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Thorner Presse 1889, Jg. VII, Nro. 120

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Thorner

Abonnemeuts-reis

tzx Vorstädte frei ins H aus: vierteljährlich 2 M a rk , monatlich 67

^ w ä r t s frei per Po^t: bei allen Kaiser!. Postanstalten Vierteljahr!. 2 M ark.

^ g l i c h g>/, Uhr Abends m it Ausschluß der S onn- und Feiertage.

Redaktion und Expedition Katharinenstr. 204.

r e f f e .

Jnsertionspreis

fü r die Spaltzeile oder deren Raum 10 Pfennig. Inserate werden angenommen in der Expedition Thorn Katharinenstr. 204, Annoncen-Expedition „Jnvalidendank"

in B e rlin , Haasenstein u. Vogler in B e rlin und Königsberg, M . Dukes in M e n , sowie von allen anderen Annoncen-Expeditionen des I n - und Auslandes.

Annahme der Inserate fü r die nächstfolgende Nummer bis 1 Uhr M itta g s .

12V. Freitag den 24. M ai 1889. V II. Iahrg.

- M r den Monat Juni

»A "Thorner Presse" mit dem „Jllnstrirten

"göblatt" 67 Pfennia. Zu Abonnements M'enst ein

Expedition der „Thorner Presse"

Thorn Katharinenstraße 204.

König von Italien in Werkn.

. -s- B e r l i n , 22. M a i.

Königs von I t a lie n fand heute frü h auf dem änr,, große Parade über die B e rlin e r und S p a n - h . / iik " D a s militärische Schauspiel, das bereits t ä t ig t ^ i^inen A nfang nahm, w a r von prächtigem W etter

nahm einen großartigen V e rla u f. Äußer dem , . "ige und dem Kronprinzen von It a lie n wohnten die Kaiserin m it dein K ronprinzen und dem

!,» Friedrich, P rin z Heinrich, der P rinzregent von - ö"h^eiche andere fürstliche Persönlichkeiten, e M inisterpräsident C risp i. Auch die Ge-

^ » s t ?°"enisch

E bxs,A Ntandara - S u lta n s hatte sich eingefunden. D ie

>>, ^ 17L..?"8te der kommandirende General des Garde-Korps Trek Meerscheidt-Hüllessem. D ie Aufstellung erfolgte i>i- ^ u»m sv die von den Generallieutenants v. Kaltenborn- v- A lte n kom m andirt wrirden. Z a h llo s w a r

die sich auf dem Paradefelde sowie auf den ' der Kaiser m it seinen hohen Gästen auf der

Enthusias- w urden, w a r

»>».' "tit A ,, A " angesannnelt hatte, der r l ^i» a e r r b hohen Herrschaften begrüßt w u

^A°sse Pcn-^ . - "m gestrigen Tage. Nachmittags fand im statt, zu der 4 0 0 Einladungen ergangen

N0Z wuv sollst» '

7°»'

großer w ar G ala-Vorstellung im Opernhause angesetzt;

hebxx v"p>enstreich soll den heutigen T a g beschließen.

^iijqö 7 ' gestrigen Empfang im Schlosse und die W ohnung k i i n ' 7 ^ ^ daselbst sei noch Folgendes wiedergegeben:

L.>, glichen Schlosse n im m t die dem Lustgarten zuge-

'ttz ^ d ig ^ F lü g e l bildet. I n diesen Räumen w ird l Ita lie n und der K ronprinz wohnen. H ie r auch en h o h ^ Gast die Kaiserin und die in B e rlin dj^>» pn^dveränen Fürstinnen. I n demselben M om ente, in 'l>> ' "Z f der Rampe von der zweiten Ehrenkompagnie hkkr ^orte,, , nigshymne eingesetzt wurde und die B a tte rie n ltz,A vv«, A /b re n S a lu t donnerten, setzten sich von oben die

^»>7 , ^ c itt j „ Bewegung, die Rittersaaltreppe hinab,

^ Kaiser ^ ^^gA tolen. K önig Hum bert hatte inzwischen m it Wagen verlassen. Ih n e n voran schritten nun r^^cheii i, 7 " o r tr itt. D ie Schloßgarde-Kompagnie in ihrer

»- t r i, 7 bildete auf der Treppe S p a lie r, die keinen g- während in dem Treppenhause Lorbeerbäume

Verwendung gefunden hatten. I m Garde du Korpssaal erw ar­

tete die K aiserin den K önig. D ie H o ftra u e r w ar fü r diesen einen T a g abgelegt; in freundlicheren Farben erschien denn auch die hohe F ra u , als man sie in der letzten trüben Z e it in B e rlin zu sehen gewohnt war. Es w ar die erste Begegnung zwischen K önig H um bert und der Kaiserin und sie entsprach der großen Herzlichkeit, die den K önig m it unserer Kaiserin verbin­

det. G a la n t küßte der König der G em ahlin des Kaisers die Hand, es erfolgte die Vorstellung des Kronprinzen von It a lie n , der Prinzessin Albrecht und der Erbgroßherzogin von M einingen, sowie der Damen vom Hofe. D a n n zogen sich die von der Reise ermüdeten hohen Gäste in ihre Räume zurück. Nicht auf lange. D enn das vielgestaltige P ro g ra m m erheischte bald neue Bewegungen.

Es lohnt sich w ohl, die Räume ein wenig näher zu be­

trachten, diese „K önigskam m ern." M i t dem P feilersaal beginnt die lange Flucht der W ohnräum e des Königs. M a n könnte ihn auch einen kleinen weißen S a a l nennen, seiner Ausschmückung nach, köstliche M arm orsäulen tragen die Decken und von dem goldenen B alkon aus ist jene berauschend schöne Aussicht, von welcher weitgereiste M ä n n e r erklären, daß sie in ih re r A r t einzig sei: gleichzeitig auf das alte Museum und auf das Brandenburgerthor, heute doppelt herrlich, w eil zu dem Schmuck, in der der prächtige F rü h lin g die Anlagen gesteckt, noch die H uldigung der Künste und der Schmuck der Häuser sich gesellt.

A n den P feilersaal schließt sich der Spiegelsaal, sonst als Speisesaal benutzt, m it prachtvollen bergkrystallenen Kandelabern, und dann, nach Durchschreiten eines zweiten grünscidenen, v o ll­

ständig neu m öb lirte n Zim m ers das granseidene, das A rb e its ­ zimmer des Königs Humbert. D ie Tapeten sind, wie überall, seidene. D e r Arbeitstisch ist aus schwerem M ahagoni in antiker Schnitzerei. E in wahres Kunstwerk ist die bronzene Schreib­

g a rn itu r, ein Schreibzeug von so gewaltigem Umfange, daß die Kanzlerbleistifte darauf Platz finden würden. Eine Lampe er­

h ält während des Tages statt des Oelbassins frische B lum en.

Eine freundliche Ueberraschung ist in diesem Z im m e r dem Könige bereitet. D ie dem Schreibtisch zugewendete W and trügt das lebensgroße Oelgcmälde seines V aters, des Königs V ik to r Emanuel. A n das Arbeitszim m er schließt sich u n m itte lb a r das Schlafzimmer. Auch hier ist die Ausstattung M ahagoni, das Paradebett hat blauseidene Behänge. Ueberaus einfach ist der Toilettentisch, neben dem sich ein großer drehbarer S piegel be­

findet, der die F ig u r in ganzer Größe wiedergiebt. A n das Schlafzim m er schließt sich das Badezimmer, beides imposante Räume in vornehmster Ausstattung, aber noch ohne jenen K o m fo rt, den die moderne Ausrüstung solcher in tim e n Ge­

mächer zu haben pflegt. U n m itte lb a r an diese fü r den K önig bestimmten Räume schließen sich die Z im m e r fü r den G eneral­

sekretär, den M in is te r Ratazzi, und vondiesen wieder getrennt durch einen kleinen K o rrid o r die vier W ohnräum e, welche fü r C ris p i bestimmt sind: ein Empfangssalon, W ohnzim m er, Arbeitszimmer und Schlafzimmer. Auch fü r den Kronprinzen sind drei W ohn­

räume reservirt. S ie sind nach der Innenseite des Schlosses zu

gelegen, doch m it den Räumen des Königs in direktem Z u ­ sammenhangs___________________________

Jokilische Tagessihau.

D er sympathische E m p f a n g des K ö n i g s H u m b e r t in B e rlin w ird bereits von den a u s w ä r t i g e n B l ä t t e r n be­

sprochen. D ie österreichischen Zeitungen erblicken in demselben eine neue Friedensbürgschaft und einen Beweis fü r die Konso- lid iru n g des status quo. Dagegen m iß fä llt ebenso dem kleri­

kalen „ M o n ite u r de R om e" wie der „N o w o je W re m ja " der T riu m p h zu g des Königs. D as russische O rgan stellt die still­

schweigende A llia n z R ußlands und Frankreichs dem D reibund gegenüber.

D e r S c h lu ß der R e i c h s t a g s s e s s i o n ist Ende nächster Woche zu erwarten. D ie d ritte Berathung des J n v a lid itä ts - und Altersversichernngsgesetzes soll noch in dieser Woche zum Abschluß gelangen. I n nächster Woche sind noch zu erledigen die Strafgesetznovelle betr. die Bestrafung im Auslande began­

gener Verbrechen und Vergehen, der Nachtragsetat wegen der Uebernahme der Landesvermaltung von der N eu-Gninea-Kom - pagnie auf das Reich und die D eklaration zur in ternationalen Reblaus-Konvention. D ie D eklaration soll am 1. J u l i d. I . in K ra ft treten.

V om Schauplatze des m e s t f ä l i s chen G r u b e n a r b e i 1 er - s t r e i k s liegen Nachrichten vor, denen zufolge die A rb e it n u r noch an vereinzelten S tellen ruhte, aber binnen kürzester F rist ebenfalls aufgenommen werden sollte. D e r Ausstand im Großen und Ganzen schiene sonach endgiltig erle d ig t; die in Rede ste­

henden Verzögerungen des W iederanfahrens bei einigen Zechen hätten ihren G rund n u r in mißverständlicher D eutung des B o- chumer Beschlusses vom 19. M a i, zu deren Richtigstellung indeß das Nöthige bereits vorgekehrt worden.

I m W a l d e n b u r g e r R e v i e r ist der Ausstand beendet.

A u f den Fürstlich Pleßschen G ruben sind die Belegschaften gestern vollzählig angefahren. — I m Z w i c k a u e r R e v i e r ist der Ausstand seit M o n ta g in aller F o rm p ro kla m irt worden, n u r die A rbeiter der v. Arnimschen Werke haben sich nicht an demselben betheiligt. Eine B ergarbeiter-Versam m lung von 1000 M a n n hat in Zwickau die von den W erkleitungen vorgeschlagene, voni C entral-K om ito acccptirte zehnstündige Schicht, einschließlich der Fahrzeit zwar angenommen, dagegen die offerirte, vom Kom itö auch aufgenommene zehnprozentige Lohnerhöhung unter Festhaltung der beanspruchten dreißigprozcntigen Erhöhung ab­

gelehnt und daher den S tre ik beschlossen. — A us dem A a c h e n e r K o h l e n d e z i r k w ird gemeldet, daß die A rbeiter auf der Zeche

„N o rd s te rn " wieder angefahren sind, nachdem die verlangte Lohnerhöhung und die achtstündige Schicht b e w illig t wurden.

D e r w ü r t t e m b e r g i s c h e K r a n k e n k a s s e n - V e r b a n d umfaßte, wie aus seinem kürzlich erstatteten Jahresbericht her­

vorgeht, 8 4 O rts - und 4 7 Betriebs-Krankenkassen. Allgemeine Klagen erhoben sich g e g e n d i e H ü l f s k a s s e n . S ie seien der Krebsschaden der O rts - (Bezirks-) Krankenkassen. E instim m ig wurde in der Versam m lung beschlossen, aus deren Beseitigung

KoMtesse Kans.

^ '° r » ia " Fastnachtsschwank von

G r ä f i n B a l i es t r e m . (Frau von Adlersfeld.) 7t> i,,7 -fleit^c er, (Nachdruck verboten.)

Werst ^ ' dliemand wußte so recht, wer dies W o rt in, j^sv^bsprochen — es w a r eben nach einem heitern 8efln^, "rk a fin o der Kuckucksnester Ulanen durch die gefährlich wie der Kommabazillus und ebenso 'Md Oes ^ Herr als das schreckliche D in g sich hohnlachend in alq ^ " g e n , Leber oder K opf eingekapselt hatte, da j!« .-^8en j(. . A u e W irkung dieses Prozesses plötzlich jenes M " peinlich zahlreichen Gesellschaft, von dem man 7e bermn ^ bedeute, daß soeben ein Lieutenant seine , '»Aß ( s j „ / r 7 ^ wahrscheinlich entstanden durch die T h a t- 7 ^ " hat ? ^ l e n ist als das Andere.

M v se 5.6 große W elttheater bekanntlich seine diversen 7 A u g u re n ' v A n , nach welchen die Herren Dichter ihre A k,? ^G lj',F rodeln, und so hatte das kleine Kuckucksnest denn d>i geistig ue Naive zu besitzen, eine ältere junge Dame, A e h a ,,,.A ^genschaften die M einungen differirten, indem sie sei schlauer als sie s c h e i n e zu sein, Et ^ sie sie sei noch um einen G rad weniger

7>>>ch m A 6 Aussehen habe. D ie W e lt ist eben böse und

k V 8 t e Na?'' N ^ur.

brock, A s gewöhnlichen Leben Jsa von Schuhmacher 7>e b«r ^ r e r R olle getreu, das Schweigen, durch 7>>L.^irkur,„ "A stb a zillu s j , „ Ofsizierkasino zu Kuckucksnest

> 7 ..E in » , " " A r t e , indem sie die klassischen W orte , .ly n c h t? " ^ rfe s t? Ach wie reizend! W as w ird denn

rAiichein gnädiges F rä u le in ," erwiderte m it un- ö > i° > L °in junger Lieutenant.

' wie o». " D ann, denn Alles lachte auf Kosten der 7 ? , dos der Kommandeur rie f nach frischem k>7 W e in e n „ A A ^ r o je k t „zu befeuchten". M a n rückte also

>7. gesagt A A " g ^ h e n Tisch des Konversationszimmers,

"°ch aus e i ? A , M t w ar vorbei und man saß n un „u n te r Plauderstündchen beisammen. Solche Augen­

blicke sind es denn, die der Geselligkeitsbazillus benutzt, um sich in seinen Abarten zu verbreiten und seinem Freunde, dem kleinen Liebesgott A m o r, das „T e rr a in zu e c la irire n ", wie's in der kavalleristischen Kunstsprache heißt. Es ging daher auch der Einkapselungsprozeß in herkömmlicher Weise vo r sich, denn das neugeborene Wörtchen „R eiterfest" w ar noch keine halbe S tunde a lt, da hatte man schon eine Unmasse P rogram m num m ern aus- gedacht und n o tirt, aber alle Id e e n schwirrten noch w ild und ungebunden umher wie ein Bienenschwarm.

„E s kann aber doch nicht Jeder machen, was er Lust habe,"

entschied der Kommandeur, „E in e r muß A rra n g e u r sein und das Ganze leiten. R ittm eister v. Horst, S ie müssen dies A m t über­

nehm en!"

D e r Angeredete verbeugte sich.

„A b e r machen S ie die Geschichte nicht zu theuer," setzte der Kommandeur hinzu, wie es seines Amtes war.

N atürlich w ar nun eine D am enqnadrille das Erste, was in Betracht kam, oder richtiger gesagt, eine Q u a d rille m it Damen.

R eiterinnen gab es ja am Ende genug im Regiment, aber von diesen hatten V iele erst angefangen, diesen S p o rt zu erlernen, es w ar also garnicht so leicht, die kleine Anzahl der Geübten zu­

sammen zu bekommen.

„ Ic h kenne im Regiment drei D am en, welche reiten können,"

erklärte H e rr v. Horst sehr entschieden. „ Z u einer Q u a d rille gehören aber v ie r."

„G o tt wie schade, daß ich n u r auf Schusters Rappen sinn b in ," seufzte F rä u le in v. Schuhmacher und stieß dabei sehr m it der Zunge an.

„ J a , das nützt uns allerdings in diesem Spezialfalle nichts,"

erwiderte H e rr v. Horst etwas ungeduldig. „A ls o reitende Dam en wären F ra u v. L ilie , F ra u v. Ludw igsdorff, unsere Kousine, und meine F ra u . D as sind und bleiben eben n u r drei — ein Königreich fü r eine vierte D a m e !"

„D ie müßte man eben verschreiben," schlug F ra u v. Horst vor.

„ G u t ! W e r von den verehrten Herrschaften hat also eine reitende Verwandte oder Bekannte auf Lag e r? " rie f einer der O ffiziere, indem er an den kleinen Tisch T a m ta m schlug, im T o n e eines m ittelalterlichen Herolds.

„S chlim m sten F a lls reiten S ie als Dam e, lieber S a v o n ie r,"

meinte der Kommandeur, indem er dem blonden, sehr ju n g aus­

sehenden Lieutenant freundlich zunickte.

„Schlim m sten F a lls , ja ," erwiderte Horst, „ab e r das würde ihn von seinen „erstaunlichen Produktionen auf ungesatteltem P fe rd e " noch nicht entheben denn die müßten S ie doch zum Besten geben, S a v o n ie r!" —

D e r O ffizie r, dessen kleine, geschmeidige und graziöse Ge­

stalt kaum die K ra ft verrieth, die er in der T h a t neben einer stupendcn Gewandtheit besaß, w a r's gern zufrieden.

„ Ic h stelle auch noch m eine'R app-Ponies zu einer Fahrschule zur D is p o s itio n ," setzte er hinzu.

„O h , charm ant," rie f H e rr v. Horst, „ich kann also fü r ein reiches P ro g ra m m bürgen, denn mein Zettel hier nennt noch eine Herren- und N nteroffiziersquadrille, ein fleu äs la Kose, eine Parforcejagd und verschiedene andere Vorschläge. Aber, meine Herrschaften, die vierte D a m e ! W e r schafft uns die vierte D a m e !"

„ I c h ! " sagte eine tiefe S tim m e , wie die des K om thurs im D o n J u a n , aus dem H intergründe des Z im m ers hervor, und die In h a b e rin dieses barytonartigen O rgans erhob sich halb aus der T ie fe des großen F a u te u ils , in welchem sie saß. Es w a r dies die T a n te der B a ro n in v. Horst, F ra u v. W o llin , die a ll­

beliebte, originelle, die nie einen S paß verdarb, die ve rb lü m t redete, nie dem A bgott Mode huldigte und außerdem im m er eine noch nie dagewesene Id e e hatte. S ie w a r diesmal nicht nach dem Feste nach Waldschloß zurückgefahren, wo sie bei dem Besitzer desselben, ihrem Schwager, dem alten, ebenso originellen Oberforstmeister G ra f Eschendorff, Exzellenz, als Dame des Hauses fu n g irte , sondern hatte ein N achtquartier bei F ra u v. Horst, der Enkelin des alten H e rrn , angenommen. S ie erhob sich also halb, nach ihrem tiefen „ I c h ! " , und zündete sich gelassen eine neue Cigarrette an, dann vergrub sie beide Hände wieder in die tiefen Taschen, m it denen ihre Sackjacke unab­

änderlich geziert w a r, mochte dieselbe von K a ttu n , W o lle , oder wie heute, von Seide sein, und lehnte sich wieder gleich- m üthig zurück.

(Fortsetzung folgt.)

(2)

m it allen zu Gebote stehenden M itte ln hinzuwirken. S ie hemmen die Entwickelung der reichsgesetzlichen Krankenkassen, leisten aber fü r das Gesammtwohl der A rbeiter, insbesondere fü r den älteren und kränklichen A rbeiter nicht n u r Nichts, son­

dern stoßen solche m it passender Gelegenheit rücksichtslos von sich, und wären hier nicht die Ortskrankenkassen, diese Arm en gingen der W ohlthaten der Krankenversicherung vollständig ver­

lustig. W e r aber den kranken und alten A rbeiter von sich hält, der soll auch den gesunden und jungen A rbeiter nicht an sich ziehen.

D ie i t a l i e n i s c h e n Zeitungen sind einstimmig hocherfreut über den glänzenden Empfang König Hum bert's. — I n der D eputirten-K am m er erwähnt C a v a l e t t o den herzlichen und glänzenden Empfang des Königs und des Kronprinzen in Deutsch­

land, welcher I t a lie n in hohem Maße ehre, dessen V ertreter d a fü r dankbar sein müßten. E r beantragt, dieses G efühl der Kammer öffentlich auszudrücken. (Lebhafter B e ifa ll.) D e r P r ä ­ ses der Kammer erklärt, er habe Namens der Kammer dem Könige die ergebensten H uldigungen und fü r den Kaiser W il- Helm den Ausdruck des Dankes übersandt, ebenso an die Re­

gierung des schweizerischen Volkes. D er Handelsminister schloß sich Namens der Regierung den von Cavaletto und dem Präses der Kammer ausgedrückten Gefühlen an. (Lebhafter B e ifa ll.)

D ie a g r a r i s c h e n U n r u h e n i n der L o m b a r d e i sind im Abnehmen. S eitens der Behörden sind umfassende Vorkeh­

rungen zur V erhinderung weiterer Ausschreitungen getroffen, Vorkehrungen, die sich augenscheinlich bewähren.

D a s e n g l i s c h e U n t e r h a u s hat am M o n ta g die B ill, betreffend die V e r m e h r u n g d e r F l o t t e , in d ritte r Lesung m it 183 gegen 101 S tim m e n angenommen und hierauf auch die B ill, betreffend das Einnahmebudget, ohne besondere A b­

stimmung genehmigt.

W ie der „G ra s h d a n in " meldet, hätte die Kommission des r u s s i s c h e n R e i c h s r a t h s bei der B erathung der Frage über die V erantw ortlichkeit der Eisenbahnbeamten fü r die E is e n b a h n ­ k a t a s t r o p h e bei B o r k i, einerseits die Schwierigkeit, diese Frage zu lösen, andererseits den Umstand in Betracht gezogen, daß die obersten Beamten bereits ihrer S tellungen enthoben sind, und den S tra fe rla ß befürwortet.

D e r S c h a h v o n P e r s t e n ist am Dienstag in M o s k a u eingetroffen. E r wurde auf dem Bahnhof vom General- Gouverneur, der G eneralität und den Spitzen der Behörden empfangen und begab sich darauf nach dem Schloß, wo das D in e r beim General-Gouverneur eingenommen wurde. Abends fand im Großen Theater Galavorstellung m it B a lle t statt.

D ie r u m ä n i s c h e K a m m e r ist am Dienstag zusammen­

getreten und m it einer Botschaft eröffnet worden, welche besagt, daß die gegenwärtige Session wegen der Feldarbeiten n u r 14 Tage dauern werde, und daß sich die D e p u tirte n hauptsächlich m it dem Budget und einigen finanziellen Gesetzentwürfen zu be­

schäftigen haben würden. Eine Sitzung konnte am selben Tage nicht abgehalten werden, w eil die Kammer nicht beschlußfähig war.

D ie feierliche E in fü h ru n g des r u m ä n i s c h e n T h r o n ­ f o l g e r s in den S e n a t hat am Dienstag progrannnäßig statt­

gefunden. D e r Sitzungssaal bot einen glänzenden Anblick dar.

D as Königspaar wurde begeistert begrüßt. D e r T h ro n fo lg e r, welcher fü n f M in u te n später e in tra f, nahm neben den P rä la te n Platz. I n seiner Begrüßungsrede an den P rinzen sagte der Senatspräsident, daß die Begeisterung, w o m it derselbe von der Bevölkerung empfangen sei, bekunde, daß das Land m it Ueber­

zeugung die konstitutionelle Monarchie zu verewigen wünsche. E r stellt dem T h ro n fo lg e r den K önig als einen von seinen Pflichten durchdrungenen Monarchen vor, ebenso die K ö n ig in , welche das Schicksal des Landes in guten und schlimmen Tagen getheilt habe. W enn der P rin z denselben P fa d verfolge, könne er der Ergebenheit und Liebe des Landes sicher sein. D ie Rede des Präsidenten wurde an mehreren S tellen von begeistertem B e ifa ll unterbrochen. D e r P rin z dankte in rumänischer Sprache, m it erhobener S tim m e : E r wisse w ohl, welch' große Pflichten er übernehme, er werde sich bemühen, dieselben zu erfüllen und fich bei seiner schwierigen Aufgabe seinen Oheim zum M uster nehmen. S te ts von nationalen Gesinnungen beseelt, hoffe er die Liebe des Landes zu verdiene». Auch die Rede des Prinzen wurde w iederholt von stürmischem B e ifa ll unterbrochen. S ä m m t­

liche M in is te r und H ofw ttrdenträger, das diplomatische Korps, der hohe orthodoxe K lerus und die katholischen Bischöfe wohnten der Sitzung bei.

Nach einer M e ldung des „Reuterschen B u re a u s " aus K o n- s t a n t i n o p e l ist der armenische P atriarch von Jerusalem, H a ra tiv u n , gestern in B egleitung des Präsidenten der Synode und zweier weltlicher M itg lie d e r nach Jerusalem abgereist, um den Patriarchensitz einzunehmen. — D ie Gerüchte über U n r u ­ h e n i n M a c e d o n i e n werden offiziell dementirt.

W ie aus New-Aork gemeldet w ird , befindet sich unter den m it dem D am pfer „N o rto n " aus S a m r a dort eingetroffenen Schriftstücken auch ein Schreiben M a ta a fa 's an den A d m ira l K im berley, in welchem er aus die ihm S eitens der Amerikaner bezeugten guten Gesinnungen anspielt und den, Wunsche A u s­

druck giebt, daß der K rieg, welcher in W irklichkeit beendet sei, auch form ell als beendet anerkannt werden möge. M a ta a fa er­

klä rt ferner, er wünsche, das amerikanische Protektorat hergestellt zu sehen, sei aber gegen das Triplesystem. Kim berley gab in seiner A n tw o rt M a ta a fa den R ath, das R esultat der B e rlin e r Konferenz abzuwarten.

Deutscher Weichstag.

73. Plenarsitzung vom 22. M a i.

D as Haus erledigte bei Fortsetzung der dritten Berathung des Ge­

setzentwurfs betreffend die I n v a l i d i t ä t - und Altersversicherung zunächst die 88 10 und 12, die mit einigen redaktionellen Aenderungen zur A n ­ nahme gelangten. Die Berathung über die 88 13 und 13» (Beitrags- pflickl) wurde zunächst ausgesetzt; 88 14, 15, 15a (Aufbringung der M itte l) wurden debattelos genehmigt. Dagegen veranlaßten die 88 7, 7a, 7»», 7d (Gegenstand der Versicherung), auf welche nunmehr zurück­

gegangen wird, in Verbindung m it dem 8 16 (Lohnklassen) eine längere Diskussion. E in konservativerseits eingebrachter Abänderungsantrag w ill die Erwerbsunfähigkeit dann annehmen, wenn der Versicherte nicht mehr in der Lage, wenigstens ein D rittel des ortsüblichen Tagelohns zu verdienen, und bezweckt dann hauptsächlich, die Beiträge für alle in derselben Versicherungsanstalt versicherten Personen in gleichem Betrage (Einheitsrente) festzusetzen und 8 16 (Lohnklassen) zu streichen. S ta a ts ­ sekretär des In n e r n , Staatsmimster v o n B ö r t l i c h e r wiederholte seine früheren Ausführungen zu Gunsten der Lohnklassen, die er vom S ta n d ­ punkte des Sozialpolitikers rechtfertigte, wenn er auch anerkennen müsse, daß die Einheitsrente den Vorzug größerer Einfachheit für sich habe. — Bei der Abstimmung wurden die betreffenden Paragraphen unter Ab­

lehnung der konservativen Amendements, abgesehen von den Aende­

rungen der Kompromißvorschläge B uhl und Gen., unverändert ange­

nommen. D a ra u f wurde auf die 88 13 und 13» (Beitragspflicht) zurückgegriffen und 8 13 mit einer geringen Modifikation angenommen.

8 17 erhielt ebenfalls eine unveränderte Fassung. M i t 8 18 beginnen die Bestimmungen über die Berechnungen der Rente. 8 18 w ird u n ­ verändert angenommen. Der 8 18» (Rente) w ird nach längerer Debatte in der von der freien Kommission vorgeschlagenen Fassung angenommen.

Eine Reihe von Paragraphen wird daraus mit den Kompromißanträgen B uhl u. Gen. angenommen. M i t 8 30 beginnt der zweite Abschnitt (Organisation der Versicherungsanstalten). Die 88 30 bis 57 werden mit wesentlich redaktionellen Aenderungen nach den Beschlüssen zweiter Lesung angenommen. D e r Antrag, daß für den Bezirk einer landwirth- schaftlichen Berufsgenossenschaft eine besondere landwirthschaftliche V e r­

sicherungsanstalt soll errichtet werden können, wurde abgelehnt. — B or dem E in tritt in den I I I . Abschnitt (Schiedsgerichte) wurde nach 5 Uhr die weitere Berathung auf morgen Vorm ittag 11 Uhr v e rta g t.________

Deutsches Aeich.

B e rlin , 22. M a i 1889.

— Se. Majestät der Kaiser begleitete gestern nach der Frühstückstafel Se. M ajestät den K önig von I t a lie n nach Char- lottenburg, wo beide Monarchen das Mausoleum im Schloßpark besuchten und Se. M ajestät der K önig Hum bert am S arge w eiland Kaiser W ilh e lm s 1. einen prachtvollen Lorbeerkranz niederlegte. M i t den beiden Monarchen zugleich hatte in einem zweiten Wagen S eine Königliche H oheit der P rin z Heinrich den Kronprinzen von It a lie n nach dem M ausoleum geleitet. Nach längerem V erw eilen im M ausoleum kehrte Se. M ajestät der Kaiser m it S r . M ajestät dem Könige von Ita lie n über den Kurfürstendamm nach B e rlin zurück und verblieb bis zum D in e r in seinem Arbeitszim m er. A m Abend nahm Allerhöchstderselbe einige V ortrüge entgegen. Heute um 1 U h r findet bei den Kaiserlichen Majestäten eine M itta g s ta fe l von einigen 30 Ge­

decken und fü r das Gefolge im Gardes du C orps-S aale Marschall­

tafel statt. Z u der P aradetafel sind gegen 400 Einladungen er­

gangen. D ie Tafelm usik w ird von dem Musikkorps des Garde- Füsilier-Regim ents und der Kapelle des Leib-Garde-Husaren- Regiments ausgeführt werden.

— B e i den Kaiserlichen Majestäten w ird am F reitag im Weißen S a a le ein Konzert stattfinden.

— A ls der Kaiser gestern m it dem K önig von It a lie n nach C harlottenburg fu h r, ereignete sich ein kleiner U nfall. E in s der Pferde des kaiserlichen Wagens wurde vom sogenannten Sonnenkoller befallen und stürzte. D e r Kaiser legte selbst m it Hand an, um das P ferd wieder aufzubringen, w o ra u f dasselbe ausgespannt und die F a h rt fortgesetzt werden konnte.

— D e r König von I t a lie n beehrte heute Nachmittag 4 '/^

U h r den Fürsten von Bismarck durch einen halbstündigen Besuch. Um U h r, noch während der Anwesenheit des Königs daselbst, fu h r auch der M inisterpräsident C ris p i vor der W ohnung des Reichskanzlers vor.

— A ls der König von It a lie n in vergangener Nacht um 12 U h r 50 M in u te n auf der S ta tio n Sachsenhausen e in tra f, wurde ihni im A uftrage der Kaiserin Friedrich ein großer S tra u ß M argarethenblum en m it Schleifen in den italienischen Farben überreicht.

— M i t dem 1. M a i d. I . ist das Gesetz betreffend die Unfallversicherung land- und forstwirthschaftlicher A rbeiter in Elsaß-Lothringen seinem ganzen Umfange nach in K ra ft getre­

ten. Nach einer Bekanntmachung des Reichsversicherungsamtes w ird nunmehr die F rist, innerhalb deren die Verzeichnisse der land- und forstwirthschaftlichen Betriebsunternehmer der Reichs­

lande durch V e rm itte lu n g der unteren Verwaltungsbehörden an die Genossenschaftsvorstände gelangen müssen, auf die Z e it bis zum 15. J u l i 1889 einschließlich festgesetzt.

— I n der nächsten S itzung des Bundesraths soll die Landesverwaltung von Neu-Guinea zur B erathung gestellt werden.

— Eine P e titio n größerer Zeitungen, welche fü r ihre T e ­ legramme und telephonischen Nachrichten (die zumeist nicht Originalnachrichten sind, sondern aus P ro v in z ia lb lä tte rn her- stammen), den Schutz des Urheberrechts gegen Nachdruck ver­

langten, ist von der Petitionskommission des Reichstags ein­

stimmig als ungeeignet zur E rörterung im P le n u m erklärt worden.

— D e r V ertreter des „Deutschen T ageblattes" im Reichs­

tage, Redakteur D r. Pfankuch, ist, auf Beschluß des Vorstandes wegen einer K ritik der Geschäftsführung von dem Besuch des Reichstages ausgeschlossen w orden; das B la tt w ird in, Hause nicht mehr ausgelegt.

— D e r Reichstag w ar gestern zu einem Gartenfest im Herrenhausgarten vereinigt. Demselben wohnten auch viele B undesrathsm itglieder bei. D as Fest nahm einen anim irten V e rla u f.

— D ie Reichspartei hat zur d ritte n B erathung des J n - va lid itä ts - und Altersversicherungsgesetzes beantragt, die verbün­

deten Regierungen fü r den F a ll der Annahme des Gesetzes zu ersuchen, m it möglichster Beschleunigung das Gesetz vom 6. J u n i 1870 über den Unterstützungswohnsitz in der Weise einer Revision zu unterziehen, daß die, besonders die ländlichen und kleineren Ge­

meinden schwer belastenden Bestimmungen desselben geändert werden.

— D ie sozialdemokratische F raktion des Reichstags ver­

öffentlicht im B e rlin e r „V o lk s b l." einen A u fru f, in welchem zur recht zahlreichen Beschickung des internationalen A rbeiter­

kongresses in P a ris durch A rbeiter - V ertreter aufgefordert w ird.

— H e rr Kommerzienrath Ernst Koch, Chef der F irm a Koch u. B e in , ist gestern gestorben.

Bremen, 21. M a i. D e r Erbgroßherzog von Oldenburg ist m it G em ahlin und Gefolge an B o rd des Norddeutschen Lloyddam pfers „P re u ß e n " Nachmittags 3 '/ , U hr von seiner ost- indischen Reise auf der Weser angekommen.

Wiesbaden, 22. M a i. D ie Kaiserin von Oesterreich ist heute M itta g 2 U hr mittelst Sonderzuges nach W ie n abgereist.

Leipzig, 22. M a i. Heute M orgen starb der Geheime Kirchenrath Pros. Gustav B a u r am Herzschlag.

München, 21. M a i. D ie feierliche Beisetzung der ver­

ewigten K ö n ig in -M u tte r erfolgte nach dem dafür aufgestellten P rogram m . H in te r dem S arge schritt der Prinzregent, hierauf folgten der Großherzog von Hessen zwischen dem P rinzen Friedrich Leopold von Preußen und dem Erzherzog Friedrich von Oesterreich, der P rin z Ludw ig von B a ie rn zwischen dem P rinzen W ilh e lm von W ürtemberg und dem P rinzen Friedrich August von Sachsen, der P rin z Rupprecht von B a ie rn zwischen den P rinzen W ilh e lm und Heinrich von Hessen, der P rin z Leopold von B a ie rn zwischen dem Herzoge v.on Leuchtenberg und dem Herzoge Albrecht von W ürtem berg, der P rin z A rn u lf von B a ie rn zwischen dem P rinzen

von Sachsen-Meiningen und dem Erbprinzen von Anhalt , Schluß bildeten die P rinzen L o u is Ferdinand und A ^ '^ r » B a ie rn und die Herzöge M a x Emanuel und Ludw ig von D ie von dem imposanten Leichenzuge passirten Straße», von dichten Menschenmassen angefüllt und zeigten über«» 7 ^> i- flaggen. Nachdem der S a rg von Gugelm ännern in die Kirche getragen worden w a r, erfolgte die Einsegnung A ^rg, durch den Erzbischof von München. D e r Erzbischof von ^ ^ sowie die Bischöfe von A ugsburg, Regensburg, EiW av Passau wohnten der Feier gleichfalls bei. V o r dem H E M halten sämmtliche Prinzessinnen des königlichen Hauses

genommen. - ^ih

München, 22. M a i. D ie Abreise des Prinzen ^ Leopold von Preußen ist wegen der durch die Wolkenbr"^ ^

A ltenburg herbeigeführten Verkehrsstörung verschoben. "

Großherzog von Hessen ist heute frü h nach Darmstadt s gereist.

Ausland. M

P rag, 22. M a i. D ie preußische Eisenbahndirektio deburg hat bei einer Kohlensirma in Aussig 600 böhmischer Braunkohle bestellt. ,,^sigel>

Budapest, 22. M a i. Verschiedene Abgeordnete beavst im Herbst einen Katholikentag in Budapest zu veranst»"

Brüssel, 21. M a i. Kammer der D eputirten. ^ ^ s e l b t m inister Lejeune erklärt im Namen der Regierung, d»ß^ ^lstiis die Beschimpfungen und A ngriffe, denen sie seitens e i» ^ der Presse in Bezug auf den augenblicklich zu MoeS verh ' politischen Prozeß ausgesetzt sei, aus Achtung vor der ^ und wegen der Rücksichten, die sie den Angeklagten schuld^

unbeachtet gelassen habe. D ie Regierung werde sprecht der Gerichtshof das U rth e il abgegeben habe. , dst

L ü ttic h , 22. M a i. I n M arihaye und S eraing de Z a h l der Streikenden jetzt über 700.

P a r is , 22. M a i. D ie Verhandlung gegen den P e rrin ist auf Dienstag, 28. d. M . vor dein

polizeigericht anberaum t; seine Bestrafung ist auf Gs ' ^ A rtikels 309 des Strafgesetzbuchs beantragt, in lvela) „ist S tra fe von 6 Tagen bis 2 Jahren Gefängniß oder m

Geldstrafe angedroht ist. '

P a r is , 22. M a i. D e r neue Gesandte der , S taaten W hitelow -R eid überreichte gestern um 2 1"N l glaubigungsschreiben und betonte in seiner englisch^

die historische hundertjährige, schattenlose Freundschaft und Amerikas. — D e r „J n tra n s ig e a n t" dementirt die M von dem leidenden Zustand Boulangers.

R o m , 22. M a i. D ie K ö n ig in 'is t gestern N a c h '" '« » ^ sie R om abgereist und Abends in Neapel eingetroffen, vo>

nach Capo di monte Weiterreisen w ird.

Petersburg, 22. M a i. D ie Regierung hat desi AsisA Hohenlohe ermächtigt, nach vorherigem E in tr itt ^ . At«^

Staatsangehörigkeit den seiner M u tte r, der Gemahlin ^,,e»

Halters von Elsaß - Lothringen, durch Erbschaft M

Grundbesitz anzutreten. .,rö l"^

Odessa, 22. M a i. In fo lg e einer Weisung aus hat die Exkönigin N a ta lie die Reise nach Frank« bei -p verschoben und verbleibt v o rlä u fig in 2)alta.

W r - V i n z i a r - R a c h r i r S t e n ^ ...

-j- Kulmsee, 22. M a i. (Verschiedenes.) I n hiesiger e s j ,„,hr»

wieder der Rothlauf unter den Schweinen und sind b/ruw A B Borstenthiere dieser gefährlichen Krankheit zum Opfer gefall«'^ Ast», ärmere Leute haben dadurch bedeutenden Schaden erlitte»» M fiel «in Ojähriges Kind des Einwohners M . aus Janusck e>

so unglücklich, daß es einen Armbruch erlitt. — Am 2)-

stand in einem Einwohnerhaus zu Schw. Feuer, da es ,, bemerkt wurde, konnte es bald gelöscht werden. Die mn»", / ihre Habe bereits größtentheils in Sicherheit gebracht H»Ü"!'gcke»« 'A . dem bloßen Schrecken davon. — Der überaus warme »» .^„,b g6»B hat der Vermehrung einer Menge schädlicher Insekten Voris»"

W o die Obstbäume nicht rechtzeitig einer gründlichen

unterworfen wurden, sieht man bereits die Wirkung dieser - fünde; denn die betreffenden Bäume sind größtentheils d«' .ye»»

raubt und werden in kurzer Zeit auch fruchtlos dastehe»' ° , Versäumte nicht noch einigermaßen nachgeholt wird. I » , . - 7 , ^ Gewässern und Anlagen sieht man eine Unmasse von E z , Landmann sehnt sich nach einem erquickenden Regen; dein« ^ sp>»

rung bleibt sehr kurz im Stroh und die Sommerung geh'

aus; auch ist die Beackerung auf Lehmboden eine sehr sä»s» B S tra s b u rg , 20. M a i. (Besuch des Bischofs.) F r e u d i g ^ gestern unsere katholische Bevölkerung; denn der Bischof » .xkE ,b- ein. V o n nah und fern waren viele hundert Fremde h>«rv

Es waren Ehrenpforten mit passenden Sprüchen erriäst«' gewinde gezogen, die Straßen waren mit Tannengrü» d,r bs Kirchenvorstand, sowie 26 Reiter hatten sich nach Crabd»' , lB F des Kirchensprengels, begeben, um den Bischof D r.

empfangen und bis S trasburg zu geleite». Ani ehei»a»gr,,n,er kanerkloster, dem jetzigen Gefängniß, hatten die katholisch/»

ihren Lehrern, die Geistliche», die Spitzen der S ta d t u. I- s t N y M l M genommen. Nachdem der Bischof durch den Bürgermeister

grüßt worden w ar, wurde er in feierlicher Prozession »ach ve Pfarrkirche geleitet. D o rt begrüßte Lic. Ossowski im r Sl» „z lichen den Bischof, w orauf dieser in deutscher und

eine Rede hielt. Vorm ittags fand ein Hochamt und ö»', pe>» „ >>>

statt. Nachmittags fand zu Ehren des H errn Bischofs »5 „ sta> - gaten und Geistlichen Rath H errn Kamrowski ein

welchem die Herren M a jo r M a h r, Landrathamtsverivol» M i» ' ?r>

Bürgermeister Muscate, der evangelische P fa rre r Haß, katholische Geistliche, die zur Zeit hier anwesend sind, halten hatte». Heute setzt der H err Bischof das F inne» l

findet die Kirchenvisitation statt. , h

S tra s b u rg , 21. M a i. (Der Herr Bischof D r. Redner) '7l>r ß,>.

4000 Personen gefirmt. Der Zuzug von Fremden w ar e>» verhAg»' Heute fand die Kirchenvisitation statt. Nachmittags 3 , ssi.ooK u,^>>

H err Bischof unsere Stadt, um seine Firmungsreise nach A ^ Pr<N v»

setzen. E r wurde, ähnlich wie beim Einzüge, in ftier» jjo»e»'^e»

bis an das Königliche Gymnasium geleitet. Alle ^ ^ sich qch einen spezifisch polnischen Charakter haben, hatte D r. M o . hier' von Pelp lin aus verbeten. Bei einer Gelegenheit sagt« ' g«ko»V»

bin als Bischof und als preußischer Unterthan nach Straso»'» sM»

A u s der Tuchker H albe, 20. M a i. (Welchen Kost«»

Vertilgung der M aikäfer) verursacht, möge daraus erh«» '',§«»«

einzigen Forstkasse allein 20 000 M k. zur Zahlung fü r s«'° sind. y,,»

küfer von der Regierungs-Hauptkasse angewiesen wor»« geh«»',Bp!?

soll es aber mit dem Maikäfersammeln alsbald zu ^ r die Kinder werden vom kommenden Donnerstag an w>« .-gii,»»

die Schule besuchen. Manche F am ilie soll beim Ma>ka>

zu 100 M k. verdient haben. „i>d d«>"

):( Krojanke, 22. M a i. (D er heutige Kram-, B 'H „je l> U markt) wurde vom schönsten Wetter begünstigt. D er A ' > hrt Viehmarkte w ar sehr gering. Fettvieh wurde wenig .»«» , a»ß,MB' unter dem Preise verlaust. N u r gute Milchkühe g E , , ' Üst gute Preise. Der Handel auf dem Pferdemarkte w ar, w r ^ sehr schleppend, wenngleich gutes M a te ria l aufgetriebeN ' M schäftsverkehr aus dem Krammarkte w a r ebenfalls unbed » Aest«'

D a n z ia , 20. M a i. (Gesellschaft für Volksbildung ) ß,? «>»

mittag 11 Uhr fand im Saale des hiesigen Bildungsv«

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