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Thorner Presse 1902, Jg. XX, Nr. 31 + Beilage

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Academic year: 2021

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Bczngspreis:

t,"ik T k o r n Stadt »nd Vorstädte: frei ins Hans vierteljährlich 2,25 Mk., iiioiiallich 75 Ps., iu der Geschäfts- und den Anszabestelle» vierteljährlich l,80M k., monatlich 60 P f;

M a u s w ä r t s : bk, allen Kaiser!. Postanstalte» vierteljährlich 2.00 Mk. ohne Bestellgeld.

^ , Ausgabe:

täglich abends mit Ausnahme der Saun- und Festtage.

SchrWeltuilg ««L Geschäftsstelle:

Katharitttllstrasze 1.

Fernsprech-Anschlnst N r. 57.

Anzeigenpreis:

die Pelilsvaltzeile oder deren Rain» 15 Ps., siir lokale Geschäfts- n»d Privat-Nnzeigen 10 Pf. — Anzeigen werden angenommen in der Geschäftsstelle Thorn, Katharinen- straße 1, den Vermittelnngsstellen „Invalide,»dank", Berlin, Hänfenstem n. Vogler, Berlin lind Königsberg, sowie von allen anderen Anzeigen-Vernnttelnngsstellen de- Jn- nnd Auslandes.

Annahme der Anzeigen für die nächste Ausgabe der Zeitung bis 2 Uhr nachmittags.

Zj. Donnerstag den 6. Februar 1902. X X Zahrg.

Der Dank des Kaisers.

An der Spitze der Mittwochausgabe deS

„Reichsanzeigers' ist nachfolgender an den Reichskanzler gerichteter kaiserlicher E rlaß ver­

öffentlicht:

„W ehmüthige Gedanken erfüllen M ich a» Meinem diesjährigen Geburtstage bei dem Rückblick auf das hinter M i r liegende Lebensjahr, an welchem Ich neben anderen ernsten und trüben Erfahrungen den uner­

setzlichen Verlust M e in e r innigstgeliebten, im beiden schwer geprüften M u tte r erlitten habe, deren allzufrühes Hinscheide» eine so große Lücke hinterlassen hat in den Herzen aller, welche das Glück hatten, I h r im Leben nahe )» sieben. E in erhebendes Gesühl aber w a r es sürMich, aus denGliick-und Segenswünschen, die M i r an Meinem Ehrentage von nah und sern in großer Anzahl zugingen, erneut zn ersehen, m it welch' herzlicher Theilnahme das deutsche Volk Freude und Leid M eines Hanfes begleitet. I n allen Theilen des Vaterlandes und j „ allen Schichten der Bevölkerung ist M ein Geburtstag festlich begangen worden.

fast aus allen Ländern der Erde brachte . t.r der D ra h t jubelnde Zurufe von Deutschen, ü,e an diesem Tage gern an ihre Heim at denken «".d sege» diese in der Bethätigung ih re r patr.ot.sche., E...vfi..d.„.gen nicht znrttck- stehen wollen. I n der vertrauensvollen Z u ­ neigung M eines Volkes werde Ich stets den schönsten Lohn fü r M eine A rb e it erblicke», und M e in Streben w ird unablässig darauf gerichtet sein, die Grundlage fü r eine gedeih­

liche Fortentwickelnng auf allen Gebieten des

«ssentliche» Lebens zu festigen und das V a te r­

land anf friedlicher Bahn v o rw ä rts zn führen.

Allen aber» welche — als Glieder von Be- Horden. Vereinen und festlichen Vereinigungen

°d rr allein fü r sich — M i r durch ihre treuen

«lunsche z„ M einem Geburtstage ihre An- .„-"linchkeit bezeugt haben, wünsche Ich Meinen ärmsten Dank zn erkennen zu geben. Ich

!"w e Sie daher, diese» E rlaß zur öffcnt-

"chen Kenntniß zn bringen.

Berlin im Schloß, den 3. Februar 1902.

W ilhelm I . v . An den Reichskanzler.

Politische TaaeSschan.

Z » Sachen des Z o l l t a r i f s schreibt heute die „K reuzztg.' auf die offizielle N o tiz der

„Norddeutschen A llg . Z t g . ': Von der M e h r­

zahl derjenigen parlamentarischen Kreise, die der Landwirthschaft die Existenzmöglichkeit gesichert wissen möchten, werden die in dem Z o llta rife n tw n rf vorgeschlagenen Mindestsätze fü r Getreide nicht als ausreichend betrachtet.

Die Aufgabe dieser Kreise muß es nach unserer Auffassung sein, auf die gleichge- sinnten M itg lie d e r der Zolltarifkonimission dahin einzuwirken, daß sie sich schleunigst über bestimmte Anträge auf Erhöhung jener Sätze einigen. Die Anträge werden aller­

dings so zu gestalten sein, daß sie nicht m it Sicherheit als den verbündeten Regierungen unannehmbar betrachtet werden können.

Aus diesem Grunde kann es sich selbstver­

ständlich n u r «in eine mäßige Erhöhung handeln. M i t der Herbeisührung einer E inigung im Schoße der Kommission darf nicht gezögert werden, denn m it ih r ist erst ein T h e il dessen, was noth th u t, gethan.

Dann bleibt im ,«er noch die Aufgabe, eine Beschlußfassung des Reichstages herbeizu­

führen. Wenn jedoch die Kommission hierzu nicht schleunigst das ihrige thut. so kann es dahin kommen, daß der T a rife n tw n rf nicht an der Obstruktion der Linken, anch nicht an dem Widerstände der verbündeten Re­

gierungen scheitert, sondern an der U nfähig­

keit der schntzzöllnerischen M ehrheit, sich über bestimmte Vorschläge zu einigen. H ierin läge nach unserer Auffassung die denkbar schlimmste Gefährdung der auf den Zollschutz der nationalen A rb e it gerichteten Bestrebungen.

D e r 6. Jahrgang (1901) des statistische»

Jahrbuches für Bayern giebt einen Ueber- blick über die E rtrage der g e m e i n d l i c h e » L e b e n s M i t t e l a b g a b e n 1894 bis 1898.

I n ganz Bayer» wurden 1898 erhoben 1 1 1 3 4 6 0 0 M k., und zwar in 1948 Gemeinden, von denen 41 Städte find. Letztere erhoben 1898 7 4 0 5 6 1 1 M k. Diese Einkünfte aus Lebcnsmitteln machen ungefähr ein D ritte l aller Gemeindeumlageu aus. A n f München allein fallen 2 410322, anf Nürnberg 964000

M a rk . — Uud die liberalen Verwaltungen dieser Städte haben am lautesten über die B ro t- und Fleichvertheuernng durch Lebens­

mittelzölle gezetert!

Polnische Schulunruhe» werden aus R u s s i s c h - P o l e n gemeldet: Am S o n n ­ abend drangen die Schüler aller Gymnasial- klassen in Siedler darauf, daß der R eligions­

unterricht fortan statt russisch in polnischer Sprache ertheilt werde. Die Fensterscheiben wurden zertrüm m ert, die russischen R eligions­

bücher zerrisse« und zum Fenster hinaus­

geworfen, der D irektor erhielt m it einem Buche einen Schlag anf den Kopf. I n Zamost wurde der R eligionsunterricht einge­

stellt, w e il die Schüler vom Katecheten p o ln i­

schen Unterricht forderte», ebenso in W iln a und in V ia la .

Zwischen der S u e z k a n a l g e s e l l s c h a f t und Egypten ist eine Konvention betreffend neue Arbeiten am Kanal abgeschlossen worden.

Die Arbeiten sollen im M a i beginnen. Die Snezkanalgesellschast erhält ebenso wie in der ersten m it Lesseps abgeschlossenen Konvention Z ollfreiheit. D er Handelshafen P o rt S aid soll als Freihafen erklärt werden.

I m A usw ärtigen A m t in P e k i n g w ird znrzeit der P la n erwogen, eine besondere Mission nach W a s h i n g t o n zu senden, um dem Präsidenten Roosevelt zu danken fü r die ansnehmend freundliche P o litik , welche die Vereinigten Staaten während der W irre n und Friedensnnterhandlnngen gegenüber China beobachtet hätten. Die Regierung der V e r­

einigten Staaten soll daraufhin sondirt werden, ob ih r eine solche Mission genehm ist.

I s t ein Wendepunkt im c h i n e s i s c h e n Lebe» eingetreten? Wen» nicht alle Zeichen trügen, ist die Kaiserin-W ittw e von China ernstlich gew illt, nun doch Reformen einzu­

führen und die alten Formen des chinesischen S ta a ts- und Familienlebens m it neuem Geiste zn erfüllen. Ueber Schwierigkeiten, die den Neformbestreb,»igen erwachsen, w ird den

„T im es- aus Hongkong vom 1. Februar telegraphirt: Trotz zweier gebieterischer Be­

fehle aus Peking weigert sich der S ta d t- kämmerer von Kanton, sich in Verhandlungen

behnfs Uebergabe der einheimischen Zölle an die kaiserlichen Seebehörden einzulassen. — Durch ei» kaiserliches Edikt ist A unglu znm erste», Waugwenschao znm zweiten Groß- sekretär ernannt worden.

Deutsches Reich.

B e r lin . 4. Februar 1902.

— Gestern Nachmittag unternahmen beide Majestäten einen Spaziergang. Abends nahm der Kaiser in der Vereinigten A rtille rie -u n d Ingenieurschule an dem Abschiedsessen fü r den bisherigen Chef deS In g e n ie u r- und Pionicrkorps, kommandirenden General des 1. Armeekorps von der Goltz, theil. — Heute M orgen nnternahmen beide Majestäten den gewohnten S paziergang; der Kaiser sprach darauf beim Staatssekretär des A us­

w ärtigen A m ts und beim Reichskanzler vor und hörte im königlichen Schloß die V ortrüge des Chefs des M ilitä rk a b in e ts und des Chefs des Admiralstabes der M a rin e .

— Znm erstenmale öffneten sich am ver­

gangene» Sonnabend die Räume des Neichs- kanzlerpälais zn einem große» Empfangs«

abend bei der G räfin von B ü lo w . Von halb zehn Uhr an füllten sich die weiten, von strahlendem Licht erfüllten Räume m it einer zahlreichen nnd distingnirten Gesellschaft; man bemerkte, wie die „N ordd. A llg . Z ig .* be­

richtet, eine große Reihe von V ertretern fremder Mächte, von M inistern, S ta a ts ­ sekretären und sonstigen Diplomaten und höheren Beamten, ferner zahlreiche M itg lie d e r der Hofgesellschaft, der Parlamente, der Künstler-, Schriftsteller-, Gelehrten- und Finanzwelt. In» Vestibül begrüßte der Reichs­

kanzler die zum großen Theile m it ihren Danien erschienene» Gäste, während die G rä fin von B ülow sich im grünen S alon in liebens­

w ürdiger Weise dem Empfange ih re r Gäste widmete. I m Kongreßsaale, wo eine Zigeuner­

kapelle kouzertirte, waren ebenso wie in einem S alon znr ebenen Erde reiche Büffets errichtet; den W intergarten schmückte ei»

herrliches Arrangeinentvon blühenden, Flieder.

I n angeregter Unterhaltung blieben die E r-

Die Schwäne von Weidlil

Roman von EM...Y " « Ä r g s t e !

^ lATFEbung.'s''-^..« «

„Den Wagen, schnell, ic h ,„„h .

„H ans Ulrich, jetzt w illst D n «ei n>'ch allein lassen?' Flehend such?

'hn zurückzuhalten. „D u hast keinen

"b weiß es ganz g e w iß !'

schweigt des M annes zucke»,

r ich komme bald znrü

^ ^ « ^ " b d a le n e holen lassen , n a L ^ » 7 s t a l l e empfindet keine -S>

lich.n A n s b ? n » '' ">'d a ^ b t sich leid.

S ie besitzt d e u ^ - Verzweifln»

und steht ihm doch A ' ' ""^ b e te te n -S. instinktiv, d a ß lh 7 ' L ^ s . L S w ird , daß ein Mau», wie s

stände rst, glühend zu lieben , ?.!

N- Ä . sich anvertrauen und offenbar-» thnlnehmoutzes L , seurige Seele schmachtet orden«

d .^ F .« " u d - s h e r z e n . Nicht z u U wohl A w » Schwan, fliegen ihre G, Mädchen jenem blaffen, dunkel lob » „g « -'w -lch e s so Plötzlich auf ihr«

anhöre» ..« s c h ie n . A deltraut wü

Hans U l r 2 tr° s t" '- ste weiß es.

sei» Sohn ""'1 'ch erst erzäl sreundschaktliA * F raulein von W ei

thal ^ , ? " k - h r e , daß er in Z -weite Heim at gefunden?

ihm w ill sie, ihre»»» gütigen B erather, und ihn »in seinen Rath bitten.

N atalie läßt sich ankleiden und begiebt sich zu Fuß nach dein van der Straaten'schen Hause.

F lo ris begrüßt die Dame in seiner r itte r ­ lichen, vornehmen A r t und fra g t scherzend:

„Bereiten m ir Geldsorgen das Glück, Sie bei m ir sehen zu dürfen, meine Gnädigste?'

N atalie w ird ein wenig roth und ver­

legen, dann antw ortet sie ehrlich:

„N ein, H e rr van der S traateu, ich w ill keine Umschweife machen, sondern Ih n e n gleich die W ahrheit sagen. S ie wissen, ich schätze sie sehr hoch uud deshalb habe ich Vertrauen zu Ih n e n und Ih re n Rathschlägen.

Ich bedarf einer Freundin, einer wahren aufrichtigen F re u n d in ; da bin ich gekommen, S ie zu fragen, ob m ir die älteste Schwester meines M annes eine solche sein kann. Sie kennen A deltraut durch Ih re n H e rr» Sohn und werden m ir, das weiß ich, offen ant­

w o rte n .'

„J a , das w ill ich, meine gnädigste F r a u ! ' F lo ris van der S traateu ist plötzlich sehr ernst geworden. Das junge Weib da vor ihn» th u t ihm unsäglich leid. E r fü h lt nu r zn gnt, was sie eine Freundin suchen lä ß t;

Hans Ulrich hat nnr ih r Vermögen gewollt.

„W eshalb a b e r,' fra g t er dann, „wenden Sie sich nicht an M agdalen e?'

N atalie errathet tief.

„Ic h weiß, sie würde mich nicht ver- stehe,,.- Und leise setzt sie hinzu: „S ie ist von E is. I n m ir aber brennt «nd glüht alles. W ir sind die stärksten Gegensatze, die es geben kann, eine seelische Uebereinstimmung ist «»möglich. D as wenige aber, was ich von meiner Schwägerin A deltraut weiß, hat m ir gezeigt, daß sie ganz Weib ist, daß sie ei» weiches Herz hat, «nd so rechne ich anf

M itg e fü h l, ja, lasse» S ie es mich anssprechen,

»nein Freund, auf T r o s t!'

„Gnädige F r a u ,' — der Bankier sieht der bewegten F ra u gütig i»S Auge — „ Ih r e Ahnung täuscht Sie nicht. J a , A d e ltra u t von Weidlingen ist ein vollendetes Weib.

M e in Sohn sieht in ih r eine treue, sorgende Schwester, ihre kleinen Geschwister beten sie an. V o r allem aber hätten I h r H e rr Gemahl und Magdalene Ursache, dankbar und liebevoll zu sei».' Und nun schildert F lo ris , im»ncr lebhafter werdend, je länger er spricht, Adeltrauts Aufopferung und Treue, ihre nimmermüde Sorge, Heinz' Krankheit und langsame Genesung.

„U nd davon weiß ich nichts! Wie grau­

sam von Hans U lr ic h !' ru ft N atalie bestürzt.

„J a , ja, an A deltraut w ill ich mich wenden;

sie kann mich nicht zurückweisen; sie w ird mich verstehen!'

D er alte Bierm ann hat alles fü r Friedcs Abreise nach der Hanpistadt geordnet. Erst hat sich die G roßm utter zeternd und keifend diesem Plane widersetzt, aber das Mädchen hat energisch m it des Vormundes H ilfe seinen W illen durchgesetzt. Doktor W olffhardt hat ein passendes Unterkommen besorgen inüffe», denn anfänglich hat er sich entschieden da­

gegen verw ahrt. Aber der alte Freischnlze nahn» seine Zuflucht bei diesem iviederspenstigen Neffen znr List. E r schrieb ihm spöttisch, daß er ihm sehr dankbar sei fü r seine Ge- sälligkeit und seinen Diensteifer; gewiß habe er das anf Rechnung der entgangenen E rb ­ schaft zu setzen. Nach wenigen Tagen lie f K a rls A n tw o rt sammt der Adresse eines H errn R afaelli ein, l» dessen F am ilie Friede Anfnahme und Unterricht finden sollte.--- Maestro R afaelli w a r ein kleiner, leb­

hafter Ita lie n e r, m it dem der Gelehrte lange in derselben Etage gewohnt und dessen

musikalisches Genie ihn oft erquickt hatte.

Derselbe w a r gern bereit, Friede bei sich ausznnehmen.

„Doktorchen, Doktorchen,' und er klopfte W olffhardt lebhaft auf die Schulter, „eine phänomenale S tim m e also, meinen S ie ? Haha, S ie sind Kenner, S ie verstehen das!

D er alte R afaelli w ird von sich »nd seiner Schülerin rede» machen, S ie sollen sehen!'

„A ber nicht gleich, liebster Maestro, erst sehen und abwarten, nicht w a h r? E in M iß ­ erfolg wäre u»S beiden p e in lich !'

„G ew iß, Doktorchen, selbstredend — Sie kennen den Alten doch! Aber es geht nichts über Reklame znr rechten Zeit. W as nützt der hellste S te rn , wenn ihn niemand kennt!

Ja , wer wüßte was von der himmlischen Sonne, wenn sie nicht immer wieder dafür sorgte, daß sie nicht in Vergessenheit käm e!'

W o lffh a rd t muß lachen, nnd dann hat R afaelli jedesmal gewonnenes Spiel.

„S ie sollten m al sehen,' plaudert der Kleine weiter, „wenn ich S ie in meinen Händen hätte, ich — ich — in zwei Wochen spräche ganz D . . . von Ih n e n uud Ih re m enormen Wissen, man risse sich um S ie und Ih r e Werke, man — '

„M aestro, sind S ie t o ll? ' r u ft W olffhardt ernstlich erschreckt, „w a s sollen die Leute m it m ir? Ic h bin froh, wenn ich »»»behelligt bleibe und niemand sich um mein Thun und Lassen bekümmert.'

R afa e lli w ill sich halb todt lache»». E r klatscht in die Hände, hüpft von einem Fuß anf den anderen «nd versichert zehnmal in einem Athem :

„Ic h habe ihm Angst gemacht, w a h rh a ftig , ich habe ihm Angst gemacht!'

Z u diesem stets »»»unteren, drolligen, aber feingebildeten Männchen kommt die rothe Friede inS Hans, als sie Schwanthal ver­

läßt. S ie ist unruhig und bedrückt. S ie

(2)

schlenenen mehrere Stunden hindurch m it ihren Gastgebern vereint.

— Eine besondere Ehrung fü r Exzellenz v. Bergmann fand Sonntag V o rm itta g statt.

I n der Wohnung des Gelehrten fanden sich V ertreter der Aerztekammer B erlin-B randen­

burg, der B e rlin e r Nettnngsgesellschaft und des AerztevereinS der B erliner RettnngS- gesellschaft ein, «m persönlich ihrem M itgliede und Vorsitzenden ihre Glückwünsche auszn- sprechen. Der Vorsitzende der Aerztekammer Geheimrath Becher hob in einer Ansprache die selbstlose Hingabe des Gefeierten im Dienste der leidenden Menschheit hervor.

S a u itä tS ra th Alexander drückte die B itte aus, daß v. Bergmann stets dem Aerzteverein, d. h. feine» Kollege» die gleiche Zuneigung bewahren möge, wie bisher, v. Bergmann hob in seiner A n tw o rt hervor, daß an der ihm widerfahrenen hohen Auszeichnung der ganze Aerztestand theilhabe. E r werde nie aufhören, seine ganz K ra ft dem W ohl­

ergehen der Menschheit, den Kranken und Verunglückte», dem Gedeihen der B erliner Nettuiigsgesellschaft und den Aerzten zn widmen.

— Reuters Büreau meldet aus Newyork, datz der Bürgermeister von Newyork dem Prinzen Heinrich am 23. Februar nachmittags den Ehrenbnrgerbrief überreichen w ird .

— Dem Polizeidirektor Grafen v. B erns- storff zn Potsdam ist der Charakter als Polizeipräsident verliehen worden.

— Der Zahlmeister Ho. st von, 2. B a ta illo n des FüsilierregimentS »K önigin* in Flens- bnrg (Schleswig) wurde nach der „V o ff. Z ig .*

wegen Unterschlagung von über 6000 M a rk verhaftet.

Aussän^

Genf, 3. F cbrnar. Der Präsident des N a tio u a lra th s Ador, welcher als schweizerischer Generalkommissar der Pariser Weltausstellung das Großosfizierkrenz der Ehrenlegion er­

halten hatte, wurde vom Bnndesrathe daran?

aufmerksam gemacht, daß die Annahme eines Ordens nach der Bundesverfassung m it der S tellung als M itg lie d des N a tioualrath s nicht vereinbar sei. Ador hat daraufhin dem Bnudesrath schriftlich seinen R ücktritt als M itg lie d des N a tio n a lra th s angezeigt.

Der Mien m Südafrika.

I n der Montagssitznng des englischen Unterhauses erklärte bei der Berathung über den Nachtragsetat sür das Heer der K riegs­

minister Brodrick, daß infolge der in der Be­

rathung am letzten F reitag gemachten M i t ­ theilungen betreffend den Kauf von ungari­

sche» Pferden und das Vorgehen der Remonte- Departements, General Trneman, derGeneral- inspektenr der Nemonten, verlangt habe, das Vorgehen des Departements einer Unter­

suchung zn unterwerfen. Die Regierung habe eingew illigt, daß eine Untersuchung eingeleitet Werde. Brodrick bemerkt, die ungarischen Pferde hätten gute Dienste in Südafrika geleistet. Nach längerer Debatte, in welcher das Vorgehen des Kriegsam ts von liberale»

n»d einige» konservativen Rednern scharf getadelt wurde, nahm das Hans den Bericht über den Nachlragsetat fü r die Armee m it 226 gegen 64 Stim m en an. — I n der Dienslagssitznng bemerkte Unterstaatssekretär Cranborne auf eine Anfrage, die fremde»

Konsul» hätten in T ransvaal und im Oranje- staat keine offizielle Position, aber die b riti- kommt sich so fremd und steif vor. Ih r e Wundervollen Haare sind aufgesteckt, ihre herrliche Gestalt um hüllt ein einfaches, aber geschmackvolles, modernes Kleid, welches sie überall beengt. Dazu die fremden Gesichter, die große S ta d t, die vielen neugierigen Blicke, die sie mustern, der Gedanke, nicht w eit von W o lffh a rd t zn sein —

Die Thränen sind ih r nahe, ein Gefühl bitterer T ra u rig ke it, wie sie es nie gekannt, hat sich ih re r bemächtigt.

R a fa rlli empfängt sie frettndlich, lachend, Väterlich, nnd fü h rt sie zu seiner Tochter, die dem Hanse vorsteht. Friede w ird wie ein Werther Gast begrüßt, wodurch sich ihre S tim m ung wieder hebt. M a n stellt ih r ein hübsches, kleines Z im m er znr Verfügung, welches zierlich und behaglich eingerichtet ist.

Die bunten Kretonvorhänge, welche das B e tt einhüllen, harmouiren m it den Gardinen vor den breiten Fenster» nnd den M ö b e ln ; das Bücherbrett, das Spiegelspind erinnern sie an den Freischulzenhof. Dann p rü ft der Maestro ihre Stimme. Ernst, bedächtig, schweigend. Anfangs fürchtet Friede sich, dann aber, bei dem hellen Silber-klang der eigenen Stim m e, faßt sie M n t und vergißt Zagen und Schüchternheit. R afaelli hat die Hände von den Tasten sinken lassen und lauscht regungslos. Friede bemerkt es nicht einmal. S ie hat S ta d t nnd Menschen ver­

gessen. V o r ih r dehnt sich das M o o r in unendlicher Weite, neben ih r sitzt Doktor W o lffh a rd t— o Jugendglück! Jugendtraum !

(Fortsetzung fo lg t.)

schen Behörden gaben Vorstellungen der!

Konsuln znaunsten der betreffenden S ta a tsa n ­ gehörigen Folge.

D er holländische M inisterpräsident Knhtzer erklärte einem M ita rb e ite r des „G o .r.lo is ":

„M a n muß und darf hosf»n'..gSvoll sein.

Der Friede w ird zustande kommen, w e il alle W elt ihn wünscht, auch England. Ich bin S' England gewesen, ich w ollte Persönliche E in ­ drücke gewinnen, ehe ich handelte, ich wollte wissen, woher der W ind weht. Nun denn, er weht von der Friedcnsseite her. D er König möchte den Frieden vor der Krönung hergestellt sehen.*

Vom Dienstag w ird aus dem Haag ge­

m eldet: D ie M i t t h e i l u n g d e r n i e d e r ­ l ä n d i s c h e n R e g i e r u n g an England be­

tont zunächst die außergewöhnliche Lage, in der sich die Buren befinden. S ie seien von der W elt abgeschnitten, ihre Delegirten in Europa hätten keine Möglichkeit, m it den Burengeueralen in Verbindung zn treten.

Ih re Beglanbignngsschreiben, welche vom M ä rz 1900 datiern, seien zu eng gefaßt. So ergebe sich die Frage, ob ein neutraler S ta a t nicht m it E rfo lg seine guten Dienste anbieten könnte, indem er sich darauf beschränke, V er- tranenspersvnen beider P arteien in Be­

rührung m iteinander zn bringen. Die nieder­

ländische Regierung erscheine daz» ausersehen, einen solchen Dienst den Bnrendelegirten, welche sich in Holland aufhalten, zn erweisen;

sie könnte denselben den Vorschlag machen, sich nach Südafrika zu begeben, m it den dortigen Bnrenfnhrertt sich in Einvernehmen zu setze» und m it weitgehenden Vollmachten, aufgrund deren der Abschluß von Friedens- verhandlnnge» möglich sei, wieder zurückzn- kehren. Wenn dieselben dam it einverstanden seien, so müsse ihnen freies Geleit gewährt und die Möglichkeit geboten werden» sich m ittels eines Chiffreschlüssels m it den B uren­

führern in Südafrika telegraphisch in V e r­

bindung zn setzen, um den O r t einer Z u ­ sammenkunft m it denselben zn vereinbaren.

D ie A n t w o r t d e r e n g l i s c h e n R e ­ g i e r u n g an die niederländische zollt den menschenfrenndlichen Beweggründen, des niederländischen Anerbietens, welches ohne Ermächtigung der Delegirten der B uren und der B urenführer gemacht sei, Anerkennung, h ä lt jedoch den E n t s c h l u ß a u f r e c h t , k e i n e I n t e r v e n t i o n e i n e r f r e m d e n M a c h t a n z u n e h m e n. Die Bnrendelegirten könnten, wenn sie wollten, sich freies Geleit erbitten, die englische Regierung werde ihre Entscheidung darüber je nach In h a lt und Begründung des Gesuches treffe». S ie sehe nicht, daß die Delegirten noch irgend einen Einfluß auf die V e rtre te r der Buren in A frika haben» sie meine, daß alle Negiernngs- gewalten sich in den Händen Steyns nnd Schalk B ürgers befinden. Dann sei aber das schnellste und wirksamste M itte l, zu einem Uebereinkommen zu gelangen, sich in direkten Verkehr m it den Führern der Bnren in A frika nnd m it Kitchener zu setzen, welcher schon Befehl erhalte» habe, jeden Vorschlag, der ihm gemacht werde, sofort nach London zu berichten. Wenn die B ärenführer unter­

handeln wollten, nm dem Krieg ein Ende zu machen, so habe die Regierung dahin ent­

schieden, daß die Verhandlungen in A frika stattfinden müßten, nicht in Europa. Die vorgeschlagene Reise der Delegirten würde mindestens drei M onate dauern, während welcher Z e it die Feindseligkeiten unnöthig verlängert werden würden.

Eine Depesche des Generals Kitcheners anS P rä to ria vom 3. Februar meldet: S eit dem 27. J a n u a r wurden 29 Bnren getödtet, sechs verwundet, 142 gefangen genommen;

48 ergaben sich. I n der Kavkolouie befindet sich ein kleines Bnrcnkommando in Bamboes- berg» ein anderes unter Louis Wessels hat im D istrikt von Cradock am 1. Februar eine»

P roviantziig angehalten und theilweise in B rand gesteckt._________________ — — — —

'Vrovillzilillmchrillltell.

te Böttcher-geselle Heinrich belnstiate M mn d .M tS . während der Frühstückspause m it S - I E

»ihlaufen auf den, hiesigen grossen See. wöbe, einbrach »nd ertrank. S eine Leiche ist bereits borge». — E in aus Hannover gebürtiger Ge- mkisrrisender entwendete, nachdem er ve»n rogniste» Kühl eine» Besuch gemacht hatte, eine äset Schokolade Im W erthe von 25 P f . Derselbe fistlet, rnm al sich herausstellte, daß gegen den- lben vermnthlich noch andere Uebertretnngen

»liege».

o Briese». 4. Februar. (Lebensrettung.) Dre­

scher S zym aiiski entging gestern m it knapper oth dem Tode des E rtrinkens. E r brach auf m Schloß?« ei» nnd gerieth «nter das E is . arde aber noch rechtzeitig von dem zu fällig in r Nähe weilende» H e rr» Bauunternehmer Küh»

ltcr großer Lebensgefahr des R etters hrrvorge- gen. H e rr 5k. hat bereits vor S Jahren den S z

>s gleicher Lebensgefnhr befreit.

- Culm er Skadtniederung. 4. Feb ru ar. (Feuer.) inte früh entstand in der- Scheune des Kirchners

»lins Freher-G renz Feuer. D a H aus, S t a ll und cheune nnter einem Strohdache w aren, verbreitete h das Feuer sehr schnell nnd legte sämmtliche ebäude m it den meisten Wirthschaftsgerathen in che. Leider verbrannten zwei Ziegen, ein M a s t­

schwein. ein Hund nnd das ganze Federvieh. D e r Brandschaden ist sehr groß. da F . das In v e n t a r garnicht, die Gebäude n ur sehr gering versichert hat. M a n n im m t Brandstiftung an.

E lbin g. 4. Februar. ( Z u r Reichstagswülsl.) D e r liberale V erein hat soeben einstimmig beschlossen, den Landtagsabgeordneten K it t le r - T ho r-n, welcher der sreistunigen V o lksp artei angehört, als Reichs- tagskandidate» fü r E lb iu n -M a rie n b in g aufzustellen.

Danzig. 4. Februar. (Excellenz von Leiche) t r i t t am 6. v. M t s . einen U rla u b an. A m 23. d .M t s . kehrt S e . Excellenz wieder hierher znrück. D ie V ertre tu n g fü h rt H e rr G eneral der In fa n te r ie von A m an ii, der G ouverneur von T h o r« .

Danzig. 4. Februar. (Belcidignngsprozeß wider D r . Frauck.) D e r T e rm in in dem Beieidignligs- Prozeß gegen den H e rr» Konsistorialrath a. D . D r . Franck, welcher auf den 18. Februar angesetzt w a r. ist anf A n tra g des Vertheidigers. Rechts­

an w alts Schwmz-Königsbera, anf bis jetzt noch nnbestiminte Z e it verschoben worden.

C ranz. 4. Feb ru ar. (Uebelfahren.) Heute früh ist der H o telier Schlrmacher beim E iscinfahre»

von einen« durchgehenden Eisfnhrwerk überfahren worden. E r w a r sofort todt.

Bezirkstag westpreujzischer Ban Innungen in Konitz.

Konitz. 4. Februar.

Gestern V o rm itta g 10 U h r begannen im hiesigen Kreisansschukfltziuigssgal die H aiiptveihaiidliinge»

des X V I. Bezirkstages. Den Vorsitz führte der H e rr Bangewerksiiieister Herzog - Danzig. E s nähme» theil 32 V e rtre te r des Banhandwerks.

D ie Tagesordnung la u te t: 1. Geschäftsbericht:

a) des Bezirksvorstandes, d) der Berbandsinnnnge».

ej des D ire ktw n s iu itg lied rs ; 2. Bedingungen bei A nsblktiiiig der B anarb eite» (B a u v erträg e); 3.

Arbeitgeberbiiiid; 4. M eisterprüfung im B a n ­ gewerbe; 5- Sicherung der Banfordernnge»; 6.

Gesetz.betreffend das Versicherungswesen; 7. W a h l;

a) des Vorstandes, b) von Abgeordneten fü r den nächsten deutschen BauinnungStag, «) eines M i t ­ gliedes fü r den Vorstand des Reichsverbandes. 6) eines M itg lie d e s sür die Abgangsprüsungs.

koininissto» an der königlichen Baugewerks'chnle zn D t.-K ro n e . e) der Rechnungsprüfer, k) des O rtes fü r den nächsten B e zirks tag ; 8. E n tlast»»» der Jahresrechnung — Uiiterstübinigsgesnche; 9 V o r ­ anschlag. D e r Vorsitzende eröffnete die V erhand­

lung durch W o rte der Begrüßung. E s wurde darauf anf A n tra g des Vorsitzenden folgendes Telegram m an den H e rrn Oberpröstdeuten abge­

sandt: A n S e. Exzellenz den Oberprästdeiitel« der P ro v in z Westprenßen H e rrn v. G oß ler-D an zig .

„D ie i» Konitz versammelte» westprenßischen B a u - gewerksmeister gedenken der hohen Verdienste fü r Knust und Gewerbe. M ö ge der Allmächtige E w . Exzellenz noch recht lange erhalten." D e r H e rr O verpräfldent erw id erte: „ M i t dem Ausdruck herz- lichen Dankes fü r die sreniidliche Begrüßung ver­

binde ich die besten Wünsche fü r die kräftige E n t­

wickelung des Handwerks und des Gewerbes in unserer P ro vin z. Oberpräsident.* D ie hieran?

erfolgte Feststellniig der S tim m e n der einzelnen In n u n g e n ergab folgendes R esu ltat: Säm m tliche In n u n g e n , außer D anzig m it 6 und T h o r» m it 4 w aren m it je 1 S tim m e vertreten, zusammen 21 S tim m e n . Nach E rlä u te ru n g eiiizelner V o rlagen seitens des Vorsitzende» w ird zur Besprechung übe, gegangen. Z>» Z iffe r 1 der Tagesordnung w urde nnter l«. a. ansgeführt: E s gehörten dem Bezirks- verbande westpreußischer Bauinnungen und B a n - gewerksmeister bei Beginn des Jah res 1901 — 12 In n u n g e n und I E inzelm itglied an. A m Schlüsse des J a h re s 1901 zählte dagegen der Verband sämmtliche in der P ro v in z Westprenßen bestehende 13 Jn n nlige» zu seinen M itg lie d e rn , wahrend Einzeln,itglieder „„»m eh r ausgeschlossen sind. da das ganze Gebiet W eflprenßeiis dnrch die Bezirke dieser 13 In n u n g e n gedeckt ist. Bon den 13 in Westprenßen bestehende» und sämmtlich zum P e r- bände gehörigen Jnnm igen ist eine die Danziger — , welche 7 politische Kreise bezw. den ganzen Handwerkskamme,bezirk I um faßt, eine Zwangsinnnng. zu ih r gehöre» also sämmtliche gewerbsmäßigen Baubetriebe in dem genannten Bezirk, während die anderen 12 Jii»llug en >reie Jiinn n geii sind. - Geselleiivrüknngsai'sschuffe aufgrund des § 131 d der ReichsgrwerbeordMlttg sind errichtet bei der Z w aiigsinnuug in Danzig und bei de» 10 freien In n u n g e n r» M l n g . Tlegcn- hof, Dirscha», P r . - S t a r a a r ^ M a re m v e rd e r.

D t.-E v la n . Grandenz. Crrlui. T h o r» »lud Kointz, während die E rrichtung dieser Ausschüsse bei den zwei In » « » « " . ' »» M . - Krone nnd M a rie n b u rg »och a.isstnud'g 'st. I , , der Z u ­

sammensetzung d e s h a t sich

im Laufe des B ericktsiah ies nichts geändert.

W e ite r berichtete der H e rr Vorsitzende über de»

letzten deutschen B au'iiiim igstag in München. E r­

hob besonders den P unkt 6 der Tagesordnung über Sonorarnahm e hei technischen Sache» hervor, und b/nierkt daß die Sache zurzeit noch so liegt, daß Beschlußfassung heute „ach nicht angängig »st.

W e ite r führte er das V erh ä ltn iß der Arbeitgeber znr Bemfsgenossenschaft aus. D ie B ildung einer allgemeine» Versicherungsanstalt fü r das deutsche Reich sol! angestrebt werden. B ei der Wohnungs- besprechniig wurde festgestellt, daß eine W obiim igs.

noth >"chk vorhanden sei, w ohl aber ein W ohiniiigs- maiigel, besonders ein M a n g e l an ArbeUerwoh-

>ui»gk»!„,d daß hierin n u r Abhilfe geschafft werde», kann. wein, die Behörden hierfü r eintreten. E s w inde in München w eiter festgestellt, daß die Einigung zwischen Handwerkskammern nnd I n ­ nungen noch im m er in entsprechender Weise nicht angestrebt wurde n»d daß wenn sämmtliche I n ­ nungen sich nicht zu einem feste» Verbände zu­

sammenschließe». trotz des größte» W ohlw ollens seitens der Handwerkskammer nichts erreicht werden könne. S eh r empsehlen würde es sich.

wenn die Handwerkskammer es veranlaßten, daß sich sainm tlicheJiinllnacndem Verbande anschließen.

E i» weiterer interessanter P u n k t w a r das V e r ­ h ältniß zu de» Geselle» nnd Lehrlingen. Referent hob die Mißstände hierin hervor. Nunm ehr berichtet H e rr Gebbert-Konitz über die V e r­

hältnisse der hiesige» Jn n n n g und stellt am Schlüsse den A n tra g auf U e b e rtrltt der Jn in m g F la to w von D t.-K ron e nach Konitz. E r begründet de»

A n tra g m it der günstigen Lage nnd der guten Bahnverbindung. A ls letzter P u n k t in dir Tages­

ordnung W ird sodann aufgenommen: „Ueber- Weisung der In n u n g F la to w von D t.-K ro » e nach Konitz." E s w ird beschlossen, diesen P u n k t sowie 6 nnd 7 am nächsten Tage zur Verhandlung ge- langen zn lasten, alle andere» Punkte werden heute erledigt.

Lokalnachrichteil.

T b o rrr, 5. F eb ru ar 1902.

— ( V e r e i n i g u n g n n d T r e n n u n g v o n G e m e i n d e n ) S e. M ajes tät der König haben m ittels Allerhöchsten Erlasses vom 23. 13. 19l)1 zn genehmigen geruht, daß 1. der G utsbezirk A lta n m it der Gemeinde N m th a l zu einer Landgemeinde m it dem Nam en A m th a l vereinigt w ird ; 2. aus der Ortschaft Schmollen unter Abtrennung vom G ntsbezirk Schloß B irg la n eine Landgemeinde m it dem Nam en Schmollen gebildet w ird.

— ( P e r s o n a l v e r ä n d e r n n g e n i n der

A r m e e . ) S c h i l d k o v f . Zahlm eister vom J n f t r .- Regt. N r . 176, nnter Ueberweisung zu der KorpS- inteudantnr des 17. Armeekorps, znm M i l i t ä r - inLendantursekretär ernannt. S i m o n , Z a h l­

meister vom 2 .B a t l. J n ftr.-N e g ts . von der M a rw itz (8. Bom m .) N r . 61, znm 2. B a t l. J n ftr.-N e g ts . von Borcke (4. P o m m 1 N r . 21 versetzt.

— ( P e r s o n a l i e n v o n d e r P o s t ) Versetzt ist der Postgehilfe O sw ald Hesse von T h o rn nach M arienw erd er.

- - ( D a s F e s t d e r g o l d e n e n H o c h z e i t ) feierte heute H e rr Ralhszim m erm eister S ta d tra th Behre,isdm ff m it deiner G a ttin . DieGlückwüttsche des M a g is tra ts überbrachte dem J u b elp a ar ein aus den .Herren Bürgermeister Stachowitz und S tad trä th e n K riw es nnd Löschmann bestehende D eputation, welche dem Jub elpaare auch die dem­

selben von S r . M rjestät dem Könige verliehene Ehejnbilättm sm edailte i„ G old m it der Z a h l 50 überreichte. Auch die Baugewerksinuttttg. deren Ehrenobermeister der J u b ila r ist, entsandte eine D eputation zur Beglückwünschnng; die Deputation überbrachte ein in der Knnstgärtnerei von Engel- hardt angefertigtes Arrangem ent der seltensten blühenden B lu m en , das die Emblemen des B a n - geweiks in M h rth e n zeigt. D a s Ju b e lp a a r hat die Freude, den seltenen Jn b ilän m S ta g im Voll­

zähligen Kreise seiner Fam ilienangehörigen begehen zn können, die alle von au sw ä rts herbeigeeilt sind.

— ( D e r V e r e i n d e r P o s t - n n d T e l e - g r a p h e n a s s i f t e n t e n ) hätt seine diesjährige Generalversammlnug am F reitag den 7. d. M tS . im Schützenhanse ab. Aus der Tagesordnung steht unter anderem: W a h l des Vorstandes. Jahresbe­

richt des S chriftführers nnd Kasstrers.

— ( D e r B a z a r d e r g r a u e n S c h w e f t e r n ) , der ^ stern nachmittags nnd abends im A rtnshofe ftattjan d , hatte sich eines äußerst regen Besuches zn erfreuen. I m großen S a a le wogte eine kauf­

lustige M enge hin und her und die reizenden jungen Dam en, die hier zumeist ihre Verkaufs»

stände halten, wurden es nim m er müde. dem Schauenden ihre Sachen so schön anzupreisen, daß er nicht widerstehen konnte und kaufen mußte.

D a w aren Tische, an denen eS Kaffee, Kuchen nnd sonstige süße Leckereien gab. daneben wieder Grog, feine Liköre, Z ig arre n und Z ig arre tte n , nnd dabei fü r verhältnißm äßig wenig Geld. A u einem an­

deren Berkansstische w aren drei anmutige junge Dam en bemüht, ihre W aaren . Schlummerkissen, Deckchen, Kästchenrc. möglichst bald recht Vortheil- Haft loszuschlagen nnd von B ln m en d nft umgeben priesen daneben wieder zwei nicht minder reizen­

de F räu lein s die Kinder des F rü h lin g s dem V o r­

übergehenden an. Z w e i Grabbetkörde m it allerle i schönen Sächelchen. eine Glücksbude nnd ein Schnnrrrad sorgten fü r U nterbaltu n g nnd brachten manchem einen schonen G ew inn. DaS Podium w a r m it B lattp flan zen und buntblnhen- deu Blumenstöcken bestanden in einen kleinen G arte n verw andelt nnd auch hier hatten schotte Dam en ihre Berkansstische aufgestellt und lobten nimmermüden M u nd es die G üte und Schmack- haftigkeit der B o w le, das A rom a der Z ig a rre tte n nnd die Süßigkeit der T o rte. V on dem M i t t e l - balkon herab klangen, nm das ganze stimmungs­

voller nnd anheimelnder zu gestalten, die Weisen der 61er Kapelle. ^ W e r sich gns dem T ru b e l des Hanptsaales zurückziehen w ollte, brauchte n ur den rothen S a a l aufzusuchen, wo er sich dem be­

haglichen Genusse eines Kaffees m it T o rte , eines Glases W ein, B o w le oder w as er sonst liebte, hin­

geben konnte. Von Z e it zn Z e it fanden im hin­

tersten S a a le Vorführungen lebender B ild e r statt und jedesmal w aren die Vorstellungen gut besucht, zumal sie auch wirklich prächtig a rra u g irt waren.

D as erste B ild stellte G laube, Liebe nnd Hoffnung dar. Links die Liebe, in der M i t t e der G laube, eine schöne Mädcheugestalt vor einem Kreuze knieend. und rechts die Hoffnung im grünen G e­

wände. D a s zweite B ild , das erst durch ein stimmungsvolles Gedicht erläu tert wurde, w a r der B lu m en Rache betitelt. V o m D n ft all der bunten Kinder F lo ra s getödtet. liegt eilt reizendes Mädchen anf weichem P fu hle, rings nm sie die farbeiiblttllrn Rächer, von kleinen Kunden nnd Mädchen dargestellt. D a s nächste B ild . die vier Jahreszeiten, bedurfte keiner E rk läru n g , es sei bemerkt, daß sein Arrangem ent sehr passend ans- gedacht w a r. D a s Schlnßbiid M auerblüm chen zeigte nicht, wie man Wohl verm uthet hatte, ver­

lassene Mädchen, sondern — H erren, die gelang­

w e ilt nnd müde die W ände des Vallkaales

„zieren". S äm m tliche B ild e r, die lebhaft beklatscht wurden, waren bengalisch beleuchtet. Schließlich brachte ein Tänzchen auch den jungen Dam en nach M ü h ' und A rb e it reiches Amüsement. W ie w ir erfahren, ist das finanzielle Ergebniß deS B a zars ein recht erfreuliches, der R ein ertrag stellt sich anf 2100 M k .

— ( Z u r V e r g e b u n g d e r A r b e i t e n u n d L i e f e r u n g e n ) znm Ausbau der 940 M e te r langen Dorfstraße in Siem on stand heute ein Submissionstermin beim Kreisausschuß an. G e­

bote wurden abgegeben von G S o p p art-T h o rn m it 2 l 913.80 M k .. von I . G ro ffer-T h o rn m t 17453.70 M k .. von I . Kruzpuski-Lonzhu m it 16771 M k . Z n m Ausbau der S tra ß e hat der KreisanSsämtz aus dem Wegebanfonds eine B e i­

hilfe von 15000 M k . bew illigt, welche in drei Jah res rate n m it je 5000 M k . an die Gemeinde gezahlt werden w ird Den anschlagsmäßigen Ausbau der S tra ß e nnd die dauernde U n ter­

haltung derselben im Zustande der Bauausführung hat die Gemeinde rechtsverbindlich übernommen- auch giebt sie den znm B a u erforderlicher»

S and aus der Kiesgrube nrientgeltllch her.

- ( V e r p a c h t n » g.) Dre Erhebung des Brücke^

geldes auf der Eisenbahnbrücke soll vom 1 - A p n wiederum znr Verpachtung kommen, wozu T e n n auf den 15. F eb ru ar in dem Betriebsbm earr königlichen Ostbahn in Brom berg ansteht. ^ Direktion der königlichen Ostbahu hatte a n ^ " g ^ mehrere J a h re hindurch durch eigene Bea das Brückengeld erheben lasten nnd dann nrev J a h re die Brückengelderbebnna verdachtet.

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