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Deutsche Bauzeitung, Jg. 65, No.33-34

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Academic year: 2022

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DEUTSCHE BAUZEITUNG H R 7

MIT DEN B E IL A G E N

STADT UND SIEDLUNG

KONSTRUKTION UND AUSFUHRUNG 1 9 3 1 WETTBEWERBE UND ENTWURFE S0-JłH" 1 2 S 1 BAUW IRTSCHAFT UND BAURECHT 22 . A P R I L

NACHRICHTENDIENST 3 3 * 3 4

u c D t n s f iP B E R • P R O F E S S O R E R IC H B L U N C K S C H R IF TL E ITE R • R E G .-B A U M S T R . F R IT Z E IS E L E N

ALLE R E C H T E V O R B E H A L T E N • F O R N IC H T V E R L A N G T E B E IT R A G E K E IN E G E W A H R

B E R L I N

O

W 4 8

NEUERE JU 6EN D - HERBERGEN

T E X T : A R C H IT E K T B D A W IL H E L M H E IL IG , B E R L IN

H A U S D E R J U G E N D IN D R E S D E N

A R C H . S T A D T B A U R A T D R .-IN G . E. H . P A U L W O L F , D R E S D E N

In der Nr. vom 30. Januar 1929 haben wir eine Anzahl Jugendherbergsbauten ver6ffentlicht. A u f den folgenden Seiten lassen wir wiederum mehrere neuere Jugend- herbergen zur Darstellung gelangen, da wohl m it Recht ein grofles Interesse fiir diese modeme Bauaufgabe vor- liegt. W ir haben den Verfasser unseres ersten Artikels, Herm H e i li g , gebeten, eine textliche Zusammenfassung fiir die vorliegende VerofFentlichung zu geben. —

D ie S c h r i f t l e i t u n g .

Der Jugendherbergsbau stellt fest umrissene Aufgaben. Oberstes Gebot ist groBtmógliche Ein- fachheit sowohl des Baukorpers wie der Innen- einrichtung. Die N otwendigkeit betonter Schlicht- heit hat ihren G rund nicht nur in unserer all-

gemeinen Yerarm ung, sondern sie entspricht dem tiefsten Wesen der Jugendwanderbewegung. An- gehórige aller Gesellschaftsschichten finden sich zusammen und sollen fiir die kurze Zeit ihrer Rast in den Jugendherbergen sich wohlfiihlen. W ie schon der Ausdruck „Jugendherberge“ eindeutig besagt, ist das Wesentlichste die t)bernachtungs- moglichkeit, die Schaffung von Schlafstellen.

H ie rm it ist jedoch das Bauprogram m keinesfalls erschopft. Zur Schlafstelle gesellen sich, ais un- umganglich erforderlich, die Waschgelegenheit, der Tagesraum, die Kiiche, ein Kleider-Trocken- raum, ein Raum zur Unterbringung von Fahr-

Fotos A . E. S chutte, D resden

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T e r r a s s e n a m S t r e h le n e r P la tz

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WASCH

30 BETTEN 30 B ETTEN

M A D C H E N 22 BETTEN

4 2 BETTEN 4 2 B E T T E N

JU N G E N ODER M SDCHEN

O ru n d rlB vo m E rd g e s c h o B 1 :4 0 0

H A U S DER J U G E N D IN D R E S D E N A R C H . S T A D T B A U R A T D R .- IN G . E . H . P A U L W O L F , D R E S D E N

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Z e n t r a le E in g a n g s h a lle . L in k s A n m e ld u n g , r e c h ts S p e is e n - u n d G e tr S n k e a u s g a b e

H A U S D ER J U G E N D IN D R E S D E N a r c h . s t a d t b a u r a t d r . - i n g . e . h . p a u u w o l f , d r e s d e n

199

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'm m

Ein S c h la fs a a l

H A U S DER JU G E N D IN D R E S D E N

F u fłb ra u s e ra u m A R C H . S T A D T B A U R A T D R .-IN G . E . H . P A U L W O L F , D R E S D E N

radem, nicht zu vergessen die W ohnung des Herbergsyaters, ohne dessen Leitung ein ge- ordneter Betrieb wohl kaum zu denken ist. 'je grolier die Besucherzahl, um so mehr erfordert das obengenannte Bauprogramm eine Erweite- rUngr..1J 1 nJ^r eine ^ergróBerung der einzelnen angefiihrten Raumlichkeiten.

Die Jugendherberge an groBen Wanderstrecken muB auf eine ziem lich gleichmaBige Besucherzahl eingerichtet sein, wobei nicht ausgeschlossen ist, daB auch hier m it auBergewohnlich starken W andertrupps gerechnet werden muB, die die Em riehtung sogenannter Massenlager geboten er- scheinen lassen. Spitzenverkehr weisen Jugend-

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J u g e n d h e rb e rg e G em U nd

herbergen auf, die abseits der groBen Wander- wege an landschaftlich besonders bevorzugten Stellen liegen und von der der Jugendwander- bewegung angesehlossenen GroBstadtjugend zum Wochenende gem aufgesucht werden. Schul- klassen unter Fiihrung eines Lehrers benutzen neuerdings recht haufig die Jugendherbergen. Ih r Eintreffen erfolgt jedoch nur nach vorheriger An- meldung. Dem Lehrer obliegt die Yerantwortung

fiir seine Schiiler, er muB daher auch zur Nacht- zeit in nachster Nahe sein; um ihm diese Móg- lichkeit zu geben, sind in vielen neueren Her­

bergen sogenannte Fiihrerschlafraume vorgesehen.

Die GroBstadtjugendherberge dient wrohl immer mehreren Zwecken zugleich. Ihre eigentliche Aufgabe, die Beherbergung wandernder Jugend, falit in die eigentliche W anderzeit, wahrend sie im W inter vorwiegend Jugendheim und Yer-

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ARCH. B D A E R N S T S T A H L , D U S S E L D O R F JU G E N D H E R B E R G E G E M O N D

sammlungsort von Yereinen usw. ist. Dem- entsprechend gestaltet sich das Bauprogram m .

Die Forderung nach E infachheit im Ausdruck liegt in der Aufgabe selbst. Ganz einerlei, ob es sich um die Jugendherberge einer GroBstadt oder um einen Bau m it 30 Betten handelt, im m er ist das Nachtlager die Urzelle, von der bei der Pla- nung auszugehen ist. Jede romantisierende Ab- weichung von diesem Grundsatz muB notgedrungen zu Verteuerungen und m angelhafter Innenauf- teilung fiihren, dies um so m ehr, ais m an aus Sparsamkeitsgriinden meist gezwungen ist, die Betten iibereinanderzustellen.

E in nicht unwesentlicher Gesichtspunkt bedarf einer Erórterung, die Trennung der Geschlechter, d. h. die Anordnung der Schlafraume fiir Jungen und Madchen so, daB ohne Gefahrdung der Sitt- lichkeit die beste Ausnutzung der Raume ermog- licht wird. Im allgemeinen behilft m an sich m it den iiblichen getrennten Schlafraumen unter Zu- grundelegung eines bestimmten Prozentsatzes von Madchen und Knaben. Diese Losung diirfte ent- schieden ais unvollkom m en bezeichnet werden miissen, da die sogenannten Ausgleichsraume den ihnen zugedachten Zweck nur mangelhaft erfiillen konnen. In Nr. 9 des Jahrganges 1929 ist auf

J U G E N D ­ H E R B E R G E H O H E N L IM B U R G

A R C H . D IP L .- IN G . E R N S T H O P M A N N kOl n-b i c k e n d o r f

Renger-Foto

203

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J U G E N D H E R B E R G E H O H E N L IM B U R G

A R C H IT E K T D IP L .-IN G . E R N S T H O P M A N N K Ó L N -B IC K E N D O R F

T a g e s ra u m e Renger-Foto

G ru n d riB v o m E r d g e s c h o B 1 :2 5 0

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E rd g e s c h o n 1 :3 0 0

Seite 102 bis 103 auf die M oglichkeit einer Raum- anordnung hingewiesen, die Zugestandnisse oben beschriebener A rt vermeidet, die den Vorteil giinstigster Raum ausnutzung bietet, ohne be- sondere Kosten zu verursachen. Diesem E ntw urf lag deutlich erkennbar das Bett ais Kleinstzelle des Baues zugrunde.

Das „ H a u s d e r J u g e n d“ in Dresden (Abb. S. 197 bis 200) wurde am 23. Marz dieses Jahres seiner Bestimmung iibergeben. Bauherr ist die Stadt Dresden, der E ntw urf stammt von Stadt­

baurat Dr.-Ing. E. h. Paul W o l f . Den Jugend- wanderer lockt Dresden m it seinen Kunstschatzen besonders stark, auch ist es Ausgangspunkt fiir

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A R C H IT E K T H E IN R . jO N G S T , F R A N K F U R T A . M.

JU G E N D H E R B E R G E LIM B U R G

viele Wandertouren, was aus den Dbernachtungs- ziffern deutlich hervorgeht. So z. B. brachte das Jahr 1928 eine Zahl von 32 000 Angehórigen der Jugend-Wanderbewegung, die in den bisherigen behelfsmaBigen Baraekenanlagen, zum Teil in stadtischen Schulen untergebracht wurden. Der Neubau mit seinen klaren Linien und einer mustergiiltigen Einfachheit ist nach dem Gesagten eine Notwendigkeit, er ist in jeder Hinsicht zu begriiBen, auch dann, wenn vor einem Wettbewerb von „GroBjugendherbergen“ der GroBstadte nicht mit Unrecht gewarnt werden muB. Fiir die W ahl des Bauplatzes im Stadtteil Strehlen war vor allem maBgebend die Nahe des Hauptbahnhofes.

Die Lage des Baues, der von allen Stadtteilen aus gut zu erreichen ist, berechtigt in diesem Falle zu einer Zentralanlage.

Die Raumeinteilung geht aus den Grundrissen hervor. Im ErdgeschoB fiihren zwei Eingange iiber eine mit Sitzbanken versehene Terrasse in eine gemeinsame Eingangshalle (S. 198), in wel- cher Anmeldung und Aufnalime stattfinden und an die eine Speisen- und Getrankeausgabe sowie

ein Buro sich anschlieBen. Die Treppe links fiihrt zu den Herbergsraumen fiir die Jungen, rechts zu denen der Madchen. Die Tagesraume kónnen etwa 400 jugendliche Besucher auf- nehmen. Zur W interzeit sollen diese Raume ais Vortragssale und Sitzungszimmer fiir die Dres- dener Jugendverbande benutzt werden, das Haus der Jugend dient sowohl der Jugendwander- bewegung, wie der Jugendpflege im Sinne des Jugendheimes.

Das SockelgeschoB n im m t die Wirtschafts- raume auf, die der Verpflegung der Wanderer dienen. Neben einer 110 qm groBen Kuchę, unter der oben erwahnten Speisenausgabe gelegen, findet sich ein Selbstkocherraum, weiterhin FuB- waschraum, Brause- und W annenbader, Kleider- trockenraume, Flick-, Nah- und Plattstube, Dunkelkam m er, ferner die Heizungsanlagen. In den oberen Geschossen sind insgesamt 466 Bet- ten, W andschranke ermoglichen die Unterbringung von Gepack. AuBer dem genannten Raum- programm seien einige Krankenzim m er, Personal- zimmer sowie Lagerraume erwahnt. Bei der

I. ObergoschoB 1:300

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J U G E N D H E R B E R G E W IS P E R TA L B E I L O R C H

A R C H IT E K T H E IN R IC H J O N G S T F R A N K F U R T A . M .

Entwurfsbearbeitung stand dem Verfasser Stadt- baues ist, und die beigegebenen Bilder der Innen- amtsbaurat R ii h 1 e zur Seite, bei der farbigen raume zeigen daher eine liebevolle Durch- Behandlung wirkte K unstm aler S k a d e m it. arbeitung. i Der Planverfasser begriindet die An-

Die Jugendherberge in N i d e g g e n in der ordnung des Treppenhauses (siehe GrundriB Eifel (Abbildung Seite 201) hat den im Jugend- S. 204) m it der Notwendigkeit nicht unter- herbergsbau schon seit einer Reihe von Jahren brochener Flure in den einzelnen Geschossen.

tatigen und auf diesem Gebiet besonders ver- So wohldurchdacht die GrundriBanordnung im dienstvollen A rchitekten S t a h 1, Dusseldorf, ganzen sein mag, w irkt nicht das Treppenhaus ais zum Planverfasser. ,Wie er ais erfahrener Prak- Turmgebilde neben dem H auptkórper etwas tiker das Raum program m erfiillt, zeigen die frem d? (Seite 203, unten.)

Grundrisse von Nideggen und Gem iind (Seite 201 Von dem Architekten Heinrich J ii n g s t , und 202). Beide erfiillen die Forderungen, die F rankfurt a. M., stammen die Entwiirfe fiir die aus den Erfahrungen im Jugendherbergswesen Jugendherbergen R i i d e s h e i m , L i m b u r g sich ergeben, ganz besonders, was die sehr wich- und L o r c h (S. 205 bis 208). Erstere weist tige Anlage der sogenannten Hordenkiiche (Selbst- 350 Betten und 50 Notlager auf. Bei der wohl versorgerkiiche) anbelangt. Im Falle G e m ii n d den meisten Lesern hinlanglich bekannten Lage sei besonders darauf hingewiesen, dali die Horden- von Riidesheim war m it einer besonders starken kiiche sehr viel gróBer angenommen ist, ais iib- Benutzung zu rechnen, die sich nach der Yoll- lich. Der Architekt begriindet diese AusmaBe m it endung des Baues in der Tat einstellte. Vom M ai dem Hinweis auf praktische Erfahrungen in dieser bis Dezember vorigen Jahres waren nicht weniger Hinsicht, an denen nicht zweifeln kann, wer sich ais 35 000 t)bernachtungen zu verzeichnen. Die je mit dem .Wesen des Jugendwanderns vertraut Stadt Riidesheim stellte das Baugelande zur Ver- machte. — Die Jugendherberge Nideggen (Eifel) fiigung. Eine Erdbewegung von etwa 4000 cbm liegt auf einem sanft ansteigenden Gelande, dem ging den eigentlichen Bauarbeiten voraus, und nun SchloBberg von Nideggen gegeniiber, die Jugend- steht der Bau auf Quarzitfelsen hoch iiber der herberge Gemiind unweit der Urfttalsperre lehnt Stadt, und dem Besucher ist eine hervorragend sich an einen ziemlich steilen Berghang an. schone Sicht ins weite Rheintal fast bis M ainz

Auch die H o h e n l i m b u r g e r Anlage und auf die Berge des Hunsriick geboten. Die bei- (Seite 203 u. 204) hat einen Architekten, der kein gefiigten Grundrisse zeigen die innere Einteilung.

Neuling mehr auf dem Gebiet des Jugendherberg- Die Jugendherberge in L i m b u r g a. d. Lahn

207

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wurde in den Jahren 1929/30 erbaut und im August letzten Jahres ihrer Bestimmung iiber- geben. Der Architekt hatte die Aufgabe, den Bau- korper zwischen die Altstadt m it ihrem bekann- ten und teils recht wertvollen, alten Baubestand und einem neueren Stadtteil aus den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts einzufiigen.

Die Raum einteilung geht aus den Grundrissen S. 206 hervor. W esentlich an diesem Gelande ist, daB sich m it ihm eine weitere Zweckbestimmung verkniipft. Der Bau ist Jugendherberge und Ehrenm al fiir die im W eltkriege Gefallenen der Stadt Lim burg zugleich. Y on Bildhauer H e n s - 1 e r , Wiesbaden, stammen die Plastiken iiber dem Haupteingang, die dem Hause den Charakter des Kriegerehrenmals verleihen sollen.

E in origineller Gedanke, der in Form einer Jugendherberge seinen bleibenden Ausdruck fand, ist der Bau i m W i s p e r t a l bei Lorch am Rhein.

Ais Einzelerscheinung im Rahm en des Jugend- herbergswerkes und schon aus dem Grunde, weil er sich gut in das Landschaftsbild einfiigt, kann dieser Baukorper bejaht werden, auch die wan- dernde Jugend wird Freude haben an einem Turm , der „neue Sachlichkeit“ m it etwas Roman- tik zu verbinden versucht. D ie wirtschaftliche Seite darf einer kritischen Betrachtung nicht allzu- sehr unterzogen werden, da ein Aufstellen von Betten in ausgesprochenen R undraum en immer- h in auf einige Schwierigkeiten stoBt, wie deutlich aus dem ObergeschofigrundriB (hieriiber) her- vorgeht.

H A U S l/ATER w o h n u n g

KUCHĘ

EINGANi ANMELI

lun nr) Ł n n a TAGES -R A U M

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V ER LA G : DEUTSCHE B A U ZE ITU N G G. M. B. H „ B ERLIN

FOR DIE R EDAKTION V ER A N TW O R T LIC H : FRITZ EISELEN, BERLIN D R U C K : W .B 0 X E N S T E IN , B ERLIN S W 4 8 .

Cytaty

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