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Innen-Dekoration : die Gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort, Jg. 30, November

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Academic year: 2022

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■DEUTSCHE BÜCHEREI. STIRNSEITE. ENTWURF. BAURAT PUSCH

(2)

XXX. JAH R G A NG . DARM STADT. NOVEMBER 1919.

DIE »D E U T S C H E BÜCHEREI« IN LEIPZIG

ERBAUT V O N B AU RAT P U SC H -L E IP Z IG

A m 3. O ktober 1912 erfolgte durch die Gründung eines X V . A rchivs des deutschen Schrifttums unter dem Na­

men » D e u t s c h e B ü c h e r e i « die Verwirklichung eines Gedankens, der seit 1848 viele der besten deutschen K öp fe w ieder und w ieder beschäftigt hatte. Vertrags­

schließende waren der sächsische Staat, die Stadt Leipzig und der Börsenverein der deutschen Buchhändler. A u f­

gabe und Bestimmung der Deutschen Bücherei wurden fest­

gelegt in § 2 der Satzung, welcher von ihr die S a m m lu n g d e r g e s a m t e n d e u t s c h e n u n d fr e m d s p r a c h i g e n L i t e r a t u r d e s I n la n d e s und der d e u t s c h s p r a c h i g e n L it e r a t u r d e s A u s l a n d e s vom 1. Januar 1913 an ford ert.— Dem Vertrage nach fällt dem Börsenverein die möglichst restlose Beschaffung der Druckwerke und der Betrieb der Deutschen Bücherei, dem Staate und der Stadt die Deckung der Verwaltungskosten zu. Die Stadt schenkte des weiteren ein Grundstück in G röße von 16000 qm, der Staat übernahm die Errichtung und A u s­

stattung aller nötig werdenden Bibliotheks- und V erw al­

tungsbaulichkeiten. Da bei dem vorauszusehenden all­

mählichen W achsen der Bibliothek ein stufenweiser A us- und W eiterbau der Erstanlage richtig schien, handelte es sich vorerst um Beschaffung von Verwaltungs- und Spei­

cherräumen für die ersten zwei bis drei Jahrzehnte, das heißt um die bequeme und praktische Unterbringung von fünfzig bis hundert Beamten, etwa vierhundert Benutzern und rund einer Million Buchbinderbänden.

Mit Energie und Umsicht trat die staatliche Baubehörde

an die ihr gestellte, mit technischen Problem en reich beschwerte A u fg ab e heran. D ie Planung des Baues wurde von Baurat Pusch entworfen, die Ausführung von Baurat Baer überwacht. A m 19. O ktober 1913 erfolgte die Grundsteinlegung, am 30. A pril 1915 die Schluß­

steinlegung des in der Nähe des VölkerschlachtdeDkmals gelegenen stattlichen Gebäudes, das über vorgelagerte Anlagen hinweg schon von weitem den Besucher grüßt.

Das 120 m lange V ordergebäude, dessen Formengebung an Bauten der Frührenaissance gemahnt, bietet an seinen Schmalseiten M öglichkeit für spätere Anbauten. Das braunrote Z iegeldach kontrastiert aufs beste mit dem grauen T on der W ände, dem weißen Gitterwerk und der reichen V ergoldung an Mittelfenstern und Türen. Eine monumental gehaltene Freitreppe führt zu den mit kunst­

vollen Schmiedearbeiten versehenen drei Eingangstoren, über deren Sims sechs Figuren, die Verkörperungen der vier Fakultäten, der Kunst und des Handwerks, W a ch e halten. — D ie Glasmosaiken an beiden Seiten der Ein­

gangshalle »Schreiben, Lesen, Bilder malen und betrach­

ten« wurden von M ax Seliger entworfen. Eingangshalle, Treppenflure und Haupttreppen sind mit gestocktem deut­

schen Marmor ausgelegt. Besonders reich an Kunstwer­

ken, die von Freunden und Förderern der Deutschen Bücherei gestiftet wurden, ist das Treppenhaus. Im Erd­

geschoß wird das A u g e des Beschauers durch eine von Professor P fe ife r -L e ip z ig geschaffene Brunnenfigur ge­

fesselt. Im eisten O bergeschoß hat ein von Professor

1919. XI. 1.

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358 IN N E N -D E K O R A T IO N

iSfeggjffi',

fellTflitl

I l M i l

V o g e l-B e rlin gemaltes großes Gruppenbild der Mit­

glieder des ersten geschäftsführenden Ausschusses in einer Marmor-Umrahmung Platz gefunden. Das zweite O bergeschoß ist mit einer großen Meißener V ase und einem keramischen Uhrzifferblatt geschmückt.

D ie innere Raumeinteilung ist beherrscht von dem Gedanken, den V orderbau nach Möglichkeit den Beamten und Büchern, den Mittelbau den Benutzern anzuweisen.

Ein Blick auf die R ückseite des G ebäudes wird dies b e­

stätigen. Offenbart der V orderbau von hier gesehen durch die Fensteranordnung der unteren G eschosse sei­

nen W oh n -, der oberen G eschosse seinen Magazincharak­

ter, so lassen die hohen Spiegelscheiben des Mittelbaus die Lage der Lesesäle erraten.

Elin Portal aus schwarzem Marmor verbindet beide W elten. Ein langer Gang, der schöne Lichtwirkungen bietet, führt den Besucher aus der Eingangshalle unmit­

telbar zum großen Lesesaal. B evor er diesen betritt, wird er sich im rechts vorgelagerten Katalograum darüber unterrichten, o b das gesuchte W erk in der Bücherei vor­

handen ist, od er aber einen Blick in die Schaukästen des links liegenden Ausstellungsraumes tun. Glaswände schließen Publikumskatalog, Ausstellungsraum und Bü­

cherschalter voneinander ab.

D er große L e s e s a a l , dessen 176 Plätze durch Z u ­ sammenrücken der äußerst weiträumig gestellten Tische und Sessel unschwer um die gleiche Zahl vermehrt w er­

den könnte, wird in Stockwerkshöhe durch eine Galerie umrahmt. V o n ihr gelangt man durch eine Verbindungs­

tür in den im zweiten G eschoß des Mittelbaues gelegenen Zeitschriftenlesesaal, der hier nicht im Bilde vorgeführt werden kann. D ie W än d e unter und auf der Galerie sind mit eichenen Büchergestellen für die Handbibliothek b e ­

deckt. In den Ecken wurden zwei schallsichere Schreib­

zimmer und Nottreppen eingebaut. Zehn W appen in farbig glasiertem Ton von Kurt F euerriegel-F rohburg unterbrechen die Eintönigkeit der W ände. D ie goldenen Lettern der Sprüche werden späterhin zw ei Gemälden weichen, für deren Ausführung der verstorbene O tto Greiner in Aussicht genommen war. DieW andverkleidung besteht aus Kiefernholz mit schwarz gebeizten Erlen- und Buchenstäben, der Fußbelag aus graugrünem Linoleum mit schwarzen Sockelleisten. W ie in allen Räumen, deren Schlichtheit sich aus ihrem Z w e ck e ergab, liegt auch hier die Schönheit des Raumes in seinen abgetönten Farben, dem wertvollen Material und der gediegenen Ausführung.

Häufig sind durch ein geringfügiges A b w eich en von dem Üblichen überraschende W irkungen erzielt, w ie bei dem wuchtigen Profil der zur Galerie hinaufführenden Treppen.

Für Benutzer, deren A rb eit od er Persönlichkeit eine noch größere Ungestörtheit verlangen, als der große Lesesaal sie bietet, ist noch ein kleinerer Lesesaal vor­

handen. Dieser dürfte wohl allen A nforderungen, die ein Gelehrter an seine Arbeitsstätte stellt, gerecht werden.

Ein Schreibtisch mit bequemem Armstuhl davor steht ihm zur V erfügung, daneben eine A ktenbank und ein W andregal. Lila V orhänge vor den Regalen geben dem Raum ein lebhafteres Gesicht. D ie M öbel bestehen aus dunkel gebeiztem Eichenholz. Um eine gleichmäßige Beleuchtung zu erzielen, ist hier, w ie in dem Kartensaal und dem Zeitschriftenlesesaal, die Beleuchtung indirekt.

D er Kartenlesesaal mit acht Arbeitsplätzen gestattet durch seine besonderen Vorrichtungen ein wirkliches A usbreiten und Aufhängen auch der größten Karten.

Besondere Aufmerksamkeit verdient die hier gefundene, ebenso praktische wie einfache Lösung der Frage nach

DEUTSCHE BÜCHEREI IN LEIPZIG G ESAM TANSICHT MIT HAUPTE1NOANO

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IN N E N -D E K O R A T IO N

DEUTSCHE BQCHERE1 IN LEIPZIG

BLICK A UF NORDSEITE UN D LESE- SAAL-BAU

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360 INN E N -D E K O R A T IO N

DEUTSCHE BQCHEREl IN LEIPZIG

der besten Aufbewahrungsart gerollter Karten, der Stief­

kinder des Bibliothekars. D iese stehen in 4 m hohen, 0,50 m tiefen und 0 ,7 0 m breiten Wandschränken, die durch eigenartige herausklappbare Rahmen die A u fstel­

lung in vier Reihen hintereinander ermöglichen.

Der Vortragssaal ist als Repräsentationsraum der Deutschen Bücherei gedacht und dementsprechend aus­

gestattet, D ie W än d e sind mit H olz verkleidet, in den Füllungen befinden sich Holzschnitzereien von Bildhauer S ch röd er-L eip zig . D er Fußboden besteht aus Eichenpar­

kett, die D ecke hat Holzverkleidung mit Kassettenteilung und geschnitzten Rosetten. Gedäm pftes Licht fällt durch die in leuchtenden Farben prangenden oberen neun W a p ­ penfenster. D ie Nische über der Eingangstür ist durch das W appen des Börsenvereins, gemalt von R obert F re y ta g - Leipzig, ausgefüllt. D ie beiden großen Kronleuchter in Kunstschmiedearbeit wurden nach Entwürfen von Baurat Pusch von der Firma E. F. B arth el-L eipzig gearbeitet.

Einige Marmorbüsten berühmter Männer, von denen die Bücherei dank der Gebefreudigkeit großer Buchhandels­

firmen über 50 besitzt, schmücken die W andnischen.

D ie Einrichtung des Direktor-Zim m ers entspricht dem doppelten Z w e ck e , der A rb eit und dem Empfange zu dienen. DasBüromäßigeistnachM öglichkeitausgeschaltet, derW ohncharakter nachdrücklich betont. T eppich, W a n d ­ bespannung, M öbelbezüge sind auf einen einheitlichen, graulila Ton gestimmt, als H olz ist für M öbel und Täfelung

E ING AN GSH ALLE MIT MARMORPORTAL

deutsches und amerikanisches Nußbaumholz verwandt.

A n die in einem W andschranke eingebaute Hauptuhr sind die übrigen Uhren der Bibliothek angeschlossen.

Zum Schluß sei noch ein Blick in die Magazinräume geworfen. D er Zeitschriftenspeicher, dessen Dach mit blauem und weißem Glase abgedeckt ist, dient dazu, die Nummern noch nicht abgeschlossener Jahrgänge in b e ­ sonders konstruierten Regalen zu sammeln und verfügbar zu halten. D ie Bücherspeicher der drei oberen G eschosse und des Handmagazins unter dem großen Lesesaal bergen die gebundenen W erk e, w elche in der R eihenfolge ihres Einganges in die Bücherei zur Aufstellung gelangen. Ä h n ­ lich w ie die Menschen erhalten sich auch die Bücher am besten in Sauberkeit, mildem Licht und gemäßigter T em ­ peratur. Dank Vakuumentstauber, umfänglichen Heizan­

lagen und geschickter Fensteranordnung bestehen für, sie die Vorbedingungen eines langen und, w ie wir hoffen, auch fruchtbringenden Lebens in der Deutschen Bücherei. Die Baukosten betrugen 2 3 8 0 000 Mark. Nach Fertigstellung aller Bücherspeicher wird die Fassungskraft der Bücherei auf 10 Millionen Bände geschätzt werden können. — w. f s .

£

B

auen ist nicht nur eine künstlerische S ache, es ist auch eine Vertrauenssache. — Bauen ist nicht nur eine künstlerische Sache, es ist auch eine soziale Sache. — Niemand kann ein guter A rchitekt werden, der nicht einen unbestechlichen Sinn für W ahrheit hat. f . S c h u m a c h e r .

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IN N E N -D E K O R A T IO N

DEUTSCHE BQCHEREI IN LEIPZIG

TREPPENFLUR UND OBER­

GESCHOSS.

BILD V O N H. V O G E L

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362 IN N E N -D E K O R A T IO N

DEUTSCHE BÜCHEREI IN LEIPZIG

G A N G Z U R LESEHALLE U . K A TA LO G R A U M

G O E T H E ÜBER F A R B E N W IR K U N G IM I N N E N R A U M

D

ie Abhandlung »Sinnlich-sittlicheW irkung der Farbe«

steht bedeutsam genug in der G oeth e’schen Farben­

lehre und in Goethes W e rk überhaupt, um jederzeit die aufmerksamste Beachtung zu verdienen. D er geheimnis­

voll starke und feine Beobachter, der G oethe war, wird auch durch m oderne Experimente nicht überholt sein, nie überholt werden können, w o es sich um treue Beurteilung der Farbenwirkung auf das menschliche Gemüt handelt.

Freilich: Subjektivität haftet solchem Urteil immer an.

Farbenurteile sind Geschmacksurteile, insoferne N ot und Bedürfen des einzelnen Menschen die affektmäßige Be­

wertung des Farbeneindrucks stets beeinflussen wird.

Zugegeben z. B., daß Blau, w ie G oethe sagt, ein Gefühl von Kälte gibt, so werden e r r e g t e Naturen die D äm p­

fung, die mit dieser Kälte verbunden ist, eher angenehm empfinden als ruhige und kräftige Menschen. G oethe verrät überall eine gewisse Parteilichkeit g e g e n die kalten und f ü r die warmen Farben, getreu dem mächtigen W irken seines lebensreichen Naturells, das im ganzen Bereich des Daseins das W arm e, Lebenbejahende suchte und fand. R ot (Purpur, Karmin) trägt für ihn die G e ­ fühlsbetonung der W ü rd e und des Ernstes, R otgelb (O range) die der W ärm e und W o n n e ; und das wird wohl mit den Erfahrungen der meisten Menschen überein­

stimmen. Dagegen scheint er das Düstere, Schwüle, Leidenschaftliche und Irritierende mancher tieferen R ot­

farbe nicht empfunden zu haben; nur dem G elbrot (Z in ­ nober) spricht er eine hitzige und ungeheuer gewaltsame Eigenschaft zu. Seine Parteilichkeit für die warmen Farben (die er auch Plus-Farben nennt) stimmt übrigens artig überein mit jener Bemerkung der Frau Rat, daß sie durchaus kein blaues K leid an sich leiden könne und R ot immer vorziehe. Begreifliche V orliebe einer gesunden sinnlichen, warmblütigen Natur.

Im Folgenden wird aus Goethes Beobachtungen nur das hervorgehoben, was direkt oder indirekt mit der F a r b e n w ir k u n g im I n n e n r a u m zusammenhängt. Ich gebe das W esentliche in knappen Stichworten. O b e r­

sätze: »D ie Erfahrung lehrt, daß die einzelnen Farben besondere Gemütsstimmungen ergeben . . . Diese ein­

zelnen bedeutenden W irkungen vollkommen zu empfin­

den, muß man das A u g e ganz mit e in e r Farbe umgeben, z. B. in einem einfarbigen Zim m er sich befinden, durch ein farbiges Glas sehen. Man identifiziert sich alsdann mit der F arbe; sie stimmt A u g e und G eist mit sich unisono«. Dazu die Beobachtung eines geistreichen Franzosen, die G oethe in französischer Sprache mitteilt:

der Betreffende behauptete, daß der T on seiner Unter-

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INNEN-DEKORATION

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364 IN N E N -D E K O R A T IO N

DEUTSCHE BÜCHEREI IN LEIPZIG BLICK IN DEN OROSSEN LESESAAL DER BÜCHEREI

haltung mit einer gewissen Dame sich g e ä n d e r t habe, seit sie die blauen M öbel ihres Salons durch karminrote ersetzt habe. A ls generelle Einteilung verzeichnet G oethe: D ie Farben von der P lu s -S e it e : G elb, R otgelb (O range), G elbrot (Zinnober) stimmen regsam, lebhaft, strebend. D ie Farben von der M in u s -S e it e : Blau, R o t­

blau, Blaurot (V iolett) stimmen zu einer unruhigen, weichen, sehnenden Empfindung.

G e l b in seiner höchsten Reinheit ist als Umgebung (K leid, Vorhang, T apete) angenehm; hat die Natur des Hellen, besitzt eine heitere, muntere, sanft reizende Eigenschaft; macht einen warmen, behaglichen Eindruck.

G e l b r o t ( Z in n o b e r ) . H ier steigert sich die angenehme, heitere, reizende Eigenschaft des G elben bis zum uner­

träglich Gewaltsamen; äußerst aktive F arbe, bevorzugt von energischen, gesunden, rohen Menschen und Natur­

völkern; Flächen in G elbrot springen stark heraus; die Farbe bohrt sich förmlich ins Organ und bringt eine un­

glaubliche Erschütterung hervor; beunruhigende, erzür­

nende W irkung auf Tiere. B la u . H at G elb immer etwas Licht, so ist Blau mit dem Dunkel verw andt; gibt ein G efühl von Kälte; blaue Flächen weichen vor dem Beschauer zurück; wirkt trotz seiner Kälte anziehend, w eil es uns gewissermaßen nach sich zieht, in die Ferne;

Zimm er, die rein blau austapeziert sind, erscheinen ge­

wissermaßen weit, aber eigentlich leer und kalt. B la u ­ r o t ( V i o l e t t ) . Sehr unruhige F arbe; man kann wohl

behaupten, daß eine Tapete von einem ganz reinen, ge­

sättigten Blaurot eine A r t von unerträglicher Gegenwart sein müsse. R o t (P u r p u r , K a r m in ). Vereinigt in g e ­ wissem Sinne auf einem Höhepunkte die anregenden Eigenschaften der Plus-Farben mit den dämpfenden der M inus-Farben; in dunklem, verdichtetem Zustand voll Ernst und W ü rd e ; in hellem, verdünntem Zustand Huld und A n m u t; eine Umgebung von dieser Farbe ist immer ernst und prächtig. G rü n . Farbe realer B efriedigung;

wenn beide Mutterfarben (G e lb und Blau) sich in der Mischung genau das G leichgew icht halten, dergestalt, daß keine vor der ändern bemerklich ist, so ruht das A u g e und das Gem üt auf diesem Gem ischten w ie auf einem Einfachen. Man will nicht weiter, man kann nicht weiter. D eswegen für Zimmer, in denen man sich immer befindet, die grüne Farbe zurTapete meist gewählt w ird.«

Dies etwa sind die für uns interessanten Bem er­

kungen des Aufsatzes »Sinnlich-sittliche W irkung der F arbe«. Kurz vorher klassifiziert G oethe schon einmal die Gefühls- und Empfindungs-Analogien, w ie sie sich auf die Plusgruppe (G e lb und A bleitungen) und die Minusgruppe (Blau und Ableitungen) verteilen: G e l b : W irkung, Licht, Hell, Kraft, W ärm e, Nähe, A bstoßen, Verwandtschaft mit Säuren. B la u : Beraubung, Schat­

ten, Dunkel, Schw äche, Kälte, Ferne, Anziehen, V e r ­ wandtschaft mit Alkalien. — A u ch dies eine interessante, wichtige Tabelle für den, der als Innenkünstler praktische

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IN N E N -D E K O R A T IO N

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1919. 31. 2.

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366 IN N E N -D E K O R A T IO N

DEUTSCHE BQCHEREI IN LEIPZIG

KLEINER LESESAAL U , KARTENSAAL

Farbenpsychologie zu treiben hat. S ie faßt einiges W e ­ sentliche über Farbenwirkung kurz und schlagend zusam­

men. A nw endbar werden alle solche Beobachtungen da sein, w o es gilt, einem Raum eine bestimmte W ir k u n g aufs Gem üt zu sichern, ihn enger oder weiter scheinen zu lassen, Flächen herauszuholen oder zurückzudrängen, Stoffe und Bezüge zu W andfarben in Verhältnis zu setzen.

W irk t G e l b erregend, ermunternd, geistbelebend, so wird man dies gern zum A nlaß nehmen, einen G esell­

schaftsraum in diese Farbe zu kleiden. Mit dem w ürde­

vollen, ernsten R o t w ird man repräsentieren, mit G rü n im W o h n - und Arbeitszim m er Ruhe schaffen. W irkt V i o l e t t unruhig und peinlich, so wird man es als W a n d ­ farbe meiden. G ibt B la u keine A bgrenzung, so wird man es nie da verwenden, w o Stimmung behaglicher Ein- und A bgeschlossenheit erzielt werden soll. A b e r man wird, w ie der A rz t G ifte in weiser Dosierung heilend verwen­

det, sich dieser Farben vorsichtig da bedienen, w o ihre spezifische negative W irkung in einem bewußten Zusam­

menhang nützlich w ird. L öst B la u z. B. den Begriff W a n d auf (und es tut dies, besonders in blässeren Tonen, so stark, daß Bilder, die man darauf hängt, im Leeren zu schweben scheinen) — warum soll man dann diese Farbe nicht dem W intergarten geben oder sonst einem Raum, der nicht eigentlich W ohnraum ist, und von dem man nur einen heiteren, leichten, v e r s c h w e b e n d e n Raumein­

druck haben will? V i o l e t t ist w ohl von G oethe zu karg

und einseitig charakterisiert. A u ß er der Unruhe hat es sicher auch die Gefühlsbetonung einer kalten, mystischen Pracht, einer lebensabgewandten, auf Verneinung g e ­ richteten Leidenschaft, ist daher anzuwenden, w o solche Gefühlstöne gewünscht werden.

D och sind dies Ausnahmefälle. Für den allgemeinen Gebrauch dürfte die Einsicht genügen, daß Farben über­

haupt von größter, räumlicher und gemütlicher W ich tig ­ keit sind; daß sie im Innenraum jederzeit sorglich zu er­

proben sind; daß R o t und G elb nebst einigen A barten W ärm e geben und milde A nregu n g; daß sie Flächen bestimmt abgrenzen und Empfindungen der Eingeschlos­

senheiteinflößen; daß andererseits B la u und seine Gruppe physisch und seelisch kalt gestimmt sind; daß sie den Menschen zu fliehen scheinen; daß schließlich G rü n die innerlich stillste Farbe ist, ein A bschluß, eine Be­

ruhigung, ein Ende... W i l h e l m m i c h e l .

£

D

ER M E N S C H U N D DIE F A R B E . D ie Menschen empfinden im allgemeinen eine große Freude an der Farbe. Das A u g e bedarf ihrer, w ie es des Lichtes bedarf. Man erinnere sich der Erquickung, wenn an einem trüben T age die Sonne auf einen einzelnen Teil der G egen d scheint und die Farben daselbst sichtbar macht. Daß man den farbigen Edelsteinen Heilkräfte zu­

schrieb, mag aus dem tiefen Gefühl dieses unaussprech­

lichen Behagens entstanden sein... g o e t h e .

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IN N E N -D E K O R A T IO N 367

DEUTSCHE BÜCHEREI IN LEIPZIO B U C K IN DEN OROSSEN VORTRAOSSAAL

R A U M - U N D M Ö BELNO T

T

rotzdem die Menschenzahl sich um Millionen ver­

ringert hat, fehlt es an Räumen und Hausrat. — • Mit der R a u m n o t ist die M ö b e l - u n d H a u s r a t n o t aufs engste verknüpft. D er A bbau der Kriegswirtschaft hat erst eine geringe M enge von Rohstoffen freigegeben;

Lohnkämpfe und Streiks beeinflussen auch das am Boden liegende Handwerk sehr ungünstig, viele kleine und mitt­

lere W erkstätten sind noch geschlossen, es fehlt an lei­

tenden Kräften, an Maschinen und Werkstätten, an R oh­

stoffen. Dabei wächst die Nachfrage, namentlich nach M öbeln und Hausrat für die Kleinwohnung, trotz der hohen Preise von Tag zu T a g ; der Althandel blüht, die Möbelämter der Städte können ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, die Lieferungsverträge der Schreiner­

innungen erweisen sich meistens als unerfüllbar. W as bleibt anders zu tun, als sich auf irgend eine W eise, so gut das eben geht, selbst zu helfen: Jungpaare wohnen möbliert oder sind Dauergäste eines der Elternpaare.

Es würde nur von einer Unkenntnis der Sachlage zeugen, wenn man heute die W ohnungs- und M öbel­

ämter oder Handwerker- und Lieferungsverbände, die Bau- und Siedelungsgesellschaften zu größeren L ei­

stungsäußerungen als bisher antreiben wollte, da sich so viele immer noch nicht zur A rb eit drängen, und eben so viele noch nicht gelernt haben, ihre Ansprüche herabzu­

setzen und der Notlage anzupassen. Fehlt es im großen und ganzen an tieferem Lebenswillen, an Verstärkung der notwendigen Lebensgemeinschaft, so muß klugerweise von behördlicher Seite alles geschehen, was dazu angetan ist, Raum, M öbel und Gerät zu erfassen, w o sie bisher der Lebensnotdurft nicht dienten. D ie Behörden selbst haben noch viele Gebäude in Besitz, deren Bestimmung die Z eit überholt hat, oder solche, die als Hilfsbauten im Kriege geschaffen, ihren Z w e ck erfüllt haben. Dafür würde das etwas schärfere Zufassen der Zivilbehörden wünschenswert sein, zumal, da die Eigentumsrechte an diesem Mehrbesitz sich wesentlich zu Gunsten der A ll­

gemeinheit verschoben haben dürften. D ie A rb eit der verschiedenen Behörden müßte in diesem Sinne noch viel mehr ineinander übergreifen.

Raumgewinnung wäre auch in vielen bestehenden Bauten durch Herrichtung von höher liegenden Keller­

geschossen, in den meisten Dachgeschossen durch Dach­

ausschnitte mit Fensterausbauten zu ermöglichen, zumal der Staat für diese Gewinnung von Wohnräumen Bau­

zuschüsse gewährt. D och sind aber auch des weiteren noch manche G ebäude vorhanden, die für W oh n zw eck e einzurichten w ären; es sei an Gartenhäuser, nicht zuletzt aber an die große Zahl von Vergnügungsstätten, Tanz­

sälen und dergl. erinnert, die mit entsprechenden Ein­

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368 IN N E N -D E K O R A T IO N

DEUTSCHE BOCHE REI IN LEIPZIG

ZIMMER DES DIREKTORS. NUSSBAUMHOLZ

bauten zahlreichen Familien Unterkunft gewähren könnten.

Damit würde auch das W irtschaftsmobiliar, namentlich Tische und Stühle, derselben V erw endung zugeführt werden können. Daneben wird so manches vollständige Bett nach der Auflösung der Lazarette, denen seinerzeit viele Bürgerbetten gestiftet wurden, zu haben sein. G e ­ fachm öbel sind auch nicht allzu schw er zu beschaffen, da in Rücksicht auf die meist großen Raumabmes­

sungen leicht W andschränke, auch für Bettverwahrung, nach niederdeutschem V orb ild einzubauen sein würden.

Bei einigem G eschick w ird wohl auch manches Klein­

m öbel von den Wohnungsinhabern selbst herzustellen sein.

D ie Maßnahmen der meisten Städte haben manche Milderungen geschaffen, ohne in die R echte anderer allzu scharf haben eingreifen zu müssen. Erst in letzter Z e it versucht man entbehrliche Räume großer Eigenhäuser für die weitere Behebung der V^ohnungsnot heranzuziehen und geeigneten M itbewohnern zu überlassen. Das alles werden Erscheinungen einer Übergangszeit sein müssen, denn trotz aller Zeitschw ere sind unsere Aussichten doch nicht so getrübte, als daß nicht in absehbarer Z eit w ieder ein A uftrieb im W ohnungswesen zu erhoffen sein würde.

M ag uns der Krieg und sein unerfreulicher Abschluß auch schwere Schäden gerade für unsere A rbeitsgebiete gebracht haben, so ist doch nicht zu verkennen, daß aus den bitteren Lehren uns w ohl die Erkenntnis aufgehen w ird für die Entbehrlichkeit mancher Zutaten und A u f­

machungen in unsem W ohnungen. D ie einfachsten Z w e c k f o r m e n treten w ieder in den Vordergrund, die vielumstrittene Typenbildung ist in aufsteigender Ent­

w icklung, die W än d e werden w ieder des Allzuvielen entkleidet, frischere Farben halten ihren Einzug in die W ohnung. Bei Neubauten wird die kleinere Raumabmes­

sung überwiegen und auf die M öbelgrößen rückwirkend sein, die B eweglichkeit der Rauminhalte w ird mit dem M öbelbegriff w ieder mehr in Übereinstimmung kommen.

Und d och werden wir aus diesem schlichten, einfach­

bürgerlichen W ohnungsbehagen die Sammlung der Kräfte zu neuem A ufstieg gewinnen. D a noch nicht alle W irt­

schaftsäußerung w ieder auf Industrie, Massenerzeugung und Ausland-Absatz eingestellt werden kann, man vielmehr in bescheidenerem Umfange e r s tw ie d e r v o m H a n d w e r k , ja erst von der Schulung desselben ausgehen muß, sollen doch sogar alle Fach-, H andwerker- und Kunstgew erbe­

schulen grundsätzlich darauf fußen, wird auch der eigent­

liche G e i s t d e r d e u t s c h e n A r b e i t w ieder in die W erkstätten einziehen und der E i n z e l g e s t a l t u n g von Stufe zu Stufe eine erhöhte Bedeutung und W ertung ermöglichen. S o werden wir mit der Z e it aus Bedrängnis und A rm ut heraus w ieder zu einem gewissen W ohlstand und größerem W ohlbehagen gelangen, mit dem die höhere W ohnkultur und Raumkunst, angewandte und freie Kunst die Höhenlinie von neuem aufgreifen wird, die mit Beginn des Krieges so jäh abbrach, p r o f . o t t o s c h u l z e - e l b e r f e l d .

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IN N E N -D E K O R A T IO N

DEUTSCHE BÜCHEREI IN L E IP Z IG

BLICK IN ZEITSCHKIF- T E N -LA O E R U. B üC H E K - SPE1CHER

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IN N E N -D E K O R A T IO N

P R O FE SSO R DR. EM A N U EL v. S E ID L -M Ü N C H E N . W OHNZIMMER

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IN N E N -D E K O R A T IO N

M. BALLIN—MÜNCHEN. MUSIKZIMMER. VERTAFELUNG IN NU SSBAU M HOLZ

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IN N E N -D E K O R A T IO N

H . B A L U N -M Ü N C H E N . MUSIKZIMMER IN NUSSBAUMHOLZ

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374 IN N E N -D E K O R A T IO N

M. BALLIN—M A N C H E N . E N T W : M. FELLER

KREDENZ PQK W O H N - U N D ESSZIMMER

E IN F A C H E W O H N U N G S -E I N R I C H T U N G E N

"IV Jeben der W ohnungsnot gibt es eine M öbeln ot: Not _ an e i n ^a c ^ e n . billigen Einrichtungen für die Klein­

bürger- und Arbeiterwohnung. D er Bedarf ist ungeheuer, und wird zuverlässig in der nächsten Z e it noch weiter ansteigen. V on den verschiedenen Möbelhäusern werden Anstrengungen gemacht, diesem Bedürfnis zu begegnen.

Neuerdings hat die Münchener Möbelfirma M . B a l l in eine Reihe von Einrichtungen zur Ausstellung gebracht, die W ohlfeilheit und geschmackliche Gediegenheit in b e­

merkenswerter W e ise vereinigen. D er A rchitekt des Hauses, M a th ia s F e i l e r , hat die Entwürfe geliefert.

In seinen einfachen, massiven Formen lebt guter moderner G eist. D er Grundsatz w urde durchgeführt, die g e ­ wünschte Billigkeit nicht durch Milderung der geschmack­

lichen oder technischen Qualität zu erreichen, sondern durch Einsparung an Materialkosten und Z ierat, durch w eitgehende Ausnutzung maschineller V orteile. Statt der sonst üblichen, teuren M öbelhölzer wurden Fichte, Föhre und Buche verwandt. D er Zierat beschränkt sich auf profilierte Leisten und sonstige der Maschine zugäng­

liche M otive. In der Form ist bei aller Einfachheit das M ögliche an gefälligem A ufbau und guter Linienführung erreicht. W b es angeht, beleben leicht geschwungene

Kurven das Bild. D en elementaren Ansprüchen eines modernen Geschmackes ist überall Rechnung getragen.

E in e n großen Luxus kann auch die einfachste handwerk­

liche Leistung bieten: uneingeschränkte B r a u c h b a r k e it . Er ist hier mit Erfolg angestrebt w orden. Es sind an­

spruchlose, dienstwillige, freundliche, auf den Menschen eingestellte M öb el; bescheidene, stille Hausgenossen, die nach Kräften im Heim mitarbeiten w ollen, sonst nichts.

Sie sind dabei nicht trocken und nüchtern. Sie haben, trotzdem sie von der Maschine abstammen, Gemüt. O b sie schließlich an sicht- und fühlbarem Behagen viel oder wenig hergeben, hängt von der A r t ab, w ie der B e s it z e r sie im Licht des Zimm ers verteilt, w ie er W a n d und Tisch schmückt, w ie er in ihnen wohnt und lebt. Eine reicheW ohnung kann man sich kaufen, eine stimmungsvolle und behagliche nicht. Man muß sie sich immer s e l b s t g e s t a l t e n . Das ist eine Kunst, die viele Begüterte nicht haben, die aber A rm e und Begüterte haben k ö n n e n , sobald sie lernen wollen und angebornes Gefühl an gutem Rat schulen. In Z eiten w ie der jetzigen, die hochwertige, formenreiche M öbel für w eite Kreise zu fast unerschwing­

lichen Luxusobjekten m achen, sollte diese Kunst A l l ­ g e m e in g u tw e r d e n . Sie ist wichtiger als je v o rh e r .- G . H.

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IN N E N -D E K O R A T IO N

M. B A L U N -M Ü N C H E N . E N TW i M. FELLER

mam

M. BALLIN-MÜNCHEN ENTWURF: M. FELLER. WOHNZ1MMERMOBEL

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376 IN N E N -D E K O R A T IO N

M. BALLIN—M ÜNCHEN. E N T W : M. FELLER DREITEILIGER KLEIDERSCHRANK. FOHRENHOLZ

G ED IEG E N H E IT IM H E IM

U

nser V olk muß wieder lernen, seine Luxusbedürfnisse s p a r s a m , aber g u t zu befriedigen. Dazu wird noch viel planmäßige Aufklärungsarbeit notwendig sein. Bei dem eigentlichen Luxusbedarf sollte durchaus nicht in erster Linie auf Billigkeit, sondern auf G e d i e g e n h e i t in Material und A rbeit und, w o sie in Frage kommt, auf k ü n s t l e r i s c h e G e s t a l t u n g gesehen werden. Denn es ist doch wahrlich ein beschämender Zustand, daß wir heute die Dinge, die Schönheit und Freude in unser Leben tragen sollen, kaum anders werten als die täglichen G e ­ brauchsgegenstände. Erst wenn das anders wird, wenn wir solchen Dingen, schon ehe wir sie erwerben und b e­

sitzen, unsere L iebe und unsere Gedanken zuwenden, wenn wir, w o das noch möglich ist, ihr Entstehen ver­

folgen, erst dann werden sie auch w ieder den G e m ü t s ­ w e r t bekom m en, den sie noch für unsere Großeltern besessen haben. Unsere Kinder müssen wieder lernen, an einem einzigen schönen Stück auf dem W eihnachts­

tisch mehr Freude zu haben als an einem ganzen Tisch voll Nichtigkeiten. Dann wird ihnen dieses Stück teuer w erden, es wird ihnen ein Teil ihrer Kindheit sein, während die lieblos gekauften, wertlosen Spielsachen stets in wenigen Monaten vergangen und vergessen sind.

Durch solche stärkere Betonung des Persönlichen bei allem, was dem Schmuck und der Freude im weitesten

Sinne dient, wird dann auch das nötige G egengew icht gegen die Beschränkung auf typische Formen für die notwendigen Bedarfsstücke liegen. Ein Heim, in dem schlichte unpersönliche, aber gediegene Hausformen, O fen, Türen und M öbel den Hintergrund abgeben für ein paar feine Zierstücke, eine gut gearbeitete Uhr, eine Steinzeichnung, einen zierlichen Nähtisch, eine farben­

frohe D ecke, ein solches Heim wird dem Besitzer reinere Freude geben können als eine W ohnung, in der Haus- ausstatlung, M öbel und Schmuckstücke in g le ich e r w e is e aus scheinbar individuell gefärbtem Massenschund be­

stehen...ELSE MEISSNER IN: »DER W ILLE ZUM TYPUS«

VERGEISTIGUNG, BESEELUNG, FORM.

G

eist, D e in G e i s t präge sich aus in allem, was Du besitzt und tust. » Z e i g e m ir D e i n e W o h n u n g u n d ic h w e r d e D i r s a g e n , w a s D u b is t .« N ic h t d e r A u f w a n d tut es, sondern die P f l e g e , n ic h t d e r A n k a u f , sondern der s e e l i s c h e E r w e r b , die Innigkeit der Beziehungen zwischen der steten, dauernden, nie er­

lahmenden Festtäglichkeit Deines Geistes zu den Dingen des A lltags. Nicht die Salons, die sich den Gästen öff­

nen, sondern auch Dein Wohnzimmer, Dein Arbeitsraum sei Dein Bildnis. D ie Gegenw art gebe Dir ihre F or­

men, der Gegenw art gebe die Form. . . . w. v . d e b s c h i t z .

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M. BALLIN—MÜNCHEN. E NTW URF: M. FELLER

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M. B A L L IN -M Ü N C H E N . ENTW URF: M. FELLER. TOILETTE-TISCH

m. Ba l u n—Mü n c h e n. En t w u r f: m. f e l l e r. Wa s c h t i s c h

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IN N E N -D E K O R A T IO N

M. BALLIN—MÜNCHEN. ENTWURF: M. FELLER. EINFACHE WOHNZIMMERMOBEL

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M. BALLIN—MÜNCHEN, ENTWURF: M. FELLER. SCHLAF- U. WOHNZ1MMERMOBEL IN FOHREN- U. BUCHENHOLZ

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IN N E N -D E K O R A T IO N

m. B A u r n - Mü n c h e n, g e s c h i r r-s c h r a n k i n f ö h r n e h o l z

MÖBELFABRIK M. BALLIN-MÜNCHEN. ENTWURF: M. FELLER. SOFA-BANK FÜR WOHN- UND ESSZIMMER

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» D A S L E B E N D I G E H A U S «

W

ir wollen das L e b e n d i g e gestalten!. . Dem B au ­ m e is t e r des früheren, reichen Deutschlands mag es unerträglich sein, so im Kampf um jede kleine M ög­

lichkeit bauen zu müssen, w ie die N ot der Z e it nun for­

dert. Uns wird der Z wang in äußerster Zusammenfassung, die Beschränkung auf das materiell und geistig allein Notwendige den rechten W e g führen zu unseren Häusern.

Immer w ieder sind alle Glieder des Hauses durchzu­

denken nach ihrem L e b e n s r e c h t und in n e r e n G e s e t z . Nichts darf in unseren Häusern anders sein, als es w ir k ­ lic h s e in m u ß. Kein W inkel darf in unseren Häusern bleiben, der noch zufällig, undurchdacht und ungeformt

ist. Das Haus als Summe dieser Einzelteile, als Gesamt­

funktion aller lebenden Organe muß zum Kristall w erden:

Klingend, klar, sinnvoll und eindeutig! . . . A u ch vom B a u h e r r e n verlangen wir viel. Nicht nur irgend ein Haus mit gewählter Raumzahl, sondern die einzige Schale für den Organismus der Familie ist zu bilden. W ir fordern damit seltene B e w u ß t h e it des Lebensstiles. V o r allem aber fordern wir W a h r h e it im Leben, damit unser W erk A usdruck und Kleid werden kann für das Lebendige, nicht konventionelle Verschleierung mühsam verborgener Disharmonien oder gedankenlose Zusammenfassung von Unvereinbarem. W ir fordern V erzicht auf falschen

ENTWURF* LU CIAN BER N H AR D -B E RLIN . KLEIDER- U . WASCHESCHRANK IM SCHLAFZIMMER SEITE 385

1919. XI. i.

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384 IN N E N -D E K O R A T IO N

T W : LUC1AN BERNHARD. A U SP: DEUTSCHE WERKST.-HELLERAU. TOILETTENTISCH IN NEBENST. SCHLAFZIMMER

Prunk, höchste Beschränkung auf das W esentliche, da­

mit wir diesem eine einfache und dauerhafte Schönheit geben können! . . . V iel fordern wir von der H a u s fr a u . A lle wichtigen Fähigkeiten und W erkzeu ge ihres beson­

deren Haushaltes muß sie übersehen und prüfen können, weil entschieden werden soll, was von alledem erhalten bleibt, oder w elche Tätigkeiten und Dinge für das neue

Haus neu gestaltet werden m üssen. . . Finden wir uns, w ie die Z eit es fordert, so wollen wir zu dritt den Kampf aus­

fechten,w ir: B a u h e r r ,H a u s fr a u u n d B a u m e is t e r . Ent­

schlossen, nur das W e s e n t l i c h e zu tun, erfüllt von Sehn­

sucht nach einfacher Schönheit- und klarer Lebensführung, werden wir trotz aller Zeitnöte jenes Glückbringende schaffen: D a s l e b e n d i g e H a u s , d r . - i n g . h a n s s o e d e r

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ENTWURF.- LU CIA N BERNHARD-BERLIN SCHLAFZIMMER. A U SFD H R U N O : DEUTSCHE WERKSTÄTTEN A .-O .-H E L L E R A U

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386 IN N E N -D E K O R A T IO N

FRAU ELSE W1SL1CENUS—BRESLAU

FAMILIENCHRONIK MIT PERLENSTICKEREI

DIE H A R M O N I E DER F A R B E N

V O N GEH. R A T WILHELM OST W A L D —GROSS-BOTHEN

V

or dem Kriege, als es noch lebensgefährlich war, in Berlin die Bellevuestraße beim Potsdamer Platz zu überqueren, habe ich zuweilen an der E cke dort beim Nachmittagkaffee das Treiben mit A u g und Ohr aufge­

nommen. Namentlich der Gehöreindruck war stark und nicht angenehm. Ü ber dem Orgelpunkt des stetigen Straßenlärms, dessen Bestandteile in eine ununterscheid­

bare Masse Zusammenflossen, ertönte eine höchst diskor­

dante endlose Oberstimm e von schrillen Radfahrglocken, Straßenbahngeklingel, Droschkenfahrerrufen und alles beherrschend Autohupen, die ihre durchdringenden Laute in allen denkbaren Tonlagen von sich gaben. Mit der all­

gemeinen Idee der Organisation der menschlichen Tätig­

keit beschäftigt, könnt e ic h hier die Frage nicht abweisen:

kann man denn nicht auch den Straßenlärm organisieren?

V on meiner Laboratoriumslehrerzeit her setzt sich bei mir, wenn eine solche Frage auftaucht, alsbald ein A p ­ parat im Gehirn automatisch in Bewegung, der nach dem Abschnurren das Ergebnis, gut oder schlecht, abwirft.

Er lautete auch in diesem Falle bejahend.

Nehmen wir an, wir wären imstande, eine Polizeiver­

ordnung folgenden Inhalts zu erlassen und d urch zu führen:

A lle A u to - und Fahrradhupen werden zum V erkehr nur zugelassen, wenn sie, statt w ie bisher auf willkürliche und zufällige T öne eingestellt zu sein, aus irgendeinen der T öne c, e, g des C-Dur-Dreiklangs eingestellt sind. Eis kostet ebensoviel, eine H upe mit einem dieser Töne an­

zufertigen, w ie mit jedem anderen T o n e ; eine Belastung w ird also nicht bewirkt. A b e r w elch ein W an del im akustischen Straßenbild 1 D er Grundbaß bleibt derselbe.

A b e r an die Stelle des sinnlosen Durcheinanders der Oberstimme tritt eine fortlaufende vielstimmige M elodie in den Tönen c-e-g , die durch den beständigen W ech sel

von T on und T em po eine unerschöpfliche Fülle reizender m elodischer Überraschungen bringt, etwa w ie B e e t h o ­ v e n sie im ersten Satz seiner Heldensymphonie aus dem Dreiklangsmotiv gebildet hat. Das könnte man stunden­

lang anhören, ohne müde zu werden, und ich muß mich aufrütteln, um nicht durch die bloße Vorstellung in das entsprechende träumerische W ohlbehagen zu versinken.

D iese halbvergessenen Gedanken wurden wieder her- vorgerufen, als die Farbenforschungen, denen ich seit mehreren Jahren fast alle Energie widme, die mir noch geblieben ist, mich zur Lösung des alten Problem s der F a r b h a r m o n ie geführt hatten. F a r b e n s t e h e n h a r m o ­ n is c h z u e in a n d e r , w e n n ih r e E le m e n t e e i n f a c h e g e s e t z l i c h e B e z ie h u n g e n h a b e n . D iese Elemente waren bisher verkannt und man konnte sie nicht messen.

Jetzt kennt man sie und man kann sie messen. Bisher konnte man keine einfachen Beziehungen zwischen Far­

ben bewußt hersteUen ; man war auf den künstlerischen Instinkt und glückliche Funde angewiesen, und die A llg e ­ meinheit war koloristisch völlig verwildert. Demgemäß macht nicht nur die Straße, sondern auch fast jeder In n e n ­ ra u m chromatisch den Eindruck des Potsdam er Platzes am Nachmittag: die Farben brummen, schreien, schrillen überall wüst durcheinander. Und w o man mühsam, etwa in einem Zim m er eine leidliche Harmonie hergestellt hat, wird sie fast durch alles und jedes, was dazukommt, sei es ein Mensch, ein M öbel, ein Zierstück, w ieder zerstört.

G ibt es einen A u sw eg aus diesem Tohuw abohu? D ie A n tw ort lautet w ie im ersten Falle: man muß die Farbe o r g a n is i e r e n . W ie man aus den Tausendein aller m ög­

lichen T öne die wenigen Stufen der Tonleitern unter V e r­

werfung aller anderen gewählt und aus ihnen den ganzen W underschatz unserer Musik erzeugt hat, so kann und

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ENTW URF: ARCHITEKT ALEXANDER M A N TEL-STU TTG A R T-O STH E 1M . ZE IC H N U N O Z U EINEM BQCHERSCHRANK MIT SCHNITZEREI FQR EIN BIBLIOTHEKSZIMMER

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388 IN N E N -D E K O R A T IO N

FRITZI LOW . WIENER WERKSTATTB ZIERDECKCHEN IN TQLLSTICKERE1

28 Register, von den lichtesten bis zu den tiefsten, von den reinsten bis zu den trübsten Farben, also zusammen 672 Farben, wozu noch 8 Stufen W eiß , Grau, Schwarz kommen.

Ich habe mir eine solche O rgel gebaut. Es ist nach mehrjährigen Vorbereitungen eine A rb eit von vielenW ochen gewesen, und mit dem Stim­

men bin ich immer noch nicht ganz fertig. Sie hat die G e ­ stalt von 28 Kästen, den 28 Registern entsprechend. Jeder Kasten ist übereinstimmend in 24 Fächer geteilt, und jedes Fach enthält ein anderes, ge­

nau eingestelltes Farbpulver, das nachVermischen mit einem Bindemittel die gewünschte Farbe ergibt. H abe ich ein Muster gezeichnet und die Harmonie ausgedacht, w elche ich verwenden will, so brauche ich nur die zugehörigen R e ­ gister zu ziehen und ihnen die gewünschten » T ö n e « zu ent­

nehmen, um mein Muster har­

monisch in Farbe zu setzen.*)

* ) S o l c h e F a r b o r g e l n , a u s W a s s e r ­ d e c k f a r b e n in N ä p fc h e n b e s t e h e n d , w e r ­ d e n b a l d d u r c h d e n V e r la g U n e s m a in L e ip z ig h e r g e s te llt w e r d e n . Im g le ic h e n V e r la g e s in d m e in e S c h r if t e n u n d T a f e l ­ w e r k e z u r F a r b e n le h r e e r s c h ie n e n .

muß man aus der eine Million übersteigenden Anzahl der möglichen Farben eine beschränkte Anzahl aus­

wählen, die streng gesetzmäßig miteinander verbun­

den sind, und hat in ihnen das Material einer künf­

tigen Farbkunst, die aus inneren Gründen noch viel r e i c h e r werden kann, als die Musik ist.

Dieser größere Reichtum liegt darin, daß die Mannigfaltigkeit der Farben dreimal größer ist, als die der Töne. Eine Tonharmonie wird ausschließ­

lich durch die H öhe od er Schwingungszahl bestimmt.

D ie Farbe aber hat drei unabhängige Elemente: den F a r b t o n , den W e i ß g e h a l t und den S c h v / a r z g e - h a lt.u n d es müssen alle drei g e s e t z m ä ß i g geordnet sein, damit eine H a r m o n ie zustande kommen kann.

Deshalb sinddiebisherigenVersuche, d ieG e se tzed er Farbharmonik auszusprechen, gescheitert, da man immer nur die Farbtöne geordnet hatte, die beiden anderen Elemente aber ungeordnet ließ. Deshalb hat es auch nach der Entdeckung der G esetze der Tonharmonie durch Pythagoras zweieinhalb Jahr­

tausende gedauert, bis die G esetze der Farbhar- monie auf gestellt werden konnten.

G egenw ärtig, w o diese Gesetze bekannt sind, ist es möglich, eine »F arbenorgel« zu bauen, mit der man Farbmusik machen kann, w ie man Tonmusik mit der T onorgel macht. Diese Farborgel hat ein gemein­

sames Manual von 24 Tasten, nämlich 24 gesetz- mäßig geordnete Farbtöne des Farbkreises, und dazu

CHINESISCHE PORZELLANDOSE MIT UNTEROLASUR-MALERE1

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IN N E N -D E K O R A T IO N 389

»ALTE MVMPHEMBUROER PORZELLAN-TERRINE«

höchste, sagt Schiller. Das W i s s e n ermöglicht, jenen niedersten Grad der Fehlerfreiheit sicher zu erreichen.

Zw ischen diesem und der höchsten K u n s t le is t u n g liegt aber noch ein unendlicher A bstand, den zu durchmessen mehr gehört als die Kenntnis der Farbharmonik. A b e r bis jener niederste Grad, von dem aus der Künstler seinen A ufstieg beginnt, Allgem eingut geworden ist, ist noch unendliche A rb eit zu tun. Denn zurzeit ist er auf einige W en ige beschränkt, während grundsätzlich jeder nicht farbenblinde Fortbildungsschüler ihn erreichen kann. w. o.

&

H

A R M O N IE . Die Musik ist nichts anderes, als alle Töne, die in der Natur sind, in eine abgemessene O r d n u n g gebracht, w elche durch die W a h l entsteht und alsdann einen G eist empfängt, der den Geist des Menschen rühren kann, und dieser Geist ist die H a r ­ m o n ie . S o ist die P oesie nichts anderes als die R ede des Menschen in eine abgemessene Ordnung gebracht, erstlich die Begriffe und folgends die W örter, und durch die W ahl der wohlklingenden und sich zusammenschik- kenden ist durch eine A rt Harmonie das Silbenmaß er­

dacht w orden; w ie die Musik eine viel g r ö ß e r e S t ä r k e hat, als dieselben Materialien, wenn sie ohne W ahl in eins geschüttet w erden; ebenso ist die Malerei. Durch die Ordnung und Auslassung des Unnützen und Unbedeuten­

den wird sie erst eine K u n s t und empfängt gleich ihren zwei Schwestern eine h ö h e r e K r a f t , r a p h a e l m e n g s .

»VITRINENPUPPE« V O N LOTTE PR1TZEL

Ich kann es nicht beschreiben, welche Fülle von ent­

zückender Überraschungen man bei solcher A rbeit erfährt.

Daß die Farben harmonisch zueinander stehen werden, wenn man die Gesetze der Farbharmonik richtig ange­

wendet hat, weiß man. A b e r w i e jed e neue Harmonie aussieht und wirkt, erlebt man immer wieder zum ersten Male mit dem ganzen R eiz der ersten Berührung bisher stumm gewesener Saiten. Und da schon die einfachsten M otive viele Tausend Einzelfälle ergeben, die sich von­

einander unvergleichlich viel mehr unterscheiden, als in der Musik transponierte Harmonien, so bleiben die Reize unerschöpflich neu. Ich muß mich immer wieder zwingen, diese Farbgenüsse zu unterbrechen, um das Gefühl nicht durch ein Übermaß abzustumpfen und mein Urteil in dieser neuen W e lt nicht zu verwirren.

Und dabei muß ich mir sagen, daß diese Dinge künst­

lerisch nicht höher stehen, als etwa die ersten Wohlklänge, die der beginnende Klavierschüler dem Instrument zu entlocken lernt. Ich sehe es an den Erzeugnissen einer künstlerisch begabten Mitarbeiterin, w elche zwar erst von mir gelernt hat, w ie man in die Tasten der Farborgel greifen muß, welche aber mit ihnen nun eine viel aus­

drucksvollere Farbmusik zu machen weiß, als es meine methodischen Produkte sind.

Und diese Tatsache wirft ein klares Licht auf das künftige Verhältnis der K u n s t zu dem neuen Farbwissen.

Frei von Fehlem zu sein, ist der niedrigste Grad und der

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390 IN N E N -D E K O R A T IO N

'I w ®

N

icht die Konflikte widerstreitender Kräfterichtungen sind es, die durch ihre Kennzeichnung das L e b e n s ­ g e f ü h l hervorrufen, sondern im G egenteil: die konflikt­

lose Ü b e r f ü h r u n g v o n K r a f t r i c h t u n g in K r a f t ­ r ic h t u n g erw eckt das Gefühl verhaltener Lebendigkeit.

Und deshalb ergibt sich, daß eine künstlerische S t e i g e ­ r u n g d i e s e s in n e r e n L e b e n s g e f ü h l e s darin liegt, diese Ü b e r g ä n g e für unser Empfinden s i n n f ä l l i g e r u n d v e r s t ä n d l i c h e r zu m a c h e n . . . . f . s c h u m a c h e r .

W

eder unsere Kenntnisse, noch unsere Einsichten werden jemals durch Vergleichen und Diskutieren des von Ä ndern Gesagten sonderlich vermehrt w er­

d en : denn das ist immer nur, w ie wenn man W asser aus einem G efäß in ein anderes gießt. N u r d u r c h e i g e n e B e t r a c h t u n g d e r D i n g e s e l b s t k a n n E in ­ s i c h t u n d K e n n t n is w i r k l i c h b e r e i c h e r t w e r d e n : denn sie allein ist die stets bereite und stets nahe liegende lebendige Quelle. . . . . a r t h u r S c h o p e n h a u e r . EMTWURFi HERTA M IC H E L -K O C H -D A R M S T A D T

EINFACHER TISCHLAUFER MIT WEISSTICKEREI

ENTW URF i R. SCHACHL. AUSFO H R U N O i WIENER WERKSTATTE. »O LA SD O SE «

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