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Untersuchungen über die Finanzierrung des Aufbaus von Gewerbe und Industrie in den eingegliederten Ostgebieten

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Academic year: 2022

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(1)

9LI0TEKA

isłyłułu łyckiego i Gdyni

H E IN R IC H JU N Q FER

U N TE R S U C H U N C /E N OBER DIE F IN A N Z IE R U N Q DES A U F B A O S V O N QEWERBE O N D INDUSTRIE

IN DEN EINQEC/LIEDERTEN OSTQEBIETEN

I

D A N Z I Q 1940

(2)
(3)
(4)
(5)

W W p

4 H a o o ę

Heinrich Jungfer

Untersiu-^ungen uber die Finanzierung des Aufbaas ?on Gewerbe und Industrie

in den eingegliederten 0stgebieteno

Danzigo 19400

(6)

Nie wypożycza się do domu

li 4 1 0 6 6 1 '

i i i Biblioteka Główna Uniwersytetu Gdańskiego

11005186(31

2 } . XII 4"’0

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(7)

Man mu ; i unentwegt den G r u n d ? eir pragens dass Industrie und Technik, Han­

del und Gewerhe ijnmer nur zu bluhen ver- mof;ens solange eine ideałistisch veran-

lagie Yolksgemeinschaft die noiwendrgen Vorausseizungen bietet. Diese aber lie~

gen nicht in materiellem Egoismus, son- dern in -verzichtfreudiger Cpferbereit- schafto

Adolf Hirfter

(8)
(9)

Yorwort

Diese "Untersuchungen uber die Pinanzierung des Auf=

baus von Gewerbe und Industrie in den eingegliederten Ost- gebieten'' gehen auf eine Anregung zuriick, die von der Reicha- arheitsgemeinschaft fur Raumforschung in Berlin W 8 ausgingo Bei der Ausarbeitung s m d die Richtlinien der Reichsstelle fur Raumordnung fur das vordrmgliche Kriegsfor schungspro- gramm der Reichsarbeitsgemeinschaft fur Raumforaehung und Anregungen der Hochschularbeitsgememsehaft Danzig - Langfuhr der Reichsarbeitsgemeinschafi fur Raumforschung zugrunde ge- legt worden. Ende 194-0 wurden die Erhebungen auf Wunsch der Reichsarbeitsgemeinschaft fur Raumforschung zu einer Zeit ab-

*

geschlossen* ais dur h die 0s+ Steuerh.il fe-Yerordnung e m e allgemeine Aufoauf0 1derung dur h die Reichsregierung be- kanni- gegeben worden war

Der Reichsarbeitsgemeinschaft und der Hochschularbeits- gemeinsehaft fu Raumforschung in Danzig Langfuhr* insbe- sondere Herrn o, Professor D:i0-Ing0 Florke sowie H e r m Pro- fessor Dr o Lembk- epre-ch* ich fur die Fórderung meiner Ar beit meinen besten Dank aus„

Zoppotp im Dezember 1940 Dr0 Jungfer„

(10)

-4- Inhalt.

Seite

Vorwort. 3

I Einleitung. 9

a) Die Ostgebiete 9

b) Die Reichs- und Landesplanung 10 c) Der Aufbau von Gewerbe und Industrie 11 d) Die Forschungsmethoden 11 e) Die Finanzierungsmethoden 12 f) Steuererleichterungen 1 4

II Umsiedlung und Keuaufbau. 16

a) Die Bedeutung der Umsiedlungsmass-

nahmen 16

b) D'ie staatliche Eingliederung 16 c) Die gewerbliche Ochulung und ihre

Erfolge 18

1

d) Die von Gossler schen Industriali-

sierungsbestrebungen 20 e) Die Industrialisierung 1920 bis Mitte

1939 2 1

f) Die Arbeiterfrage 21

g) Die kauJtiannischen^Rrafte 22 h) Der Verband ostdeutscher Industri

eller 22 i) Grundlagen des Neu.aufbaues 22 k) Die staatliche Verwaltungseinteilung 23 l) Die Haupttreuhandstelle Ost 25 m) Die Sicheiung des Neuaufbaues 29 III Raumzuteilung an west- und mitteldeutsche

Komniunalverbande zur Erleichterung der Um~

siedlung nach den eingegliederten Gebieten.,31

a) Die Landschaft 31

b) Das T/eichseltal 32

c) Die Tucheler Reide 32

d) Das Wartheland 33

e) Die Eassubei 33

f) Das Klima 34

g) Die Yerkenrseinrichtungen 34

(11)

-5- Seite

h) Die Verkehrslage 35

i) Umsiedlungsgemeinschaften der Kommu- nalverbande 36 k) Umsiedlungsfinanzierung 38 l) Forderung der Mittelstadte 40 IV Selbsthausbau und Siedlungsforderung. 41

a ) Das Neubauverbot 1940 41

tT) Baupreisverteuerung 41

c) Wohnungsgemeinnutzigkeit 42

d) Selbsthilfe 42

e) Wasserbeschaffung 43

f) Bautypen und Normalisierung 44 g) Bauliche Verhesserungen 45

h) Straucher und Baume 46

i) Schrebergarten 48

k) Kleinviehzucht 49

V Die Bedeutung von Filialnetzen fiir den Aufbau der neu eingegliederten Gehiete. 5 1

a) Grossdeutschlands Bedeutung ftir

den Handel 5 1

b) Das Pilialnetz der Reichsbank 51 c) Das Kredit- und Zahlungswesen in

den eingegliederten Ostgebieten 52 d) Kapitalersparnis durch Pilialen 52 e) Ausgestaltung der Pilialen 55 f) Die Sonderstellung der Genossen-

schaften 55

g) Pinanzierung von Privatkrankenhau-

sern 56

VI Die Nutzbarmachung von Bilanzreserven reichs- deutscher Einzelfirmen fiir den Aufbau von Han­

del, Handwerk, Gewerbe und Industrie in den eingegliederten Gebieten des neuen deutschen

Ostenso 60

a) Wesen der Bilanzreserven 60

b) Waremrerteilung 60

c) Tankstellen 61

d) Automobilreparaturwerkstatten 62 e) Fahrradreparaturwerkstatten 62 f) Plugzeugreparaturwerkstatten 62

(12)

VII Die Entwicklung von Handel? Gewerbe und Industrie der eingegliederten Gebiete in Form eines Leistungskampfe

der K o n z e m e und Grossunternehmen0 63 a) Der Aufbau von Grossunternehmen in den eing-

gegliederten Ostgebieten 63

b) Die Industriestadt Elbing ais Beispiel 64 c) Vermeidung von Fehlfinanzierungen 65 d) Einrichtung von Erholcmgsheimen 66 e) Betrieb landwirtsehaftlicher Giiter 66

f) Domanengemeinschaft 67

g) Landwirtsehaftliche Veredlungsindustrie 68

h) Holzindustrie 68

i) Eahrzeugbau 69

k) Flugzeugfabriken 69

l ) .'otorenbau 69

ja) Heizungsanlagen 70

_i) llektroindustrie 70

o) Chemische Industrie 72

p") Tex.tilindustrie 72

g) Die Standortwahl 73

r) Industriegemeinsohaft 73

VIII Auftragsvorreoht. 75

a) Bedeutung def Auftrage 75

b) Preis und YTettbewe-<-b 75

o) '.Yirtschaftslenlrmg 76

d ) V7af enabsatz 77

e) Eaohgruppen und Verbrauoher 78 f) Wirkung des Auftragsvorrechts 78 g) Vergleieh mit alteren Forderungsmass-

nahmen 79

h) Vorratsbesohaffung 80

IX Die Sonderstellung der Seekuste der eingeglie-

derten Gebiete0 82

a) Die KtistenbesLedlung 82

b) Das Zweekyerbandsgesetz 82

e) Der Vetke.hr 83

d) Die Eis herbes/Glke ung 84

e) Der Bev61kerungst'Iers -'t us s an der Kuste 85

(13)

■7-

Seite X Die Kr iegsbeute, das Krieg3material und

die et-waige Kriegsentschadigung in ihren Beziehungen zur Finanzierung des gewerb- lichen und industriellen Aufbaus in den

eingegliederten Ostgebieten, 87

a) Das Generalgouvernement 87 b) Die Verschuldung der polnischen

Republik 87

e) Die Menschenkrafte des Generalgou-

yernementi 88

d) Die polnische Y/irtsehaftslage 89 e) Die Schuldyerpflichtungen der Preien

Stadt Danzig 90 f) Die Schuldyerpflichtungen Polens 91 g) Die Forderungsrecht* der Feind-

staaten 91

h) Die an Russland abgetretene Industrie

Polens 92

i) Die Industrie des Generalgouyerne-

ments 93

k.) Die Entwicklung des Flugzeugyerkehrs 93 l) Die Verwertung des Kriegsraaterials 94 m) Pinanzierung yon Aufbaumassnahmen

aus Mitteln der etwaigen Kriegsent­

schadigung 95

XI Erhaltung, Erganzung und Neubau milita- rischer Anlagen und Betriebe in den ein­

gegliederten Ostgebieten. 97

a) Die Festungen 97

b) Die Kasernen 97

c) Die Eisenbahnen 98

d) Die Grenzgarnisonen 99

e) Die Militarlieferungen 100 f) Industri eaufbau und Wehrwirtschaft 101 g) Die militarische Entwicklung an der

Seekiiste 102

h) Die Demobilmachung 103

XII Entwicklung und Entwieklungsmoglichkeiten der Aufbaufananzierung von Gewerbe und In­

dustrie in den eingegliederten 0stgebietenl05 a) Die hauptsach.lichsten Aufbau-

ąuellen 1Q5

b) Einwirkung der Planwirtschaft 106

(14)

Seite e) Die Entwicklung bis zum kunftigen

Frieden 106

d) Die Zeit der Demobi.lmachung 107 e) Der Abschluss der Landesplanung 108 f) Die Vordringlichk.eit des 7/ołimmgs-

baus 109

g) Die Beriicksichtigung wirt3chafts-

politischer Porderungen 109 h) Arbeit in mehreren Schichten 109 i) Die Gesamtlage der Ostaufbaufinan-

zierung 1 1 2

Anlage I: Die private Organisation der gewerb- 113 lichen Unternehmer zu Beginn des

zwanzigsten Jahrhunderts in einzelnen Stadten der jetzigen eingegliederten Ostgebiete ,Elbing und Marienwerder <,

Anlage II:Einteilung der gewerblichen Betriebe 117 durch die Haupttreuhandstelle O s t »

Anlage III stibersicht uber die gewerblich-in- 118 dustriellen Betriebe an der Ostsee-

kuste der neueingegliederten Gebiete »

Anlage IV:Zusammenstellung bedeutenderer gewerb- 122 licher Unternehmungen in einzelnen

Stadten und Ortschaften der jetzigen eingegliederten Ostgebiete, aus- schliesslich Danzigo (Stand 1939)

Anlage V: Erganzungen zuż* Zns£xar:istifełltpii3* bedeu-140 tenderer gewerblicher Unternehmungen

in einzelnen Stadten und Ortschaften der jetzigen eingegliederten Ostge- biete<= (Stand 1 9 4 0)

Anlage V I :Zusammenstellung von Ausnahmetarifen, die fur die eingegliederten Ostgebie­

te Bedeutung habens

■hl-i •=

1J6

(15)

J9-

Einleitung,

Grossdeutschlands eingegliederte Ostgebiete umfas- sen mit dem Memellandeg, der Freien Stadt Danzig und Hult- schin 96 940 8 28 qkm mit 10 231 207 Einwohnern und einer durchschnittliehen Bevolkerungszahl von 10595 Einwohnern auf 1 qkmo Uher diesen Durohschnitt sind die ehemalige Preie Stadt Danzig9 der Regierungshezirk Litzmannstadt, Hultschm, und die zu den eingegliederten Ostgehieten ge- horenden Teile der Regierungshezirke Oppeln und Kattowitz beyolkert. Die schwacher besiedelten Teile der eingeglie­

derten Ostgebiete haben eine Grosse von 70 090, 10 qk.m und eine Bevolker.ung von 5 093 133 Einwohnerno Die durch-

schnittliche Bevolkerungszahl fur diese uberwiegend land- lichen Gebiete betragt 72,6 auf 1 qkm0 Wiirde man sie auf 80 ;]e i qkm steigern woli en, so ware eine Vermehrung

durch Ruekwanderer um 1/2 Hillion Einwohner erforderlicho Eine Steigerung auf 90 je 1 qkm wiirde eine Erhohung der Einwohnerziffer um 1 Million 200 000 voraussetzen0 Durch einen Bevolkerungszuwachs von 1 900 000 liesse sich die Besiedlung der jetzt von durchschnittlich 7 296 Einwohnern

3e qkm bewohnten Ostgebietsteile auf rund 100 Bewohner je qkm, der durchschnittlichen Bevolkerungszahl Schleswig- Holsteins, erhdhen0

Von einer Kenntlichmachung der Grenzen in den der Offentlichkeit zuganglichen Biiro- und Yerkehrskarten der eingegliederten Ostgebiete wird zur Zeit der Kriegswer- haltnisse wegen abgesehenc Piir den Dienstgebrauch sind vom Statistischen Reichsamt in Berlin eine "Kartę der Ver- waltungseinteilung der deutschen Ostgebiete und des Ge- neralgouvernements der besetzten polnischen Gebiete"

nach dem Stande von Anfang Januar 1940 im MaBstabe von 1 s 2 000 000 und von dem Reichsamt fur Landesaufnahmen 1) Vgls Die Ostgebiete des Deutschen Reiches und das

Generalgouvernement der besetzten polnischen Gebieteo Publikationsstelle Berlinc 1940o Seite 5 o 6c Zum Generalgouvernement Polen ge- horen 95 742p61 qkm und 10 569 039 Einwohner, mithin entfallen auf einen qkm durchschnitt­

lich 110,39 Einwphnerr (aoa.Oo Seite 9°)

(16)

in Berlin die "Kartę des Deutschen Interessengebiets" den Behorden zur Verfugung gestellt worden„ Ferner wurden zwei nur fur den Dienstgebrauch bestimmte Verwaltungskarteji ge- trennt fiir Danzig-Westpreussen und den Warthegau durch die Publikationsstelle Berlin herausgegeben,, Wissenschaftliche Karten des Weichsellandes befinden sich in dem Werke von Profo D r0-Ing„ Winkels Die Weichsel, das auch zahlreiche Bilder aus dem Osten enthiilto In dem unter Leitung von Profc Dr„ Stremme stehenden mineralogia eh- geolo-cischen Institut der Technischen Hochschule Danzig - Langfuhr liegen eine

"Kartę der nutzbaren Gesteine und Erden des Reichagaues Dan­

zig Wpro", eine "Kartę der nutzbaren Gesteine und Erden im Gebiet der enemaligen Ereien Stadt Danzig" und Karten zur Siedlungsforschung und -planung vor0 Filmaufnahmen wurden sogleich nach Beendigung der kriegerischen Handlungen durch die Landesbildstellen durchgefiihrt» Das umfangreiche Film- material i3t jedoch fur nichtamtliche Zwecke noch nicht frei gegeben0

Statistische Erhebungen fiir eine allgemeine Betriebs- und Firmenkartei sind vom Statistischen Zentralausschuss am

io August 1940 zunachst nur fur den Reichsgau Danzig-West­

preussen genehmigt worden. Die Landesplanungsarbeiten, in dereń Rałimen ganz besonders der Wohnungsneubau Beriicksich- tigung gefunden hat, konnen noch nicht ais abgeschlossen an- gesehen werdenc Bei den Forschungsarbeiten iiber die Finanzie rung des Aufbaus von Gewerbe und Industrie in den eingeglie- derten Ostgebieten hat es sich daher nicht vermeiden lassen, dann auf einzelne wirtschaftliche Piane fur die Ostgebiete einzugehen,, wenn diese besonders giinstige Finanzierungsmog- lichkeiten boten oder erhebliche finanzielle Auswirkungen solcher Piane zu erwarten waren„ Die allgemeine Landespla- nung war neben den Wunschen der einheimiseben Bevolicerung auch deshalb weitgehend zu berucksichtigen, weil die Finan- zierung des Aufbaus von Gewerbe und Industrie im neuen deut­

schen Osten mit den Absichten der Reichs und Landesplanung ubereinstimmen muss, soweit dies bei Planen, uber die eine letzte Entscheidung noch nicht getroffen ist9 der Fali sein kanna Die Entwicklung der eingegl.iederten Ostgebiete zu

= 1 0 -

(17)

einer Kornkammer des Reiches entspricht nicht nur der Reichsplanung-ę sondern sie ist bereits eine Tatsache und umsomehr fur den Gewerbefleiss richtungweisend, ais sie

schon erhebliche Fortschritte gemaeht hat.

Der Aufbau von Gewerbe -und Industrie in den einge- gliederten Ostgebieten umfasst im weiteren Sinne die wirt- sehaftlich zweckmassige Eingliederung in das Altreich, im engeren Sinne die Beseitigung der Kriegsschaden, die Y/ie- deringangsetzung bezw„ Vollbeschaftigung der bestehenden gewerblichen Anlagen und die Erbauung und Butzbarmachung neuer Betriebe., Die Wirtschaftskammern, Industrie- und Handelskammern, Aussenhandelsstellen und Handwerkskammern der Ostgebiete stehen bereits unter Puhrung der Reichs- wirtsehaftskammer, des Reichshandwerksmeisters und des

Reichswirtschaftsministerj.umso Die Reichsgruppen Industrie, Handwerk, Handel, Banken, Versicherungen, Energiewirtschaft und Fremdenverkehr haben ebenso wie die Reichsverkehrsgrup- pen Seeschiffahrt, Binnenschiffahrt, Kraftfahrgewerbe, Schie nenbahnen, Spedition m d Lagerei, sowie Hilfsgewerbe des Verkehrs, soweit wie die Zeitverhaltnisse es erlaubten, die Gewerbe- und Verkehrstreibenden duroh ihre Gliederungen auch in den Ostgebieten e.rfasst„

Aus den Begriffen "Ostgebiete", "Reichs- und landespla- nung", "Gewerbe und Industrie" und "Aufbau" ergaben sich zu- nachst die Umrisse fur die Erforschung der Finanzierung des Aufbaus von Gewerbe und Industrie in den emgegliederten Ostgebieten,, Es lag nahe, sich fur die Forschungsarbeiten der pragmatischen Llethode der Geschichtsfo.rschung zu bedie- nen, nicht nur um eine Ubersioht iiber die alteren gewerb- lich-industriellen Finanzierungsmassnahmen zu erhalten, son­

dern auch um in dem Kriege gegen Boleń und seinen Folgen den Ausgangspunkt fur*die zukiinftigen Aufbaumassnahmen insbeson- dere auf dem Gebiete der Finanzierung von Gewerbe und Indu- str zu gewinneiic Bei der Anwendung dieser Forschungsmetho-

a° mussten die Schaden der Vergangenhe.it in den Vordergrund treten0 Memel sah sich vor einigen Jahren noch in der Gefahr

Litauisiert zu werden. In den ehemals preussischen Landestei- len der Republik Po len fiihrten die Polonisierungsbestrebun-

- I I -

(18)

- 1 2 -

gen der polniechen Regierung zu einer weitgehenden Minde- rung des Gewerbefleissesc Ohne nenn^fewerten Rutzen floss ein Strom wie die Weicłisel in seinem Plussbett dahin0Sol- che an sich negativen Feststellungen konnten ais Einfuh- rung in die tatsachliehen Yerhaltnisse der Ostgebiete dien lich sein, aber keine ausreichende Grundlage fur eine Dar- stellung der Pinanz ierung des Aufbaus von Gewerbe und In­

dustrie bieteiio

Run ist der Aufbau, die Synthesis oder Deduktion, selbst eine wissenschaftliehe Ilethode, die sich bemtiht, fortschreitend vom Allgemeinen zur Erkenntnis des Einzel- nen vorzudringen„ Da letzten Endes nur das einzelne Unter- nehmen finanziert werden kann, ist diese Methode dann be- sonders ergiebig9 wenn sie von zweifellos richtigen allge- meinen Erkenntnissen ausgeht, Um diese Voraussetzung

sicher zu stellen, war die kritische Methode anzuwenden, welche die Deduktion mit der Induktion verbindetD Die In- duktion, Anąlysis oder Auflosung bedient sich in der Haupt sache ahnlicher Beispielee Fur sich allein angewendet wiir- de sie unter Bezugnahme auf entsprechende Verhaltnisse im Altreich ?ur Kalkulation von gewerblich industrie-llen Be- trieben fuhren0 tiber die rasche Verganglichkeit solcher Porschungsergebnisse kann bei den jetzt yielfach wechseln- den tferkstoffen und ihren Preisen kein Zweifel seinc Bei- spiele sind daher nur in geringem Umfange der Untersuchung dienstbar gemacht worden0 Sie stehen mit der Planung im Zusammenhang, sind meist intuitiven Ursprungs und sollen dazu beitragen, uber den gegenwartigen Zustand von Gewerbe und Industrie in den eingegliederten Ostgebieten hinauszu-

fuhreno

Die uberllaferten Finanzierungsmethoden sind die de- f'.ationistische und die inflationistische» Beide werden vom Reich in den eingegliederten Ostgebieten nebeneinander angewandto Inflationistisch sind diejenigen Ausgaben des Reichs9 der lander und der KommunaIverwaltungen, fur die die Mittel durch Ausgabe von Reichsschatzanweisungen be- schafft9 beziehungsweise zur Verfugung gestellt werdenD Insbesondere handel t es sich hierbei um die Aufbrin,gung

(19)

der durch die ordentlichen Haushalte nicht gedeckten Kosten der Kriegsfiihrungo Die gewaltigen Geldsummen, die fur die Kriegsfinanzierung benotigt werden, geben ein Bild von den

Finarizkraften, die nach dem Friedensschluss fur die Finan ■ zierung des Aufbaus von Gewerbe und Industrie in den einge- gliederten Ostgebieten eingesetzt werden konnten„ Ein Ein-- greifen des Reiches mit seinen praktisch unbegrenzten Geld~

mitteln wird zunachst nur dort in Pragę kommen, wo es sich urn eine indirekte Forderung von Gewerbe und Industrie han- delt, wie bei Kanalbauten und Plussregulierungen0 Fur die

- )

Pinanzierung ' von gewerblichen und industriellen Unter- nehmen, sei es Sanierung oder Neugrundung, stehen Kredit- und Emissionsbanken in ausreiehender Anzahl zur Verfugung0 Es wiirde auch nicht im Interesse der emgegliederten Ostge- biete liegen, wollte man vdn den im Altreich ublichen Piran- zierungsmethoden abweichenQ

Deflationistische Pinanzierungsmethoden werden im Be-

%

reich der Haupttreuhandstelle Ost angewandto Jeder Verkauf oder ńede Abzahlung auf verausserte Werte fuhrt Geldmittel in die Reichskassen zurucko D e r .Gesamtwert der von der

Haupttreuhandstelle Ost betreuten Werte lasst sich zur Zeit noch nicht 3chatzen0 Heben den Verkaufen durch die Behorden, die bei der Miiitarverwaltung nach der Demobilmachung einen grossen Umfang annehmen werden,. wirken auch die Steuern de- flationistisch0

Besonders billige Ldhne kommen fur den Aufbau von Ge­

werbe und Industrie in den eingegliederten Ostgebieten nicht in Betrachte Das sogenannte West- Ostgefalle der Ldhne soli beseitigt werden, urn der Landflucht mehr wie bisher entge- genzutreteno Die Senkung der weiteren Kostenarten, 7/ie sie in Klasse 4 des Kontenrahmens des einheitlichen Rechnungs- wesens verrechnet werden, gehórt zu den Zieleń der Preis—

politiko Die Preise sind ais wirkungawolle Aufbauąuelle bereirs erkannt und besonders in den Beziehungen zwischen Landwirtschaft und Industrie so festgesetzt worden, dass eine dauernde beiderseitige Entwioklungsmoglichkeit gesiohert l) Vgl: Schmalenbachs Fi nanz i ertingen 0 Leipzig 1.915

(20)

14 erscheint 0

In dem Bestreben, das Deutschtum m den eingeglie- derten Ostgebieten aueh durch sten. rliche Massnahmen zu festigen und zu f o r d e mg ist darch Verordnung uber Steuer erleichterungen zur Porderung der eingegliederten Ostgebie- te vom 9o Dezember 1940 i i\ eine Anderung der Reichsabgaben ordnung dureh die Reichsregierung verordnet worden, Biese sieht Erleichterungen der Lebensfuhrung und der Wirtschafts fuhrung sowie eine Ermassigung der Gemeindesteuer vor, wo- bei dureh allgemeine Yorschriften der raumliche, person- liche und zeitliche Geltungsbereich geregelt und ierner uber den Ausgleich von Harten Bestimmungen getroffen wor­

den sindo Am gleichen lagę sind durch eine weitere Verord- nung Ehestandsdarlehen, Siedlungskinderbeihilfen, Ausbil- dungsbeihilfen, Einrichtungsbeihilfen, Einrichtungsdar- lehen und Einrichtungszuschusse an den eingegliederten Osi

2) gebrefcen eingefuhrt worden«, '

Zur Erleichterung der Lebensfuhrung deutscher Staats- angehoriger und deutscher Volkszugehoriger in den einge­

gliederten Ostgebieten sind durch die Osfcsteuerhilfeyer- ordnung ein Ereibetrag bei der Einkommensteuer in Hohe von 3000 RM und eine Erhohung urn 300 RM fur jedes minderjahri- ge hausłialtszugehbrige Kind, sowie Befreiung vom Kriegszu- schlag zur Einkommensteuerłtvon der Wehrsteuer, der Grund- erwerbssteuer, der Umsatzsteuer, der Erbschaftssteuer und ein 4reifacher Ereibetrag bei der Vermogenssteuer bewilligt worden, Die Erleichterungen der Wirtschaftsfuhrung umfassea Bewertungsfreiheit, Auf bauriicklage, besondere Begunstigung der Einzelkaufleute und der Personengesellschaften, beson­

dere Begunstigung der Korperschaften, Kreditgenossenschaf- ten, Steuerfreiheit von Yerausserungsgewinnen, Befreiung

■/on der Grunderwerbssteuer und der Umsatzsteuer, teilweise Steuerbefreiung des Vermogens von der Vermogenssteuer, Be­

freiung von der Aufbringungsumlage und der Urkundensteuer, sowie der Gebuhren vom Bergwerkseigentum0

1) Vgls Reichsgesetzblatt I9 1940, Seite 1365/70 2) Ygl: Reichsgesetzblatt I9 1940, Seite 1570/71

(21)

Die durch die Oststeuerhiif everor.dnung geschaffenen Steuererleichterungen werden ihre vielseitige Wirkung nicht verfehlen und zur Ka.pitalbildung in dem an sich kapitalar- men Osten wesentlich beitragem Die Entwicklung von Gewer-

be und Industrie wird infolge dieser Forderung im Rahmen der staatlichen Lenkung durch die zeitlich und ortlich bedingten Umstande und durch den Willen und das Konnen der Unternehmer bestimint werden.

* 1 5 “

(22)

U m s i e d l u n g u n d E e u a u f b a u

Fur den neuen deutschen Osten ist eine Zufuhrung deutschen Blates in grosstem Umfange geplanto Das ehemali- ge SiedJungsgebiet der Goten9 Burgunden und Vandalen an der .Yeichsel und darthe soli durch Reuansiedlung deutscher Bauern und Arbeiter den Verhaltnissen in Pommern, Schle-

sień und Ostpreussen angepasat und mit den alteren Reichs- gebieten zu einer Einheit verschmolzen werden. Die Bevol- kerungsdichte dieser Gebiete wird eine Steigerung erfahrer und Gewerbe und Industrie ais Mittel zur Ansiedlung grosse- rer Volksmengen dienen„ Von dem Gebiet des neuen deutschen Ostens sind etwa 90^ iur landwirtschaftliche Zwecke vorge- sehen. Oberschlesien? Posen, Bromberg, Litzmannstadt,

Thorn und die Seekuste von EJ bing uber Danzig bis Goten- hafen sind durch Geweroe und Industrie bekannt. Fur die Erweiterung der vorhandenen und fur den Aufbau neuer In- dustrien bietet das uberwiegend flachę Land des Ostens Raum genugc Gewerbe and Industrie im neuen deutschen Osten sollen keineswegs 3elbstzwe"k sein, sondern insbesondere aucli die Landwirtschaft befruchten, sie erganzen und ande- rerseits von ikr Rohstoffe beziehen und diese veredeln.

Die Gesamtwirtschaft des neuen deutschen Ostens hat sich ferner im Sinne des totalen Krieges nach den Zwecken der Landesverteidigung auszurichten0

Die Eingliederung des neuen deutschen Ostens in die Haushaltsplane des Rei hes bietet Gewahr dafiir, dass alle

praktischen Erfahrungen der Behorden des Reiches den neu zu versorgenden Gebieten m.tzbar gemacht werden. Die Erfol^

ge der Finanzierungen in der Ostmark und im Sudetenlande erganzen sich durch die uberlieferte Tradition der Reichs- verwaltungen0 Der neue deutsche Osren kann nationalsozia—

lxstischer Gleiehschaltung in al i en Fmanzierungsf ragen und damit auch der de Aufbaues von Gewerbe und Industrie gewiss sein0 Erfahrungen und e mgehende finan*technische Kennt-

(23)

nisse sind die ihrer Grdsse nach nicht zu schatzenden, grund legend en 'de rte9 welche das Reich den im Osten neu eingegliederten Gebieten zuna.ch.st zugefuhrt hat und z«- fuhren wird„

Mit den siegreichen deutschen Heeren kehrte die Reic.hsmark in dieses dem Deutschtum nun dauernd zuriickge- wonnene Girtschaftsgebiet ein& ^ Der Verwaltungsbeamte ist unseren tapferen* uberraschend rasch vorstossenden Truppen im neuen deutschen Osten nur langsam gefolgto Es war zunachst seine Aufgabe, den Bedlirfnissen der Heeres- verwaltung in .jeder Hinsicht Rechnung zu tragen und von der Militarverwaltung die zuruckerworbenen Gebiete zu ubernehmen0 Im .jetzigen neuen Osten hat sich seit 1914 viel zum IJachteil verandert» Der Krieg hat Wunden geschla- gen. die voraussichtlich errst in Jahren vernarben werden.

Unter diesen Umstanden ist es selbstverstandlich, dass zunachst eine Ubersicht gewonnen werden musste.

Sicherheit und Ordnung hatten dabei im Yordergrund zu ste~

heiio Deutsch und polnisch waren zu trennen, und der Grund- gedanke s in den neueingegliederten Gebieten sich zunachst auf das Deutsche einzustellen, war richtig, Alles andere konnte demgegenuber zuruckstehen. Der Entschluss, letzte Entscheidungen erst nach dem oiege im 7/esten zu treffen, grundet sich auf den Dankp welchen der Osten den im 'desten kampfenden Volksgenossen schuldet0 Alles Erwagen, Planen und Forschen schliesst sich an das Vorbild des Reiches an und stellt sich in den Dienst derjenigen, die an dem end- gultigen Siege den hervorragendsten Anteil haben0 Ihnen muss die Moglichkeit des Einblicks in die gegebenen Ver- haltnisse offen gelassen werden. ^ S i e sind nach der Riick- kehr in die Heimat vor tiberfiihrung in einen Dauerzustand an der Mitarbeit zu beteiligen. Es gilt in finanzieller 1) Der polnische Zloty ist, abgesehen von einigen

Ausnahmen„ zum Kursę von 1„ Zloty = 0,50 RM umge- rechnet worden,

Vg 1. K 6 B k lo 1940, So 873o

2) V g l : Das Gesetz uber die Vertretung der in den heim- gekehrten Ostgebieten ansassigen deutschen Yolks- genossen im Grossdeutschen Reichstag vom 29.Ja.nu-

- 0 7 -

(24)

-18-

Hinsicht die Gedanken der Be sten unseres Volkes gewisser- massen zu erraten und ihnen alle Moglichkeiten aufzuweisen, die dem Aufbau von Gewerbe und Industries Handel und Hand- werk durch staatliche und private Finanzierung, durch gegen-

seitige Hilfe und Erganzung im neuen deut3cłien Os ten for- derlich sein kónnen,

Reichsatlaswerk und Planungsatlas fur den deutschen Ostraum, der Reichshaushalt und die Etafs der ortlichen Behorden sind Entspr e elrungen„ Neben dem rheinisch - west- falisehen Industriegebiet sind Berlin und Magdeburg zu gewerblicher und industrieller Bedeutung gelangt. Alle Ort 3 ostdeutschen Gewerbefleisses„ insbesondere Danzig und Elbing, werden zu Oberschlesien so in Beziehung zu setzen sein,

dass ihre wirtsehaftliche Bedeutung weiter wachst« Wie die Stadt Magdeburg hat Danzig in seiner nachsten Nahe, im Danziger Y/erder, Bodenklasse L Die Industrie Gross Ber- lins soli dem Osten kein Hmdernis, sondern ein nachahmens- wertes Beispiel sein0

1 )

Die BevoIkerung im neuen deutschen Osten ist teils diinnyuber das Land verstreut, teils in den Gro jtadten zusammenge o Einige Landstriche haben Kanale und Eisen- b a h n ] m i e ń neben einander9 andere liegen vollig vereinsamt an den Verkeh.rswegen abseitsc Die Triimmer der Schlachten finden sich noch mitten im Arbeitsfeld des Landrnannes, Das Unausgeglichene ist noch vorherrscliend„

Die beschleunigte Errichtung ortlicher Behorden bietet der deutschen Beyolkerung des deutschen Ostens Gelegenheit, sich mit ihren Antragen und Wunsehen an die Regierung zu wendeno Aber der grosste Tell dieser Deutschen weilt unter den Pahnent Viele der Zuruokgebliebenen halten mit ihrer ITeinung zuriick und sind le lich auf ihren eigenen YYirt- schaftsbereich eingestellt. Es kann nicht Aufgabe einer Pinanzierung sein nach der Art offentlicher Y/ohltatigleit fur soiche Einzelnen zu sorgen, łTur eine E m w i r k u n g auf grossere Yolkskreise y e r s p u c h t den gewiinschten Erfolg,

Ein Mittelc das fcesonders na h dem Kriege von 1813 in Preussen vorzu ;lich der Fbrderung der Gewerbebetriebe 3-

l) Vgl: ProfhDjc Lembke r, Der Mensch im Osten, Danzig, 1940o

(25)

-: q~

dient hat, ist die Errichtuna' Aron Gewerbeschulen, Es ist auch bereits frtiher fur den Gewerbefleiss in Brandenburg viel getan worden, So sind durch das Edikt von Potsdam von dem Grossen Kurfursten J689 die Hugenotten ins Land gerufon worden, die LuxuS~, Tabak^industrie und Seifensiedergewer- be besonders in Berlin entwickelten„ Zahlreich sind die Anregungen. die Eriedrieb d D Gr. durch sein 5« Departe- ment fur Hapdel, Gewerbe und Kolonisation dem von ihm 177?

erworbenen Westpreussen gegeben hat. Besonders wird sein Name mit dem der Stadt Bromberg verk.nupft bleiben* Unter seinen Nachfolgern reichte der ehemalige neue Osten sogar bis weit in das jetzige Generalgouvernement koleń hinein.

Die sudostliche Grenze lag damals an der Pilitza, ;.7eichsel und dem Bug. Das Preussen, welches spater die Deutschen 1871 im Deutschen Reich vereinigte, soli seine Kriege durch seine Schulmeister gewonnen haben. Auch in gewerb- licher Hinsicht ist im 19. Jahrhundert der Erfolg auf das staatliche Schulungswesen zuruckzufuhren, An den Vor- teilen einer gleichmassigen und nr 11 'v'~n Yusbildunm ist nicht zu zweifelnc Die beruflichen Fortbildungsschulen wird niemand in den eingepliederten Ostgebieten missen wollen. Die fortschreitende Technik verlangt die Mbgl eh keit zurn Besuch von Maschinenbauschulen sowie technischen Fachschulen aller Art, insbesondere fur Elektrotechniko Die neu eingepliederten Gebiete besitzen eine Universitat in Posen und eine Technische Iiochschule in Danzig-Langfuhr»

Diesen Unterrichtsmoplichkeiten werden Militarakademien, Unteroffizierschulen und die fur Handel und Gewerbe be­

sonders wichtigen Ausbildungskurse derjenigen Militaran*

warter, die einen praktischen Beruf nach Beendipung ihrer Militarzeit zu ergreifen wunschen, nebengeordnet werdens Das gesamte Schulungswesen, einschliesslich desjenigen der Partei und ihrer Organisationen. hat die Aufgabe, die Ge- samtbevolkerung des neuen deutschen Ostens im oinne Gross-- deutschlands einheitlich auszurichten und zur Einheit zu- sammen zu schmelzeru Dass daneben fur Handel und Gewerbe der fachlich ausgebildete Hachwuchs sicher zu stellen ist, ergibt sich von selbsto Die Eosten der Schulung der Bevol -

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kerung gehoren mit zu den Kosten der Finanzierung des Auf- taues von Handel und Gewerbe im neuen deutschen Osten„ Ho- gen hin und wieder auoh an einzelnen Orten Versuche zu in- dustrialisieren gescheitert sein, mag man seLbst in Bezug auf die Forderung der Gewerbe durch Friedrich den Grossen behaupten* dass die Zeit vieles wieder zom EriÓschen ge- bracht h a t s eins ist von den alteren Unternehmungen zum Vorteil der Allgemeinheit immer ubrig gebliebens die ge- werbiich geschulten Arbeiters auf dereń Fahigkeiten wiede±

neu der Unternehmungsgeist der Einzelnen aufbauen konntec Auf die Bedeutung des gewerblichen Sclrulungswesens flir den Aufbau von Handel'und Gewerbe im neuen deutschen

1)

Osten ist in erster Linie hinzuweisen* Wer im Osten ge lernt h a t s wird auch.den Wunsch haben„ sich im Osten zu betatigen /und moglichst im Osten selbstandig zu werden.

Bas Beispiel, das Ferdinand Sehichau 1837 mit der Grtin- dung seiner bekannten Fabrik gegeben hat, ist noch heute massgebend o

Neben dem Scbulungswesen wird es Sache der berufe- nen Regierungsstellens insbesondere der Industrie- und Handelskamme.rn9 seing befahigte Handel- und Gewerbetrei-

bende heranzuziehenc Fur Posen und Danzig ist ein derar- 2)

tiger grosserer Versuch um die Jahrhundertwende 7durch den Oberprasidenten von Gossler m Danzig unternommen worden0 Grundstock dieser Industrialiserung war das da- mals grosste Unternehmen der Welts die Preussische Staats- eisenbahnverwaltung„ Posen sollte eine LokomotiV” und M a - sohinenfabrik erhalten, Danzig eine Signalbauanstalt und eine Waggonfabriko Diese weitgehenden Piane sind nur be- zuglich der Waggonfabrik Wirklichkeit geworden. Verschie- denep nicht an die EisenDahnverwaltung angelehnte Unterneh mungen haben sichs bis auf die Stuhlfabrik Gossentin,

nicht behaupten konnen0 Fur die Waggonfabrik wie fur die 0 Vgl. die Verordnung iiber die vorlaufige Regelung des Be

rufsschuiwesens in den Reichsgauen Danzig-Westpreus sen und Wartfetelan&\ vom 3.Juni 1940oRGBl. I S0837«

Die personlichen Kosten fur die Lehrkrafte und die Kosten fur den nichthauptamtlichen TJnterrieht tragt das Reichp das ferner leistungsschwaehen Schultra- gern Erganungszuschusse gewahrtc

2) i)iu damaligen Vereine gewerblicher Unternehmer der np&tyi Ostgebiete sind in der Anlage I zusemmengestellt*

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- 2 1-

Stuh l f a b n k ist Hc,\z der einheimisc.hr Rohstuffo Da die Waggonfabrik auoh Omnibusse herstelit8 arbtiten beide Wer- ke sowohl fur den Staat ais au&h fur private Unternehmer8

fur den Inlandbedarf wie fur den En-porto

An sogenannten Projekien hat es dem deutsehen Osten bis 2um W e ltkmege nieht gefehlto Es sind unter anderem Yorgeachlagen wordens Zementfabrik8 Sodafabrik8 Marmeladen-

Industrie 8 Haferflockenfabi i k p Suhokoladefabrikc Glasfa- brikens Verbandstif fabriken9 Papierfabriken. Torffaserge- winnungc Torf- und Braunkohienbrikettierungo Der Welt- krieg beendete den Streit uber die Yorzuge des einen oder des anderen Vors<ch.lages0 Jedenfalls hielt man in gewerbli- cher Hinsieht den Osten fur stark ausbaufahigo Auch den Ruck- wanderern hatte man bereits Aufmerksamkeit zugewandtc Von

1903 bis 3,917 sind zahlreiche Ruckwanderer aus Russiand und GaliJsian in Deuts ihlands Osten angesiedelt worden0

Naeh dem Weltkriege entstanden im jetzigen neuen deut- sthen Osten neben anderen neuen Industiien; Die Bromberger Holzindustrie8 Posener MetaliIndustrie9 Graudenzer Gmnmi—

werke9 Reismuhle Gotenhafen und die Schlaohtereien fur d^n Baconexporto Obersohlesien warde zur Forderung seiner In.

dustrie durch die Magistrale mit Gotenhafen verbundenD Ge—

werbe und Industrie wuchsen auoh unter veranderten Ve.r—

haltnissenc Das Schllisselgewerbe 9 die Baumdustrie 9 ist ab- gesehen von den ersten Zeiten naeh dem Weltkriege stets gut besęhaftigt gew-j-sen und hat Ziwgeleien* KaIksandstein- und Zementfabriken sowie Kal.kbrennereien und Holzsagemuhlen

reichlich besehaftigt0 Von Bedeutung war der Handel in land- wirtschaftlichen Produkt-en8 Kunstdunger8 Eohl.e9 Holz8 Erdol und Biel„ In grosseren Mengen ist Erz aus Sehweden na- h 0-

bers hlesien eingefiihrt w r d e n 0

Besonderer Be a -htung bedurfen fur-' die Zukunft alle Mass- nahmen, die gaeignet. sind8 der Arbeiterwanderung aus dem Osten na< h dem We sten eine Rtickwanderung nac-h dem deutsehen Oat^n entgegenzusetzeno Hierbei ist darauf zu achtens aass die zu traffenden Massnahmen dauernd zur Anwendung gelangen kbnnoi? Die <£taatliGhe Arbeitsvermittlung bi«-tet d*n stark- sten E m f l u s s sowohl auf eine unerwunschte Abwandt-iung naci dexu Westan ais auf eine Rit-kwanderung na h dem 0steno Ais

(28)

- on

rine die Arbeit sverm.it tlung erganzende Massnahme ist die (Jmsohulung zu nennenE die vielfach durch Einarbeitung er- setzt werden kann.

Die Ausbildung der kaufmannischen Erafte ist eine liber- wiegend praktische. Sie erfolgt in der Weise, dass die neu dem Handel zustromenden Erafte in grbsseren Firmen Stellung nebmen, nach einigen Jahren aber ausseheiden and sich meist in der Nahe selbs+andig mar-hen. Besonders zwischen Goteriha- fen und Danzig hatte sich das Bild ungesunden Wettbewerbs ergeben. Durch die Bestimmung Gotenhafens fur Zwecke der Eeichsmarine seit der Ruckkehr .des neuen deutschen Ostens zun Reiche ist dieser offenkundige wirtschafrliche Schaden beseitigt worden.

Man hat den deutschen Osten fur gewerbliche Zwecke durchaus nicht immer fur geeignet gehalten8 Die oberschle- sischen Magnaten haben es stets abgelehntP ihre Hochofen in Danzig zu errichtenD Im Jahre 1898 verzichtete das Wilhelra- Heinrichswerk in Dusseldorf und auch das Landsberger Draht- seilwerk auf eine Filialfabrik in Danzig* trotz der Absatz- moglichkeit ihrer Produkte an die Werften in Danzig und El- bing Dureh die aufklarende Tatigkeit des Verbandes ost- deutscher Industrieller trat dann ein Wandel ein„ Es mag yieles seinp was zu Beginn des neuen J ahrhunder^^i^S^^eut- sehen Ostens in gewerblicher Hinsicirt geplant* gepruft und

1 )

abgelehnt worden ist 9 es sind aber auch im Laufe der Zeit erhebliche Fortschritte auf dem Gebiete der Vermehrung von Gewerbe und Industrie erzielt worden.

Die Erfassung des gegenwartigen Zustandes ist Sache der Statistik* dereń Amter auch im neuen deutschen Osten ihre T&tigkeit bereits aufgenommen haben. Auf die Ergebnisse der Arbeit der Statistiker wird in erster Linie durch die fur die eingegliederten Gebiete yorgesehene Landeaplanung zu- ruckzugreifen sein. Fur die Finanzierung sind statistische Arbeiten unentbehrlich und grundlegend. Das Gleiche gilt fur die Ealkulation der Einzeliieiten, die erfahrungsgemass erst dann in Angriff genommen wird* wenn die grundsatzliche Entscheidung bereits gefallen ist oder dem Vorhaben zumin-

1) V g lc Jahresbericht der Zentralstelle zur Forderung in­

dustrieller Unternehmungen im Osten„ Posen*. 1901*

(29)

deat nab.~: g- treten werden s o l L Sehr niitzlich fur die Kalitu lat i m ist die Kamitnis ana * jger Verha.itnisse bei be~

reitr-t best^herHeri W^rk^m und U3alemehme.n0 Daiueben tritt di <.>rsioht.ig zu handhabend© S hatzung des Abaate-r^ in Bezug auf Pr- ie und Menge0 Je modern*-/ nie zum Vergleieh berang^zogen*5 Firma i st 9 d e a t o nShai k umai dis Kałkała*-

f.i * h^i gr-hbi. ig Berditcsichtl^ung a» Ler be sond er en Um~

srandHj insbesonder$ der Lohne' ®1 und Tarifec dem tafsaeh- ' i cha n Ergebnis0 Der Aufbau des neuen dea Is 'hen Ostens bai ai h an den best-^n Werk*n des AL+reichs zu sohulen0

Im Osten selhst di*- Vor biJ der fur die einzelnen zukiinfti—

gen Unt-rnehmungen zu suehen ist wenig zweckvolJ ę weil duruh deicjhef tigen polnis h -deutsehen Zollkri&g die mo- dernen deutsihen Mas hinen in den wenigsten Pallen zur Aufsiellung ge^angt sind0 Das Aufsuchen mustergultiger

Vorbjlder im Weeten erspart dem neuen deutsehen Osten die Kosten unuotiger betriebsteohnis.her Eirperimenł-eo Der deut-

s< he Osten beeitzt in gewerbltcher Hinsicht keine beson- der*- Eigenarto Er hafc niohts aufzug*-ben9 er kann von den E; t"ahrungen Wes' und Mitteldeutsehlands nur ^orteile zie—

h e n0 Mit dem Zuzuge west*> und mitteldeutscher Handwerker und Geiyerbetre ibende r ist dem gewerbliehen Aufbau nur ge- dien+o Eine erhebliche Anzahl \>on Beamten meldete sich zur Pb* ititehr na h Obers *hlesien und den Reichsgauen Danzig-

Wastpr ussen und Wartheland0 D- neue deutsrhe Osten ge- niessf bereats Vertrauen und wird die9 die sioh i hm anver-

■raueoj auoh nicht enttaus. h e n c Mogen die klimatischen Veihaltnisse auoh etwas anderg ]iegen ale in West- und Siiddeuts hlandj, in grossen Ziigen batraehtet liegen die Verhfel+nisse im Osten m e h t ungunstiger aJs im Altreicho

Ostoberschlesien wurde mit Sihlesien wieder v e r e m t m d in der ProTinz Ostpreussen ein kleiner Gabieisteil dem B-gi rungsbezjiK G a m b m n e n eingegliedert9 ferner der R e g1 er angeb-zirk Zi-shenau neu gebi i.der0 Das Hauptg^biet dae neuen deut-s hen Ostens ist m die Rei-.-hsgaue Warth«—

i'i urd Danzig-Westpr«assen aufget^i 1+ worden0 An der Vg ,u die Verordnung iiber Einfuhrung der Lohnstatistik

m den eingegllederten Ostg^bier^n vom i50 April 1940o RGB!o t? Seite 65^0

- 2 3-

(30)

- 2.4-

Spltze iedes Reiuhsgaues sient der R-i hsstatbhalte 0 bjv Reichsgau Danzig-tfestpreuss<m giieder+- sień in die R^gie- rungsbezirke Danzig zuglei - h 3i + des Reichsstatthalte Marienw^rdei und Br inh( g< )i - 11 e g i e rung s b - z i rk e d-^s R-iehi- gaues Wartheland sind Hoher alzav P >sen Si^z des Rei.-ns- statthalters und Litzmannstad + Fur den Aufbau der Ver- waltung geiten die Yrra nriften des Gesetzes u d-^- den Auf­

bau der Ve rwa1tung im Reichsgau Sudetenlana (Sudetengauge—

setz) vom 14°4o 19^9* Dem Reit-hsstatthalTer sind abgeseh- von R e i eh s s ond e rve iwaX iurig en samtliche Verwaltungszweige zugewiesen,,

Die B-śhdrde des Rei' -hasta ttnalters giiedert sieh in sie- hen Abteiiungens AllgemwinSp inner-e und finanzielle Angele- g^nheiien - Gesundheitswesen und Volkspflege Erziehung, Dn

f-errieht9 Kultur- und Gemeins*ihaftspflege - Landwirtschaf19 Siedlung, Umlegung und Wasserwirts haft Wirtschaft und Ar- beit - Forstwirtsehaft und Jagdwesen - Bauwesen0 Zugeteilt

ist dem Reichsstat •'halte.r ein hoherer SS- und Poiizeifuhrer0 Zur Behorde des Reichsstatthalters treten ein Beauftragter des Reiehspostminis+urs und des Reichsverkehx°sministcrsc

Die Regierungsprasident^n in Danzigs MarLenwerders Brom- berg9 Hohensaiza^ Posen und Litzmanns+adt sind Landespolizei behorden und s- weit ni -ht et was ander^s bestimmt wird - hoher^ Verwaltungsbehorden0 Sie verk-4iren mit den obersten Regierungsbehorden durih die Hand des Reichsstatthalterso Die Behorde des Regierungsprasidenten giiedert sic-h in 4 Abteiiungens Allgemeine und innere Angelegeriheiten - Erzie- hung und Volksbildung - Wirtsohaft Landwirtschaft und Do*

manenc Dazu tret^n ein Oberversicherungaamtv ferner eine Re- gierungsoberkasseo

De zur Reichsstatthalter^i Danzig-Westpreussen gehd- rige Regierungsbezirk Mai ienwi-rder gehort den eingegiieder-

ten Geiipt^n im engeren S m n e na eht aru wta] er in den letzten zwanzig Jahr-n zu Ostpr-nssen g^ho« e 0

MiLitaris h is+ aas Gęba" et der Ręichsstatthalterei Danzig Westpreussen dem XX Armeekorps, das des Warthegaues dem XXI

V)

V g K

HGBlo

E. 19^9. Seite 780/78P.

(31)

Armeekorps zuget^i.. t

Die Organisatirm der NSDAP ist im gesamten. neuen

deutsehen Osten dur ^hgefuhrt >md war an vi.e.L-n St^Ilen der eingegliederWr Gr.Weł -> zunarhs der e m z i g e Trager der offentlichen Gewa , MlfgLied-r der Part-i i-ben beson—

dera auf dem Lande nitsh zu wreinz.el* 0 In Ddrfern9 in de- nen nur einlge Parfceigenossen v-rrhanden sind„ sollte — ab—

gesehen von der Zubel i.ung von Lehrern und Beamten - der.

Aufbau von Gewe r b s Eand 1 und Handwerk s hon y ot Beendi- gung dieses Kx inges du r ołig«-filnr t w<-rden„ Me i si fehlt ein deutscher Kragwirts der zugl Pi< h den Koj.on i aiwarenhandel betreibto Oft mangelt es an einwm S -hmi-d oder Sohuhmaeher0 Naoh dem Master d«e Ait-teicłis werden in g r ó s s e r A n z a h l „ ais bisher Yarhanden9 Molkereien einzuriehien s-;in9 dereń Verwalter ni ht nar Gewerbetreibende>9 sondern au-.h Trager des Deutschtums sind*

Das in die GewaJ.t des deutsehen Rei-shes im Laufe der militarisehen Op-rationen geTangte Gut 9 ist zunachst kommis-

sarischen Verwalfcern anvertraut word^n. Na h der Verurdnung des OoerbefehMhabers d^-e Heeres ^om 29° Sepiember 1939 sind diese ais Vertr«t«r kraft Amtes anzusehenD Alle Angelegen- heiten der bes*'łhlagnahmtpn pol.niseheu oder judisehen Unter- nehmungen9 Betriebe und Grundstu' ke betreat die Haupttreu- handstelle Ost9 dereń Grtindung auf ein^n Erlasa d<-3 Mini-

sterprasidenten R e 1 ch s f eidmarsihal1 Gdring vom 19° Oktober 1939 zuriiekgehto Die Haupftreunandsteile Ost hat ihren Sitz in Berlin und unterst<?ht dnm Reichsfeldmarschall Goring9 dem Beauftragten fur den Vierjahrespian, Ihre Errichtung wurde am !„11 o 1939 bekanntgegeben0 Pur die Haupttreuhand-

stelle Ost ais Zentralbehbrde Bind die Tr^uhandstelle K a tt o - w i t z 9 die Treuhandstelle Posenr die Treuhandstelle Ziehenau

und die TreuliandstelL® Danzig -Wesrpreussen sowie die Treu- handnebensteIle Lit.zmannstadt fcatigo Dur oh Verordnung vom

15°11»1939 wurde ferner eine Treuhandstelle fur das Gene- ra Lgourer-nement mit dem Sitz in Krakaa erri htcfeo Die Er- riohtung von Treuhandstellen ist notwendig geworden9 weil das polnisehe und judisehe Verm<5gen vielfa h i m Stich g e - lassen wurdeo Das herrenlos gewwrd^ne Eigen^um waide nicht

(32)

nur Ton der Polizeis sondern auoh von Burgermeistern und den Landratrn mit Bes..-hlag gelegfo M e Treuhandstellen hatten diese Werte zu erfassen„ Gieichzeitig ergab sieh

die Njtwendigke.it9 die lebenswi-ditigen Betriebe in Gang zu halten..

M e von den Behorden bes ;h iagnahmten Yorrats wurden zunachst Kriegszweoken dienstbar gemauhtc. Spater liessen die Treohandstellen Entbehrliehes dureh Auktionatoren ver^

steigern,, Dureh Vermittlung der Landrate und Biirgermei- ster wurden fur die fuhrerlos gewordenen Betriebe Treu—

hander bestellr., Da fur die landwirtsehaftlichen Betriebe sich eine gesonderte Betreuung erfordeflkioh erwiess gehor- ten zu den Gesc-haftsbereichen der Treuhandstellen nur die Beschlagnahmefalle aus dem Wirtsehaftsgebiet des Gewerbes und der Industrie

Zur Burehfuhrung der Aufsicht uber die zu Gunsten des Reiches besehlagnahmien gewerbliah-dndustriellen Betriebe wurden diese in Gruppen eingeteilt9 die annahernd mit der Organisation von Handely Gewerbe und Industrie des Altrei-

1) ches ubereinstimmen

Nicht geeignete Betriebe wurden und werden stillgelegt^

Wo es riehtig ers*\hien9 ist aus mehreren sehlechten Betrieben ein brauchbarer hergesf-ellt worden Ziun Einkauf von Materia-

Lien erhielten die Betriebe Yors trnsse Fur den Treuhander, den kommissarisehen Verwalter9 wurde e m e Entsehadigung fest- gesetzt. Seine Stellung ist der eines Konkursverwalxers„

Vergleiclis-verwa.lters oder Na*hLass^yerwalters zu vergleichen»

Er ist alao weder Ges Jiaftsfuhrer noch Angestellter des von ihm betreuien BetrieMsj welcher im vollen Dmrange steuer—

pflichtig ist*

Den Beauftragtsn der Treuhandstellen boten sich bei den Bestandsaufnahmen in gir ossem Umfange wenig erfreuliche Bilder.

Die mast hinelien Anlagen sind in den West.gebieten der ehema- ligen Republik Polen z. T veraltet Kaum ein gewerblicher Be- trieb entsprach deutsphen Ans ehauungen.. Von den Nahrungs- und Genussmittelhandlungen Pommerellens musste annahernd die Hal/*

stiligelegt werden Yon den Gaststatten dieses Gebietes s*hloss die Polizei ungefahr ein Drittel Die unwirtschaft- liche Uberbestotzung im K M i m r e r k a u f mit Textilwaren betrug

1) Ygl Anlage II Hauptgruppeiaeinteilung fur- die fcreujiande- risnfe 'vvrwalt-fen Betriebe der Treuhandsf*ellen. //Jl.

(33)

ttwa 50^o Die K>iegsverha . 'iniss- brachten es mit sioh, dass Gewerbe und Industriebet.r-iebe na>\h Moglichkeic fur die Zweoke des Heeresbedarfs au -h darm im Betriebe erbalten wurdenc wenn ihre Einrxchtung-n stark erganzt werden nruss-

tenc Die Sti legungen in Pummerel l.en haben bei gewerblieh- Industriellen Betrieben Pommereliens 20$ nicht erreic-hto Sie erstreekten siih msbesondere auf die kleinen ehemi- schen Pabriken (Ueimfabriken) p die kleinen Olmuhl en (Hand- betriebe) und die kleineren Druekereien0 Die Stii.legungen

in Litzmannstadts der St-adt der Textilindustrie9 mit ehe- mals 2600 Textxlbetrieban und 150 000 Arbeitern und Ange—

stelltens g-htn nioht nur auf Mangel der Fabiikationsan- lageUj sondern aurh auf Rjhstdffmangel żuru ik 9 der bereits wahrena des Krieges duroh Ingangsetzung von Zellwollfabri- ken einges-hrankt werden sol10 Im Wartnegaur wie in Pomrne- rellens musste die ZahL der Sagewerke und ferner der Muh—

ienbetriebe einges .hrankt wbrdenP da nur ein Teil der Be­

le xebe sich ais rentabel erwieso

Von den dureń die Treuhandstel len erfassten Betrieben is+ ein geringer Teil ber^xts verausser+ wordbn, Dass sieh insbesondere die Treuhander um den Erwerb der von lhnen be-

m

treuten Betrieb- bemuhenp liegt nahe0 Die Angebote werden gepruft und fort >.aufend bearb^ite+ o Mit Ruoksicht auf die P>.ontkampfer9 dereń RiLkkehr abgewartrt wirdP ist die Zahl der Verkauf* - meist an Kriegsbes.hadigte und Umsiedler — geringo

Es muss daher der grosste Teil der beschlagnahmten Be- triebe verwaltr-r- werdenD Um diese Verwaltung zu erleich-

ternP babe.n die Treuhand stel len Verv/altungsgesell sc-naf ten gegrundeto Die Grundstucksgesells.liaft der Haupttreuhand- stelle Ost entlastet die Treuhandstellen von der bieleń Bmze i a r b e i t in Bezug auf die zahlreirhen Mieter0 Im War—

thegau. Obers hlesi^n und Danzig-Westpreussen sind Gast- wirtsf hal tsb-1nebe in Ga.ststatten- und Hot^lgesellsehaften zusammengefassto ' Die Handelsaufbau Ost G em 0b.Ho betreut die beschlagnahmten Bet-r be der Wirts--haftsgrrppe Eirizel- nandel0 Sie nrmmt die Ant rag- aut treuhanderische oder be—

sitzliche E m w e i s u n g entgegen und varteiit sie auf ihre 12 i) Mi S0O0 li- O i B- ii i ir>stj 1 g ii i - g* *

G r upp- i e b- t - u r > n Bhi, >j e

- 2 7 -

(34)

Pa hgruppen di- b-i de Polfi-oi^ b- ■*i Li*?' werden® Pi- i'a hgrappan werd-n ferne./ b-i d*-r tlberprufung d-.T ba

s cdilagnahmten Betrieb-' und De i den Erhebung-n zvu- Vermei~

aung v)n tlberbes-uzungen g-libri 0 E^n grjsser IVil der*

tiberpruften Baępigb* wird ais sog*. uts Kriegsilnałunar—

oder Frontkampfer b-.t t ieb - fur den Pa, 1 der Demob i ima-, hung bereitgehalten0 Zur 'tfersorgung der ans dem Felde Zuriiok- kełu -ndt-n wird au li au Neu-,f bf fnungen g-da ni® Fur die Her-s+^llang jde- Neu-unri h+ungnn » n F? .m+kampf trladen

sind mehrere Mi.] .-.ionen za Verfugung geaT-.i !f „ S ihwer- kriegsb^sihaaig>'“ xnd Kri-gsbes-hadigte wurden bereits

jetzt e m g e w i e s - n Ł

tJber die Rangordnung be i der Einsetzung iron k^mmissa - ris«hen Verwałletn und bel dei Verwe tang d-s dur ,h di4-’ Haupfeireulianist.-ll-r Oe b-s bl.agnałimten Vermbgens geluen die Vereinbarung-u\ zwiscłi-n dem R-x ;łisfuhr->r S S r Vox.k8- - kummissar fur die Festigung deutsohen Volkstumsr und d«m L-rter der Hauptłreuhands+ellp 0s+„ Es sind z e r Lich be- grcnzte Bewerbungs»Tamme vorgesehenn von d^nen der erst-4 am 3 1 o1?e1940 bzwo 3 0 o6 o194« endet* Innerhai.b dieses und der spaieren S ramm- der-n laufz-it n o Łb gejran- wird9

sind Jpp-.n und im jeder dei Gruppen TJnt-ugliede- rung-n «r.‘rg-s-h-fi.o Pi- getr-ffenen Vrrembarungen sind ni łi+ star- ; begomderen Umsiand-n ist du» h da- Mogiieh- k-'i + von Ausnanmen, Ri hnang get ug-rio

Die T. ‘idi£jidf haben Lłir- t)bers huss^ an die Tr^u—

handst- en abzu ieit u P die ihrerselis in der Lagę sind, aus ihr n E nnshmen den u i H ^ n ihres Ges haftsberei hs G e L d m i t u 1 zur V- 'fuging zu stei] n 0 Verbesserte. Ein-

t i-htungen a-'’ Be + ijebt fahren piuammer mit d^-n Eriesen fur veiausser G-ewt-r — Detrieb- zu f ^S'., hr-i1 <=nder Er- hdhung der Gesamfliber s hiiss- d, e wi i-derum d^m Anfban von gewer niirhrri und indne Irrieilen Bi trieben dienstbar ge­

ma b ł v/erden0 Dxe Pinanzierung d( , be -hlagnahi. i Be- t r irbe flnd-’ alS' aus njgenen Mit' n di r Treuhandste ! l.e Osx sfcatt wird standig verv k nmn- und eisr;+, beiei+s a uf sozial-m Ge>. et- fur E.rLtgsbes Hadigr- Hin--rbiiv—

ben uswo und fiu d r P-stigung -s D-ał s nrums in den exii^eglieder+ -n Osig^bre• -n Ernr-ni has»

(35)

Die Beamten und Angestellten der Treuhandstelle Ost sind im Laufe ihrer IPatigke.it mit den ortliehen Verhaltnissen so vertraut geworden9 dass es sieli empfehlen wird9 sie

auch dann einzusetzens wenn es sieh nach dem Friedenssehluss darum łiandeln wird9 Zusatzindustrie in den eingeglieder- t^n Ostgebieten zu erri. ht.en0 Ihre gegenwartige Aufgabe ist mełir die einer Sićhtung von Spreu und Weizen5 einer Beseitigung von Oberhesetzuugen und Fehlfinanzierungen0 Damit kann ihre Bedeutung fur d«n Osten aber nicht er- suhdpft seiiło Sowohl bei der Vorberei.tong wie bei der Durchfułirung der zu erwartenden grossen staatiicłien Neu- grundungen werden die Treułiandstellen Ost nicht nur be- ratends sondern aueh mitwirkend beim Neuaufbau der ein­

gegliederten Ostgebiete beteiiigt sein0

Da nac.h der siegreichen Beendigung des Feldzuges gegen Polen mit der Moglichkeit gerechnet werden musste9 dass sieh nach den eingegliederten Ostgebieten unterneh- mungslustige Krafte wenden wu.rden.p die9 mit den ort-

lichen Verha3.tn.issen wenig vertrautP einen geordneten Aufbau eher storen ars ihm nutzen konnten9 erliass un- ter dem 31°lanuar 1 940 die Reiehsregierung die Verord- nung zur Sń.herung des geordneten Aufbaues der Wirtschaft der eingegliederten Ostgebiet-^o '13

Na -h dieser Verordnung durfen naturliche und ju- rist^sehe Personen in den eingegliederten Ostgebieten nur mit Genehmigung

a) Unternehmungen oder Betriebe der eingegliederten Ostge­

biete oder Anteilsrechfce an ihnen erwerben oder sieh an ihnen beteiligen,

b) Unternehmungen9 Betriebep Zweigbetriebe9 Ausliefe- rungslageis Koramissionslagerp Annahmestellen in den eingegliederten Ostgebieten errichten oder sie inner—

balb der eingegliederten Ostgebieteo in die eingeglie­

derten Ostgebiete oder aus den eingegliederten Ostge­

bieten verlegen9

o) die Leistungefahigkeit in den eingegliederten Ostge- bieten bel<-g ier Unternehmungen oder Betriebe erwei- tern s

d) in den eingegliederten Ostgebieten bei.egene landwirt—

schaftliche oder forstwirts' haft liche Grundstucke erwer­

ben a 1

- 2 9 -

1) vgl0 RGB!o I, 1940, Seite 255-257

(36)

Versicherungsuniernehmungen diirfen nur mit Genehmi- gung ihren Gesch&ftsbetrieb auf die eingegliederten Ost- gebiete ausdehnen^- oder Versicherungsbestande dieser Ge­

biete von anderen Versicherungsunternehmungen libernehmen0 Handelsvertreter und Handlungsreisende, die in den einge­

gliederten Oatgebieten nicht ansassig sind, bediirfen fur die Ausiibung ihres GewerbesD falls dieses besonders be- stimmt ist9 einer Genehmigungo Piir alle Genehmigungen, die mit Bedingungen und Aufiagen versehen werden konnen, sind die fieichsstatthalter oder Oberprasidenten zustandigo Dies konnen auch im Benehmen mit der Haupttreuhandstelle Ost

in den eingegliederten Ostgebieten gelegene Betriebe und Betriebsabteilungen vorubergehend oder dauernd stilllegen, wenn das Gemeinwohl es erfordertc Ferner sieht die Verord- nung Strafbestimmungen vors ordnet ihre Stellung gegeniiber anderen Ve.rordnungen und Gesetzen und galt zunachst bis Ende 194-Oc Ihre Giiltigkeit ist neuerdings bis zum 31» De- zember 1941 verlangert wordenQ

Man kann diese Verordnung ais die planwirtschaftliche Grundlage fur den Neuaufbau der eingegliederten Ostgebiete bezeichnen0 Sie hat einen unerwtinschten Wettbewerb urn die giinstigsten Verdienstmoglichkeiten und eine weniger inten- sive Beachtung lebensnotwendiger Betriebe verhindert, ohne befahigten Kraften den Zuzug nach dem Osten zu verwehren0

30-

(37)

■ 3 1 -

Raumzut«-i ■ung an wtst uno mi c*:deutsche Kommu- na 2 rer bancie zu* Er i -‘-ieh+crung d-r Umsi^dlung na eh

d-n eing<-g .ifdt*iłen Gebieten0

Die sandwir* sahaft-l ic.hen Reize eines Gebit-tes wird man ais besonaers w<rr t?o 3 1 e Anregungen fur eine zah*reiche Ansif-dlung von Mens'■■■hen nirht ansehen kormen3 Daa fur den W a n d e r so rei2Vo! Erscheinende ist fiir den Bewohner meist wertjoflo Het tn igende Felsen und einsame alte Baume

beleben wehl das landsrhafrliche GesamtbiLdj s m d aber fur die Wirtsehaf+ ohne Bed^u^ung vieifach sogar ein Hinder- n i s 0 Jeder der sich den Oatgebieten von Mitteldeutsehland her nahert wird zunachst den Eindruck unendlicher Weite erhalten„ Bas Nahellegende Ist meist weit von e m a n d e r ge-

trennt das Ft-rni] iegende zeigt sich fast an den Horizont geruckto Die uberwiegend -f^ene Erdoberflache ist durch Strassenbaume in unregelmassige grosse Pelder geteilto Nui

im Gebiete des m a l i ech ba.J. ti sehen Hohenzuges s m d einige Erhebungenc Verh.fi.ltni smassig wenig Flusses unter ihnen an erster 3t.e le die Weiehsel. haben wie grosse Purchen ihre Taler xn die Landsehaft rrineingegraben0 Die Natur der Ost gebiete bestimm1 diese in erster Linie fur landwirtschaft- liche Nutzungo Aueh das Vorhandensein des ehemals grbsster.

zu Preussen gehorenden Forstess der Tuoheler HeideP im stidlichen Telle Wes+preussenso vermag an der uberragenden Bndeutung der Landwirtechaft fui die Entwic-klung der ein- gegliederten Gebiete nichts zu andern0 Das vorhandene Holz und die Erdschatz^;, Biaunkohle„ Torf* Steine und Erden,, insbesondere lehm? sind e m e recht schmale Rohstoffbasis0 Die Nutzung der Wasserkrafte begrenzt der Prosto Die Aus- nutzung der Windę ist wenig u b l m h o Hauptkraftquelle der eingegliederten Gebiete ist die noch steigerungsfahige Fru<h+barkeit ihres Budensc Der tiberschuss an erzeugten Nahrungsmitt^in schafft die weitgehenden Grundlagen fur Handel und Handwerko Gewerbe und Industrie durch dereń Neuaufbau die emgegi leder ten Gebiete auch hms i c h t i i c h der Gewerb^tatigkei+ und der B evoikerungsdichte den Ver- haltnissen im Altrernh angepasst werden s o l l e m Yeigleich..

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zwischen Landschaften des Westens und entsprechenden Ge- bietsteilen des eingegliederten Ostens bestatigen, dass die Schwierigkeiten bei diesem Vorhaben nicht unuberwind- lich sein kouneno

Die grossen Piane bezuglich der Schiffbarmachung der Weiehsel ermoglichen schon jetzt einen Vergleich zwischen dem Weichseltale in Westpreussen und dem Eheiniale. Hier wie dort liegen an beiden Seiten des Stromes altertumliche Burgen und zahlreiche Stadte* Zwar fehlt an der Weiehsel der Weinbau, aber es gedeiht Tabako Den Rheinlandern durfte es nicht schwer fallen, sich in diesem breiten Tale so

wohl zu fuhlen wie in ihrer Heimat. Die Weiehsel soli nicht nur Holz, Getreide und Zohlen zum Meere tragen, sondern ausser Plossen und Kahnen auch Dampfschiffen mit einem grosseren Tiefgange ais bisher den Verkehr ermoglichen*

Das Weichseltal selbst ist frucht-bar und gegen Hochwasser und die damit verkniipften Gefahren durch Damme geschutzt*

Die Orte beider Ufer der Weiehsel besitzen gute Eisenbahn verbindung. Brucken und Fahren fuhren uber den Pluss. Von Dirschau aus nach Siiden hin sollen die Orte der linken Uferseite durch eine Autobahn verbunden werden. Da das Rheinland einen nicht unerheblichen Teil seiner jetzigen Bewohner aussiedeln will, miisste es auf das Weichselland hingewiesen werden* Besonders Graudenz und Thorn sind Weichselstadte, die sich ihres Gewerbefleisses .ruhmen konnen*

Im Gebiete des Schwa.rzwaldes hat sich die Notwendig- keit ergeben, die bauerlichen Verhaltnisse durch Zusammen- legung der zu kleinen Wirtschaften zu verbessern« Wenn

auch anzunehmen ist, dass der Friedensvertrag mit Frankreich Siedlungsmoglichkeit im Westen schaffen wird, so ist doch mit der Mdglichkeit zu rechnen, dass auch das jetzige Sud- westdeutschland sich genotigt sieht, in den eingegliederten Gebieten des Ostens zu siedeln0 Im sudlichen Teile West- preussens, am Rande der Tucheler Heide,wurde sich flir Ba- denser und Wiirttemberger die Mdglichkeit fur eine Ansied- lung in grosserer Zahl bieten* Das Waldgebiet der Tucheler Heide mit einer Lange von 112 km und einer Breite von 30

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bis 35 km ist von solchem Ausmasse, dass es den Umsiedlern den Heimatwald ersetzen konnte. Fur viele ihrer Gewerbe wiirden sie den Rohstoff Holz in bester Qualitat wiederfin- den. Die Schwaben haben sich so oft ais Kolonisten bewahrb, dass auch von ihrer Ansiedlung in dem waldreichen Gebiete des Schwarzwasser und der Brahe, das seinen Namen von der Kreisstadt Tuchel, die zugleieh Luftkurort ist, herleitet, ein voller Erfolg zu versprechen ist.

Das Wartheland ist bereits fruher Siedlungsgebiet der Sachsen gewesen. Es bietet Raum genug fur einen neuen Zuzug des Bevolkerungsuberschusses Mitteldeutschlands. Der Gewerbefleiss der Deutschen in diesem Gebiete hat sich auch unter den schwierigsten Verhaltnissen zu behaupten gevmsst. Die deutschen Rohstoffe und Halbfabrikate, die bisher fehlten, konnen jetzt ohne Schwierigkeiten wieder bezogen werden. Die bisherige Zollgrenze besteht nicht mel r.

Besonders die nunmehr zu einer Einheit zusammengeschlossene Grossindustrie Oberschlesiens wird auf die Entwicklung des Warthelandes einen starken Einfluss ausuben. Man kann

bereits jetzt von einer Posener Yeredlungsindustrie ^ sprechen. Die kleineren Stadte des Gaues Wartheland konner sich moglicherweise rasch entwickeln. In Litzmannstadt wurden 1815 die ersten Tuchfabriken errichtet. Heute zahit die Stadt iiber eine halbe Million Einwohner.

Das Gebiet des uralisch-baltischen Hohenzuges im For- den Westpreussens wird von Kassuben bewohnt, die den Wenden verwand^sind und sowohl kassubisch ais deutsch sprechen.

Die Kassubei ist hugelig. Die hochste Erhebung, der Turm- berg bei Karthaus, ist 335 m hoch. Die Waldbestande sind bedeutend. Ebenso sind zahlreiche Seen vorhanden. Dass auch

in diesem Gebiet grossere Industrien moglich sind, ist durch die Stuhlfabrik Gossentin bewiesen. Vielleicht ware es

moglich, Hessen und Thuringer fur eine Ansiedlung in der Kassubei zu gewinnen. Der den Umsiedlern im Forden West- preussens gebotene Lebensraum wurde den Lebensverhaltnissen

L) Am 1. Dezember 1940 lebten in Posen 58 493 Deutsche, zwar keine Juden, aber noch 1 200 Angehorige verschie dener Staaten und 234 772 Po.len, zusammen 294 465 Per- sonen.

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in ihrer bisherigen Heimat sehr jmh-j kommeno

Im Verglei -h zum ffesten sind die eingegliederten Ge- biete durchschnittlich weniger waran Der Fruhling beginnt apater0 Der Sommer ist etwas kurzer0 Fur den Aufbau von Gewerbe und Industrie sind dies keine Hindernisseo Es wird vielmehr Aufgabe des Gewerbef.leissess insbesondere der Textilindustrie j-sein;, den klimatischen VerJtial tnissen Rech- nung zu t.ragen0 Daś Klima selbst ist ais gesund zu bezeich- nenc An der Danziger Bucht liegt eine Reihe von vielbe-

suchten Badeorten0

Die Verkehrseinrichtungen der eingegllederten Gebietc entsprechen denen des Al.treiehes0 Der Plugverkehr ist in~

folgę-der Kricgsverhaltnisse eingeschranktt Mit d«rr Wieder- herstellung und Vervol Ikummnung der bisherigen Fluglinien

ist sicher zu rechnen0 Alle Provinziai• und Gauhauptstadte standen untereinander ar: l der Reichshauptstadt in Verbin- dung0 Fur die Zeit naeh dem Friedensschluss ist eine erheb—

liche Vermehrung der Verkehrsflugzeuge und Fluglinien und damit auch eine F>ugverbindung nach allen bedeutenden Platzen zu erwartenD

Ein Ausbau der Autobahnen war bereits vor dem Kriegs- beginn geplant wordenD Die Abl^hnung des Baues einer Auto- bahn zwischen Ostpreussen und Pommern durch die ehemalige polnische Regierung im Jahre 1939 gehort ais eine der Kriegsursachen der Weltgeschic-hte an> Diese Autobahn ist

schon abgesteckt wordenc Weitere Autobahnen werden folgen, bis das Autobahnnetz des deutsćhen Ostens den Anforderun- gen des Automobilverkehrs entsprichto

Das Hauptyerkehrsmittei in den eingegliederten Gebie- ten des neuen deutsćhen Ostens sind die Eisenbahnenp dereń Linien und Einrichtungen fast vol,lstandig aus der Zeit vor 1914 herrtihren0 Heu hinzugekommen sind nur einige ehemals russische Linien und die von Oberschlesien nach Gotenhafen filhrende "Magistrale"0 Samtliche Haupt- und Nebenbahnen sind von der Deutsćhen Rei»hsbahn ubernommen wordenj, sodass sich nur einige Kleinbahnen in Privatverwajtung befindenc

Die Hauptstrecken des Eisenbahnverkehrsnetzes der ein­

gegliederten Ostgebiete gehen von Berlin aus und haben die

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