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Thorner Presse 1902, Jg. XX, Nr. 101 + Beilage

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Bezugspreis:

kür T h o r » Stadt mid^ Borst ädtc: srci^iuz Hn,,s v ie rte ljk ih rli^ ^ !) Mk., »wiiatlich 75 Pf., liir"a»^s>v ä r ts : bei alle» Kaiser!. Postanstalte» vierteljührlich 2.VV Mk. ohiie^Beslellgeld.

^ Ausgabe:

««glich a b ends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.

Schriftlkitnng und Geschäftsstelle:

Katharittettstrasze 1.

Jerusprech-Auschlnsz N r. 57.

Anzeigenpreis:

dle Petilspaltzeile oder deren Rannt 1b Ps., für lokale Geschäfts- und Privat-Anzeigen 10 Pf. — Anzeigen werden angenommen in der Geschäftsstelle Thor», Katharinen- ftraße I , den Vermittelnngsstellen „Jnvalidendanl", Berlin, Haasenstein n. Vogler, Berlin und Königsberg, sowie von allen andere«» Anzeigen-BermittelnngSstellen des I n - nnd Anslandes.

Annahme der Anzeigen slir die nächste Ausgabe der Zeitung bis 2 Uhr nachmittags.___

X - 101. Donnerstag den 1. Mai 1902. _ XX. Z-Hrg.

F ü r die M on ate Mai und Jnut

kostet die „Thorner Presse" m it dem Jllustrirteu Souutagsblatt durch die Post bezogen 1,35 Mk., in den Ausgabe-

stelle» 1,2» Mk. ^

Bestellunaen nehme» an sämmtliche kaiser­

lichen Postämter, die O rts - und Land- brieftrager, unsere Ausgabestelle» und w ir selbst.

Geschäftsstelle der „Thorner Presse",

Katharinenstr. 1.

Politische TageSschan.

Nach den Erörterungen im Seuioren- koiivent des R e i c h s t a g s , die am Diens­

tag stattfanden, werden die Silrnnge»

bis nahe an Pfingsten heran dauern. Es sollen »och das Branntweinsteuergesetz und die Zuckerstenervorlage berathen werden.

Dem Reichstage ist die Z u c k e r k o n - v e n t i o n sowie der Gesetzentwurf wegen

A b ä n d e r u n g deS Zuckerst euerge-

s e tz e S m it einer Denkschrift nunmehr znge- gangen. Durch den Gesetzentwurf werden der zweite und dritte T h eil des Znckerstener- gesetzes vom 27. M a i 1896, welche die Be­

stimmungen über den Zuschlag znr Zucker stener und die Ansfuhrznschiisse betreffen, aufgehoben. Artikel zwei setzt die Znckerstener aus 16 M a rk pro 100 Reingewicht fest lbisher 20 M a rk ). Artikel drei bestimmt:

w ird Zucker, welcher vor den, In krafttreten dieses Gesetzes in die Niederlage aufgenommen wurde, „ach dem genannten Zeitpunkte in den freien Verkehr oder in die Zuckerfabrik übergeführt, so ist der darauf gewährte AnS- sllhrznschiiß zurückzuzahlen. Nach Artikel vier tr it t dieses Gesetz gleichzeitig m it dem am 5. M ä r z 1902 in Brüssel zwischen dem Reiche und einer Anzahl anderer Staaten abge­

schlossenen V e rtrag über Behandlung des Zuckers am 1. September 1903 inkraft.

I » C e l l e - G i f h o r » - P e j u e ist die Stichwahl zwischen dem Nationalliberalen W ah l nnd dem Welsen v. d. Decken auf den 2. M a i festgesetzt. — Nach dem amtlichen Wahlergebttiß wurden bei der Hanptwahl 7382 nationalliberale, 6080 welfische, 4673 bündlerische n»d 5420 fozialdemokratische Stim m en abgegeben.

I m ö s t e r r e i c h i s c h e n Abgerodueten- hause appellirte am M on tag bei der beendig­

ten Berathung des Budgetkapitels „Indirekte Steuern" der Abg. Mastalka an den Finanz- minister, die österreichische Znckerindustrie nicht zugrunde gehen zu lassen, und bezeich­

net die B r ü s s e l e r Z u c k e r k o n v e n t i o n als unannehmbar. Redner beklagt, daß den diplomatischenBertretnngen nicht fachmännische V ertreter beigegeben seien, und fuhr dann fo r t: „W äre dies geschehen, so hätten w ir in Brüssel nicht in die uns von England ge­

stellte Falle gerathen können. D ann hätten sich auch die von der Linken so w arm ver­

theidigten Früchte der Dreibnndpolitik be­

thätigen können, und w ir wären nicht von unserem theueren Bnndesgenoffeu in schwerer Stunde im Stich gelassen worden." Bericht­

erstatter M enger gab einen Ueberblick über die im Lause der Debatte bezüglich der Brüsseler Konvention geäußerten Ansichten nnd meinte dann, ei» endgiltiges Urtheil über die Brüsseler Konvention sei freilich noch nicht möglich, aus keinen F a ll sei es aber angezeigt, sie ganz zu verwerfen. Die Regierung müsse durch eine Enqnßte der an der heimischen Zuckerproduktion betheiligten Stände m it Unterstützung von Kaufleuten jener Länder, nach denen die Ausfuhr gebe, die Unterlagen verschaffen für die Benrthei- lnng der Frage, ob es Vortheilhast sei, der Konvention beizutreten oder nicht.

I m vorigen Jahre wurden bekanntlich recht unerfreuliche Mißstände bei der L e m - b e r g e r Stenerverwaltung aufgedeckt. Nicht weniger als vier M illion en Stenerriickstände sollen damals koustatirt worden sein. Die Leinberger Steneradministration scheint sich seitdem nicht gebessert zu habe», denn »ach der „Schief. Z tg ." w ird ihr vom 1. Ananst d. J s. ab die Eintreibung der landesfürst- lichen Steuern entzogen.

D er „Germ ania" zufolge erwiderte der P a v s t bei dem Empfange der V ertreter von 30 katholischen Vereine» D e u t s c h ­ l a n d s am M on tag auf eine Ansprache des Fnrste» Löivenstein, er freue sich außer­

ordentlich über die Gefühl« der Treue, welche die V ertreter hergeführt hatten. E r er­

mähnte sie in ihrer edlen Haiidlnngsweise

zum besten der Kirche und der Gesellschaft fortzufahren, welche von Gefahren aller A r t bedroht sei. D aß eine große deutsche P ilg e r­

fahrt für Anfang 1903 angemeldet sei, be­

reitete ihm eine besondere Freude nnd er ertheilte aus vollstem Herze» seinen aposto­

lischen Segen. Es sei ihm eine besondere Freude, die Vertreter der deutschen katholischen Vereine zu empfangen. I n Deutschland sei es nothwendig am Errungenen festzuhalten nnd rastlos weiterzuarbeiten, um auch die von der Kirche getrennten Seelen m it der­

selben zn vereinen. Sodann wurden die Anwesenden vorgestellt, darunter der Abge­

ordnete Noeren. D e r Papst bedauerte leb­

haft den Tod Liebers, den er den Nachfolger WindhorstS nannte. DaS Z e n t r n m möge unentwegt fortarbeiten, um der Kirche in Deutschland in jeder Weise zn ihrem Rechte zn verhelfen.

D er i t a l i e n i s c h - s c h w e i z e r i s c h e Zwischcnfall dürfte bald seine Lösung finden.

I n der italienische» Kammer erklärte am Sonnabend der M inister des Aenßeren, P rin e tti, daß er in einer Unterredung m it dem schweizer Gesandten in Rom angeregt habe, eine ruhige Aufforderung der Schweiz zu einer freimüthigen Auseinandersetzung zwischen dem italienische» Gesandten in Bern, Silvestrelli, und dem schweizer Bnndes- rath.

I n der i t a l i e n i s c h e « Kammer theilte am M on tag der Ministerpräsident m it, daß der König daS Entlassnngsgesnch des Kriegs­

ministers General di S au M a rtin a ange­

nommen und den Markneminister M a r i«

mit der einstweilige» Verw altung des Kriegs- mittlsterinnis betraut habe.

I » V e n e d i g geriethen in der Nacht zinn Sonnabend Offiziere und Mannschaften des amerikanischen Kreuzers „Chicago" auf dem Markusplatz hart aneinander, wobei sie die friedenstifteuden Polizisten nnd B ürger mißhandelten. Ein M a jo r «nd zwei Offiziere wurden verhaftet.

D ie l u x e m b u r g i s c h e Regierung wurde von der Abgeordnetenkammer m it Stimm eiieinheit ermächtigt, provisorisch für Luxemburg eine Schanniweiiistener unter denselben Bedingungen lind m it demselben

Steuersatz wie im deutsche» Reich einzuführen, sowie behufs Vertheilung der Taxe zwischen den Zollvereinsstaaten nnd dem Großherzog- thnm ein Abkommen zu treffen.

W ie a»S P a r is gemeldet w ird, kommt am M ittwoch das am 19. Febrnar d. J s . in P a ris unterzeichnete Protokoll zur V e r­

öffentlichung, durch welches die diplomatischen Beziehungen zwischen F r a n k r e i c h «nd V e n e z u e l a wiederhergestellt werden. AnS dem Protokoll ergiebt sich, daß die von französischen Staatsangehörige» verlangten Entschädigungen für Verluste, die sie in Venezuela infolge des Anfstandes von 1892 erlitten haben, einem Schiedsgericht unter­

breitet werden sollen, zn welchem Frankreich und Venezuela je einen Beisitzer ernennen Dieselben sollen in CaracaS zusammentreten Zum Obmann des Schiedsgerichts haben beide Regierungen aufgrund gemeinsamen UebereinkommenS den spanischen Botschafter in P a riS Leon y Castillo gewählt.

D ie L o n d » n e r B lä tte r melden: Bruce Jsm ay, der Chef der White S ta rlin ie hat in Liverpool eine«» Berichterstatter gegen­

über die Nachricht, die W hite S ta rlin ie sei verkauft worden, für durchaus nnbegründet erklärt; auch daß ein amerikanisches Syndikat Aktien der Gesellschaft im Besitz habe, wurde von Bruce Jsm ay nachdrücklich in Abrede gestellt.

D as Bieheinsnhrverbot aus R u ß l a n d w ird m it der Seuchengesahr begründet Um diesen Grund zu beseitigen, hat nach der

„Münch. A llg. Z tg ." das russische M inisterium des In n e r » jetzt eine Reform des Veterinär- wesens für die zehn WeichselgonvernementS ausgearbeitet. Dieser E n tw u rf soll bereits im ReichSrath bestätigt worden sei» nnd w ird demnächst Gesetzeskraft erhalten.

Am Sonntag fanden in S t o c k h o l m Kundgebungen für das allgemeine S tim m - recht statt» an denen sich 3 0 — 40 000 P e r­

sonen betheiligten. Auch in den meisten schwedischen Städten wurden ähnliche Kund- gebnngeu veranstaltet. Die Ruhe ist nirgends gestört worden.

Die b u l g a r i s c h e » M inister Dauerr und Sarosow, die ebenfalls wegen Ab schlnffes einer Anleihe in P ariS weilen, wur»

Pieter Lafras und seine Familie

Eine Erzählung anS dem Freiheitskriege der Buren von A. v o n L i l i e n c r o n .

15. Fortsetzung.

--- M a H d n r a v e r b o t e n . ) Lafras hatte neben D irk gestanden, al dieser seine M eldung vorbrachte, aber nicht dazu gesagt; nur seine Augen, die den Soh>

m it keinen, Blick verließen, hatten in stolze Freude geleuchtet. Erst als D irk sich z«»i Gehen wandte, legte P ieter ihm die Hau auf die Schulter:

„D u hast Dich brav gemacht, mein Sohn, sagte er, „ich bin zufrieden m it D i r ! "

Des Knaben Wangen färbte» sich purpurn m " . W o rt der Anerkennung aus de Bakers M unde w a r für ihn nur ein Spar!

Kräfte b"* "«bersten Anspannnng seine

„M e in V a te r soll auch heute m it m ir zn fr eben sem. wen» w ir den Spionsko, stürm en!" gelobte er.

Eine Stunde später standen 550 Bure!

an. Fuße des Spionskop. gege« -weita»

send Engländer vorzugehen.

D e r alte Potgicter schritt zwischen seine!

Enkel», die Zw illinge znr Rechten, D irk zn sinken. Sein Kopf w ar erhoben, aus de!

Augen leuchtete jugendliches Feuer,

als die großer T ag !" sagte er zu beginnen" sa»""elte». um de» S tu r»

m it dem k l e i n e , Z ° b a o t h w ir

sein und den An., Getreue!

traut! Vorwärts K ^ ' ' ^ O

siegen, und was fällt W.r werde!

E in riesenhafter Bn« '

Sahne vorauf, und v o rw ä /ts ^ a in n *

Berg hinan. Zischend ,,„d pfeif?«!? bearük tm sie die Knackn der Enaländer. mch stb

prasselte eine wohlgezielte Salve auf sie nieder.

Potgieter sah P a u l nnd Andries, von dem tödllichen B le i getroffen, zusammensinken.

Zw ei junge Menschenkinder, die an einem Tage das Licht erblickt hatten, schlössen nun auch zn derselben Stunde die Augen zum letzten Schlummer.

W a r das wirklich der Tod, der sie nieder­

gestreckt hatte, oder lagen sie blutend und besinnungslos am Boden?

W ie ein Gedankenblitz schoß diese Frage durch den Kopf des alten Buren, als er seine beiden Enkel fallen sah. Aber ihm blieb keine Z eit, sie aufzurichten, denn von einer Kugel zu Tode getroffen, sank der Fahnen­

träger nieder.

Schnell entschlossen w a r Potgieter an seiner Seite, riß die Fahne aus des Todlen Hand und stürmte vorw ärts. Sein H n t w a r dabei zn Boden gefallen, «nd die Sonne leuchtete auf seinen, Haupte nnd B arth aa r.

Noch einmal, wie in seiner Jugend, überkam ihn eine flammende Begeisterung. Sein altes Gesicht strahlte, er drückte die Fahne fest an seine Brust nnd jauchzte initten im Kugel­

regen, jauchzte, wie er das wohl als sech­

zehnjähriger Bursche gethan hatte, wenn ihm ein Meisterschuß gelungen w ar.

D a krachte wieder eine Salve a„S der verschanzten Stellung, die der Feind anf halber Höhe des Berges eingenoinmen hatte.

Zwei Kugeln hatte» Potgieter getroffen, sie hatten ihn kampfunfähig gemacht aber ihm nicht die Besinnung geraubt. Von B lu t über­

strömt brach er zusammen.

W as aber waren für ihn Wunden nnd Schmerzen? E r achtete sie kaum. N u r eine Frage bohrte sich quälend in sein H irn . —

«Die F ahne! W er w ird die Fahne tragen?"

D a horch! Rasche Sprünge hinter ihm — nackte Füße gleiten über den felsigen Boden, und »,m streckt sich aus zurückgeschobenem Hemdärmel eine derbe Knabenhand nach der Fahne.

„G roßvater! H ier bin ich!" jubelte D irk.

„Ich trage die Fahne!"

Des Alten K räfte schwinden m it dem rinnenden B lu t, aber die zitternden Lippe»

murmeln »och:

„G ott segne Dich, mein Junge!" nnd die

„mschleierten Augen verfolgen stolz n»d glück­

lich jede Bewegung seines Lieblings.

D er schwingt die Fahne über seinen, Kopse, ein stolzes Glücksgefühl schwellt seine Brust, und jubelnd bietet er die ungeschützte Brust den feindlichen Geschossen dar, während er geflügelten Laufes vorw ärts eilt. E in brau­

sendes H n rrah ertönt a»S den Reihe», der Buren, als sie des jugendlichen Fahnenträgers gewahr werden.

M i t neuen, Ungestüm dringen sie vor, nnd ihren» jungen, todcsmuthigen Führer folgend, breche» sie wie eine Lawine durch die B er- schauznnge» der Engländer.

Potgieter hatte das H n rra gehört, daS seinen, Lieblinge galt, er hatte gesehen, wie die Seine» durch die Verschanznngen brachen, nnd »,»»» konnte daS Gebet Simeons seinen, Herzen entströmen: „H err, nun lässest D u Deinen Diener in Frieden fahren!"

Doch «ins blieb ihm «och zu thun. E r wollte sehen, ob seine erlöschende K raft noch in,stände wäre, de» Enkeln einen Dienst zu erweise», die etliche Schritte abw ärts liege»

„Hißten. Langsam rutschend kam er vorw ärts, dein, die Füße versagten ihm den Dienst, so­

bald er versuchte, sich ans-nrichten. Aber die zähe W illenskraft, die ihn während seines ganze» Lebens beherrscht hatte, siegte auch

jetzt über den inorschen Körper. E r erreichte den Platz, wo P a u l »nd AndrieS nebenein­

ander ausgestreckt lagen. Seine Hand g litt tastend über das kalte Antlitz der Enkel, und sein Blick las aus den gebrochenen Augen der beiden, daß der Tod hier seine Opfer ge­

fordert hatte.

D er Alte stöhnte nicht, jammerte nicht, er strich nur «och einmal über die verblaßten Wangen der beide» und murmelte dabei:

„ I h r w artet wohl schon da drüben aus den Alten. N u r G e d u ld ! E r macht'S nicht mehr lange!" Dann legte er den müden Kopf an eine Felskante und folgte m it de»

Augen den Seinen, die vorw ärts stürmte«

— vorw ärts.

W eiter sickerte das B lu t aus den Wunden des alten Buren — dunkle Schatten trübten seinen sonst so scharfen Blick — er vermochte nichts mehr zn sehen — nichts mehr zn denken.

D e r Lärm des Gefechts drang nicht »„ehr an sei» O h r, denn leise — unmerklich kam der Tod. E r schloß dem wackern Kämpfer dir Augen und ließ ein Lächeln auf seinem alten Gesicht zurück.

Inzwischen kletterte» die Bnren aufwärts, überall hinter Buschwerk und Gestein Deckung suchend, und wurden von einem Hagel von Geschossen überschüttet. Unaufhaltsam w ar ihr A ngriff, denn sie fühlten, daß sie zum Siege vorgingen. Staub und P u lver hatte ihre glühenden Gesichter geschwärzt, daS Herz pochte in wilder Erregung, und die schwer arbeitende Brust schlug hoch.

Volle vier Stunden dauerte der A ngriff.

D e r Erfolg bleibt überwältigend, denn wäh­

rend die Buren die Engländer anS ihren festen Plätzen völlig herausgeschossen hatten,

(2)

den am Dienstag von» M inister des Aeußern Delcaffs enipfange».

Aus Ersuchen der türkische»» Regierung hat die s e r b i s c h e Regierung jede Durch­

fuh r von Waffen durch serbische» Gebiet ver­

boten.

Nach M eldung au» London erklärte eine M it großen Finanziuteresse» in Südafrika, speziell in Rhodesia, direkt in Verbindung stehende Persönlichkeit einen» V ertreter des

» D a ily Chronikle- gegenüber in der Lage zu fei», zu wisse»», daß die Nachricht, die K a p—

K a i r o - B a h n »verde in daSGebiet des Kongo- staateS abgelenkt werden, vollkommen un­

richtig sei. DaS WilliamSsyndikat habe zwar eine werthvolle Konzession von der belgischen Regierung verlangt, aber ob es seine Linie in Verbindung m it der K a p —K airo-B ahn bringen werde, daS hangt von den Bedin­

gungen ab, die man bereit wäre, ihm zu stellen.

W ie aus S a n t a D o m i n g o gemeldet w ird, hat sich der Vizepräsident H oratio Basqnez an die Spitze einer Erhebung gegen den Präsidenten Jimenes gestellt.

I m N i g e r g e b i e t haben die Engländer den Mohamedaner» einen schweren Schlag

»«gefügt. W ie dem .S ta n d a rd - aus Zebba von» 28. M ä r z gemeldet w ird, ist ain 6.

Februar von Zebba anS eine Expedition englischer Truppen aufgebrochen und hat den König von Kontagora gefangen genommen.

D er König w a r im Februar 1901 geschlagen worden, aber m it den» H anpttheil seiner Streitmacht entkommen »ind hatte in einem befestigten Lager bei Kaya in der Nähe von MaSka S treitkräfte in der Starke von zehn­

tausend M a n n zusammengezogen. A ls die britischen Truppen daselbst einträfe»», fanden sie da« Lager verlassen. D er König w ar

„ach Kano geflüchtet. D er Gegner wurde dorthin verfolgt und nach einigein W ider- stand besiegt lind ergab sich. D er gefangene König ist der Neffe des S u ltan s von Sokoto.

Nach P e k i n g ist der chinesische Hof von eine»»» Ausflug nach den» Jagdpark zurückge­

keh rt^____________________________________

Deutsches Reich.

« e r » » ,. 29. A p ril 1902.

— Aus Eisenach w ird berichtet: B ei der heutigen Friihstiickstafel auf der W artb urg trug der Jenaer Kirchenchor vor Seiner Majestät den» Kaiser und dem Großherzoge altdeutsche Gesänge vor. D e r Kaiser unter­

nahm m it dem Großherzog und einigen Herren des Gefolges nachmittag« 3 U hr einen S paziergang über die »Hohe S o n n e - nach W ilhelm sthal und kehrte von dort um 7 Uhr «ach der W artburg zu Wagen zurück.

F ü r den Abend sind z»m D in er geladen General der In fa n te rie von Wittich, Ober- hofmeister G ra f Medem, Generalintendant v. Vignau und M a jo r von Wartenberg.

— D e r Grokherzog von Bade»», der L I» suite des ersten Seebataillons steht, hat seine Theilnahme au der in Kiel am 13. M a i stattfindenden Jubiläum sfeier des 80jährigen Bestehen» diese» Truppentheiles zugesagt.

— D ie „Nordd. Allgen». Zeitnng- meldet:

D er Reichskanzler empfing heute den V o r-

betrug ih r Verlust bei diesem Meisterstücke einer Heldenarbeit nur 35 M a n n .

D irk w a r einer der ersten» der den fels- u,«säumten Rand erreichte. D a» feindliche Feuer »var verstummt, und m it lautem Jauch­

ze» und freudigen Rufen schwangen sich jetzt die B uren über den Rand, während die letzten Vertheidiger des Kopje seitwärts den Hügel hinab flohen.

Jetzt erst erkannten die Sieger den volle», Umfang der verheerenden Wirkung ihrer Ge­

wehre. Haufen von Todten lagen umher, und Verwundete ächzten am Bode».

Verschiedene englische Soldaten knieten

«och hinter Felsstücke»», als ob sie lebten, das Gewehr in Händen, den Helm auf dem Kopfe.

Aber sie waren todt. Ein Schuß in den Kopf hatte sie so plötzlich getödtet, das sie ihre Stellung nicht verändert hatten.

D ie mächtigen Gestalten der Buren er­

schienen jetzt überall auf dem Kopje und senerteu von oben herab «och ihre Gewehre auf die Fliehenden ab. Auch D irk sprang über die todten und zuckenden Leiber weg und eilte an den jenseitigen Hang, von dem die letzte», der besiegten B riten flüchteten. I » toller Hast eilten sie vorw ärts, daS Knattern der Gewehre hinter ihnen wirkte wie das Knallen der unbarmherzigen Peitsche, die auch die abgehetzten Kreaturen noch einmal

»ur äußersten Leistungsfähigkeit anspornt.

Todesangst beflügelte die Schritte der Fliehen­

den, die von Fels zu Fels in toller Hast sprangen. Manche stürzten dabei kopfüber und brachen den H a ls oder fielen n iit zer­

schmetterten Gliedern in eine Schlucht. Andere wieder wurden mitten im Lauf oder Sprung von der tödtlichen Kugel ereilt und brachen m it einem gellenden Schrei zusammen.

(Fortsetzung folgt.)

sitzenden des Direktorium s des Vereins der deiitschenZnckerindustrie geheimen Regierung»- rath König.

— Nach Düsseldorf zur Eröffnung der Ausstellnng begeben sich morgen der Reichs­

kanzler G ra f B ülow , der M inister der öffentliche»» Arbeiten v. Thielen, der K ultus­

minister D r . S tu d t, der Finanzminister F rb r. V. Rheinbaben, der M inister de»

In n e rn F r h r . v. Hauinierstein und der Handelsminister M ö lle r. Nach den» E r- öffnnugsprogramm w ird de« Reichskanzler sprechen und das Hoch auf den Kaiser aus­

bringen.

D e r BnndeSrath hielt heute eine Sitzung ab.

— D e r Präsident der „ V irg in ia and Carolina Chemical C o .-, S . T . M organ , ist aus Richmond (B a.) über P a ris hier ein­

getroffen. — D ie V irg in ia and Carolina Chemical Company ist eine Gesellschaft mit einem K apital von 25 M illion en D ollars, welche sich ausschließlich m it der Verwerthung von Kalisalzen und anderem M ineraldünger beschäftigt.

— D ie heutige Subskription auf die 4prozentige W iener Jnvestitionsanleihe ist sogleich nach Eröffnung geschlossen worden.

D ie Ueberzeichnnng ist eine so große, daß auf freie Stücke wahrscheinlich keine Z n - theilnngen, anf Sperrstiicke uur geringe Quoten entfallen dürften.

— Gegen das Verhalten der belgischen sozialistischen Parteifü h rer wurde in einer gestern im Palasttheater stattgehabten, stark besuchten sozialdemokratischen Volksversamm­

lung Stellung genommen. D ie bekannte soz. Agitator»»» C lara Zetkin, die das Refe- ra t erstattete, besprach die Entwickelung des SozialismnS in Rußland nnd Belgien und kam dann auf die belgischen Unruhen zu spreche». M i t scharfe» Worten geißelte sie das Vorgehen der belgischen Sozialisten- führer, die, nachdem sie m it lauttöneuden Phrasen für den Generalstreik eingetreten waren, denselben beendigten, ohne daß die Regierung irgendwelche Zugeständnisse ge­

macht hatte. Auch über den Spezialbericht- erstatter deS „ V o rw ä rts -, der die Sache so hingestellt habe, als ob die Sozialdemokratie gesiegt hätte, sprach sich die Referent»» sehr abfällig aus und erklärte dieses Vorgehen als politische Kannegießerei. D er Ansgang der belgischen Unruhen sei, wenn 'auch keine politische, so doch eine moralische große Niederlage gewesen. I n der Diskussion nahn»

auch P s a rre r N a n m a n n . der erst kürzlich von B elgien zurückgekehrt ist, das W o rt. E r er- klärte sich m it den AnSführnuge» der Rednerin ziemlich einverstanden, doch sei seiner Anffassiiug nach ein derartiger Gene­

ralstreik zwecklos. E r müsse diesbezüglich das bekannte W o rt „der Generalstreik sei nur eine P räm ie für die ausländische Kon­

kurrenz- anwenden. Nachdem noch ein Redner gesprochen hatte, wurde die V e r­

sammlung nach nahezu vierstündiger D auer geschlossen.

— D er „ V o rw ä rts - theilt ein Schreiben de» B erlin er Polizeipräsidiums m it, wonach die überwachenden Polizeibeamte» angewiesen worden sind, in polizeilich überwachte» V e r- einsversammluuge» von der Befugniß, die Entfernung der Frauen zu verlangen, dann keine» Gebrauch zu machen, wenn diese »ur als Zuschauerinnen nnd nicht als Theilnehmer- inne» erschienen sind, nnd diese ihre Eigenschaft auch durch ihr Verw eile» in von dem eigentlichen VersammlungSranm räumlich getrennten Plätzen äußerlich her­

v o rtritt.

— I n Kattowitz soll ein polnische» B er- einShauS m it VrreinSriiumen und Sälen er­

richtet »verde». D ie Sammlungen hierfür haben bisher 25 000 M a rk ergeben.

Gtralsund, 29. A p ril. W ie die „ S tra l- snndische Z eitu n g - meldet, ist der frühere Oberpräsident der P rovin z Westfalen von Hagemeister auf dem Gute Clausdorf bei Stralsund gestorben.

Hamburg, 28. A p ril. D er Kabeldampfer lodbielski- erhielt Befehl, demnächst de»

antischcn Ocean abzulochen n«d o»e eerestiefeii festzustellen, da eur ueu s lttsch-amerikarnschen Kabel gelegt werden

Karlsruhe, 28. A p ril. Den Schluß der

«ffeste bildete die F e s t v o r s t e l l t t n g H o > >

:ater, welcher der Großherzog, d»e Grotz- czogin, die hier anwesenden Fürstlichkeiten,

> M inister, die Generalität, die Spitzen der Horden, Deputationen der Studenten und

»meu der Gesellschaft beiwohnten. D er

»mann der Stadtverordneten Professor

»ldschmidt brachte bei dem Erscheinen des oßherzogS eiu Hoch aus. Nach einem stmarsch folgte ein Testspiel von Vierordt, mlich eine dem gegenwärtigen Fest ent­

deckende Bearbeitung von Schillers

»ildignng der Künste-. D ie Vorstellung lob m it der Festwiesen-«»»« anS WagnerS eistersinger.

Dresden, 29. A p ril. «-ruf

Waldersee tra f heute früh gegen 10 Uhr auf den» Hauptbahnhof ein und wurde im A uf­

trage des Königs von den, Generaladjutanten, Generalleutnant Broizem begrüßt. Ferner waren unter anderen zur Begrüßung er­

schienen: der Stadtkommandant General-

"'.?lor von Stralenheim und Hanptmann

».offler, der dem Grafen zum Dienst znge- the,lt »st. Um '/ .2 Uhr w ird G ra f W alder­

see von» König in V illa Strehlen empfangen werden; daselbst findet nm 2 Uhr eine Tafel statt, an der auch P rin z Georg, der Kriegs­

minister, Generaladjutant Broizem und andere thellnehmen.

Feldmarschall G rafs und Gynäkologe einen bedeutenden Ruf erworben;

Provinzialiuul,richten.

diesem Jahre. S töre find bis dahin „och nicht gefangen, anch Lachse und andere werthvolle Fische gehen nicht in die Netze. Der hohe Weichselwafser- stand nnd die kalte W itterung schädigen das Fiscbercigewerbe sehr.

Marienwerder, 25. A pril. (D as tragische Ende des Feuerwehrmannes Draheim). der bei dem Brande der Lilienthal'schen Dampsmühle in Bäcker- mühle verunglückt ist. ist einem seltsame» Z ufall heiznmesskn. An der Unglücksstätte w ar zunächst nicht er, sonder» sei» Kamerad Tischlermeister Sieblitz m it der Führung eines Stahlrohrs zirr Ablöschung der Flamme» beschäftigt. Bei dieser Thätigkeit e rlitt H err S . plötzlich einen kleinen, aber niibegnemen Schaden an seiner Kleidung, der ihn veranlaßte, feinen in der Nähe stehenden Kame­

raden Draheim zu bitten, anf einen Augenblick die Schlanchspitze zu führen, damit er das Kleidungs­

stück ordne» könne. D . sprang herbei und S . tra t ein wenig zurück. Kann» hatte Draheim seine Thätigkeit begonnen, als ein Theil der Umfassungs­

mauer des fünsstöckigen Gebäudes anf den Unglück­

lichen herniederstürzte und ihn unter glühendheißen Trümmern begrub. Tieferschüttert ging sei» auf so wunderbare Weise vor dem sicheren Tode be­

w ahrt gebliebener Kamerad Sieblitz daran, den Verschüttete» aus dem Grabe hervorznholen.

W äre der Einsturz « n r wenige Sekunden früher erfolgt, so wäre Sieblitz der Verschüttete gewesen;

ihm w a r der Tod nicht bestimmt. Draheim gehört zn den von der S ta d t gegen Unfall versicherten Feuerwehrleute».

E lb in g , 23. A p ril. (Selbstmord.) A m Mittwoch Nachmittag hat sich der Arbeiter Christian H err­

mann (Wasserstraße) anf seinem Bodenräume er­

hängt. H.. w ar dem Tränke sehr stark ergeben nnd hat die T h a t wahrscheinlich in einem Anfall von Sänferwahn ausgeführt. E r w ar 43 Jahre a lt und hinterläßt seine F ra » m it 3 Kindern.

Elbing. 28. A p ril. (D ie große M aifeier) ist für Elbing inS Wasser gefallen. Die äußerst schwache Betheiligung au der vorbereitenden Versammlung hat die Gewerkschastskommiislou bestimmt, am Donnerstag Vorm ittag und abends unr Versamm­

lungen nnd am Sonntag, de» 4. M a i im Gewerk- schaftshausr eine Nachfeier m it Konzert. Kinder- belnftiguugen und Tanz abzuhalten.

KLnigSb-rg. 27. A prit. (Die Kommission zur B rN snn a von Voftsekretkire») b a t anch in v e r­

flossener Woche getagt. Bon den 7 angemeideten Herren haben nur die Oberpostassistenten W itt- Dirscha» und Kuhn-Johannisbnrg die Prüfung bestanden. Anch fand eine Prüfung von Postge- bilfe» statt. Bon sechs Kandidaten bestanden das Examen als Postassiftenten die Postgehilfen Runde.

H artm an» und M atheas.

Jnsterdurg, 27. A p ril. (Selbstmord.) Freitag Abend erschoß sich vor dem Reftanrant des Kauf­

manns Hoher der Gerichtssnpernumerar Oswald Zicke, ein Sohn des Bahnmeisters Z . hierseibst.

Gumbinnen, 27. A p ril. (D ie verwittwete F ra»

Rittmeister v. Kroslgk) ist am Mittwoch auf einem Ausflüge nach der russische» Grenze von einem Grenzposten verhaftet worden, weil sie der Posten­

kette zu nahe gekommen war. Erst der hinzu­

kommende Poftenniiteroffizier befreite die Dame.

Maldeuten, 27. A pril. (Die Landbank in B erlin) verkanftevon derihrgehörigenHerrschaftMaldeuten das G u t Zöpel in Größe von etwa 431 Hektar an den Landwirtb Alfred Kahle.

Danzig, 29 A pril. (E in flüchtiges Liebes- pärche»), welches von der Hamburger K rim in al­

polizei gesucht wurde, ist gestern von der hiesigen Kriminalpolizei verhaftet worden. E s sind dies der Kellner, frühere Schlosser A rthur Feiler aus Hamburg und die achtzehnjährige bildhübsche Elfe Nagel. F .. welcher in Hamburg verheirathet ist, batte nach Unterschlagung von 2500 M k . seine Geliebte überredet, m it ihm eine Bergniignngs- fahrt zu unternehmen, »vorauf das Pärchen nach B erlin dampste nnd dort. nachdem es sich sei»

ausgestattet hatte, herrlich und in Freuden lebte.

Aisdann wurde die F ahrt »ach Danzig fortgesetzt,

»vo A. »»angemeldet und unter falschem Name»

das nöthige Q uartier besorgte. Auch wer lebte das Barchen in Sans und B raus, und besonders machte F. sich durch «nstnnige GeldanSgaben i„

einige» größeren Vergnügnngslokalen verdächtig.

Die Festnahme gelang infolge einer Unvorsichtig, keit. indem die Geliebte sich nach dem hiesigen Postamt postlagernd« Briese unter der Chiffre E. N . von Hamburg anS nachsenden ließ. H er- durch gelang ,hre „nd kurz darauf anw ib,-,«

Gefährten Festnahme Wie flott die Beiden oeE lebt habe», geht daraus heruor. daß F . in fünf 1760 Mk. angegebn, hat. Das übrige Aeld sowie das elegante Reisegepäck wurde in zwei W schlagiw w nt^ 6""'öegaffe nnd auf den Dämme»

Lolalnachrichten.

T b o r« . 30. A p ril 1902.

"e n e K o m m a n d a n t v o n T h o r n ) . Generalmajor v. Francois ist »och nickt ringe- getroffen, da er einen 6 wochigenU, land erhalten hat.

>' r B - sjch, i g u n g) ist der Generalarzt Dr. Noch- heute aus Danzig hier eingetroffen und in» Hotel „Thorner Hof" abgestiegen.

. , » e B e l e h r u n g s r e i s e ) unternehmen die Offiziere der vereinigten A rtillerie- nnd Ingenieurschule Charlottenbnrg. I n Thor« treffen

»nr Besichtigung «m 13. und 14 M a i 23 Offiziere der FnßaitlNerie und Von, 13. bis einschließlich 16- Ma,49OsfizleredesJiige»ienr-»»dPionierkorpS ei».

— l b e r r Dr Leo S z n m a » ) begeht morgen, au» I . Ma« sein LöjährigeS Jubiläum als prak­

tischer Arzt. Der Jubilar hat sich als Chirurg

die unter seiner Leitung stehende Klinik begründete er vor nenn Jahre». Möge eK Herru D r. Szumau beschiede» sei», „och recht lange znm Bester»

der leidenden Menschheit wirken zu können.

— (P e r s o n a lie n .) Am Schnllehrerseminar zi» Pr.-Friedland ist der bisherige kommifsarisL«

Oberlehrer TnrowSki eudgiltig als Seminaroder- lehrer angestellt.

— ( D a s R e fe re n d a re x a m e » ) hat der Rechts­

kai,didat M a x Oergel vo» hier heute i» Königsberg bestanden.

— ( B e r k e h r m i t O s t s e e b a d e o r t e » . ) Am 1. M a i d. J s . ist eiu neuer T a rif für den Gepäck- verkehr m it Oftseebadeorten inkraft getreten. D er­

selbe enthält, anlangend de» Direktionsbezirk Browberg. anf den Seite» 37 bis 52 direkte Ge- päckfrachtsätze von den Stationen ArnSwaide.

Bromberg. KaNirs. Küftrin. Küstrin Vorstadt.

Elsenau. Gnesen, Jnow razlaw . Kreuz. Landsberg a. W .. Rakel, Rogasen. Schneidemühl, Thon»

Haiiptbahiihof n»d Tbor» S ta d t »ach den Ostsee- badeo, ten AHIbeck.Banfin.Binz. Kammin. CramvaS- Saßnitz. Dieveuow <Be> g-od.-Ost). Göhre». He, iugs- s.«-' M is t» oh. Prerow . Saßnitz. SeNin.

M e s io w . Ziugft und Zinnowitz m Schlüsse des „e»en G.päcktarifs befind- die Preise für Riickfah»

«"nÄ'^'Edtationei» B erlin.

ÄkLöillN Illiv S tL tltn noch den dorLENlnin^en AÜ!«

seebadeorten.

— ( Ost deut sches E i s e n b a h n k u r s b u c h . ) Am I . M a i erscheint eine neue Ausgabe des ost­

deutsche» Kursbuches, welche in den Buchhand­

lungen »lud bei sämmtlichen größeren Fahrkarten­

ausgabestelle» znm Preise von SO P fg . käuflich S»

haben ist.

— ( P r 8 m i ir u n g .) D re i Preise kür sei» a»S- gestelltes Vieh hat H err Götz-Mocker anf der groben Mastviehansstellung in B e rlin erhalten.

— ( I n d e r h e u t i g e n S t a d t v e r o r d n e t e n - sitzn» g) wurde a» Stelle des S tv . Uebrick. der sein M an d at niedergelegt hat. S tv . M ehrlein in den Verwaltungsausschuß gewählt. — P o» dem Verzicht derReichsdank anf Erwerb des Grundstücks anf dem Gravengelände am Brombergerthor wird Kenntniß genommen. Den Bangrund dort hat man als zu schlecht gefunden; die Bank w ill nun auf der W ilheimftadt bauen. — D ie Rendeckung des RathhanseS wird hinausgeschoben; der M agistrat sott einen Kostenanschlag für einen gründliche» Um­

bau des ganzen RathhanseS. der die andere E in ­ richtung der Räume in dem alten AmtsgertcktS- flügel, die Nruaulage einer Zentralheizung ll»L die architektonische Ausschmückung des R a th Hauses zn nmsassen hat, ausstellen. — An der Berkrhrsenge in der C»PPerniknsftrabe soll »u»

der Ausbau der Straße durch Verbreiterung des Straßeudammes nnd Legung einer zweiten Granit»

plattenreihe stattfinden.

— ( D e r B e r r i n f ü r e r z i e h l i c h e K n a b e n » H a n d a r b e i t ) hielt gestern Abend bei Boß kein«

Generalversammlung ab. Die Sitzung eröffnete der Vorsitzende H err Erster Bürgermeister D r.

K e r s t e n . Nachdem dem Kassenfiihrer H errn Kürschnermeifter S c h a r f fü r dir Rechnungslegung des Vorjahres Entlastung ertheilt w ar. berichtet«

H err Scharf über den Kaffeubeftand pro 1901/02.

An Mitgliederdeiträgen gingen 327 M k . gegen 413 M k. des Vorjahres ein. an Schüle,beitragen 480.50 M k . gegen 37S M k . de» Vorjahres, v o « KreiSanSschutz 450 M k.. gegen sonst 300 M k»

die in i V o r ja h r e nicht abgehoben w a re n . Die Handelskammer, der Borschnßvereiv und der städtische GcweibeuiiterstützniigssondS zahlten »vie früher je 5V M k. Beitrag. Von der königliche»

Regierung gingen 400 M k . ein. D ie 200 M k. die über den lausend zugesicherten B eitrag gespendet worden sind. waren kür den Besuch des Hobel»

vankkuisns in Leipzig durch Herrn Lehrer Rodet bewilligt worden. D a jedoch die B e w illig u n g ,n spät eintraf, wurde die Regierung gebeten, die 200 M k dem Verein »n belassen, damit sie ii»

diesem Jahre zn dem vorgesehenen Zwecke der- wendet werden könnten. Insgesammt beträgt die Einnahme einschließlich eines Bestandes von 559 46 M a rk aus dem Vorjahre 230696 M k. D ie Aus­

gabe» haben dir Höhe vo», 1337.98 M k erreicht, sodaß an, Schluß des Etatsjahres ein Bestaub von 1028.84 M k . in der Kasse verbleibt. Der anscheinend hohe Bestand ist durch die schon angeführte Unter­

stützung der Regierung für den LobelbaukkursuS.

die eigentlich schon verbraucht sein müßte, begründet.

Zn Rechnungsprüfer,, für die Rechnung vro 190l 02 wurde» anf Vorschlag des Vorsitzende» die verre»

Rektor Lindenblatt. Rektor Lottig und Banaem-rkS- meifter Jllgner wiedergewählt. UnlersUitziillgs- gksnche solle» w ieder,,,,, an all« diejenigen Be­

hörden. Vereine ic 0« ' ^ ^ werde,,. " " d i e man

sich bisher g e w e n d e t hat. Lamende Beiträge habe»

die Regier»»« «>U der Kreis jetzt m it l50 M k. b-w'Niat. Uebe» den Stand der Schüler-

«.bellen berichtete He>^ Lehrer R o g o z i n S k i r I m vergangenen Schuljahre wurden 153 Schüler ansgenommrn und zwar 70 im Sommerhaldiah«

Wlnterkwlbsahr. davon entfallen 6.47 Ghmiiasinm. 70.42 Prozent auf die Mittelschulen und 23.11 Prozent auf die G - i MkMdeschnlen. Die Schüler,ahl ist die höchste selb dem 13 jährige» Bestehe» der Werkftätte. F rei­

stelle» wurden im Sommerbalbjahr 20, im W intere Halbjahr 21 vergebe». D ie besten Arbeiter ii»

diesem Schuljahre waren die Schüler: Zimm ers mann l nnd N. Döring. Knznitzki. Bartiiibki. Rausch.

Prochnow. Hrhse nnd Schröder. I m Verhältniß zur Einwohnerzahl w ar die Schülerzahl größer als in anderen Städte». M i t Lust und Liebe waren die JnngenS bei der A rbeit und nicht selten kam es vor. daß ei» Knabe 3—5 Jahre der Werkftätte treu blieb. Noch oft nach der Schulzeit wende«

sich die ehemaligen Schüler, besonders um Weih­

nachten. an ihren alte» Lehrer Herru RogoziuSki i» Briefen nm Rath und Hilfe. Das Hanptaewicht wurde in diesem Jahre aus Ausgründearbeiten nnd Schnitzereien in Linoleum gelegt. D er Bericht­

erstatter sprach dann vo» der „neneii Richtung-»

die Werkstätten m ild er Scknle in Zusammenhang zn bringen, n»d meinte, er könne dieser Verbindung von Schule und Werkstätte nicht daS W o rt reden.

Der Vorsitzende. H err Erster Bürgermeister D r.

W e r f t e n meinte gleichfalls, daß es wohl nicht angängig fei. den Unterricht in diesen Arbeiten in die Scknle zu verlegen. I n der Diskussion wünschte H err Mädchenschnlrektor L o t t i g ähn­

liche Werkstätten. HanShaltS- oder Kochschulen auch für Mädchen der letzte» Schuljahre hie*

eingerichtet. H err Erster Bürgermeister D r- K e r s t e » bemerkte, eine derartige Schule für s c h u l p f l i c h t i g « Mädchen sei hier wohl »ick»

angebracht, dagegen stände er der E i n r i c h t n » « einer H a u S h a l t u n g S - oder Kochschnl e r«r

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trägers. mit dem ehrwürdige», von langem weißem B art umwallten Gesicht, das Haupt mit einer weiße» Lanimselimütze bedeckt, in der Oeffeiitlich- reit sich zeigte,

sondert wird. solche Reisende, welche durch ihr Gepäck, oder durch ihre sonstigen Eigenschaften belästigend werden.!» einem besonderen Wagen unter gebracht werden,

einer etwa 40 Zentimeter hohen Nachbildung des Regimentsdenkmals anf dem Schlachtfelds von S t. Arauereibesitzer Jacobsen aus K iel verlaß die Glückwnnschadresse. Z u

Die Angaben des Herrn Stadthagen bringen aber auch die Gefahr m it sich, daß der Arbeiter allmählich seinen Dienst nicht mehr m it der nöthigen V or­. sicht

hob besonders den P unkt 6 der Tagesordnung über Sonorarnahm e hei technischen Sache» hervor, und b/nierkt daß die Sache zurzeit noch so liegt, daß

(Diekoingl.westprenßische ProvinziaUandfchaft) h ie lt gestern hier eine Sitzung ab.. Lademeister in T ils it u a O-, beantragen Versetzung der Lademeister miter

(Kein Nothstandstaris fü r Roggen.) Eine Anzahl Besitzer ließ sich vor einigen Wochen znm Verbrauch in den eigenen Wirthschaften aus Ostpreußen m it der Bahn

Zur Erinnerung, 23. Begründer des berühmten Schichanwerks. 1871 Jules Favrc kommt nach Versailles wegen Abschluß eines Waffenstillstandes. 1871 Gefecht mit