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Verzeichnis der Vorlesungen an der Staatl. Akademie zu Braunsberg im Sommer1927

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Academic year: 2021

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Verzeichnis

der

Vorlesungen

an der

StaatL AkademiezuBraunsberg

imSommer 1927.

X

Mit einer Abhandlungvon ProfessorDr. Funk:

Beiträge zurBiographie Jofephs von Hohenzollern-Hechingen, Fürstbischofsvon Ecmcaud ums-may

Braunsberg 1927 DruckderErmländischenZeitung--undVerlagsdruckeres

ErstländischeVekcsgsgesellschastmb. H.)

(2)

- THE-R

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GsQ)o-

Nektar-

PrvfessvrD—Dr. Switalski

EhrenmitgliedderAkademie:

DomdechantDr. Wichert

(3)

Vorlesungenim Sommer 1927.

TheologischeFakultät.

Dr.Bernhard Poschmann- o.Professor-.(Tet. 195).

1sDogmakkkVGelt-Were Sakramentenlehre): DienstagbisFreitag

von 8-9 Uhr.

2sDOgMakkscheUbUUgemFreitagvon 9—10Uhr.

3sApologekkkIll- DienstagundMittwochvon 9—10 Uhr.

Dr.AlphvnsSkeknmamh O.Professor. (Tel. 288).

1.AusgewählteAbschnitteaus denbeiden Korintherbriefem Montag VOU 11-12 Uhr, Donnerstag, FreitagundSonnabend von 10 bis 11Uhr-.

2.DieMissionsmethodedesApostelsPaulus: Montagvon 5 —6Uhr.

Z.NeutestamentlicheUbungem Freitagvon 5—6Uhr.

Dr.Paul Iedzink, o.Professor-.

1.MoraltheologieIl: Dienstag, Mittwoch, Donnerstagund Sonn- abendvon 9-10 Uhr.

2.TheorieundGeschichtederCaritas: Freitagvon 11-12 Uhr.

3.MoraltheologischesSeminar: AllgemeineMoral deshl. Thomas:

Sonnabend von 8--9 Uhr.

Dr.JohannesB. Kiszling,o.Professor.

1.Kirchengeschichte,Mittelalter l: Montag, Dienstag und Mittwoch

von 10-11 Uhr.

2.Kirchengeschichtedes19.Jahrhunderts: Montagvon 9-10Uhr.

3.Christlich-archäologischeUbungen: in einer nochzubestimmenden Stunde.

D.Dr.LOWUZDürr, o.Professor.

i. ErklärungkleinerPropheten: Dienstag, MittwochundDonnerstag

von 11- 12Uhr.

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2.Hebräischll:Montagvon 2-3 Uhr, Donnerstagvon 10-11 Uhr.

3.Assprischlll: Montagvon 3-4 Uhr,Donnerstag von 4-5 Uhr.

4.AlttestamentliehesSeminar: Donnerstagvon 5-—-7Uhr.

DomherrDr.Julius MarqU at·d t,Honorarprofessor.

Wird nichtlesen.

Dr.Bernhard Gigalski, a.o.Professor.

1.Kircheund Priestertumim apvstolischenSeitalter mit besonderer Berücksichtigungder Pastoralbriefedeshl.Paulus: Montag und Freitagvon 9—10Uhr.

2.Patrologie (Einleitung,dieapostolischenVäter): Sonnabend von 11-12 Uhr.

PhilosophischeFakultät

Dr. Franz Riedenzu, o.ProfessorGeh. Weg-Nat Wird nicht lesen.

D. Dr.Wladislaus Switalski, o.Professor-.(Tel. 102).

I.Metaphysik:MontagbisFreitagvon 10-11 Uhr.

2.PhilosophischeUbungen(AusgewählteKapitelaus Thomas Aquin«

summa c.gentiles): Sonnabend von 10—11 Uhr.

3.EinführungindieGriechischePhilosophiell: ineiner nochzube- stimmendenStunde.

4.Pädagogikl(fürFortgeschrittene)mitUbungem in drei nochzu bestimmendenStunden.

Dr. Bernhard Saum, o.13rofessor. (Tel.232).

1.Geschichtedersozialen FrageimAltertum: Montagvon 5-7 Uhr.

2.Kulturgeschichteder griechischen Frühzeit (kretisch-mi)kenischeund homerischeEpoche): Donnerstag 5-7 Uhr.

3.LeitüreausgewählterAbschnitteaus denhomerischenEpemineiner nochzubestimmendenStunde.

Dr.Philipp Funk, o.Professor.(Tel. 34).

Geschichteder Neuzeitvon derNenaissancebis zurfranzösischen Nevolution (ca.1500—1800)-Dienstag, Mittwoch,Donnerstag von 11-·12 Uhr.

il

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(-

2.HistorischeUbungenZUVGeschichteErmlandsz Freitagvon 5—6Uhr.

3.OffentlicheVorlesung- Der AnteilderKatholikenan derneueren deutschenLiteratur: Freitagvon 4—5Uhr.

Dr« med·etphil· Johannes Baron, o.Professor (Tel.360Nebenanschls)s 1.Vererbungslehrell(Mensch).Nur fürHörerdesl.Teiles dieses

Kollegs(W.-S. 1926X27):Dienstag undDonnerstagv.8—9 Uhr.

2.OffentlicheVorlesung: EinführungindieRassenhygiene(Eugenkk)7 Freitagvon 6—7Uhr.

3.BererbungswissenschaftlichesSeminar. Nur fürdie Hörerdes KollegsüberVererbungslehrel und Il: Dienstagvon 5-—7Uhr.

4.HistologischeArbeiten:

a)Einführungskursin dieHistologie:Zweimal wöchentlich2 Std.

h) Anleitung zuselbständigenhistologischenArbeiten: ganz- oder halbtögig.

ProfessorMartin kaknls ki, Geh. Stud.-Rat, Lektor derPolnischenSprache.

1.PolnischeGrammatikundleichteSprechübungenxZweimalwöchent- ckchMnochZUbestimmendenStunden.

2.UbungenkmGebrauchder Umgangssprache,namentlich aufder Kanzelund imBeichtstuhl (fiir Fortgeschrittene):ineiner nochzu bestimmendenStunde.

Dr.Candidus Barzel, Studienrat, beauftragtmit derPflegederLeibes- übungen.

PraktischeLeibesübungenxDienstagundDonnerstagvon3—4Uhr.

Preisaufgaben

Fürdas Jahr 1927 werden folgendeAufgabenzur Preisbewerbung gestellt.

1. Von derTheologischen Fakultät-:

Die Stelle Mt.11, 12isthistorisch-kritischzuuntersuchen- 2.Von derPhilosophischen Fakultät:

Carlvon HohenzollernUnd dieKirchenpolitit Friedrichsdes GroßenundseinerNachfolger.(ZuUnkeksuchenzunächstnach denPublikationenaus denPreußischenStaatsarchiven.) Die BearbeitungensindinüblicherWeisebis zum 1.Dezember1927 demNeltor einzureichen.

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Verwaltungskörper.

WissenschaftlicheAnstalten.

Kurator-.

Der OberpräsidentderProvinzOstpreuszenDr. Siehr.

Rektor und Senat.

Nektorx ProfessorD. Dr.Switalski (Langgasse13).

Sprechstundenim Rektorzimmerder Akademiewerktäglichvon 11 bis 12Uhr. Tel.360.

Senat: Rektor, Prorektor ProfessorDr.Steinmann und diebeiden Dekane.

Weiterer Senat: Die ordentlichenProfessoren.

Dekan der Theologischen Fakultät«

ProfessorD. Dr.Dürr (amAdler 2).

Dekan derPhilosophifchen Fakultät.

ProfessorDr.Laum (Böhmenhöfen,Post Braunsberg).

Akademiekasse.

Kassenkuratorium:Der Nektor.

ProfessorDr. Iedzink.

ProfessorDr. Zaum.

Kassenführer:ProfessorDr. Gigalski.

Gebührenausfchuß.

1.Der Rektor.

2.Der Dekan derTheologischenFakultät

. Z. Der Dekan derPhilosophischenFakultät.

4.Als Vertrauensmann desAsta: ProfessorDr.Iedzint.

S. Als Vertreter des Asta:stud. theol. Thamm.

TheologifchesSeminar.

MitAbteilungen füralttestamentlicheExegese,neuteftamentlicheExegese, Kirchengeschichte,DogmatikundMoral.

Direktor: ProfessorD. Dr.Dürr.

lV

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Inftitut für Leibesäbungen.

Leiter:Der akadem.Turn- undSportlehrer,Studienrat Dr.Barzel.

VerwaltungswfsichksProfessorDr· med. etphil. Baron, zugleichmit derärztlichenUberwachungderStudierenden beauftragt.

StudentischeVertretung: stud. theol. WilhelmBrem, stud. phil.

GregorBraun.

BiologifchesInstitut.

Vorsteher:ProfessorDr. med. etphil.Baron.

ArchöiologiseheSammlung.

Borstehekt ProfessorDr. Saum.

EhristcicheKunstsammcuug.

Vorsteher- ProfessorDr.Kifz( in g.

BotanifcherGarten.

Leiter: ProfessorDr. med. etphil.Baron- Münzsammlung.

VorsteheksProfessorDr.Laum und ProfessorDr.Funk.

Bibliothek derAcademie Bibliotheksratz Der Nettor.

ProfessorDr.Poschmann.

ProfessorDr.Saum.

Der Direktor derStaats- und Universitätsbibliothek zuKönigsbergDr.Wendel.

Verwaltung:Dr.phil.Edmund Will.

Gefchäftszimmer:ErsterStock. Tel.360 NebenanschL Ausleihe: Werktäglichvon 11-1 Uhr. Die Ausleihestellebefindet

sichimzweitenStock. Bestellungen,diebis9Uhr auf- gegeben find,werden bis 11Uhr erledigt.

Lefezimmer:Die Leseräumesind fürMitgliederdesAkademischenLese- vereins zudensatzungsmäfzigfestgelegtenZeitengeöffnet-

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Beiträgezur Biographie

Iosephsvon Hohenzollern- Hechingen

Fürstbischofsvon Ermland

(1808-1836)

Von Professor Dr. Philipp Fuuk

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Zur Einführung

Der GrundsteinZUVBiegkaphieunseres givizenermländischenBischofs, desletzten,derden Titel eines Fürstbischonführte, obwohldieSouveränität seinesGebietes schonderGeschichteangehörte-ist durchdieVeröffentlichung seiner Briefe durchFr- Hipler1)gelegt. Wie zahlreiche Notizen Hiplers zeigen,planteer eine umfassendeBiographie Iosephsvon Hohenzollern.

Zudiesem Zweck hatteerbei allenStellen undPersönlichkeiten,dieschrift- licheodermündlicheZengnisseerwarten lieszen,umfassendeNachfrageangestellt.

Hiplers eigener Umfangieicherliterarischer Nachlaß,bestehendaus Heften, Wappen, BettelnverschiedensterArt, darunter nicht wenige auch sonst für dieGeistes-und GeiehkiengeschichteaufschluszreicheBriefean ihn,läsztuns einen erwünschtenBlickinseinegeistige Werkstatttun und besondersindie Studien undPläne,diesichaufJosephv.Hohenzollern bezogen.'3)Das ErgebnierseinerNundfiagebot er, soweites aktenmüszigenCharakter Mig-durchaus nichtVollständiginseinerBriefausgabe. Nur dieihm erreich- bnken Biiefe gabekzunächstheraus samteinem Auszug aus denvon ihm zuunrechtsogenannten »Tagebüchern".Die vorausgeschickteBiographie kennzeichnetsich deutlichals eineBorstudie,in derHiplerzumTeilWesent- lichesvon demihmbekannten Nohstoff nichtverwertete.

Daszdie GestaltIosephsv. Hohenzollernverdiente, nichtnur in ihrer in vielen wesentlichenPunktenfürdieermländischeKirchen-und Bildungsgeschichtegrundlegenden Bedeutung, sondern auchimZusammenhang derGeschichtedesganzen katholischenDeutschland erschöpfenddargestelltzu werden, kann niemand zweifelhaft bleiben,derauchnur einen flüchtigen Blickauf sie getan hat. Dieser SproßdersüddeutschenHohenzollernlinie, denseineverwandtschaftlichenBeziehungenzueinem Günstlingund kirchen- politischenWerkzeug Friedrichsll.fürsein ganzesLeben in denäußersten Nordosten verschlugen—- seit seiner Jugend ist Josephnie mehr nach Süd- deutschlandgekommen; nichteinmal seine innig verehrte Mutter haterauf ihrem letztenLagerinWien besucht isteine dermarkantestenund erhe- bendstenGestaltendes deutschenEpiskopatsnachderSükularisation.Er 1)Briefe, TagebücherundResestendes Fäkstbischvfövon Ermland JosephHohen- zollernzLB·I«cmni;ll)erg1883 (- Monumenta Historiae Wakmiensis Bd.Vll -Bibliotheca Wittwe-Ist Bd.lu),zittert:HohenzvilennBriefe-

2) ViplersNachlaßkamdurch sein Testament(T1898)andasDomkapitulärische ArchivinFrauenbukg.Ich zitieke,HiplerNachl.-

1s 3

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»

istderletztederfürstlichenUndhechsurstlichenMitrenträger,diedann auf einmal bürgerlichenundKritik-ärgerlichenRachfolgern Platzmachen, wodurch diekatholischeKircheDeutschlandsetne inmanchen Zügensehrveränderte Stgnatur bekommt AbereristnichtnureinBischofVon äußerlichgroßem Lebensstil soelnselchUnd seZurückgezogener auch gelebt hat,ister inäußerer Kultur, nnAuftretenund tnseiner gesamtenStellungzuWelt undMenschwirklicher glandseiglleuk —-ekist durchausvon demapostolischen Geist durchdrungen,derdieBischäfedesneuen,desbürgerlichenStils mehr beseeltals tmDurchschnittdieeetchssttrstltchenBischöfederNoccoco- und Empirezeit. So stehter neben Sailer, in derHauptsachewie invielen Einzelheiten. ImVerkehrmitdemStaat tonziiiantwieGraf Spiegel in Kölnistervon entschiedenkirchlicheremGeistals diesen ohne jedochin die brüsle Art von Clemens Augustvon Drostezu verfallen«Am meisten ähnelterdemadeligkultivierten FürstenbergOder demkitierlichenDiepenbisoch

nurwar letzterervon Temperament glühenderundknikmehrPhantasiebegabt als der immer stille, ruhige,mitunter nüchterneScheejhtischmensch,oeeJoseph nachallen Zeugnissenanderer und nachAusweis alles dessen,was er

schriftlichvon sich gab, zeitlebens gewesen ist.

Es müßtelocken,die Gestalt Josephsvon Hohenzollernin ihrer Bedeutung fürdas katholischeDeutschland,beeinflußtundgebildetvon den wichtigstenLebenskreisendesselben,undzum Teilauchwieder Eznfinszhinaus- gebend,1)zu zeichnen.Vorläufig ist diese Aufgabenochnichtzu lösen.

Erstwären dieBriefe auszuspüren,dievon seiner Handnochimweiten Deutschlandexistierenmüssen.AuchdasAltenmaterial aus denöffentlichen Archiven ist noch nichtrestlos erfaßt.Die wenigenGriffe,diemirerlaubt waren, förderten Neues zuTage. Doch lassen sich heute noch nichtalle Beziehungen,dieman spürtundwittert, doiumentarisch nachweisen. Darum könnennur Vorarbeiten geboten werden, Beiträge, Bausteine zueiner endgiltigen Biographie,die ihmundseiner Zeitganz gerechtwird.

Unter dreifachemGesichtswinkelsollen diese Beisteuernhier geboten werden:

« Iosephsvon HohenzollernJugend undAusbildung, 2.seineBeziehungenzugeistigen Mittelpunkten im damaligen katholischenDeutschland,-

3.seine kirchenpolitische Stellung zur PeruszischenRegierung imGanzen und ineinzelnenFragen.

I) Josephsenntltche TätigkeitalsExekutorderClrlumskkiptionsbulle»Dasaluie animakum« indenpreußischenDtözesemumderentwiilen alleinerjainderKirchengeschschke seinenPlatzhabenmuß, hat A. Eichhorn eingehend brhnndelksZeitschriftf,v,Geschichte undAltertumsk. ErmLV (1874),1-130. SelbstverständlichsindErgänzungenhkekznaus lokalenQuellen noch gutDenlbcrv

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1.

Die ErziehungUndAusbildungIdsephsvon Hohenzollern.

Dieses ersteKapitelderBiographie Iosephswurde von Hiplernur sehr kurz skizziert, nicht ohne kleineUnrichtigleiten,dieaufdiebisher einzige Quelle,Angabender NichteMaria, also aufdie Familieniiberlieferung zurückgehen.Glücklichekwekfekann durchaktenmäszigeAngaben über die Erziehung des jungen Grafendie kurzePeriodedesStuttgarter Karls- schüleesangeheUkUndjetzt auchchronologischgenau bestimmtwerden. Zu- gleich fälltans diesen Akteninteressantes Licht auf CharakterundAnlagen des jungenMannele DieHausiiberlieferung, faszbarin den Angaben DerPeknzessknMaria-g)wird damit inwesentlichenPunkten berichtigtund ergänzt.

Nach denAkten derStuttgarter Hohen Karlsfchulewurde der am 20sMai 1776 ZUTroppaugeborene Graf Joseph von Hohenzollerm Hechingen Zugleichmit seinemam 2.Juli 1777 geborenenBruder Graf Hermannam 14.Juli1789 indieHoheKarlsschuleals Kavalier-Zögling aufgenommen. Das damaligeHofund Jntelligenzblatt von Stuttgart brachteunterm selbigen Tage(Nr. 85)dieNotiz, daszdasregierendeFürsten- paar von Hohenzollern-Hechingenund der Fürstvon Hohenzollern- Sigmaringen, außerdemder t. und k.General derKavallerie Graf von Zollern bei denherzoglichenHoheiteninHohenheim Besuchmachtenund zurTafelgezogen wurden. Das Herzogspaar (Karl EugenundFranziska) führtedieFürstlichkeitenin dieHohe Karlsschule,wo die beiden Grafen

l)WürttembergStaatsarchiv, Stuttgart: AktenKarlsschule.

2) Prinzessin Maria von H.H» geb.1808 alsTochterdesdam.Hauptmanns Prinz Hermannv.H. H. (Talspreuß.Generalmajor7. Xl1827zuBraunsberg)u.seinerGattin Karoline geb.Freiinv.Weiher (einer pommerischen Familie,ansässigzuGroß-Boschpol), wurde vom OheimalsHaupterbineingesetzt, verbrachteein hohes AlterinOliva, wosie 12.Mai 1888starb.Sie

ghriebfür Hipler (aufzer mehrerenBriefen)ein18 Seiten um- fassend»esLebensbildihres heims,von demH.nur dieAngaben überdieäußere Gestalt desFurstbischofzvermengt-, obwohles neben vielenAllgemeinheiten KonkretesüberJosephs häuslichesLeben enthält.Die Daten find nicht stetszuverlässig.Ueber Maria,den letzten SprossendesHauses Hechingen- ngidasfreilichnuraufdiehöfiichenBeziehungen unddas charitativeWirken dei-Prinzessineingestellte, nichtwissenschaftlicheSchriftchen:

Franz Spcekk, Mariavon Hohenzollern. Graudenz1904. Desselben VerfassersSchrift- chen überJosephistvöllig wertlos, zum TeilPlagiat.

S

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von Zollerneintraten’)«Aufbewahetsinduns inden AktennebendenTauf- zeugnissenderbeiden Zöglinge (dieUrkunde fürJosephgibt als Tauftag

an den21.Mai 1776-als DatendeneegierendenFürstenJosephWilhelm

von HohenzvlleeMHechkngenUndseineGemahlin Theresia,geb.Gräfinvon

Zeil-Wurzach-«dieTaufe spendetederk. und k.Feldkaplan F.X.Mauer- lechner)vor allem dieZeugnisseüberdiederAufnahmevorangegangenen Prüfungenund imAnschlußdaran allgemeineQualfikationenderAnlagen und Kenntnisse.Diesewerfen wertvolles Lichtauf den dreizehnjährigen Knaben (nichtneunjährigen,wie Hiplerauf Grund derAngabenMarias annimmt). Die Urkunde,die am Meistenbesagt,istein Berichtder ProfessorenLa Motte und Kauszlervom 15. Juli 1789. Sie seiim Wortlaut angeführt-

»JosephGrafvon Hohenzollern,geborenzuEmpan den 20« Mai 1776, genoszzuerstdenUnterricht eines Hofmekskers,beiwelchemer die lateinische,und französischeSprache, GeschichteUnd Erdheschkeibungzu erlernen anfing. Nachherwar erwährendzweierJahren an der Mai-kär- akademie zuWienerischNeustadt,wo er dielateinischeSprache und die Erdbescheeibungfestsetzte-hingegenkndeeGeschichteund imFranzösischen beiseiner Klassegar keine Leitionen erhielt. Ermußte alsoindiesen zwei letzten Kenntnissen zurückbleibenund einen Teil desErlernten vergessen.

Indessenhater zumBeweis eines glücklichenGedächtnissesnoch manche Zügeaus deraltenGeschichteanzuführenundmehrereder aus ihrgemachten Fragenzubeantworten gewußt.In derErdbeschreibunghaterauch artige Kenntnisse. Hingegenisterim Latein sehrschwach,-erübersetztezwar ZU Neustadtden comelius Nepos,- aber esfehlt ihmganz an Menge der Wörter,an grammatikalischenKenntnissen,an Bekanntschaftmitder Wert- fügUngisein junger Bruder weiszetwas mehrvon derlateinischenSprache.

Weit mehrweißder eine und der andere von der französischen,obsie gleich dieselbezuNeustadtganz hintansetzen mußten;dieRechtschreibung ist ihnenziemlich beianntx siereden undlesen sie fertigund wissen auch .die ersten Gründe derfranzösischenSprache. In derArithemetilhaben beide Brüder dieRechnungsartenbis zur Regelde tri inilusivegleich gutinne- in derAlgebra wissen siedie ersten AnfangsgkündeUndetwas über diespecies.

1)Das jährlicheSiudiengeldderPrinzenbetrug proKon 250fl.In derbei Heinrich Wagner, GeschichtederHohenKarlsschule,Wüsszeg 1856 (I- 408)angeführten MakkkkekhatJeeph Nr.1337, Hermann1338. Wenn ll,404 bei,Angabedekspäteren Lebensschicksaler.1337alsregierenderFürstvonHohenzollernangefuhrtwird,so istdasein offenkundigerIrrtum Wesnees-derauch Nr.1388 hierganzunterdrückt.

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x

GrafJosephhatweniger Fertigkeitals seinjüngererBruder-«er scheint nicht soschnellzufassen-ohne daszman sagenkönnte,daßer lang- samfaßte.Aber seineBeurteilungskraftscheintgutzusein.In Ansehung derlateinischenSprachekann ernicht ohneseinen Nachteil höherals in dieXXllLAbteilung gesetztwerden. InRücksichtaufdiefranzösischekann

erwohlmitderXlx. Abteilungfortkommen. InAnsehungderGeschichte und Erdbeschreibungkann er mit der XX. AbteilungdieBiographsen großerMänner und auchgevgraphischeVorlesungenanhören.

GrafJosephbezengAufmerksamkeitundLernbegierdeundwird dem AnscheinnachdieVersänmkeZeitnachholen,da gegenwärtig seineKennt- nisseunter seinemAcker Und seinenFähigkeiten,soviel sichbei dieser prüfungerforschenließ- stehen.Wir versprechenuns von ihmden Fleiß des älteren Prinzenvon Hohenkohe-Schillingsfürst,der ebenso schwach indieHohe Ksenlsschulekamunddersich sehrgut betragen.«)

Diese Darlegungen werden ergänztdurchdas Zeugnis fürden Bruder: ,,GrafHermann scheintmehrLebhaftigkeitals Graf Joseph,aber dochdabei WenkgekAufmerksamkeitzubesitzen;erist geschwinder,abersein ältererHerrBruder scheint dafürden Vorteil zuhaben, daszwas erge- lernt hak-fester bleibt-da bei demlebhaften Grafen dieEindrücke leichter vorübergehen".2)

Denselben Eindruck gewinnt man aus demNeligionszeugnis, das der katholischeReligionslehrer,des katholischenHerzogs Hofprediger,der be- kannte AufklärerBenedikt Werkmeisteraus derreichsunmittelbaren Abtei Neresheim, ausstellte.Er findet,daszGrafJoseph-nichtnur indenAn-—

fangsgründenunserer Religion sehr gut unterrichtet wurde, sondern daszer wirklichdarin alleKenntnissebesitzt,dievon seinemAlter gefordertwerden künnen". Ausdrücklichfügt Werkmeisterbei,daszeraufdes HerzogsBe- fehl auchindenUnterscheidungslehrengeprüfthabe was alsBeitragzu Werkmeisters Charakteristik nichtunterschlagen seindarf. In allenReden hat Werkmeister,,gutesTalent" wahrgenommen. Freilichmerkt aucher an, dasz Hermann,,an LebhaftigkeitdesTalentes und schneller Fassungs- kraftdenGrafen Joseph übertreffe."3)

N Derälterevon zweiimMai1789eingetretenenPrinzen,SöhnendesEkbprinzen v.

e) DieAussteuerdesGutachtenesinddesProfessor fürfranzöscheSpracheUnd Literatur ChkkstkanFr.Kaufzcee(1784-1794)undderProfessorfür hilpsqphieLudw.

Alex. Les Motte(1780—1794).

e)Von gekkngekemBekangscheintderBefunddesherzogl.Leibmedicus Dr. Reusz, der imallgemeinengutenGesundheitszustandattestiert,aber beiJosephHåmorrhoiden feststellt. TatsachlichkmauchderFärstbischofan diesem Ubel(vgl.Maria v.Hohenz.an Hile Hipler Nachl.).

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DiesefürdenHerzog-dersichUm jedeEinzelheitseinerKarlsschule bekümmerte,bestimmtenZeugnisseUndGutachten findenindenAktenkeine Fortsetzungmehrbis andas Konzeptzu einem französischenBrief,der offenbarals Begleitschreibenden imFebruar1791 zumOheimnach Oliva abgehenden ngiingen Mitgegebenfeindürfte.DadasKonzeptnichtunter- schriebenist-bleibtderSchreiberdesBriefesunbekannt. Er deutetnur an, daszerdenFürstbischdfCarlschonfrühergetroffen hat. Das Bild,dasdie Eintrittszeugnissegaben,wird festgehalten:

,,Touslesdeuxontunbeau charactere,destalents,etde la docilitå.

L’ aine est plus pose ets’appliquepar cette kajson avec beaucoup plusde succes aux etudes, dont lecadet est quelque kois (darüber stehtdieVerbesserung:si souvent) demuan par sa vivaeite extra- ordinaire. llsont tous les deux une bonne constitutjon etjesuis tres persuade qu’ilsdeviendront des hommesaccomplissous lasage conduite de Votre Altesse« (Stuttgart 9.Febr. 1791).

Wenn wir auchüberdieseDokumente hinaus nichtsmehrvon den jungen Karisschiiiern erfahren-sd ist ddchOrganisationund Geistder Bildungsanstalt, dersiefast2Jahreangehörten,so gutbekannt und so charakteristisch,daszman auchSchlüsse aufdieEinwirkungenziehen darf, diederAufenthaltin so bildungsfähigemAlter auf ske,insbesondereauf denEindrücketreuer hegenden Joseph, machte.DieAnstalt,die dergeistigsehr bedeutende HerzogKarl Eugen zuerstals Militärakademiean seinem Lust- schloszHohenheim begründetund dann alswissenschaftlicheHochschule1775 nachStuttgart verlegt hatte, war, wie ihr Gründer und lebenslänglicher Nektorselbst,einehöchstorginelleErscheinung.Er,derKatholik,von seinen PrdiesianiischenSiänden eifersüchtigkontrolliert, besondersinallen kulturellen Maßnahmen,scheinteine nachdemeigenenKopfe zugeschnitteneVerbindung

von militärischer,kadettenhausartigerundjesuitischer Erziehung gewolltzu haben.1)Da erzugleicheinFreund derAufklärungwar, stets(auchin derLiturgie seiner Hofkapelle)zuReformen geneigt, spielte auch nochdie damals moderne philanthropine Pädagogikmit hinein. Auszerlich und

«besondersschmerzlichdenZöglingen fielaber hauptsächlichdas stramm

«

Militärischeaus. Eswar eineregelrechteFeldwebelwirtschaftinderKarls- schule,angefangen vom Herzog,der sichUm jedeEinzelheiikiimmerte, herabüber den Jntendanten und denOberstwnchimeisier3Uden Unter- ofstzieren. Uniformiert,strengin Klausur,beidrakonischerTagesordnung

und schlechterVerpflegungmußtendie jungen Leute,diesichin zwei

i) ng» hierüberHermanHefeleDas geistige LebeninWürttembergin:Das Land WürttembergmitHohenöeccetsys-«EntwicklungU-f« Zukunft(Berlin1928.)S. 10.

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