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Führer durch die Vorgeschichtliche Abteilung und das Antikenkabinett

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Academic year: 2022

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Scblefifcbes Mufeum für Kunft»

gewcrbc und Altertümer

Führer durch die Vorgefchichtliche Abteilung und das Rntikenkabinett

Verlag des Mufeums

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Wer vorgefcfiicfotllcbe Funde befitjt oder von folcben erfährt, wird gebeten, dies fobald wie möglich

dem Scblefifcfoen Mufeum für Kunftgewerbe und Altertümer

in Breslau mitzuteilen.

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Scblefifcbes Mufeum für Kunft»

gewerbe und Altertümer

Führer durch die

"■ Vorgefchichtliche Abteilung und das Rntikenkabinett

Breslau 1920

Verlag des Mufeums

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(9)

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ie Teilnahme für die vorgefcbicbtlicben Altertümer ift in Scblefien früh erwacht und hat fchon um die Wende des 17. Jahrhunderts zur Bildung anfehnlicher Privatfammlungen geführt. Eine der berühmteften, von der 1711 fogar eine dickleibige Befchreibung er»

fchien, war die des Paftors Leonhard David Hermann in Maffel bei Trebnitj. Einen Überreft davon bilden einige Grabgefäße vom Mafflifchen Töppelberge, die eingefchloffen in eine mit beziehungsreichen Bildern bemalte Holzpyramide, 1706 der Bernhardinbibliothek in Breslau von Hermann geftiftet worden find. (Siebe Seite 19 Schrank 47.)

Die erfte öffentliche Sam m lung hat der Profeffor der Germaniftik Johann Guftav Gottlieb Büfcbing an­

gelegt. Als Verwalter des 1815 eröffneten Königlichen Kunft- und Altertümermufeums wandte er feine Tätig­

keit feit 1818 vorwiegend den Hinterlaffenfchaften der beidnifcben Vorzeit zu, und es gelang ihm, binnen we­

nigen Jahren an 1500 Tongefäße und 864 Gegenftände aus Stein und Metall zufammenzubringen, darunter manches Stück, das noch beute zum wertvollften Befitje des Mufeums zählt. Außerdem erwarb er im Austaufcb mit fremden Mufeen gegen 700 Fundftücke nichtfchle»

fifeber Herkunft. Mit feinem Tode (1829) trat ein längerer Stillftand ein. Erft der 1858 gegründete Verein für das Mufeum schlefifcher Altertümer (jetjt Scblefifcber Altertumsverein) nahm fich auch diefes Zweiges der Altertumskunde mit fteigendem Eifer und Erfolge wieder an.

Als 1899 das Scblefifcbe Mufeum für Kunftgewerbe und Altertümer an die Stelle des bisherigen Vereins- mufeums trat, zählte die vorgefcbicbtlicbe Sam m lung fchon zu den bedeutendften ihrer Art in Deutfcbland.

Seitdem haben Mufeum und Verein gemeinfam an ihrem inneren und äußeren Ausbau gearbeitet. Die Mittel dazu fließen feit 1908 bauptfäcblicb aus der Wilhelm Grempler»Stiftung. Der langjährige Ehren*

präfident des Altertumsvereins, Geheimer Sanitätsrat

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Kellergefchoß: Vorgefcbicbtlicbe Abteilung

Prof. Dr. Wilhelm Grempler (geb. 26. Januar 1826, geft.

8-Januar 1907) hat der Stadt Breslau fein beträchtliches Vermögen m it der Beftimmung binterlaffen, daraus eine Stiftung für die wiffenfchaftlichen Aufgaben des Mufeums, undzwarinerfterLiniedervorgefchichtlichen Abteilung, zu errichten. Seinem Andenken ift das im dritten Saale aufgeftellte Denkmal gewidmet, das auch feine Afcbenurne enthält. Der Entw urf rührt von Hans Pölzig, das Reliefbildnis von Ernft Seger her.

Zur Unterbringung des ganzen Beftandes an Alter­

tümern reichen die verfügbaren Sam mlungsräume des Mufeums bei weitem nicht aus. Es ift daher n u r eine Auswahl von typifchen Funden ausgeftellt, w ährend das Übrige magaziniert und nur zu Studien­

zwecken zugänglich ift. Die Anordnung ift chrono»

logifch. Sie foll die Entwicklung der Kultur unferes Landes von den älteften Zeiten bis zum Beginn der gefchriebenen öefchichte zur Anfchauung bringen.

Außerfcblefifche Funde find m it wenigen Ausnahmen n ur für folche Zeitftufen berangezogen, die in Schie­

nen nicht oder nicht genügend vertreten find, alfo vor allem für die ältere Steinzeit. Von den fün f Samm- lungsräum en des Kellergefchoffes enthält der erfte die Funde aus der Steinzeit und älteften Bronzezeit, der zweite dieaus derälterenund jüngeren Bronzezeit, der dritte die aus dem Eifenalter, der vierte das Antiken­

kabinett, der fünfte die Funde aus der flawifchenZeit.

Der vorliegende Führer verbindet m it der Erklä­

rung der ausgeftellten Funde eine knappe Überficht über die Vorgefcbichte Schlefiens. Eingehendere Be­

lehrung bietet der »Wegweifer durch die Urgefcbicbte Schlefiens« von Oskar Mertins (Breslau 1906) und die Zeitfcbrift “Schlefiens Vorzeit in Bild und Schrift".

Beide können an der Kleiderablage oder durch das Büro des Mufeums bezogen werden.

Im Anfchluß an die vorgefchichtliche Abteilung ift das in Raum JV untergebrachte Antiken-Kabinett be*

fprochen. Diefer Teil des Führers ift von Direktor Dr- Masner verfaßt.

H. Seger

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R aum I: fl. Steinzeit

RaumI fl. Steinzeit

D

ie urkundlich beglaubigte Gefcbicbte reicht in un*

feren Gegenden nicht über das Jahr 1000 n.Chr.

zurück. Der vorhergehende Zeitraum gehört der Vor- gefchichte an. Ihre Zeugniffe find die Funde, die uns die Erde überliefert hat. Sie geben uns zw ar keinen fluffcbluß über beftimmte Ereigniffe und Perfonen, wohl aber ein Bild der allgemeinen Kulturverhältniffe.

Nach den hauptfächlich verwendeten Rohftoffen teilt m an die Vorgefchichte ein in ein Stein-, Bronze- und Eifenalter. Das Steinalter w ird wieder in ein älteres und ein jüngeres gefchieden.

Schrank 1: Nicbt*fcblefifcbe Funde

Aus der älteren Steinzeit, während deren der Menfcb als Zeitgenoffe des Mammuts und des Renn­

tiers und anderer heute teils ausgeftorbener, teils in andere Gegenden ausgewanderter Tiere lebte, find aus Schlefien noch keine völlig fieberen Funde bekannt.

Die ausgeftellten Beifpiele ftammen faft alle aus weft- licben Ländern, befonders aus Frankreich. Die älteften Werkzeuge find grob zugebauene mandelförmige Fauftkeile aus Feuerftein, m it einer Schärfe verfeben und zu den verfebiedenften Arbeiten verwendbar. FIll«

mäblicb verfeinert ficb die Bearbeitung. Die Steinge­

räte werden mannigfaltiger und regelmäßiger, und neben fie treten forgfältig bergeftellte Knocbengeräte, wie Nähnadeln, Speerfpitjen, Harpunen und dergl. In diefeZeit fallen auch diemerkwürdigenScbnitjarbeiten und vertieften Umrißzeicbnungen auf Renngeweih und auf den Felswänden der Höblenwobnungen. Sie ftellen Jagdtiere, feltener Menfchen dar und find oft von überrafebender Naturtreue.

Viele Jabrtaufende müffen vergangen fein, bis diefe Zuftände durch die des jüngeren Steinalters erfetjt wurden. Den Übergang vermitteln gewiffe Formen von Steingeräten, in denen m an die Anfänge des Beils erkennt (Stufe der dänifcbenMufchelhaufen). Die voll entwickelte Kultur der jüngeren Steinzeit zeigen uns die Pfahlbauten der fllpenfeen Die dortigen

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Kelletgefcboß: Vorgefcbicbtlicbe Abteilung

Steinbeile find gefcbliffen, mit Hirfcbgeweibzwingen und Holzfcbäften verfeben. Daneben finden ficb durch«

bohrte Steinäxte und ein reiches Handwerkszeug aus Hirfcbgeweib, Knochen u n d zugefcblagenem Feuer- ftein- Die böchfte Fertigkeit im Behandeln des Feuer»

fteins weift der Norden auf, und zw ar fowohl in der Herftellung mächtiger gefcbliffener Beile, wie in der feinen Bebauung von Dolchen, Lanzen-, Pfeilfpi^en, Sägen und dgl.

Schrank 2: Herftellung der Steinäxte

Die in Schießen vorkommenden Steingeräte find, nach ihren Gattungen geordnet, in einer Ausw ahl auf»

geftellt. Die Herftellung der Beile und fixte lehren verfchiedene Arten von Scbleiffteinen zum gröberen und feineren Schliff, fixte m it Sägefcbnitten und mit angefangener Bohrung- Abgenutzte und zerbrochene Stücke wurden wiederholt zugefchliffen und mit einem neuen Scbaftlocb verfeben. Bei den groben Arbeits­

äxten begnügte man ficb mit der notwendigften Z u ­ richtung. Es gab Gradäxte und Queräxte oder Hadten.

Große keulenartige Hämmer mit Rinnen zum Feft- binden am Schafte dienten vermutlich zum Einrammen von Pfählen und ähnlichen febweren Arbeiten.

Schrank 3: Beite und Hacken

Die flachen Beile und Meißel wurden in der Weife gefebäftet, wie an den Pfablbaufunden in Schrank 1 zu feben ift- Sie kommen in allen Größen vor und wurden gewiß vornehmlich zur Holzbearbeitung benutjt. Bei den ganz großen Hacken und einfeitig gewölbten Keilen ift die Verwendung als Ackerbaugeräte wahr- fcbeinlicb. Außerverfcbiedenen Gefteinen wurden auch Hirfcbgeweibe zu Hacken und Beilen verarbeitet. Drei in einer Kiesgrube bei Mondfcbüt) Kreis Woblau ge­

fundene Hirfcbgeweibbacken reichen, wenn die Fund«

umftände richtig beobachtet find, bis in den Ausgang der älteren Steinzeit zurück.

Schrank 4: Streitäxte und Keulen

Neben ihren friedlichen Zwecken erfüllte die Stein­

axt aber auch den als Waffe. Die Streitäxte find viel forgfältiger gearbeitet als die zur Arbeit beftimmten und z.T.gradezu Prunkftücke mit fchön gefebwungener

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R aum I: fl. Steinzeit

Linienführung, glänzender Politur und fogar ein- gefchnittenen Verzierungen. Seltener und vielleicht fchon einer fpäteren Zeit angehörig find die Streitkeulen.

(Stichwaffen im Fenfterpult 10.)

Schrank 5 und 6: Wobnplatjfunde

Aus Feuerftein w urden außer Beilen vor allem die Kleinwerkzeuge, wie Meffer, Sägen, Schaber, Bohrer, Stichel und die Pfeilfpifcen gewonnen- Die dazu ver­

wendeten Späne w urden von einem dicken Kernftück abgefpalten und, foweit nötig, an den Kanten zuge*

ftutjt. Werkftätten mit ungeheuren Mafien von fertigen und balbfertigen Geräten, Kernftücken und Abfällen bat m an inmitten zahlreicher W obngruben bei der Kolonie Otti£, füdweftlich von Ratibor, auf den Tal­

rändern des ehemaligen linken Oderufers entdeckt.

Z u befonders feinen Inftrumenten w urde Obfidian ver­

arbeitet, ein vulkanifcbes Geftein, das m an aus weiter Ferne auf dem Handelswege bezog.

Unter dem Tongefchirr aus Ottitj eine verftümmelte kleine Frauenfigur, vielleicht A bbild einer in der Steinzeit allgemein ver­

ehrten Gottheit.

Bei der erften Befiedlung des Landes bat m an ficb natürlich die günftigften Plä^e zur Niederlaffung aus»

gewählt. Wie in Oberfchlefien der fruchtbare Löß auf den Hochufern der Flüffe, fo wurde in Mittelfchlefien die fchwarze Erde bevorzugt, welche die weite w ahl­

freie Ebene füdwärts von Breslau bis Zobten bedeckt- Die Anfiedlungen hatten dorfartigen Charakter. Die dichtgedrängten Hütten waren über rundlichenBoden«

Vertiefungen errichtet u nd mit W änden aus Spaltholz, Rutengeflecht und Lehm verfeben. Z u jeder W ohnung gehörten eineHerdftelle und eine oder mehrere Abfall«

gruben. Auch Vorratsräume und Wafferlöcber waren vorhanden. In diefen Gruben und in der Umgebung der Hütten finden fich Refte des Hausrats und allerlei Abfälle, nam entlid-) Scherben vom Kochgefchirr, Feuer*

fteinfpäne, zerbrochene Gerätfcbaften, Tierknochen, Geweihe, Mufchelfchalen ufw. W ir erhalten dadurch manchen Auffcbluß über die Lebensweife jener Leute*

Hirfcb, Reh, Hafe, Wildfehwein un d der beute ausge- ftorbene Ur w urden eifrig gejagt. An Haustieren be­

faß man den Hund, zweierlei Rinder, das Schaf und das Schwein. Aus den Knochen wurdenDolche, Meißel, Pfriemen, Nadeln und kleine Scbmuckgegenftände ge*

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Kellergefcboß: Vorgefchicbtlicbe Abteilung

fcbnitjt. flusgeböblte Mablfteine und handliche Reib*

fteine zum Zerquetfcben des Getreides fowie einzelne Körnerabdrücke in den Tonfeherben zeugen vom Be*

triebe des Ackerbaues. Tönerne Wirtel zum Be«

febweren der Handfpindel, Spulen und Webegewichte zeigen, daß man die Kunft des Spinnens und Webens verftand. Die Töpferei batte febon eine hohe Stufe erreicht. M an erkennt mehrere Stilarten, deren Ver»

febiedenheit z. T. auf dem Wecbfel der Zeiten, z. T.

aber auch darauf beruht, daß die Bevölkerung nicht einheitlich war. In der Finfiedlung von Jordansm übl Kreis Nimptfcb find faft alle fteinzeitlicben Töpferftile vertreten. Doch überwiegt hier die Art, die nach diefer Fundftelle als, Jordansm üblerT ypus“ bezeichnet wird, und für die befonders boebfüßige Pokale und doppel«

benklige, reiebgemufterte Krüge ebarakteriftifeb find.

Gtaskaften 7: Opferfund

Skelette einer jungen Urkub und eines Hundes, fowie Schädel andererHunde, eines Schafes oder einer Ziege und eines Kindes, gefunden in einer mit Steinen umfetjten Grube in der fteinzeitlicben Hnfiedlung von Jordansmübl. Das Hundefkelett lag auf dem abge­

trennten Schädel des Rindes, der Kinderfchädel oben darauf, Knochen von vielen anderen Tieren waren in der Grube zerftreut. Das Ganze kann nur als Opfer gedeutet werden.

Schrank8: Stichreihen-Keramik

Bei einer anderen Gruppe von Tonwaren find die Mufter m it einem Zahnrädchen oder Rollftempel aus eng nebeneinander geftellten Stichreiben zufammen- gefetjt. Man kennt davon eine nicht febr große Zahl von Hnfiedlungs- und Grabfunden. Ein vielbewun­

dertes Beifpiel ift die Vafe von Bfcbanz Kreis Woblau.

Die Stichreiben-Keramik (vom griechifcben Keramos

=Ton) hat gleichzeitig mit der Jordansm übler geblüht.

Schrank 9: Funde aus Noßwit)

(Unterftes Fach.) Bei einer dritten Gruppe find die Gefäße meift ungegliederte Kümpfe von Halb- oder Dreiviertel-Kugelform. Die Verzierungen befteben in Tupfenreiben, Bogenlinien oder breiten, mit Punkten gefüllten Bändern. Nach den bervorfteebendften

8

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R aum I: fl. Steinzeit

Muftcrn w ird diefe Gruppe Spiral-Mäander-Keramik genannt. Sie ift älter als die beiden vorbergenannten, verrät aber gleich ihnen deutliche Beziehungen zu den füdlicben Nachbarländern.

(Mittleres und oberes Fach.) In ftarken Gegenfaö zu diefen füdlicben Gruppen tritt die von nordifebem Gepräge, näher bekannt geworden durch die Ausgra-, bungen von Noßwitj Kreis Glogau. Ihre Benennung ftiitjt ficb gleichermaßen auf die Gefäßformen (Trichter- rand-Schalen und -Becher, Kragenfläfcbcben, einhenk­

lige Krüge und Töpfe, bauchige Öfengefäße ufw.), wie auf die in Tieffticb mit weißen Einlagen ausgefübrten Verzierungen, welche eine unverkennbare Verwandt- fchaft mit der in Norddeutfcbland beimifeben Tieffticb- Keramik aufweift. In Noßwitj haben die Verfertiger diefer Tonware ihre Häufer auf den Ruinen einer fpi- ralkeramifcben Siedlung erbaut. Sie müffen alfo einer fpäteren Zeit angeboren.

Fenftcrputt 10: Einzclfundc befonderer Fivt

Die beiden größten fchlefifchen Feuerfteinmeffer, zufammen gefunden bei Sackerau Kreis Oblau, wahr»

fcbeinlicb als Weihgabe vergraben. — Beile aus Nephrit, Jadeit und Cbloromelanit, feltenen Gefteinsarten, die wegen ihrer Härte und Zähigkeit in der Steinzeit hoch- gefcbäftt waren. — Fein gearbeitete Dolche und Speer»

fpitjen aus Feuerftein, wohl Einfubrftücke aus dem Norden. — Steinäxte, die als „Donnerkeile“ von Land­

leuten bis auf unfere Tage zu abergläubifeben Zwecken (gegen Bli^gefabr, Krankheiten des Viehs und dgl.) verwendet worden find. — Durchbohrte Steine und flxte, die wegen ihrer unzweckmäßigen Form, Klein­

heit oder Weichheit des Stoffes nicht zu praktifebem Gebrauch gedient haben können. Sie zeigen, daß der Glaube an die Wunderkraft der Steinaxt fchon im Alter*

tume berrfebte-

Fcnftcrpult 11: Hnfiedlungsfunde

Anfiedlungsfunde von verfebiedenen Fundorten, zumeift mit Scherben von nordifeber Art.

Schrank 12 und 13: Grabfunde

Grabfunde aus Jordansm übl und anderen F und­

orten der Jordansm übler Art. In diefen Siedlungen

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Kellergefchoß: Vorgefcbicbtlicbe Abteilung

liegen die Gräber nicht abgefondert für fich zufammen, fondern auf die einzelnen Wohnftätten verteilt in u n ­ mittelbarer Nähe der Hütten, z. T. innerhalb davon.

Der Leichnam wurde auf der Seite liegend, meift mit leicht gebeugten Beinen ins Grab gebettet. Die eine Hand ruht gewöhnlich unter dem Kopfe, die andre führt zuweilen ein kleines Trinkgefäß zum Munde.

Eine liebevolle Sorge fpricbt fich auch in der zuweilen beinahe üppigen Ausftattung der Toten aus. Manche find reich gefcbmückt m it Halsketten, Ohr- und Finger*

ringen und Arm bändern aus Kupfer. Diefes Metall w ar alfo fchon bekannt, aber es wurde nur zu Luxus­

zwecken verwendet. Als fonftige Beigaben finden fich Feuerfteingeräte, Steinäxte und -Meißel, Knochen.

Jnftrumente und Tongefäße, welche Speife und Trank enthielten.

Vollftändige Gräber in den Scbaukäften 17 u nd 18. Eine be>

fonders reiche Ausftattung zeigte das Grab 27 von Jordansmübt, das einer jungen Frau angebört batte. A uf der linken Wange lag ein doppelt gewundener Kupferdrabtring, deffen Enden in Spiral- febeiben auslaufen. Innerhalb des Ringes fand fich eine kleine Brillenfpirale. Entfprecbende Zierrate fcbmückten auch die andere Geficbtsfeite. Vermutlich waren fie an den Haaren oder dem Kopfputj befeftigt. Die G rünfärbung des Schädels rührt von dem aufgelöften Grünfpan her. Den Hals um gab eine Kette von walzenförmigen Kupferperlen. Am Rücken ftand eine zerdrückte große Scbüffel, vor dem Geficht eine Fußfchale, ein Napf u n d zwei Krüge. Dabei lagen eine abgefebnittene Hirfchgeweibfproffc mit zugefebliffener öpitje, ein Beinpfriem und ein fauber gearbeiteter fcbmaler Meißel at»s Schiefer.

Wichtig für das Verhältnis der Jordansmübler zur Nordifcben Kultur ift das Grab 28. Es lag weit ab von den übrigen u nd hatte die Eigentümlichkeit, daß es m it einer rechteckigen Einfriedung von kopfgroßen Feldfteinen umgeben war. Von den feebs Gefäßen zeigt nur der große zweihenklige Krug die Jordansm übler Art.

Alle anderen haben ausgefproeben nordifcbcs Gepräge. Auch die drei Bernfteinringe weifen auf diefe Herkunft.

Schrank 14: Hnfiedlungs* und Grabfunde

Gefäße der nordifchen Art von verfchiedenen F und­

orten. Hartlieb bei Breslau: Neben Hütten-und Herd- plätjen fand fich eine Grube, die eine ungeheure Menge (gegen 12 Zentner) Roh-Bernftein enthielt, meift freilich kleine Stücke und Grus, aber auch manche von Fauft- große und darüber. — B runnenfund von Herrnprotfcb Kreis Breslau: Zwei ganze und mehrere zerbrochene Töpfe wurden in einem tiefen Schacht gefunden, der fich alsfteinzeitlicheBrunnenanlageerwies. Die Gefäße 10

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R aum I : fl. Steinzeit

waren zum Wafferfcböpfen in ihn bineingelaffen wor­

den und auf den Grund gefallen. Daß fie an Schnüren

S

ehangen haben, gebt aus der ftarken Hbnütjung der fen hervor. — Gute Beifpiele für nordifche Gefäß»

formen find der Tricbterbecber aus Bettlern und der bauchige Krug aus Militfch.

Schrank 15: Schnurkeramik

Der jüngfte flbfebnitt des Steinalters in Scblefien w ird durch das Aufkommen neuer Gefäßformen be­

zeichnet, unter denen befonders einhenklige, teils fcblaucbförmige, teils kantig umbrochene Krüge und blumentopfförmige Becher bervorzubeben find. Ver­

ziert find fie durch Zickzackbänder oder durch das Eindrücken derber Schnüre in den feuchten Ton, ein Schmuckmittel, das febon in der Nordifcben Gruppe vorkommt, jetjt aber anBedeutung gewinnt. Die ganze Gattung von Gefäßen w ird daher Schnurkeramik ge­

nannt. In jener Zeit war m an dazu übergegangen, die Toten auf gemeinfamen Friedhöfen zu beftatten. Stets liegen fie auf der Seite, die Beine aufs äußerfte ge­

beugt, fodaß die Knie oft bis zur Bruft emporgezogen find. Nicht feiten find zwei oder gar drei Leichen zugleich in demfelben Grabe beigefetjt worden. Andrer- feits findet m an Gräber, in denen nur die abgetrennten Schädel liegen. Diefe feltfamen Bräuche hängen wahr»

fcheinlich mit der Furcht vor der gefpenftifchen Wieder­

kehr des Toten zufammen.

Ein Schädel aus Noßwit), der mit zwei anderen zufammen lag, weift eine Trepanation (Bobrung) auf. Die Öffnung ift durch Aus*

febaben m it einem Feuerfteinmeffer bergeftellt u nd lange vor dem Tode verbeilt, flueb bei diefem ebirurgifeben Eingriff baben vielleicht abergläubifebe G ründe mitgefpielt.

Die Tongefäße ftammen zumeift wohl aus Frauen­

gräbern. In M ännergräbern bildete der flxtbammer gewöhnlich die einzige Beigabe. Die vielen wohl- erhaltenen und z. T. überaus fcbmucken Streitäxte (Schrank 4), die w ir diefer Stufe zufebreiben müffen, dürften faft fämtlich Gräbern entnommen fein, w enn­

gleich die beweifenden Knocbenrefte nur ausnabms- weife feftgeftellt worden find.

Schrank 16: Glockenbechergruppe

Ebenfalls an das Ende der Steinzeit fällt die fo- genannte Glockenbecber* Gruppe. Es liegen von ihr aus Scblefien nur wenige Grabfunde vor.

n

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Kellergefcfooß: Vorgefcbicbtlicbe Abteilung

Glaskaften 17: Grab aus Jordansmübl

Der Tote, ein etwa 40 jähriger Mann mittlerer Größe, ruhte in Schlafftellung auf der rechten Seite. Die mit Ringen gefchmückten Hände waren bei der Auffindung unter das Geficbt gefcboben. Kupferne Spiralbänder umgaben Handgelenk und Oberarm, eine Kette von Röbrenperlen und Anhängern den Hals. In der Bauch«

gegend lagen, vermutlich als Inhalt einer Tafcbe, 16 Feuerfteinmeffer, rechts und links von den Ober»

fchenkeln zwei gefpaltene Eberbauer. Am Kopfende ftanden drei Tongefäße, eins davon enthielt acht Hafen«

läufe, zwifchen den Gefäßen lag eine fteinerne Hacke m it Scbaftlocb-

Glaskaften 18: Gräber aus Jordansmübl

Zwei Kindergräber. Das obere gehört einem Kinde im Zabnwecbfel an. Die Gliedmaßen find fo ftark ge­

beugt, daß man an gewaltfame Zufammenfchnürung des Körpers denken muß.

B. Ältefte Bronzezeit

Schrank 19: Kupfer« und Bronzefunde

Unmerklich vollzieht ficb der Übergang vom Stein»

zum Bronzealter. Das ältefte vom Menfcben in Ge*

brauch genommene Metall war neben dem Golde das Kupfer. Schon die Steinzeitleute kannten es, ohne es jedoch anders wie zu Sd^muckfacben zu verarbeiten.

W ährend der Übergangsftufe w urden dann auch ein­

zelne kupferne Werkzeuge und Waffen eingefübrt und von den eingefeffenen Werkleuten in Stein nachge­

bildet. Aber erft, als m an gelernt batte, den neuen Stoff durch einen Zufat) von Z inn fowobl härter als leichter fchmelzbar zu machen, begann eine eigentliche Metallkultur. Das Aufkommen diefer Metallmifchung kann in Mitteleuropa um das Jahr 2000 angefetjt werden. Große Bronzefunde, wie die im unterften Fach des Schrankes ausgeftellten, zeigen, daß das Me­

tall inGeftalt von Beilen und Ringen eingefübrt wurde.

Die älteften Beile und Meißel ähneln den Steinbeilen.

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R aum I: B. filtefte Bronzezeit

Später erhalten fie Randleiften und einen flibfat), um die Befeftigung am Holzfchaft zu fichern. Die Haupt­

waffe w ar der Dolch. Als Sd^mudkmaterial begegnet neben der Bronze auch das Gold in Form kunftvoller Drabtgewinde. Im Hustaufcb gegen diefe vom Süden bezogene Handelswaren kam der Bernftein aus dem Norden ins Land, um hier zu Perlen und Halsketten verwendet zu werden. Die urfprüngliche Farbe der Bronzen ähnelte dem Golde. Ihre je^ige Färbung ift erft eine Folge der Verwitterung in der Erde.

Oben links: Entwicklung der älteften Beile. Die erften aus reinem Kupfer find den daneben ftebenden Feuerfteinbeilen und

■Meißeln noch völlig gleich. Nach und nach werden tecbnifcbe Ver- befferungen vorgenommen. — In der Mitte links: große fixte mit Scbaftlocb aus Kupfer und Bronze, daneben Steinäxte, die ihnen nachgebildet find. — Breiter Dolch der älteften Form mit Bronze- griff u nd Dolchklingen, die m it Griffen aus Bein oder Holz vernietet waren. - Unten links: Bronzefund aus dem Scbeitniger Park mit fieben fixten, drei fcbr dicken Ringen und einer fltmfpirale. — Bronze­

fund aus Glogau, u nd rechts: aus Piltfcb Kreis Leobfchüt) mit je 45 Gegenftänden. — Oben rechts: Schmuckfacben aus Golddrabt, darunter der Reft eines Fundes aus Woblau, der Goldfacben im Ge­

wicht von über 2000 gr. enthalten batte.

In der Mitte rechts: Scbaty und Grabfunde m it ganzen G arni­

turen von Schmuckfacben, bauptfäcblicb Halsketten von Bronze und Bernftein u nd fpiralförmigc Ringe, die nach ihrer Weite weder Fin­

ger, noch Armringe gewefen feinkönnen. Aus ihrer Lage in denGrä*

bern ift zu fchließen, daß fie ins Haar geflochten wurden.

Die Gräber der frühen Bronzezeit fchließen fich in ihrer Einrichtung denen der jüngften Steinzeit aufs engftean. Nur langfam verändern fich auch die Formen der Tongefäße, indem zunächft die Verzierungen ver- febwinden und dann an die Stelle der rundbauchigen Töpfe folcbe mit fcharfkantigem Umbruch und breit umgelegtem Rande treten. Zu den markanteften Bei­

gaben zählen Bronzenadeln mit einer öfe am Kopfe.

Sie dienten zum Zuftecken des Gewandes und wurden mit einem durch das Öhr gezogenen Faden an der Kleidung befeftigt.

Glaskaftcn 20: Gräber

Hodtergräber aus einem Friedhofe bei Gleinitj, Kreis Glogau. Pin der rechten Schulter des oberen Skelettes liegt eine Nadel mit durchbohrtem Kopf.

Hier wurden die Zipfel des Kleides zufammengehalten- hm Kopfende eine Trinkfcbale, bei den Knien das Schulterblatt eines Rindes.

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Keller gefcboß: Vorgefchichtliche Abteilung

Schrank 21—23: Grabfunde

Grabfunde aus Nieder- und Mittelfcblefien, baupt»

fachlich aus den Kreifen Breslau, Nimptfcb, Strehlen.

Man unterfcheidet zwei Gruppen. In der älteren erinnern die Gefäßformen noebftark an die der Schnur»

keramik (vgl. Schrank 15). Sie find gerundet und meift nur durch Umrißlinien verziert. In der jüngeren (Grä­

berfelder von Rotbfcbloß und Ottwitj) überwiegen die febarfkantigen Formen mit breit umgelegtem Rande und tief fitjendem kleinem Henkel. Unter den Beigaben treten neben Schmuckfachen aus Bronze und Bernftein noch vereinzelt Steinäxte auf.

Fenfterpult 24

w ird Bronzefunde enthalten.

Raum II

filtere und jüngere Bronzezeit

Schrank 25: Funde aus Körpergräbern

In der älteren Bronzezeit etwa (1600—1200 v. Chr.) dauert anfangs die Beerdigung unverbrannter Leichen fort. Als neue Sitte erfebeint hier und da die Bedeckung des Grabes mit einem unterirdifeben Steinhaufen und zuweilen noch einem großen Erdhügel. Die nicht eben zahlreichen Grabfunde diefer Stufe ragen z. T. durch ungewöhnlich reiche Beigaben hervor.

Htigelgrabfunde aus Schimmelwit) Kreis Trcbnih: Der etwa mannshohe, mit Steinen umfetjte Hügel enthielt eine Steinpachung von 4 Fuß Höbe und 25 Fuß Durcbmeffer, darunter in der Mitte ein vertieftes Lager vonSteinplatten, deffen Länge und Breite der Größe eines erwaebfenen Menfcben entfpradi. In der mit Afcbe und Holz«

koble durcbfet)ten Bodenfchidjt fand ficb eifie Bronzeaxt und ein umgeftülpter I’opf. — Pansdorf Kreis Liegnit): Unter zwei großen Steinen lag ein mit Hals- u nd Armringen und zwei langgeftielten Nadeln gefebmiiektes Skelett. Daneben ftand ein Henkelkrug. — Maffel Kreis Trebnit): Vier Grabfunde aus der Zeit des Überganges vom Begraben zum Verbrennen. Die Überrefte des Scheiterhaufens lagen mit unverbrannten Knocbenteilen vermifcht in mannslangen Gruben. Die Beigaben, beftebend in kleinen Tongefäßen, Schmuck«

fad>en aus Bronze, Gold und Bernftein, und in Waffen aus Stein und Bronze, fanden fleh vom Feuer unberührt an der Oberfläche des Schuttes. — Kreblau: Unter einem großen Steinhaufen fand ticb ein 14

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Raum I I : filtere u nd jüngere Bronzezeit

Bronzedolcb m it Reften der hölzernen Scheide, ein kleiner Doppel- hammer ausStein, zwei krumme Öfennadeln und ein Trinkbecher. — Dam sdorf Kreis Breslau: Langfchwert aus Bronze, gefunden unter einer mächtigen Steinpackung neben menfcblichen Gebeinen. Der Griff w ar mit Holz» oder Beinplatten belegt. — Goldberg: Kurz*

fcbwert, wahrfcheinlich aus einem Grabe ftammend. Das mit der Klinge zufammengegoffene Heft ift durch feine Linienmufter und nachgeabmte Nietbuckel verziert.

Schrank 26—29: Funde aus Brandgräbern

Etwas fpätcr w ird, wobl infolge neuer religiöfer Anfcbauungen, die Feuerbeftattung allgemein. Die verbrannten Gebeine werden in einer Urne gefammelt und diefe mit anderen Gefäßen zufammen unter einem Hügel oder unter flacbem Boden beigefe^t. In die Ur­

nenw and oder den Boden ift regelmäßig ein rundes Locb eingefcblagen, wabrfcbeinlicb als Ausgang für die Seele. Die Tonware fetjt ficb aus wenigen, aber febarf ausgeprägten Formen zufammen. Gern w ird der Ge­

fäßkörper durch kräftig berausgearbeitete, von Halb- kreifen umrahmte Spitjbuckel betont. Die fpärlicben Beigaben beftehen bauptfächlich in bronzenen Ge­

wandnadeln, die oft am Hälfe mit einer Öfe zum Durch­

ziehen eines Befeftigungsfadens verfeben find.

Schrank 26 enthält Funde aus Hügelgräbern befonders der Kreife Grünberg u n d Freiftadt, Schrank 27 bezeichnende Gefäß­

formen, der Fenfterfchaukaften 28 Bronzenadeln von verfebiedenen Fundorten.

Glaskaften 29: Brandgrab aus flufbalt. Die flfefoenurne w ar mit einer Schüffel zugedeckt. Zwilchen den verbrannten Gebeinen lag eine Bronzcnadel in drei Stücken. Die Nebengefäße w aren faft fämtlicb umgeftülpt.

Pfeilerfchrank 30: Bronzefunde

Die Grabfunde werden ergänzt durch Bronzefachen, die aus religiöfen oder Sicherheitsgründen der Erde anvertraut wurden. Man war inzwifeben in der Tech­

nik des Bronzeguffes beträchtlich vorgefebritten und verftand es unter anderem, ausgezeichnet gearbeitete Schwerter, Streitäxte und Lanzenfpitjen berzuftellen.

Bei den gewöhnlichen Arbeitsbeilen wurde die Scbäf«

tungsvorriebtung durch A nbringung eines Abfatjes oder zweier den Schaft umfcbließenden Lappenpaare verbeffert. Als neues landwirtfcbaftlicbes Gerät w ird die Sichel eingefübrt. Der Schmuck w ird abwechs­

lungsreicher und gefälliger. Prächtige Ringe mit brei-

(22)

Kellergefchoß: Vorgefcbicbtlicbe Abteilung

tcn Spiralfcheiben zum Schmuck der Oberarme, ge­

rippte oder febraubenartig gewundene Arm bänder treten auf. Mit Hilfe von Punzen werden feine Linien­

verzierungen in die Oberfläche der Bronzen einge- fcblagen und zu kunftvollen Sternfiguren und Bändern zufammengefaßt.

30 a: Abfaty u nd Lappenbeile, teils einzeln, teils paarweife ge*

funden. Sie bilden die Fortentwickelung der in Schrank 19 aus- geftellten Flacbbeile der frühen Bronzezeit. - Große und febwere Armbergen m it Doppelfpiralen an den Enden, immer paarweife gefunden, wobei die W indungen der Spiralen bei dem einen Exem­

plare nach links, bei dem anderen, nach rechts laufen. Nach ihrer Weite müffen fie über der Kleidung auf dem Oberarm getragen worden fein. - Bronzefund aus Mondfcbüt) Kreis Woblau, beftebend aus lauter zerbrochenen und unbrauchbaren Stücken, die in einem Topfe unter einem großen Steine verborgen waren. Der Fund ftellt fomit einen zum Einfcbmelzen beftimmten Metallvorrat dar. — Drei feböne Streitäxte mit Scbafttülle und breiter Kopfcbeibe, reich verziert durch eingepuntjte Linienmufter. Sie find, ebenfo wie eine vierte von abweichender Form, aus Ungarn eingefübrt.

30b: Bronzefund aus Robow Kreis Ratibor. Dazu gehören 12 glatte und 28 geriefelte Armringe, eine getriebene Schale und ein kapfelförmiger Gegenftand, der vermutlich als Acbfen-Kapfel eines kleinen Wagens aufzufaßen ift. — Bronzefund aus Bucbwald Kreis Freiftadt: Sicheln, Hals- u nd firmringe, eine febr lange Nadel und ein flaches Stück Robbronze (Gußkucben).

Jn der jüngeren Bronzezeit erreicht die Kunft der Bronzebearbeitung, zu der jet)t auch die Schmiede, teebnik in größerem Umfang berangezogen wird, ihren Höhepunkt. Die alten Geräte, wie z.B.dieflxte, werden weiter verbeffert und neue treten ihnen zur Seite. Die Schmuckfachen find von größter Mannigfaltigkeit. Im Fiustaufcbe mit fremden Ländern werden Schwerter aus Ungarn, Bronzegefäße aus Italien eingefübrt.

Prachtvolle große Gewandfpange (Fibel) aus Scbweidnit), aus einem Stück gefebmiedet, mit verziertem Plattenbügel und ein­

gehängter Nadel. Neben diefer Art von Plattenfibeln kommt eine andere mit drabtförmigem Bügel vor.

30 c: Bronzefcbwert von ungarifeber Form, ausgezeichnet durch reiche Verzierung, treffliche Erhaltung und feböne blaugrüne Patina.

Andere Schwerter haben z.T. abweichende Formen. - Lanzen- und Pfeilfpitjen. — Speifemeffer m it gefebweiften Klingen; die Griffe waren mit Beinplatten belegt u nd enden in einen Ring. — Rafier- meffer aus dünnem Bronzeblecb. — Seifenau Kreis Goldberg: Reft eines Scbatyes von über 30 Pfund Gewicht, der in einem großen Metallbecken geborgen war. Bemerkenswert find drei zierliche Taffen füdlicber Herkunft mit getriebenen Budielreihen. — Karmine KreisMilitfcb: fixte, Sicheln, Meffer,Pferdegefcblrr, R ingeund Nadeln, gefunden in einem Tongefäß. In geringer Entfernung kamen noch zwei andere ähnlich zufammengefetjte Bronzefcbätje zum Vorfcbein.

Das zu dem einen gehörige Tongefäß enthielt etwa 700 kleine flache 16

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Raum II: filtere und jüngere Bronzezeit

Ringe, die vielleicht als Zahlungsmittel gebraucht wurden. — Bronzekeffel aus Sulau Kreis Militfch, verziert durch Perlreihen und Waffervögel, fchönes und feltenes Stück, das aus Italien eingeführt fein muß. — Rohe Bronzefigur aus Groß Scbottgau Kreis Breslau.—

Dreirädriger kleiner Wagen aus Oberkeble Kreis Trebnit) m it Tülle zum Einftecken einer Deicbfel und aufgefetjten Vögeln und Stier- hörnern, wabrfcbeinlicb im Kultus verwendet. — Große Gewand*

fpange aus Kolzig Kreis Grünberg. Sie entfpricht der Form nach genau den großen Spiralfibeln mit Drabtbügel, ift aber nicht, wie diefe, aus einem Stück gefcbmiedet, fondern in mehreren Teilen ge- goffen u n d fteltt eine plum pe Nachahmung des kunftvollen Vor­

bildes dar. In den Bügel find Vögel mit Klapperringen eingezapft.

Fenfterpult 31: Gußformen

Daß die Bronzefacben jetjt wenigftens zum Teil im Inlande angefertigtwurden, erfeben w ir aus den öfters gefundenen Gußformen für fixte und Sicbeln, Lanzen- undPfeilfpitjen, Nadeln undZierfcbeiben. Mit den Guß­

formen zufammen werden zuweilen gebogene Ton«

röbren gefunden, die in Verbindung mit dem Blafe- balg zum Hnfacben des Feuers beim Schmelzen der Bronze dienten.

Glaskaften 32: Brandgrab aus Karmine

Der Beftattungsbraucb bleibt im wefentlicben u n ­ verändert. Das flnwacbfen der Bevölkerung führt zur Anlage ausgedehnter Urnenfriedböfe mit Hunderten von Gräbern. Wo Steine zur Hand waren, wurden diefe gern zur Umfriedung der Gräber verwendet.

Die Beigaben find nach wie vor dürftig, um fo üppiger aber ift die flusftattung m it Tongefäßen.

Das ausgeftellte Grab ftammt aus einem großen Urnenfried- hofe im Kreife Militfch. Die dortigen Gräber waren meift mit Feld- fteinen umfet)t.

Fenfterpult 33: Bronzefunde

Funde aus Norddeutfcbland, die zum Vergleich mit den fcblefifcben von Bedeutung find. So befonders ein Schatjfund von Güftrow in Meddenburg mit typifchen Fundftiidten der dritten Periode des nordifeben Bron­

zealters.

Schrank 34: Gefäß formen

Die Gefäßformen der jüngeren Bronzezeit haben fich in langfamer Umbildung aus den älteren entwickelt, wobei das Streben nach anmutigerer W irkung unver­

kennbar ift- Die Umriffe, vordem eckig und kantig, runden fich, die plaftifcbe Gliederung w ird durch flache

(24)

Kellergefcboß: Vorgefcbicbtlicbe Abteilung

Riefelung oder durch Flächenzeichnung erfetjt. Mehr und mehr w ird es üblich, der Irdenware durch einen fcbwarzen Firnis metallartigen Glanz zu verleiben.

Huch fonft tritt das Vorbild der fremden Bronzegefäße in manchen Einzelheiten ftark hervor. Andere An*

regungen wurden der Korbflechterei entnommen, fo namentlich die febr häufige Verzierung der Gefäße durch Bänder von fcbraffierten Dreiecken mit wecb»

felnder Stricblage.

Als Knochenurne diente gewöhnlich ein großes un»

verziertes Gefäß, das m it einer Scbüffel oder flachen Scheibe forgfältig zugededkt wurde, um die Gebeine von Staub und Erde frei zu halten. Die Beigefäße find von der verfchiedenften Art und Größe. Neben folchen von zierlicbftem Ausfeben fteben ganz rohe Töpfe. Es ift keine Frage, daß diefelben Arten von Tongefcbirr auch im Haushalt der Lebenden benutzt wurden.

Schrank 35 und 36:

Wohnplätje und Bcfcftigungen

Der W ohnungsbau fcbeint gegenüber dem in der Steinzeit üblichen nur geringfügige Veränderungen erfahren zu haben. Auch trifft man häufig eine bronze»

zeitliche Siedlung auf demfelben Platte, wo früher eine fteinzeitlicbe beftanden batte. Die Hütten waren vier­

eckig, zwifcben 15 und 70 qm groß, und enthielten meift einen größeren W obnraum mit dem aus Steinen gefügten Herd und einen kleineren Vorraum. Die Wände wurden durch fenkrecbt in die Erde einge*

laffene Pfoften und darüber gelegte Querbalken ge»

ftütjt und dick mit Lehm verftrichen- Ein wohl mit Stroh gedecktes Giebeldach bot gegen die Witterung Scbutj.

Fenfter gab es noch nicht. Der Rauch zog durch die Ritjen und durch die Tür ab. Den Fußboden härtete man mit feftgeftampftem Lehm. An den Herdftetlen und in den zugehörigen Abfallgruben find die Knochen der verzehrten Tiere, zerfcblagenes Topfgefcbirr und, was an Hausrat fonft noch in den Kehricht geriet, an»

gehäuft.

Proben bronzezeitlicber Anfiedlungsfunde aus Domslau, 3or' dansm iibl und anderen Orten. Der Grundriß der Häufer ergibt ficb aus der Stellung der Pfoftenlöcber, die ficb bei gtinftigen Boden*

verbältniffen als dunkle Flecke im bellen Sande abzelcbnen. Weitere A nhaltspunkte für die Bauweife gew ähren Lebmftüd<e von den H ütten w änden m it den Abdrüdten der Stütjen und Balken. Schließ*

18

(25)

Raum III: fl. Hallftattkultur

lieb können noch die in einigen Teilen Mittel« und Norddeutfcblands auftretenden Hausurnen zum Vergleich berangezogen werden, die gewiß Nachbildungen der damaligen H ütten darftellcn. — Modell dreier zufammengeböriger Hausgruben aus Jordansm übl. Die mittlere w ar mit Scherben, Lebmftücken u. dgl. angefüllf.

Gegen Ende der Bronzezeit muß m an das Bedürf*

nis empfunden haben, fich an günftig gelegenen Plänen gegen feindliche Angriffe durch Erdbefeftigungen zu febütjen. Das befte Beifpiel dafür bietet die Schweden*

febanze bei Oswiö- Diefe am rechten Oderufer gelegene Flugfanddüne wurde zuerft in der älteren Bronzezeit befiedelt. In der jüngeren Bronzezeit zog m an um den Bergabbang einen 2 m breiten, ftellenweife durch rampenartige Aufgänge verftärkten Wall Das Bau*

material "bildeten Eicbenftämme und Lehm. Nachdem der Bau durch Feuersbrunft zerftört war, wurde in der älteften Eifenzeit über den Trümmern des erften ein neuer Wall errichtet und abermals eingeäfebert. Die Spuren diefer alten Feftungswerke find durch die zu Beginn des Weltkrieges auf der Scbwedenfcbanze an«

gelegten Scbü^engräben erfcbloffen und fpäter vom Breslauer Mufeum unterfuebt worden- A uf der Berg*

fläche ftößt m an überall auf die ehemaligen Hütten*

plätje, und am Fuße des Berges bat m an den Friedhof feiner einftigen Bewohner m it den wobl unterfebeid*

baren Gräbern der drei Bauperioden aufgedeckt.

Schrank 36 w ird fpäter aufgeftellt werden.

Schrank 37 und 38: Grabfunde

Grabfunde von verfebiedenen Fundorten. Der Raummangel geftattet nur die Ausftellung weniger Beifpiele. Aus keiner Periode befitjt das Mufeum ein fo reiches Material, wie aus der jüngeren Bronzezeit.

Raum III fl. Hallftattkultur

Schrank 39—47: Grabfunde und Keramik

Seit dem letjten vorcbriftlicben Jabrtaufend, in un*

feren Gegenden etwa vom 8. Jahrhundert ab, läßt fid?

in Europa das erfte Auftreten des Eifens beobachten.

Anfangs nur für untergeordnete Zwedte verwendet, gewinnt es nach und nach einen immer weiteren Gel*

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Kctlergefcboß: Vorgefcbicbtlicbe Abteilung

tungsbereich, um zuletjt die Bronze als WerkftofF faft völlig aus dem Felde zu fcblagen. Scblefien erfebeint in diefer frühen Eifenzeit durchaus abhängig von der fo- genannten Hallftattkultur, die ihren Mittelpunkt im öftlichen fllpengebiete bat und ibrerfeits wieder von Italien beeinflußt ift. Eine febarfe Grenze zwifchenBron- ze* und Eifenzeit läßt fich jedoch nicht ziehen. Die Be­

völkerung blieb diefelbe und die Entwicklung ging all»

mählich vor fich.

Die Töpferei macht in der bisher eingefcblagenen Richtung weitere Fortfehritte. Fremde Anregungen und eigne Erfindungskraft rufen vereint eine unvergleich.

liehe Fülle reizvoller Bildungen hervor, deren Mannig­

faltigkeit durch landfcbaftlicbe Unterfchiede noch ge«

fteigert wird. Leitform ift die kugelige benkellofe Vafe mit breit nach außen umgelegtem Rande und zuweilen drei hornartigen Hnfätjen an der Schulter. Überhaupt w ird die Dreizabl als Einteilungsgrundfatj in der Ver*

zierung maßgebend. Es herrfebt noch immer der geo«

metrifche Stil. Fiber die Mufter werden jetjt viel freier behandelt, und es macht fich die Neigung bemerkbar, auch Naturformen, fo befonders die Tiergeftalt, in den Darftellungskreis bineinzuzieben. Man ftrebt nach far- biger Wirkung und bemalt einen Teil der Gefäße in Purpurrot, Braun, Weiß und Schwarz, w ährend bei anderen die fpiegelnde Glätte des Graphit-Überzuges nur durch leicht darüber bingezeiebnete Liniennetje unterbrochen wird.

Schrank 39: Grabfunde aus den an der Oder gelegenen Kreifen Miltelfcblefiens. Reich bemalte Gefäße au s Karlsrub Kreis Steinau. — Gräberfeld von Mondfcbüt) Kreis W oblau m it vielen Nippesfacben u nd Kinderfpi eizeug.

Schrank 40: Grabfunde aus Niederfcbleflen. Die Tonware der nordwestlichen Kreise Freiftadt, Sagan, S p ro tt'u und Griinberg unterfebeidet fich in beftimmter Weife von derjenigen des übrigen Scblefiens und nähert fich der niederlaufitjifcben (BiUendorferTypus).

Schrank 41 u. 42: Grabfunde befonders aus dem Kreife Breslau.

Die heutige Provinzlal’Hauptftadt muß febon damals ein Mittelpunkt der Bevölkerung gewefen fein Sie ift umzogen von einem Gürtel großer Urnenfriedböfe, von denen die von Gräbfcben, Woifcbwit), Groß Tfchanfch u nd Weidenbof taufende von Grabftätten umfaßt haben.

Schrank 43: Gefäßformen von verfebiedenen Fundorten, vor­

wiegend Ziergefäße mit blankfcbwarzer Oberfläche u n d reicher Mufterung. Im Mittelfacb vorn Gefäße mit figürlichen Zeichnungen, darunter eines aus Labfe Kreis W oblau mit Darftellung einer Hirfcb- jagd. — Unten tellerartige Tonfcbeiben und gewölbte Topfdeckel.

20

(27)

Raum III: fl. Hallftattkultur

Schrank 44: Tongeräte von Mefferbankform, teils einzeln, teils auf flachen Scheiben aufgeklebt. Sie fdfvinen als Feuerböcke zum Auflegen von Kienfpänen gedient zu haben. — Kleine Schöpfgefäße, Trinkbörner, Sauggefäße und dgl. — Hängedofen m it Deckeln, meift reich gemuftert, Zwillings- u nd Drillingsgefäße.— Sogenannte Räu- cbergefäße m it durchbrochenem Unterteil und kleine Ständer, w obl Unterfäfje für Trinkfcbalen. — Gefäße in Tietgeftalt. - Gefäße mit aufgelegten Näpfchen oder Vogelfiguren. — Tonklappern in Form von Vögeln, Schildkröten, Fläfcbcben, Kiffen, u nd dgl. Sie werden oft in Kindergräbern gefunden.

Schrank 45: Befchädigte Gefäße, an denen die Art und Weife der Herftellung gut zu erkennen ift. Die Gefäße wurden gewöhnlich aus aufeinander gelegten Tonftreifen zufammengefet)t. Henkel, Griffe, Buckel und dgl. wurden in Löcher, die man zu diefem Zwecke in die Wandung bohrte, eingezapft. Das Ganze wurde mit einem Über­

zug von feinerer Maffe verfeben.

Geftell 46: Großes Vorratsgefäß aus Mondfcbütj Kreis Woblau.

Schrank 47: Hölzerne Pyramide, bu nt bemalt und angefüllt mit Tongefäßen aus dem Gräberfeld von Maffel Kreis Trebnit), das der dortige Paftor Leonhard David Hermann zu Beginn des 18. Jahr­

hunderts ausgegraben und in einem eignen Werke befebrieben bat.

Die Pyramide febenkte er 1705 der biefigen Kircbenbibliotbek von St. Bernbardin.

Schrank 48 und 49: Metallfachen

Metallbeigaben werden in den Gräbern diefer Zeit wieder etwas häufiger. Sie befteben in der Hauptfache aus Schmuck, allenfalls noch einem Meffer, einer Axt oder einer Speerfpitje, wogegen Schwerter zu den größten Seltenheiten zählen. Die febneidenden Werk­

zeuge und die Waffen find nunm ehr ftets aus Eifen ge­

fertigt. Aber auch für Scbmuckfacben, z. B. Hals- und Armringe, Nadeln, Gürtelbaken, verwendet man neben der leuchtenden Bronze vielfach das dunkleEifen. Daß diefe dem Wecbfel der Mode mehr als alles andre unter­

worfenen Dinge ibreFormen ftark verändert haben,be­

darf kaum der Erw ähnung. Auch bat das zunehmende Luxusbedürfnis manchen neuen Artikel eingeführt.

Sehr vieles davon ftammt aus fernen Ländern, wenn w ir dies auch nicht immer fo klar erweifen können, wie an den febönen Bronzegefäßen von Klein-Zöllnig und Lorzendorf, die aber nicht als Grabbeigaben, fondern als vergrabene Wertfacben in die Erde gelangt find.

Schrank 48: Eiferne Geräte und Waffen aus Gräbern. Meffer mit Scbaftzungen zum Einfet)en in einen Holzgriff. — Hxte in zwei Formen:einer bohlen,ähnlich denTüllenäxten der jüngeren Bronze­

zeit, und einer flachen mit kurzen Seitenfproffen zur befferen Be- feftigung im Schafte. — Speet fpitjen. — Schwerter mit glockenför­

migem Knauf (Hallftatt-Typus). — Pferdezäume.

(28)

Kellergefcboß: Vorgefchichtliche Abteilung

Scbmud<facben aus Bronze u nd Eifen. Sie beftehenbauptfäcblicb aus Gewandnadeln und Ringen für Hals u nd Arm. Auch Perlen*

ketten aus Bronze, Bernftein und blauem Glafe treten öfters auf.

Unter den Nadeln zählen die mit S förmig gebogenem Hälfe (Scbwanenbalsnadeln) zu den am meiften charakteriftifcben.

Depotfunde. Die meiften befteben nur aus Scbmuckfachen, bauptfäcblicb Ringen. — Bronzefund vonLorzendorf Kreis Namslau:

drei gerippte Eimer mit beweglichen Tragbenkeln, zwei kunftvoll gearbeitete Ketten, 44 fternförmige und 6 andre Riemenbefcbläge u nd drei große hoble Ringe, die wohl gleichfalls am Pferdegefcbirr Verwendung fanden. - Das viel größere Bronzegefäß aus Klein Zöllnig Kreis Öls, mit dem zufammen gleichfalls Pferdefcbmuck ge­

fundenw orden ift, bat weiter auseinanderftebende Rippen u nd fefte Handgriffe. Seine Heimat ift Etrurien, w ährend die Lorzendorfer aus Venetien eingefübrt find.

Fenfterpult 49: Teile eines zweiten Bronzefcbatjes aus Lor- zendorf Kreis Namslau. Die großen bohlen Armringe bildeten eine eigentümliche Mode diefer Zeit. — Ähnlicher Fund aus Lobnia Kreis Gleiwit). — Gräfenort Kreis Oppeln: 80 blaue Glasperlen, 189 Öfen- knöpfeben und 38 kleine Ringe, zufammen in einem Tongefäße ge­

funden.

Schrank 50: Bemalte Tongcfäßc

Die meift kleinen und zierlichen Gefäße find aus feinem zartgelbem Tone mit befonderer Sorgfalt ge*

formt und vor der Bemalung noch in ein rotes oder gelbesFarbbadgetaucht. DieaufgetragenenErdfarben find in Waffer löslich. Zum täglichen Gebrauch eignete fich diefe leicht vergängliche Ware nicht. Sie muß ein Gegenftand des Luxus und des Totenkultes gewefen fein. D arauf deuten auch die vielfach angebrachten beiligenZeichen: von Strahlen umgebene rote Sonnen­

feheiben, gebogene und edkige Hakenkreuze, Räder, Stier- oder Widderbörner und dgl. Die Gefäßmalerei iftnur in einem befebränkten Gebiete Mittel* undNieder*

fcblefiens fowie in den angrenzenden Teilen von Pofen geübt worden, fie ftebt aber zweifellos in mittelbarer Beziehung zu ähnlichen Erfcbeinungen in Öfterreicb u nd Süddeutfcbland.

Schrank 51 und 52: Körpergräber

Die fonft durd^weg berrfchende Sitte der Leichen- Verbrennung erfährt nur infofern eine Durchbrechung, als in einem eng begrenzten Teile Oberfcblefiens, näm ­ lich in der Gegend von Groß Streblit), auf einigen Grä- ■ berfeldern neben den auch dort häufigeren Brand­

gräbern eine Anzahl Körperbeftattungen auftreten. Die Wiederaufnahme diefer älteften Beftattungsart ift auf 22

(29)

Raum III: B. Frübgermanifcbe Befiedlung

füdlicben Einfluß zurückzufübren. Im übrigen unter»

febeiden ficb diefe Skelettgräber inbaltlicb nicht von den gleichzeitigen Urnengräbern. Die Schädelformen glei»

eben vollkommen denen des Hallftättifchen Kultur*

kreifes in den öftlicben Hlpenländern und beftätigen fomit den Eindruck, daß zwifeben den Bevölkerungen der beiden Gebiete verwandtfcbaftlicbe Beziehungen walteten. (Illyri feber Volks ftamm ?)

Schrank 51: Grabfunde aus dem Nimptfcber Kreifc, näcbft dem Breslauer der fundreiebfte der Provinz. - Gräberfeld von fldamo«

wlt) Kreis Groß Streblit), teils Brand-, teils Körperbeftattungen.

Glaskaften 52: Ein vollftändiges Grab aus fldamowlt). Es war von aufrechtftebenden Steinplatten eingefaßt undurfpriingllcb auch mit flachen Steinen überdeckt. Vom Skelett der darin beftatteten jugendlichen Perfon waren nu r fpärlicbe Refte erhalten. Beigegeben waren ihr mehrere Tongefäße, eine eiferne Nadel und ein kleiner Bronzering.

Fenfterpult 53: Funde befonderer Art

Verfteinerungen und fonderbar geformteSteine,die denToten als Merkwürdigkeiten mit ins Grab gegeben wurden. Vielleicht gehören hierzu auch die fteinernen ftxte, die man vereinzelt in Gräbern der frühen Eifen*

zeit findet. Allerdings weicht ihre Form von den ftein- zeitlicben ftxten etwas ab. — Kleine goldene Schmuck*

ringe aus Gräbern. Gold tritt in den Gräbern diefer Stufe febr feiten, Silber in der älteren Eifenzeit über­

haupt nid)t auf. — Goldene Stirnbinde, gefunden im Mönchswalde beijauer unter Unftänden, die auf einen Votivfund bindeuten. - flbguß eines goldenen Arm ­ ringes von etwa800gr.Gewicht,dieEnden inForm von Löwenköpfen, deren Mähnen als grieebifebe Palmetten gebildet find. Das leider verloren gegangene Original wurde 1821 in Vogelgefang Kreis Nimptfcb an einer Stelle ausgegraben, wo febon vorher zwei Goldbarren im Gewicht von 60 und 44'/a Dukaten gefunden worden waren. Die Verzierung des Ringes deutet auf feine Herkunft aus Südrußland bin.

B. Frübgermanifcbe Befiedlung

Sockel 54 und Schrank 55—57: Grabfunde

Gegen Ende der Hallftattperiode ftoßen wir zuerft im nördlicbenTeileMittel» undNiederfchlefiens auf eine neue FIrt von Brandgräbern. Die Hfchenurne ftebt, nur von wenigen oder gar keinen Beigefäßen begleitet, ln

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(30)

Kellergefcboß: Vorgefcbicbtlicbe Abteilung

einer gefchloffenen Steinkifte oder w ird von einem unterirdifeben Steinbügel überdeckt. Wo Steine fehlen, ftülpt man wobl auch ein großes Tonfaß über die Urne.

Die Grabgefäße find fcblicbt und eintönig und entbehren im allgemeinen der Verzierungen. Manche aber find durch Anbringung von Nafe, Augen und Obren ge*

sichtsäbnlicb geftaltet und mit einem but- oder mütjen*

förmigen Deckel versehen. Die Heimat dieser Bei'tat*

tungsweife und diefer Gefäßformen ift Weftpreußen, und w ir haben guten Grund zu der Annahme, daß fie die Einw anderung eines neuen Volkes, nämlich der nach Süden vordringenden Germanen bezeichnen-

Sockel 54: Steinkiftengrab vonPeterkafcbüt) Kreis Militfcf). Vier auf die Kante geftdlte Platten bilden mit den flachen Innenfeiten den rechteckigen Grabraum. Darin ftebt die mit einer Scbüffel zu«

gedeckte Afcbenurne, ein größerer u nd ein kleinerer Henkelkrug.

Nach der Beifetjung wurde die Kifte durch einen unten abgeflachten Felsblock verfcbloffen und mit einem Haufen lofer Feldfteine über- febüttet. In der Nähe wuvden noeb mehrere andere Steinkiften auf­

gedeckt, deren Inhalt im Schrank 56 ausgeftellt ift.

Schrank 55: Grabfunde aus Kaulwit) KreisNamstau mit Geficbts*

urnen und ihnen ähnlichen Gefäßen m it Mütjendeckeln. Die ftark verrofteten Beigaben befteben aus eifernen Meffern, Haarzangen, Fibeln und großköpfigen Nadeln, Die eingeritjte Zeichnung amHalfe der einen Gefichtsurne ftellt eine folcbe Nadel dar. AuchHalsfcbmuck ift öfters angedeutet, fo befonders bei der Gefichtsurne aus Peter- wit) Kreis Trebnit). Zum Vergleich fteben daneben zwei weftpreußi- febe Geficbtsurnen. Eine jüngere Abart von fcblankerer Form find die Geficbtsurnen von W ittgendorf Kreis Sprottau.

Schrank 56: Grabfunde aus Peifterwit) Kreis Oblau. Die Metall­

beigaben gleichen ganz denen der jüngeren Urnenfriedböfe, die Tongefäße aber find von diefen grundverfebieden u nd ftimmen viel­

mehr mit den Begleitgefäßen der Geficbtsurnen überein. — Glocken­

grab aus Scbönbankwit) Kreis Breslau. Die durch eine Scbüffel ver- fcbloffene Urne w ar mit einem umgeftülpten großen Eimer zugedeckt.

Auch diefe Grabform ift für die in Rede ftebende Fundgruppe be­

zeichnend.

Schrank 57: Grabfunde aus Noßwit> Kreis Glogau. A uf derfelben Stelle, wo die fteinzeitlicben Wobnplätje und Gräber gelegen haben (vgl. Schrank 9 und 15), w urden auch zahlreiche Gräber fpäterer Stufen aufgedeckt. Die der frübgermanlfcben Zeit waren mit Hügeln von Feldfteinen überw ölbt.

C. LaTene-Zeit

Schrank 58: Keltengräber

Die Hallftattkultur w ird in Mitteleuropa abgelöft durch die La Tönekultur (fogenannt nach einem sebwei*

zerifeben Fundort), deren Aufkommen mit der Begrün*

24

(31)

Raum III: C. La Tcnc*Zcit

dungderKeltenberrfcbaft im5. Jahrhundert zufammen- hängt. Teile diefes kriegerifchen Stammes drangen auch oftwärts bis nach Ungarn vor und nahmen unter anderem Böhmen in Befitj. Hiermit bängt es offenbar zufammen, daß w ir in einigen Gegenden Mittelfcble- fiens kleine Begräbnisplätje mit unverbrannten Leichen antreffen, die ausgeftreckt, mit dem Kopfe nach Norden liegen und mit reichem Körperfcbmuck von Hals-, Firm*

und Beinringen, Bruftketten und Bügelnadeln im Stile der älteren La Tönezeit angetan find. Diefe Gräber gleichen in jeder Hinfidit den Keltengräbern Böhmens, und w ir find berechtigt, fie für Merkmale keltifcber Vor*

ftöße über den Gebirgsrand anzufeben.

Cbarakteriftifcb find befonders die geknöpfelten flrm- und Fuß­

ringe, dann auch die Bügelnadeln (Fibeln) mit rückwärts umge- fcblagenem Fuß, der zuweilen in einen Tierkopf endet. Von den erhaltenen Tongefäßen find drei (aus Oberbof und Kenfcbkau bei Breslau und Eiglau Kreis Leobfcbütj) auf der Drebfcbeibe gearbeitet, die älteften Beifpiele diefer Technik aus Scblefien. Ein viertes (aus Merzdorf Kreis Breslau) entfpricbt in feiner fcblicbten Machart dem Formenkreife der germanifcben Steinkiftengräber.

Schrank 59 und 60: Spät*La T&nefunde

In den lebten Jahrhunderten v. Chr. begegnet uns abermals ein neuer Beftattungsbraucb. Damals w ur­

den nicht mehr die forgfam ausgelefenenRefte des ver­

brannten Leidmams in einer Urne gefammelt, fondern fämtlicbeRückftände des Scheiterhaufens, flfcbe, Koble zerkleinerte Knochen, Waffen, Schmuck, Scherben, re­

gellos in eine kleine Grube gefcbüttet. Die M änner­

gräber find ftets m it einer kriegerifchen Husftattung bedacht. Über meterlange Eifenfcbwerter mit gut ge*

fchmiedeten Scheiden, große, oft kunftvoll geätjte Lan- zenfpitjen, kräftige Scbildbefcbläge, Gürtelbaken und Schnallen,Bügelnadeln zumZufammenbalten der Klei­

dung, Rafiermeffer, Haarzangen, Scheren, Meffer und Scbleiffteine werden darin gefunden. Die Beigaben zeigen in der Regel die Einw irkung des Feuers, das Tongefcbirr ift abficbtlicb zerbrochen, Schwert und Speereifen krumm gebogen oder zufammengerollt.

Man dachte fich, daß der Vernichtung des Leibes die der beweglichen Habe folgen müßte, damit der Ver*

ftorbene ihrer im Jenfeits teilhaftig würde. Daß diefe Brandgrubengräber von den unmittelbaren Vorfahren der Lugier oder W andalen berrübren, die uns von griecbifchenundrömifcbenScbriftftellern als Bewohner

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Kellergefcboß: Vorgefcbicbtlicbe Abteilung

Scblcficns genannt werden, w ird durch die Fortdauer der Begräbnisweife und den allmählichen Übergang der Gerätformen in die der folgenden Stufe bewiefen.

Schrank 59: Die Funde diefer Gruppe ftammen bauptfäcblidb aus dem nordweftlicben Teile der Provinz, die reiebften aus Zeippern Kreis Gubrau. Bei dem Grabe vonTfcbiläfen desfelben Kreifes diente als Afcbenbebälter ein italifeber Bronzeeimer. Keltifcbe Arbeit find die dazu gehörigen bronzenen Meffergriffe mit Tierkopfenden.

Fenfterpult 60: Beigaben aus Kriegergräbern, die Schwerter u nd Lanzenfpityen z.T. m it geätjten Verzierungen, einer diefer Zeit«

ftufe eigentümlichen Technik.

D. Römifcbe Kaiferzeit

Schrank 61: Erftcs Jahrhundert n. Chr.

Seit dem Beginn unserer Zeitrechnung beginnt der römifcbe Welthandel aud> Scblefien in feinen Bereich zu ziehen. Vondem StapelplatjCarnuntum anderDonau führte ein grader Handelsweg direkt durch Scblefien nach der preußifeben Bernfteinküfte. Es ift daher er­

klärlich, daß w ir in den Funden der frühen Kaiferzeit nicht feiten römifcbeImportftücke antrefFen. Der bedeu«

tendfte Fund diefer Art ift der von Wicbulla bei Oppeln.

Er enthält u. a. eine herrlich getriebene filberne Trink«

fchale von alexandrinifeber Arbeit und von Bronzege­

fäßen zwei Eimer, ein großes Becken, eine Kafferolle und eine Schöpfkelle mit Einfatjfieb zum Durcbfeiben des Weines, alles indem reinenStilund der folidenMach- art der älteren Kaiferzeitund von denfelben Formen, wie die pompejanifeben Küchen« und Tafelgeräte, mit denen die im Norden gefundenen zum Teil auch die Fabrik*

ftempel gemeinfam haben.

Die Wicbullaer Gefäße ftanden 1 m tief innerhalb einer recht"

eckigen Steinfetyung von Manneslänge. O bw ohl keine Knocbenrefte beobachtet wurden, ift es doch ficber, daß cs ficb um eine Graban- läge, u nd zw ar für eine unverbrannte Leiche, bandelt. Ähnliche Gräber find aus Norddeutfcbhnd und Dänemark in großer Zabl be­

kannt. Die Beigaben befteben meift in einem vollftändigen Trink- fervice. Außer den genannten Gefäßen gehören zu dem Funde noch der Mundbefcblag eine* Trinkborns, ein Bronzemeffer mit filberver- ziertem Riidten und eine Bronzefchere.

Die Hauptmaffe des FundftofFes ift jedoch einbei«

mifebe, germanifebe Arbeit. Neben Brandgruben und Urnengräbern ift im erftenjabrbundert nacbCbr.mebr«

facb wieder Körperbeftattung feftgeftellt worden. Die

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Raum 111: D. Römifcbe Kaifcrzcit

Beigaben in den Gräbern, befonders die febwarzen, woblgeformten Tongefäße, laffen erkennen, daß diefe Beftattungsart durch Kultureinflüffe aus dem jetjt von germanifeben Markomannen belebten Böhmen einge»

führt worden ift.

Bronzeeimer von früher Form, kapuanifebe Arbeit, gefunden in Petrigau Kreis Strehlen. - Bronzene Kanne mit kleeblattförmiger M ündung und febwarzes Tongefäß m it Mäandermufter aus Neudorf bei Breslau. — Schädeldach mit vernarbter Hiebwunde aus einem Grabe in Jäfcbwit) Kreis Nimptfch. — Funde vom Nikolaifriedhofe in Kofel bei Breslau: Frauengräber mit Fibeln, Haarnadeln, Spinn*

wirteln und einem Schlüffel j M ännergräber mit Lanzenfpit)en, Schleif' ftein u nd Bronzearmring.

Schrank 62-65:

Zweites und drittes Jahrhundert n. Chr.

Die Urnengräber derälterenKaiferzeit zeichnen ficb durch ihre fchönen, glänzend febwarzen, fcbmalfüßigen Grabgefäße aus, die häufig febr reizvolle Mäander*

mufter tragen- Diefe Mäanderurnen find die beften Erzeugniffe germanifeber Töpferkunft. Unter den fei*

teneren Beigefäßen finden ficb rohe Taffen mit großen fpitjwinkligen Henkeln. Die Beigaben, vorwiegend ei*

ferne Waffen und Geräte, bilden die Formen der voraus­

gehenden Zeitftufe weiter aus. So treten jet)t an die Stelle der breitrandigen, flachen Schildbuckel boebge*

wölbte mit kräftiger Spitze; diefe diente zum Parieren der Scbwertbiebe. Die Schwerter find kürzer undfpi^er als die der La Tönezeit, auch kommen jetjt neben zwei*

febneidigen Klingen folcbe mit nur einer Sdmeide vor-

Schrank 62: Funde von dem Urnenfelde bei Lerchenberg Kreis Glogau: Zweifcbneidiges Schwert, verzierte Lanzenfpitjen, Schild*

feffeln m it trapezförmigen Nietplatten, Glas- und Tonperlen u. a .—

Goldener kugeliger Anhänger, der das Mittclftiick einer Halskette bildete, und Teil eines filbernen Armbandes aus Karlsburg Kreis Öls.—t Bronzebecken u nd Befcbtag eines Holzkaftens beftehend aus Scbloßblecb, Schloßfeder und Schlüffel aus Peterwit) Kreis Breslau.—

Verfcbmolzene Bronzegefäßrcfte aus Brandgräbern von Rotbfcbloß Kreis Nimptfch.

Schrank 63 — 64: Urnengräber von Klein Grauden Kreis Cofel:

Einfcbneidiges Schwert, konifeber Scbildbuckel, Sporn mit knebel*

förmigen Enden, drei verfebieden große Scbleiffteine. — Stangen*

fcbildbuckel, bronzener Scbildrandbefcblag, Speerfpitjen m it Wider*

haken von Gubrwit) KreisBreslau. — Dreibenklige, febwarzglänzende Vafe von W ronin Kreis Kofel. - Urnengräber von Köben Kreis Stei*

nau. Scbildbuckel m it dicken Stangen, Warzengefäß.

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