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Glückauf, Jg. 33, No. 32

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Academic year: 2022

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(Zeitungs-Preiali&te Nr. 2911) — A b o n n e m e n t s p r e is viortoljahrlich: a) in dor Expedition 3 Mark; b) durch die Post bezogen 3,75 Mark.

Einzelnummer 0,50 Mark. — I n s e r a t e : dio viermalgospalteno Nonp.-Zoilo oder dereń Raum 25 Pfg.

M

32. X X X III. Jahrgang.

Gluckauf

Essen (Rulir), 7. August 1897,

Berg- und Hiittenmannische W o c h e n s c h r i f t .

I n Ii

•Seite D ie S cli lag wet ter - Ęlcp 1 osi on im Oburberg-

amt sb czi rk c D o r t m u n d mit B c z i e l i u n g auf den Baro mc t e r s t a n d im J a h r e 1896. llierzu Tafel X X I I I ... 617 Bericht ii bor dLo Arbei t en der Koi nmi ssi on

z u r P r ii f u n g u 11 d U111 e rs u cli u n g von liaucli- ve r b rcn ii u 11 gs - Vo rrich t u n g e n ... 620 Der Be r gbau Transvaal s im J ahr e 1896 . . 622 Die L ag cr st ii t te n n u t z b a r e r M i n e r a l i c n in

Ilufs 1 a n d ... ... 623 Technik: Schutz gegen Unfalle bcim Oellnen von

Mannlochdeckeln bci Dampfkesseln. Gasexplosionen in Ilauclikaiiiilen... 626 Mi ne r al ogi e und Geologie: Die Sutan - Uebor-

schiebung. Ueber Erdol und Salz zu Wietzc- Sleinforde...626 Vol k swi rt s chaf t und Statistik: Englischc Kohlen-

einfuhr in Hamburg. Aus- und Einfulir von Stein-

a 1 1 :

Selto kohle, Braunkohlc und Koks im deutschen Zollgebict.

Wcslfiiliseho Steinkolilen, Koks und Briketts in Hamburg, Altona, Ilarburg etc. Das neue Goldfcld im nordwcstlichcn Kanada. Protest gegen das englischc Haftpfliclitgeselz...627 V e rk c lir s w es o n : Bohmcns Braunkohlen-Zufuhr auf

dem Wasserwcgo. Die Konkurrenz der Staatscisen- balinen gegen dic Wasscrstrafsen... 629 Au s s t e l l u n g s - u n d Un te rri c lits w c s c n : Tccli-

nische Ilochschulc zu A a c h e n...629 P a t e n t -Bcr i c l i t e... 630 M a r k t b e r i c l i t e : Borse zu Dusseldorf. Zinkmarkt.

Franzosischcr Kohlcnmarkt. Verdingung von Stein- kohleu fiir dic belgischcn Staatsbahiien. Markt- notizen iiber N e b e n p io d u k tc... 630 Subtn iss i o n e n ... 632 P e r s o n a l i c n... 632

Dic SclilagMrettcr-Exi>losioiieii

im Ohcrlicrgaintsbezii-lic Dortmund mit Bcziclnmg auf (len Baromcterstand im Jahre 1896.

Hicrzu Tafel X X III.

Im Yorigen Jahre erscliien in dieser Zeitschrift — Nr. 20, Jahrgang X X X I I — eine graphische Dar- stolluiig der Lurulruckbewogungon im Oberbergamts- bezirke Dortmund wahrend des Jahres 1895, an welchc sich cinc liingere Besprecliung der Bezichungen der­

selben zu den Schlagwetter-Explosionen kniipfte. In gleicher Weise soli an der Iland der Yorliegenden graphischen Darstellung gezeigt worden, wio sieli im Jahre 1896 der Baromcterstand zu den vorgekommencn Schlagwettcr-Explosionen verhalten hat.

Die graphische Darstellung (Tafel X X I I I ) zeigt zwei Kurvon, von denen die eine, punktiert, nach don Be- obachtnngen des Baromcterstandes im Kgl. Oberberg- amte zu Dortmund, die andorc nach don Boobachtungen des kiirzlich vorstorbenon Diroktors Bardenheuer auf der Zeche Ver. Salzor und Neuack in Essen konstruiert worden ist.

Die Hohcnlago des Boobachtungspunktes Dortmund betragt 98,02 m, diejenigc des Punktes Essen 79,00 111 iiber N. N. Die Boobachtungszoiten waren in Dortmund morgens 8'/i. mittags 12 und nachmittags 5 Uhr; in Essen morgens 6, mittags 2 und nachmiltags 10 Uhr.

In dicse Kurvcn sind die im Jahre 1896 amtlich festgcstelltch Schlagwetter-Explosioncn nach Ort, Tag und Stunde eingotragen.

Das Jahresmittel des Baromotcrstandes, ais Dureli- sehnitt der 12 Monatsmittel bcreehnot, betrug 753 mm.

Das Maximum betrug in Essen am 29. und 30. Januar 773 mm, in Dortmund an denselben Tagen 774 111111; das Minimum in Essen am 3. Miirz 728 111111, in Dort­

mund am 4. Marz 735 111111. Dic Schwankungen er- rcichten hiernach in Essen eine Kolie von 45 mm und in Dortmund eine solehe von 39 mm.

Um dic Beziehung der Łuftdruckschwankungen zu der „IIaufigkeitff der im Vorjahre stattgefundenen Schlagwettor - Explosioncn zu yoranschaulichon, sind, unter Zugrundclegung der von der preufsisehen Sehlag- wetter-Kommissioii aufgostellten Gesetze iiber den Ein- flufs dos Luftdrucks auf don Gasgehalt der Grubcnluft, in der nachstchenden Erliiuterungstabelle zur graphischen Darstellung diejenigen Explosionen — durch * — be- sonders bezoic.hnct, welchc zu einer Zeit eintraten, wo eine vermchrtc Ausstromung von Grubengas zu er­

warten stand.

Der Yollltandigkęit halbcr worden dic genannten Gesetze hier noehmals aufgefiihrt:

1. DerGasgehalt der Grubenluft nimmt im allgemeinen bci steigcndcm Luftdruck ab und bci fallendem zu.

2. Der Gasgehalt stcigt um so intensiver, je steiler die Luftdruckkurve fallt, er nimmt um so schneller ab, je steiler die Kurve steigt.

3. Folgt auf cin steiles Ansteigen der Kurve cin weniger steilos oder halt sich der Luftdruck, nachdem er sein Maximum erroicht hat, liingere Zeit auf seiner

(2)

Nr. 32. 018 —

Ilohe, so tritt cin langsames Steigen des Gasgelialtes cin. Nimmt nacli einem scharfcn Barometcrfall dic Intcrisitat des Falles ab, oder liiilt sieli dic Kurvc nach dcm Minimum langcre Zeit auf einem niedrigen Nivcau,

so tritt cinc langsamc Abnahme des Gasgelialtes ein.

Es entsprieht deshalb nicht immer dcm Maximum bezw.

Minimum der Barometerkurve das Minimum bezw.

Maximum der Gaskuryc.

E r la u te r u n g s ta b o llo zu r g r a p łu s c h e n D a r s t e llu n g d e r L u ftd r u c k b e w e g u n g o n u . s. w .

£<v Zei t ■ A n g a b o

Z e c li e

Baro- m eterstand

in

Bewegung des Luft­

drucks innerhalb Art des Austretens Ursache und Art der Esplosion.

Besondere Bemerkungen

EJ

J Tag Monat Wochentag

und Stunde Essen Dort­

mund

der letzten 3 Tage

vor der Explosion von Grubengas 1 2 Januar Donnerstag

800 abends

Holland 703 759 Nach plotzl. Stcigen|cStetiges Ausstromen.

langsam fallend. |

Schiefsarbeit. Breinsberg (Vor-‘

richtung).

*2 13 Montag

i 00 nachm.

Massener

Ticfbau I 753 749 Plótzlich fallend. Plotzl. Ausstromen aus

einer Kluft. Durchschlagen der Flamme beim Ableuchten. Querschlag (Ausrichtung).

*3 14 » Dicnstag

630 Torm. Ver. lleleno und

Amalie 747 743 Tt Stetiges Ausstromen. Durchschlagen der Flamme.

Durchhicb (Vorrlchtung).

*4 14 n Dicnstag 700 abends

Bismarck II 747 739 Nach einem Minimum

plótalich steigend. tt Nich t festgestcllt. Grundstrecke (Yorriclitung).

*5 16 n Donnerstag

330 nachm. Dannenbaum 753 749 rj tt Offenes Licht. Abbaustrecke.

*G 22 » Mittwoch

1°® mittags Hamioyer I u. 11 763 759 Nach einemMaximum

plotzlirh fallend. tt Durchschlagen der Flammc.

Bremsberg (Vorrichtung).

*7 13 Febr. Donnerstag 6°° Yorm.

Yer. Sellerbeck 7G3 759 Steigend, dann plótz-

licli fallend.

OlTenes Llclit. Durchhieb (Ab­

bau).

*8 25 » Dicnstag l 00 mittags

Margarethe 7G3 759 Steigend,dann fallend. n Schiefsarbeit. Durchhieb (Yor- richtung).

0 28 i) Frei t ag 300 nachm.

"Wilhelmino

Viktoria 757 753 Langsam fallond. Plotzl. Ausstromen aus

einer Kluft. Durchschlagen der Flammc.

Aufbruch im Gesteln (Yor- richtung).

*10 3 Miirz Dienstag 3°° nachm.

Yer.

Carollnengiuck 739 733 Plótzlich fallend bis zu einem Minimum.

Ansammlungin cincin

Wettersack. Durchschlagen der Flamme.

Querschlag (Ausrichtung).

*11 4 n Mittwoch 600 abends

Concordia

Schacht II 735 730 tt Stetiges Ausstromen. Durchschlagen der Flamme.

Strebstofs (Abbau).

*12 11 n Mittwoch

700 vorm. Yer. Prasldent 761 758 Nach plotzl. Steigen

plótzlich fallend. » Durchschlagen der Flamme.

Aufhauen (Abbau).

*13 11 n Mittwoch 900 abends

Westendo 756 752 n tt Schiefsarbeit. Funkenspriihcn.

Durchhieb (Vorrichtung).

*14 19 Marz Donnerstag

600 TortD. Oberhausen 750 746 Mit Scliwankungen

langsam fallend. Plotzl. Ausstromen

(Blaser). Dorchschlagen der Flamme.

Schwebende Strecke (Yor- richtung).

*16 28 n Sainstag l l 00 abends

Hasenwinkel 746 740 Nach kurzeń Schwank.

stark fallend. Stetiges Ausstromen. Durchschlagen der Flamme.

Parallelstrecke (Vorrichtung).

16 1 April Mittwoch G3® abends

KSnigsborn 755 749 Langsam fallend. » Durchschlagen der Flamme.

Durchhieb (Vorrichtung).

17 7 n Dicnstag 9M vorm.

Baaker Muldo 760 756 Bestand ig. » Schiefsarbeit. Pfellerstofs (Ab­

bau).

18 14 tf Dienstag

12°° mittags Consolidation 759 755 Nai-h plotzllcb. Fallen

steigend. n Schiefsarbeit. Durchhieb (Vor- richtung).

* i‘J 28 Tt Mittwoch 3°° Torm .

Preufsen I 753 748 Mit Schwankungen

fallend. Plotzl. Ausstromen

(Kluft). Ergluben des Drahtkorbes der Sicherheitslampe.BeimNach- relfsen einer zu Bruch ge- gangenen Abbaustrecke.

*20 28 Mai Donnerstag

1200 mittags Herkules 760 756 Langsam fallend. n Durchschlagen der Flamme.

Pfeller (Abbau).

*21 17 Juni Mittwoch 730 T orm .

Hugo Schacht 11 754 749 Von einem Masimum

standig fallend. Stetiges Ausstromen. Durchschlagen der Flamme.

Fahriiberhauen (Yorricht.).

22 27 tt Samstag

700 abends Holland 760 756 Langsam steigend. ): AbschieEsen eines Kothschen Sichcrheitszilnders. Durch­

hieb (Vorrichtung).

23 30 tj Dienstag

1230 nachts Dorstfeld 756 753 Nach kurzer Schwank.

langsam fallend. n Durchschlagen der Flamme.

Schwebende Strecke (Yor- richtung).

24 3 Juli Freitag

930 abends Gneisenau 754 749 Langsam steigend. Plotzliches Austreten

(Bohrloch). Durchbrennen der Zdndschn ur Schacht (Ausrichtung).

25 9 Juli Donnerstag

3°° nachm. Amalia 758 753 Nach Fallen bis zu einem Minimum

steigend.

Stetiges Ausstromen. Durchschlagen der Flamme.

Parallelstrecke (Yorriclitung).

(3)

619 - Nr. 32.

&ł-I

<v Zeit- A ngabe

Z e c h e

Baro- m eterstand

in

Bewegung des Łuft-

drucks innerhalb Art des Austretens Ursache und Art der Explosion.

Besondere Bemerkungen cr

atd

1-}Tag Monat Wochentag

und Stunde Essen Dort­

mund

der letzten 3 Tage

vor der Eiplosion Yon Grubengas

*26 15 t) Mittwoch ■

1130 Yorm. Dalilbusch

Schacht III u. IV 755 750 Langsam fallend. Plotzl. Ausstromen

(Blaser). Zertrummern der Sicherheits- Lampe. Bremsberg (Vor- richtung).

27 6 Aug. Donnerstag 630 nachm.

Oberhausen

Schacht I. u. 11. 757 753 Bestandig. Plotzl. Ausstromen

(Kluft). Durchschlagen der Flamme.

Durchhieb (Yorrichtung).

*28 24 V Montag

730 vorm.

Yer. Constantin der Grofse

758 754 Nach kurzem Steigen Stetiges Ausstromen.

fallend. 1 n

29 8 Sept. Dieiistag

230 nachts Ver. Wiesche 753 749 n Plotzlich boim Durch- faliren eines Flótzes.

Zertriimmern der Siclierheits- Lampe. Schacht (Ausrich- tung).

*30 28 )) Montag 10°° Torm.

Eintracht Tiefbau 752 748 Yon einem Minimum schnell steigend,

dann fallend.

Stetiges Ausstromen. Durch Scliwenkcn mit Klei- dungsstucken Schlagwetter in bezw. durch die Slclier- heltslampe getrieben. Durch­

hieb (Vorrichtung).

*31 4 Okt. Sonntag l l 00 nachts

Friederica

Schacht I 748 744 Mit kurzer Scliwan- kung schnell

fallend.

)) Durchschlagen der Flamme.

Querschlag (Ausrichtung).

*32 19 Ił Montag l 30 nachts

Yolimond 743 738 Schnell fallend bis zu

einem Minimum. n

FIStz durclifahren.

Schiefsarbeit. Schacht (Aus­

richtung).

*33 20 »ł Dienstag 300 nachts

General

Blumenthal 743 738 n Stetiges Ausstromen

(Auskesselung am Hangenden).

Unbestimint. (Durchschlagen der Flamme?). Bremsberg (Yorrichtung).

34 10 Not. Dienstag

300 nachm. Graf Bismarck 763 761 Von einem Minimum schnell steigend,

dann fallend.

Plotzl. Ausstromen (Blaser).

Funkenspruhen der Ziind- schnur. Querschlag (Aus­

richtung).

*35 11 n Mittwoch 300 nachm.

Holland

Schacht I und TI 759 757 n Stetiges Ausstromen. Durchschlagen der Flamme.

Grundstrecke (Vorrichtung).

*36 14 i) Samstag

800 vorm. Konig Ludwig 752 750 Schnell fallend. n Durchschlagen der Flamme.

Bremsberg (Vorriclitung).

*37 16 Nov. Montag

030 vorm. Mansfeld 746 745 Nach einem Minimum

steigend. Plotzl. Ausstromen ĆKluft).

Durchschlagen der Flamme.

Pfeilerdurchhieb (Abbau).

38 19 » Donnerstag 915 vorm.

General Blumen­

thal

755 753 Langsam steigend. Plotzl. durch nieder- gehende Massen im

alten Mann.

Durchschlagen der Flamme (Niedergehen d. Hangenden im alten Mann). Vorrlchtung und Abbau, Mitwirkung von Kolilenstaub.

39 20 n Freitag 1200 mittags

Karl Friedrichs-

Erbstollen 755 753 n Stetiges Ausstromen. Oeffnen der Sicherheltslampe.

Durchhieb (Abbau).

*40 5 Dez. Samstag 1030 vorm.

Yer. Constantin

d. Grofse 741 737 Schnell fallend bis zu einem Minimum

Plótzliches Austretcn (Blaser).

Schiefsarbeit. Richtstrecke (Ausrichtung).

41 12 n Samstag

930 vorm. Langenbrahm 754 753 Langsam steigend. Stetiges Ausstromen. Durchschlagen der Flamme.

Durchhieb (Vorrichtung).

*42 17 n Donnerstag 10°° abends

Yer. Wiesche 747 745 Nach einem Minimum schnell steigend, dann wieder fallend.

Plfitzliches Austreten (Kluft).

Durchschlagen der Flamme.

Parallelstrecke (Yorrlcht.).

W ic aus der Tabelle zu crsclien ist, kamen im Jalire 1896 im ganzen 42 SchIagwcttcr-Explosionen vor und zwar 41 reine Schlagwcttcr-Explosionen und 1 Explosion unter gleiclizeitiger Mitwirkung von Koblen- staub. Von diesen sind 27 Explosionen oder 64,3 pCt.

zu einer Zeit eingetreten, wo der Luftdruck cinc plotzlich fallende Tendenz beziehungsweise cin Minimum erkennen liifst, wahrend bei den iibrigen 15 Explosionen oder 35.7 pCt. der Luftdruck steigende Tendenz oder ein Maximum zeigt.

Inbczug auf die Art der Explosionsst;itten verteilen sich die Explosioncn wie folgt:

a) Auf Aus- und Vorriclitung im Gestein:

1. Scliachtc und Gcscnkc . . . 3 2. Querschlage...4 3. Uebcrbrechcn . . . 1

zusammen 8

b) Auf Vorrichtung in den Flotzen:

1. Grund- und Parallelstrecken 2. Durclihiebe und Ueberliauen 3. Bremsberge, scliwebcnde oder diagonalc und cinfallcnde S tre e ke n ...

zusammen 26 c) Auf Abbau:

1. Abbaustrecken... 3 2. Pfeilcrdurclihiebe... 3 3. Pfeilerstofsc...2

6

12

8

zusammen 8 Das Austretcn des Grubcngases war:

ein „stetiges" i n ... 28 Fallen ein „plotzliches" i n ... 14 „ Dic unmittelbarc Veranlassung zur Schlagwetter- entziindung war zuriickzufiiliren auf:

(4)

Nr. 32.

a) O Hen es Grubenlicht in . . . 1 Fali, b) Ocffncn oderSchadhaftwerden der.

Sicherheitslampe in . . . . 4 Fallen, c) Durchschlagcn der Flamme. der

Sicherheitslampe infolge Er- gliihens des Drahtkorbós, durch unyorsichtige Bewegung, zu grofse Wettergeschwindigkeit, Nicdcrgehen von Gesteins- niassen u. s. w. in . . . 25 d) S c h io fe a r b e it... 10 e) Unbekannte Vorgange . . . 2 Ebenso wie in den friiheren Jahren sind auch im Vorjahre mehrere SchIagwettcr-Explosionen kurz. hinter- einander bei einem ungewohnlichen und liinger an- dauernden Luftdruckminimum eingetreten. So sind in der Zeit vom 13. bis 16. Januar 4, vom 28. Februar bis 4. Miirz 3, vom 17. bis 22. Oktober 2, und vom 11. bis 20. Noveinber 5 Explosionen mit eineni be- merkenswert niedrigen Barometerstand zusammengefallen.

Auffallcnd ist ferner, dafs mit wenigen Ausnahjnen alle iibrigen Explosionen gleichzeitig mit oder kurze Zeit nach bedeutenden Luftdruekschwankungen stattgefunden haben.

Da auf Grund des Beobachtungsmaterials eines einzigen Jahres aus dem scheinbaren Zusammenhang der Luftdruekschwankungen mit der Ilaufigkeit der Schlagwetter-Explosionen weitgehende Schlufsfolgerungen nicht gezogen werden konnen, weil Explosionen immer eine von Zulalligkeiten abhiingcnde aufsorgcwohnliche Folgę des Auftrctens. von Schlagwcttcrn sind, erscheint es zweckmafsig, die Ergebnisse aller in dieser Richtung im Oberbergamlsbezirke Dortmund bisher gesammeltcn Beobachtungen zusammenzufassen. Das statistische Materiał hierzu erstreekt sich freilich nur auf den Yerhaltnismafsig kurzeń Zeitraum von 6 Jahren.

Yerfiihrt man dabei beziiglich der Frage, ob eine vermehrte Gasausstromung nach dem Verhalten des Luftdrucks zu erwarten stand odcr nicht, genau nach denselben Grundsiitzen, wie sie fiir dic Aufstellung der Tabelle I mafsgebend gewesen sind, so ergiebt sich:

An Explosioncn waren zu verzeichnen:

e Barometers tand Nach dem Barometerstand

zu erwortendes Ausstromen

Jahr unter iiber von Grubengas

N MO,Jahresmittel Jahresmittel vermehrtes geringerea

W Zahl pCt. Zahl pCt. Zahl pCt. Zahl pCt.

1891 S6 46 53,5 40 46,5 54 62,8 32 37,2

•1892 75 22 30 53 70 45 60 30 40

1893 70 28 40 42 60 37 51 33 49

1894 00 18 30 42 70 32 53,4 28 46,6

1895 48 23 48 25 52 28 58,4 20 41,6

189li 42 18 43 24 57 ■ 27 64,3 15 35,7

Sa. 381 155 ' 226 223 158

. Yon den seit 1891 bis Ende 1896 stattgcfundenen 3S1 Sehlagwcltcr-Explosionen sind also 223 odcr 58,5 pCt. mit einem kritischen Barometerstand zu-

sammengetrofTen. Aus diesen Zahlen geht hcrvor, dafs das Uebergewicht der durch den Barometerstand scheinbar begiinstigten Schlagwettcr-Explosioncn nicht so erheblieh ist, dafs man daraus eine gewisse Gesetz- mafsigkeit zwisciicn den Luftdruekschwankungen und der Explosionsgelahr ableiten und dic yom Barometcr- stande unabhangigen verschiedenen Ursachen der Explosionen dabei bis zu einem gewissen Grade aus- scheiden konnte.

Iinmcrhin wird die aus den Lehren der Physik iiber dic Druckausgleicliung und dic Ausdehnung gąsformiger Kiirper sich mit Notwendigkeit ergebendc und auf viele praktischen Erfahrungen und Yersuclie*) gestiitzte Schlufsfolgerung, dafs die Explosionsgefahr in den Stein- kohlengruben bei tiefem oder fallendem Luftdruck er- heblicher ist, durch die ermittclten statistischen Zahlen

in gcwissem Grade bestiitigt. T.

Bericht

iiber (lic Arbeiten der Kommission zur Priifung und Untersuchung yon IŁauclrrerbrennungs-

Yorriclitungcn.

Einen interessanten Beitrag zur Frage der rauch- losen Feuerung lieferte der vom Yorsitzenden der Kommission zur Priifung und Untersuchung von Rauch- verbrcnnungs-Vorrichtungen, dcm Geh. Kommerzienrat Dr. Delbriick-Stettin, unter dem 28. Oktober v. J. er- stattete Bericht, dessen Inlialt den folgenden Aus- luhrungen zu grunde liegt.

Die Kommission ist auf Anregung des Ausscliusscs des Central-Verbandes der preufsischcn Dampf kessel- Ucberwachungs-Vcreine im Jahro 1892 durch den Herrn Minister fiir Handel und Gewerbe gebildet worden.

Unter dcm Vorsitze des oben genannten Herrn in seiner Eigenschaft ais Prasidenten des Central-Verbandes gehóren der Kommission an: Yertretcr der Ministerien fiir Handel und Gewerbe, der offentlichen Arbeiten, der gcistlichcn etc.

Angclegcnheiten, des Kaiserlichcn Gesundheitsamtes, des Reichs - Marineamtes , des Polizei - Prasidiums in Berlin, des Magistrats von Berlin, des Vereins deutscher Ingenieurc und des mehr erwahnten Central-Verbandes. Der Bildung der Kommission lag namentlich die Absicht zu grunde, bei den in Regierungs- kreisen umgehcndcn Erwiigungcn betreffend Einschrciten gegen die Rauchplage auf gcsetzliehem odcr im Ver- waltungswege, den Yerhaltnisscn des praktischen Bctriebcs die gebiihrendc Beriicksichtigung zu sichcrn. Dem- entsprechend richtete die Kommission die Untersuchung der Feuerungen nicht allein auf die Rauchverhiitung ais solehe, sondern es wurden dabei namentlich auch der praktische Wert und die Wirtscliaftlichkeit, die mit den Feuerungen etwa verkniipftcn Erschwernisse und

*) Vcrgl. Behrens: „Beitriige zur Schlagwetterfrage“ in dieser Zeitsohrift, Jalirg.mg XXXII, Nr. -27,-29 und 30-

(5)

— 621 Nr. 32.

Storungen des Betriebes zum Gcgenstand der Priifung gemacht.

Es wurden zunachst Versuche mit vers'chiedenen sogenannten rauchlosen Rost-FeuerUngen angestellt. Von solchen mit Planrośt wurden untersucht die von Kowitzke, von Chubb und von Staufs, von solclien mit schragem Roste die Kuhirischc, Ilalb-Tenbrinksche und Schom- burgsche, endlich die mit 2 den BrennstoiT zwischen sich fasscnden, fast senkrechten Rosten versehene Donneleysche Feuerung. Siimtliche Versuche wurden im praktischen Betriebe und zwar an mehreren Berliner Kesselanlagen der vcrschiedenstert Art vorgenommen.

Dabei wurde dieselbc Feuerung sowohl mit versehiedenem BrennsfofT — meist schlesischer oder westfalischer Stein­

kohle und deutsclier oder bohmischer Braunkohle — ais auch mit weclisclnder Beanspruchung der Róstfliiche wahrend einer durchschnittlich 10 Stunden betnigenden Versuchszcit betrieben. Den Mafsstab fiir die Beurteilung der betreffenden Feuerung bildeten die Starko der Rnucli- entwickelung, die nacli einem besonderen photometrisclicn Yerfahren ermittelt wurde, ferner dic Rufsbildung, die Wartung und der Gang der Feuerung, Flammenbildung, die Art und Temperatur der Ileizgase, die Zugstarkc die Beschaffenheit und Ausnutzung des Brennstoffs inbezug auf den thcoretischen Heizwert, dic Wasser- verdampfung, die \Varmcverluste und ihre Ursaclien.

A uf die Ergcbnisse der Vcrsuche im einzelnen hier einzugehen criibrigt sich umsomehr, ais dieselben keinerlci verglcichende SchlUsse inbezug auf dic Giite der einen oder anderen der untersuchten Fcuerungen zulassen, da dic letzteren mit Ausriahme der Cliubbschen und Staufsschcn unter wesentlich verschiedencn und, wie der Bericlit licrvorhobt, teilweise uiiter den ungiinstigsten Verhaltnissen arbeiten mufsten. Fiir die Wertschatzung der einzelnen Feuerungcn ist es daher nur von geringer Bedeutung, wenn sich bei der Donneley- und demhaclist bei der Ilalb-Tcnbrink-Feuerung im betreffenden Falle die \ollkommenste Rauchyerhiitung gegeniiber den Er- gebnissen der mit den iibrigen Feuerungcn an anderen Orten angestellten Versuchc herausstellte. Der Wert der Versuclic liegt yiclniehr darin, dafs sie sich im Rahmen der Praxis bewegten und in ihrer Gesamtheit gewisse Schliissc beziiglich des rauchlosen Feuerns sowie des Kesselbctriebes iiberhaupt zulassen. So bestatigen die Versuche namentlich die bekannte Thatsachc, dafs die Rauchbildung in den meisten Fallen zwar auf ein- fache Weise durch einen grofsen Ueberschufs an Ver- brennungsluft verhiitet werden kann, dafs dieses Mittel jedoch infolge der damit verkniipftcn Erniedrigung der Verbrennungstemperatur Ini Heizraum die Dampfent- wickelung beeintrachtigt. Andercrseits liefeen die Versuche erkennen, dafs bei starker Beanspruchung der Róstfliiche und geringer Luftzufuhr zwar die Rauchcntwickelung sehr stark wird infolge der unvoIIstandigen Vcrbrcnnung des Brennstoffs, dalś dagegen diese Feuerungsweise wirt-

schaftlich von Wert ist, insofern hierbei die Vcrbrennung im Feuerraum bei hoherer Temperatur sich Y o llzie h t und daher eine Erhohung der Dampfentwickelung erzielt wird. Dic hiernach mit der Vergriifserung des Luft- ubcrschusses verbundenc grofse Zunahme des Warme- verlustes durch die Esse, demgegeniiber der Wiirme- verlust durch unverbrannte Gase verschwindend klein ist, fiilirt nach dem Berichte zu der Folgerung, dafs jede rauchlose Feuerung mit moglichst geringem Luft- iiberschussc arbeiten sollte. Mehrfach tritt bei den Versuchen nocli der grofse Einflufs des Kesselheizęrs auf den Gang und dic Leistung der Kesselfeuerung hervor, ebenso derjcnige des Brcnnstoffes. In letzterer Beziehung ist erwahnenswert, dafs bei Anwendung eines Gemisches von Stein- und Braunkoblen sich eine unwirt- schaftlichc Ausnutzung des Hcizwertcs infolge des unglcichmafsigen Ausbrennens beider Kohlensorten er­

gab. Im allgemeinen zielit die Kommission aus den Vcrsuchen den Schlufs, dafs cs bereits Feuerungcn giebt, die inbezug auf Verhiitung der Rauchbelastigung den weitgehendsten Anforderungen bei zwcckmafsigcin Betriebe geniigen konnen und dafs andrerseits die Leistungslahigkeit der Kesselanlagen durch dic An­

wendung rauchloser Fcuerungen nicht unbcdingt beein­

trachtigt wird.

Weitere Vcrsuche der Kommission crstrcckten sich auf Kohlenstaubfeuerungen. Es wurden erprobt dic Wegnersche, die Sclnvartzkopffsche und die Friede- bergschc, von welchen die erstcrc cin mittels Fliigcl- rades durch den Essenzug bewegtes Ruttclsieb, dic zweite eine durch einen besonderen Motor betriebene Walze zum Einbringen des Kohlenstaubes in den Ver- brennungsraum besitzt, wahrend bei der Friedebergschen der Staub zugleich mit einem Teile dor Verbrcnnungs- luft durch einen Yentilator in den Verbrcnnungsraum geblasen wird. Die Ergebnissc der Versuche Waren aligemein sehr giinstig, indem bei allen eine selir geringe Rauchbildung neben hoher Ausnutzung des Brennstoffs erzielt werden konnte. Namentlich die Schwartzkopffscbe Feuerung geniigte in dem betreffenden Falle den weitgehendsten Anforderungen, indem selbst bei angestrengtcm Betriebe und selir geringem Luft- iiberschusse nur lun und wieder ein Ąufflackern von Raucli eintrat. Es wurde in diesem Falle sehr leiiier lufttrockener westfalischer und oberschlesiscber Koblen­

staub verwendet. Der Bericlit spriclit. sich selir giinstig iiber die Koblenstiiubfeuerung im allgemeinen aus, da dieselbe eine fast vollstandig rauchfreie Vcrbrennung der Kobie bei geringstem Luftiiberschussc und ohne Riicksicht auf den Dami>fkesselbetricb ermogliche. Ais besondere Vorziige werden noch hervorgehoben die maschinelle und einfaclie Bedienung der Feuerung sowie die Moglichkeit des sofortigen Abstellens nnd Ingangsetzens derselben. Auch aschenreiche Kohle ist fiir die Kohlcnstaubfeucrung yerwendbar, sofern nur

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Nr. 32. - 622 -

eine haufige Reinigung der Feuerziige von der Flug- asehe erfolgt. Einen Hauptnachteil, der einer aus- gedehnteren Anwendung der Kohlcnstaubleuerung' bisher nocb im Wege stehe, erblickt dic Kommission in den Kosten fiir die yorgangige Verarbeitung der Kohle zu Staub. Jedoch wird zugleich hervorgehoben, dafs dieser Nachteil nur ein selieinbarer sei, da die Mehrausgabc fiir das Mahlen des BrennstoJles durch die griifsere Ausnutzung des letzteren mindestens ausgegliehen werde.

Ais geeignetc Malilvorrichtungen an Stelle der fiir diesen Zweek nicht vorteilhaften Desintegratoren werden die Centrifugal-Walzen-Miihlcn von Gebriider Propfe in Ilildeshcim erwiilmt,*) bei welchen sich die Mahlkostcn auf etwa 1 JL fiir 1 t Kohle belaufcn sollen. Die Frage, ob es bei allgemeinerer Einfiihrung der Kolilen- staubfeuerung zweekiniifsiger sein wird, die Kolile am Verbrauehsortc oder in einer Centrale zu vermahlcn, wird einstweilen noch offen gelassen.

Endlich wurden noch Vcrsuche mit Kalkstein ent- haltcnden Prefskohlen nach Patent Koopmanu vor- genommen, um die angeblich rauchfreie Verbrennung hierbei zu priifen. Es ergab sich, dafs eine solche zwar crrcicht wurde, jedoch nur unter wesentlicher Erhiilmng der Dampferzeugungskosten.

Das Gesamturteil der Kommission geht dahin, dafs zwar nach dem gegenwartigen Stande der Technik dic Yorschrift bestimmter Feuerungseinrichtungcn zur Vcr- liiitung der Rauchplage nicht am Platze sei, dafs jedoch die Aufsiehtsbehorden unbedenklich — allerdings mit der notigen VorsiCht und Riicksichfnahme auf die Ver-

*) S. Gluckauf Jahrgang 1896, S. 200 fr.

haltnisse des praktischen Betriebes — gegen das iiber- mafsige Rauclien der Schornsleine in den grofsen Stadten einsehreiten konnen, da sich durch eine bereits gegen­

wartig bekannte griifsere Zahl von Kesselfeuerungen eine zwar nicht giinzlich rauchfreie, aber doch wenigstens rauchsch w a c h ę Vcrbrennung erzielen lasse, ohne den Betrieb zu schadigen. Die moglichste Durch- fiihrung der rauchsch wa c h e n Yerbrennung sei daher das zuniichst zu erstrebende Ziel, zu dessen Erreichung jedoch die besten Anlagen nicht geniigen wiirden, wenn nicht deren dauernd sachgemafse und gewissenliafte Be­

dienung seitens des, Kesselheizers hinzutrete. Hierauf miisse namentlich auch seitens der Aufsiehtsbehorden Wert gelcgt werden.

Die Untersuchungen der Kommission sind noch nicht zum Abschlusse gelangt. Dieselben werden wesentlich gefordert werden durch die seit Oktober v. J. erfolgte Anstellung eines Ingenieurs zur standigen Fortluhrung der Yersuche und Priifiing der Neuerungcn auf dem

Gebiete der Feuerungstechnik. Tr.

Der Bergbau Trahstaals iui Jahre 1896.

Der kiirzlich erschienene Bericlit des Staatsmijn- ingenieur iiber das Jahr 1896 enthalt eine Reihe voń Tabellen mit interessanten Einzelheiten iiber den Berg­

bau der siidafrikanięchen Republik. Dic Angaben der Tabellen sind nachstehend zum Teil wiedergegeben.

W ie die hier folgende Tabelle erkennen liifst, ist fiir den Goldbcrgbau der wichtigste Bezirk der Witwaters- rand, dessen Produktion die der Ubrigen Bezirke bei wcitem uberragt:

S t a t i s t i k der Go l d p r o d u k t i o n u n d des B e t r i eb es der G o l d m i n e n der S u d a f r i k a n i s c h e n R e p u b l i k im J a h r e 18 96.

A n z a li 1 d e r T o n n e n

Anzahl der bei

M l n e n f e l d c r

Ausgearbeitete E r z Tallings Concentrates

der Minen- industrie be-

schaftigten Personen

Trocken-

Gefordert

Prozefs

Bearbeitet Produ- Bear­ Total

« Ge-

trieben Ge- sunken

Gepocht u.

gemahlen

Per Poch- steinpel in 24 Stunden

Ge­

mahlen

ziert beitet

Weifse Farbige

Witwatersrand-Feld (Johannesburg, Bocksburg, Kriigersdorp, Florida,

Doornkop, Rlauwbank) . . . . 119 482 44 379 4 403 2(4 3 980 652 4,392 15 271 2 845 936 40 401 33150 8 091 53 910 Heidelberg-Feld (Heidelberg, Greij-

l i n g s t a d ) ... 4 348 5 098 42 090 41 438 3,235

28 920

— __

357 2 207

Schoonspruit - Feld (Klerksdorp,

Venterskroon, Potchefstroom) 8 279 5 375 153 563 95 067 3,532 8513 78 849 433 '3 036

De Kaap-Feld (Rarberton, Kaapsche,

Hoop, Steynsdorp) . . 7 708 2186 117150 73 834 2,189 11802 54 022 1181 700 313 2 692

Zoutpansberg - Feld (Smitsdorp, Hacnertsburg, Klein - Letaba,

I.eydsdorp, Agatha) . . 1158 283 8187 11432 3.014 11624 17 207

Pelgrirasrust-Feld . . . . 23 062 502 72 788 ■ 44 857 3,419 18 593 30 925

__ __

153 1842

D iT eisen... 903 112 6 041 2 909 3,150

.

11 118

Total 164 940 57 935 4 803 033 4 250189 4,260 54 179 3 050 276 41 582 33 850 9 375 64 012 1895 133 417 48228 4 377142 4,009 3 209 242 41 626 34 378 7 523 54 127

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623 - Nr. 32.

Der Wert der Goldproduktion Transvaals betrug in den einzelnen Jahren seit 1884:*)

1884 . 10 096 Lstr. 1891 . . 2 924 305 Lstr.

1885 . 6 010 yy 1892. . 4 541 071 1886 . 34 710 yy 1893 . . 5 480 498 1887 . . 169 401 yy 1894 . . 7 667 152 yy 1888 . . 967 416 yy 1895 . . 8 560 555 yy

1889 . . 1 490 568 yy 1896 . . 8 603 821 yy 1890 . . 1 869 645 yy Total 42 334 248 Lstr.

Was die Darstellung des Goldes durcli cliemisclie Bearbeitung angelit, so wurde 1896 fiir 2195 139 Lstr.

mittelst des Cyanid-Zink-Prozesses, fiir 220 416 Lstr.

mittelst des Siemens & Ilalske-Prozesses, fiir 266 656 Lstr.

mittelst des Clilorinationsprozesses und fiir 25 164 Lstr.

mittelst anderer cliemisclicr Prozesse gewonnen

Interessant sind auch die Zahlen fiir die Ent­

wickelung des Kohlenbergbaucs, welclier namentlich in den Bezirken von Bocksburg und Heidelberg eine ziemliche Bedeutung erlangt liat. Die Gesamtforderung belief sich auf rund 1 471 000 t gegen 1 152 206 t im Jalire 1895. Im Kolilenbcrgbau waren 443 weifse und 5645 farbigc Arbeiter bescbaftigt. Der Wert der Kohlenforderung wird auf 612 561 Lstr. angegeben.

Um ein Bild von den Einkonimensverhaltnissen der in der Bergwerksindustrie beschaftigten Personen zu geben, fiihren wir hier das nach dem Bericlitc im Monat Dezember v. J. durchschnittlich im Transvaal-Bergbau von Ycrśęhiedenen Klassen der Angestellten pro Kopf erzielte Monatsverdienst auf:

L . s. d.

Betriebsfiihrer (Manager) 92 4 0 O b e rs te ig e r... 38 11 10 Aufseher der Batterie . . . 40 5 8 Andere Aufseher . . . 23 10 3 Mascliinisten... 38 18 0 Markscheider... 30 6 0 Z e ic h n e r ... 29 0 6 Sekretiire... 33 1 2 Bergleute und Schlepper . 22 9 10 Arbeiter an Bohrmascliincn . 27 9 5

Mascłiinenfiilircr . 25 2 9

Ile iz e r ... ... 18 ■15 3 M a u r e r ... 26 7 2 T a g e lo lin e r ... 18 1 8 P robie re r... 28 3 6

Die Lagerstiitten nutzlmm* Mineralien in itufsland.

Die Zeitschrift fiir praktische Geologie (V e rla g von J u liu s Springer, B e rlin ) enthiilt eine, von P. Kruscli aus der neuesten Litteratur zusamniengeslellle Uebersicht iiber die Vorkoftimen nutzbarer M ineralien in Itufsland, welche ein reelit vo!lstandiges B ild des M iiieralreioliluins in jenem

*) Die offlziellen Angahen datieren von 1891 an. I^fir die Be-

rechnung des Wertes wahrend der Jahre 1884 his 1895 inki. ist der durchschnittliche Wert der Jahre 1891 bis 1895 inki. genommen.

Lande giebt. W ir lassen hier einige der Angaben iiber die wiclitigsten M ineralien folgen.

G o l d . Unter den G old produzierenden Staaten der W e lt stand Rufsland im Jah re 1895 an vierter Stelle.

An den 306 133 kg der W eltproduktion beteiligte es sieli m it 51 161. N am entlich drei llauptgolddistrikte sind in Rufsland vorlianden, der U ral, W estsibirien und Ostsibirien.

Das G old komm t iiberwiegend in Seifen vor, w ahrend die Góldgiiiige im allgem einen in Rufsland selten sind.

P l a t i n . D ie sedimentliren P lati nlagerstiilten belinden sich ftusschliefslicli im U ral an der Grenze des Gduvernements Perm. Das P la tin kom m t da oft in goldfiihrenden Seifen vor, deren GehaU zwischen 12 und 2,6 g pro Tonne schwankt. D ie M iichtigkeit der edelinetallhaltigen Schicht ist selten unter 1 m und erreicht oft 2 m. Die Grofse der P latin k o rn e r ist im allgem einen gering, obgleich man stellen- weise auch Klum pen von melireren K ilogr. G ew icht gefunden liat. O fin ium und Irrid iu m sind die stiindigen Begleiter des P latins. Im Ja lire 1894 betrug die Produktion 5215 kg, in den Jah re n von 1824 bis 1894 gewann man im ganzen 123 515 kg R o hm etall. Es wird ja h rlic h fiir 2 bis 3 M ili. M ark ausgeftihrt.

S i l b e r . Der grofstc T eil des russischen Silbers w ird beim Schm elzen der Silberblei- und Bleierze gewonnen.

Ihren lla up tsitz hat die Silberindustrie im Altai-Bezirk.

Trotzdem Silbercrze schon lange vorher entdeckt waren, begann der Bergbau erst 1704. W ah re nd die miltlere Jahresproduktion von 1831 bis 1835 20 839 kg betrug, sank sie bis 1893 a u f 12 472 kg. Diese JahrcsfSrderung verteilt sieli a u f die verschiedenen Silbergebiete Rufsland*

wie folgt: U ral 0 kg. Kaukasus 554,32 kg, A ltai 5560 kg, Kirgisensteppe 1586 kg, Nertschinsk 919 kg und Finn- lan d 889 kg.

Der dem kaiserlichen K ab in e tt geliorige A ltai-D istrik t lieferte also ca. der gesamten Silberproduktion Rufslands.

In den letzten Jah re n indessen ist die Silberindustrie dieses Bezirks zuriickgegangen.

Z u r E rzeugung der erwiihnten Gesamt-Silbcrmenge ver- arbeitete man 1893 22 770 809 kg Erz. Der W ert des erzeugten chemiscli reinen Silbers betrug 1 384 584 J ć . O b ­ gleich man 1892 begonnen liat, reiche Zink- und Bleisilbererze im D ongebiet auszunutzen, und obgleich 1886 im Kuban- gebiet ein reiches Silberbleierzlager entdeckt worden ist, zu dessen A usbcutung sich 1893 eine Akliengesellscliaft Elborus gebildet liat, ist es ganz augenscheinlich, dafs in Z u k u n ft die S ilberproduktion Rufslands abnehmen w ird.

K u p f e r . Bis 1845 erreiclite die ganze K upferprodiiktion Rufslands nur 3300 bis 4100 t ja h r lic h ; 1893 betrug sie dagegen 5546 t. Im 18. Jah rh un d ert stand Rufsland in Bezug auf Kupfer an der Spitze Kuropas und behauptete seinen Platz bis zur Mitte dieses Jah rh un d erts. Bis 1884 trat ein bedeutender Riickgang und von da ab wieder eine Hebung ein.

Von der P roduktion des Jahres 1893 fallen a u f den U ral 2868, a u f den Kaukasus 2165, a u f die Kirgisen- steppen 9, a u f den A lta i 228 und a u f F in n la n d 275 t.

Die durcli den Reichtum ihrer Kupferlagerstatten beriihmten Kirgisensteppen belinden sich aus Mangel an Brennmaterial in Bezug auf die K upferproduktion im Zustande des Stillstandes,

Die Kupfererze des Urals komm en am ganzen Ostabhańge meist zusammen m it Eisenerzen oder in ihrer Nachbarsc.liaft iu denselben Schichten vor. Sie bilden oft Kohtaktlager-

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stiitten zwischen Porphyren oder Dioriten und der „Yeuissa", einem aus Augit und Granat bestehcnden Gestein, oder zwischen Kalken und Eruptivgesteinen, z. B. bei Bogoslov.sk;

doch kommen sie auch in Giingen vor.

Zahlreiche Kupferlager treten im Kaukasus am Siid- abhange der llauptgebirgskette auf; sie fiihren meist geschwefelte Erze und sind sehr reich, da sie 7 — 15 pCt.

Kupfer enthalten. — Am haufigsten und reichsten sind die russischen Kupfererze in der Kirgisensteppe, wo man aus- gedehnte Lager kennt, die sogar ged. Kupfer in grofserer Menge enthalten. Der Metallgehalt betriigt 25 bis 33 pCt.

Blei. Da Blei ais Nebenprodukt bei der Silber- verhuttung gewonnen wird, sind die produzierenden Rezirke dieselben wie beim Silber. 1893 waren 8 Werke in Betrieb, die 801 t Blei lieferten.

Der Hauptsitz der Bleiproduktion ist der Altai-Bezirk, der aber von Jahr zu Jahr sreringere Ausbeute liefert, weil in der Tiefe sich Kiese in ziemlicher Menge einstellen.

Zink. Zinkgewinnung findet zur Zeit ausschliefslich in Polen (Gouv. Petrikow) in derSosnowiceschen wPaulinen“- und der Bendinschen II lit te statt. Der Kaukasus, das Donezbecken, das Murinangebiet, Sibirien und Finnland liaben zwar auch Zin kerze, sie sind aber ohne Bedeutung.

Das in Polen auftretendc Zinkerz ist ausschliefslich Galmei und Kieselzink, die besonders in der Uingegend der Stadt Olkusch yorkptnmen. Die Lagerstiitten treten in Dolomilen der Muschelkalkfonnation auf und enthalten 8 bis 15 pCt.

Zink. Vor Jahrhunderten wurden sie auf silberhaltigen Bleiglanz ausgebeutet.

Da die Zinkproduklion nur 4506 t im Jahre 1893 betrug, mufsten zur Deckung des Bedarfs 8166 t Zink eingefiihrt werden, von denen der bei weitem grofste Teil aus Deutschland und Belgien stammte.

Mangan. Da die russische Manganprodnktion 50 pCt.

der Gesamtproduktion der Weit betriigt, steht Rufsland in dieser Beziehung an erster Stelle unter allen Landem.

Man kennt Manganerzlagerstiitten im Kaukasus, im slidlichen Rufsland, und im Ural. Der Ilauptbergbau findet in den slidlichen Tcilen des Kaukasus statt und konzentriert sich fast ausschliefslich auf den Distrikt Scharopansk im Gou:vernement Kutais. Kleiuere Betriebe sind auch noch im Gouvernement Tiflis yorlianden.

Iui Jahre 1893 betrug die russische Manganerzproduktion im ganzen 268 949 t. daran beteiligte sich der Kaukasus mit 190 051, der Ural mit 3044 und das Gouvernement Jekaterinpslaw mit 77 735 t. Der Export orreichte im Jahre 1S91 74 931 t, wovon ungefiihr 28 000 t nach Deutschland gingen.

Eisen, Die Hauptcentren des Eisenerzbergbaus sind der Ural, Sll.d-Rufsland, Mittel-Iiufsland und Polen.

Dem Bergwerksdistrikt des Ural gehoren die Werke in den Gouverneraenis Perin, Viatka, Ufa und Orenburg an, die hauplsachlich Magnet- und Brauncisen fordern. — Am bemerkenswertesten durch den M agneteisen reich tum sind die Berge Blagodat uud Yissokaia im mittleren Ural (Gouvernement Perm) und der Berg Ula Utasse Tau, 8 km von Magnitnaia im Siid-Ural (Gouvernement Orenburg).

Der Berg Blagodat (Gnade Gottes) liegt 2 km von der Station Kuschva entfernt. Das Erz tritt in einem stark veriinderten Augitporphyr auf, der an einer Stelle von regel- uiafsig geschichtetem Kalk liberlagert wird. Die im all­

gemeinen ais magmatisclie Aiisscheidung aufgefafste Lager- sliitte sielit Czyszkowski ebenso wie die am Yissokaia ah>

eine Zonę- ver;inderten Porphyrs an, welche eisenhaltige Quellen m it Eisenerzen impriignierten und Lager, Erzsiiulen und Erzgiinge bildeten.

Der M agnetit enthalt gew ohnlich 52 bis 58 pCt. Eisen, der Kupfergehalt ist gering: Schwefelkies iiberwiegt in der Tiefe.

In Mittel-Rufsland beutet man in den Gouvcrnements Nishni-Nowgorod, V la d im ir, R iazan, T uła, K aługa und Orel Braun- und Spateisenvorkominen aus. Die Erze sind leicht zu verhlilten, aber weder reich noch rein, sie enthalten fast im mer Phosphor.

Die Gouverneinenls Olonetz und F in nla n d sind reich an Sumpf- und Seeerzen. Letztere bilden auf dem Grunde von Seen bis 0,71 m dicke Schichten, und stellen, da manche dieser Seen eine Flachę von iiber 250 qkm ein- nelunen, ungeheuere Erzvorr;ite dar. Neben diesem armen und phosphorhaltigen M ateriał lindet sich untergeordnet auch Magnetit und Eisenglanz.

Im SUden und Westen Polens geht der Bergbau auf pliospliorlialtigen Tlion-Brauneisensteiuen m it 27 bis 45 pCt.

Eisen um .

Im slidlichen Rufsland ist das Donezbecken aufser­

ordentlich reich an Eisenerzlagerstiitten. Aufserdein komm t an den Grenzen der Gouvernements Chersoń und Jeka- terinoslaw, nam entlich in der Uingegend von Krivoi-Rog in ungeheurer Menge sehr reicher und reiner Eisenglanz, M agnetit und lloteiseuerz vor m it einem G ehalt von 60 bis 6 8 pCt. Eisen. E in anderes reiches MagnetUvorkommeii liegt bei Korsak-M ogila im Gouvernement T aurien.

Im Jah re 1893 betrug die gesamte Eisenerzproduktiou Rufslands in 741 Bergwerken und 188 erzhaltigen Seen 2 196 716 t. Diese Menge verteilte sich a u f die einzelnen Produktionsdistrikte in folgender W e ise : U ral 1 029 694, M ittel-Rufsland 208 673, S lid 'R u fs lan d 648 739, Polen 210 590, Sibirien 14 740, Nord-Rtifsland 10 397 und F in n la n d 33 883 t

B r e n n b a r e M i n e r a l i e n . Die im Ja h re 1893 7 623 019 t betragende K ohlenproduktion verteilt sich in folgender W eise auf die verschiedeuen K ohlendistrikte:

Donez 3 933 249, Polen 3 171 088, M itlel - Rufsland 179 428, U ral 260 581, Kiew -Jelisaw etgrad 7746, K a u ­ kasus 26 429, Kirgisensteppen 1647, Kusnetzk 16 717, Insel Sachalin 12 319, Turkestan 13 061 und Onega- becken 8 t.

Das Donezbecken kann vom geologischen Standpunkte in 3 T eile geteilt werden. Der mittlere, grijfete, bestcht ganz aus karbonischen Schichten, der ostliche und westliche ist von jiingerem Gebirge bedeckt, aus dem das Karbon insclform ig herausragt:

Das polnische oder Doinbrowosche Becken liegt im sUdwcstlichen T eile des Konigreichs P olen und gehijrt zum T eil zum Distrikt Bendzin (Gonvernem ent P etrokov) und zum Teil zum D istrikt Olkusch (Gouvernem ent Kielce).

In slratigraphischer Beziehung bild et es die Verlangerung der oberschlesischen Steinkohlenform ation. Das w enig ge- birgige Gebiet ist sanft nach S .- W . geneigt. Die hier zu Tage tretenden Karbonschiclilen sind an anderen Stellen von triadischen und jurassischen Sedimenten bedeckt.

B auw iirdige Fliitze sind auf einem Gebiet von 500 qkm nachgewiesen. Das kohlenfiihrende oberkarbonische Gebirge ruht a u f K ulm schichten. Das produktive O berkaibon be- stelit in Polen aus 2 Etagen, von denen sich die obere durch die M iichtigkeit der Steinkohlenflolze auszeichnet,

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- 625 Nr. 32.;

wiihrend die untere zwar zahlreiche, aber wenig miichtige Flotze fUhrt. Der hSheren Etage gehoren die gebauten Fliitze an. Man teilt sie in 3 ^ Gruppen. Die mittelste, Reden, entspricht unserer Sattelflotzgruppe; darunter und dariiber liegt je eine Fltilzgruppe, dereń FIStze eine ge- ringere Machtigkęit haben und aus Kohle mit abweichenden Eigenschaften bcstehen. Das gewohnlich 8 bis 15 m miichtige Redenflotz teilt sich nach Westen in durch Schiefer- schichten getrennte, 3 bis 4 Flotze von 2 bis 8 m Machtig­

kcit. Die in Preufsen Kokskohle liefernden Redenflotze sind in Polen weder zur Koks- noch zur Gas- fabrikation geeignet. Ueber -dem Redenflotze sind in Polen 12, zusainmen 18 m miichtige Flotze be­

kannt; unter ihnen 9 mit einer Gesamtmilchtigkeit von 15 m. Die tieferen Fliitze der oberen Gruppe entlialten Gaskohle, die obersten Flotze fiihren noch Magerkohle.

Alle Fliitze slreichen nordostlicli und fallen nach S.-O. ein.

Im sudlichen Polen vereinigen sich die Bankę des grofsen RedenfliHzes und bilden eine Muldę, in der sich Trias- sehichten abgelagert haben.

Im Distrikt Bendzin kommt auch Keupeikohle in einer Miichtigkeit von 2 m vor. Die Kohlenlager des Urals befiSden sich am West- und Ostabhange. Der Bau des Kohlengebirges am Westabhange ist fast identisch mit dem im Moskauerbecken ; die Fliitze flnden sich an der Basis der Karbonschichten zwischen dem Kohlenkalk und dem Devon. Betrieb llndet nur auf einem klcinen Gebiete im Norden statt; die Miichtigkeit der Flotze erreiclit 1— 5 iii; die Kohle ist mager und nur seiten zur Koksfabrikation geeignet. Der Ostabhang liefert magere Kohle und Anthrazit, und verkokbare Kohle.

Das mittelrussische oder Transmoskaubecken gehiirt mit seinein reichsten Gebiet den Gouvernements Kaługa, Tuła und Rjasan an. Die oft schlechte, leicht zerstorbare und viel Asche haltende Kohle wird nur in 11 Bergwerken gewonnen. Ilir IleizetTekt ist ungefahr halb so grofs ais der der Donezkohle, sie liefert keinen Koks und iihnelt in vielen Bezichungen der Braunkohle.

Im Kaukasus kennt man Kołilenlagerstattcn im niird- lichen und sUdlichen Teile der Gebirgskette.

Das wichligste Kohlenbecken in Westsibirien ist das von Kusnetzk im Gouvernemenl Toinsk zwischen dem Salair- und Alataugebirgc. Da die Zahl der 1 bis 12 in miichtigen Fliitze an manchen Orten bis 40 betragt, ist der Kohlenreichtum des Kuspetzkbeckens bedeutend. Die beiden gegenwiirtig in Betrieb belindlichen Gruben lieferten 1891 18 800 t.

Das ostliche Sibirien weiśt Kohlenlager in den Gouver- nements Jenisseisk und Irkutsk und in den Provinzen Jakutks, Transbaikalien, Amur, Maritiine und in Kamtschalka auf. Bergbau findet heut nur in der Provinz Maritime statt.

Im Jahre 1894 hat die Kohlenfórdetung ganz Rufslands einen bedeutenden Aufschwung genmnmen. Die Gesaint- forderung betrug im genannten Jahr 8 667 759 1.

Salz. Der Salzreichtum Rufslands ist so grofs, dafs das Reich ganz Europa mit Salz versehen konnie. Da aber die grofsten russischen Salzwerke in den iistlichen und siid- lichen Grenzgebieten des europiiischen Rufslands liegen, die bis jetzt keine regelmiifsigen Verkehrswege hatten, ist Rufsland sogar gezwungen, aus dem Auslande Salz ein- zufuhren.

Man gewinnt Salz ais Steinsalz, ais Kochsalz in Salinen und ais Seesalz. Eine der grofsten Steinsalz-

massen der Welt stellt das Lager Iletzkaia-Zachtita, 70 km sudlich vou Orenburg, dar. Das Lager dehnt sich iiber 3 qkm aus, ist 130 m miichtig. Aufserdem ist noch eine Anzalil weiterer miichtiger Lager in anderen Distrikten vorhanden.

Salinen sind in Rufsland im Gouvcrnement Perm bei Ussoli, Levensk, Dediuhine, Beresinsk und Solikamsk. Im Gouvernement Archangelsk versiedet man Sooląuellen und Meereswasser an den Kiisten des weifsen Meeres. Im Gouvernement Vologda liegen die Salinen Ledcnzsk, Totma und Seregovsk; im Gouvernement Nishni-Nowgorod gewinnt man Kochsalz aus Salząucllen bei Balachua.

Fast 20 Salinen liegen im Gouvernement Charków in der Stadt Slaviansk, eine im Gouvernement Jekaterinoslaw in der Stadt Bachmut, eine (Zechozinek) liegt im Gouverne- ment Warschau dicht an der preufsisehen Grenze und zehn im ostlichen Transbaikalien und in der Provinz Jakutsk.

Die Salzseen sind in Rufsland selir zahlreich und auf ein ungeheures Gebiet zerstreut. Im Gouvernement Astrachau ist der Eltonsee auf dem linken Wolgaufer (150 km vom Flufs) mit seinen 200 qkm eine der grofsten Salzlagerstatten der Welt. Der Grund des Sees ist von einer Salzschicht bedeckt, dereń Miichtigkeit man noch nicht kennt. In 150 Jahren hat man mehr ais 9 Millionen Tonnen Salz gewonnen, ohne dafs die Arbeiten die geringste Spur hinter- lassen haben. 111 qkm Ausdehnung hat der Salzsee Baskuntschak, der 50 km westlich von der Wołga liegt.

Der auf dem Seegrunde umgehende Betrieb hat innerhalb 54 m Tiefe drei Salzlager gefunden, von denen zwei 6,5 bis 8,5 und 1 m miichtig sind.

Wegen seiner glinstigen geograpliischen Lage hat man den Betrieb im Baskuntschak-See dem im Elton-See vor- gezogen, und seitdem 1882 der crstere See durch eine Eisenbahnlinie mit der Wladimirschen Landungsstelle an der Wołga verbunden wurde, hat die Salzgcwinnung im Elton- See ganz aufgehort. Der Baskuntschak-See liefert jetzt 15*/2 pCt. der Gesamtsalzausbeute, nami ich 45 920 t.

Aufserdem giebt es im Gouvernement Astrachan noch 700 unbedeutendc Salzseen und 1200 andere Salzgebicte.

Da die Produktion an Steinsalz im Jahre 1893 293 732, aus den Salzseen 695142, in Salzsiedercien 363 840, im^jganzen also 1 352 704 t betrug, so kamen auf den Kopt' der Bevi)lkerung 11,45 kg.

Pet r ol eum. Der Hauptpetroleumreichtum Rufslands ist auf dem Nord- und Siidabhaiig der Kaukasuskette kon- zentriert. Auf der ganzen Strecke von Nordwest nacli Siidost werden an vielen Stellen natilrliche Naphtha- ausbriiche, Gasausstromungen und andere untriigliche Zeichen ausgedehnter Naphthaanreicherung getrolTen. Viel Naphtha kommt an den Enden der kaukasischen Vorberge vor.

Petroleum findet sich so namentlich auf der ganzen Ilalb- insel Taman, im Thal des Kubanllusses und seiner linken Nebenfliisse auf dem Nordabhang des Kaukasus in einer Ausdehnung von 265 km. Am selben Abhang kennt man Petroleumąuellen iii der Provinz Terek zwischen den Fliissen Sunge und Terek und in der Provinz Daghestan.

Auf der Sfidseite des Kaukasus kommffn Petroleumąnellen im Gouvernement Jelisawetpol zwischen den Stiidten Jelisawetpol und Scbuscha und endlich in den Gouver- nements Tiflis und Kutais vor. — Die reichste Petroleum- gegend aber ist das Siidostende der Kaukasuskette, welches die Halbinsel Apscheron bildet, die weit ins kaspische Meer hineinreicht. Die Petroleumvorkommen findeu sich

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Nr. 32. - 626

auf einer langen L in ie , die bei Scliemaclia beginnend sich iiber Baku, die Insel Sw iatoi, das kaspische Meer bis zur Insel Tscheleken liinzieht.

Technik.

S c h u t z g e g e n I l n f a l l e b e i m O e ffr ie n v o n M a n n - l o c h d e c k e l n b e i D a m p f k e s s e l n . In der letzten Jahres- versamnilung der Manchester Steam Users Association wurde nach einem Bericht in Glasers Annalen u. a. auf die vielen UriglUcksfiillc hingewiesen, die sieli in England beim Oeffnen der Mannlochdeckel zum Zwecke der Dampf- kesselreinigung durch Verbruhen infolge ausstromenden Dampfes ereignet liaben. Wie seitens des Oberingeńieurs des genannten Dainpf kessel vcroins festgestclll wurde, kamen bei 19 derartigen Unfiillen im ganzen 24 Personen zu Tode, wahrend 8 Personen mehr oder weniger stark ver- letzt wurden. Der hohe Prozcntsatz der Getoteten zeigt, welche Gefahren mit dem Oeffnen der Dampfkessel vor dem vollstiindigen Erkalten verbunden sind. Von sach- verśtfindiger Seite wurde noch darauf hingewiesen, dafs, sobald die Sćhraubenmuttern eines nach aufsen aufliegenden Mannlochdeckels geliist lind vom Schafte entfernt seien, ein geringer Dampfdruck gentlge, um den Deckel abzuheben.

Bei einer MannlocliBfTnung von 0,133 qm wiegc der Deckel etwa 50 ks, es wiirde daher schon eine Kesselspannung von '/2S Atm. geniigen, um den Deckel zu luften und etwa V14 Alm., um ihn aus seiner Lage fortzuschleudern.

Ein so niedriger Ueberdruck sei aber nur bei genauester Beobachtung an der Skala des Manoiricters zu erkennen, wenn letzteres einen so niedrigen Druck Dberhaupt anzeige.

Die Ueberzeugung. dafs im Innem des Kessels thątsiichlich kein Dampf mehr vorhanden ist, kann man sich leicht durch LUftung des Sicherheitsventils und Oeffnen der Wasserstandshithne verschaffen. Die oben erwiihnte Ver- einigung hat nun zur Verhiitung solcher Unfiille folgende Unfallverhutungsvorschrift erlassen:

„Ehe die Muttern der Schraubenbolzen an den Mann- lochdeckeln abgesehraubt werden, sollen niclit nur die Sicherhei(sventile geoffnet und ihre Ilebel u. s. w. alsdann abgesteift werden, sondern der Kesselwarter mufs auch sorg- fallig darauf achleu, dafs diesen Ventilen nicht der geringste Dampf mehr entsteigt. Nach Losung der Muttern kann das Festhalten des Mannlochdeckels durcli die Dichtung von Mennige und Kitt noch besonders gefahrlich werden, indem diese Dichtung allein noch unter Umstiinden eine ganz ansehriliche Dampfspannung tlberwinden kann, die aber bei der geringsten Bewegung des Deckets diesen mit einem Małe fortschleudert und das plotzliche und gefahr- volle AusstrOmen von Dampf und heifsem Wasser gestattet, Aufser den Sicherheitsventilen miissen auch die Wasser- standshahne uud der Kontrolbahn geoffnet werden, um festzustellen, ob noch Dampfspannung im Kessel ist.**

Wenn auch in Deutsehland aufserhalb des Kessels liegende Mannlochdeckel selten sind, so ist damit doch nicht die Gefahr beseitigt, die mit dem zu friihzeiłigen Oeffnen der Mannlochdeckelverschliisso verbunden ist. Auch bei den von inne.n dichlenden Deckeln ist ein Yerbriihen der betreffenden Arbeiter moglich, nur das Abiliegen des Deckels wird verhindert. Es ist demnach die vorstehende UnfallverhrUiingsvorschrift auch fiir biesige Verh;iltnisse beach tenswert.

G a s e s p l o s i o n e n i n R a u c k k a m l l e n . In einer Anlage des Ober-Elsafs ereignete sich am 25. Juli eine Gasexplosion,

wodurch der Rauchkanal zwischen Kessel und Schornstein teilweise zertriimmert wurde. Die Flamme bestreicht zuerst die Sieder und tritt, nach zwei Umliiufen um den llaupt- kessel, mit cbenfalls zwei Umliiufen in die Ziige eines liegenden Rohrenvorwiirmęrs, worauf sie durch einen senk- rechten Schacht in den Abzug zum Schornstein geleitet wird. Dieser ist vom zweiten Kessel-Umlauf durch einen Schieber abgeschlossen, der bei Betrieb ohne Yorwiiimer geoffnet wird. Vor diesem Schieber, im Kesselmauerwerk, liegt die Scheidewand, welche den Feuerzug der Sieder von dem zweiten Uinlauf des Kessels trennt. Der von den Vorwiirmern aufsteigendeRauchkanal miindet nach kurzem, wagerechtem Anschlufs reclitwinklig in den Abzug zum Schornstein ein, und konnte diese Einrichtung Ansammeln von Rufs bewirken. Im Schornstein selbst liegt die Oeffnung des Abzuges 2,30 m iiber der Bodenfiache; der darunter befindliche Raum war stark mit Rufs angefiillt. Ein Augen- zenge erkliirt, dafs bei der Explosion die Flamme zum Schornstein hinausschlug. Der Unfall ist undichtem Ver- schlufs des Zugschiebers zwischen dem zweiten Kessel- umlauf und dem Abzug zuzuschreiben. Ein Funken konnte den Rufs, oder direkt ein Gemisch von unverbrannten Gasen und Luft, aus dem Vorwiirmekanal aufsteigend, entziindet haben.

Eine iihnliche G.asexplosion ereignete sieli am 10. Oktober auf einer Anlage im Unter - Elsafs. Die Kesselanlage besteht aus zwei Siederkesseln mit gemęiusamem Eko- nomistir. Der eine Kessel ist mit Planrost-, der andere mit Kudlicz-Feuerung versehen. Die Brennmaterialien sind Steinkohle und grofstenteils Spiine und andere Holzabfalle.

Um 11 */2 Morgens waren beide Kessel in Betrieb und mit dem Ekonomiser verbunden; nach Aussage des Ileizers er­

eignete sich die ExpIosion kurz nach einer Bescliickung mit Ilobelspanen. Sie bewirkle den vollstahdigen Einsturz der einen Seitenwand der Ekonomiser-Einmauerung. Der Betrieb konnte fortgesetzt werden nach Ausschallung der Verbindung des letzteren mit den Kesseln. Die Ursache der Explosion ist jedenfalls folgende: Nach Bescliickung mit einer wahrschcinlich zu hoch aufgęgebenen Kohlenschicht bildete sieli cin explosives Gasgemiseh im Żuge des Ekonomisers und wurde durch einen brennenden Span entziindet. Ais Yor- sichtsmąfsregcl wurde angeordńet, vom Betrieb des Ekonomisers bei Bescliickung mit Spiinen Umgang zu nehmen, und die Verbindung des letzteren mit dem Schornstein derart ab- geiindert, dafs dem Ansammeln von unvollstandig ver- brannten Gasen vorgebeugt ist.

(Zeitschr. des pr. Dampfk.-Ueberw.-Ver.)

Mineralogie und Geologio.

D ie S u t a n - U e b e r s e h ie b u n g . Der unter vorstehendem T itel in unserer Zcttschrift (^1897, N r. 20) ver8ITentlićliic Aufsatz von Bergassessor Dr. Leo Cremer in Dochum ist ais Sonderdruck im Verlage von G. D. Biideker in Essen er- schienen (Preis 2 «/^.). Der Yerfasser, welcher sich seit Jah re n dem S tudium der Lagerungsverhiiltnisse des rlieinisch-west- fiilischen Steinkohlenbeckens widm et, ist bokanntlich der U rheber einer neuen Auffassung iiber das Wesen der ge- w o hn lich ais Ueberschiebungen bczeichneten Stiirungen des Steinkohlengebirges. Er hat an einer Reilie von Beispielen nacligewieśen, dafs diese Storungen niclit, wie man friiher annalim , m it annahernd sieli gleich bleibendem Einfallen

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