v ie rte ljä h rlic h bei Abholung in der D ru ck erei o.K; hei Bezug durch die P o st und den B uchhandel 6 .Al;
unter Streifband fü r D eutsch
land, Ö sterreich-U ngarn u n d L uxem burg 8 >41, unter S treifband im W eltp o st
verein 9
B e z u g s p r e i s
B e r g - u n d H ü t t e n m ä n n i s c h e Z e i t s c h r i f t
G l ü c k a u f
für die 4 m al gespaltene N onp - Z eile oder deren Raum 25 Pf.N äheres über P re is
erm äßigungen bei w ied erh o lter A ufnahm e e rg ib t der auf W unsch zur V erfügung
stehende T arif.
A n z e i g e n p r e i s
E inzelnum m ern w erden n u r in A usnahm efällen abgegeben
Nr. 25 24. Juni 1911 47. J a h rg a n g
In h a lt:
Seite D e r B e r g b a u u n d s e i n e A u s s i c h t e n i n B r i t i s c h -
K o l u m b i e n . R e is e b e ric h t v o n B erg assesso r
R o s e , B erlin . ( S c h l u ß . ) ... 973
D ie 40. D e l e g i e r t e n - u n d I n g e n i e u r - V e r s a m m l u n g d e s I n t e r n a t i o n a l e n V e r b a n d e s d e r D a m p f k e s s e l - Ü b e r w a c h u n g s - V e r e i n e . M it te ilu n g des D a m p fk e s se l-Ü b e rw a c h u n g s- V e re in s d er Zechen im O b e rb e rg a m ts b e z irk D o rtm u n d zu E s s e n ... 982
A b z u g d e s K r a n k e n g e l d e s v o m G e h a l t b e i W e r k s b e a m t e n . V on G e ric h ts a s s e s s o r a. D. D r. B u t z , E s s e n ... • • • 987
D ie E n t w i c k l u n g d e r n i e d e r r h e i n i s c h - w e s t f ä l i s c h e n S t e i n k o h l e n z e c h e n i n d e n e r s t e n 4 M o n a t e n d es J a h i e s 1 9 1 1 ...990
T e c h n i k : S c h la g w e tte re x p lo s io n e n u n d seism isch e E r s c h e i n u n g e n ...1000
M a r k s c h e i d e w e s e n : B e o b a c h tu n g e n d e r E rd b e b e n sta tio n d e r W e stfä lisc h e n B erg g e w e rk sc h a ftsk a sse in d er Z e it v o m 12. bis 19. J u n i 1 911 ...1001
V o l k s w i r t s c h a f t u n d S t a t i s t i k : R h e in is c h -W e s t fälisches K o h le n - S y n d ik a t. E is e n e rz g e w in n u n g Seite u n d -a u ß e n h a n d e l d e r V e re in ig te n S ta a te n von A m e rik a im J a h r e 1909. V ersan d d es S ta h l w e rk s-V e rb a n d e s im M ai 1911. A u sfu h r d e u ts c h e r K ohle n a c h I t a lie n a u f d e r G o tth a r d b a h n im M ai 1911. K o h le n a u sfu h r G ro ß b rita n n ie n s im M ai 1 9 1 1 ...1002
V e r k e h r s w e s e n : W a g e n g e ste llu n g zu d e n Zechen, K o k e re ie n u n d B rik e ttw e rk e n d e r w ic h tig e m d e u ts c h e n B erg b a u b e z irk e . W a g e n g e ste llu n g zu d e n Z echen, K o k e re ie n u n d B rik e ttw e rk e n des R u h rk o h le n b e z irk s . B e trie b se rg e b n iss e d e r d e u t sch en E is e n b a h n e n . Im M ai 1911. A m tlich eT arif- v e r ä n d e r u n g e n ...1004
M a r k t b e r i c h t e : E sse n e r B örse. D ü sseld o rfer B örse. V om rh e in isc h -w e stfä lisc h e n E is e n m a rk t. Vom b e lg isc h e n K o h le n m a rk t. V om b elg isch en E is e n m a r k t. N o tie ru n g e n a u f dem en g lisch en K ohlen- u n d F r a c h te n m a r k t. M a rk tn o tiz e n ü b er N e b e n p ro d u k te . M e ta llm a rk t ( L o n d o n ) ... 1005
P a t e n t b e r i c h t ... 1010
B ü c h e r s c h a u ... 1013
Z e i t s c h r i f t e n s c h a u ...1014
P e r s o n a l i e n ...1016
D ei Bergbau und seine Aussichten in Britisch-Kolumbien.
R e is e b e r ic h t v o n B e rg a ss e sso r R o s e , B erlin . (S ch lu ß .)
K u p i e r e r z v o r k o m m e n u n d - b e r g b a u im s ü d l i c h e n G r e n z b e z i r k . A ul die K upfererz- vorkommen, die im südlichen G renzbezirk, u. zw. in dem w estlichen Teile des hügeligen B erglandes zwischen dem Felsen- u nd dem K askadengebirge a u ftre te n , e n t
fällt der H a u p ta n te il an dem schnellen Aufschw ung der K upfererzförderung B ritisch-Ivolum biens im letzten Jahrzehnt. Zu ihnen g eh ö rt in e rste r Linie das zu einiger B erü h m th eit gelan g te G ra n b y n eb st einigen benachbarten g leichartigen L a g e rstä tte n im Yale- (Boundary-) B ezirk '.
Als M ittelp u n k t dieser V orkom m en k an n Greenwood bezeichnet werden, das u n te r ein er Länge von 119°
nur wenige englische Meilen n ördlich von d er Grenze gegen die V ereinigten S ta a te n liegt u n d S ta tio n einer
' s. a. Glückauf 1909, S. 961/9.
Zweiglinie der Canadian Pacific-Eisenbahn ist (s. Ü ber
sich tsk arte, Abb. 1).- Die den U ntergrund des H ügel
landes bildenden paläozoischen Sedim ente, nämlich Q uarzite, feinkristalline Tonschiefer u nd K alke, sind von te rtiä re n Gängen und Stöcken syenitischen Cha
ra k ters durchbrochen u nd von zugehörigen Tuffen über
lagert, w ährend daneben die lak k o lith artig e Masse eines granitischen G esteins, das alle Übergänge vom echten G ran it ü b er D iorit bis zum G abbro zeigt u nd offenbar als ein A usläufer des großen jurassischen D urchbruchs anzusehen ist, der das K askadengebirge schuf, eine große V erbreitung b esitzt, so daß die paläozoischen Sedim ente in seinem Bereiche nur inselartig erh alten zu sein scheinen.
Die K upfererzvorkom m en des B oundary-B ezirks tre te n als echte K o n ta k tla g e rstä tte n nam entlich in den
paläozoischen K alken auf, u. zw. einerseits südöstlich von Greenwood auf der Hochfläche eines Bergmassivs bei Phönix in etw a 4800 F uß Seehöhe, anderseits 3% Meilen nordwestlich von Greenwood im Hügellande hinter Dendwood. Sie zeichnen sich säm tlich durch einen sehr niedrigen K upfergehalt von nu r 1 -1% % aus und sind nur durch einen gleichzeitigen Goldgehalt von etwa 1 $ und ihre günstige Zusam m ensetzung aus bald eisenreichem, bald kalkigem, bald kieseligem Erz, dank der sie ein selbstgehendes Schm elzgut im Hochofen liefern, abbauw ürdig. Die Kupfer-Golderze bestehen vornehmlich aus K upferkies, daneben aus Magnet- und Schwefelkies; die günstige G angart wird, abgesehen von dem reichlich beibrechenden M agneteisenstein und Eisenglanz, von den K ontaktm ineralien G ranat, E pidot, H ornblende, Quarz und K alkspat geliefert. Die K on
taktw irkung ist sehr wahrscheinlich dem G ranitlakko- lithen zuzuschreiben.
Das bedeutendste Erzvorkom m en ist das der Ironside- Grube ' ~ G ranby-Gesellschaft. Die erzführende kalkige Zone ist hier m uldenförmig abgelagert, m it Q uarziten bzw. dünnbankige •> Jaspoiden im Liegenden und Tuffen im Hangenden. Man unterscheidet hier zwei linsen
förmige große E rzkörper am Liegenden des M u tter
gesteins, die m it diesem am Ausbiß m it 60° einfallen und sich gegen das M uldentiefste hin allm ählich ver
flachen. Sie sind in der Kegel durch erzleeres oder erz
armes Gestein (horse, bis 25 F u ß m ächtig) g etrennt, bilden jedoch an vielen Stellen ein einheitliches Ganzes.
Gegen die Q uarzitunterlage am Liegenden schneidet die E rzführung scharf ab, w ährend sie nach dem H angenden zu allm ählich in erzleeren E pidot und G ranatfels bzw. in norm alen oder m arm orisierten K alk übergeht. Die E rz führung ist am Ausbiß am weitesten verfolgt w orden (der liegende Erzkörper 2000 F u ß im Streichen bei 80 F u ß durchschnittlicher M ächtigkeit), die tauben M ittel schieben aber nach der Teufe, dem M uldentiefsten zu, von bei den Seiten her ein, so daß der liegende E rzkörper auf der vierten Bausohle nur noch um wenige H undert, der hangende nu r auf 900 F uß überfahren ist. In größerer Teufe keilen sie anscheinend gänzlich aus. E in w eiterer U belstand besteht darin, daß das^E rz nach dem H angenden u n d der Teufe zu kieselsäurereicher w ird, so daß es die günstige Eigenschaft als selbstgehendesH üttenerzverliert.
Der liegende E rzkörper h a t etwa_36, der hangende bis zu 44% S iO a; im Jah re 1909 betrug der D urchschnitts
gehalt 3 8 -3 9 % . Die Vererzung durch K upferkies ist ziemlich gleichmäßig innerhalb der abbauw ürdigen M ittel (sie gehen selten über 2% Cu hinaus), w ährend der Eisenglanz sich m ehr in einzelnen N estern zusam m en
zuballen scheint. Im allgemeinen finden sich Kupferkies- und E isenglanzplättchen m it Vorliebe auf schm alen Kluftflächen des E pidot- u nd Granatfelses angeordnet, in deren N achbarschaft das G estein dann m it M agnet
eisenstein u nd den ärm ern Kiesen feiner im prägniert ist. Dieses vorzugsweise Einbrechen des Kupferkieses und Eisenglanzes auf Z errüttungszonen m acht es wahrscheinlich, daß bei der Bildung dieser Mine
ralien sekundäre Prozesse m itgespielt haben, obwohl die kanadischen Geologen wegen der regelm äßigen Abwesenheit von K arbonaten u nd reichern Sulfiden
eine solche M itw irkung bei diesen L ag erstätten nicht annehm en.
D er D u rch sch n ittsg eh alt d er F ö rd eru n g w ährend der J a h re 1908 u nd 1909 aus dieser G rube b e tru g 1,17% Cu, 0,5503 uz Au u nd 0,2965 uz Ag in 1 t E rz ; andere Kon
ta k tla g e rstä tte n der U m gegend zeigen einen ganz ähn
lichen C harakter.
Der B ergbau b efindet sich hauptsächlich in den H änden zweier G esellschaften, der G ran b y Mining Sm elting & Pow er Co. u nd der B ritisch Colum bia Copper Co. Die erstere b e stre ite t fast ihre ganze Förderung aus der genannten Ironside-G rube bei P hönix, daneben aus der kleinen Gold D rop-G rube. Die letztere b esitzt als H auptbergw erk die M other L ode-G rube bei Dendwood, daneben die Oro D enoro-G rube, w ährend sie die Raw hide G rube bei Phönix in P a c h t h a t; die Snowshoe-Grube w ird von der C onsolidated M ining u n d Sm elting Co.
of C anada zu T ra il B. C. in P a c h t ausgebeutet.
Die A rt der G ew innung u n d V e rh ü ttu n g auf diesen Bergw erken v erd ien t wegen d er w irtschaftlichen Be
deutung des B ezirks (in dem letzten J a h rz e h n t entfielen auf ihn 89% der gesam ten K upfererzeugung Britisch- Kolumbiens) wohl eine etw as nähere B eleuchtung. Eine w irtschaftliche V erw ertung des arm en E rzes w ird durch folgende U m stände erm öglicht: 1. vereinfachten Abbau ohne Holz u nd V ersatz, 2. F ö rd eru n g in großen F örder
gefäßen, 3. lediglich G robzerkleinerung der Erze durch Steinbrecher, 4. V erh ü ttu n g ohne jeden Zuschlag.
In der Ironside-G rube h a t m an seit 1898 im ganzen drei Stollensohlen u nd vier T iefbausohlen von 100 Fuß A bstand gefaßt. D as A usgehende w urde im Tage
bau gewonnen, der nach d er Teufe zu dann in jenen einfachen schachbrettförm igen A bbau über
geht, bei dem die einzige S tü tze des H angenden Pfeiler von etw a 25 F u ß D urchm esser sind, die ohne R egelm äßigkeit nach B edarf, jedoch m öglichst selten u nd an Stellen geringer V ererzung stehen bleiben.
Die H ereingew innung erfolgt m it großen B ohrm aschinen der C anada R an d Co., die u n te r günstigen U m ständen bis zu 25 F u ß tiefe L öcher bohren. D er D y n am it
verbrauch b e trä g t täglich bei einer F ö rd eru n g von 4000 t E rz etw a 2 t. Z ur F ö rd eru n g b e n u tz t m an auf den Stollensohlen 10 t-, auf den T iefbausohlen 5 t-W ag en ; die großen elektrischen L okom otiven von 35 P S Leistung bei 10 t Eigengew icht können leicht eine N u tzlast von 100 t ziehen. A uf jed er der S tollensohlen w erden die Erze am B erghange u n te r dem S chutze von Schnee
dächern rech ts u n d links vom Gleis in große B ehälter g ekippt, aus denen sie einem zwischen ihnen liegenden S teinbrecher, der stü n d lich 150 t E rz au f 6 Zoll K orn
größe brechen kann, von selbst zu ru tsch en , u m alsdann m it F ö rd erb än d ern den V erladetaschen zu g eb rach t zu w erden. E ine gleiche A nlage b e ste h t an d er H ängebank des tonnlägigen Schachtes, der die au f der 400 Fuß- Sohle gesam m elten E rze des T iefbaues, d u rch ein 5 t-skib u n d eine W estinghouse - F ö rderm aschine von 2000 V S tro m sp an n u n g u n d 280 P S L eistu n g zu Tage b ringt. Zwei elektrisch an getriebene Z w illingsverbund
kom pressoren (jeder von 700 P S L eistung) liefern die P reß lu ft zum B etrieb e d er 40 B ohrm aschinen, einiger L ufthaspel u nd einer P u m p e u n te r Tage. D er elektrische
24. J u n i 1911 G l ü c k a u f
Strom w ird m it 60 000 V S p a n n u n g von den K ra ft
werken an den B o n n in g to n -F älle n des K o o ten ay - Flusses bei N elson bezogen u n d au f 2000 V h e ru n te r
transform iert; das T ran sfo rm ato ren g e b äu d e ist das einzige steinerne G ebäude im ganzen O rte Phönix.
Zu U n tersuchungsarbeiten v erw en d et m an m it Erfolg eine S u llivan-D iam antbohrm aschine bis zu B ohrloch
teufen von 500 F u ß .
Im Ja h re 1909 v e rsa n d te die G rube etw a 1 068 000 t Erz, wobei die B etriebskosten bis zur V erladung in die Eisenbahnwagen n ich t ganz 1 $ / t im Ja h re sd u rc h sc h n itt betrugen. Von d er etw a 500 M ann b e trag en d en Beleg
schaft w ohnten etw a 200 in S chlafhäusern der Ge
sellschaft, wo sie (bei einem d u rch sc h n ittlic h en H a u e r
verdienst von 3,50 $) täg lich 1 8 für V erpflegung und monatlich 2,50 $ für ein Z im m er zu zahlen hab en , das sie mit einem oder zwei ä n d ern teilen.
Die H ü tte der G ranby-G esellschaft b efin d et sich einige englische Meilen e n tfe rn t von P hönix im Tale bei Grand F orks. B eide O rte sind a u ß e r d u rc h die Canadian Pacific- ü b er G reenwood noch u n m itte lb a r durch die G reat N o rth e rn -B ah n v erb u n d en . Die H ü tte zeigt in ih rer Anlage u n d A u ssta ttu n g das übliche amerikanische Schem a; sie u m fa ß t ach t H ochöfen u nd vier K onv erterstän d e u n d ist nach der neuerlichen Erweiterung der H ochöfen in d er Lage, täg lich 5000 t Erz durchzusetzen. B isher w urde fast n u r eigenes E rz aus den G ruben von P h ö n ix v e rh ü tte t, das neben dem bereits angegebenen K upfer- u n d E d elm etallg eh alt zuletzt folgende Z usam m ensetzung z e ig te : 3 6 -4 0 % SiOä, 1 4 -18%
Fe, 17-21% CaO u n d 2 -3 ,5 % S. Dieses E rz w ird ohne Zuschläge m it Crows N est P ass-K oks von 1 7 -2 0 % Aschengehalt v e rh ü tte t, u. zw. m it einer sich auf 12% des Erzgewichtes belaufenden K oksm enge. Die Beschickung erfolgt m echanisch, indem gleichzeitig drei Förderw agen, die das Erz B eh ältern u n te rh a lb der hochgelegten E isen
bahngleise entnehm en, von ein er elektrischen L oko
motive über die G icht geschoben u n d d ad u rch en tleert werden, daß eine vorspringende K a n te des verlängerten Ofenschachtes u n te r den obern R an d des W agenkastens faßt und durch eine H eb e lü b e rtra g u n g die S eiten
klappen des W agens öffnet. D er K oks w ird neuerdings besonders zugegeben, d a die M ischung von K oks u nd Erz auf diese W eise gleichm äßiger erfolgt. Die W asser
mantelhochöfen m essen in d er F orm ebene 22 F u ß 2y2 Zoll : 44 Zoll u n d h alten bei ein er G esam thöhe von 18 F uß vom B oden bis zu r G icht eine 14 F u ß hohe Erzsäule. 4 F u ß ü b e r dem B oden befinden sich 2 x 1 5 Formen von 4% Zoll R üsselw eite, die an Stelle von 2 x 3 0 Form en m it 3 Zoll R üsselw eite g e tre te n sind;
die Öfen arb eiten m it einem W in d d ru ck von 32 uz.
Uber der Gicht sind sie e tw a 3 m hoch ü b e rm a u e rt und mit dem eisernen, au f einem G erüst ru h en d en H u g - staubkanal durch die ü blichen K nierohre verbunden.
Vor jedem Ofen befinden sich ein kleiner u nd ein großer Vorherd, beide m it K oksklein ü b e rd e c k t; die in Schlacken
töpfe von 5 t In h a lt überfließende Schlacke m it etw a 5 Ibs. Cu in 1 t w ird ab g esetzt. D er Stein w ird zeitw eilig in Pfannen abgestochen u n d v e rm itte ls eines B rü ck en kranes m it L aufkatze den rü c k w ä rtig liegenden K on
vertern zugebracht. D as e in g estam p fte K o n v e H e rfu tter
b esteh t aus geringhaltigen G oldquarzen der Umgegend.
D er V in ddruck b e trä g t 8—10 lb s .; die H and h ab u n g der K o n v erter erfolgt auf elektrischem Wege. Die K onverter sind gleichzeitig an den F lu g stau b k an al der Hochöfen angeschlossen. Dieser m ü n d e t an beiden E nden in je eine Esse u n d ist d e rart durch eine W and geteilt, daß 5 Hochöfen von der einen und drei H och
öfen nebst den vier K onvertern von der ändern Esse bedient werden. Bei vollem B etriebe fallen täglich etw a 20 t F lu g stau b , die in üblicher Weise b rik e ttie rt u nd im Hochofen zugeschlagen werden. Die K o n v erter haben eine L eistungsfähigkeit von 40 Mill. lbs. Schw arz
kupfer im Jah re. Z. Z. m einer Anw esenheit im Ju n i 1910 w aren n u r 6 H ochöfen u nd 3 K o n v erter in schwachem B etriebe, so daß nur 2 Mill. lbs Schw arzkupfer m onatlich nach New Y ork zur R affinierung gesandt w urden. D er K ra ftb e d a rf der H ü tte b e trä g t etwa
150 PS, die Belegschaft 350 Mann.
Die gesam ten G estehungskosten der G ranby-G e
sellschaft w erden für 1909 m it 3,20 $ /t E rz angegeben, das sind nach A bzug des Gold- u n d Silberw ertes etw a 10 c auf 1 lb. R affinadkupfer. D u rch sch n ittlich betrug das A usbringen auf 1 t E rz im Jah re 1909 21,81 lbs. Cu, 0,2724 uz Ag und 0,0434 uz Au.
Die B ritisch C olum bia Copper Co. b e tre ib t eine H ü tte , bestehend aus 3 700 t-H ochöfen u nd 2 K on
v erte rstän d en zu Greenwood. 1909 w urden 350 000 t E rz v e rh ü tte t, von denen über 9 0 % aus der ebenso wie die Ironside-G rube b e trieb en en M other Lode-G rube stam m ten , die 240 Mann beschäftigte. Die gesam ten G estehungskosten dieser G esellschaft für 1909 werden bei n icht voller B eschäftigung auf 2,6322 $ auf 1 t Erz, en tsprechend 9,96 c auf 1 Ib. Cu (nach A bzug des E d el
m etallw ertes) angegeben. Bei regelm äßiger voller Be
schäftigung gingen die K osten in neuerer Zeit auf 8,8 c für 1 lb. Cu zurück. E ine B esonderheit dieser H ü tte sind die großen Schlackentopfw agen von 25 t In h a lt u nd 35 t Leergew icht, deren Töpfe durch einen eigenen Motor, der v erm ittels einer K u p p lu n g an die elektrische Zuglokom otive u nd deren L eitu n g sd rah t angeschlossen ist, gekippt werden.
K ontaktvorkom m en ähnlicher A rt, jedoch vongeringerer A usdehnung wie bei Greenwood, finden sich bei Fairview w eiter nördlich im Y ale-B ezirk, ohne bisher größere praktische B edeutung erlan g t zu haben. Diese L ager
s tä tte n zeichnen sich ab r d a d u rch aus, daß der K upferkies ganz oder teilweise durch A rsenkies ersetzt w ird, dessen G oldgehalt ihnen den w irtschaftlichen W ert v erleih t; daneben findet sich auch Freigold.
K leinere B etriebe auf G oldquarzgängen, die m it den K o n ta k tla g e rstä tte n offenbar in genetischem Z usam m en
hang stehen u n d als N achw irkung der jurassischen E ruptionsperiode anzusehen sind, finden sich hier und da in der w eitern U m gebung u n d bilden ein willkom m enes K o n v erterfu tter.
E s ist ein offenes G eheim nis, d aß die b ish er aus- g eb eu teten L ag erstätten bei Greenwood, nam entlich das H au p tv o rk o m m en der G ranby-G esellschaft in der
¡"R ep o rt of th e M inister of Mines 1909.
Ironside-G rube ihrer baldigen Erschöpfung entgegen
gehen. Man sucht daher eifrig nach E rsatz, bisher aber ohne w irklich befriedigenden Erfolg.
N ächst dem Y ale-D istrikt m it der G ranby-G ruppe ist der Bezirk von R o s s l a n d 1 der bedeutendste Kupfer- G oldproduzent des Landes. E r lieferte 1909 7,7% der gesam ten Kupfererzeugung. D er Bezirk liegt östlich von dem vorbeschriebenen, oberhalb von T rail am Kolum bia- fluß (s. Abb. 1) u nd um faßt nur wenige Q uadratm eilen in der u n m ittelb aren Um gebung Rosslands, das etw a 3700 F uß über dem Meere liegt.
Die V orkommen w urden 1895 als sehr goldreiche Ausbisse entdeckt, und R ossland stan d bald darau f im Zeichen des »boom«, so daß es vorübergehend eine E in w ohnerschaft von 30 000 Seelen aufwies, die allm ählich wieder auf 10 000 gesunken ist. Der Bezirk ist durch Zweiglinien an die Canadian Pacific- und die G reat N orthern-B ahn angeschlossen und lieferte in den 15 Ja h re n seines Bestehens Gold, Silber und Kupfer im W erte von 40 Mill. $.
Die paläozoischen (karbonischen) Sedim ente sind bei Rossland von Monzonit- und A ugitporphyritstöcken durchbrochen. Die ziemlich goldreichen E rze, v o r
wiegend M agnetkies m it wenig K upfer- und Schwefelkies, der jedoch nach der Teufe zunim m t, brechen gangförm ig im Monzonit ein, in der Nähe des A u gitporphyrit- kontaktes. Die V orkom m en werden daher vielfach in der L ite ratu r zu den K o n ta k tla g erstätten gerechnet. Sie sind jedoch zweifellos als Gänge aufzufassen, allerdings nicht als echte, einfache Spaltengänge, sondern als zusam m engesetzte Gänge m it V erdrängungsbildungen und Im prägnationszonen im Nebengestein, die innerhalb einer Z errüttungszone nahe dem K o n ta k t der beiden E ruptivgesteine aufsetzen und deren E n tste h u n g m it der jener in enger V erbindung ste h t. Die E rzfü h ru n g der einzelnen Schnüre ist oft derb, bisweilen m it Quarz durchw achsen; die abbauw ürdige M ächtigkeit b e trä g t m eist n u r wenige Fuß, schw illt aber m itu n te r an, so an einer Stelle in der W ar Eagle-G rube auf 40 Fuß.
Das typische Erz b esteh t aus verändertem N ebengestein m it sekundärem B iotit, Quarz, gegebenenfalls auch K alkspat, das Ganze durchzogen von Schnüren ge
schwefelter Erze. Man un tersch eid et im w esentlichen einen H auptgangzug, auf dem die G ruben Le R oy, Centre S tar (s. Abb. 14) und Idaho bauen, und der auf annähernd 4500 F uß Länge zu verfolgen ist, sowie zwei Nebengangzüge (Le R oy II und W ar Eagle), die südlich von der Le R oy-G rube a u ftreten u nd sich im Felde Centre S tar m it dem H auptzuge scharen. Das Streichen verläuft im allgemeinen von O nach W bzw.
NW bei steilem nördlichem Einfallen.
D er G ehalt der Erze, die am Ausgehenden sekundär in Brauneisen, Freigold u nd reiche K upfererze m it hohem G oldgehalt (40 $ und m ehr in 1 t) um gew andelt waren, ist in der Teufe ziemlich gleichm äßig niedrig, auf dem H auptgange % bis 1% Cu und 10-1 2 $ Au, auf dem W ar E ag le -G a n g e 0,2% Cu u nd 15-17 $ Au.
Das E rz ist also in erster Linie ein Golderz. Die V er
erzung lä ß t indes in größerer Teufe entschieden w eiter
1 s. a. G lückauf 19J9, S. 960/1.
k a u f Nr. 25
nach, wenn auch langsam er als in den obern Teufen.
W ährend auf der W a r E agle-G rube (s. Abb. 15) in 1600 F u ß Teufe noch g u te A nbrüche gefunden zu sein scheinen, ist die E rzfü h ru n g in der gleichen Teufe auf dem H auptgange in d er Le R oy-G rube schon schwach, w ährend in der g rö ß ten G rube, der Centre S tar, auf der tiefsten (2200 Fuß-) Sohle n u r sehr mäßige Aufschlüsse gem acht w orden sind. D a R ossland etw a 3 700, T rail 1 500 F u ß hoch liegen, so e n ts p ric h t diese Sohle u n gefähr der M eereshöhe von T rail, d. h. der des Ko- lum biaflußspiegels, der v erm u tlic h auch die Höhe des
A b t. 14. S e ig e is c h n itt d u r c h d ie C e n tre S ta r-G ru b e (M itte d e s J a h i e s 1907).
2'.. J u n i 1911 G l ü c k a u f 977 heutigen G rundw asserspiegels b e stim m t, d a nennens
werte W asserm engen in den G ruben noch n ic h t er- schroten w orden sind. Die sekundäre A nreicherung scheint dah er hier bei d er B ild u n g des Gold- u nd K upfergehaltes der E rze bis zum h eutigen G ru n d wasserspiegel h in a b eine hilfreiche, w enn auch be
scheidene Rolle gespielt zu h a b en , zum al m an an den Scharungskreuzen u n d in der N ähe der zahlreichen jüngern basischen E ru p tiv g än g e, welche die Erzzone schneiden, also an S tellen, an denen L ösungen offenbar am leichtesten niedersickern k o n n te n , in den m eisten Fällen A nreicherungen des E rzes fe stg estellt h at.
Die V orkom m en gehen jedenfalls ih rer baldigen E r schöpfung entgegen.
Die beiden g rö ß ten G ruben des B ezirks, Centre S tar und W ar E agle, die z. Z. m einer A nw esenheit im Juni 1910 fast allein in F ö rd eru n g stan d en , gehören der Consolidated M ining Sm elting a n d Pow er Co. of Canada L td. Die gleiche G esellschaft, an der die Canadian Pacific-B ahn s ta rk b e te ilig t ist, b esitzt auch die K upfer-, Blei-, Silber- u n d G o ld h ü tte zu T rail, die 1895 auf die V orkom m en in R ossland hin gegründet wurde. Diese H ü tte w eicht w esentlich von dem üblichen Schema des am erikanischen W estens ab u n d zeigt m anche Besonderheiten. Sie verschm ilzt auch je tz t in erster Linie in ihren 5 K upferhochöfen u n a u fb e re itete R osslanderze, ist jedoch auch auf andere E rze, selbstgehende Erze (vom G ranby-T ypus) au s ih rer eigenen G rube Snowshoe bei Phönix, E rze d e r G rube Snow storm in Idaho u nd andere Frem derze angew iesen. Die B leierze, für deren Verarbeitung zwei w eitere H ochöfen zu r V erfügung stehen, stam m en zum g rö ß ten Teil aus der eigenen St. Eugene-G rube bei M oyie, zum kleinen T eil aus ändern B leierzgruben O st- u n d W estk o o ten ay s. N ach
dem die Nelson - H ü tte und die S u lliv an -H ü tte bei Kimberley den B e trie b ein g estellt haben, ist sie die einzige B leih ü tte in B ritisch-K olum bien.
Die K upfer-G old-E rze von R ossland haben bei Y2 bis 1% Cu- u n d 10 bis 12 $ A u-G ehalt etw a nach stehende Z usam m ensetzung: 1 4 -1 6 % Fe, 14,2 14,5%
S i0 2, 1 4 -1 5 % A l2 0 3, 6 - 8 % Ca O, 2% Mg O, 7 -8 % S.
Sie besitzen also einen Ü berschuß an K ieselsäure u nd ver
langen zur S chlackenbildung K alk z u sc h la g ; ferner zeigen sie im V erhältnis zum K u p fer einen hohen Schwefel
gehalt, der ein zw eim aliges Schm elzen auf S tein e r
forderlich m acht. Alle E rze laufen erst d u rch eine P robe
anstalt und gelangen d an n in F örderw agen zum H och
ofen, wo sie von H a n d g ek ip p t w erden. Von den 5 H och
öfen sind in der Regel 3 zum E rz- u n d 1 zum Steinschmelzen in B etrieb. Die H öhe der E rzsäule b eträg t in allen Öfen n u r 9 F u ß . Man erzielt beim ersten Schmelzen einen Stein von 10% (bis 15%) Cu u nd eine Schlacke von nachstehender p ro zen tu ale r Z usam m en
setzung: 4 4 -4 8 Si 0 2, 14-18 A l2 0 3, 20-22 CaO, 2 Mg O, 12-15 Fe 0 . Die Schlacke fließt d u rch zwei V orherde ab, wird in W asser g ra n u lie rt u n d au f die H ald e g e sp ü lt; sie enthält noch 0,1 % Cu. D er Stein w ird ebenfalls g ran u liert und in Förderw agen zu 2 Ohio-Ö fen g e b ra c h t, von denen damals nur der größere von 16 x 120 F u ß H erdfläche und 50 bis 55 t L eistu n g sfäh ig k eit in 24 st in
B etrieb war. D er Ofen h a t zwei E tagen u nd ist m it einer M anganstahlkette au sg erü stet, die schon seit 5 Ja h re n gut arb eitet. D er von 24 auf 10% S abge
röstete Stein gelangt in einen B ehälter aus Ziegel
steinen, wo er m it W asser genäßt u n d so v o rb ereitet in 9 H u ntington-H eberlein-K onvertern von je 8 bis 10 t Fassung w eiter auf 3% S in 6 s t h eru n terg erö stet u nd agglom eriert wird. Sodann w ird der Stein u n te r Zuschlag von selbstgehendem Snowshoeerz (bzw. von kieseligem Snowshoeerz u n d Kalk) zum zweiten Male durchgestochen u nd auf 40% Cu angereichert. H ierbei b ild et er n u r etw a 12-15% der Beschickung, der R est ist E rz. Sowohl beim Erz- als auch beim Stein
schmelzen im Hochofen b e trä g t der K oksverbrauch 11 %.
Die täglich fallenden 30 t F lu g stau b werden m it u n gefähr 3% K alk b rik e ttie rt u nd wieder zugeschlagen.
Die D urchsatzm enge an Roherzen in den drei Hochöfen b e trä g t täglich 13-1400 t. D er reiche Stein m it be
trächtlichem G oldgehalt geht nach Tacom a zur K on
vertierung.
Die Bleierze werden zunächst, bereits gem ischt m it den nötigen Mengen K alk- und K ieselsäure für den Schmelzprozeß, in 7 Godfrey-Öfen (26 F u ß Durchm esser, 30-35 t D urchsatz in 24 st) von 16 auf 9% S u nd alsdann in 15 H untington-H eberlein-K onvertern von 8-10 t Fassungsverm ögen in 6 st w eiter auf 3% S abgeröstet u n d agglom eriert. Das Agglom érat w ird auf 5 Zoll K orngröße gebrochen u nd dann in einem der beiden Bleihochöfen durchgestochen. Die Charge wies eine sehr wechselnde, zwischen 30 u nd 50% P b schw an
kende Zusam m ensetzung auf. D er größere der beiden Blei
hochöfen, der im J u n i 1910 allein in B etrieb war, h a tte bei 17% F u ß Höhe einen Q uerschnitt von 45 x 160 Zoll u nd lÖ Form en für 32 uz W inddruck. Bei einem G ehalt der Beschickung von 50% Blei u nd einem K oksverbrauch von 12-13% erzielte m an aus 200 bis 260 t E rz 100 bis 130 t W erkblei und 3% K upferstein, der beim Stein
schmelzen im K upferhochofen zugeschlagen wird. N ur die Form ebene des Ofens h a t W asserkühlung. Die aus dem Hochofen durch V orherd u nd Tiegel abfließende Bleischlacke wird ebenso wie die K upferschlacke g ra
n uliert u nd auf die Halde gespült. Sie h a t folgende Z usam m ensetzung: 24-26% Fe O, 32% Si 0 2, 10%
A12 0 3, 18-20% C aO , 6 -15% Zn O. Das Blei fließt ständig aus dem B leibrunnen in einen Kessel ab, aus dem es in A nodenform en gepum pt w ird.
Die Anoden m it 98% P b. 75-200 uz Ag u nd y2- 2 u z Au w erden dem B ettsprozeß unterw orfen, d. h. in asp h al
tierten K ästen von 7 F u ß x 30 Zoll Q uerschnitt werden 20 A noden u nd 21 K athoden in einem E lek tro ly te n von 5 -7 % P b u nd 11-13% Si F e6 in w ässeriger Lösung einem Strom von 0,3 V S pannung u n d 13-16 Am p (auf 1 Q uadratfuß) S trom dichte ausgesetzt, wobei die K asten (240) h in terein an d er, die E lek tro d en aber parallel geschaltet sind. Die A noden haben ein Gewicht von 370-380 lb s.; der Prozeß d a u e rt 7-9 Tage je nach der S tro m d ich te, w ährend als R est (scrap) noch 12-15%
A nodenm aterial Zurückbleiben. D er E le k tro ly t w ird durch P um pen in langsam em U m lauf gehalten. D ie K ath o d en w erden aus reinem Blei in dünnen B lä ttc h e n auf eisernen P la tte n gegossen. D er E n erg iev erb rau ch
978 G l ü c k a u f Nr. 25
b e trä g t 140 KW . Das b ek ru stete K athodenblei w ird sodann im K essel um geschm olzen u nd in B arren ge
gossen. D er Goldsilberschlam m , u. zw. 10-20 t Schlamm m it etw as Soda, w ird im W asserm antelofen m it Ma
gnesiaziegelboden in 3 - 4 Tagen auf ein R ohsilber von 975 T ausendteilen F ein h eit eingeschmolzen.
Dieses w ird d arau f der Schw efelsäurescheidung u n te r
worfen, das Silber aus der Silbersulfatlösung m it K upfer
barren gefällt, ausgewaschen, getrocknet, im F lam m ofen eingeschm olzen u n d in B arren gegossen; das Gold wird nach gehöriger A usw aschung in G raphittiegeln verschm olzen u nd gleichfalls in B arren gegossen. K upfer
vitriol w ird in Schwefelsäure von 45° Be aufgelöst und auskristallisiert, die M utterlauge zweim al auf 55 u nd 66° Be v erd am p ft u n d wieder als Scheidelauge b enutzt.
Die Erzeugnisse der H ü tte sind m onatlich:
40prozentiger Stein, en th alten d 300 t Cu und 12 000 uz Au,
R affinadblei, 2 000 t von 99,995% P b, Gold, 250 000 uz von 99,5% Au, Silber, 2000-2500 uz von 99,9% Ag;
ferner K upfervitriol u n d A ntim on.
D er K raftv erb rau c h b eträg t etw a 1500 K W ; der Strom w ird m it 60 000 V Spannung von den K raftw erk en an den B onnington-Fällen bei Nelson hergeleitet. Die Belegschaft b eläu ft sich auf etw a 500 Mann.
Die G estehungskosten in T rail sind sehr hoch. Schon die G rubenkosten b etragen etw a 4 $ auf 1 t E rz, wovon 1,50-2 $ allein auf A ufschlußarbeiten entfallen.
Die K osten der K u p ferro h v e rh ü ttu n g belaufen sich auf etw a 2-2,25 $ auf 1 t Erz. In der B leiabteilung betragen die K osten für R o h v erh ü ttu n g 6 $ für :1 t E rz, die K osten für R affinierung 8 $ für 1 t W erkblei. Die le tz te m ließen sich auf etw a 5 $ erm äßigen, wenn s ta tt 60 t täglich 150 t W erkblei raffin iert w ürden; die Zahl der E le k tro ly tk a ste n soll d ah er um 180 vergrößert werden.
W eitere K up fererzlag erstätten , die bisher jedoch keine praktische B edeutung erlangt haben, finden sich noch vielerorts im Südw esten des Landes. Zu erw ähnen sind nam entlich solche bei P r i n c e t o n , jenem O rt, der auch durch das Vorkom m en te rtiä re r B raunkohle ausgezeichnet ist. D er »Kupferberg« nahe der S ta d t b esteh t aus paläozoischen Sedim enten, die d u rch einen großen M onzonitstock durchbrochen werden. Man u n te r
scheidet K o n ta k tla g e rstä tte n im K alk u nd in Gangzonen sowohl in den E ru p tiv g estein en als auch in den Sedi
m enten. Die erste m führen K upfer, Schwefel u nd M agnetkies m it B un tk u p fererz, die le tz te m Schwefel
und K upferkies m it Arsenkies u nd M agneteisenstein in kalkspätiger G angart. Die E rze sind säm tlich ziem lich goldhaltig. D er B ergbau ist aber ü b er A ufschlußarbeiten noch nicht hinausgekom m en.^ E c h te Gänge sind über den ganzen Süden m ehr oder w eniger v erb reitet. Sie führen oft n u r u n terg e o rd n et K upfererze, sind vielm ehr ihrer vorherrschenden Z usam m ensetzung nach im all
gem einen entw eder als G oldquarzgänge oder Bleiglanz- Zinkblendegänge anzusprechen, zeigen im einzelnen jedoch Ü bergänge ineinander. F ü r die K up fererz
gew innung haben sie daher keine nennensw erte B e
deu tu n g , schon weil der K upfererzbergbau wegen des niedrigen G ehaltes der v e rb reitetsten K upfererze ste ts m ehr oder w eniger auf M assenförderung angew iesen ist, zum al bei den teu ren A rb eitsk räften in N ordam erika.
B l e i - S i l b e r - Z i n k e r z v o r k o m m e n im S ü d e n 1.
Die E rw äh n u n g der zahlreichen Gänge des Südens fü h rt zur B e tra c h tu n g der B lei-Silber-Zinkerzvorkom m en.
So wenig die Gänge fü r die K upfererzgew innung von B edeutung sind, so w ichtig sind sie für diejenige von Blei, Silber u n d Zink, oder w erden es in Z u k u n ft noch werden. W enigstens gilt dies von den G ängen in Ost- u nd W est-K o o ten ay , den beiden ö stlich sten L a n d schaften des Südens. H ier herrschen auf den Gängen der Gebirgszüge, die das Felsengebirge in seiner w est
lichen F lanke begleiten, Blei- u n d Zinkerze m it oft hohem S ilbergehalt b ed eu ten d vor, w ährend w eiter w estlich auf den G ängen in d er N a c h b arsch aft des K askadengebirges K upfererze (und Gold) die erste Rolle spielen. Schon diese allgem eine A nordnung zeigt die enge V erknüpfung d er K upfererz- (und Gold-) Vor
kom m en m it T iefengesteinen, im beso n d ern m it dem jurassischen H a u p td u rc h b ru c h des K askadengebirges, w ährend die B lei-Silber-Z inkerzvorkom m en die A ußen
zone jen er H au p tb ru c h lin ie bevorzugen, in der die E ru p tiv g estein e z u rü c k tre te n u n d F altungsvorgänge dem G elände das geologische G epräge au fg ed rü ck t h a b e n ; sie erscheinen so, ganz allgem ein gesprochen, als die äußersten V orposten oder als die le tz te n A usklänge jener H au p teru p tio n sp erio d e. Wrie w eit es im einzelnen g erech tfertig t ist, eine d era rtig e B eziehung zwischen Kupfer- u nd B lei-Zinkerzvorkom m en anzunehm en, die übrigens auch den E rscheinungen a n d erer Gegenden e n tsp rich t, kann e rst die genaue geologische E r
forschung des L andes lehren. Jed en falls w äre es eine interessante Aufgabe, diesen w ahrscheinlichen Be
ziehungen w eiter nachzugehen.
Die B ergbauversuche au f Blei- u n d Z inkerzgängen in Ost- u n d W e st-K o o te n a y sind sehr zahlreich, haben ab er n u r an wenigen S tellen zu einem d au ern d en B ergbau geführt. D enn w enn auch d er Blei- u n d Z inkerzbergbau wegen des v erh ältn ism äß ig hohen M etallgehaltes der beiden H au p terze, des B leiglanzes u n d der Z inkblende, n icht so auf M assenbetrieb angew iesen ist wie der K upfererzbergbau, so liegt die u n te re Grenze d er B a u w ürdigkeit eines G anges infolge d er d re im al so hohen A rbeitslöhne n a tu rg em äß in A m erika viel höher als in E u ro p a. D azu kom m en in B ritisch -K o lu m b ien noch m angelhafte T ra n sp o rtv e rh ä ltn isse ; denn a u c h im Süden ist das N etz der E isen b ah n en bzw. D am pfschiffs- linien (auf den Binnenseen) doch im m erh in noch sehr weitm aschig. Viele G ruben w ürden w ohl b a u w ü rd ig sein, wenn sie an einem der schon b estehenden V er
kehrswege lägen, lohnen ab er n ic h t den B au ein er langem E isenbahn. D er G an g b erg b au au f Blei- u n d Zinkerze h a t also in B ritisch-K olum bien vorläufig m it besondern Schw ierigkeiten zu rechnen. Im besondern leidet er d a ru n te r, daß die Zinkerze als solche bei der außerordentlich großen E n tfe rn u n g von den n äch sten Z ink
h ü tte n (Kolorado) noch n icht v erw ertet w erden können,
> s. a. G lü ck au f 1909, S. 1002/4.
24. J u n i 1911 G 1 ü c k a u 1 979 vielm ehr nu r eine V erunreinigung der Bleierze darstellen,
die, wenn sie eine gewisse Grenze ü b ersch reitet, von den Blei- und K u p fe rh ü tte n m it A bzügen »bestraft«
wird.
Die erfolgreichsten B leierzgruben drängen sich n am en t
lich in zwei engern B ezirken zusam m en, in der Um gegend von Cranbrook (S tatio n der Crows N est Pass-B ahn in O st-K ootenay) u n d in dem H öhenzuge zwischen K ootenay- u nd Arrow-See in der L andschaft W est- K ootenay.
W estlich von Cranbrook bei der S tation Moyie an dem gleichnam igen kleinen See liegt die St. E ugene-G rube der C onsolidated Mining and Sm elting Co. of Canada. Diese G rube
lieferte im Ja h re 1909 m it 147 300 t Erz, en th a lte n d d u rch sch n ittlich 8,8% Pb u nd 3,6 uz Ag in 1 t, allein 60.% der gesam ten B leierzeugung B ritisch - K o
lum biens. D er Bleiglanz b ric h t in dieser G rube auf zwei ostw estlich streichenden u nd m it 45-90° nach Süden fallenden G ängen, die durch ein 100-300 F u ß langes Q u ertru m v erb u n d en sind, in s ta rk verkieselten paläozoischen Schiefern, die stellenweise vollständig in Q uarzit übergehen. Die Gänge gehören dem T y p u s der zusam m engesetzten Gänge an, führen als G angart h a u p t
sächlich zertrü m m ertes N ebengestein u nd sind m it d u rch sch n ittlich 6-7 Fuß M ächtigkeit auf etw a 1 Meile überfahren
w orden. Die V ererzung ist sehr unregelm äßig und am reichsten in dem noch m ehr als die H auptgänge in einzelnen S chnüren zerschlagenen Zw ischentrum , dessen E n tste h u n g auf Zerrungsvorgänge zurückgeführt wird.
D ieses kurze Z w ischentrum h a t bisher etw as m ehr als die H älfte der ganzen E rzau sb eu te geliefert. N am ent
lich an den S ch arungspunkten des Z w ischentrum s m it den H au p tg än g en finden sich E rzn ester bis zu einer bauw ürdigen M ächtigkeit von 60 Fuß, d a ru n te r bis zu 8 F u ß derben Bleiglanzes; nach der Teufe ließen sich einzelne N ester auf 50-150 F uß verfolgen, im Streichen derb er B leiglanz in einem Falle auf 1000 Fuß.
Im allgem einen pflegt der Bleiglanz n u r derbe Schnüre von geringer M ächtigkeit zu bilden, G angarten treten sehr zurück, m itu n te r finden sich Quarz, G ranat, H ornblende u n d G lim m er; von änd ern Erzen treten K upferkies, Schwefelkies u nd M agnetkies selten auf;
die Z inkblende m ach t etw a 3% der F örderung aus.
Die beiden H au p tg än g e beißen am östlichen T al
hang, der steil zum Moyie-See ab fällt, aus, allerdings verdeckt vom G ehängeschutt. D urch zahlreiche Stollen i s. Abb. 17) sind von hier aus Sohlen in A bständen von etw a 100 F u ß auf einer G anghöhe von über 1800 F uß gebildet;
w eitere 6 Sohlen sind bereits u n te rh a lb der Talsohle durch einen Schacht gefaßt w orden. 1 am tliches E rz, das ober
halb der 400 Fuß-Sohle gewonnen w ird, geht m it einer L uftseilbahn zur A ufbereitung, u n te rh a lb dieser Sohle w ird es durch ein System von Neben- u n d H auptrollen zu der etw as über dem Seespiegel liegenden 1800 Fuß- Sohle h in ab g estü rzt, hier m it elektrischen L okom otiven
zu Tage und nach Vereinigung m it der Schachtförderung zur A ufbereitung gebracht. Im Ja h re 1909 w ar die 2100 F u ß - Sohle die H auptfördersohle. Die Ge
stehungskosten sind infolge der Anwendung der am erikanischen G erüstzim m erung (square set System) beim F irsten b au rech t hoch; sie betragen etw a 4 $ /t, wobei das G rubenholz noch in eigenen Ländereien geschlagen u nd in eigenen Sägem ühlen geschnitten wird.
(Es k o stet so 9 $ auf 1000 B o ard fu ß 1 gegen 15 $ bei Bezug aus frem den Sagemühlen.)
Die tägliche F örderung von 5—600 t E rz w ird nach A usklaubung der Stufferze von m ehr als 45% P b voll
ständig aufbereitet. Man b e n u tzt nach Zerkleinerung
A bb. 17. S e ig e r s c h n itt d u rc h d e n N o rd g a n g d e r S t. E u g è n e -G rib e (1907).
durch S teinbrecher u nd W alzen Trom m el- u nd Callow- siebe sowie Spitzkasten zur Sortierung und K lassierung;
zur A nreicherung des G utes dienen 16 Setzm aschinen, 11 W ilfley-H erde u n d 16 S ch ü ttelp lan h erd e (Frue Vanner). Bei dem jetzigen A nreicherungsgrade von 1: 7 erzielt m an ein A usbringen von 82 % ; die reichsten Sande führen 83% P b , das zum V ersand kom m ende D u rc h sc h n ittsp ro d u k t e n th ä lt etw a 64% Pb. Zum A ntrieb der W äsche dienen P elto n räd er, die im w asser
arm en W in ter durch eine 250pferdige Corliß-Dampf- m aschine ersetzt werden. Von der G esam tbelegschaft von 350 bis 450 Mann en tfallen etw a 25 auf die W äsche2.
Die G rube, die erst 1895 angehauen w urde, geht anscheinend schon ihrer E rschöpfung entgegen ; der D u rch sch n ittsg eh alt der Förderung, der früher längere Z eit 16% P b u n d 6 uz Ag betru g , ist inzwischen auf 8,8% P b u n d 3 uz Ag gesunken.
Die A urora-G rube, die am gegenüberliegenden west liehen Ufer des M oyie-Sees offenbar auf der G angfort
setzung der St. E ugène-G rube b a u t, w ar 1909 noch m it A u fschlußarbeiten beschäftigt, ebenso die Society G irl-G esellschaft, die ein ähnliches Vorkom m en einige M eilen südöstlich von Moyie au sb eu ten will.
Bei K im berley, dem E n d p u n k t einer von Cranbrook ausgehenden Zw eigbahn, finden sich verw andte Vor
kom m en. In der S ullivan - G rube w urden hier vor einigen Ja h re n N ester m it 30-40 F u ß derbem E rz aus
g eb eu tet. D as E rz h a tte jedoch die unangenehm e
1 1000 B o ard fu ß = Lage von 1000 Q uadratfuß bei 1 Fuß Stärke.
2 N ä h eres s. Eng. and Min. Jo u rn a l 1910.
980 G 1 ü c k a u i Nr. 2 5 Eigenschaft, daß es n ich t au fb ereitet w erden konnte,
weil der Bleiglanz m it Zinkblende u n d Schwefelkies sehr innig verw achsen war. Man b a u te daher 1904 eine eigene H ü tte in der Nähe. W egen der Schwierigkeit der V erh ü ttu n g des Erzes (es e n th ie lt etw a 7 uz Ag, 16,5% P b , 14% Zn, 20% Fe u nd 10% S i0 2) u n d des Preissturzes von Blei u nd Silber w urden jedoch G rube und H ü tte im Jah re 1908 eingestellt. 1907 w aren noch 30 000 t E rz gefördert w ord en 1.
In der N orth S tar-G rube bei K im berley w ird schon seit 1895 eine ungew öhnlich reiche Linse derben Blei
glanzes m it etw as W eißbleierz ausgebeutet. Sie lag, n u r von Gerölle verdeckt, u n m itte lb a r am Tage, flach ein g eb ettet in einem feldspätigen verän d erten Sandstein, u n d m aß im ganzen bei 50 F u ß grö ß ter Teufe 400 x 700 Fuß. Der K o n ta k t zwischen Bleiglanz und N ebengestein w ar gewöhnlich scharf ausgebildet2. N äheres über die N a tu r dieser L ag e rstätte, die bis auf einzelne R este erschöpft ist, w ar n icht zu erfahren. 1909 w urden noch etw a 4000 t, e n th alten d 22% P b u nd 15 uz Ag, gefördert.
Die zweite G ruppe von B leierzlagerstätten in W est- K ootenay zwischen dem K ootenay- u nd dem Arrow-See b esteht ebenfalls fast ausschließlich aus echten Gängen, die Quarz, K alk sp at u n d Spateisensteine als G angart führen. N eben silberhaltigem Bleiglanz t r i t t hier jedoch sehr reichlich Zinkblende auf, die oft ü b erw ieg t; daneben finden sich auch silberhaltiges Fahlerz, Kupfer-, Schwefel- u n d Arsenkies, Silberglanz, gediegen Silber u n d Gold. Die Gänge setzen in der Regel in paläo
zoischen K alkschiefern auf, seltener am K o n ta k t m it G ranit. Reichere M ittel sind m eist an einzelne Erzfälle gebunden u nd finden sich vorzugsweise an Scharungs
kreuzen m ehrerer Gänge oder dort, wo Einschlüsse kohlenstoffhaltigen N ebengesteins reduzierend auf die m etallischen Lösungen w irkten. Die Gänge sind in der Regel nur wenige F u ß m ächtig, erreichen in der Slocan Star-G rube bei Sandon jedoch bis zu 40 Fuß. K eine der zahlreichen G ruben dieser Gesellschaft wies in den letzten Ja h re n eine nennensw erte F örderung auf.
E ndlich finden sich am O stufer des K ootenay-Sees A insw orth gegenüber V erdrängungsbildungen von silberhaltigem Bleiglanz m it Zinkblende, M agnetkies und Schwefelkies in paläozoischen kristallinen K alken, entlang einer 800 F u ß m ächtigen Störungszone. H ier liegt die einzige G rube, die 1909 neben St. Eugene noch eine nennensw erte Förderung aufwies, die B luebell-G rube u n m itte lb a r am K ootenay-See. Das Erz, bestehend aus Bleiglanz, Zinkblende und M agnetkies, w ird au fbereitet. N achdem der Bleiglanz auf H arzer Setzm aschinen u nd W ilfley-H erden au s
geschieden ist, wird die Zinkblende von dem M agnet
kies auf m agnetischem Wege g etren n t. 1909 w urden m it 63 Mann Belegschaft 59 000 t E rz gewonnen und aufbereitet. F ü r den Zinkschliech b este h t vorderhand keine Verwendung.]
Die Z ukunft der zinkblendereichen B leierzlagerstätten am K ootenay- u n d Arrow-See h ä n g t w esentlich von der V erw ertung der Zinkerze ab. Die F ra c h t nach den
1 R e p o rt of tlie M inister of Mines 1900.
2 Y o u n g a. a. O.
Z in k h ü tten in K olorado u n d M issouri b e trä g t z. Z.
10% $ /t, ebensoviel etw a die nach A ntw erpen, ist also viel zu hoch, um noch einen N u tzen beim Z inkerz
bergbau zu lassen. Man h a t d ah er in den le tz te n Ja h re n Versuche in Nelson, dem M itte lp u n k t des südlichen B ritisch-K olum biens am K ootenay-S ee u n d an einer Zw eigbahn der C anadian Pacific gelegen, gem acht, Zinkerze auf elektrischem W ege nach dem V erfahren von S n y d e r zu v e rh ü tte n . Diese Versuche w aren z. Z.
m einer A nw esenheit eingestellt, angeblich n icht wegen eines M ißerfolges in der Sache, sondern wegen G eld
mangels der B eteiligten. E s h eiß t, d aß die R egierung 50 000 $ bereitg estellt habe, um n un ihrerseits die
Versuche in Nelson fortzusetzen.
D a s I n n e r e B r i t i s c h - K o l u m b i e n s .
Im In n ern B ritisch-K olum biens, w o ru n ter hier jener bei w eitem größte Teil des L andes zusam m engefaßt ist, der sich nördlich von der C anadian Pacific-B ahn bis zum Y ukon-G ebiet zwischen A lb erta u n d dem K ask ad en gebirge au sd eh n t, h a t sich bei dem völligen Mangel an V erkehrsm itteln ein eigentlicher B ergbau noch nich t entw ickeln können. N u r G oldseifen w erden hier in verschiedenen F lu ß tä le rn ausgebeutet u n d bilden die M ittelpunkte vorübergehender S iedelungen in dem sonst unbew ohnten Gebiet. In dem je tz t b ed eu ten d sten Seifenbezirk von A tlin nahe der Grenze des Y ukon- T erritorium s (s. Abb. 1) h ielten sich 1909 im Sommer im ganzen ü b e rh a u p t n u r 600-700, im W in ter 350-400 L eute auf, von denen 300-350 bzw. 75-100 allein m it Goldwäschen u n d Schürfen b esch ä ftig t w aren. Die Goldgew innung auf diesen Seifen, die ebenso wie die in Alaska g rößtenteils glazialer H e rk u n ft sind, erfolgt wie d o rt in zunehm endem M aße in G roßbetrieben, sei es durch hyd rau lisch en A bbau, sei es d u rch Baggerei.
Die G oldausbeute des B ezirks geht bereits zurück, sie b etru g 1909 rd. 12 300 uz im W erte von 192 000 $, wovon etw a zwei D ritte l auf G roßbetriebe entfielen.
Abgesehen von den g ro ß em F lu ß tä le rn k an n das ganze Innere vom geologisch-bergm "nnischen S ta n d p u n k te aus noch als völlig u n b e k a n n t gelten. D er Teil südlich vom 55. B reiten g rad geht m it d er b ev o r
stehenden E röffnung der G rand T ru n k P acific- u nd der C anadian N orthern-B ahn seiner baldigen E rschließung entgegen. Ü ber Ausbisse von E rz la g e rstä tte n aller A rt, nam entlich von K upfererzen, is. verschiedentlich aus den F lu ß tä le rn b e ric h te t w orden. Die Steinkolilen- und A n th razit Vorkommen, die sich im Felsengebirge auf dem östlichen zu A lb erta gehörigen A bfall bis zum Peace R iver hin au f nach N orden erstreck en , u n d auf der ändern Seite die S teinkohlenvorkom m en von den K önigin-C harlotte-Inseln n eb st einigen noch n ich t näher erforschten am Skeenafluß b ilden für die E ntw icklung dieses Streifens im Verein m it den W a sserk räften im In n ern eine gute V orbedingung. A uch die nördlich vom 55. B reitengrade liegenden innern L andesteile werden m it der Zeit dem B ergbau zugänglich w erden, wenn auch hier der lange u n d ra u h e W in te r wohl eine dauernde B esiedelung ausschließen w ird. Kohle ist hier an verschiedenen O rten, so am Peace R iver, am S tikine-F luß u nd bei A tlin, gefunden w orden, u n d wenn
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es sich hierbei auch n u r um B raunkohle h a n d e lt, so liefert sie doch im m erhin billigen H aus- u nd K esselbrand und wird in vielen F ällen die bergm ännische In a n g riff
nahme von E rz la g e rstä tte n erm öglichen, sobald bessere B elörderunggelegenheiten v o rh an d en sein werden. Da Kreideschichten, wie eingangs erw äh n t w urde, im N orden weite Flächen des In n e rn bedecken, ist es w ahrscheinlich, daß B raunkohlen hier allgem ein v e rb re ite t sind.
S c h l u ß b e t r a c h t u n g e n .
Bei einer kurzen Z usam m enfassung des w esentlichsten Inhalts dieser A b handlung g elangt m an zu dem G esam t
ergebnis, d aß B ritisch -K o lu m b ien gerade in b erg b au licher H insicht ein vielversprechendes L an d ist, und daß die H au p tg ew äh r für die E n tw ick lu n g seines Bergbaues in dem S teinkohlenreichtum des Landes lie g t, der n ich t n u r an den G renzen im O sten und Westen eine A nhäufung erfahren h a t, sondern auch über das Innere d e ra rtig z e rstre u t ist, daß an allen Punkten des L andes eine billige V ersorgung m it gutem B rennm aterial m öglich sein w ird. L ä ß t sich so in erster Linie dem K ohlenbergbau selb st eine kräftige Entwicklung Voraussagen, n am en tlich in dem ergiebigen und m it g u ter K ohle versehenen B ezirken des F elsen
gebirges, so b ieten sich au f dieser G rundlage auch dem Erzbergbau u n d dem M etallhüttenw esen günstige A us
sichten, zum al außerdem billige W asserk räfte u nd H olz
vorräte im Lande reichlich v o rh an d en sind.
Es ist allerdings n ich t zu leugnen, daß der E rz bergbau B ritisch-K olum biens bisher sta rk en ttä u sc h t hat. Das L and ist ebenso wie A laska reich an solchen Bergwerken, die n u r vorü b erg eh en d zu Zeiten einer günstigen allgem einen W irtschaftslage betrieben, bei sinkenden M etallpreisen ab er eingestellt werden. F erner ist nicht zu leugnen, d aß diese E rscheinung n am e n t
lich bei den für das L an d besonders w ichtigen, weil überaus zahlreichen K u p fererzlag e rstätten zum großen Teil auf eine geringe A usdehnung des abbauw ürdigen Erzvorkommens zu rückzuführen ist, u nd es w urden auch in der N a tu r des feuchten K lim as u nd in der frühem allgem einen V ereisung des Landes G ründe gefunden, um diese T a tsach e zu erklären. E s wäre aber falsch, d arin ein bleibendes H indernis für die wirtschaftliche A usnutzung dieser zahlreichen K upfer
erzlagerstätten zu s e h e n ; die M ißstände w urzeln g rö ß ten teils nur in den gegenw ärtigen Z uständen. Diese für am erikanische V erhältnisse kleinen Vorkom m en erlauben in den m eisten F ällen keinen ausgedehnten Massenbetrieb wie die gew altigen L ag e rstä tte n der W üstengebiete im W esten d er V ereinigten S ta a te n oder die einzigartigen V orkom m en am O bern See; sie arbeiten daher bei dem ausschlaggebenden E influß der Löhne in N ord am erik a auch u n te r sonst günstigen Umständen m it höhern S elbstkosten als jene. D a sich k ap italk räftig e G esellschaften schon aus diesem Grunde den britisch-kolum bischen V orkom m en nicht zuwenden, fallen diese d ah er m eist in die H ände kleiner, wenig k a p ita lk rä ftig e r G esellschaften oder von Einzelpersonen, die eine bergm ännisch-w irtschaftliche Aufschließung der V orkom m en n ich t ab w a rten können und durch einen oberflächlichen R a u b b a u eine schnelle
Verzinsung des hineingesteckten K ap itals anstreben.
Diese A rt des B etriebes ist der zweite G rund des Miß
erfolges im britisch-kolum bischen E rzbergbau. F erner ist die Beschaffung von A rbeitskräften in diesen e n t
legenen Gegenden oft m it besondern Schw ierigkeiten verknüpft. Der letzte, hauptsächlichste G rund b eru h t aber auf dem Fehlen eines einheim ischen M arktes und auf dem Mangel an ausreichenden T ra n sp o rtm itteln , um die Erzeugnisse fremden M ärkten billig zuzuführen.
Dieses H aupthindernis für eine w irtschaftliche B lüte des E rzbergbaues w ird aber m it der Zeit in zunehm endem Maße beseitigt werden. D enn es ist zu bedenken, daß sich B ritisch-K olum bien noch in den ersten S tadien der E ntw icklung befindet, u nd daß die Aufschließung durch den gebirgigen C harakter u nd die dichte B e
w aldung sehr erschw ert wird. G erade jetz t, wo neben kleinern B ahnen die G rand T runk Pacific- u n d die C anadian N orthern-B ahn gebaut w erden u nd in einigen Ja h re n der Vollendung entgegensehen, steh t B ritisch- K olum bien u n m itte lb a r vor einem bedeutenden Auf
schwung, wie ein vergleichender R ückblick auf die 80er Ja h re des 19. Ja h rh u n d e rts zeigt, wo nach der Eröffnung der Canadian Pacific-B ahn d s ganze w irt
schaftliche Leben plötzlich em porschnellte. Auch der E rz bergbau w ird an diesem Aufschwung teilnehm en; ein großer Teil der reichern K upfererzlagerstätten wird dann m it einem Schlage bauw ürdig w erden, ab er auch den ärm ern w ird sich bei der im allgem einen günstigen F rachtlage B ritisch-K olum biens, nam entlich für den überseeischen M arkt, m it der Zeit das leistungsfähige K a p ital in zunehm endem Maße zuwenden, je m ehr die massigen L ag erstätten des am erikanischen W estens ihrer Erschöpfung entgegengehen.
Auch dem deutschen K ap ital, das durch M assen
gewinne weniger verw öhnt ist als das am erikanische, bieten sich hier Ausblicke, die es n icht ohne P rüfung von der H an d weisen sollte. G erade je tz t, vor Voll
endung der großen E isenbahnen, ist der richtige Z eit
p u n k t zur B eteiligung gekommen. K apitalkräftige deutsche Gesellschaften sollten daher zuverlässige F a c h leute nach B ritisch-K olum bien entsenden, um nach sachverständiger P rüfung der V erhältnisse an O rt u nd Stelle an den d o rt w inkenden G ewinnen teilnehm en zu können. E s ist ein F ehler des deutschen K ap itals, daß es in neuen, aussichtsreichen L ändern n icht stän d ig v e rtreten u nd b e ra te n w ird, dah er n ich t rechtzeitig zugreifen kann. D er E n g län d er kom m t n ich t d u rch größere Sachkenntnis oder durch großem W eitblick, sondern w esentlich n u r durch seine A llgegenw art dem D eutschen stets bei solchen G elegenheiten zuvor, selbst vielfach in den deutschen Kolonien.
Die M öglichkeiten, die durch neue Aufschlüsse in dem größtenteils noch unbew ohnten u n d unerforschten Lande geschaffen werden können u nd noch im V er
borgenen ruhen, sind vollends unerm eßlich. Bei d er geologischen N a tu r des Landes u nd der bisher n a c h gewiesenen V erbreitung der n u tzb aren L ag e rstä tte n eröffnen sich hier Z ukunftsaussichten, die zw ar vorläufig noch unberechenbar sind, aber zu großen H offnungen berechtigen.
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Die 40. Delegierten- und Ingenieur - Versammlung des Internationalen Verbandes der Dampfkessel-Überwachungs-Vereine.
M itte ilu n g des D a m p fk e sse l - Ü b e rw ach u n g ^ - V erein s d e r Z ech en im O b e rb e rg a m ts b e z irk D o rtm u n d zu E ssen . Ü ber die Versam m lung selbst, die vom 15. bis 17. Sep
tem ber 1910 in Brüssel sta ttfa n d , u n d den G ang der V erhandlungen ist bereits b erichtet w orden1. N achdem n u n m eh r auch die V erhandlungsniederschrift vorliegt, sei aus den gehaltenen V orträgen folgendes in K ürze w iedergegeben:
I. W e lc h e E r f a h r u n g e n s i n d m it d e n v e r s c h i e d e n e n g e b r ä u c h l i c h e n H ä h n e n , V e n t i l e n u n d s o n s t i g e n V e r s c h l ü s s e n z u m A b l a s s e n v o n W a s s e r u n d S c h l a m m a u s D a m p f k e s s e l n g e
m a c h t w o rd e n ? R eferat von Oberingenieur S a c h s e , K aiserslautern.
Die A nsichten über den W ert der alten einfachen A blaßhähne gehen auch h eute noch auseinander, aber schon aus den zahlreichen verschiedenen B au arten (die im Bilde u n d Modell vorgeführt w urden' ergibt sich, daß ein B edürfnis für andere A blaßvorrichtungen vorliegen m uß. D as erk lärt sich auch leicht daraus, daß infolge der sich im m er m ehr einbürgernden Ver
w endung von chem ischen Speisewasserreinigungen oder Vapor- u nd ähnlichen A pparaten die Schlam m bildung im D am pfkessel v erm eh rt wird. D as Ablassen dieses Schlam m es w ährend des B etriebes m it dem einfachen H ahn ist u nd bleibt nicht ungefährlich, da er sich sehr leicht infolge E rw ärm ung des H ahnkegels durch das abfließende heiße Kesselwasser festklem m t u n d sich dann nicht m ehr schließen läßt. Bei den B em ühungen des Heizerpersonals, den festsitzenden H ahn zu schließen, kommen dann Unglücksfälle wie der folgende vor.
E in A blaßhahn der gewöhnlichen B au art h a tte sich beim Abschläm m en festgesetzt u nd w urde m it Hilfe eine verlängerten Schlüssels m it aller K raft zu drehen v e rsu c h t; der gußeiserne Stutzen brach ab, u nd der Heizer w urde durch seineU nvorsichtigkeit d erart v erb rü h t, daß er das Leben einbüßte. O ffenbar sind derartige Fälle häufiger vorgekom m en, so daß sie zu einer A nzahl von B au arten A nlaß gaben, die das F estsetzen des H ah n s verhindern sollen. D er gewöhnliche H ahn wird zwar noch vielfach als die einfachste B a u a rt bezeichnet, und es läß t sich n ich t leugnen, daß er — richtig gehand- h a b t — auch b rau ch b a r ist, zum al die Stopfbüchsen
hähne m it eine ' D ruckschraube zum Lösen des H ahnkegels versehen sind, aber ste ts b e steh t die M öglichkeit des Festklem m ens, wenn der Kegel vorher nicht sorgfältig gelöst wird. D aher w ird vielfach em pfohlen, außer dem H ahn noch ein Ventil anzubringen, m it dem m an im N otfälle die A blaßleitung schließen kann.
Sodann w ird in dem B e rie ft eine große A nzahl von A blaßvorrichtungen, Ventilen u nd H ähnen in B au a rt und W irkungsweise eingehend beschrieben.
Aus den A ntw orten der verschiedenen V erbands
vereine auf eine entsprechende Um frage ist zu schließen, daß in ihren Ü berw achungsgebieten kein besonderes B edürfnis vorliegt, andere A blaßvorrichtungen an Stelle
1 Glückauf 1910, S. 1700.
der allgemein gebräuchlichen H äh n e einzuführen, wenn diese n u r gut in O rdnung gehalten werden. Von anderer Seite w urde d a rau f hingewiesen, daß auch die neuern V orrichtungen n u r d an n b ra u c h b a r sind, wenn sie ste ts gut in sta n d gehalten w erden, daß sie hierbei aber eine größere Sorgfalt erfordern als die gew öhn
lichen H ähne, w ährend w ieder andere M itglieder er
klärten, m it einigen B au arten rech t g u te E rfahrungen gem acht zu haben.
D as E rgebnis der B eobachtungen u n d E rfah ru n g en lä ß t sich dahin zusam m enfassen, daß m an ü b erall da, wo m an ziemlich reines, wenig Schlam m e n th alten d es Kesselspeisewasser verw endet, m it den bisherigen ein
fachen H ähnen oder V entilen g u t auskom m t. Wo aber das Speisewasser kesselsteinhaltig is t oder wo m an zur Verm eidung von K esselstein irgendein R eini
gungsverfahren, sei es d u rch Z u satz von Chem ikalien oder d u rch E in b a u von Vapor- u n d ähnlichen A p p araten , anw endet, das ein häufiges A bschläm m en erfordert, d o rt sollte m an zw eckm äßig zu einer d er an g efü h rten A b laßvorrichtungen übergehen.
II. W e lc h e E r f a h r u n g e n s i n d m it d e m P e r m u t i t - v e r f a h r e n g e m a c h t w o r d e n ? R eferat v on O ber
ingenieur H i l l i g e r , Berlin.
Ü ber die chem ische Z usam m ensetzung, N a tu r u n d E igenschaften der P e rm u tite ist in le tz te r Zeit so viel geschrieben worden, daß an dieser Stelle d av o n a b gesehen w erden könnte, d a rau f n äh er e in z u g e h en ; jedoch scheint es m it R ücksicht auf ihre m erkw ürdigen E igen
schaften u nd zu deren besserm V erständnis zw eckm äßig zu sein, w enigstens die chem ische Seite d e r P erm u tite, soweit es erforderlich ist, zu streifen.
Die P erm u titv erfa h ren unterscheiden sich in einem P u n k te w esentlich von den bisher üblichen W asser
reinigungsverfahren, näm lich dadurch, daß sie m it einem großen Ü berschuß an unlöslichen F ällu n g sm itteln arbeiten, w ährend die übrigen V erfahren n u r gleiche Mengen ohne Ü berschuß an löslichen F ällu n g sm itteln verw enden.
B ekanntlich beruhen die a lte rn V erfahren zu r E n t
h ä rtu n g des Speisewassers für D am pfkessel darauf, daß dem W asser je nach dem G ehalt an H ärteg rad en e n t
sprechende Mengen w asserlöslicher Z usätze an A tzkalk und Soda oder Ä tzn atro n u nd Soda zu geführt w erden.
Ein W asser von 20 H ärteg rad en e n th ä lt 200 mg CaO in 1 1. Angenom m en, es sei n u r K a lk h ä rte vorh an d en , und diese bestehe zur H älfte aus K a rb o n at- u nd zur ändern H älfte aus S u lfath ärte, so e rh ä lt dieses W asser beispielsweise einen Z usatz von 100 m g CaO u nd 190 mg Soda in 1 1, d. h. die berechneten gleichw ertigen Mengen, um die B ikarbonate u nd Sulfate des K alkes in das unlösliche K alziu m k arb o n at zu verw andeln.
Der ursprüngliche G ehalt des W assers an K alk b eträg t für 20 H ärteg rad e 0,02% , u n d auf diese sehr v erd ü n n te Lösung w irkt n un nach dem Verm ischen des