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Deutsche Bauzeitung, Jg. 69, H. 37

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Deutsche Bauzeitung

. . . Berlin SW 19

W o ch en schrift fü r n a tio n a le B a u g e sta ltu n g • B au tech n ik ]] Sept 1935 R aum o rd nung und S tä d te b a u • B a u w irtsch a ft • B au re ch t DBZ Heft 37

In d u s t r ie v e r la g e r u n g u n d H e im s tä tte n s ie d lu n g

A u s d e n V o r t r ä g e n d e r T e c h n is c h e n T a g u n g in L e ip z ig , d u r c h g e f ü h r t v o m R e ic h s h e im s t ä t t e n a m t d e r N S D A P und d e r D A F g e m e in s a m m it d e m L e ip z ig e r M e s s e a m t

Die Bedeutung d e r Tagung

Seit Gründung d e r Leip zig er Baum esse sind V o rträ g e wie die diesjährigen mit ihr verbunden w o rd en . Die Baumessen und die V o rtrag sveran staltu n g en finden z w e i­

mal im Ja h re statt. Das w ird auch w eiterhin so sein.

W enn in der Presse — übrigens nicht in der Bau fach ­ presse — neuerdings die Fra g e erörtert w o rd en ist, ob die Industrie a u f die H e r b s t b a u m e s s e verzichten könnte, so liegen diesen Erörterungen keine Tatsachen zugrunde; um so mehr bleibt es bei d e r jährlich z w e i­

maligen A bhaltung d e r M esse, als die A u ssteller die Möglichkeit h ab e n , in der Bauschau d as g a n ze Ja h r über

— ohne besondere Kosten — ihre Stän de für die Be­

sucher der Ausstellung zw isch en den M essen offen zu halten.

Diese V o rtragsveran staltu n gen haben von Ja h r zu Ja h r zunehmenden Erfolg g eh ab t. Besonders zw eckm äßig erwies sich d a b ei die Zusam m en arbeit mit an d ere n m a ß ­ gebenden K ö rperschaften. Diesm al ist es d as R e i c h s ­ h e i m s t ä t t e n a m t , d as sich bereit erklä rt hat, mit dem M eßam t zusam m en als V e ran sta lte r d e r V o rträ g e aufzutreten.

Diesmal sind zw e i besonders ze itg e m ä ß e G e g e n ­ stände g ew äh lt w o rd en : die I n d u s t r i e v e r l a g e ­ r u n g u n d d i e H e i m s t ä t t e n s i e d l u n g . Ich bin beauftragt w o rd e n , ein ig e kurze Bem erkungen zu den beiden G eg en stä n d en zu m achen.

Das von der Reichsregierung nach d e r M achtüber­

nahme au f eine vollkom m en neue G ru n d la g e gestellte deutsche S i e d l u n g s w e r k hat in erster Linie zum Z iel, unserem im A ufstieg beg riffen en V o lk e den Lebensraum für ein gesundes und m enschenwürdiges D asein zu sichern. W ir w o llen heute nicht nur Arbeitsstätten in G e ­ stalt von B erg w erken , Fab riken o d e r K rafte rzeu g u n g s­

stellen und W ohnungen in d e r S tad t und a u f dem Lande bauen, w ir müssen lern en , a lle d iese T e ila u fg a b e n einem höheren Zw eck unterzuo rdnen. Denn es gilt, hier­

bei die für Deutschlands Zukunft so entscheidungsvollen Forderungen der Rasse, des Bodens, d e r Ern äh ru n g , der A rbeit und der W irtsch a ft zu erfü lle n . W ie Dr. Ludow ici in seinen G ru n d sätzen zum deutschen S ie d lu n g sw e rk b e­

merkt, geht es „um die N eu bild u ng deutschen B au e rn ­ tums, und d a rü b er hinaus um die N eu b ild u ng deutschen Arbeitertum s, und zusam m enfassend um die N eu bild u ng deutschen Volkstums und um die Schaffung des b ä u e r­

lichen M enschen". N u r wenn w ir d iese g ro ß en Z usam ­ menhänge im A u g e b e h alten , können w ir die uns ge-

Dr. Raim und K ö h le r, Leipzig

P rä sid e n t d es M esseam tes

stellten besonderen A u fg a b e n , w ie zum Beispiel die In­

dustrieverlagerung zum Z w ecke ein er besseren V e rtei­

lung der deutschen Bevölkerung im Reiche o d er die Schaffung von gesunden und ein w an d freie n W ohnungen zu r Hebung des G eburtenüberschusses erfüllen.

W ie A d o lf H itler, so haben auch in der V e rg an g en h eit ü b e rrag e n d e Staatsm änner in dem A u fb au ihres Landes nach bevölkerungspolitischen und staatsw issenschaftlichen G ru n d sätzen ihre vornehm ste A u fg a b e erblickt. A ls F r i e d r i c h d e r G r o ß e den deutschen O sten für Preußen zurückgew ann, begnügte er sich nicht dam it, die G re n z e n durch den Bau neuer Festungen zu sichern, er sorgte vielm ehr auch für eine stärkere Besiedlung des Landes. Diese Siedlungstätigkeit erreich te im O d e rb ru ch und in O berschlesien ihren Höhepunkt. Durch die Ein­

deichung der O d e r w urde G e lä n d e im A u sm a ß e einer preußischen Provinz dem W a s s e r ab g eru n g en und zu fruchtbarem Boden verw an d e lt, a u f dem zah lreich e neue D ö rfe r entstanden. Das bis dahin m enschenleere o b e r­

schlesische W a ld g e b ie t, dessen Um fang etw a den heu­

tigen Kreis O p p e ln einnahm , w u rd e nicht als rein la n d ­ wirtschaftliches Sied lu n gsgebiet vo rg eseh en , sondern auch d e r oberschlesischen Industrie n utzb ar gemacht. Der o b e r­

schlesischen Eisenindustrie fehlte es nämlich dam als an H o lzko h le . In den an das Industriegebiet an g ren zen d e n W ä ld e rn sollten die S ie d le r H o lz schlagen und zu H o lz ­ kohle verb ren n en . Sie erhielten nur w enig Land, etw a 12 M orgen Feld, 4 M orgen W ie s e und 1 M orgen für H of und G a rte n . Sie konnten also von der Landw irtschaft a lle in nicht leben, sondern w a ren von vo rnherein d a ra u f a n g ew iesen , sich ihren U nterhalt durch W a ld a rb e it, also m ittelbar durch die Industrie, zu v e rd ie n e n . So sorgte der g ro ß e König nicht allein für W o h n u n g , sondern auch für A rb e it und Brot. Es zeig t sich also schon hier der heute w ie d e r aufgenom m ene G e d a n k e d e r Z u s a t z ­ s i e d l u n g .

Ich möchte noch an einen zw eiten g ro ß en Deutschen erin n ern , der eb e n falls seherisch in die Zukunft blickte und in seinen V o rschlägen von der M itwelt nicht ve rstan ­ den w u rd e, an F r i e d r i c h L i s t . Auch List trat fü r die Erhaltung des deutschen B au ern stan d es durch ein rich­

tiges V erh ältn is zw isch en g ro ß e n , mittleren und kleineren G ü tern ein, und v e rw a rf die au sgedehnte G ro ß g ü te rw irt­

schaft. In seiner A b h an d lu n g über die A ck erverfassu n g , die Z w erg w irtschaft und die A u sw an d e ru n g im Ja h re 1842 h eißt e s:

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„ W o die G ro ß w irtsch aft sehr vorherrschend ist, da sollte mit d e r steigenden Kultur dahin gestrebt w e rd e n , d a ß ein ansehnlicher Teil der großen Besitzungen, zerschlagen in mittlere und kleinere W irtschaften und in P a rze lle n , verkau ft o der in lange Zeitpacht o der in Erbpacht ge geben w e rd e . Da der eigene w o h lverstan den e Vorteil der großen G ru n d b e sitze r f ü r eine solche M aß reg el spricht, so dürfte die S taatsg ew alt d a , w o sie von der öffentlichen M einung und der Presse unterstützt ist, d a b ei eben keine unübersteiglichen Schwierigkeiten finden.

Von w eittrag en d er Bedeutung w aren die Listschen V o r­

schläge für den A usbau eines deutschen Eisenbahnnetzes mit Leipzig als M ittelpunkt. W ä re unser Eisenbahnnetz nach staatspolitischen und volksw irtschaftlichen G ru n d ­ sätzen statt in erster Linie nach rein geldlichen G esich ts­

punkten geplant und au sgebau t w o rd en , so w ä ren uns die Verstädterung des deutschen Volkes und die dam it zusam m enhängende Industrieanhäufung an w enigen Stellen des Reiches mit den d a rau s sich ergeb enden un­

heilvollen Folgen für S taat, V olk und W irtschaft grö ß ten ­ teils erspart geblieben.

Leider ist im 19. Jahrhundert und insbesondere in der zweiten H älfte und bis zum K rieg e, also in der Z eit des H ochkapitalism us, au f diesem G e b ie te , von w enigen Ausnahm en ab geseh en , nicht viel geschehen, w ie das ja bei den dam als herrschenden A n schauung en, bei denen stoffliches und geschäftliches Denken durchaus im V o r­

dergrund stand, nicht and ers zu erw arten w a r. W e r die A u fg a b e der inneren Besiedlung in der Ö ffen tlich keit a n ­ zu packen versuchte, kam sich vo r w ie ein Predig er in der W üste. Ich hab e im Ja n u a r 1913 d arü b er meh­

rere A u fsä tze im „Le ip zig e r T a g e b la tt" veröffentlicht, w o bei ich dem dam aligen Zeitgeist entsprechend die A u fg a b e freilich nur von der w irtschaftlichen Seite aus an sah , w a s sich aus folgenden Sätzen erg ib t:

„D ie A nsiedlung industrieller A rb e ite r a u f Landstellen kleinsten U m fangs, etw a von 1 bis 2 M orgen G rö ß e , w ürde in je d e r Beziehung eine vo rteilh afte w irtsch aftliche O rg anisationsform darstellen. Den Vorteil davo n hat zu ­ nächst die Industrie, da ihr in etw as verkü rzter A rb eits­

zeit die höchste Leistungsfähigkeit des A rb eiters zur V e r­

fügung steht, der für den A u sfa ll an Zeitlohn reichlichen Ersatz im Ertrag e seines Feldes fin d e t; die N achteile des ew igen W echsels in der A rbeitersch aft verm indert sich, die Hebung des so zialen N ive au s der A rb e iter und ihre g rö ß ere Zufriedenheit mit dem ihnen zu g efalle n en Lebenslos kommen m ittelbar auch der A rb e it in ihrem industriellen H auptberuf zugute. Da die Industrie infolge des Steigens der G ru n dren te in den gro ßen Städten ohnehin gezw ungen ist, ihre Betriebe mehr und mehr nach a u ß e rh a lb aufs Land zu verleg en , so w ird es v ie l­

fach möglich sein, bei dieser G eleg e n h eit eine Ein rich ­ tung zu treffen , w ie w ir sie and euteten. N och größeren Vorteil hat a b e r d e r A rb e iter selb st: sein wirtschaftliches Rückgrat bleibt die industrielle T ätig k e it; deren oft geist­

und nerventötende W irku n g w ird w ie d e r gutgem acht d a ­ durch, d a ß e r in gesunder rein er Luft lebt, und durch die lan d w irtschaftlich e B esch äftig u n g ; seine Fam ilie unter­

stützt ihn bei der bestm öglichen Ausnützung der eigenen S ch o lle , bei Kleinvieh- und G eflü g e lzu ch t und hilft so mit­

verd ie n e n , ohne d a ß Frau und Kin d er mit in die Fab rik zu gehen brauchen. Den größten Vorteil hat davo n die A llg em ein h eit."

Einen Erfolg h ab e ich mit diesem M ahnruf, w ie ich kaum hinzufügen brauche, nicht gehabt.

Doch w ir w o llen uns heute nicht dam it au fh alten , w a s früher versäum t w o rd en ist o der hätte besser gem acht w erden können. H e u t e w ird d as deutsche Sied lungs­

w erk mit frisch e r K raft an g e p a c k t, und g a n z neue Wege w erden d azu e in g e sch lag e n , w o b e i w ir ab e r zum Teil von G ru n d sätze n au sg e h en , d ie schon vor 170 Jahren von Friedrich dem G ro ß e n als richtig erkannt worden sind. In der Sch affu n g eines sich über g an z Deutschland erstreckenden R eich sau to b ah n en n etzes ist zunächst ein R ü c k g r a t für d as neue Lebensg ebilde geschaffen, das dem V erke h r und der W irtsch a ft neue Formen gibt und den früher m aßg eb end en Unterschied zwischen Stadt und Land wesentlich m ildert. Für die Ansiedlung neuer Industrien und neuer S ied lu n g en , wom öglich unter Aus­

bildung selb stän d ig er, in sich le b en sfäh ig er Körper, wird die erst kürzlich unter Leitung von Reichsminister Kerrl ge­

schaffene Reichsstelle fü r Raum ordnung die großen G e ­ sichtspunkte an g e b e n , nach denen vorgegang en werden muß.

Es w ird sich nun a b e r nicht umgehen lassen, daß man in Verbindung dam it auch die bereits bestehenden Mittel­

punkte g ro ß g ew erb lich en (industriellen) und städtischen Lebens, die g ro ßen Industriegebiete und die Großstädte, ein er U m p l a n u n g u n d U m f o r m u n g im Geiste des deutschen Sied lu n gsw erkes unterzieht. Der jetzige Stand der Verteilung län d lich er und städtischer Bevölke­

rung w ird , w enn auch nicht fü r immer, so doch für lange Zeit beibehalten w e rd e n müssen. A b e r g erad e diese Erkenntnis v erp flich te t zu um fangreichen M aßnahm en, um den in rassengesund heitlicher und wehrpolitischer Bezie­

hung heute gestellten A n fo rd erun g en gerecht zu werden.

Es eröffnet sich also hier ein ungeheuer großes Arbeits­

gebiet, aus dem w ir z w e i Ausschnitte, die Industrieverla­

gerung und die H eim stättensiedlung, näher betrachten w erden.

A u f die Bedeutung d e r Industrieverlagerung hatte ich schon hingew iesen. Diese A u fg a b e kann gerade jetzt für die N a h r u n g s m i t t e l f r e i h e i t unseres Vater­

lan des von g rö ß ter Bedeutung w e rd e n , w enn es gelingt, d a ß der deutsche In d u striearb eiter allgem ein oder in wesentlichem U m fange einen Teil seines Nahrungsmittel­

bed arfs aus der heim atlichen S ch o lle zieht.

Dies scheint mir der Punkt zu sein, w o die Industrie­

v erlag e ru n g sich mit der Heim stättensiedlung berührt.

Im übrigen ist die Erörterung d e r Heimstättensiedlung aus zw e i G rü n d e n besonders w ich tig : einer äußeren und einer inneren. D er äu ß e re n e rb lic k e ich d arin , daß wir über die G e ld a u fw e n d u n g für die der V o l k s w o h ­ n u n g e n hoffen dürfen, G esichtspunkte zu erfahren, die noch vö llig neu sind. W ich tig e r ist a b e r der innere Grund, d er für unsere g a n ze deutsche W irtsch a ft, besonders die B a u W irtschaft von a u ssch la g g e b e n d e r W ichtigkeit ist:

Es fehlen in Deutschland noch m ehrere Hunderttausend W o h n u n g en . Durch sta atlich e M aßnah m en gefördert, ist d as Zeitm aß der E h e s c h l i e ß u n g e n in der Be­

schleunigung b e g rffen . Es müssen a lle Anstrengungen ge­

macht w e rd e n , um den V o rspru n g d e r Familiengründung vo r der W o h nungsherstellung nicht noch g rö ßer werden zu lassen und zu erreich en , d a ß A n g eb o t und Nachfrage allm ählich in Übereinstim m ung kommen.

D azu w ird es noch g e w a ltig e r Mittel bedürfen. Soll d as Z iel erreicht w e rd e n , so w e rd e n die hierzu nötigen A rb e iten , vielleicht a u f Ja h re hinaus, eine ähnliche Rolle spielen w ie die A rbeitsb esch affu n gsm aßn ah m en der Regierung in den Ja h re n 1933/1935, w ie der Auto­

straß en b au und w ie d e r W ie d e ra u fb a u der Wehrmacht.

D eshalb muß sich die g a n z e deutsche W irtschaft über den Fortgang des W o h n u n g sb au s und d e r Heimstätten­

m aßnahm en a u f dem la u fe n d e n h a lte n ; denn ihr Wohl und W e h e w ird mit ihnen a u f Ja h re hinaus eng Zu­

sam m enhängen.

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Grundsätzliches zu r In d u strie -V e rla g e ru n g zienrot Dr. Räehli„9,

V ö lk lin g e n (S a a r)

Wenn man über V e rla g e ru n g d e r Industrie spricht, so muß man zunächst w ohl von ihren au g en b licklich e n Standorten aus gehen und dann k lä re n , w ie ein e v o r­

bildliche V erlag eru n g a u s s ä h e ; fe rn e r w e lch e Mittel a n ­ gewandt werden müssen, um diese vollkom m ene Lösung annähernd zu erreichen.

Gleichzeitig w ä re festzu stellen, w ie w e it hier die M ö g ­ lichkeiten gehen. Im Rahmen eines solchen V o rtra g es ist diese A u fg ab e natürlich nur in g ro ß en Z üg en zu lösen.

G roßgew erbliche (industrielle) Erzeug ung ist V e ra r­

beitung der R o h s t o f f e , und z w a r

a) solcher, die im eigenen Lande vo rh an d e n sind und die wir in vollkommen ausreichend em M a ß e b e sitze n ;

b) solcher, die w ir zum größten Teil aus dem In lan d e gewinnen oder gewinnen kön n e n ;

c) solcher, die w ir im eigenen Lande nicht haben und daher einführen, bei denen a b e r V e rd rä n g u n g durch andere Erzeugnisse m öglich ist;

d) solcher, bei denen die V e rd rä n g u n g nach dem heutigen Stande der Tech n ik nicht m öglich und in a b ­ sehbarer Zukunft nicht zu e rw arte n ist.

Der Hauptrohstoff, den w ir besitzen, und z w a r in reich­

lichem M aße, ist die K o h l e . S ie ist d e r G ru n d sto ff für die Krafterzeugung. Es ist b ekannt, d a ß die großen Steinkohlenlager in R h ein lan d -W estfalen mit e in er kurzen Unterbrechung von der belgischen G re n z e bis etw a 30 km östlich von Hamm hinstreichen.

Das große S t e i n k o h l e n g e b i e t an d e r S a a r durchschneidet die deutsch-lothringische G re n z e d e rart, daß etwa zw e i Drittel d e r to n nen m äßig en K o h le n vo rräte im deutschen S a a rg e b ie t und ein Drittel in Lothringen liegen. In O berschlesien finden w ir äh n lich e V e rh ä lt­

nisse, nur daß der A nteil d e r in O sto b ersch le sien lie g e n ­ den Kohlenvorräte g rö ß e r sein w ird . Die übrigen im Ausbau befindlichen Steinkohlenvorkom m ens in Deutsch­

land sind so unbedeutend, d a ß sie hier ü b e rg an g en w e r­

den können.

Die deutschen B r a u n k o h l e n v o r r ä t e liegen am Rhein und in M itteldeutschland w estlich und östlich d e r Elbe.

Die Krafterzeugung Deutschlands beruht im w e se n t­

lichen auf Stein- und Brau n ko h le. Bei d e r Steinkohle mehr in der W e ise, d a ß sie an die V e rb rau ch sstellen v e r­

frachtet wird und dort zu r K rafth erstellu n g dient, w ä h ­ rend die Braunkohle w egen ihres g e rin g e re n H e izw e rte s, aber auch ihrer sehr billigen G ew in n u n gsko sten am O rte der Gewinnung in g a n z großem U m fang e in elektrische Kraft verwandelt und mit dem Kraftstrom geku pp elt w ird , der mit Hilfe der W a sse rk rä fte d e r A lp e n und d e r von ihnen abfließenden Flüsse gew onnen w ird . D ad u rch b e ­ steht die M öglichkeit, bei einem w eiteren p lan m äß ig e n Ausbau dieses elektrischen K raftn e tze s über g a n z Deutschland praktisch ü b e rall elektrisch e K ra ft unter günstigen Bedingungen zu liefern .

1. Einheitlicher Plan d e r e le k trisc h e n K r a f tv e r ­ teilung

Daraus ergibt sich die erste Fo rd erung g ru n d sä tzlich e r Art, daß der A usbau der elektrischen K raftve rteilu ng nach einheitlichem großem Plan ü b er g a n z D eutschland durchgeführt werden muß. Denn K ra ft ist in jedem Fall die Grundlage jeder g ro ß g e w e rb lich e n Erze u g u n g , und zwar billige Kraft.

Die Billig keit der K rafte rzeu g u n g ist die erste Stufe zu dieser Entw icklung. Bisher w a r diese B illigkeit nur g e­

geben bei den sehr g ro ßen a u f der B raunko hle am Rhein und in M itteldeutschland errichteten Kraftw erken und dort, w o die Ausnutzung d e r W a sse rk rä fte der A lpen und ihrer A bflü sse mit billigem G e ld m öglich w a r.

N eu erd in g s tritt a b e r eine dritte M ö glichkeit in den V o rd erg run d , die sich aus der entschiedenen Forderung nach Verbesserung d e r G ü te der Steinkohle ergibt. Das A usland hat uns a u f dem G e b ie te d e r Lieferung von Kohlen mit niedrigem A sch en g e h alt zum Teil überflügelt.

In England hat man g ro ß e A nstrengungen gem acht, um g a n z reine Flö ze getrennt ab zu b a u en und als hoch­

w ertiges Erzeug nis a u f den M arkt zu bringen. Unsere A u fg a b e in Deutschland ist, mit H ilfe unserer hochent­

w ickelten W äsch e tech n ik eine g a n z w esentliche V e r­

ringerung des A sch en g e h altes in unserer verkau fsfäh ig en K o h le h erb eizuführen.

Das setzt a b e r A b sa tz fü r die m inderw ertigen Z w i­

schenerzeugnisse mit 30 bis 50 vH A sch e am O rte der Erzeugung v o rau s. Im gro ßen ist diese A u fg a b e nur lö sb ar über den A b sa tz von elektrischem Strom, n ach ­ dem sehr v ie le Zechen über eine g ro ß e Kokserzeugung, die G ru n d la g e unserer Eisenindustrie, verfü g en , und immer­

hin gew isse G asm e ng en a u f dem eigenen W e rk v e rb ra u ­ chen müssen, w ie z . B. d as S o nn tagsg as, d as in der In­

dustrie keinen A b s a tz findet. Es ergibt sich also die N o tw en dig keit, auch die Steinkohlenindustrie an dem Stro m ab satz in starkem M a ß e zu beteiligen, dam it w ä re g leich zeitig die G e fa h r der allzu großen Zusam m en­

legung der elektrischen Krafterzeu g u n g gebannt.

2. M ehr S tro m a b sa tz auch in Ste in k o h le n g e b ie te n Die zw e ite Forderung lautet a ls o : N icht nur in den B raunko hleng ebieten sollte a u f verm ehrte S tro m erzeu­

gung und gesteigerten S tro m absatz h in gearb eitet w e r­

den, sondern auch in den Erzeugungsgebieten der Steinkohle sollte durch V erw end ung m inderw ertiger A b ­ falle rze u g n isse in leistungsfähigen K raftw erken dieses Z iel erstrebt w e rd e n .

Für die meisten V e rfah re n der g ro ß g e w e rb lich en Er­

zeugung ist a b e r auch W ä rm e erfo rd e rlich . Selbst bei b illigster elektrisch er Krafterzeu g u n g und -Verteilung ist d ie elektrische W ä rm e nur da nutzbringend v e rw e rtb a r und w e ttb ew erb sfäh ig , w o bei dem technischen V o rg an g d e r Strom d e r Beheizung durch Kohle o d er durch irg e n d ­ w e lch e G a s e , w ie K o kso fen g as, sei es w egen d e r e rfo r­

derlich en sehr hohen W ä rm e g ra d e — also über 2000° — o d er der unerwünschten N eben w irkun g d e r V e rb re n ­ n u ngsgase, ü b erleg en ist. Die Verteilung d e r W ä rm e v o llzie h t sich durch die Ko h lenb efö rderu n g a u f der Eisenbahn und den W a s s e rs tra ß e n , den Versandm itteln für M a sse n ve rk e h r; d an eb en kommt in n eu e rer Z eit die Fernleitung von Ko kso fen g as in g a n z beträchtlichem A u sm a ß e in Fra g e , a b e r auch in einem gew issen Um­

fa n g e die V ersendung von Ko kso fen g as von G ru p p e n ­ g a sw e rk e n , die ihre Ko h le aus den versch ied en en K o h leng ebieten a u f dem W a sse r- o d e r dem B ah n w eg e b e zieh e n .

Eine w e itere A usdehnung d e r Fe rn gasverso rgu n g ist d ringend erw ünscht, a b e r nicht als ein e losgelö ste A n ­ g e le g en h e it, die d as b e treffen d e Industrieg ebiet für sich besorg t, sondern in p la n m ä ß ig e r Entw icklung und g e ­ kuppelt mit G ru p p e n g a sw e rk e n und z w e ck m ä ß ig e r A b ­ stimmung d e r G rö ß e n v e rh ä ltn isse . G e n a u w ie a u f dem

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G e b ie te der Strom erzeugung die ab geso nderten K ra ft­

w e rke, die fern von der Kohle liegen, mit den großen Kraftw erken gekuppelt sind oder es zum mindesten sein sollten, so müßte dies auch zw ischen der Ko kerei-Indu­

strie der Kohle erzeugend en G e b ie te besonders Rheinland-W estfalens und neuerdings auch der S a a r — und einer entsprechenden Zahl von G ru p p e n g asw e rke n der Fall sein, schon damit die nötigen N o tvo rräte für a lle Fä lle , die sich denken lassen, gesch affen w e rd e n . Es erg ä b e sich die M öglichkeit, neben der elektrischen Stromversorgung die g ro ß g e w e rb lich e G asverso rg u n g auch von solchen G eb ieten sicher zu stellen, die w eit ab von der Kohle liegen, und die v ie lfa c h klein ere Indu­

strien b eherbergen. Damit w ä re auch der selbständige Unternehmer der Fertigindustrie in der Lage, sich die V o rteile der sehr hochw ertigen G asb eh e izu n g nutzbar zu machen und damit seine Erzeug nisse zu verbessern und die Herstellung zu verb illig en .

3 . P la n m ä ß ig e r A usbau d e r Fe rn g a sv e rso rg u n g A lso dritte Fo rd eru n g: P lan m äß ig e r A u sbau der g ro ß ­ gew erblichen Ferngasversorgung von den großen koks­

erzeugenden K o hlengebieten unter Kupplung mit vor handenen oder neu zu errichtenden G ru p p e n g asw e rke n , die so im Lande verteilt w erden müßten, d a ß sie überall wirksam e Stützpunkte für die Ferngasversorgung w ä re n .

Damit w ä re auch eine w eitere M öglichkeit gesch affen , die N ebenausbeute der Koks- und G a se rze u g u n g , au f die w ir ja besonders w egen der d a ra u f beruhenden ch e­

mischen Industrie, a b e r auch w egen der an falle nd en Treibstoffe an g ew iesen sind, so zu gestalten, d a ß der technische W irku n g sg rad möglichst hoch ist.

Eine w eitere A u fg a b e ist unsere Versorgung mit Erzen, sowohl mit Eisen erzen , w ie mit Erzen des Kupfers, der sonstigen N ichteisenm etalle und sch ließlich des S ch w e­

fels. Die N otw endigkeit, uns in w eit größerem M aß e als bisher von der Erzversorgung aus dem A u slan d un­

a b h än g ig zu m achen, brau ch e ich nicht au sein an d erzu ­ setzen. Der Z w an g ergibt sich schon allein d a ra u s, d a ß die bisherigen Bezieh er unserer Fertigw aren infolge ihrer eigenen W irtschaftsno t nicht mehr bereit o der in der Lage sind, uns w ie früher Fertigw aren a b zu kau fen und uns die G eldso rten zur Rohstoffbeschaffung in au sre i­

chendem M a ß e zur Verfügung zu stellen. Die Mutter N a tu r hat uns mit so großen M engen Eisenerzen v e r­

sorgt, d a ß w ir die heutige Roheisenerzeugung mehrere G e sch le ch ter hindurch mit diesen V o rräten in vollem Um fange bew erkstelligen könnten. Sie liegen auch nicht einm al in u n erreichb arer Ferne von den eisen erzeug en ­ den G e b ie te n . W ä h re n d w ir g ro ß e M engen phosphor­

haltiger Eisenerze aus Schw eden nördlich des P o la r­

kreises o d er aus der N o rm an die b ezieh en, haben w ir im eigenen Lande Eisen e rzlag er. Die Entfernung z w i­

schen den S alzg itte r Vorkommen und dem M ittelland­

kan al ist wesentlich geringer als die zw ischen den Schw edenerz-Vorkom m en und Lulea am Bottnischen M eerbusen o der N a rv ik an der norw egischen Küste. Die süddeutschen D o g g ere rze haben eb en falls nur 40 km bis zum Rhein bei W ald sh u t unterhalb Sch affh au sen zu über­

w in den . A b e r diese Eisen erze sind sehr arm an Eisen und d azu kieselsäu rereich . D arau s ergibt sich einm al die N o tw endig keit, sie mit d en kb ar geringsten Kosten zu g e ­ w innen, eine A u fg a b e , die bergm ännisch lö sb ar ist.

Die In g e n ieu ra u fg ab e , mit diesen arm en kieselsauren Erzen fertig zu w e rd e n , kann als gelöst betrachtet w e r­

den, nachdem die V e rfah re n zur V o rbehandlung und die A nreich eru n g sverfah ren entw ickelt w o rd en sind. Die A u f­

g a b e , diese V e rfah re n so w irtschaftlich zu gestalten, d a ß sie in w enigen Jah ren nicht nur ein vo rü b erg eh en d er B e ­

helf, sondern eine b leib e n d e Einrichtung in unserer groß­

g e w e rb lich en W irtsch a ft sein w e rd e n , ist sicher lösbar, w enn von allen in Fra g e kom m enden Stellen die Voraus­

setzungen g e sch affen w e rd e n . G ru n d sätzlich ist es also m öglich, einen erhe b lich en T eil unseres Roheisens aus eigenen E isen erzen zu gew innen und d a h e r die Grund­

la g e v ie le r Industrien zu sichern. A b e r auch hier kommt zu r G eltu n g , d a ß die elektrische Kraftversorgung in den in Fra g e kom m enden G eb iete n bereits heute sichergestellt ist, ein Z eich e n , w ie w e it diese Kraftversor­

gung in d e r unvollkom m enen Form, in der w ir sie zur Verfügung h ab e n , bereits heute die Errichtung neuer In­

dustrien erleichtert.

4 . A usb au d e r e ig e n e n Elsenerzv erso rg u n g A lso vierte Fo rd eru n g : A u sb au unserer eigenen Eisen­

erzverso rg u n g , so d a ß in verh ältn ism äß ig kurzer Frist un­

sere eigene Eisen erzeu gu n g vo r den Zufälligkeiten der Belieferung vom A u slan d w eitgehend gesichert ist.

Bei den N ich teisen m etallen , besonders beim Kupfer, kommt in w esentlich stärkerem M a ß e als im vergangenen Ja h re die V e rd rä n g u n g durch Aluminium in Frage. Bei den V ered elu n gsm etallen für die Eisen- und Stahlerzeu­

gung ist m anches im G a n g e , w o rü b er ich hier nicht spre­

chen möchte. Ein sehr g ro ß e r T eil w ird a b e r immer un­

entbehrlich sein und d a h e r vom A u slan d bezogen wer­

den müssen. Um so mehr gilt a b e r die Forderung, daß w ir d a , w o w ir uns mit eigenen Kräften helfen können, unablässig nicht nur an den technischen A ufgaben, son­

dern auch an ih rer w irtsch aftlich trag b are n Ausgestal­

tung so a rb eite n , d a ß d e r W e ltru f des deutschen Inge­

nieurstandes erhalten bleibt.

A u f das g ro ß e G e b ie t der B e k l e i d u n g s i n d u ­ s t r i e und d e r h ierfür e rfo rd erlich e n „Verdrängungs­

sto ffe" w ill ich mich nicht w a g e n , da es mir zu fern lie g t; a b e r eines möchte ich im Rahmen dieser Dar­

legungen doch b eto n en : D a ß w ir so w enig W o lle haben, liegt an der V e rn ach lä ssig u n g unserer Schafzucht. Es w ird ja zu r Z eit sehr vie l in d ieser Hinsicht nachgeholt, und da dies A u fho len recht schnell vo r sich geht, liegt es in der N a tu r der D ing e, d a ß zunächst einm al das reine W o llsc h a f gehalten w ird , d as nur so viel Milch gibt, wie zu r A u fzu cht d e r Läm m er e rfo rd erlich ist, und das in H erden gehalten w e rd e n kan n , also G ro ß b e trie b voraus­

setzt. Die A u fzu cht des ostfriesischen M ilchschafes, das im Sommer nicht unw esentliche M engen Milch für den H au sh alt liefern kan n , und das fü r den Kleintierhalter ein gegebenes H austier ist, w ird dem gegenüber vernach­

lässigt. D as hat unter an d erem seinen G ru n d darin, daß unsere g ro ß e n atio n alp o litisch e A u fg a b e , die Seßhaft- machung der w irtsch aftlich A b h än g ig en durch eigenen H ausb esitz z w a r vie lversp re ch en d e A n fän g e überall in unserem V a te rla n d e a u fw eist, d a ß a b e r, da w ir ja erst im A n fan g stehen, hierbei zu n äch st so v ie le Aufgaben zu lösen sind, d a ß mehr d iejen ig en H austiere gehalten wer­

den, deren Pflege ü b e rall bekann t ist, die Z ieg e und das Sch w ein . W e n n erst die A nfangsschw ierig keiten der S eßh aftm achu n g überw unden sein w e rd e n , also viel­

leicht in 2 bis 3 Ja h re n , dann sollte man bei der Auswahl der H au stiere d as o stfriesische M ilch sch af nicht ver­

gessen, d as 8 Pfund W o lle und noch mehr im Jahre lie­

fern kann. Dam it ist d e r W o llb e d a rf einer Familie zu d ecken , und z w a r neben nicht unbeträchtlichen Mengen M ilch und Fleisch.

Die E i g e n h e i m s i e d l u n g ist die gro ß e Aufgabe d er innerpolitischen Befestigung unseres Volkes. Ein gro ßes Industrievolk mit ein er vie l zu kleinen bäuerlichen W irtsch a ft, viel zu klein in dem S inne, d a ß der Bevölke­

rungsanteil unseres Bauerntum s viel zu stark gesunken ist,

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kann nur bestehen, w enn einm al diesem Sinken des Bauerntums durch p la n m ä ß ig e Förderung Einhalt g e­

boten w ird, zum än d ern die g ro ß e Z ah l d er w irtsch aft­

lich A bhängigen, die d as Bauerntum z a h le n m ä ß ig a u ß e r­

ordentlich ü b e rrag e n , seß h aft und dam it krisenfest g e­

macht w erden. Die erste A u fg a b e ist mit G lü c k und G e ­ schick an g epackt w o rd en .

Man wird die Förderung des Bauerntum s im Dritten Reich einstmals als einen M arkstein in der Kultur­

geschichte Europas an seh en . A b e r d ieser W e g kann nur zum Ziele führen, w enn a u f d e r a n d ere n Seite die wirtschaftlich A b h ä n g ig e n , die bisher a lle s, w a s sie an Nahrungsmitteln brau ch ten , a u f dem M arkte g ekau ft h a ­ ben, in diesen Sich eru n g svo rg an g so rasch w ie m öglich eingeschaltet w e rd e n . Es bleibt d a h e r eine g e b ie te­

rische Forderung d e r Staatsp o litik, d a ß mit allen Mitteln die Eigenheimsiedlung d e r w irtsch aftlich A b h än g ig en mit etwa 1000 qm Land allen sonstigen H a u sb au p lä n e n vo r­

zuziehen ist.

Ich habe oft betont, d a ß durch die Seßh aftm achu n g ein z u s ä t z l i c h e s A r b e i t s e i n k o m m e n von 20 vH, ja bis zu 50 vH e rzie lt w e rd e n kann. Schon die Haltung einer Z ieg e mit 3 bis 4 Liter M ilch ergibt 45 bis 60 Pfennig kalen d ertäg lich en Ertrag für eine g a n ze Reihe von M onaten, für vie le Volksgenossen ein e Verm ehrung des Einkommens um fast 10 vH . W e r etw as von V ie h ­ zucht versteht, w ird mir bestätigen , d a ß dies bei guter Pflege nicht schw er ist. S ch w ein eh altu n g nützt alle Küchenabfälle in d en kb ar bester Form au s. G em üse und Kartoffeln au f eigenem Land g e zo g e n , w a n d e rn mit g e ­ ringstem Verlust vom G a rte n über die Küche in den M a ­ gen. Und d a ß unsere A rb e ite rsch a ft w en ig O b st v e r­

braucht, liegt nicht d a ra n , d a ß sie das O b st nicht haben möchte, sondern d a ra n , d a ß es zu teu e r ist. Die K ir­

schen, Ä pfel, Birnen, Stach el-, Johannis- und Him beeren schmecken vom eigenen G a rte n b e in ah e so gut, w ie die, welche w ir als Jungen beim N a c h b a rn g e klau t h aben . Alles, was ab fä llt, w ird n u tzb ar gem acht. N ichts geht verloren.

Die Erfahrungen haben g elehrt, d a ß d e r g rö ßte Teil dieser Nahrungsmittel zu sä tzlich v e rb ra u ch t w ird , also nicht die Leistungen des R eichsnährstand es b e e in trä ch ­ tigt. Nirgends w ird so viel M ilch den Kindern g e g e b en , wie in dem H aushalte, in dem eine Z ie g e o d er g a r eine Kuh vorhanden ist. N irgend s sehen die K in d er d erartig glänzend aus w ie d a , w o a u f eigenem Besitz gewirt- schaftet wird. N irgends a b e r auch w ird w e n ig e r G e ld in die Gastwirtschaften g etragen als d a , w o der M ann den ganzen Sommer für seine Fre ize it re ich lich e B esch ä fti­

gung in Haus, Stall o d er G a rte n und w o m ö g lich au f Pachtland findet. Nichts a b e r gibt a ll den Industrien, die für den Bedarf in H aus, Stall und G a rte n arb eite n , a b e r auch für die Bekleidung, stärkere Belebung als der Eigenhausbau der w irtsch aftlich A b h ä n g ig e n .

Da und dort ist oft betont w o rd e n , d a ß die Forderung nach 1000 qm G a rte n la n d ü b ertrieb en sei. Es w ird d a b ei übersehen, d a ß die Klein tierh altu n g, also Z ie g e , S ch w e in , Hühner, Kaninchen und in Zukunft M ilch sch a f an sich eine nicht unerhebliche G a rte n g rö ß e beding t, und d a ß alles, was an A b fa ll in diesem G a rte n a n fä llt, mit A u s­

nahme des K arto ffelkrau tes, als G rü n fu tte r v e rw en d et wird, während es bei H äusern ohne Stall v e rlo ren g e h t, und nicht einmal die bescheidensten A n sp rü ch e an Dün­

gung aus der eigenen W irtsch a ft b e fried ig t w e rd e n kön­

nen. W e r ab er glaubt, d a ß die Kenntnis d e r V ieh h altu n g in unserem Volke vergessen sei, d e r sehe sich einm al all die vielen Siedlungen an und u n terhalte sich mit den Leuten. Er wird feststellen, d a ß die Erfo lg e sehr gut sind.

Freilich, ein ordentlicher Futterboden gehört zu jedem

Stall und d as sollten sich die A rch itekten, die R egel­

form en für H äu ser entw erfen und ausführen, dreim al hinter die O h ren schreiben.

D er S t a n d o r t d e r S i e d l u n g ist in ein ig er Ent­

fernung von den gro ßen Städten zu w ä h le n , ü b e ra ll gibt es W a ld , aus dem billiges Land für 30 bis 50 Pfennig je Q u ad ratm e te r zu r Verfügung gestellt w erden kann.

Die Forstleute müssen sich Ersatz schaffen an den g ro ­ ßen Fläch en, die heute noch als Ö d la n d vo rh an den sind, so d a ß keine Verm inderung des W a ld b e sta n d e s eintritt.

K ein esfalls a b e r soll d as um die großen Städte herum liegen de G arte n - und A ck e rla n d nun auch noch mit H äu ­ sern bebaut w e rd e n , w o d urch die N ahrungsversorgung d ieser Städte noch w e iter verschlechtert w ü rd e. Die M öglichkeit, die ang esied elten A rb e ite r zu ihren A rb e its­

p lätzen heran zub rin gen , besteht a u f m ancherlei A rt. Bei uns im S a a rg e b ie t fah re n die Leute über eine Stunde mit d er Bahn, v ie le kommen mit dem Fa h rrad . Seh r zu b e­

grüßen ist die Schaffung von R a d f a h r w e g e n , w ie man sie in den A n fän g en überall in Deutschland an den Landstraßen sehen kann. W ir haben auch im S a a rla n d frü h er die sogenannten Bergm an n spfad e g e h ab t, die quer durch die W ä ld e r dem Bergm ann den W e g zu seiner Arbeitsstätte verkürzten. Dr. L u d o w i c i hat d a r­

a u f hingew iesen, d a ß solche verkürzte R ad fa h rw e g e g e ­ schaffen w erden sollen. Ein zw e ifello s au ßero rd en tlich b egrü ßen sw erter V o rsch la g . Zu keiner Z eit w a r w ie heute im Dritten Reich in solchem M a ß e die M öglichkeit g eg e b en , so g ro ß e A u fg ab e n unseres Volkstums zu lösen.

Die W o h n u n gsverlagerun g der w irtschaftlich A b h ä n g i­

gen aus der Enge der Städte und ihre Seßhaftm achung durch Eigenheim siedlung ist eines der wichtigsten!

5. Ü b e rra g e n d e Bedeutung d e r E ig e n h e im ­ siedlung

A ls fünfte Forderung, und z w a r als w ichtigste, ergibt sich a lso , d a ß die Eigenheim siedlung ü b e rall, g leich ­ gültig ob vo rh an den e Industrien bestehenbleiben oder neue an zw e ckm äß ig e n Plätzen in G a n g gesetzt w e rd e n , nicht als N eben w irkun g , sondern als H auptw irkung b e­

h andelt und betrieben w ird .

W e n n ich nun zum Eingang meines V o rtra g es zu rü ck­

k eh re, so möchte ich sag en , d a ß vo rh an d en e Industrien grundsätzlich n u r in A u s n a h m e f ä l l e n v e rla g e rt w erd en dürfen. A b e r a lle s, w a s neu gesch affen w ird

— und das ist im Rahmen unserer au g en blicklich en vo lks­

wirtschaftlichen Entwicklung nicht w enig — soll dort e r­

richtet w e rd e n , w o es am zw eckm äßigsten ist.

N o ch ein kurzes W o rt zur V e rlag eru n g von Industrie o der Errichtung von neuen in den lan dw irtschaftlich en G eb iete n des O stens.

Z u r Erlangung ein er gewissen U n ab h än g ig keit in der Versorgung mit Spinnstoffen und mit ö le n w ird man zw e ck m ä ß ig die Erzeugung in die g ro ß en , geschlossenen lan d w irtschaftlich en G e b ie te verleg en . Die Erzeugung und V erarb eitu n g von Flachs setzt g a n z an d e re B earb eitu ng s­

verfah ren vo rau s als die der Baum w olle. W o lä g e diese V e rarb e itu n g wohl besser als in den G e b ie te n des O stens, die für seinen A n b au zw e ck m äß ig sind.

Die V e rarb e itu n g von Fleisch, Fett und M ilch zu B ü c h s e n w a r e gehört natürlich auch in die G e b ie te , d ie hohe Frachten zu trag en h ab e n , ehe sie an die g ro ­ ßen V erbrauchsstätten kommen. A lle Bo den erzeu g nisse sollten in erster Linie dort ve ra rb e ite t w e rd e n , w o sie a n ­ fa lle n . D azu gehört, d a ß dort K raft und W ä rm e billig e rze u g t w e rd e n . A uch das ist keine u n lö sbare technisch­

w irtsch aftliche A u fg a b e .

ü b e r die V e r k e h r s a u f g a b e n , mit A usnahm e der

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R ad fa h rw e g e, hab e ich in diesem Rahmen nicht gesp ro ­ chen. A uch w ill ich die A usw irkungen des Baus der A d o lf-H itler-Straßen, der W a sse rstra ß e n sow ie d e r Ent­

wicklungsm öglichkeiten der Eisenbahn nur streifen. Der G ru n d satz hat immer gegolten und w ird immer gelten, d a ß neue V erkeh rsw eg e und die Verbillig un g und V e r­

besserung des bisherigen V ersan ds neue w irtsch aftliche M öglichkeiten sch affen , die eine besondere Förderung durch die plan m äß ig e Verteilung von elektrischer K raft und W ä rm e erfah ren w erd en .

I n d u s t r i e p l a n u n g heißt letzten Endes nichts an­

deres als in w eitestgehendem M a ß e den schöpferischen M enschen ü b e rall in unserem V a te rla n d e , ohne sie zu ve rp fla n ze n und dam it w u rze llo s zu m achen, die Bedin­

gungen zu sch affen , ihren Unternehm ungsgeist zu betäti­

gen und dam it d e r Lösung an der g ro ßen A ufgabe un­

seres V a te rla n d e s sich zu beteiligen . N icht weitere Zu­

sam m enballung in engen Industriegebieten und damit in G ro ß städ te n ist die A u fg a b e , sondern Schaffung eines freien V o lkes a u f eig e n e r S ch o lle !

Die Durchführung d e r In d u strie -V e rla g eru n g

D ipl.-Ing. J . A. Bader,

Reichsheimstättenamt Berlin

Der Beg riff Industrieverlagerung ist in den letzten J a h ­ ren entstanden und zu einem S ch la g w o rt gew o rd en , um dessen Inhalt und Auslegung alsb a ld eine heftige Fehde entbrannt ist. Entstanden ist der B eg riff bei den A u s­

einandersetzungen über die Z w eckm äßig keit der d e rz e i­

tigen räum lichen Struktur der Industrie und der betrieb ­ lichen A rbeitso rg anisatio n der Einzelunternehm ung. Diese Zw eckm äßigkeitsfrag en w a re n aus zw e i G rü n d en gestellt:

1. Der T atsa ch e der Um w älzung a lle r w ehrpolitischen Lebensbedingungen der V ö lk e r, hervorgerufen durch den W a n d e l d e r technischen M öglichkeiten und

2. der Ä nderung der sozialökonom ischen Lebensbedin­

gungen als Folge der Industriealisierung der G ü te re rz e u ­ gung.

So, w ie in den meisten Staaten heute Indu strieverlag e­

rung geh an dh ab t w ird , ist sie ein a u f der Unternehm er­

initiative beruhender, an die neuen Bedingungen des Raumes an g e p a ß te r V o rg an g , der aus natürlichen im Vö lkerleben immer w iederkehrend en Entwicklungsum ­ schichtungen entsteht.

Im G e g e n sa tz zu frü h er, w o Stando rtw ahl und Einrich­

tung des Betriebes aussch ließlich nach dem G e w in n b e­

stimmt w a re n , tritt jetzt eine staatlich e Lenkung dieser V o rg än g e au f, um die Interessen des völkischen Staates und die Lebensbedingungen der vö lkischen G em ein sch aft zu sichern. D arau s ergibt sich als selbstverständlich, d a ß diese V o rg än g e nicht etw a so au szu leg en sind, d a ß man unter ihnen A bbru ch der Industrie an der einen Stelle und N e u au fb au an einem and eren Platz verstehen kann, sondern die sinnvolle Verteilung der A rb e it in den Land­

schaften ist G eg en stan d des V e rlag eru n g sverfa h ren s. D a ß der erhobene Einw and des W irtsch aftsexperim en tes nicht stichhaltig ist, w ird uns sofort k la r, wenn w ir einen Rundblick über die G re n ze n unseres V ate rla n d e s tun und dort V o rg än g e a u f diesem G e b ie t feststellen, deren A u s­

m aß gew altig ist und zu einer vollständigen Um prägung des europäischen A rbeitsraum es führt.

So entstehen in Italien, im A ppenin und in den G e b ir­

gen der N o rd g ren ze des Landes, g a n z neue Industrie­

gebiete, deren Verkehrsgestaltung und betrieb liche Ein­

richtung mit den alten Formen der industriellen Erzeugung und Zuordnung des A rbeiters zum Betrieb nicht mehr zu verg leich en ist. Frankreich v erleg t T e ile seiner Industrie in die V o g esen , hart hinter den G ü rtel seiner O stfestun­

gen. A n d ere T eile der Industrie w eit nach dem Süden und W esten des Landes. England lä ß t im W e sten und N ordw esten bis hinaus in d ie B erge S ch o ttlan d s'n e u e In­

dustriegebiete entstehen. In Rußland w a n d ern bereits seit Ja h re n die wichtigsten W ehrindustrien in den U ral und nach S ib irien , w äh ren d man an der W e stg re n ze des

Landes eine 100 km breite Z o n e errichtet, die voll­

kommen von Industrie entblößt ist. Die Tschechoslowakei betreibt eine In du strieverlageru n g des Landeskernes und entblößt die w estlichen und nordöstlichen Landesteile mehr und mehr von Industrie. In den bisher rein ag rarw irtsch aftlich en Ländern des Südostens entstehen als Folge ein er g eän d erten W irtsch aftspo litik neue Indu­

strieg ebiete, deren A u fb a u O p fe r kostet, und nach alten Begriffen unrentab el ist. Mit Recht können w ir von einer Industriew anderung sprech en , deren A u sm aße gewaltiger sind als die Erscheinungen des A u fb au es der Industrie in den letzten 50 Ja h re n .

Die Bedeutung d ieser Erscheinungen für die euro­

päisch e O rd nu n g der W irtsch a ft und des Bestandes der V ö lk e r w ird erst in Zukunft o ffe n b a r w e rd e n . Stellen wir nun die Fra g e nach ein er U rsach e der Erscheinung, die bei fast allen V ö lkern g leich ze itig als Schwerpunkt des H andelns zu erkennen ist, so erhalten w ir überall den

„S c h re i nach n atio n aler Sicherheit" als A ntw ort. Die führen­

den S taatsm änner haben erkan n t, d a ß in zukünftigen Krie­

gen der A rbeitsraum ebenso w ichtig ist w ie der Verteidi­

gungsraum , und d a ß es nicht mehr m öglich ist, hier Ab­

grenzungen a n zu erke n n e n , d a ß vielm ehr die Krieg­

führung d e r Zukunft die beiden Räum e als einheitliche O p e ratio n sb asis betrachten w ird .

1. D er technische Fortschritt hat eine Schrumpfung des Raumes erzeu g t, die zu ein er V erklein eru n g der Sicher­

h eitsgrundlagen führt, w o ra u s die Folgerung entsteht, daß in dem geschrum pften Raum e mehr Unordnung herrscht a ls im au sg ew eiteten , „w e n n nicht alle s a u f seinem Platz steht", so w ie d as d e r en g ere Raum eben erfordert.

2. H at der technische E in g riff des M enschen in die ge­

w a ch sen e Landschaft eine vo llstän d ig e Veränderung der natürlichen Lebensbedingungen h ervo rg eb rach t, und die h ieraus entstandenen so zialö ko n om isch en Spannungen müssen beseitigt w e rd e n , w e il sie die völkische Lebens­

g ru n d lag e g e fäh rd e n .

U nterzieht man sich d e r A u fg a b e , ein e Prüfung der alten R aum gesetze in w irtschafts-, w ehr- und siedlungs­

p olitischer Hinsicht vo rzu neh m en , so ergibt sich Fall für F a ll, d a ß die alten M a ß stä b e und B eg riffe keinen W ert mehr besitzen und v e rsa g e n . D esh alb gebietet die na­

tio n ale Sich erh eit jedem V o lk e , nicht nur die völkerbin­

dende Seite der Tech n ik, sondern auch die völker­

trennende G e fa h r d e r Tech n ik zu sehen und sich ernst­

haft mit den W irklich k e ite n a u sein an d erzu setze n , die in der Erkenntnis stecken, d a ß die V ö lk e r ein an d e r fremder w e rd e n , je mehr sie technisch sich e in a n d e r nähern. Seit dem D ezem b ertag des Ja h re s 1914, an dem über den frie d lich um den Dom versam m elten H äusern der Stadt

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Freiburg ein fran zö sisch es Flug zeug erschien und die erste mordende Bom be in die T a g e sa rb e it der Z iv ilb e v ö l­

kerung platzte, hat eine heim liche Unruhe die M en sch ­ heit ergriffen. Die ü b e rlie ferte Vorstellung von S ich e r­

heit ging in die Brüche. W a s d e r Z e rfa ll d e r alten S ich e r­

heitsvorstellung für den n atio n alen A rbeitsrau m im K rie g s­

fall bedeutet, sei an einigen Z ah le n erläu tert. N a c h A n ­ gaben von C a p ta in Hogg erschienen in 13 W o ch e n des Jahres 1916 fein d lich e Luftstreitkräfte über dem Distrikt Cleveland. Die Folge d avo n w a r , d a ß die Eisenprod uk­

tion um 30 000 Tonnen, d as ist ein Sechstel d e r Ja h re s ­ produktion, zu rü ckgin g. Fern er w u rd e die Beobachtung gemacht, d a ß bei P räzisio n sarb e it erheblich mehr Fehler entstanden sind und die A u ssch u ß ziffe r der industriellen Produktion höher w u rd e.

Ober deutsche Erfah ru n gen gibt fo lg e n d e r V o rg an g Aufschluß. Im Herbst 1916 w a r in den Betrieben des Stahlwerksverbandes im Ruhrgebiet die Produktionsver­

minderung so stark g e w o rd en , d a ß sich d e r A u fsich tsrats­

vorsitzende telegraphisch an d ie O b e rste H eeresleitung dahin äußerte, d a ß die Flie g e ra n g riffe d e ra rtig e Störun­

gen verursachten, d a ß die Lieferungspro gram m e nicht e r­

füllt werden könnten. Die durch F lie g e ra n g riffe v e ru r­

sachten Störungen des Betriebes führten zu Produktions­

ausfällen von durchschnittlich 30 vH .

Ein französischer G e n e ra ls tä b le r fa ß te die Erfahrungen des Krieges lakonisch in dem S a tz zu sam m e n : „S tä n d ig e r Alarm oder Flieg erg efah r genügen schon, um die A rb e it zu unterbrechen und die Leistung h e ra b z u se tze n ." Die Bevölkerung und deren A rb e it, gleichgültig ob d as A r ­ beitsziel Versorgung d e r Frauen und K in d er o d e r des kämpfenden H eeres ist, sind ein K am p fzie l des A n g re ife rs geworden.

Die aus dem technischen Ein griff des M enschen in die natürlich gewachsene Lan dsch aft erw ach se n e A u fg a b e besteht darin, ein richtiges V e rh ältn is von Lan d sch aft und Lebensbedingungen herzustellen. O ber d as A u sm a ß die­

ser Eingriffe seien hier ein ig e Daten g e g e b e n , die uns zeigen, daß hier ebenso g e w altig e W an d lu n g e n v o r sich gegangen sind, w ie w ir sie heute in d e r Erscheinung der Industriewanderung erleb en . Säm tlich e V u lk a n e d e r Erde schaffen innerhalb eines Ja h re s noch nicht einen K u b ik­

kilometer Gestein und an d e re M assen an die O b e rflä c h e , der Mensch ab e r leistet im g leich en Z eitrau m an A u f­

schüttungen a lle r A rt w eit ü ber einen Kubikkilo m eter. Der Waldgürtel der Vereinigten S taaten w u rd e durch d ie A r ­ beit weniger M enscheng eneratio nen von 326 M illionen Hektar auf 55 M illionen H e ktar, d. i. ein S ech stel, v e r­

ringert.

Von unseren Industriebetrieben, die mehr als 200 Per­

sonen beschäftigen, und so lch e h aben w ir rund 17 000, ist mehr als die H älfte a u ssch lie ßlich in den 53 G r o ß ­ städten angesiedelt. D er v e rb le ib e n d e Rest befin det sich nun nicht etwa in der Form von W e rksie d lu n g a u f dem flachen Lande, sondern w iederum vo rw ie g e n d in den Städten, die w en ig er als 100 000 E in w o h n er h a b e n . Die richtige Zuordnung von B au e rn h o f, Industrie und H a n d ­ werk ist eine nicht w e g zu le u g n en d e V o rau ssetzu n g eines innigen Gütertausches zw isch en A rb e ite r und B au e rn , d e r eben nur dann m arktw irtschaftlich richtig und reibungslos erfolgen kann, wenn diese Zuo rd nung je n e so zia lö k o n o ­ mische Ordnung vo llzieh t, die bei den technischen E in g rif­

fen in die Landschaft, die in d e r V e rg a n g e n h e it v o rg e ­ nommen worden sind, nicht berücksichtigt w u rd e . Es g e ­ nügt nicht mehr festzustellen, d a ß d e r W e g vom E rz e u g e r zum Verbraucher lä n g e r g e w o rd en ist, man kann diese Tatsache auch nicht durch Preis- und Lohnpolitik, a lso a u f der Ebene des G e ld e s , aus d e r W e lt sch affen , sondern

muß an erken n en , d a ß A rb e ite r und B au e r auch räum lich ein an d e r n äh e rg eb rach t w e rd e n müssen, um diesen W e g zu verk ü rzen . Und desh alb ist es notw end ig, bei der Durchführung von In d u strieverlagerung en nicht zuerst über d as W i e zu sprech en , sondern über d as W a s . Die Sch w ierigkeiten liegen meist d a rin , d a ß d e r A b sie d ­ lungsort gegen die V erlegung des A bsied lu n gsbetriebes Einsprüche geltend m acht, d ie mit arbeitsm arktpolitischen, w irtschafts- und steuerpolitischen Umständen begründet w e rd e n . Da die A nsiedlung sg em einde im allgem einen auch unter Berücksichtigung d e r in Zukunft zu e rw a r­

tenden w irtschaftlichen V o rteile , w e lch e die A nsiedlung eines neuen Betriebes mit sich bringt, sich zu a lle rle i V e r­

günstigungen bereit erklä rt, muß d a ra u f g eachtet w e rd e n , d a ß durch diese Vergünstigungen nicht Ü bervorteilungen von G em ein d en entstehen. M an kann beo b ach ten , d a ß G em ein d en , w e lch e die Ungeklärtheit au f dem G e b ie te der Industrieverlagerung richtig erkannt h aben , die in der lib e ra le n Z eit übliche Industriealisierungspolitik w e ite r­

b etreib en , und z w a r diesm al unter dem Deckm antel der A rb e itsb esch affu n g . Dam it w ä re n w ir w ie d e r dort a n ­ g e lan g t, w o w ir im Ja h re 1931 au fgeh ö rt h ab e n , näm lich d a ß die w irtschaftlich stärkeren G ro ß g em ein d e n a u f Kosten der mittleren und kleineren G em ein d en indu­

strialisieren .

D ieser Zustand lä ß t sich nur beseitigen, w en n , w ie w ir es bereits in O stpreußen für die Durchführung des Ost- p reu ßen p ian es vorgesehen h aben , die Verhandlungen über die V e rlag eru n g von Betrieben nicht von den G e ­ m einden, sondern von den O b e rp räsid en ten geführt w e rd e n und der O b e rp rä sid en t sich die Entscheidung der Stan do rtsw ah l v o rb e h ä lt. Ferner können Einfluß a u f die V erlag erungsdurchführung a lle jenen staatlichen und Parteistellen nehmen, die als H auptbeschaffungsstellen in Fra g e kommen. D ieser Einfluß kann d a ra u f abgestellt sein, a lle jene G e b ie te , die aus m ilitärischen, w irtsch aft­

lichen o d er bevölkerungspolitischen G rü n d en eine Ä n d e ­ rung ih rer W irtschaftsstruktur erfah ren müssen, durch die Hinleitung von A u fträg en zu beleb en . Diese Entw ick­

lung kann unterstützt w e rd e n , indem diese G e b ie te gleich­

zeitig durch Senkung der Lasten abg aben und die G e ­ w äh ru n g von günstigen Fracht- und Lohntarifen fü r die A n la u fz e it ausgestattet w e rd e n . A n dererseits müßte in Aussiedlungsgebieten eine Z uzu gssperre für B etriebe, ein V e rb o t d e r Erw eiterung der Pro du ktio n skapazität, d as für die einzelnen W irtsch aftsg ru p p en festzusetzen w ä re , und sch lie ß lich eine Z u zu g ssp erre für A rb eitskräfte a n g e ­ ordnet w e rd e n . Für die Durchführung von V erlag eru n g e n w ä re n die Erfahrungen der G e w erb eau fsich tsäm te r sehr w e rtv o ll. Es ist jedo ch festzustellen, d a ß man sich dort noch viel zu w enig mit den grundsätzlichen Frag en der In du strieverlageru n g vertrau t gem acht hat. A uch haben d ie T reu h än d e r der A rb e it wichtige A u fg ab e n zu erfüllen, w e il mit der Verleg u n g von Betrieben teilw e ise A rb e ite r­

entlassungen verbunden sind, die in d e r Form d e r Um­

schulung o d e r zum Teil auch Umsiedlung gelöst w erden müssen.

Sch lie ß lich sei auch noch a u f die Unterstützung der zu ständ ig en Lan desarbeitsäm ter h in gew iesen , die sich bei d e r D urchführung von V e rlag eru n g e n und dam it v e r­

bundenen N eueinstellungen bereit e rklä rt h ab e n , für die A n la u fz e it d e r v erlag e rten Betriebe die bisherigen U nter­

stützungssätze w e ite rzu z a h le n , und z w a r auch d an n, w enn die Um schulung von A rb e itsk räfte in Fra g e kam . S ie h aben d a rü b e r hinaus dem Um schulungsträger, im allg em ein en d e r G e m e in d e , den ein ein h a lb fach e n Unter­

stützungssatz pro M ann zu r Finan zieru n g d e r Umschulung g e z a h lt so w ie , w enn dies möglich w a r, Um schulungs­

kräfte z u r V erfü gu n g gestellt.

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(8)

Siedlung und Planung

S ta d tra t H. Schmidt,

A lto n a

Siedlung und Planung, zw e i unzertrennlich verbundene Begriffe für die O rdnung von Vo lk und Raum, von a u s ­ sch lag g eb en d er Bedeutung für die Erhaltung und Pflege der Stam m eseigenschaften, d e r G esundheit und A rb e its­

freudigkeit eines Volkes. Unverstand, Fehlleitung techni­

scher Forschungsergebnisse, G ew innsucht und falsch e Erziehung w a ren A n la ß zu dem Unglück m enschlichen G esch eh en s, die uns die letzten Jah rzeh n te geb rach t haben und die den Hang zur revolutionierenden N e u ­ gestaltung der Lebensverhältnisse in allen Ländern schon fast gewohnheitsm äßig in Form von herausfo rd ernden H aßkundgebungen in zunehmendem M a ß e gesch affen haben. In Deutschland haben im Kam pf um Sein o der N ichtsein die gesunden K räfte eines rassisch noch w enig verflachten Volkes über M inderw ertigkeit und falsch e Führung obsiegen können, im A u slan d stehen diese A u s­

einandersetzungen noch bevor, und die ersten A n ze ich e n in verschiedenen Ländern scheinen den Entscheidungs­

kam pf der fieberkranken V ö lker einzuläuten.

Betrachten w ir doch einm al den W e rd e g a n g der V ö lker, es ist ein ew iges Kommen und G e h e n gew esen, A rtenw icklung und A rtv e rfa ll, und ein unbeugsam es N aturg esetz überw acht mit unerbittlicher Strenge die Entwicklungsform en des organischen Lebens und v e r­

nichtet, w a s in blinder Verm essenheit sich erheben w ill über gottgewolltes G esch e h en . Die Sünde w id e r das Blut hat die besten Rassen verw ässert, das Erbgut zerstört und die geistige Entwicklung in Bahnen gelenkt, die ein Z urück nicht mehr gestatten.

Es kann kein g rö ßeres Unglück über ein V o lk herein ­ brechen, als wenn artfrem des Blut hineinströmt und mit d er dadurch bedingten V ersch ied en artigkeit in den Le­

bensauffassungen und fortschreitenden Rassenmischung die Energien und heroischen A n lag en des V olkes z e r­

brechen, seine Fortpflanzung gehemmt und mit dem Schw inden des Lebensw illens und des A rtbew ußtseins allm ählich sein sicherer U ntergang herbeigeführt w ird . W ir in Deutschland haben den G efah ren p u n kt über­

wunden, eine Fülle von G e se tze n , die die rassische W ie d e rg e b u rt des deutschen Volkes zum Z iele h aben , ist in Tätigkeit getreten, und es ist eine der H au p tau f­

g aben der Führung, durch sinnvolle A u fkläru n g die b e­

ginnende Erkenntnis für die Lebensnotwendigkeit im V o lke zu vertiefen . Einer der H au ptträger des Rassen- und Kulturproblem s ist das deutsche Siedlungsw erk.

Eine gesunde Bevölkerungspolitik muß ansetzen bei den G ro ß städ te n , denn sie sind die T rä g e r der Seuchen, einer freudlosen Jug en d, der Erw erbslosigkeit in schw eren Zeiten. N icht Schleifung der Städte ist unser Z ie l, das kann niem als ernsthaft erw o gen w e rd e n , denn die großen S tap elp lä tze und Hauptkreuzungspunkte des W e lt­

verkehrs w erden zu allen Zeiten ihre Bedeutung behalten.

Vorbedingung a b e r für eine ungestörte T ätigkeit ist die Schaffung eines A usgleichs zw ischen A rbeitskraft und Arbeitsm öglichkeit. Ist der nicht vo rh an den , kann eine gedeihliche Entwicklung ihren W e g nicht finden. Eine der H au p tau fg ab en ist dam it gegeben , die Aussiedlung und Krisenfestm achung des A rb eiters und die Suche nach neuen Beschäftigungsm öglichkeiten. Sie können erst g e ­ funden w erden nach einer um fassenden Raum ordnung, die in die W e g e geleitet ist und alsb a ld mit äu ß erster K ra ft vo ran getrieben w ird in Verbindung mit der N e u ­ ordnung der Rohstoffwirtschaft, die die Hemmungen im W irtsch aftsverkeh r mit den Völkern der Erde uns a u f­

zw ingt.

Unterschätzen w ir auch nicht, w a s eine Leistungssteige­

rung der B o d en w irtsch aft durch Hunderttausende von Sied lerstellen bedeutet. Sie ist im Effekt eine wesentliche A usbreitung der N ä h rb a sis unseres V o lkes und die G e ­ w ä h r für V olksgesundheit und Volkswachstum .

M an lehrte S täd teb au und Landesplanung. S t ä d t e ­ b a u hieß S tad terw eiteru n g , Landesplanung das W eich­

bild der Städte und die unm ittelbar angrenzenden Teile der Landkreise für städtische Beb auung reif zu machen, ohne Rücksicht a u f die Eig en arten der Landschaft und seiner B ew o h ner, streng nach den Schem en der alten Schule und den Forderungen einer zivilisierten W elt. Die Folge w a r m aßlo ser B o d en w u ch er, völlig ungeregelte B eb au u n g, H e ran zieh u n g neuer Industrien, übersteigerte A usw eitung d e r städtischen G e sch o ß b a u w e ise .

Die alten W a h rh e ite n w erden nunmehr au ß e r Kraft ge­

setzt und Vero rdn u n gen sind in Vorbereitung, die der Fortsetzung d e r städtischen W o h n sied lu n g Formen gibt, die tra g b a r sind für die Z ie le , die w ir hinsichtlich der Be­

vö lkerungspolitik und Landschaftspflege verfo lgen. Eine w e itere A usdehnung d e r Städte w ird verhindert werden, sie ist auch aus wehrtechnischen G rü n d e n undenkbar, und nach G e n e ra lb e b a u u n g sp lä n e n w ird der Umbau der Stadt­

kern e, w enn nicht bereits in A n g riff genommen, alsbald im Z ug e d e r A ltstadterneuerung und Auflockerung be­

gonnen w e rd e n . Eine H e rab zo n u n g der G eschoßbau­

b e zirke w ird d a b e i strengstens zu fo rdern sein.

Lan dgew in nu n g sarbeiten durch A n lan d un g an den Küsten des M eeres sow ie durch M eliorationen sind ein ho chw ichtiger Teil der P lan un g sarb eit, da hierdurch eine teilw eise Lösung d e r Raum fragen erzielt w ird . W enn der 10-Jahres-Plan an d e r schlesw ig-holsteinischen Westküste durchgeführt w ird , w e rd e n nach 10 Jah ren 65 000 Morgen besten M arsch bo den s gew onnen sein, das bedeutet eine N eu sch affun g von mehr als 1000 Erbhöfen und mehr als 500 Sied lerstellen fü r Land- und Industriearbeiter. Bei den M elio ratio n en soll man mit äu ß erster Umsicht zu W e rk e gehen. Es ist nicht ratsam , grundsätzlich jedes M o or zu entw ässern und der Bebauung oder dem Pflug zu ü bergeb en . D as w ü rd e in vie len Fällen N achteile für die an g ren zen d e n Län dereien h ervo rrufen, deren Auswir­

kungen den erzielten N utzen oft in Fra g e stellen würden.

N ur nach ein g eh e n d er Untersuchung der wasserwirt­

schaftlichen V e rh ältn isse, die fü r d as W achstum der P flanze n und d as T ie rle b e n von ausschlaggebender Be­

deutung sind, können mit g rö ß ter S o rg falt notwendig o der zw e ck m äß ig erschein end e E in g riffe vorgenommen w e rd e n . W a sse rw irtsch a ft und Forstw irtschaft stehen in engster B eziehung z u e in a n d e r, es ist d a h e r eine etwaige Einschränkung des W a ld b e sta n d e s zum Zw ecke der Sied­

lung nur dort a n g e b ra ch t, w o die G e w ä h r besteht, daß a u f w e n ig e r e rtrag re ich e n Böden mindestens die gleiche Fläch e fü r A u ffo rstu n g szw ecke zu r Verfügung gestellt w erd en kann.

Es muß die Forderung erho b en w e rd e n , d a ß mit dem Beginn der A rb e it nicht lä n g e r g e w arte t w ird . Unter Führung ein er H au ptstelle muß d ie b e zirklich e G lie d e ­ rung, in ihren G re n z e n d e r w irtschaftsg ebietlichen Ein­

teilung a n g e p a ß t, straff durchgeführt w e rd e n , und charak­

tervo lle e in w a n d fre ie Fa ch le u te , die den heutigen Staat b e jah e n , müssen in den B e zirksv e rb ä n d e n , die Staat und G em ein d en und G e m e in d e v e rb ä n d e mit ausreichenden Mitteln zu versehen h ab e n , Führer sein. W e n n diese V o raussetzu n g en erfüllt sind, w ird die N euordnung des deutschen Lebensraum es den W e g beschreiten , der uns a ls Kü n der ein er neuen Lebensform vo rsch w eb t.

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Aus dem Siedlungswerk deutscher Städte

Sonderschau der Technischen Tagung in Leipzig

O b e rre g ie ru n g s ra t M a ck o w sk y , Leip zig

Leipzig

Vom Jah re 1925 bis zum Ja h r e 1933 h at sich d ie B e vö lk e run g in d e r Um gebung d e r S tad t L e ip z ig , im B e zirk e d e r Am tshauptm annschaft Leipzig, um 14 vH ve rm eh rt. D ie se T a tsa c h e künd ig t e in e Stad t-Lan d b e w eg u n g a n , d ie von d e r Land esplanung in d ie rich tig en Bahnen gelenkt w erd en w ird . Für d ie p la n m ä ß ig e A u fsch lie ß u n g w a r d ie A u fste llu n g e in e s W irtsc h a ftsp la n e s, d e r d ie N utzung d e r e in zeln en Flächen regeln s o ll, u n e rlä ß lic h . D e r von d e r La nd e sp lan u n g d e r K re ish au p tm ann sch aft L e ip zig a u fg e ste llte Plan z e ig t d ie Lage von 28 Siedlungsgebieten in d e r w e ite re n Um gebung a n , w o d u rch 1150 S ie d le rn Eig en h eim e g esch affen w erd e n s o lle n . Bel d e r A u sw ah l des G eländes mußte auf den zukünftig en K o h le n a b b a u , a u f d ie Erhaltung d e r E rb h ö fe , a u f e in e zw e ck m ä ß ig e Lag e zu den V erk eh rsb änd e rn (Autobahnen, Eisenb ahnen und S tra ß e n b a h n e n ) und a u f den A n sc h lu ß an d a s E n erg ie ve rso rg u n g sne tz Rücksicht genommen w e rd e n . Daneben g alt e s, d ie neuen S ie d lu n g e n in d ie vo rh an d e n e n G rü n a n la g e n e in zu b etten . In E in ze lp lä n e n z e ig t d ie La nd esp lanung d ie einzelnen Vorstufen d es F lä c h e n a u fte ilu n g sp la n e s. Durch d ie Einführung d e r G en e h m ig u n g sp flich t fü r G rund stücksteilung en und durch d ie Aufstellung von B eb au u n g sp län e n ist es g e lu n g e n , d ie w ild e S ie d lu n g b is a u f g a n z g e rin g e A usnahm en einzud äm m en. D ie Stad tg em eind e Leipzig hat sich b eso nd ers d e r vo rstä d tisc h e n K le in sie d lu n g angenom m en und an sechs im A u ß e n g e b ie t g ele g e n en S te lle n , M o ck a u , Portitz, S tö tteritz, M e usd o rf, G ro ß z s c h o c h e r-W in d o rf und Schönau rund 2000 S ie d le rste lle n zum g rö ßten T e ile b e re its a u sg e b a u t. Es gelangt ein D o p p elhaus mit S ta lla n b a u a u f e tw a 800— 1000 qm Land z u r A usführung . Beso nders um fangreich ist d ie Erw e rb slo se n sie d lu n g Meusdorf im Süden von L e ip z ig , d ie e in e S ch u le und e in e K irc h e e rh a lte n und sich nach und nach zu einem se lb stä n d ig e n D o rfe entwickeln so ll. D ie A u sstellu n g d e r S ta d tg e m e in d e z e ig t M o d e lle d es S ie d le rh a u se s und des B e b au u n g sp lan es fü r d ie S ie d lu n g ln Stötteritz, den B e b au u n g sp lan d e r K le in sie d lu n g M eusd o rf so w ie Aufnahm en aus dem S ie d lu n g sg e b ie t M o ck a u , d ie z e ig e n , d a ß d ie Erwerbslosen keine A rb e it und M ühe g esch eu t h a b e n , d a s ihnen zu g e w ie se n e Land sich durch d ie A n le g u n g von G ä rte n n u tz b a rz u m achen.

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Braunschweig

An einem S tad tp lan e w ird d ie Lag e d e r S ie d lu n g e n und d e r zu san ie re n d e n G e b te te g e z e ig t. H ie rb e i f a ll b eso nd ers d ie irr'W e ste n d e r Stad t g ep lan te G e m e in schaftssied lu n g B ra u n sc h w e ig -le h n d o rf a u f, von d e r d ie e in ze ln e n Typ e n in M o d e lle n a u sg e ste llt sin d . Leider hat man sich noch nicht b is zum freisteh en d en E in fa m ilie n h a u s d u rch rin g e n können. D ie L a g e p la n e z e ig e n e in d ich tb e b au te s Innen­

g eb iet vo r und nach d e r S an ie ru n g . Es h an d elt sich h ie rb e i h au p tsäch lich um d ie B e se itig u ng d e r H in te rla n d b e b a u u n g , an deren Stelle

dop Dcr^ltltaDtfaniemno

Cytaty

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