• Nie Znaleziono Wyników

Deutsche Bauzeitung, Jg. 69, H. 20

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Deutsche Bauzeitung, Jg. 69, H. 20"

Copied!
20
0
0

Pełen tekst

(1)

S Hk h » ą 4

« ijí a,

«lia

ii, f t a

ú m

tí,»«

kitli!

Snfc

in Heh

¡etó**

¡beste*

to s tó

olle Zohtaj dito &

x olle® ^ enerSff erfeti. ^ sto **

¡jag#

«¡I»*

i ¥ a a í*

Wen®

Je»*'

i S n * iW ^ ! u rs ^ jiöus W®*

A Ä ,

g e <

privd*

Deutsche Bauzei

Wochenschrift für deutsche B aug estaltu ng und Bautechnik Raumordnung und S täd teb au • B a u w irtsch aft und Baurecht

15. M a i 1 9 3 5

H eft 2 0

Kleinstädtische P la n u n g sfra g e n

Mit diesen b e v ö lk e ru n g s-, w irtsc h a fts -, s o z ia l- und staatspolitischen F o rd e ru n g e n tre ten a n d e n S t ä d t e b a u e r Fragen und A u fg a b e n h e r a n , fü r d ie n o ch e in e R e ih e gesetzlicher V o ra u s s e tz u n g e n zu sc h a ffe n sin d . D a s V e r ­ hältnis von S tad t und L a n d , d ie In d u strie u m sie d lu n g und die Zukunft d e r G ro ß s t ä d t e k ö n n e n n u r v o n d e r G e s a m t ­ wirtschaft aus b e tra ch te t w e rd e n . D ie D e z e n tra lis a tio n der Industrie so w ie s ta a tsp o litisc h e G e s ic h ts p u n k te w e rd e n

«ine S i e d l u n g s v e r l a g e r u n g n a c h sich z ie h e n . So ist durch d en N a t io n a ls o z ia lis m u s a u c h im S tä d t e ­ bau eine W a n d lu n g e in g e t re te n ; d e n n b e i a lle m P la n e n sollen Vo lk und S ta a t im V o rd e rg ru n d ste h e n . W e n n a u c h der sich seiner V e r a n la g u n g b e w u ß te S t ä d t e b a u e r sch o n immer gegen e in e rü c k sic h tslo se P re is g a b e v o n la n d - und forstw irtschaftlichen G e b ie t e n fü r e in e u n g e o rd n e te B e ­ bauung und d ie A u sn u tz u n g d u rch B o d e n s p e k u la n te n g e ­ kämpft hat, so h a b e n w ir je tz t im W o h n s ie d lu n g s - und im Erb hofgesetz e in e g e s e tz lic h e H a n d h a b e und d a m it die G ru n d la g e für e in e u m fa s se n d e L a n d e s p la n u n g .

N ach dem W o h n s i e d l u n g s g e s e t z vom 22. S e p ­ tember 1933 sind nun G e m e in d e n , in d e n e n e in e g r o ß e W ohnsiedlungstätigkeit be steh t o d e r z u e r w a rt e n ist, v e r ­ pflichtet, d ie se S ie d lu n g in g e o r d n e te B a h n e n zu le n k e n . Diese Sicherung d e r S ie d lu n g s tä tig k e it v e rp flic h te t d ie Gem einde, ihre B e b a u u n g nach ein e m P la n , d e m so ­ genannten W i r t s c h a f t s p l a n , d u rc h z u fü h re n .

Solche P län e sind g e w iß — un te r d e r B e z e ic h n u n g Flächenaufteilung splan — d u rch G e s e t z vom 5. M a i 1920 für den S ie d lu n g s v e rb a n d R u h r k o h l e n b e z i r k und andere P la n u n g sv e rb ä n d e sch o n d u rc h g e fü h rt w o r d e n ; sie sind also nicht e tw a s g a n z N e u e s . S o ko n n ten n a c h dem G e se tz fü r d e n R u h rs ie d lu n g s v e rb a n d ü b e r G e ­ meindegrenzen h in w e g V e rk e h rs- und G r ü n f lä c h e n e in ­ heitlich g e p la n t und fö rm lich fe s tg e le g t w e r d e n . Je tz t hat hier das W o h n s ie d lu n g s g e s e tz e in g e g r iffe n und d a s Ziel noch w eiter g e steckt. N ic h t nur V e rk e h rs - und G r ü n ­ flächen sind fe stz u le g e n , s o n d e rn s ä m tlic h e mit d e r S ie d ­ lung im Z u sam m e n h an g ste h e n d e F lä c h e n . S a g t d o c h das W o h n sie d lu n g sg e se tz im § 2, 6 und 7, d a ß d ie g e ­ samte B e b a u u n g s m ö g l i c h k e i t o d e r N ic h t b e b a u ­ ungsmöglichkeit e in e r G ru n d s t ü c k s flä c h e im W ir t s c h a ft s ­ plan zum A u sd ru ck ko m m en so ll. D a n e b e n so ll a b e r auch die N utzun g u n b e b a u te r G ru n d s t ü c k e in g ro ß e n Zügen a n g e g e b e n w e rd e n .

So hat a u ch d ie S ta d t S c h w e l m , zum R u h rsie d ­ lungsverband g e h ö rig , e in e n W ir t s c h a ft s p la n a u fg e s te llt.

Der W irtschaftsplan ist se lb s tv e rstä n d lic h in Fü h lu n g mit den beteiligten B e h ö rd e n und d e n K re is e n d e r W irts c h a ft aufzustellen. D ie P la n u n g s a rb e ite n s e lb st so llte n a b e r immer, wo eb en in den S tä d te n d ie s t ä d t e b a u lic h v o r g e ­ bildeten K räfte v o rh a n d e n sin d , d o rt d u r c h g e fü h rt w e r ­ den1 und nicht unter M itw irku n g z a h llo s e r S te lle n , w ie d a s

S ta d tb a u m e iste r K au lfu ß , Schw elm i. W .

WIRTSCHAFTSPLAN

d er

STADT SCHWELM %

VRKEHMFUUMQ1 --- rtO V lKTAl..— «OICTLMMB

nc• • • VUM S*UTtA!l!

s e h r o ft v o r g e s c h la g e n w ird . M a n soll a u c h h ie r d a s F ü h re rp rin z ip a n w e n d e n .

B ei A u fste llu n g d e s P la n e s sind a lle mit d em W ir t ­ s c h a fts p la n z u s a m m e n h ä n g e n d e n R e c h t s f r a g e n zu p rü fe n . A u c h ist d a s E rb h o fg e s e tz mit se in e n e in s c h n e i­

d e n d e n B estim m u n g en b e i d e n P la n u n g s a rb e ite n von g r o ß e r B e d e u tu n g . Um d ie s e R e c h tsfra g e n z u k lä r e n , ist es v o r A u fste llu n g d e r W irt s c h a fts p lä n e a n g e b r a c h t , e in e n V e r w a l t u n g s p l a n a u fz u s te lle n , a u s d em d ie b o d e n re c h tlic h e n V e rh ä ltn is s e k la r h e r v o rg e h e n . (S ie h e D B Z , 1934, H e ft 36, S e ite 696.)

A u s d em fü r S c h w e lm a u fg e ste llte n V e rw a ltu n g s p la n e rg ib t sich ü b e r d ie B e s i t z v e r h ä l t n i s s e fo lg e n d e F e stste llu n g : D en g rö ß te n T e il d e r B o d e n f lä c h e d e s S t a d t­

g e b ie te s in G r ö ß e v o n 2676 h a n e h m en d ie 451 h a vom R u h rs ie d lu n g s v e rb a n d a u s g e w ie s e n e n G r ü n f lä c h e n e in , d a n e b e n b e ste h e n n o ch 196 h a B o d e n f lä c h e a ls E rb h ö fe . A b e r a u c h d e r G ro ß g r u n d b e s it z ist mit 460 h a n ich t un­

e r h e b lic h a n d e r A u fte ilu n g d e s S t a d tg e b ie te s b e te ilig t.

A u f d e r a n d e r e n S e ite d a g e g e n z e ig t uns d e r P la n , d a ß d ie S ta d t s e h r w e n ig o d e r fa s t k e in e G ru n d s t ü c k s ­ f lä c h e n fü r d ie K l e i n s i e d l u n g b e sitzt. D a u e r k le in ­ g ä rte n sin d im S ta d tg e b ie t ü b e rh a u p t n ich t v o r h a n d e n ,

3 8 7

(2)

sondern nur 5 ha Pachtgärten, die zum Teil au f künftigem B a u g e län d e untergebracht sind. D ieser M ang el an e ig e ­ nem G run d b esitz zeigt sich auch im G rundstückspreis.

So wird zB für K leinsied lu ngsg eländ e der M indestpreis von 1 RM je qm verlangt und für aufgeschlossenes K lein­

sied lung sgeländ e 3 bis 4 RM je qm, ein Preis, d er eine tra g b a re Siedlungstätigkeit verhindert.

D an eben sind von privater Seite K l e i n g ä r t e n auf ehem aligem Ö d la n d verpachtet w o rd en, bei dessen V e r­

pachtung an die Kleing ärtner noch Z w isch en p äch ter vor-

VERWALTUNGSPLAN »

er

STADT SCHWELM %

handen w aren , die einen Pachtpreis von 4 bis 5 Pf. je qm verlang en und die d as Land, nachdem es die Kleingärtner fünf Ja h re bestellt hatten, kündigten, um es als kultiviertes Land in Eigenbesitz zu nehmen. W e lch ein Unverstand, d a ß au f solchen Kleingärten T au sen d e und a b e r T a u ­ sende von Kleingärtnern ihre Hütten als ew ig g efäh rdete Pächter b auen, w ähren d sie beim V o rh and ensein ent­

sprech ender Schutz- und Enteignungsgesetze zu b o d en­

ständigen Besitzern w erd en könnten. W e n n auch jetzt schon jed er Städ teb au e r und V erw altungsleiter g egen die Preis- und Bod enw ucherer angehen w ird , so fehlt doch zur Zeit noch die g esetzliche H an d h ab e d azu .

So zeig t g e ra d e der V erw altung sp lan der Stadt Schw elm , d aß es A u fg a b e des G e se tzg e b e rs sein muß, hier M öglichkeiten zu schaffen, die die E n t s c h ä d i ­ g u n g u n d E n t e i g n u n g in den V o rderg run d stellt.

Diese Lücke im W o hnsied lu ngsg esetz gilt es, vom G e ­ setzg eber au szu fü llen ; denn d as W o h nsied lu ngsg esetz geht zu sehr vom A ufb au des Bauerntums aus und läßt die Siedlungsproblem e der Stadt mehr in den Hinter­

grund treten.

Betrachten w ir nun den W i r t s c h a f t s p l a n . Sein allg em ein er Inhalt dürfte bekannt sein. A uf Einzelheiten ein zug ehen erübrigt sich, d a die Aufstellung der Pläne seit la n g e r Zeit eingehend erörtert w ird. D er W irtschafts­

plan für die Stadt Schw elm hat die A u fg a b e , die städte­

b au lich e Entwicklung der Stadt zu ordnen und eine diese störende N utzung der B o d enflächen zu verhindern. Die

in den letzten Jahrzehnten in Schw elm w ie in anderen Industriestädten b e g an g e n en städtebaulichen Fehler müssen w ie d e r gutgem acht w erd en.

A n G r ü n f I ä c h e n ist im G e b ie t der Stadt Schwelm w eg en des großen W a ld b e sta n d e s kein M ang el. Der W a ld b e sta n d ist im Sinne des H eim atschutzes besonders in den T ä le rn , M ulden und am Lauf d er Schw elm e er­

halten g e b lie b e n . Kleing ärten als N utzgrünflächen, an denen ein M ang el besteht, sind an verschiedenen Stellen des Stadtgebietes ausgew iesen w o rd en , und zw a r so, d a ß der G a rte n nicht w eiter als eine halb e Stunde von der W ohnun g entfernt liegt.

D e r D u r c h g a n g s v e r k e h r geht jetzt in Ost-West- und N ord-Süd-Richtung einschließ lich Straßenbahn durch den Stadtkern. In N ord-Süd-Richtung soll durch die neue V erb an d sstraß e N S VII eine Entlastung des Stadtkerns vom Durchgangsverkehr geschaffen w erd en. Diese Straße dient au ch g leichzeitig als Zubring erstraß e zur Auto­

bahnlinie Köln— Dortmund.

I n d u s t r i e f l ä c h e n sind in genügender G röße vo rh and en. In dem W irtschaftsp lan sind nun S i e d ­ l u n g s g e b i e t e an den Stellen ausgew iesen worden, w o sie am dringendsten g eb rau ch t w erd en , und zw a r in der N ä h e der Industrie, um der dort beschäftigten Be­

völkerung einen kurzen W e g zur Arbeitsstätte zu sichern.

D ie W ohnungs- und vo r allem d ie Kleinwohnungsver- nältnisse bedürfen dringend der Besserung. Aus diesem G ru n d e soll g e ra d e in Schw elm bei einer Einwohnerzahl von 23 500 mit noch 1100 Em pfängern von W ohlfahrts­

und 500 Em pfängern von Arbeitslosenunterstützung, also bei etw a 7000 zu unterstützenden Einw ohnern, der Kurz­

arb eitersied lung eine b eso nd ere Aufmerksamkeit ge­

widm et w erd en .

Bei d er E r n e u e r u n g d e r I n n e n s t a d t ist der G ru n d sa tz verfolgt, den guten Kern der Stadt unberührt zu lassen und die reizvo llen W irkung en der bergischen Sch ie fe rb au w eise zu erhalten. Ein zeln e T e ile des Alt­

stadtkerns sind au fzu lo ckern , und z w a r durch Abbruch der b au fällig en H äuser. Es geht unter keinen Umständen an, d a ß , w ie es vorgekom m en ist, abbruchreife Häuser mit Zuschüssen w ie d e r instandgesetzt w urden.

So d ann ist g e ra d e bei Kleinstädten der gesam te Stadt­

kern und Um gebung mit H ilfe des B au zo n en p lan es h e r - a b z u z o n e n . H ierzu müssen d ie noch entgegen­

stehenden g esetzlichen V orschriften beseitigt w erden. In Städten w ie Schw elm dürfte nur in n erhalb der Stadt eine d reig eschossig e Bauw eise gestattet sein und sonst nur eine zw ei- und ein gesch o ssige. Dann w ürden auch die B o d enpreise sinken und dieses sich befruchtend auf unsere Siedlungstätigkeit ausw irken. Schon jetzt werden w ie d e r Stimmen laut, die d ie feh len den Kleinwohnungen in Stockw erkshäusern unterbringen w o lle n ; d as ist unter allen Um ständen zu verw erfen .

So sind in dem W irtsch aftsp lan a lle späteren städte­

baulichen M öglichkeiten, sow eit sie sich zu r Zeit übersehen lassen, berücksichtigt. D er Plan als solcher sollte meiner A nsicht nach nicht als etw as U n ab än d e rlich e s gelten und ist darum nicht g esetzlich fe stzu le g e n ; denn die W irt­

schaft und auch d ie staatspolitische Entwicklung eines Volkes und dam it die städ teb au lich e Entwicklung geht ihre e i g e n e n W e g e und läß t sich durch keinen Plan festlegen. A u fg a b e des G e s e tzg e b e rs muß es sein, daß M aß nahm en verhindert w e rd en können, w ie es ja heute durch d as W o h n sied lu n g sg e se tz der Fall ist, die die Durchführung des W irtsch aftsp lan es beeinträchtigen. Es gilt beim zukünftigen städ teb aulichen Plan en, Nutzen und W o h l der G esam th eit über d as Recht und den Vor­

teil des ein zeln en zu setzen und Bereicherung en auf Kosten der A llg em einh eit zu verh indern .

(3)

Der Deutsche und se in e B au ku n st

Otto Riedrich

Wir veröffentlichen diese bemerkenswerten Gedankengänge, ohne uns in allen Einzelheiten mit ihnen einverstanden zu erklären.

Die Schriftleitung

Um zu ein e r K la rh e it ü b e r d a s W e s e n b a u k ü n s t­

lerischen S ch a ffe n s und s e in e r M a ß v e rh ä lt n is s e zu g e ­ langen, d a rf nicht von d e n B e z ie h u n g e n d e r T e ile u n te r­

einander und vom K o n stru ktiven a u s g e g a n g e n w e r d e n : Ausgang a lle r B etra ch tu n g m uß d e r K ultur- und G e s t a l­

tungswille des V o lk e s se in , d e r sich im S c h a f fe n g r o ß e r S ch öp ferpersö n lich keiten a u sw irk t.

Der Kultur- und G e s t a lt u n g s w ille h a t se in e n U rsp ru n g im S e e l e n g e f ü g e d e s M e n s c h e n , d a s w ie d e ru m a u f dem R a s s e n g e f ü g e b e ru h t. D a m it w ird a n d ie tiefsten D inge des L e b e n s g e rü h rt, d e re n s in n fä llig e D a r ­ stellung nicht m ö g lich ist. D a s z e r g lie d e r n d e D e n k e n ist nicht fäh ig , A u fsch lü sse zu g e b e n . D e r s c h ö p fe ris c h befähigte M ensch ist je d o c h b e g n a d e t , in S in n b ild e rn das nicht zu F a s se n d e d a rz u s t e lle n . W ie d ie v e r s c h ie ­ denen Rassen d e r E rd e T a t s a c h e sin d , so g e w iß ist ihr unterschiedenes S e e le n g e fü g e , so g e w iß ist a u c h v e r ­ schieden die F ä h ig k e it, sich a u s z u d rü c k e n . H ie r steht unüberbrückbar R asse n e b e n R a sse . W e r a ls S c h ö p fe r aus tiefstem Em p fin d e n le b t, ke n n t d ie K ra ft d e r S y m ­ bole und ihre M a ch t d e r E rle b n is e rw e c k u n g .

Jeder w a h rh a ft s c h ö p fe ris c h e M e n s c h , d e r a u s d e r Tiefe in sich leb t, steht n ich t h a ltlo s im L e b e n s ra u m e seines Volkes. Er ist b e fä h ig t, d a s W e s e n se in e s V o lk e s in seinem W e rk e zu v e rs in n b ild lic h e n . D a s W e r k d e s Schöpfers w ird zum S y m b o l s e in e r G e n e r a t io n . D ie W erke der Kunst, b e s o n d e rs d ie d e r B a u k u n st, stellen das M aß d a r, n a ch dem d a s W e s e n e in e r G e n e r a t io n beurteilt w e rd e n ka n n .

Je nach d er E rle b n is k ra ft d e r G e s c h le c h t e r v e r ä n d e r t sich jedoch ih r V e rh ä ltn is z u r V e r g a n g e n h e it . W ir haben diese V e rä n d e r u n g e n im A b la u f e d e s z w e ite n Reiches b e o b a c h te n k ö n n e n , s ie w e r d e n a u c h a u s d e n vergangenen Ja h rh u n d e rte n e r k e n n b a r . E in e k la r e Herausarbeitung d e r P ro b le m e b ie te t d ie G e s c h ic h t e d e s Abendlandes von d e r B lü te z e it G r ie c h e n la n d s bis z u r G egenw art. In ihr u n te rsch e id e n sich d re i T e ile : 1. V o n der Antike bis zum E n d e d e r G o t ik , 2. vo m B e g in n d e r Renaissance bis zum E n d e d e s K la s s iz is m u s , 3. vom B e ­ ginn der Rom antik bis z u r G e g e n w a r t .

Zunächst ist ein e g e n a u z u v e r f o lg e n d e G e s c h le c h t e r - reihe vom g rie ch isch e n T e m p e l z u r frü h c h ristlic h e n Basilika zu e rk e n n e n , e in e w e it e re o rg a n is c h e E n tw ic k ­ lung wird im frü h en K irc h e n b a u N o r d it a lie n s d e u tlic h . Den w eiteren A b la u f üb ern im m t g e r m a n is c h e r B o d e n . W esensausd ruck n o rd e u ro p ä is c h e r V ö 'k e r stellt d ie in

1 A n tik e : T h e se u ite m p e l in A th e n . Kraftvoller, klar ge­

gliederter Ausdruck des nor­

dischen Geistes im griechischen Menschen

s a g e n h a ft e Z e it z u rü c k re ic h e n d e A n tik e d a r , und g le i­

c h e n R a s s e n c h a ra k te r o ffe n b a rt d ie G o tik . S ie h at nicht um sonst d ie se n N a m e n e r h a lt e n ; d e n n G o t is c h e s b e ­ z e ic h n e t G e r m a n is c h e s .

W ie ist nun d e r R i ß zu e rk lä re n , d e r im Ü b e rg a n g v o n d e r G o t i k z ur R e n a i s s a n c e e r k e n n b a r ist?

W ir kom m en z u e in e r Lösung d ie se s v e rh ä n g n isv o llste n a lle r E re ig n is se nur d a n n , w e n n e in e s mit a lle r E n tsch ie ­ d e n h e it b eto n t w ir d : In g o tisch e r Z e it kam g e rm a n is c h e s W e s e n zu re in ste r En tfa ltu n g , in ih r h at sie ü b e r d a s D u n kel g e sie g t, d a s seit Ja h rh u n d e rte n a u f ih r lastet.

W ie ein A u fa tm e n g e h t es d u rch d e n g o tisch e n D om . A lle Fe sseln sc h e in e n g e sp re n g t, d ie d ie M ü h s a le d e r J a h rh u n d e rte a u fe rle g t h atten . D ie E rke n n tn isse M e iste r E c k e h a rts v o n S tra ß b u rg fa n d e n im g o tisch e n D om ih re w u n d e r b a r e V e rsin n b ild lic h u n g .

D ie g e rm a n is c h e S e e le in d e r g o tisch e n Z e it zum A u s ­ d ru ck zu b rin g e n , w a r d a s G e h e im n is , d a s nur a n A u s ­ e r w ä h lt e w e it e rg e g e b e n w u rd e . D ie T r ä g e r d ie s e s G e ­ h eim n isses w a r e n d ie K ä m p fe r um d a s u ra lte g e rm a n is c h e

2 G o t ik : S tra ß b u rg e r M ün ster. 1179 in romanischer Zeit be­

gonnen. Gotischer Ausbau durch Erwin von Steinbach, begonnen 1250. Die Gotik drückt das Freiwerden des nordischen Menschen von allen Beengungen aus

(4)

Recht. Es w a r d as W issen ein er sehr alten m agischen W e lt, die in nerhalb des Christentums eine Art A u f­

erstehung gefeiert hat. Die germ anische S e e le erhob sich über a lle Bedrängnis. Der gotische Dom in seinen reinsten Formen (Freiburg, Straß b urg, Ulm, siehe auch die Bilder) ist V ersinnbildlichung der germ anischen Seele und ihrer W eltauffassu ng, die in unüberbrück­

barem G e g e n sa tz zu der W e lt steht, von der sie über­

wältigt und unterjocht w ord en w ar.

D a von einem frem den W elte rleb en her germ anisches W esen unterjocht und ihm der Vernichtungskam pf a n ­ g esagt w a r, so mußte sein W irken und W a lte n geheim ­ gehalten w erd en und konnte nur an A userw äh lte, an die d as alte Recht W a h re n d e n , w eiterg eg eb en w e rJ e n . Sie w aren in den Bauhütten verbunden. D ab ei spielt es keine Rolle, ob sich die Käm pfer der nachgotischen Zeit immer bewußt w are n , w as für einen Kam pf sie aus dem U rdrang ihres Blutes führten.

Ehe etw as geschieht, muß ein G e d a n k e sein. Ein leitender G e d a n k e ist in allem O rg an isch e n . W o er nicht ist, d a ist Z erfall und T od . In je d er K eim zelle ist das W esen des Lebens, das aus ihr entstehen soll, bis in seine letzten Folgerungen enthalten, auch d ie G e ­ setze von den Z ahlen und den Form en, in denen Lebendiges sich auswirkt.

W en n Schöp ferkräfte eines Volkes nach dem M aß e von auß en her suchen: sie finden es nicht. Das ab e r, w as sie suchen, tragen sie von A nfang an in sich. W en n ihre Se ele alles Dunkel der verg ang enen Jahrhunderte überwunden hat, dann wird auch d as M aß , nach dem sie suchen, in allen Schöpfungen o ffenb ar w e rd e n . Die vollkomm enen W e rk e hoher Kulturvölker bedeuten die W a a g e zw ischen innerem Erleben und Verw irklichung in zeiträum licher Erscheinung. Das ist der g riechische Tem pel, und das sind die M eisterw erke der G o tik. Der gotische Dom ist ein au fg esch lag en es Buch. W ir können die Schrift, die er darstellt, nur nicht mehr lesen o der noch nicht w ied er lesen. W ir hoffen, ihn in all seinen Ä ußerungen w ied er verstehen zu können, w enn w ir uns auf uns selbst besonnen hab en, und w ie d e r, nach ja h r­

hundertelangem Irren, in uns eingekehrt sein w erd en.

In der G o tik ist die germ anische S e e le zu vollendetem A usdruck gekomm en. A n diesem Bauen

3 S p ätg o tisch e r F a c h w e rk b a u : R athau s M ichelstadt im Oden­

w a ld , erbaut 1884. Fortwirken germanischer Symbolik in der Ge­

staltung des Fachwerks

einer starken, in sich g eschlossenen G em einschaft ist nichts S c h m u c k , sondern a lle s S y m b o l . Bildwerk und Z eich en g reifen w u n d e rb ar in einand er und künden eine W elt, die w ah rhaft ap ollinisch, w ahrhaft im Zeichen der Sonne ist.

D er fran zö sisch e Dichter Viktor Hugo erklärt in seinem Roman „N o tre D am e ", wenn die Vertreter des Dogmas g ew ußt hätten, w e lch e G e d a n k e n in W ah rh eit im gotischen Dome zur Darstellung gekomm en sind, hätten sie die E rb au e r samt und sonders verbrannt. W ir ver­

muten allerd in g s, d a ß m anche M eister und G esellen , die

4 R e n a is s a n c e : V illa Medici in Rom , erbaut um 1550. Die organische Gestaltung tritt hinter äußerem Schmuckbedürfnis zurück.

Völliger Bruch mit dem germa­

nischen Lebensgefühl der Gotik.

(5)

Luthers a u s z u w irk e n , a ls W id e rs ta n d im D re iß ig jä h rig e n K rie g e und a ls la n g s a m e r A u fstie g d e r n a c h fo lg e n d e n Z e it in d e n K ä m p fe n F rie d ric h s d e s G r o ß e n , in d e r Z e it d e r B e fre iu n g s k rie g e und im S e h n e n n a c h e n d lic h e r E in ig u n g . D ie se s S e h n e n n a c h E in ig u n g , n a c h dem R e ic h e , ist S in n d e r R o m an tik. A b e r in w e lc h v e r ä u ß e r ­ lic h te r Fo rm ! D ie M e n sch e n d e r Z e it erfü h lten d ie G r ö ß e d e r V e rg a n g e n h e it , sie s a h e n d ie Fo rm en und g la u b te n sich b e fä h ig t, sie n a c h a h m e n zu k ö n n en . Für d ie S p r a c h e d e r D in g e , fü r d ie K ra ft d e r S y m b o le , w a r kein G e f ü h l v o rh a n d e n . A lle s w u rd e zum S ch m u ck e rn ie d rig t, a lle s w a r D e k o ra tio n , M a ch te n tfa ltu n g n a c h a u ß e n hin.

S c h ö p fe ris c h e G e s ta ltu n g a u s d e r T ie fe d e r d e u tsch e n S e e le w a r kaum zu e rk e n n e n , und w o sie sich z e ig te , w u r d e sie nicht b e a c h te t. S o ko n nten sich d ie fe in d ­ lic h e n M ä c h te en tfa lte n und d e n Z u sa m m e n b ru ch h e r­

b e ifü h re n , d e r g e s c h ic h tlic h e T a ts a c h e g e w o rd e n ist.

Im D unkel lie g t d e r Keim zum Lich te. Es ra n g sich d u rch a lle W id e r s t ä n d e h in d u rch und ist zu m a c h tv o lle r En tfa ltu n g g e k o m m en . D ie u ra lte n K rä fte w e rd e n w ie ­ d e r zum R ech t e rh o b e n w e rd e n , d ie im W e s e n d e r d e u tsch e n , d e r g e rm a n isc h e n S e e le v o n A n fa n g a n b e ­ sch lo sse n lie g e n .

D a s m a te ria listis c h e W e ltg e fü h l ist zu e n d lic h e m A b ­ la u f g e k o m m e n . W ir sind fre i von a lle m m iß v e r­

s ta n d e n e n Fo rm en w u st d e r V e rg a n g e n h e it . W ir se h e n d a s u n n a c h a h m lic h e Leb en in je d e m Stein a lte r B a u ­ w e rk e a ls L e b e n s a u sd ru c k v e rg a n g e n e r G e s c h le c h t e r .

Zu v o lle n d e te m A u sd ru c k u n se res W e s e n s ko m m en w ir a ls o nur d a n n , w e n n w ir a u s u n se re r T ie fe s c h a ffe n . D a z u ist es a b e r n o tw e n d ig , d a ß w ir uns v o n a lle n d u n k le n B e z irk e n d e s L e b e n s b e fre ie n und uns dem Licht e r g e b e n . In ihm sch w in g t und klin gt d ie g e r ­ m a n isc h e S e e le . In ih r ist u n se r R ech t, und d a s m uß g e sta lte t w e rd e n . D a ß w ir n un m ehr d e n W e g zu ihm mit a lle n F o lg e ru n g e n zu g e h e n v e rm ö g e n , v e rd a n k e n w ir dem F ü h re r und se in e n G e tre u e n .

6 K la s s iz is m u s : S ch in kels E m p fa n g ssa al im Ju stiz m in iste riu m . R ü ck k eh r z u r E in fa c h h e it und K la rh e it d e r G e s ta ltu n g

Wahrer des a lten R ech tes, d ie in d e n B au h ü tte n z u ­ sam m eng eschlo ssen w a re n , ta ts ä c h lic h v e rb ra n n t w o rd e n sind. Die dem g e rm a n isc h e n W e s e n fe in d lic h e n M ä c h te hatten ab erm als g e sie g t, d a s g r o ß e E rw a c h e n w a r g e ­ stört. Das ist d e r G ru n d , w e s h a lb d e r g r o ß e Riß in d e r abendländischen K u ltu ren tw icklu n g o ffe n b a r w ird .

5 Barock: N eum ü n sterkirche in W ü rzb u rg , u rsp rü n g lich ro ­ manisch, barocker U m b au , b e g o n n e n 1 7 0 7 . D e r B a u k ö rp e r v e r ­ schwindet vollständig hin ter d e r p rä ch tig b e w e g te n F a s s a d e

W as nun fo lgte, sin d , im V e rh ä ltn is z u r G e s c h lo s s e n ­ heit der G otik, S plitter d e r e in s tig e n G r ö ß e . M a n c h e s lebt noch fort, m a n ch es v o n d e n a lte n S in n b ild e rn v e r ­ erbte sich von H a n d w e rk s g e s c h le c h t z u H a n d w e r k s ­ geschlecht, in sb e so n d ere im F a c h w e r k s b a u (Bild 3), in unauffäliger W e is e fo rt, a b e r d e r g r o ß e Strom w a r unterbrochen. D ie M a c h tp o litik d e r K irc h e , d ie In te r­

essenpolitik d eutsch er Fürsten und d e r K a p ita lism u s führten die V ernich tu ng w e ite r.

Von der gotischen F o rm e n w e lt z u r R e n a i s s a n c e ist kein Ü bergang e rk e n n b a r. B e id e steh e n h a rt n e b e n ­ einander. Z w ei fre m d e W e lt e n . M a n g riff a u f d ie Antike zurück und leitete d ie z w e it e P e r io d e a b e n d ­ ländischen G e sc h e h e n s ein . D ie a lte n K rä ft e w irkte n aber noch so stark n a c h , d a ß m an d ie A n tik e im künst­

lerischen A usdruck nicht e in fa c h n a c h a h m te . M a n b e ­ nützte die Form en, v e rä n d e rte sie je d o c h n a c h e ig e n e m Erlebnisgehalt. V e rsin n b ild lic h u n g s e e lis c h e n E rle b e n s läßt von der Früh- zu r H o c h r e n a is s a n c e m e h r und m ehr nach, das Bau w erk w ird d e k o rie rt, mit S c h m u c k b e h ä n g t, erste Zeichen b e g in n e n d e r V e r ä u ß e r lic h u n g und Z e r ­ rüttung (Bild 4).

ln der Prachtentfaltung d e s B a r o c k und d e s R o ko ko (Bild 5) hat d as in d iv id u a lis tisc h e G e f ü h l se in e n H ö h e ­ punkt erreicht. In ra sch e m A b la u f d e r G e s c h e h n is s e kehren die nächsten G e s c h le c h t e r z u r E in fa c h h e it im Formausdruck zu rü ck. D e r B e g riff „ K l a s s i z i s m u s "

ist Ausdruck d ieser E rs c h e in u n g . Es k ü n d e t sich d a m it ein erneutes Z u rü ck g re ife n a u f d ie A n tik e a n (Bild 6).

Im V erlaufe d ie se r J a h rh u n d e rte w ird w e it e r e r k e n n ­ bar, daß die W a h rh e it, d a s a lte R e ch t d e r d e u ts c h e n , der germ anischen S e e le , nicht v e rn ic h te t, s o n d e rn nur verdrängt w a r. Es b e g a n n , sich im P ro test M a rtin

• - ~ ,, «sr.;

3 9 1

(6)

S c h a llv e r s t ä r k e r zu r F e s ts te llu n g v o n H au sb o ckb efall

. , . Wpd ,Rat Prof. Dr. R. O . N eum ann), Abt. V I (Vorst.: Prof. Dr. L. Schwan)

AUS d e m H y m n i s c h e n S t a a ts in s ti tu t zu H a m b u r g ,r e e r : ^ e , e c t r .

K ran z Und Dr. Sieke

Seit e in e r Reihe v o n J a h r e n h a t sic h d a s H y g i e n i s c h e

S ta a ts in s titu t, H a m b u r g , m it d e r B e g u t a c h t u n g I b e , H a u s b o c k b e t a ll u n d d e r B e k ä m p fu n g d e s ^ ^ b o c k e s zu s c h ä ft ig e n * ). N e u e r d in g s , se itd e m d ie H a m b u rg .s c h F e u e rk a s s e d e n H a u s b o c k b e fa ll d u rc h E r h e b u n g e in e r g e ­ rin g e n Z u s a t z p r ä m ie in ih re n V e r s ic h e r u n g s b e r e ic h a u f- a e n o m m e n h a t, m e h re n sic h d ie A n f r a g e n ü b e r d ie v o r ­ b e u g e n d e und a b tö t e n d e W ir k s a m k e .t v e r s c h ie d e n e r in d e n H a n d e l g e b r a c h t e r H a u s b o c k b e k a m p fu n g s m it t e l.

1 Sch altbild dos A b h ö rg erät»

Die Feststellung m äßig starken o der stärkeren H aus­

b ockb efalls macht keine Schw ierigkeiten. D ag e g e n ist es oft recht schw ierig, sehr geringen H ausb o ckb efall zu ermitteln oder die G r e n z e n zw ischen befallenem und nichtbefallenem H olz festzustellen. In stärker b efallenen Heusern kann man häufig, so g ar wenn man in der Mitte des Raumes steht, das Fraß g eräu sch der H ausbo cklarven hören. Diese Feststellung legte den G e d a n k e n nahe zu versuchen, die ein zelnen äuß erlich unbeschädigten Balken o der Bretter mittels eines Schallverstärkers a b z u ­ hören.

N a ch einigen von uns angestellten Vorversuchen im Laboratorium konstruierte K r a n z , der sich speziell mit A p p araturen ähnlich er Art beschäftigt hatte, einen für unsere Z w eck e b rau ch b aren A p p a ra t. Für die Konstruk­

tion eines solchen G e rä te s w aren fo lg en d e G e sich ts­

punkte m aß g eb e n d : 1. H ohe Em pfindlichkeit, 2. w eit­

g ehende V erw en d b arkeit, 3. leichte Transpo rtm ö g lich­

keit. Diesen Forderungen entspricht ein dreistufiger, batteriegespeister Tonfrequ en zverstärker in Kofferform .

Die S t r o m v e r s o r g u n g des G e rä te s erfolgt aus Trockenbatterien. Die A noden- und G ittervorspannungen liefert eine Batterie von 120 Volt, w äh ren d zur Röhren­

heizung eine H eizb atterie g rö ß erer K a p a z itä t von 4,5 Volt dient. Die H eizspannung w ird durch einen H e iz ­ w iderstand Hw, der g leich zeitig als A usschalter dient, geregelt und kann am Instrument ab g e le se n w erd en (s. u.). Die A n o d en b atterie ist durch ein Läm pchen Si gegen Überlastung gesichert.

Das S c h a l t b i l d zeig t A bb ildung 1. Die beid en ersten Stufen dienen der Spannungsverstärkung. Sie sind in der üblichen Schaltung mit W id e rstan d sk o p p e ­ lung ausgeführt und mit Röhren der T yp e RE 034 b e ­

stückt. Im Eing ang liegt gitterseitig eine Kapazität, um das G itte r g egen m ögliche Gleichspannungen zu schützen. Die dritte Stufe arbeitet als Leistungsverstärker und im B e d arfsfalle als G leich rich te r für das Röhrenvolt­

meter (s. u.). Es w ird hier ein e Röhre der Type RE 084 verw andt. Dieses verhältnism äßig kleine Endrohr kann zur Ersp arnis an H eiz- und Anodenstrom benutzt wer­

d en, d a Ü bersteuerungen bei den für solche Zwecke praktisch in Frag e kom menden geringen Amplituden nicht zu befürchten sind.

Aus G rü n d en der Z w eckm äß ig keit wird als Mikrophon eine K o p f h ö r e r m u s c h e l verw andt, die bei einer verhältnism äßig hohen Em pfindlichkeit und niedrigen Kosten unab h äng ig von der N eigung ist und einen größeren F r e q u e n z b e r e ic h naturgetreuer w iedergibt als ein ein­

fach e s M ikrophon. Zur akustischen W ie d e rg a b e dient ein D o p p elkop fhö rer üblicher Bauart. Hierdurch wird g eg en ü b er Lautsprecherem pfang die G e fa h r einer akusti­

schen Rückkoppelung verringert und gleichzeitig der Be­

o b ach te n d e g egen äu ß e re akustische Einflüsse geschützt.

Zur Unterdrückung von H ochfreq uenz ist der Kopfhorer durch eine K a p a z itä t überbrückt. Die Zwischenschaltung eines V e rlän g e ru n g sk ab e ls zw ischen A p p a ra t und Mikro­

phon b zw . K o p fhö rer erleichtert an schw er zugänglichen O b jekten d as A b h o rch en w esentlich.

Es besteht au ß erd em noch die M öglichkeit einer r e i n o p t i s c h e n B e o b a c h t u n g mit Hilfe des obener­

w ähnten Röhrenvoltm eters: Die vom M ikrophon geliefer­

ten W e ch se lsp an n u n g e n g elan g e n nach einer Vorver­

stärkung in den b eid en ersten Stufen an das Gitter der letzten Röhre. D iese arb eitet nach entsprechender Ände­

rung der G ittervo rsp annung als G leich rich ter, d. h. der A nodengleichstrom änd ert sich in A bhängigkeit von der Am plitude der am G itter auftretenden Wechselspannung.

Das M e ß i n s t r u m e n t m A , ein empfindliches

*\ Siohp auch Lühr Schwarz, Sieke, Deckert, Technisches Gemeinde- . _ . . „

) biene aucn , A b h ö rg e rä t m it B a tte rie n und Z u b e h ö r

b la tt 1932, H eft 9.

(7)

M illia m p e re m e te r, ist zur V erringerung seines W e c h se l­

stromwiderstandes durch eine K a p a z itä t überbrückt. Es liegt über einen zw eip oligen Um schalter U in Stellung III im Anodenkreis der Endröhre p a ra lle l zum K o p fh ö rer und ze ig t den Anodengleichstrom dieser Röhre an . Es g e ­ stattet also einen Rückschluß au f die A m plitude der am Gitter dieser Röhre auftretenden W e ch se lsp an n u n g und somit auch auf die Am plitude d er Ein g an g sw ech se lsp an ­ nung bzw. des betreffenden G e rä u sch e s.

In Stellung II des Um schalters U ist d as Meßinstrument a b g e sch a lte t, w ährend es in Stellung I über einen g e ­ eigneten Vorwiderstand an den H eizro h ren lieg t; es a r­

beitet dann als Voltmeter und zeig t die H eizsp ann ung an.

Das G erät mit Batterien und Z ubeh ö r ist in einem Leder­

koffer von etwa 4 7 0 X 2 7 5 X 1 1 0 mm lichter W e ite unter­

gebracht und läßt sich bequem transportieren. Das G e ­ samtgewicht beträgt 8 kg. A b b ildu ng 2 zeig t eine A n ­ sicht des geöffneten G e rätes.

Diesen Apparat haben w ir in einer Reihe von Fällen von Hausbockbefall mit sehr gutem E r f o l g praktisch benutzen können. Das Fraß g eräusch d er Larven ist sehr charakteristisch. Beobachtet man eine H au sb o ck larve bei ausreichender V erg rößerung w äh re n d des Fressens, so sieht man, wie das Tier mit H ilfe seiner beiden schaufelförmigen Chitinkiefer vom H o lz kleinste S p ä n e abraspelt und herunterschluckt. Entsprechend hört man mit dem Schallverstärker ein ziem lich g leich m äß ig a u f­

einanderfolgenden kurzes Sch a b e g e rä u sch . Es em p­

fiehlt sich, das recht typische Fraß g e räu sch der H aus­

bocklarven an eine sicher b efallen en H olzstück in einem störungsfreien Raum öfter ab zu h o rch e n und sich einzuprägen. Man ist dann auch b ald in d er Lage, das eigentliche Fraßgeräusch von nicht zu starken S t ö r u n ­ g e n , wie sie vor allem in G ro ß stad th äusern und Fa b ri­

ken auftreten, zu trennen. Bei der hohen Em pfindlich­

keit des Apparates sind es m anchm al vo r allem d ie e le k ­ trischen Störungen, die eine V erleg ung der Untersuchung auf störungsfreie T ageszeiten ratsam erscheinen lassen.

Bei stärkerem Beklopfen o d er an d eren Erschütterungen befallener Balken stellen d ie Larven meist d as Fressen so ­ fort ein, um erst nach län g erer Ruhepause d as F ra ß g e ­ schäft wieder aufzunehm en. Es b e d a rf bei d er Unter­

suchung von Häusern oft g ro ß er G e d u ld , d a die Larven

¡a nicht dauernd fressen, sondern lä n g e re Ruhepausen einlegen.

Bisweilen gelingt es, die Larven durch A nw end ung von W ä r m e zum Fressen an zu reg en . Besonders bei Lab o ­ ratoriumsuntersuchungen kann man d ie Tätigkeit der Larven durch eine Durchwärm ung des b e falle n e n H o lz­

stückes im Brutschrank (30 bis 37°) an re g e n .

Der Einfluß erhöhter Tem peratur auf die Lebensw eise der Hausbocklarven konnte in zw ei H a u s b ö d e n von Dächern beobachtet w erd en, w o es zu allen Jah resze ite n ziemlich warm w ar. So fraß en dort die Larven im ganzen Winter weiter, und es konnte so g a r d ie Bildung neuer Fluglöcher festgestellt w erd en , w äh re n d au f kalten Hausböden im W inter die Larven fast völlig ruhen.

Wir benutzen den A p p a ra t neben der g eleg entlichen praktischen Untersuchung von H au sb o ck b efall vor allen Dingen zur Begutachtung von H a u s b o c k b e k ä m p ­ f u n g s m i t t e l n , Im Laboratorium gelingt es immer, mit Hausbocklarven neu besetztes, vo rh e r nicht b efallen gewesenes Holz gut abzu hören .

über die Ergebnisse der Laboratorium suntersuchungen über die Wirksamkeit von H ausbockbekäm pfungsm itteln werden wir erst später berichten k ö n n e n ; denn es ist

¡edem Sachverständigen bekannt, d a ß d as Exp erim en ­ tieren mit Hausbock sehr schw ierig ist, d a nur einm al im

Jah r die Flugzeit und d ie E ia b la g e stattfindet und H aus­

bockkulturen nur sehr langsam heranw achsen .

D er kleine von uns benutzte A p p a ra t ist auch geeignet zur auskultatorischen Untersuchung von H e r z u n d L u n g e n b e i m M e n s c h e n . N atürlich muß bei der­

artigen Feststellungen der Untersuchungsraum frei von Störungsgeräuschen sein. Er kann auch verw andt w erden zur Übermittlung von G e rä u sch e n , die von Versuchs­

tieren ausgehen (H erztöne, S ch arrg eräu sch e usw.), die in ab geschlossenen Behältern, G a s z e lle n , Schiffen usw.

w äh ren d Versuchen untergebracht sind.

Ersetzt man die K op fhörer durch einen L a u t ­ s p r e c h e r , so kann man m ehreren Personen g leich­

zeitig d erartig e V ersuche g eg eb enenfalls dem onstrieren.

D B Z -K u rza u fg a b e 4

T

1 W a s ist das für ein Bauwerk?

2 In welchem Lande steht es?

I. Preis RM 10.— II. Preis RM 5 .—

A lle B a u g e sta lte r und Stu d en ten können sich b e te ilig e n . Es soll nicht d ie richtigste, son dern d ie tre ffe n d ste A ntw ort g e g e b e n w e rd e n . D as Ein fü h len in d ie e n ts p re c h e n d e Z e it ist u n e rlä ß lic h e V o ra u sse tzu n g für d ie Lösung d ie s e r A u f­

g a b e .

P re isg e rich t is td ie S ch riftle itu n g d erD eu tsch en B au ze itu n g . Ihre En tsch eidun g ist (unter A usschluß d es Rechtsw eges) u n w id e rru flich . E in se n d u n g e n mit dem V e rm erk „ K u rz a u f­

g a b e " bis zum 2 7 . M a i 1 9 3 5 an d ie

S c h r i f t l e i t u n g d e r D e u t s c h e n B a u z e i t u n g B e r l i n S W 1 9, S e y d e l s t r . 6

3 9 3

(8)

V o rb ild lich e Baugesinnung

Zu den Bauten d e r Post in B a ye rn

Trotz ihrer V erschied enheit in der G estaltung , bedingt durch die Zweckbestim mung, lassen die Bauten der deut­

schen Post in Bayern e i n e Einheitlichkeit des B aug ed ankens erkennen. Eine gute O rg an isatio n , zielb ew uß te Leitung und sorgfältig ausgew äh lte G e fo lg sch aft sind die G ru n d ­ lag en, auf denen die Leistung au fg eb au t ist. Der Leiter bereist ständig die Bezirke, gibt A nregu ngen , übermit­

telt Erfahrungen und hält ein w ach sam es A u g e auf den entstehenden Bauten. Er sorgt für richtigen Einsatz und für einen A usgleich sowohl des technischen als auch des künstlerischen Personals. Der Leiter ist zugleich Mitt­

ler zw ischen Sp itzenb ehörd e einerseits und den Künstlern und H andw erkern andererseits. M an kann sagen, d aß hier eine A rbeitsgem einschaft entstanden ist, die dem G eist m ittelalterlicher Bauhütten nicht unähnlich ist.

Besondere Aufm erksam keit widm et die Bauabteilung der Post der H eranbildung des N a c h w u c h s e s . Die jüngeren Praktiker und Regierungsbauführer w erden sob ald w ie möglich w eitgehend an den N eub auten b e ­ schäftigt. N a ch M a ß g a b e der Ausbildung und der Fähigkeiten w erden den jüngeren Kollegen selbständige A rbeiten übertragen. H ierdurch entsteht Freude an der A rbeit und zugleich eine G ütesteigerung der Leistung.

Durch diese Erziehung sarb eit hat sich ein fäh ig e r A rch i­

tektennachw uchs herausgebildet, der vielseitigen B au au f­

g ab en gew achsen ist. Sow eit diese Kollegen nach A b ­ schluß ihrer Ausbildung bei der Deutschen Reichspost nicht verw endet w erd en konnten, fand en sie stets Unter­

kommen bei Behörden o der Architekten. Aus ihren Reihen sind nam hafte Baugestalter h ervo rg egang en.

N eben d er volksgebundenen und künstlerischen G e ­ staltung der Bauw erke selbst hat sich d ie Post darum bemüht, die Zweckbestimmung des Baues zur G estaltung zu bringen und ihn mit größtm öglicher Selbstverständ­

lichkeit in die um gebende Landschaft e!nzufügen. M an ist hierzu in der Lag e, w eil dem Baugestalter nicht fertige G rundrißlö sungen, Schem en, o d er Bauprogram m e vorgezeichnet w erd en, in welchen Fällen nur d as Er­

richten „schöner Fassad en " übrig b lieb e. Vielm ehr w ird , sobald ein Baubedürfnis auftritt, in g em einsam er A r­

beit des Baubeam ten mit dem Betriebsbeam ten und dem künftigen N utzn ieß er ein Bauprogram m au f­

gestellt, dann gem einsam der B au p latz bestimmt, w o b ei es dem Architekten obliegt, denselben sowohl nach (postalisch-) wirtschaftlichen als auch städtebaulichen G e ­ sichtspunkten zu beurteilen. So ist der B au p latz für ein vorbestimmtes G e b ä u d e geeig net und dieses ist bereits für einen bestimmten B au p latz g eschaffen. H ierbei w e r­

den besonders heim ische Bauw eisen und b odenständiges M aterial auf ihre technische und künstlerische V e rw e n d ­ barkeit geprüft. A lles d as geschieht unter dem G e ­ sichtspunkt, mit den einfachsten und sparsam sten Mit­

teln die größtm ögliche betriebliche, w irtschaftliche und künstlerische W irkung zu erzielen . Eindeutig w urde das Kopieren alter Bauform en und Bauelem ente abgelehnt.

Die Lebendigerhaltung der Bautradition im G e iste alter Baum eister w urde im Ausdruck des Bauw erks gefunden, w o b ei der V erw endung neuer M aterialien nichts im W e g e stand. W ah rh aftig sollte der Bau sein und seinen Z w eck klar erkennen lassen. D ah er kommt es, d a ß die Bauten der Post in Bayern eine besonders sau b e re H a l­

tung, gute Form und G e stalt hab en, w ie sie k lare r und besser bei and eren Bauten kaum erreicht ist. O h n e B au ­ gesinnung gibt es keine Baugestaltung!

W a s d a r ü b e r h i n a u s diese Bauten immer b e ­ sonders auszeichnet, ist eine lieb evolle Durchführung

a lle r hand w erklich en A rbeiten bis in die kleinsten Einzel­

heiten (in N r. 22 der DBZ w erden wir eingehendes M ate rial über die h and w erklich e Leistung bringen).

M an w a r von dem G e d a n k e n beseelt, d aß ein Bau­

w erk nur dann bestehen könne, wenn alle seine Teile den Forderungen der Technik, des Bau- und Kunsthand­

werks und der Kunst entsprechen. Jedes Bauwerk sollte über d ie Zw eckm äßigkeitsbestim m ung hinaus eine kul­

turelle G estaltung sein, und z w a r in dem verantwortungs­

vollen Bew ußtsein, d a ß eine Behörde, und insbesondere eine R eichsbehö rd e, für d as g a n z e öffentliche und pri­

vate Bauen vorb ildlich richtungsgebend sein muß.

Dann liegt es ihr a b e r auch ob, V ersuche anzustellen über d ie V e rw en d b ark e it neuer M aterialien. Der Stand­

punkt ist w ohl gerechtfertigt, d a ß sich mit den in neuer Zeit hinzugekom m enen Baustoffen, w ie zum Beispiel Glas und Eisenbeton, g eschm ackvo lle Baukörper und voll­

endete Formen e rzielen lassen. Zudem wird das Ziel verfolgt, für jed en N e u b au den Rohstoff nach Möglich­

keit der um gebenden Landschaft zu entnehmen, um auch auf diese W e ise eine stärkere Bindung zu erreichen. Die Baugestalter müssen sich d esh alb im einzelnen mit dem jew eilig vorkom m enden M ate rial, seiner Festigkeit, Struk­

tur und Gestaltungsm öglichkeit befassen. Sie müssen mit den H and w erkern über die Behandlung und Verwen­

dungsm öglichkeit ve rh an d e ln , und es muß aus der ge­

w onnenen Erkenntnis d ie richtigste V erw endung und beste Form bestimmt w erd en . Es sei als Beispiel erwähnt, daß der Putz in den e in zelnen Landesteilen je nach seinen Bestandteilen, nach seiner Farb e und der zu erzielenden W irkung verschied en sein muß. M an w ird, wo Riesel vo rhand en ist, den R ieselbew urf, w o er feinkörnig ist, den K ellen b ew urf w äh le n . Sorgfältig sind die einzelnen Proben anzustellen, und die H a nd w erker müssen vielfach mit den ein zelnen V erfah ren neu vertraut gemacht wer­

den, d a in vielen Fällen hand w erkliches Können zurück­

g eg an g en ist. Ein an d e res Beispiel ist die alte Schiefer­

deckung. Es müssen die alten überkommenen Methoden studiert w e rd e n , und auch hier sind die Handwerker w ie d e r meistens neu a n zu le rn e n , d a sie, von der Not der Zeit m itgerissen, oft d ie billigsten und demzufolge auch fehlerhaftesten Eindeckungsarten w ählen mußten und so die Q u a litä t ve rlo ren g e g an g e n ist. Mit der Er­

zieh ung sarb eit am N ach w u ch s ging also ein ständiges N e u an le rn e n des H and w erkers H and in Hand.

So hat sich die B auab teilung der deutschen Post durch gew issenhafte und zie lb e w u ß te Pflege des w uchses und des H and w erks, durch ihre sachgemäße Einstellung zum verw endeten B aum aterial und durch das Unterstellen des g an zen ihr o blieg end en Bauwesens unter einen verantw ortungsvollen kulturellen Gesichtspunkt zu ein er Bauschule entwickelt, die richtunggebend, weit über das Postbauw esen hinaus, für d as Bauen in Deutschland g ew o rd en ist.

W ir w ünschen, d a ß sich a lle Baugestalter der verant- w ortungsvollen A u fg a b e bew ußt w erd e n , die ihnen i re Kultursendung auferlegt. D ie in jed e r Hinsicht ve ra n tw o r tungsbew ußte Lösung d er gestellten B a u a u f g a b e n mu selbstverständliche V o raussetzung sein. D arüber hinaus muß jed e r Architekt mit g leich e r Verantw ortung zielbe­

wußt an d er H eranb ildun g des N ach w uch ses arbeiten.

Klag en und b em äng eln ist unfruchtbar. D aß durch zie bew uß te Erziehung ein a u sg e ze ich n e ter N achw uchs her an g eb ild e t w erd e n kann, b ew eist d ie Tätigkeit er deutschen Reichspost in B aye rn . B ö e k l e r .

(9)

Postamt in O b in g .

Rechts die G a rte n se ite , Mitte links d a s O b e r g e ­ schoß, Mitte rechts d a s E rd ­ geschoß (M . 1 :2 0 0 ] , unten die Straßenseite

Bauten d e r Post in B a y e rn

Wir bringen heute Lichtbilder, Ansichten, Grundrisse und Schnitte der Postbauten. In 22 der DBZ werden wir Werkzeichnungen und Lichtbilder von Einzelheiten bringen. Das große handwerk­

liche Können bildet eine der Grundlagen des Bauens der Bau­

abteilung der bayrischen Post

(10)

Postamt in Endorf Die Straßenseite

Postamt in Endorf

Links O berg esch o ßg rund riß, darunter das Erd­

geschoß. Rechts unten Schnitt durch das G e ­ b äude. M. 1 :2 0 0

too 4 13 9.1a

Z u s t e ll e r A b fe r t ig u n g

(11)

3 9 7

da MWM-

o, 19 -4

|3,a2»

iSvinJOV-

■4^0^ V‘> V*|j* 0^htqioi5*\

fcitvH^v*jrt.

ijvmm'nf i 1394 *af "

Postamt in O b e rm e n z in g

O b e n rechts Straß e n a n sich t d e s G e b ä u d e s mit K a r r e n ­ schup pen. M itte links d a s E rd g e s c h o ß , d a n e b e n d a s O b e rg e sch o ß . U nten G ru n d riß d e s K e lle rs . M . l : 2 0 0

¡¿oMr.rt

- 1dpc -

Vwvw*r-3

(12)

- r - ~ V oM

o-, 4./r. H au

> r.1. im ft Mit M' eö"?' ftrj.

trdqiescho/l

j laqvrourn n

i 4 Y !

V- l U i Z

» f

J ,

n

,6f ~ 4,06

-t. «o//*

f. rfotftna, Tyr. 8*firk\

'■ Si^r»1 nrj

L e itu n g s-B e z irk sg e b ä u d e in M a rkt S c h w a b e n . O b e n d a s G e ­ b ä u d e vom G a r t e n g e se h e n . D a ru n ter d ie s e lb e S eite mit a n ­ sch lie ß e n d e r K ra ft w a g e n h a lle . Unten G ru n d riß d e s G e b ä u d e s und d e r G a r a g e . M . 1 :3 0 0

y ffv s ., „»

T ilt»

(13)

Le itu n g s-B e zirk sg e b ä u d e in M a rk t S c h w a b e n

Die K ra ftw a g e n h alle

Blick gegen d a s L e itu n g s-B e z irk sg e b ä u d e

Die Kra ftw a g e n h alle vom L e itu n g s -B e z irk sg e b ä u d e aus gesehen

Ansicht der W e rkstatt vom H o f a u s

G ru n d riß d e s K e lle rg e s c h o ss e s. M . 1 : 300

(14)

'! & ■

1

t l

' ^

rt s ■ ' % 1

jm ______ • " ;S f e - . *

Y a m m e r

■lo.Hm*

Z i m m e r

Ih-.qkrr?

Z i m m e r

•Jlf.QblT)1

K a m m e r -».

35

-

7

>'

Z i m m e r Jk.qvm1 Z im m e r

Htln*

5Mrr:

W o h n k ü c h e

■1572m' Wohnküche

-ffr. 72 m1

3 es

U J o b n K ü c h e

43 8ornJ

n . 3 m

K a m m e r t>.dorr>‘

£Ł 2fś -

A n sichten d e r Län g s- und S ch m alse ite n . Schnitt, G rund­

risse d e r b e id e n G e s c h o s s e und d e s K e lle rs. M . 1 :2 00 D e r En tw u rf d e s W o h n g e b ä u d e s d e r Post in Rosenheim

(15)

, ir III

El

Fl U l

W o h n g e b ä u d e d e r Post in R o senheim . Ansicht von d e r S tra ß e

(16)

Postamt in Höchstädt a. d. D.

Ansicht der Straßenseite

Postamt in Höchstädt a. d. D.

B E S T A N D S P L A N [ R D C E S C W O S 5

G run driß des O bergeschosses (links) und Lagep lan mit Erdgeschoß (unten) im M aßstab 1 :200

*•« \ ,

» • ®o

$• A Am t

\ V »-->«••>*

( ■ . i ft 1 ■—

l ~ 1«S J«6S 1-> o «y

t

(17)

Städtebau und V e rk e h rs u n fä lle

Dr.-Ing. Fritz Müller, Berlin

Da der Städtebau der V erg an g e n h e it die heutige Ent­

wickelung des Verkehrs nicht vo rau sah n e n konnte, hat der Städtebauer zu rzeit mit beträchtlichen S ch w ie rig ­ keiten zu kämpfen, um ein e reibungslose und flüssige Abwickelung des Verkehrs zu g ew äh rleisten . Es ist eine Selbtsverständlichkeit, d a ß bei N e up lanun g en in erster Linie der zu erw artende V erkeh r zu berücksichtigen ist, während die architektonische und ästhetische A u sg estal­

tung des Stadtbildes erst in nerhalb d er durch die haupt­

sächlichsten Straß enzü ge festgelegten Aufteilung vo rg e ­ nommen werden kann.

Der verantwortungsbewußte S täd teb au e r w ird sich auch von vornherein mit dem Problem der V erk eh rsu n fälle b e ­ fassen, um M ängel städ teb au lich er A n la g e n , die er­

fahrungsgemäß zu U nfällen führen können o d e r geführt haben, beizeiten zu verm eiden. A ls G ru n d la g e hierzu dient eine lückenlose V e r k e h r s u n f a l l s t a t i s t i k , die von einem eigens für diesen Z w e ck aus Fachleuten der Kraftfahrzeugindustrie, d er V erk e h rsp o lizei und des Straßen- und Städ teb aues zusam m engesetzten A usschuß aufzustellen ist, w ie er von mir schon 1932 in V o rschlag gebracht wurde.

Aus einer solchen Statistik w ird der S täd te b au er ent­

nehmen, auf w elche A n lag e n er sein beso nd eres A u g e n ­ merk bezüglich der V erkehrsu nfälle zu richten hat. In der Hauptsache sind das Straß enkreuzung en, V erkeh rs­

plätze, Plätze vor Bahnhofs- und Flu g h afe n an lag e n , vor Theatern, Kinos, g rößeren G esch äfts-, Büro- und öffent­

lichen G eb äud en, sow ie M arkt-, Spiel- und Sp o rtp lätze, da hier zu bestimmten T ag eszeiten und -stunden ein recht lebhafter Verkehr herrscht, d er d ie M öglichkeiten zu einem Unfall beträchtlich erhöht. Eine w ichtig e Rolle spielt hierbei auch ihre Lag e zu e in a n d e r. Es ist d ah er auf eine günstige Aufteilung des G esam tstad tp lan es zu achten, um den V erkehr a u s e i n a n d e r z u z i e h e n und die Straßen zu entlasten. Eine Zusam m enstellung in eng bebaute, w om öglich H ochh ausg eb iete ist vom Standpunkt des Verkehrs und seiner Sich erheit zu v e r­

werfen. Auf der and eren Seite ist eine zu w eitg eh en d e Ausbreitung des Stad tg eb ildes eb enso ungünstig. Die aufgewendeten Kosten müssen in einem annehm baren Verhältnis zu der erzielten Verkehrssicherheit stehen. A ls günstigste Lösung ergibt sich ein e p lan vo lle Aufteilung in einzelne N u t z u n g s g e b i e t e , die ve rsch ied en e Verkehrsarten nach ihrem Z w e ck trennen, d. h. einen Teil des Verkehrs lo kalisieren, w ie z. B. den Einkaufs­

verkehr, andererseits dem Berufs- und D u rch g an g sver­

kehr die M öglichkeit zur schnelleren und g efah rlo seren Abwickelung geben.

Bei der A nlag e der ein zelnen Stra ß e n zü g e , Kreuzungen und Plätze ist auf eine k lare Linienführung, die die Orientierung erleichtert, und au f g rößtm ögliche Ü b e r­

sichtlichkeit Rücksicht zu nehm en. A n Straß enkreuzung en und Einmündungen zu V erkeh rsp lätzen ist die Bebauung so einzurichten, d aß der V erk eh r r e c h t z e i t i g E i n ­ b l i c k in die V erhältnisse der ang esteuerten Verkehrs- anlage gewinnen kann. P lätze müssen in ihrer G e s a m t­

heit leicht zu überblicken sein und müssen eine G rö ß e haben, die den V erkehr selbst bei starker In ansp ruch ­ nahme bequem fassen können. P lätze mit m ehreren Straßeneinmündungen w erd en zw e ck m äß ig für den K r e i s v e r k e h r auszugestalten sein, dessen Durch­

messer von der Bedeutung des Platzes ab h än g t. Bei Vorplätzen ist zu bedenken, d a ß genüg end Raum für An- und Abfahrt sow ie P arkg eleg enh eit vo rh an d e n sein muß, damit der übrige Fährverkeh r nicht behindert w ird.

In den Straßen selbst ist möglichst eine Trennung der e in zelnen Verkehrsarten anzustreben, um Reibungen untereinander und damit U n fälle auszuschalten. Eine T r e n n u n g n a c h V e r k e h r s g e s c h w i n d i g - k e i t e n ist überdies günstig für eine schnelle A b w ick e ­ lung des Verkehrs. W ichtig ist ferner die Beschränkung d er A n za h l von Kreuzungen und Plätze a u f ein M indest­

m aß mit erhöhter Bedeutung, bei dem sich M aßnahm en zur Verhütung von V erkehrsunfällen zw eckentsprech en­

d er und mit begründetem Kostenaufw and treffen lassen.

Die städtebaulichen M aßnahm en bestehen also zu einem großen Teil in nichts anderem als in der Durchführung eines g roß züg ig en und trotzdem w ohldurchdachten Pro­

gramms für den A usb au des Straßen- und V erkehrsnetzes unter Berücksichtigung größtm öglichster Einfachheit, Übersichtlichkeit und klarer Richtunggebung.

Die H a u p tau fg ab e des Städ teb aues zur Einschränkung der V erkehrsu nfälle erstreckt sich jedoch au f einen plan­

m äßigen U m b a u d e s S t r a ß e n n e t z e s und der V erk e h rsan lag e n , w o b ei zunächst nur an den dringenden Um bau ein ig er w en ig er H auptverkehrsstraßen und -p lätze g e d ach t w erden kann, d a die Geldm ittel sehr beschränkt sind. In Frage kommen hierfür die Straßen und Plätze, auf denen sich d ie Unfallziffern häufen.

N eb en dem Mittel d er Verkehrsum leitung, -teilung und - Z u s a m m e n fa s s u n g w erd en Straß end urchb rüche, grund­

sätzlich e r Um bau von V erkehrsp lätzen o d er zu solchen, A b än d e ru n g bestehender V erkehrsan lag en und B eg rad i­

gung sow ie N eueinteilung von g an zen Straß enzügen in Betracht zu zieh en sein. Die kostspieligste M aßnahm e ist die Sanierung veralteter Stadtteile, zugleich a b e r auch eine der w ichtigsten, um die vorteilhafte A uflockerung für den V erkehr zu erzie le n . M aß g eb en d sind hierfür die gleichen Forderungen, w ie sie an die N euplanung zu stellen sind.

Eine durch den V erkehr bedingte V e r b r e i t e r u n g v o n S t r a ß e n läß t sich durch Fortnahme der Bürger­

steige und ihre V erleg ung in d ie Häuserfronten als sog enannte Lau b en g än g e erreichen. Bei der V e r­

größerung d er H albm esser an den Kreuzungen w ä re d as g leich e an zu w e n d e n , indem der Bürgersteig unter d er G e b ä u d e e c k e hindurchgeführt w ird . Eine V errin­

gerung der Straß enkreuzung en o d er -einm ündungen ist durch einen baulichen A b sch lu ß der Einfahrten und V e r­

w an dlung von N eb en straß en in Sackg assen zu erreichen.

Bei einem Um bau von Plätzen ist d ie Einführung des Kreisverkehrs unter g leich zeitig er V erg röß erun g des

D BZ-W ettbe w e r b

W i e bereits a n g e k ü n d ig t, schreibt die Deutsche Bauzeitung einen W e t t b e w e r b aus:

E i g e n h e i m e f ü r D e u t s c h e

Die V o r b e r e i tu n g e n sind nunmehr a b g e ­ schlossen. Nach Erledig ung e in ig e r Förm­

lichkeiten w e r d e n w ir d e n bereits fests te hen­

den W o r t l a u t d e r W e t tb e w e r b s b e d in g u n g e n schnellstens veröffentlichen.

Sch riftleitu n g und V e rla g

d e r D eutschen B au zeitu n g

Cytaty

Powiązane dokumenty

überall dort aber, wo dieser Grundsatz durchbrochen wurde, sind Dinge entstanden, die als für das Stadtbild schädlich empfunden werden müssen.. Das Münchener

wir dem Motor ein Straßennetz, d as seiner Leistung an- epaßt sein soll, das ausschließlich d e m K raftw agen - Fernverkehr dient, das die O rtschaften umgeht

gen vom 6. zur Bereitstellung von Kleing ärten für Erw erbslose nach Artikel 4 der V erordnung zu r vorstädtischen K lein­. siedlung und Bereitstellung von

Frage den Architekten nichts angehe, da es sich ¡a nicht um Gestaltung handle, entgegne ich, daß für jeden am Aufbau bäuerlicher Bauten mitbeteiligten

Allerdings muß gefordert werden, daß Architekt und Kameramann die Schönheiten dieser Bauten nicht weniger lieblos behandeln als das Gesicht einer schönen Frau. W

Da der Arbeiter durch die Eigenerzeugung von Lebensmitteln Barmittel für andere Zwecke freibekommt, so ist er nicht nur in der Lage, höherwertige Lebensmittel

Doch d ü rfte es sich nicht empfehlen, solche Annahm en in Rechnung zu setzen; denn einmal muß man dem einzelnen Bauherrn im Rahmen seines W agnisses auch eine

Die Tschechoslowakei betreibt eine In du strieverlageru n g des Landeskernes und entblößt die w estlichen und nordöstlichen Landesteile mehr und mehr von