur nannte jüdische M ischehen lebendige D enkm äler

des V errats und der Schande, schadhafte Stellen am V olkskörper, die nach alttestam entarischen Rezepten ausgetilgt oder ausgebrannt w erden sollten.7

Die Mischehe wurde seitdem als verabscheuungswürdige T a t als Verbrechen betrachtet. Es gab dam als noch keine Gesetze, die solche E hen verboten, aber es gab einen Teil der Bevölkerung, der unter dem Einfluß der Nazis stand und dem jedes Propagandam ittel recht war. „D e r einzige D eutsche“ , der das ganze Volk vor der „Schändung“ und V erjüdung“ retten könne, sei A d o lf Hitler. In dem Zeitungsartikel wurde eine unkonvenzionelle und sehr aggressive Sprache gebraucht, an der es sich sehr schnell feststellen läßt, wie sehr die Juden von den Nazis gehaßt w urden, und a u f welche A rt und Weise gegen die N ichtarier gehetzt wurde. Die Presseorgane und besonders, die N SD A P - Zeitungsorgane scheuten sich nicht, die jüdische Bevölkerung brutal a u f unm enschliche W eise zu diskrim inieren. K u rz danach wurde vom S tad trat ein Gesetz zur V erhinderung der M ischehen erlassen. Seitdem konnte ein D eutscher oder eine D eutsche wegen des rassenschänderischen Verhaltens festgenommen w erden.8 M a n bezeichnete dam als eine solche V erhaftung als Schutzhaft zur Sicherung der Person.

D ie H aft dauerte in vielen Fällen sogar bis zu einem Jahr. Ü ber solche Fälle entschied dam als die G roße Strafkam m er des Landgerichts.

D er 1. A pril 1933 wurde in der deutschen G eschichte als T erm in für die allgemeinen Boykottm aßnahm en gegen alle jüdischen G eschäfte im ganzen deutschen Reich festgelegt. Die Boykottaktion betraf nur die Bayreut­ her G eschäftsinhaber, die bestim m t als Juden identifiziert w erden konnten. Sowohl SA als auch SS durften physische G ew alt gegenüber den Juden noch nicht anwenden. Verschiedene Propagandam ittel w urden gebraucht, um zuerst die billigeren jüdischen Geschäfte in B ayreuth zu boykottieren. Die R eaktionen der Bevölkerung waren aber sehr unterschiedlich. D ie Freundschaften zwischen vielen D eutschen und Juden erloschen a u f einmal nicht, obwohl sich die Nazis sehr bem ühten, das zu erreichen. N ach und nach verloren viele jüdische K aufleute, Ärzte, Rechtsanw älte und N äherinnen ihre deutschen K unden und K lienten, von denen viele sich n u r theoretisch für den Antisem itism us aussprachen. Privat änderte sich noch nicht viel in

’ E bd.

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ihrem Leben. Es gab solche D eutschen, die privat über die Parteiorganisation lachten und die ihre eigene M einung über sie hatten. Seitens d er N atio n al­ sozialisten wurde m it Hilfe von verschiedener A rt P ropagandam ittel überall gehetzt. In den Tageszeitungen erschienen Anzeigen, die die deutsche Bevölkerung davon abzuhalten hatten, irgendwelche K o n ta k te m it Juden aufzunehm en. Es wurde unter den Leuten auch sehr lau t davon, d aß die Nazis heimlich viele G eschäftsräum e der Juden m it K am eras ausgestattet haben und A ufnahm en von Parteim itgliedern in G eschäften zu m achen versuchten, wenn sie sich tro tz des Boykottes etwas in nicht deutschen G eschäften einkauften. Es gab auch solche D eutsche, die der P artei an­ gehörten, aber die sich sogar in der Situation clever zu helfen w ußten. Sie ließen einfach ihre parteilosen F reunde ihre Einkäufe in den jüdischen Geschäften besorgen.

Als gutes Beispiel dienen hier die W orte von Friedelind W agner, die in ihrem Buch: N acht über Bayreuth folgendes schrieb:

Tatsächliche G ew altak te hatten wir wenig in B ayreuth erlebt, n ich t einm al B o ykotte, und w äre n ich t diese entsetzliche A tm o sp häre d er Ungew ißheit gewesen, h ä tte n uns d ie D inge, die sich in D eutsch lan d ereigneten, völlig unbehelligt gelassen. In B ayreuth k a n n te n wir niem and, d er persönlichen Schaden erlitten h atte. In dieser freundlichen kleinen S tad t w aren die vorhitlerischen B eam ten ü b ernom m en w orden. N iem an d verfolgte seine N a ­ c h b a rn .9

Die N azis hängten oft an die F enster der jüdischen Läden viele schwarze Plakate m it einem gelben Punkt, die eine sehr wichtige A ufgabe h atten , die Deutschen vor dem E inkauf bei Juden zu w arnen. Alle jüdischen G eschäfte m ußten m it dem P lak at gekennzeichnet w erden. D ie In haber der G eschäfte durften aber diese P lakate nicht abnehm en. Es gab u n ter den Bayreuthern auch solche Leute, die die nationalsozialistischen A n o rd n u n g en streng beachteten und alles, was m it der Vergangenheit zu tu n hatte, blizschnell zu vergessen schienen und davon glaubten, a u f solche Weise ihre V aterlan­ dsliebe zum F ü h re r zu beweisen.

N ach dem G eschäftsboykott wuchs schnell der aggressive D ruck a u f die jüdische Bevölkerung. Überall in den K inos und in den Zeitungen w urden verschiedene Form en der P ro p a g an d a in brutalster F orm im m er m ehr bem erkbar. Offensichtlich fanden viele K undgebungen und V orträge in B ayreuth sta tt, die von den N azionalsozialisten geführt w urden. Viele jüdische G eschäfte w aren plötzlich in G efahr, schnell pleite zu gehen, während die deutschen ebenso schnell zu florieren begannen.

Schließlich kam es auch dazu, daß sich die jüdischen K aufleute ü ber ihre finanzielle Lage sehr beklagten. Welche Folgen hatten die G eschäftsboykotte?

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Viele von den jüdischen K aufleuten m ußten wegen dieser Situation ihre G eschäfte an andere Interessenten deutscher A bstam m ung verkaufen, das heißt, viele von ihnen gingen also in „arische H än d e“ ü ber.10 Viele Juden m ußten ins A usland emigrieren. Solche Folgen w urden aber eindeutig durch den größeren Teil der arischen Bevölkerung als Befreiung der deutschen Gesellschaft von feindlichen Juden betrachtet.

M it dem G eschäftsboykott begannen Aufrufe gegen die jüdische Intelligenz und Prom inenz. D as Problem b etraf vor allem die jüdischen Ä rzte und R echtsanw älte. Solche Parolen, wie: D ie Juden sind unser U nglück, K a u f nicht in jüdischen G eschäften, M eidet jüdische Rechtsanw älte oder G eht nicht zu den jüdischen Ä rzten11 waren überall bekannt. Als V errat am Volk und Führer wurde es z.B. betrachtet, wenn ein D eutscher zu einem jüdischen Ä rzt oder Rechtsanw alt ging, um Hilfe zu bitten. Die von jüdischen Ä rzten ausgestellten Dienstunfähigkeitsbescheinigungen w urden seit dieser Zeit allgemein als nicht gültig angesehen und von den D eutschen nicht anerkannt. D en nicht feindlich gegen die Juden eingestellten D eutschen blieb nichts anderes übrig, als sich den nazistischen A nordnungen theoretisch und praktisch anzupassen.

Falls jem and die A nordnungen nicht beachten wollte, w urden gegen seine Person und seine Fam ilienangehörigen A ktionen und M aßnahm en organisiert. Bis zur R eichskristallnacht kam es kaum zu größeren A us­ schreitungen gegen Juden und ihre O rganisationen durch SS oder SA.

A m 19. Juli 1933 wurde vom Staatsm inisterium des Inneren eine A ktion gegen die jüdische Intelligenz angeordnet. Bei vielen bekannten Juden w urden dam als H ausdurchsuchungen durchgeführt. W ährend dieser A ktion waren viele Bayreuther Prom inente betroffen. W ährend solcher A rt A ktionen und H ausdurchsuchungen kam es häufig dazu, daß das jüdische Eigentum von den D urchsuchenden absichtlich beschädigt wurde. Oft w urden F en ­ sterscheiben der jüdischen Geschäfte m it Steinen eingeworfen. D ie polizeilichen Erm ittlungen nach den T ätern blieben im m er ohne Erfolg. M a n wüßte nichts über die M otive der T äter, so die deutschen Behörden. D er antijüdische T e rro r nahm im m er m ehr zu. Es gab viele Boykotte gegen die Juden. Diese S ituation verursachte, d aß viele Juden in dieser Zeit aus D eutschland nach A m erika, A ustralien, Palästina, England, Schweden oder Belgien em igrieren m ußten. Bei den Form alitäten vor der Ausreise w urden von den Ju d e n oft verschiedene Bäder und K u ro rte angegeben. Schnell bemerkten die Behörden, aus welchen G ründen so viele Juden D eutschland verlassen wollten. D am als h ö rte m an sofort auf, Pässe auszustellen. Zu A usnahm en gehörten solche

10 Ebd., s. 160.

n M ronz, Film zur Ausstellung: Faszination der Gewalt ( Alp-) -Traum hauptstadt Bayreuth ,,W ahn und W illkür nationalsozialistischer B a u p o l i t i k B ayreuth 1992.

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Fälle, wenn ein Ju d e aus gesundheitlichen G rü n d en ausreisen m u ß te. N otw endig w ar aber ein ärztliches A ttest, das bescheinigte, d aß der A n t­ ragsteller des Reisepasses jüdischer A bstam m ung in einem ausländischen K u ro rt geheilt w erden sollte. Eine andere A rt D iskrim inierung seitens der N SD A P war die neue A nordnung vom 20. A pril 1935 an den Ein- und A usfahrten der O rtschaften des Kreises Bayreuth, Tafeln m it folgenden Aufschriften anzubringen: „Jude fo rt m it D ir, D u bist hier unerw ünscht, die Juden sind unser Unglück oder Juden ist der Z u tritt verboten“ .12 A ußerdem gab es auch P lakate, die einen am G algen hängenden Juden darstellten. Ü berall, sogar in den L ehrbüchern und an den Schultafeln wurde der Jude in verschiedener F orm gezeigt. M eistens w aren das K a r- rikaturen, die ich m ir persönlich in der N ürnberger A usstellung Faszination

und Gewalt ansehen k ö n n te.13 A u f diesen K arrik a tu ren wurde gezeigt, wie sehr brutal und gew alttätig gegen „schlechte“ Juden vorgegangen wurde. Solche D arstellungen von Juden und A nschriften m it verschiedenen Parolen drückten die M einung der größten M ehrheit der D eutschen aus, d aß Juden in D eutschland unerw ünscht waren. Seit der M achtübernahm e H itlers h atte jeder D eutsche Pflicht, was gesetzlich geregelt w urde, an allen deutschen Feiertagen die schwarz-weiß-rote F ahne aus den F enstern zu hängen. D as bedeutete näm lich, daß es a n Feiertagen für jeden Bürger eindeutig sichtbar war, welches Ι-laus Juden bewohnten.

Am I. September 1941 wurde ein Gesetz erlassen, infolge dessen jeder Jude, der das sechste L ebensjahr vollendet hatte, in der Öffentlichkeit einen gelben Stern m it der schwarzen A nschrift Jude tragen m ußte. D ieser Stern m u ß te sichtbar a u f der linken Brustseite getragen werden. D ie gelbe F arb e des Sterns war nach der m ittelalterlichen Symbolik nu r A usgestoßenen der Gesellschaft zugeordnet. Alle M itglieder der Partei waren seitdem verpflichtet, jeden Juden, der seinen D avidstern nicht sichtbar trug, sofort bei der Polizei oder einer anderen Behörde anzuzeigen. Die Juden sollten seit dem M om ent vor ihren eigenen V ornam en typisch jüdische V ornam en Sarah und Israel tragen.

M it der M achtübernahm e H itlers w urde der A ntisem itism us schnell zum zentralen Elem ent der R egierungspolitik im faschistischen D eutschland. Die N SD A P begann verschiedener A rt K undgebungen und V eranstaltungen zu organisieren, die zum Ziel hatten, antisemitische A nschauungen zu verbreiten und die Juden m öglichst negativ und lächerlich d er deutschen Bevölkerung zu zeigen und sie von denen zu schützen.

W elche M ittel w urden von dem nationalsozialistischen Regim e zu diesem Zwecke gebraucht? M an begann langsam m it den ideologischen Veränderungen in dem Bereich der deutschen K u ltu r. Sogar d er N ationalsozialistische

12 B. M ayer, Bayreuth.... S. 123. 13 Siehe, S. 7.

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L ehrerbund entwickelte seine eigenen rassenpolitischen A ktivitäten, die sich in verschiedenen Schulungen und in P ro p a g an d a im Bereich des Schulwesens äußerten.

Im Septem ber 1995 h atte ich M öglichkeit, sich persönlich die A usstel­ lung zum Them a: F aszination und G ew alt in N ürnberg anzusehen. Die A usstellung handelte von den P ropagandam itteln im Schulwesen und von der Bevölkerungspolitik der nationalsozialistischen Ä ra. Wie wichtig diese T hem en für die dam alige Regierung waren, zeigten die A rchiven, Bilder, Zeitungen, Briefe und Videofilme, von denen G rausam keit und B rutalität sich jeder Besucher überzeugen konnte. An der A usstellung k o n n te m an leicht feststellen, d aß das nationalsozialistische Regim e versuchte, dam als schrittweise die höchsten Sphären des geistlichen und sittlichen Lebens der D eutschen anzugreifen.

A u f alle m achte die A usstellung m it Sicherheit einen unvergeßlichen E indruck. A us den dargestellten M aterialien ließ sich schlußfolgern, in allen Schulen w urden R assenkunde und verw andte m it ihr Fächer n u r im Sinne d er nationalsozialistischen Ideen unterrichtet. D ie Lehrer hatten die Aufgabe, den Rassegedanken schon u n ter den Jugentlichen ideologisch zu verbreiten. D ie Schüler lernten z.B., wie ein durchschnittlicher Ju d e aussieht und w oran m an einen Juden von den anderen Rassen erkennen kann. D azu dienten verschiedene Lehrm aterialien solche wie Tafeln und Bilder, die fü r den U n terrich t extra angefertigt wurden.

D ie Schüler fertigten auch selbst Zeichnungen zur V ererbungslehre, M odelle u n d verschiedene A rbeiten zu r Sippenkunde und zur Judenfrage. D ad u rch konnte m an die Ü berzeugung gewinnen, daß die deutsche Jugend m it H ilfe von konventionellen M e th o d en in d er nationalsozialistischen Schule u n ter einem sehr starken psychologischen Einfluß zum N utzen der N ationalsozialisten erzogen und vorbereitet wurde, in ihrem weiteren Leben den rassistischen N iedergang des deutschen Volkes zu verhindern. Diese P olitik läß t sich in einigen W orten Hitlers zusammenfassen:

R assesinn und Rassegefühl Instinkt- und verstandesm äßig in H erz u n d G e h irn d er Jugend h in ein b ren n en .14

D u rc h Schule, O rganisationen, A rbeitsdienste, W ehrm acht und P artei- -organisationen, sowie E lternhaus, H J und SS sollten alle D eutschen und nicht n u r die Jugend in das neue System total einmal für im m er einbezogen werden, so daß sie sich von ihm nicht m ehr befreien w urden. Sie sollten zu ewigen Sklaven ihrer eigenen Ideologie werden.

U n d sie w erden n ich t m eh r frei sein ihr ganzes L eben .11 14 Universität Bayreuth, „ S p ek tru m “ (1)1995, S. 23. 11 E bd., S. 23.

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D ie S itu atio n d er Juden 115

Solche A ktivitäten h atten zum Ziel, nicht nur a u f die Jugend, sondern auch au f die ganze Öffentlichkeit erzieherisch und aufklärend zu w irken. Die Juden w urden in einer kurzen Zeit aus dem öffentlichen Leben völlig verdrängt, was sich nicht nu r im wirtschaftlichen Bereich bem erken ließ.

In Bayreuth entstand dam als das sog. H aus der D eutschen Erziehung. W arum gerade in Bayreuth? Bayreuth w ar schon seit 20er Ja h ren „heiliger Boden“ 16 für H itler. Es w ar für ihn wie eine W eihestätte, die vor allem m it einem der größten D eutschen, die je gelebt hat, R ichard W agner, assoziiert w erden sollte.

D as H aus der E rziehung entstand in der Stadt, weil sie sich gerade in der M itte D eutschlands befindet und eine ziemlich reiche T rad itio n hat. H itler wollte Bayreuth als germ anische K u ltstätte ausbauen. Z u den anderen beliebten K u ltstä tte n außer B ayreuth gehörten dam als: Linz, N ürnberg, W eim ar und M ünchen. H ier in Bayreuth lebten: M ark g räfin W ilhelmine, Jean Paul, H ouston Stew art C ham berlain und der oben er­ wähnte berühm te deutsche K om ponist R ichard W agner, der von A dolf Hitler so sehr geehrt w urde und der von H itler als „die größte P ro ­ phetengestalt“ , „d er grö ß te D eutsche, der je gelebt h a t“ 11 bezeichnet wurde, dem schnell die antijüdischen Tendenzen von Nazis zugeschrieben und d an n als starke P ropagandam ittel gegen die jüdische Bevölkerung m ißbraucht w urden. Z uerst sollte also das Festspielhaus in B ayreuth zu einem m o n u m en talen G eb äu d e vergrößert w erden, und im In n e n sta d t sollte ein A ufm arschplatz für einige T ausend M enschen entstehen. Als A usdruck der höchsten H uldigung der deutschen K u ltu r en tstan d hier au f A n o rd n u n g H itlers das H au s d er D eutschen E rziehung m it einer unheimlich großen W eihehalle, die von einer sehr großen ideologischen Bedeutung fü r die Nazis war. In der W eihehalle gab es zwei Seitenschiffe und ein „M o n u m en t der deutschen M u tte r“ . D as M onum ent der deuts­ chen M u tter war in der Zeit besonders wichtig, weil die deutschen F ra u ­ en in ihrem Leben eine sehr wichtige A ufgabe zu erfüllen hatten. Sie sollten vor allem K in d er gebären und die jungen nationalsozialistischen Seelen zum N utzen des NS-Regimes erziehen, ln der Zeit galt fü r die deutschen F ra u en der allgemein bekannte Spruch: K inder, K ü ch e und Kirche. W eitere Einschränkungen betrafen lediglich die Schüler jüdischer A bstam mung.

Die jüdischen K inder durften nicht m ehr Schule besuchen. A lso, alle Schüler und Schülerinnen jüdischer A bstam m ung w urden aus den Schulen entfernt. D an n w urde es verboten, den jüdischen Religionsunterricht zu erteilen. Dieses F ach durfte nicht m ehr in den Schulen unterrichtet w erden.

16 B. M ay er, D ie letzten 50 Jahre.

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K u rz vor dem K riegsausbruch - 1938 verschlechterte sich die Situation d er Juden. D en Ju d e n w urde letzten Endes verboten, in allen G eschäften einzukaufen. D en Juden w urden nu r bestimmte G eschäfte für den E inkauf der G rundnahrungsm ittel zugewiesen. D ann wurde diese A nordnung noch geändert und die Ju d e n k o n n ten n u r zu bestim m ten T ageszeiten ihre Einkäufe m achen. Zu den ersten antijüdischen A usschreitungen kam es wegen d er E rm ordung des deutschen G esandtschaftssekretärs E rn st von R ath durch den aus Paris kom m enden 17 jährigen Juden Henschel G rynszpan in der N acht vom 9. a u f den 10. N ovem ber 1938. A m 9. N ovem ber veranstaltete die N SD A P eine G edenkfeier, die an den H itlerputsch im Ja h re 1923 errinnerte. U m M itternacht stürm te die SA die jüdische Synagoge in Bayreuth. Die innere Einrichtung, R itualien und F enster w urden total a u f schänderische Weise zerstört. Alles wurde a u f die Straße geworfen. Die Säulen w urden von den R andalierenden für ein Feuerw ehrhaus gestohlen.18 D ie Synagoge, die 1760 erbaut wurde, wurde aber nicht wie die anderen jüdischen Synagogen in D eutschland abgebrannt. Die U rsache dessen war ihre Lage in d er N ähe zum O pernhaus. Z erstört w urden dam als: das G em eindehaus, die jüdische V olksschule und die jüdischen G eschäfte. SA -Leute und die antijüdisch eingestellte Bevölkerung zerschlugen alle Fensterscheiben der L äden. Sie w arfen alle W aren durch ein an d er und stahlen sie. Es kam zu vielen H ausdurchsuchungen, wobei den Juden wertvolle Sachen und Schm uckgegenstände weggenommen w urden. N ach m einen Forschungen k an n ich feststellen, es existieren heutzutage sehr wenige Inform ationen darüber, welche G egenstände vom größeren W ert entnom m en w orden sind. D ie gesammelte D okum entation in den B ayreuther A rchiven beschränkt sich bloß a u f die D ecken, Bettbezüge oder H au sh alts­ geräte. Viele w ertvolle Bücher und Schriften, die von dem N azi-Regim e verboten w urden, wurden auch konfisziert oder sogar verbrannt. Schuß- und Stichwaffen w urden den Juden weggenommen. Diese grausam e N acht träg t in der deutschen Geschichte einen Nam en: Reichskristallnacht. Alle in Bayreuth lebenden Juden w urden von der Polizei aus den W ohnungen geholt und in den sogenannten „Schutzhaft“ genommen. M anche w urden in V iehstallungen gebracht. M anche Juden w urden ins Alte R ath au s am M a rk t und dan n in die R otm ainhalle gebracht, die noch heute gut erhalten zu sehen ist.

Viele von ihnen, wie K inder, F ra u en und ältere Personen w urden nach einigen Stunden nach H ause entlassen, aber viele w urden in die K o n zen ­ trationslager nach D achau, H o f oder R iga gebracht.15 D en einzigen

öffen-19 B. O phir, F . W iesem ann, Die jüdischen Gemeinden in Bayern öffen-1918-öffen-1945, M ünchen öffen-1979, S. 121.

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tlichen P rotest erhob P farrer Friedrich Segel schon am nächsten T ag in M istelgau.

Es gab, wie gesagt, auch die D eutschen, die gegen solche B oykotte waren. O ft bedauerten sie die Juden, obwohl sie nicht im stande w aren, etwas für sie zu tun. Es zeugt davon eine solche Begebenheit: ein G eschäfts­ m ann aus der M axstraße gab seinem Sohn, der M itglied d er H itlerjugend war und dem offensichtlich die unwürdige Behandlung gegenüber den Juden gefiel, die kräftigste Ohrfeige seines Lebens.20

Es kam auch oft vor, d aß die T a te n der N azis auch von vielen D eutschen kritisiert wurden. Die W orte der K ritik w urden vor allem an die gerichtet, die die G üter der jüdischen K u ltu r vernichteten. D ie sinnlose und unnötige Z erstörung des jüdischen Eigentum s schadete m it Sicherheit im großen M aße der deutschen K u ltu r. M an k an n das an dem Beispiel der jüdischen G eschäfte feststellen. F ast alle m ußten leider in arische H ände übergehen. Z u diesen B ayreuther Geschäften gehörten damals: K au fh au s Friedm ann, A dam Egerers W ohn- und G eschäftshaus, M ax F riedm anns und Joseph Rindsbergs K aufhaus, M ax H arburger W äschegeschäft, das K aufhaus Pfefferkorn, das K au fh au s K urzm ann, das K aufhaus R einauer, die Privatklinik von D r. W ürzburger a u f der H erzoghohe, das Schuhgeschäft „Z w irn“ und Reinauers T abakw arenladen.21

K aufhäuser und Läden w urden in der W arenhausarchitektur der Ja h r­ hundertw ende erbaut, die nicht ohne B edeutung für die jüdische K u ltu r war. A u f A nordnung H itlers w urden viele von diesen wertvollen G ebäuden leider abgerissen oder in „arische H än d e“ verkauft. D ie einzige U rsache dafür w ar die jüdische A bstam m ung der Inhaber. Die N S D A P erw arb viele jüdische K aufhäuser. D er deutsche A rchitekt H ans Reissinger, der früher auch für viele Juden die Entw ürfe der H äuser und K au fh äu ser gem acht hatte, m ußte sie jetzt selbst ändern. Sim on Pfefferkorns K aufhaus, der hier Kleiderstoffe, T eppiche u.a. verkaufte, bekam eine neue F assade, die schon m ehr dem A rchitekturstil des Nazi-Regim es p a ß te.22 Schließlich m ußte er das H au s an die N SD A P verkaufen.

Seit dem M om ent fand die G auleitung hier ihren Sitz. K u rz vor E nde des Zweiten Weltkrieges wurde das G ebäude aber zerstört und nie aufgebaut. Ein ähnliches Beispiel ist Fam ilie H irschm ann, die ihr Schuhgeschäft zusammen m it dem H aus Schloßberglein verkaufen m ußte. D as Schuhgeschäft wurde später an das Braune H aus angegliedert. Heute gibt es noch zugemauer­ te G änge in den K ellern. N ach dem Zweiten W eltkrieg w urde auch die Synagoge wieder aufgebaut.

20 B. M ayer, Bayreuth, S. 123.

22 S. H a b erm ann , B, M ayer, Ch. R abenslcin, Reichskristallnacht. Eine G edenkschrift der Stadt Bayreuth, B ayreuth 1989, S. 53.

(13)

118 Hd y la D o m ag ała

D as kulturelle Leben begann für viele Juden nu r langsam . Es entstand eine neue jüdische K ultusgem einde, die Ziel vieler w ährend des Zweiten W eltkrieges aus Bayreuth ausgewanderten oder em igrierten Juden war. Sie kam en hier aus A m erika, K an ad a , Israel und Australien.

N ach dem Zweiten W eltkrieg fanden sich auch deshalb viele E rben der H äuser, die in den 50er Jahren in ihre H ände zurückgegeben w urden.

H eutzutage wissen wir schon zum G lück, was W agner, seine M usik und die Stadt m it ihrer Bevölkerung nicht sind. Es ist für viele klar, daß sow ohl die Stadt m it ihrer Bevölkerungspolitik als auch das ganze dortige Kulturleben in den Ja h ren 1933-1945 einer sehr großen M anipulation unterlagen und im Sinne des Nazi-Regim es ausgenutzt w urden. W enn jem and d er W ahrheit nahekom m t, stellt er m it Sicherheit fest, daß das heutige B ayreuth nu r als höchstes Podium des K ulturlebens in der M usikw elt betrachtet w erden k an n und vielen N ationen geöffnet ist.

Edyta Domagała

S Y T U A C JA Ż Y D Ó W W W A G N E R O W SK IM M IE Ś C IE BA Y R EU TH W L A TA C H 1933-1945

W swoim artykule przedstaw iłam w skróconej form ie problem społeczeństw a żydowskiego z przełom u la t 1933-1945 n a terenie niem ieckiego m iasta B ayreuth, znanego w świecie ja k o miejsce corocznych fesüw ali w agnerowskich. O soby zajm ujące się historią, a w szczególności okresem II w ojny światowej oraz ci, k tó rych pasjonuje z różnych pow odów m uzyka R y szard a W agnera, n a tk n ą się z pew nością n a ślady historii m iasta B ayreuth, będącego w tym czasie niem al św iątynią k ultu ideologii nazistowskiej. T o tu właśnie tw orzył w ybitny, a zarazem uw ielbiany przez H itlera Niemiec: R yszard W agner. F a k t ten pełnił d o ść isto tn ą funkcję w spom agającą m anipulację m asam i ludzkim i. Przypisywanie kom pozytorow i o raz jeg o sztuce an tysem ityzm u o k azało się czystym środkiem d o celu, jak im było wyniszczenie n aro d u żydowskiego.

Podsycanie nienawiści, p ro p ag and a, b ojkoty ze strony nazistów , b ru ta ln a dyskrym inacja społeczeństw a żydowskiego i niszczenie jego długowiecznego d o b ytk u kultu ro w eg o przyniosło zam ierzone efekty w postaci emigracji tej ludności n a Z achód, d o A m eryki, K a n a d y o raz Izraela. Liczne dep o rtacje i eksterm inacja Żydów spraw iły, że niewielu wróciło p o wojnie d o B ayreuth. Szybko o drodziła się tu jed n a k k u ltu ra żydow ska i znalazła p o wojnie p ełn ą akcep tację społeczeństw a. W a rto d o d a ć , że B ay reu th cieszy się dziś ogó ln y m uzn an iem w świecie m uzyki. Co roku napływ ają tu rzesze zw olenników twórczości R y sz a rd a W agnera z całego św iata, podziw iając piękno jego muzyki o raz urocze k rajo b raz y Z ielonego W zgórza.

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