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Theologisches Literaturblatt, 30. März 1900, Nr 13.

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XXL Jahrgang. Nr. 13. Leipzig, 30. März 1900,

Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

z a h l r e i c h e r V e r t r e t e r k i r c h l i c h e r W i s s e n s c h a f t u n d P r a x i s

herausgegeben

▼on

Prof. D. Chr. E. Luthardt.

E rsch e in t jeden F re ita g .

Abonnem entspreis v ierteljäh rlich 2

Ji.

50 /$ .

Expedition: K önigsstrasse 13.

Insertionsgebühr p r. gesp. P etitzeile 30

W ilhelm Schm idt’ s Dogmatik. I I .

P astor, Dr. Ludw ig, Geschichte der Päpste im Zeitalter der Renaissance.

Seeberg, Reinhold, A n der Schwelle des zwanzig­

sten Jahrhunderts.

Zeitschriften.

Verschiedenes.

Um ungesäumte Erneuerung des Abonnements ersucht die Verlagshandlung.

W ilh elm Schmidt’s Dogmatik.

II.

D er e ig e n tü m lic h e In h a lt des christlichen Bewusstseins, so fü h rt der zw eite B and zunächst grundlegend au s, is t der rech tfertig en d e G laube als der F riede m it G o tt, das m ass­

gebende M erkmal des C h risten , der A usgangspunkt alles christlichen Empfindens, E rkennens und W ollens, das M aterial­

prinzip des P rotestantism us. Diese Stellung des rec h tfe rtig en ­ den Glaubens w ird d a ra u f biblisch-theologisch belegt und in ih re r dogm engeschichtlichen E ntw ickelung bis herab zu S chleier­

m acher bezw. R itschl verfolgt. Manches w äre dabei anzu­

m erken; erw äh n t sei n u r eins, dass es näm lich doch m ehr als fraglich is t, ob man (wie hier S. 29) von L u th e r sagen darf, er habe a u f s e in e m H e im w e g v o n R om L ic h t und T ro s t der seligm achenden Gnade erlebt.

D er rechtfertigende Glaube schliesst nun ein dreifaches U rth eil in sich: 1. Ich habe einen gnädigen G o tt. 2. I c h b ed a rf der Gnade. 3. C h r i s t u s erw irb t m ir die Gnade.

D as sind n icht — ein sehr b e h e rz ig e n s w e rte r Gedanke — Gefühle, die sich m ir als unm ittelbare und unverm ittelte E r ­ lebnisse aufdrängen, sondern, wie der B esitz und die Empfin­

dung des F riedens m it G ott selber, Gewissheiten, die jew eilig durch ein voraufgehendes G laubensurtheil bedingt sind, also, w ie man wohl im Sinne Schm idt’s sagen d a rf, n icht Empfin­

dungen, die ich gleichsam passiv erlebe, sondern R ealitäten, denen ich mich gläubig unterstelle. Jenes dreifache U rtheil fü h rt aber zu einem theologischen, anthropologischen und christologischen L ehrstück.

W as das erstere anbetrifft, so lie g t im rechtfertigenden Glauben als dem A usgangspunkt des r e l i g i ö s - s p e k u l a ­ t i v e n Denkens und in seiner Gew issheit eines gnädigen G ottes vor allem d er Gedanke des einen, in sich unveränderlichen heiligen und gerechten Gottes, des absoluten und persönlichen, des selbstbewussten und allwissenden, der doch auch die Liebe is t; da aber der Friede, den ich in ihm habe, auch alle S törungen von der W e lt h er überw indet, so e rg ib t sich zu­

gleich die Gewissheit, dass G ott auch der E xistenzgrund der W e lt und ih r leitender W ille , also causa sui, ew ig und G eist sei.

Dieses E rgebniss des spekulativen Erkennens is t nun der K o n t r o l e d e s r e f l e k t i r e n d e n , d. h. des W elterkennens zu unterw erfen. D as geschieht auf S. 4 7 — 239. So w ird denn zunächst das U rtheil der n atürlichen V ernunft über die E xistenz G o tte s, d .h . die G ottesbeweise, abgehört. Schmidt v erhehlt sich dabei nicht die Schw ächen einzelner dieser Beweise, an ­ d ererseits aber b rin g t er selbst nam entlich in B ezug au f den m oralischen Beweis, den er in der K a n t’schen Form verw irft, w ichtige E rgänzungen, und wenn er schliesslich ihren W e rth dahin zusamm enfasst, sie zeigten, dass der Glaube an die E xistenz G ottes die K ontrole des W elterkennens n i c h t z u

f ü r c h t e n h ab e, so w ird man diese massvolle A bschätzung derselben als bei ihm prinzipgem äss und an sich zutreffend anerkennen müssen. In ähnlicher W eise w erden dann w eiter die F ra g e n nach der E rk e n n b ark eit und dem W esen Gottes, nach dem V erhältniss zw ischen seinem Wesen und seinen E igenschaften, das Problem der absoluten Persönlichkeit e r ­ ö rte rt. Die E igenschaften w erden als A ktualisirungen des göttlichen W esens au f V eranlassung von aussen hin b etrach tet, nicht eine E inschränkung oder N egation in ihm, sondern Aus­

druck seiner Vollkommenheit, aber nich t blos Form en der V orstellung über ih n , sondern transzendental-objektiv. Eine sehr zutreffende D arstellung — n u r möchten w ir meinen, dass sie die U nterscheidung von W esensbestim m theiten, die in dem Für-sich-sein G ottes zu T ag e tre te n , und E igenschaften im engeren Sinne des W o rts, die auf V eranlassung von aussen her, noch ric h tig e r vielleicht in der Beziehung zum Ausser- göttlichen lebendig werden, z u r völligen A brundung und Siche­

ru n g bedürfe. D er B egriff der göttlichen P ersönlichkeit w ird feinsinnig e rö rte rt und gegenüber neuerer V erflüchtigung be­

hauptet, j a m it besonderem N achdruck gegen die A nschauung, als ob das absolute Sein persönliches W esen ausschliesse, der S atz durchgeführt, dass absolutes und persönliches Sein gerade auf d er vollkommensten Stufe sich einschliessen. D a ra u f folgt endlich eine eingehende D arstellu n g der göttlichen E ig en ­ schaften selbst, die als A ttrib u te des Seins, des W issens und des W ollens klassifizirt werden. Die ganze E rö rte ru n g ist von dem S treben durchzogen, gegen blasse V erallgem einerung der G ottesanschauungen sich zu wehren. An einzelnen P un k ten freilich m üssten w ir dabei doch ernstliche F ragezeichen setzen.

Denn was bleibt z. B. fü r die göttliche A llw issenheit — ab­

gesehen von dem, w as, menschlich gesprochen, der V ergangen­

h eit an gehört — noch ü b rig , wenn sie nicht auch auf die freien, also durch keinen naturgesetzlichen Zusam m enhang von U rsache und W irk u n g im Voraus bestim m ten persönlichen H andlungen des Menschen sich e rs tre c k t? Schon die biblische A rt der W eissagung le g t gegen solche F assung der A llw issen­

h eit P ro te st ein. Und die n o tw e n d ig e A bgrenzung zw ischen dem göttlichen W issen und dem göttlichen W illen k ann doch auch ohne diese Konsequenz vollzogen werden.

Auch das G la u b e n s u rte il über G ott als den fortgehenden E xistenzgrund und leitenden W illen der W elt behauptet sich vor dem reflektirenden Denken. D ass die W e lt a u s n i c h t s geschaffen sei, dass eine Schöpfung in d e r Z e i t sich m it der U nveränderlichkeit Gottes doch vereinbaren lasse, dass ein Z w e c k der Schöpfung, näm lich die B etheiligung von Menschen an dem Leben in seiner S elig k e it, gedacht werden könne, ohne dass die A bsolutheit G ottes dadurch gefährdet w ird, sind Sätze, die auch von der V ernunft bejaht werden. Uns fehlt an dieser D arstellung m anchm al n u r eines, nämlich ein G e­

fühl d afür, dass den A nfängen der Dinge eben doch Unbe­

greiflichkeiten anhaften, die sich fü r das reflektirende Denken

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am allerw enigsten völlig rein anflössen lassen. W a s den H er­

g an g der Schöpfung selber b e trifft, so leh n t Schm idt es m it vollem R echte a b , den biblischen B erich ten , die ohnedies von zwei verschiedenen G esichtspunkten aasgehen, d arüber E inzel­

heiten zu entnehmen. In Bezug auf das V erhältniss des Schöpfers zu r geschaffenen W e lt w ill er nichts von einem con- cursus G ottes als einem A kte neben E rh a ltu n g und E eg ieru n g w issen, w eil dadurch in an b e trac h t des Bösen in der W e lt die H eiligkeit G ottes, aber auch die (relative) Selbständig­

k e it des W eltlebens und insonderheit die F re ih e it des Menschen g e fä h rd e t w ürde. L etzte re W a h rh eit zu sich ern , is t ü ber­

h a u p t eine Tendenz des ganzen A bschnittes. Bedenklich er­

scheint uns dabei n u r, dass in den B egriff der R egierung eine U nterscheidung von W eltzw eck und Selbstzweck des ein­

zelnen Menschen aufgenommen ist, die an dieser Stelle der G edankenentw ickelung zum mindesten v erfrü h t i s t ; doch w ird die E ntgegensetzung w eiterhin n ich t m ehr besonders verfolgt.

Theodicee, W under, G ebetserhörung kommen h ie r zur Sprache und in positivem Sinne zur Entscheidung.

D as anthropologische L ehrstück beginnt m it einer D a r­

legung der im G laubensbewusstsein enthaltenen A ussagen über den Menschen. D er Mensch weiss sich g n ad enbedürftig, weil e r sich v erantw ortlich fü h lt; m ithin b esitz t er Selbstbew usst­

sein und W illensfreiheit, is t also ein persönliches W esen. Die V erantw ortlichkeit se tz t einen und zw a r nothw endig inner­

lichen M assstab v o rau s; der Mensch h a t also ein Gewissen.

D a aber dieses als etw as unbedingt verpflichtendes empfunden w ird, so muss es D okum entation eines überm ächtigen W illens sein, auf welchen hin w ir an g e le g t sind. W ir müssen also religiös-sittliche Personen sein. K u rz : D er Mensch is t der G nade ebenso b ed ürftig als fähig.

Diesem ersten K apitel folgt ein zw eites, in welchem die A ussagen des reflektirenden Denkens zu r K ontrole dieses D oppelurtheils herangezogen w erden sollen. A bgehandelt w erden nach einander der U rsprung und der U rständ des Menschen und die Sünde.* Zurückgew iesen w ird , w as den ersteren anbelangt, vor allem die darw inistisch-m aterialistische H ypothese; aber auch die Theorie von W u n d t über die E n t­

w ickelung der A rten w ird ausführlich e rö rte rt. G espannt durfte man nun se in , wie w eiterhin das W elterkennen seine K ontrole über die G laubensw ahrheit ausüben w ü rd e , da ihm doch, wo immer m an es m it der Sünde zu thun h at, der Athem gem einiglich bald ausgeht. E rö rteru n g en , die sich u n te r jenen Begriffen subsum iren liessen, tre te n denn auch m it einem Male m erklich zurück, bezw. sie tre te n ihren Raum an den Schriftbew eis ab. So w erden die A ussagen über den U rständ, über die Sünde als individuelle und G eschlechtssünde in Aus­

einandersetzung vor allem m it den A ussagen der heiligen S ch rift gewonnen. D er Gedanke ursp rü n g lich er sittlic h er Vollkommenheit, wenn auch e rs t als einer A nlage, aber eben als positiver A nlage, wie der einer ursprünglichen U nsterblichkeit im Sinne des posse non mori, w ird dabei ebenso abgelehnt wie der von der E rbsünde im strengen Sinne des W o rts; zuge­

geben w ird in le tz te re r B eziehung vielm ehr n u r die T hatsache allgem einer S ündhaftigkeit, die aber nich t au f einem un en t­

rin n b aren angeborenen H ang zur Sünde b e ru h t, wiewohl der Mensch doch eine gewisse P rädisposition dazu m itbringt.

M ancher L eser w ird vielleicht finden, dass alle diese Aus­

führungen n ic h t ganz innerlich übereinstim m en. K la r zu T age lie g t aber das Motiv, das Schmidt zu diesen auffallenden und doch n u r durch eine künstliche Exegese h altb aren A ufstellungen g efü h rt h a t. E s is t das B estreben, den C h arak ter des S itt­

lichen und demgemäss auch der Sünde als einer freien, p er­

sönlichen T h a t zu w ahren. Ihm e n tsp rin g t z. B., um etw as einzelnes zu nennen, auch die B estim m ung der Sünde als b e- w u s s t e s A nderswollen als G o tt, eine A uffassung, die sich m it dem U rtheil P au li 1 Tim. 1 ,1 3 ff. kaum vereinigen lässt.

Jenes B estreben ist an sich nun gew iss völlig g e re c h tfe rtig t;

* Mit der Erörterung über die letztere in § 36 beginnt, was zu be­

merken doch nicht überflüssig, eine unrichtige und unsichere Paragraphen­

zählung; es muss von hier bis zu § 38 die jeweilige Nummer um drei, von da ab um zwei nach oben verschoben werden etc. Die Druck­

fehlerberichtigung am Ende des Bandes stellt diese störenden Fehler zurecht.

es dünkt uns aber, dass es sich den biblischen A ussagen gegenüber, die in ihrem fu rchtbaren E rn s t eigentlich doch ganz unzw eideutig sind, au f die von Schm idt vorgeschlagene W eise, welche übrigens auch w ichtige psychologische sow ie, ich m öchte fa st sagen, soziologische und G ew issensthatsachen ausser A cht l ä s s t , nich t durchführen lässt. So w ird auch das nich t b estritte n w erden können, dass die heilige S chrift die Sünde ihren U rsprung im T eufel haben lä sst. M ag s e in , dass m it dem R ekurs au f ihn die Genesis des Bösen noch n icht genügend aufgehellt i s t , jedenfalls w ird ohne d era rtig es die A ntw ort a u f die F ra g e , wie es denn im ersten Menschen zu je n er — typischen — E ntw ickelung zur Sünde hin kam , noch schwie­

rig e r, als sie an sich schon ist.

Doch w ir bescheiden uns aus räum lichen G ründen in Bezug auf das Einzelne dieses K apitels m it diesen Bem erkungen.

D as s tä rk s te Bedenken haben w ir aber gegenüber der „spe­

k u la tiv e n “ E ntw ickelung des L ehrstücks. H ier w ird aus dem grundlegenden Satze „ W ir bedürfen der G nade“ zu e rst der allgem eine B egriff der P ersönlichkeit und dann d er der religiös­

sittlichen P ersönlichkeit gewonnen in einer W eise, welche etw a in den S ätzen k u lm inirt: W ir müssen Personen sein, w ir müssen ein Gewissen haben (S. 240). Soll es w irklich e r ­ forderlich sein, beides e rst au f dem W ege der F o lgerung ab ­ zuleiten, da ohne beides jenes grundlegende U rtheil doch g a r nie zu Stande kommen kön n te? Und w ährend der V erfasser so Mühe auf D inge verw endet, die in je d er A eusserung des G laubensbewusstseins schon ganz u n m ittelbar enthalten sind, un terb leib t hier völlig die spekulative E n tfa ltu n g des Glaubens­

bew usstseins g erade nach der Seite hin, nach w elcher sie am w ichtigsten w äre, näm lich nach der Seite des Sündenbew usst­

seins hin, gleich als ob das christliche Bew usstsein darü b er g a r nichts w eiter auszusagen h ä tte , als den nackten S a tz : Ich b ed a rf der Gnade, also nichts in sich w üsste von dem W ie ? und W a ru m ? und W ozu? und W a s? dieser Gnade. E s d ünkt uns, dass eine V ertiefung nach dieser Seite hin eines der dringendsten Bedürfnisse fü r diesen anthropologischen A b­

sc h n itt w äre.

D as d ritte und le tzte L eh rstü ck endlich is t das christo- logische. Auch hier w ird zu erst die Aussage des christlichen B ew usstseins über Christum als den lebendigen, gottm ensch­

lichen Heiland, den M ittler der Versöhnung und R echtfertigung, festg e ste llt, wobei aber zu bem erken sein dürfte, dass diese Aussage über das durch ihn verm ittelte Heil den w irklichen In h a lt der fides salvifica in dieser H insicht lange, lange n ich t erschöpft. E in zw eites K apitel m it der U eberschrift „D er C hristus der fides salvifica und das reflektirende D enken“ , das le tzte des ganzen B uches, schliesst d ara n die verschieden­

sten und auch von verschiedenen, bald biblisch-theologischen, bald dogm engeschichtlichen, wohl auch religionsphilosophischen G esichtspunkten aus entw orfenen E rö rte ru n g e n . So w ird zu­

n äch st der „ C h r is tu s g e d a n k e “ (w ir w ürden etw a sa g en : die Erlösungsidee) seinem I n h a lt, U rsprung und Zweck nach bestimm t, V erursacht is t er lediglich durch die S ünde, eben darum aber is t er keine ew ige Idee, da, w ie schon im ersten Bande d arg e leg t w ar, der E in tr itt d er Sünde sich dem g ö tt­

lichen V orherw issen entzog. W a s sollen w ir aber dann m it itpo6Yvu)ojj.lvoi) itpo xaxotßoXTj? xoo|xou 1 P e tr i 1, 20 und ähn­

lichen A ussagen anfangen? Auch d ara u f sei aufm erksam g e­

m acht, dass, wenn es doch, wie Schmidt will, keine eigentliche E rbsünde gibt, dann der Zweck des Christusgedankens, einen v ö l l i g n e u e n A nfang zu setzen, zum mindesten kein in sich nothw endiger sein kann. Sehr treffend nennen w ir, w as gegen den G edanken, G ott solle die Schuld durch eine einfache A m nestie aufheben, g e sa g t ist, dass näm lich dadurch die w irk ­ liche E rlösung von der Sünde s ta tt angebahnt vielm ehr er­

schw ert w ürde, da sie ja g a r n icht als ein gö ttlich er A k t empfunden, geschw eige denn das B ew usstsein der göttlichen H eiligkeit wecken w ürde. N ur können w ir es nich t begreifen, dass Schmidt, wenn ihm doch d ara n lie g t, den Gedanken der H eiligkeit GotteB vor dem menschlichen Gewissen aufrecht zu e rh a lte n , nun doch von einer N othw endigkeit und W irk u n g der durch Christum vollzogenen Sühne in der R ichtung auf G ott hin nichts wissen will. Ihm kommt diese Sühne schliesslich — das t r i t t auch in dem späteren A bschnitt

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über das W erk C hristi zu T ag e — doch n u r als stä rk stes Motiv zu r E rw eckung der Busse in B e tra c h t, ein E n d ­ zw eck, den das G esetz zu erreichen ausser Stande w ar.

Man w ird n icht umhin können zu sagen, dass bei dieser A uf­

fassung g erade der Tod des H eilands ein R äthsel bleibt, dass der B egriff der göttlichen H eiligkeit vielleicht fü r das Subjekt des Menschen g e re tte t, objektiv aber und in sich zum m in­

desten sta rk g efährdet und endlich die A ussage der heiligen S ch rift doch wohl v erk ü rzt ist.

Die w eiteren A bschnitte des K apitels befassen sich m it der Person C h risti, wo der H auptnachdruck au f das „D ass“

seiner G ottm enschheit gelegt, das W ie? als ein [xuai^piov an­

e rk a n n t w ird, m it dem W erke C hristi und — m erkw ürdiger­

w eise n a c h den E rö rte ru n g e n über dieses — m it dem U n ter­

schied der beiden Stände, ohne dass w ir h ie r überall etw as w esentliches dazu zu sagen hätten. D er nächste A bschnitt über die heilsaneignende W irksam keit des Geistes scheint uns u n te r der frü h er bem erkten U eberspannung des F re ih eits­

begriffes zu leiden; so ric h tig es ist, dass die heilsaneignende T h ä tig k e it des Geistes die menschliche E ntscheidung nicht aufhebt, so w ürden w ir doch von der Gnade nicht glauben sagen zu dürfen, sie bleibe unwirksam , wo sie keine G eneigt­

heit des Menschen v o r f i n d e t , sondern lieber, wo sie diese n ic h t zu w e c k e n oder zu s c h a f f e n verm ag. T ief und g eist­

voll ist, w as in dem aus methodologischen G ründen hier e rst eingeschobenen K apitel über die T rin itä t g e sa g t ist. Die beiden le tzten A bschnitte endlich erö rtern die H eilsaneignung (Heilsordnung, G nadenm ittel, K irche und Amt) und die H eils­

vollendung, le tztere u. a. m it dem E rg e b n iss, dass die aTcoxaxaaxaai? itavxtuv einerseits, die ewige Verdammniss von V erlorenen an d rerseits E v en tu alitäte n gleicher M öglichkeit sind, über deren schliessliches E in tre te n je tz t noch nichts fest­

ste h t, da es e rst von d er E ntscheidung der noch U ngeretteten im Zustand nach dem Tode abhängt, ob die W eltentw ickelung den einen oder anderen A usgang finden w ird.

E s w ird noch ü b rig sein zu fragen, welchen E indruck w ir von dem Ganzen dieses zw eiten Bandes m it hinwegnehmen. Es ist gegenüber dem E in d ru ck des ersten Bandes doch der einer w esentlich verm inderten Befriedigung. Denn es dünkt uns, als ob d er zw eite B and das nich t biete, was der erste seiner G esam m tanlage nach versprach. W ir übersehen dabei ganz die in vielen P un k ten oben schon angedeuteten sachlichen Differenzen, in denen w ir uns gegenüber Schm idt’s D arlegungen befinden. A ber w ir finden auch, dass es zu der verheissenen s p e k u l a t i v e n E n tfa ltu n g des christlichen Glaubensbewusst­

seins nicht kommt; so w ichtige D inge, wie der U rständ des Menschen, die göttliche T r in itä t, der In h a lt der H eilsgnade w erden ja von dieser Spekulation g a r n icht erreicht, sondern kommen n u r in Bezugnahme auf dogmengeschichtliche und biblisch-theologische Stoffe u n te r dem Begriffe des reflektirenden und kontrolirenden Denkens (aus dem W elterkennen!) zu r E r ­ ö rterung. Und auch wo das Glaubensbewusstsein seinem posi­

tiven In h a lt nach d arg e stellt w ird , geschieht es in solcher apodiktischer K n appheit, dass m an es keine E n tfa ltu n g des­

selben, sondern höchstens eine Benennung seiner allgem einsten G rundzüge nennen kann. Das eigentlich dogm atische Interesse t r i t t fü r Schm idt überhaupt h in te r dem apologetischen zurück.

W ie äu sserst w enig w ird ü ber das munus propheticum , über den ordo salutis, eine so w ichtige und p raktische F ra g e , u. a.

gesagt!

Gegen die Rolle, welche Schm idt dem reflektirenden Denken oder dem W elterkennen fü r den A ufbau der D ogm atik in seinem ersten B and zuwies, haben w ir oben schon prinzipiellen E in ­ spruch erhoben. Sie h a t sich in diesem Bande auch prak tisch undurchführbar erw iesen, da ja das W elterkennen zu den spezifisch christlichen, d. h. christologischen und soteriologischen Momenten des christlichen Bew usstseins so g u t wie nichts m ehr zu sagen weiss. An die S telle der K ontrole aus dem W elterkennen heraus tre te n darum je tz t E rö rteru n g en , die zum Schriftbew eis oder zur Geschichte der D ogm atik gehören.

Je n e N ebeneinanderreihung des spekulativen und des reflek­

tiren d en Denkens h ö rt aber auf diese W eise von selber auf, ein system atisches P rinzip zu sein, und w ird zum blossen Dispositionsschema.

Endlich fehlt es in diesem zw eiten B ande, w ie schon die schw ankende E inordnung des Schriftbeweises z e ig t, an bestim m ter m ethodischer D urchführung der G edankenentw icke­

lung. So originell, lebendig und geistreich dieselbe darum auch oft is t, so h a fte t ih r doch vielfach der C harakter des Zufälligen an.

Ob Schm idt’s D ogm atik geeignet i s t , als L e h r b u c h zu dienen, darü b er haben w ir nach dem G esagten ernste Be­

denken. Als w issenschaftliche L eistung erscheint sie uns als eine von bedeutenden und nothw endigen G rundgedanken g e­

trag e n e Konzeption, aber eben doch n u r eine Konzeption, die an w esentlichen P unkten der K o rre k tu r, der V ertiefung und stren g eren D urchführung bedürfte.

N ü r n b e r g . Lic. th. Ph. B&chmann.

P a s to r , D r. Ludw ig (o. Prof. der G eschichte an d er U niversi­

t ä t zu Innsbruck), G e s c h ic h te d e r P ä p s t e im Z e i t­

a l t e r d e r R e n a i s s a n c e von der W a h l Innocenz’ V III.

bis zum Tode Ju liu s’ II. D ritte und vierte, vielfach um­

g ea rbeitete und verbesserte Aufl. F re ib u rg i. B r. 1899, H erder (LX IX , 956 S. gr. 8). 32 Mk. (A. u. d. T ite l:

G eschichte der P äp ste seit dem A usgang des M ittel­

alters. Bd. III.)

D a dieser A btheilung der P a sto r’schen „ P ä p ste “ bei ihrem ersten Erscheinen eine ausführliche Besprechung von uns ge­

w idm et worden (s. Theol. L itbl. 1 8 9 6 , N r. 2 0 ), beschränken w ir uns bei dieser neuen Auflage darauf, ih r V erhältniss zur ursprünglichen F assung in K ürze zu beleuchten. „Vielfach u m g e arb eitet“ d a rf das Buch gegenüber seiner U rg e sta lt be­

sonders insofern g enannt w erden, als dem T e x t, und m ehr noch den F ussnoten, an nicht wenigen Stellen m ehr oder w eniger um fängliche E rg än zu n g en aus Anlass der w ährend des letzten Triennium s erschienenen L ite ra tu r zu T heil g e­

w orden sind. H ier und da machen auch W eglassungen sich bem erkbar, besonders in den A nm erkungen unterm T e x t; doch überw iegt das Phänom en der ergänzenden Z usätze, die m ehr oder w eniger alle H auptabtheilungen durchziehen, und einen Gesammtzuwachs von etw a fünf Bogen zu r ursprünglichen S tärke des B andes ergeben. Von diesem W achsthum e n tfä llt au f die das sittlich-religiöse K ulturleben Italien s w ährend der Renaissance im Allgemeinen schildernde E inleitung ungefähr y 2 Bogen, au f die D arstellung des Pontifikats Innocenz’ V III.

etw a ebensoviel, auf A lexander VI. etw a das D reifache (den früheren 231 Seiten des betr. A bschnittes entsprechen je tz t 253 S.) und auf Julius II. w esentlich ebensoviel (früher 300, je tz t 324 S.). Auch der U rkundenanhang h a t eine V erm ehrung um 1 x/ 4 Bogen erfahren. Zu den infolge neuester literarisc h er K ontroversen eingefügten P a rtie n gehören besonders die auf Savonarola bezüglichen A usführungen. W egen des in ihnen enthaltenen strengen U rtheils über den F lorentiner Propheten w aren anlässlich der 4 0 0 jä h rig e n Gedenkfeier von dessen Tode (1898) verschiedene Angriffe gegen den Verf. ergangen.

Sowohl zu r Abwehr dieser Angriffe, wie zur N am haftm achung der dem seinigen m ehr oder w eniger zustimm enden U rtheile anderer F orscher dienen die Zusätze, welche der frühere T ex t und N otenapparat theils in der „ E in leitu n g “ (S. 1 3 6 — 172), theils in K ap. 6 der Geschichte A lexander’s VI. (S. 3 9 6 —437) erfahren haben; vgl. in der ersteren H insicht besonders die gegen S chnitzer’s und des Italien e rs L uotto Schutzreden fü r S avonarola gerichteten Bem erkungen (S. 160 f.; 3 98; 4 0 3 ; 4 0 6 ff.; 4 3 0 ), in der letzteren die Hinweise auf die „Spec- ta to r “-Aufsätze der „Allg. Z tg .“, auf Cardanus (in Bd. 32 der

„A lten und neuen W e lt“), auf F. X . K rau s, Lucas u. a. m.

(S. 4 0 9 ; 4 1 8 ; 4 3 4 ; 4 3 7 ; 935). — U m arbeitungen im Sinne von etw aigen A bänderungen der Zahl und der Bezeichnung der K apitel innerhalb der H auptabschnitte, oder g a r von irg en d ­ wie merklichen Modifikationen des U rtheils über die behandelten geschichtlichen Erscheinungen, lassen sich nicht nachweisen.

Ganz wie schon in Aufl. 1 w erden der erste und der zweite der behandelten P äp ste , w as ihren sittlichen C harakter be­

trifft, rückhaltslos preisgegeben (gelegentlich m it A ufsetzung noch grellerer S chlaglichter als bei d er früheren D a rste llu n g ; s. z. B. bei A lexander VI. die auf dessen „convivium quinqua- g in ta m eretricum “ bezügliche Fussnote au f S. 478, verglichen

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m it d er entsprechenden in Aufl. 1, S. 452). Und im Gegen­

sätze zu diesen R epräsentanten einer besonders schlimmen E n t­

artu n g w ird der zw eitnächste In h ab er des Stuhles P e tri, ganz wie frü h e r, als „W iederhersteller des K irchenstaates und des päpstlichen M äcenates“ bezeichnet und, wenn nicht als sittlic h vorw urfsfrei dastehende, doch b e w u n d e rn s w e rt grosse E r ­ scheinung geschildert.

B e trachtungen anzustellen über die sym ptom atische Bedeu­

tu n g der T hatsache, dass einem S tück P apstgeschichte wie das h ie r behandelte, u ngeachtet seines Umfanges von 1000 Seiten und m ehr, binnen vier Ja h re n eine d ritte Auflage zu Theil w erden konnte, unterlassen w ir lieber. D er G eschichtshunger katholischer L eserkreise erscheint, w enn m an ihn nach dieser T hatsache bemisst, in der T h a t sta rk genug. F reuen w ir uns üb rig en s, dass andererseits auch im protestantischen L ag e r Symptome vorhanden sind, welche, wie z. B. das stetig e F o rt­

schreiten von Aufl. 2 der H auck’schen K irchengeschichte D eutsch­

la n d s, ein über w eite K reise verbreitetes Interesse an kirch ­ lichen Geschichtsepochen von wesentlich anderem In h a lt als die hier behandelte, sowie an einer Auffassung derselben in echt evangelischem Geiste zu erkennen geben.

f.

Seeberg, Beinhold, An der Schwelle des zwanzigsten Jahrhunderts.

Rückblicke auf das letzte Jahrhundert deutscher Kirchengeschichte.

Leipzig 1900, A. Deichert’s Nachf. (G. Böhme) (128 S. gr. 8). 1. 80.

Der Verf. versteht in der Geschichte zu lesen und von ihr zu lernen.

Fehlt es bei ihm zuweilen auch nicht an allzu kühnen Kombinationen und zu geistreichen Parallelen, die für den Augenblick packen, aber dem tieferen Nachdenken nicht Stand halten, so führt er doch mit sicherer Hand und überlegener Beherrschung des Stoffes in den Geist der Geschichte ein und verhilft zu einem Verständniss, das auch praktisch fruchtbringend werden kann. Auch die vorliegende Studie, zuerst I in der „Neuen Kirchlichen Zeitschrift“ veröffentlicht, in der er die j Kirchengeschiche des 19. Jahrhunderts in ihren Hauptwendepunkten an uns vorüberziehen lassen will, sodass er dabei mehr auf den inneren Gang als auf die äusseren Geschehnisse das Augenmerk richtet, zeichnet sich durch eine vortreffliche Verarbeitung des überreichen Stoffes, die in grösster Knappheit eine fast überwältigende Fülle darbietet, durch geistvolle Beobachtungen, lichtvolle Ueberblicke, packende Parallelen, vielseitige Gesichtspunkte und andringende Wahrheiten aus, und es ist in der That ein Genuss, mit dem Verfasser durch die einzelnen Epochen und Stadien des letzten Jahrhunderts mit ihren wechselnden Erscheinungen zu wandern und tiefe Blicke in das innere Werden dieser Zeit zu thun. Dabei darf der Verf. auch mit Recht be­

haupten, dass er die Beurtheilung der Erscheinungen überall mit Bewusstsein und geflissentlich unparteiisch gehalten habe. E r wird ebenso der Aufklärung als einem Hengstenberg und seiner Kirchen­

zeitung gerecht, und höchstens in der Würdigung der Union und ihres gegenwärtigen Charakters mag die persönliche Stellung unwillkürlich die Feder beeinflusst haben. Jedenfalls kann doch die blosse „That­

sache, dass die grösste und in Deutschland massgebende Landeskirche die Union hat“, die Frage nach ihrem Recht oder Unrecht für den Theologen und Kirchenhistoriker, der sonst alles prinzipiell beurtheilt, nicht entscheiden, und man kann das Leben der Kirche begreifen, ohne die Union „zu den Gaben und Kräften zu rechnen, die Gott ihr schenkt und erhält“, und das Recht des lutherischen Bekenntnisses unter die abstrakten Prinzipien und Möglichkeiten zu begreifen. Auch die Beurtheilung der Erneuerung der altlutherischen Dogmatik in unserem Jahrhundert zeigt den Verf. zu sehr als Vertreter des kirchlichen Fort­

schritts, als dass er dieser Arbeit ganz gerecht würde. Gewiss übersah man dabei, dass die Geschichte sich nie repetirt und die Theologie sich ihre Aufgaben nicht von der Praxis stellen lassen darf. Aber nach dem völligen Bruch mit der Vergangenheit in den Tagen der Aufklärung war es auch eine gewisse Nothwendigkeit, erst wieder an das Alte anzuknüpfen und die Arbeit früherer Zeiten wieder auf­

zunehmen, ehe es einen gesunden Fortschritt geben konnte, und wenn der Verf. bezweifelt, ob durch die Repristinationstheologie der Predigt und dem Jugendunterricht nicht werthvolle religiöse Impulse bei Schleiennacher hintangehalten wurden, so übersieht er, dass selbst am Ende dieses Jahrhunderts diese Impulse in der Praxis sich längst nicht so wirksam erwiesen haben, als es vom Standpunkt des reinen Denkens erwartet werden mag.

Der Verf. kommt auf Union und alte Dogmatik im Zusammenhang damit zu sprechen, dass die erste Hälfte des letzten Jahrhunderts durch das Bestreben bestimmt war, die Aufklärung niederzuwerfen. Dabei hatte man aber viel zu viel von ihr selbst angenommen, um sich mit diesem negativen Resultat zu begnügen oder einfach auf das Alte

zurückzugehen, sondern suchte nun nach anderen Formen, und eben dadurch kamen die theilweise bisher einigen Kräfte und Strömungen in entschiedenen Gegensatz. In verschiedenster Weise machte man sich in der zweiten Hälfte dieses Zeitraums daran, die von der ersten gestellten Fragen zu lösen und für die alte Wahrheit neue Formen zu suchen. Der Verf. aber führt uns im Einzelnen diese Bestrebungen vor, zeigt die mannichfachen Gaben, die unsere Zeit auf allen Ge­

bieten, auch dem der Kunst, aufweist, das eigenthümliche Gepräge der Gegenwart mit ihrem bis in den praktischen Materialismus sich ver­

lierenden Realismus, der sich in allen Wissenschaften geltend macht und bei allen Gefahren und Verirrungen doch auch einen unverkenn­

baren Fortschritt bedeutet, um es damit allen klar zu machen, dass nun auch die Theologie und Kirche das Ihrige thun muss, um den Kindern einer anderen Zeit verständlich zu bleiben und eindrücklich zu werden. Besonders weist er und zwar mit vollem Recht auf die ungeheuere Verantwortung hin, die der Kirche der Religionsunterricht in den höheren Schulen auferlegt, und deutet andererseits an, inwie­

fern auch schon von der positiven Theologie in weitem Umfang der Versuch einer Neubildung der christlichen Lehre erstrebt worden ist, wie überhaupt sowohl auf dem Boden der theologischen Wissenschaft als der kirchlichen Praxis nach vielen Seiten Neues geschaffen und der Zukunft vorgearbeitet worden ist. Auffälligerweise schweigt der Verf., eine einmalige flüchtige Nennung abgerechnet, ganz von der äusseren Mission und ihrem gewaltigen Wachsthum im letzten Jahr­

hundert. Sie gehört doch wahrlich nicht am Wenigsten zu den E r­

scheinungen auch in der deutschen Kirchengeschichte des letzten Jahr­

hunderts, die ebenso für die Gegenwart bedeutsam als für die Zukunft verheissungsvoll sind. Doch soll das nur eine bescheidene Erinnerung sein, die unserer Freude am Ganzen so wenig Eintrag thut, dass wir vielmehr dieser geistvollen und packenden Studie des Verf.s an der Schwelle des 20. Jahrhunderts nur von Herzen viele Leser und ein­

gehende Beachtung wünschen können. H.

Zeitschriften.

K unstblatt, Christliches, für Kirche, Schule und Haus. 42. Jahrg., 2. Heft, Februar 1900: A. B e u t t e r , Die Stellung der Orgel im Gottesdienst. Die Wiederherstellung der Marienkirche in Reutlingen.

H. M a t t h ä i, Die Todtenmahldarstellungen in der altchristlichen Kunst.

MissionB-Zeitsohrift, Allgemeine. Monatshefte für geschichtliche und theoretische Miss’ionskunde. 27. Jahrg., 3. Heft, März 1900: G.

W a r n e c k , Die neuen Katholikenverfolgungen in China, speziell in Siidschantung, der Diözese des Bischofs Anzer. F. H a r t m a n n , Uebersicht über die Geschichte der evangelischen Missionen in China II. W. Schott, Die christliche Mission und der soziale Fortschritt (Schluss). G. K u r z e , Die gegenwärtige Lage m Mada­

gaskar II. W u rm , Eine neue allgemeine Religionsgeschichte. R.

K ö lb i n g , David Zeisberger, ein Held der Indianermission.

Nathanael. Zeitschrift für die Arbeit der evang. Kirche an Israel.

16. Jahrg., 2. Heft, 1900: B ille r b e c k , Abraham’s Bedeutung für das Reich Gottes nach Auffassung der älteren Haggada. R. B ie lin g , Aus der Arbeit.

Seelsorge, Die, in Theorie und Praxis. Zentralorgan zur Erforschung und Ausübung der Seelsorge. V. Jahrg., 3. Heft, 1900: J a e g e r , Zur Lehre von der Auferstehung der Todten und dem ewigen Leben (Schluss). G. F. F u c h s, Zwingli als Pastor und von dem Pastoren­

amte. Th. Wallerius (mit Portrait).

Siona. Monatsschrift für Liturgie und Kirchenmusik. 25. Jahrg., 3. Heft, März 1900: Fr. B a ch m a n n , Predigtfreie Gottesdienste (Schluss). Gottesdienst - Turnus für das Kirchenjahr 1899/1900.

Liturgischer Gottesdienst für den Gründonnerstag und Karfreitag.

Literatur. Musikbeigaben.

Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde des U rchristentum s. 1. Jahrg., 1. Heft, 1900: E. P re u s c h e n , Idee oder Methode? Ad. H a rn a c k , Probabilia über die Adresse und den Verfasser des Hebräerbriefes. W e r n le , Altchristliche Apologetik im Neuen Testament. Miszellen: 1. Msxavoia Sinnes­

änderung. 2. To \)Jjü -yjQ oiafrrjXYjc;. 3. Harnack’s Hypothese über die Adresse des 1. Petrusbriefes etc. Von W . W re d e . ouvawu-oc;

Eph. 3, 6. Von E. Preusch en.

Verschiedenes. Im Verlage der J. C. Hinrichs’schen Buchhandlung in Leipzig wird im Sommer d. J. die dritte, neubearbeitete Auflage von H. S t r a c k ’s „ E i n l e it u n g in den T a lm u d “ erscheinen. Das Buch ist seit geraumer Zeit völlig vergriffen; doch war der Verfasser während des Winters durch die Umarbeitung seines Buches über den Blutaberglauloen ganz in Anspruch genommen. Dies Werk ist soeben in der C. H. Beck’schen Buchhandlung in München erschienen unter dem Titel: „ D a s B lu t im G la u b e n und A b e r g la u b e n der M e n s c h h e it “. Mit besonderer Berücksichtigung der „Volksmedizin“

und des „jüdischen Blutritus“. Fünfte bis siebente Auflage (12.-17.

Tausend) (X II, 208 S. gr. 8). Preis 2,50 Mk.

Verantwortl. Redakteur: Dr. C. E. Luther dt, — Verlag von Dörffling & Franke, — Druck von Ackermann & (Jlaser, sämmtlich in Leipzig.

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