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Politische Briefe über Russland und Polen oder wenn man will : die polnische Frage. 2 Serie, (Brief IX, bis XVI)

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(1)

kat. komp.

P o li t i s c h e B r ie fe

über R u s s l a n d und Pol en

Di e p o l n i s c h e F r a g e .

Von einem Polen.

Der W ahrheit eine Gasse.

Durch W ahrheit zu r Gerechtigkeit.

I I . S e r i e . (Brief IX. his XVI.)

P reis 1 G ulden 50 ct. ö. W . oder 1 pr. Thaler.

Ksi^zka po dezynfekcji

L E M B E R G ,

Commissionsverlag- von Karl Wild.

oder wenn man will :

1869.

(2)
(3)

Politische Briefe

über Russland und Polen

oder wenn man will:

D i e p o l n i s c h e F r a g e .

Von einem Polen.

) S 0 1» ■.» ■fc iit T wg et), i e4 ^

D e r W a h rh e it eine G asse.

D u rch W a h rh e it zu r G erechtigkeit.

II. Serie.

(Brief IX. bis XVI.)

U o b e rs e iz u n g s r e c h t w ird V o r b e h a l t e n .

Lemberg,

Kommissionsverlag von Karl Wild.

1 8 6 9.

(4)

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B ib lio te k a Ja g ie llo n s k a

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(5)

I n h a l t .

IX. Einleitung zur II. Serie. Der griechisch türkische

Konflikt vom Dezember 1868 . . . . 1

X. Antwort auf Bemerkungen zur Ser. I. der pol.

Briefe . 43

XL 1. Die österreichische Frage . . . . 71 XII. 2. Die österreichische Frage.

a) Das Verhältniss Russlands zu O esterreich 81 XIII. 3. Die österreichische Frage.

b) Das Verhältniss Preussens zu O esterreich 115 XIV. 4. Die österreichische Frage.

c) Die Ursachen der feindlichen Haltung Russ­

lands und Preussens gegen O esterreich . 153 XV. 5. Die österreichische Frage.

d) Was soll Oesterreich th u n ? . . . 173 XVI. 6. Die österreichische Frage.

e) Die W e h rfra g e . . . * . . 215

D r u c k f e h l e r .

Heile 5 Zeile 9 v. o. natürlichen statt: natürliche.

„ 10 v. u. e s : weglassen

13 v. u. hier mit. statt: hiermit

13 v. u. Nothwcndigkeit statt: Nothwendigketi 17

40 56 59

„ 79

» öl

„ W9

„ 140

» 122

5 v. o. bereits 7 v. o. gehet 7 v. o. die Sage

8 v. o. gebe reichen Prass 1 v. o. Straussenpolitik 1 v. o. angchen 5 v. o. Grundursache 14 u. 19 v. o. Dumouriez

6 v. o. 1822 13 y. u. Frieden

berichte lebt.

der Instinkt

statt: reichen Frass gebe

Strasseupolitik

angehe

Grundsache

Dumourier

1812 ,, frieden

(6)

Buchdr. v. E. Winiarz.

(7)

Am Neujahrstage 1869.

IX .

Einleitung zur II. Serie.

D e r g r i e c h i s c h - t ü r k i s c h e K o n f l i k t

v o m D ecem ber 1 8 6 8 -

Anfangs Juli 1 8 0 8 habe ich in meinem ersten Briefe der Auffassung und Ueberzeugung Ausdruck gegeben, dass die am südöstlichen Horizonte Europa’s sich ansammelnden s c h w a r z e n P u n k t e , zur d rä u en d en , unheilschwangern W olke sich bereits zusamm engezogen; — dass die p o l n i ­ s c h e F r a g e , ohngeachtet aller beschwichtigenden Bem ü­

hungen der Diplomatie, dem nächst zur Austragung werde kom m en m ü sse n , und kaum fünf Monate nachher, nemlich Anfangs December 1 8 6 8 , brachte der elektrische Draht dem staunenden Europa die überraschende Nachricht des Ausbruches eines griechisch - türkischen Konfliktes, — welcher als Einleitung der orientalischen F rage, in w eiterer Entwickelung auch das Eingehen in die polnische Frage wird zur Folge haben müssen.

Ueberraschung war cs sicherlich für A lle, — m it Aus­

nahme wohl nur jener W enigen, welche die Fäden dieser Action gesponnen haben m o ch ten , die o r i e n t a l i ­ s c h e F r a g e in bester F o rm , so plötzlich auftauchen zu

Polit. Br. II. 1

(8)

sehen. — Denn wiewohl seit der im August 1 8 6 8 statt­

gehabten Schwalbacher Zusam m enkunft auf welche im VIII Briefe hingedeulet w u rd e ; — seit den stets bedeutungs­

voller auftretenden geheimnissvollen rumänisch - bulgarischen Evolutionen; — Angesichts des allgemeinen Rüstens bis an die Zähne; — der plötzlichen vollkommenen Genesung des Grafen B ism ark, welche vor jeder grossen Action regel­

mässig einzutreten pflegt, worin sonderbarerweise eine auf­

fallende Aehnlichkeit mit dem jeweiligen Gesundheitszustände des Kaisers Napoleon III nicht zu verkennen ist; wie­

wohl endlich Angesichts so m anch’ anderer bedenklichen Anzeichen am politischen Horizonte Europa’s, das trotz des Prager Friedens keineswegs gebannte unheimliche Gefühl, sich zu steigern begann, — und aller W elt Augen an den Ufern des Rheines und des Mains hafteten, — haben si­

cherlich die W enigsten daran gedacht: es werde bereits zum Christgeschenke uns nichts g erin g e res, als die o r i e n ­ t a l i s c h e F r a g e bescheert werden.

Nun m einen freilich Alle, denen der blosse Gedanke an die Lösung dieser Frage ein Schrecken ist: die Künste der Diplomatie wären unerschöpflich, es werde demnach derselben nicht schwer fallen, die Lösung dieser höchst unbequemen Frage noch einm al, und zwar zum so und so vielten Male zu verzetteln, da doch das sonst so kriegslustige Frankreich so friedenszuversichllicli dreinsieht, — Kaiser Napoleon 111 die unausbleibliche Konstatirung der friedlichsten Gesinnungen der M ächte, und seine hohe Be­

friedigung darob, in der heutigen Neujahrsansprache, wohl in diesem Augenblicke dem in spannender E rw artung har­

renden Europa eben darbietet; — Oesterreich und England von Friedenshym nen überström en; — ja sogar Russland

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und Preussen gütlichen Ausgleich befürw orten, m it Konfe­

renzvorschlägen bei der Hand se ie n , — das Zustandekom ­ m en der Konferenz unzweifelhaft gesichert s e i; — alle W elt den Krieg verabscheue; — sonach alle Berechtigung zu der Hoffnung vorliege, es w erde am Ende doch Alles noch gütlich beigelegt werden.

Aber selbst unter d ie se n , ob nun aufrichtigen oder ostensiblen Friedensaposteln quand meme, und ich spreche natürlich nur von solchen, welche auf einiges Ver- ständniss der Sachenlage Anspruch zu m achen berechtiget sin d , — werden wohl kaum welche zu finden s e in , die aus aufrichtiger Ueberzeugung der idyllischen Täuschung sich hingeben könnten: eine gütliche Beilegung des jetzigen griechisch - türkischen Konfliktes, werde die orientalische Frage aus dem Register der europäischen F ragen, für alle Zeiten zu bannen geeignet sein.

Die Friedensseeligsten seihst, die Unerschütterlichen im Glauben an die Allmacht diplomatischer K unst, werden in einer gütlichen Beilegung kaum etwas Anderes, als einen m ä s s i g e n A u f s c h u b , als knappe Galgenfrist zu erken­

nen geneigt sein; — denn die nach der untern Donau un­

unterbrochen stattfindenden Kanonen-, Chassepols-, Zündnadel- und M unitionssendungen sam m t Zubehör und Begleitung, — jetzt n o c h , nach bereits gesichert sein sollender K onferenz, — sind denn doch etwas m ehr, als krankhafte Launenhaftig­

keit Napoleon's III, des Grafen B ism ark, oder eine Folge der Altersschwäche des Fürsten GortschakolT, zumal diese gegen­

w ärtig plötzlich eben der wünschensw erthesten Gesundheit sich erfreuen Sollen.

Also wohl nur A u f s c h u b ! — dem nach nur beile­

g en , oder doch w enigstens nur aufschieben, a u f s c h i e b e n l*

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u m j e d e n P r e i s ! hören w ir bereits als aufrichtiges oder ostentatives, officielles und nichtofficielles Feldgeschrei e r­

schallen !

W ohl möglich aber nicht w ahrscheinlich, sollte ich m einen, dass ein halbwegs längerer Aufschub einer endgil- tig e n , oder doch wenigstens einer b eginnenden, in ein positives bedeutungsvolles Stadium tretenden, Lösung der orientalischen Frage erzielt werden dü rfte, und zwar einfach aus dem G ru n d e: weil die unwiderstehliche Gewalt der Thatsachen, wie solche seit Jahrhunderten sich gestalteten und seit Jahrzehnten bereits mit zwingendem D ran g e, be­

züglich der orientalischen Frage hevortreten, die schleunige Lösung dieser Frage zur unabw eislichen, ja unaufschieb­

baren Nothwendigkeit m acht; — weil ohne einer gründli­

chen , erspriesslichen Lösung dieser F ra g e , Europa nicht zur Ruhe k o m m en , und von dem bereits unerträglichen, das Mark der Völker verzehrenden Zustande einer kolossa­

len Militärstandspräsenz und perm anenten Kriegsbereitschaft nicht befreit werden k a n n ; — weil Frankreich und Preus- sen aus d en , auf ihre Schlagfertigkeit verw endeten, Miliar- d e n , Kapital zu schlagen gezwungen s in d ; weil die Aufrechthaltung türkischer Herrschaft in Europa und deren Konsolidirung in dem Masse, dass die Türkei Russland gegenüber w iderstandsfähig w erde, eine Sisiphusarbeit ist, der die theuersten Interessen der Völker Europa’s nicht zum Opfer gebracht w erden können, denen man doch nicht wird zum uthen wollen, die so kostspielige und überdiess sorgenvolle Vormundschaftsrolle über ihren gealterten bildungs­

unfähigen P up illen, fort und fort führen zu sollen; — weil nicht anzunehm en is t, dass nicht nur Frankreich und Preus- se n , aber nahezu alle grössern europäischen Kulturstaaten,

(11)

welche in der m it unsäglichen Opfern zu W ege gebrachten K riegsrüstung, nicht zurück bleiben konnten, — eines sol­

chen an Blödsinn gränzenden Missgriffes fähig w ären , einer endlichen Lösung der brennendsten europäischen Fragen aus dem W ege zu gehen, und die bereits gebrachten aus­

serordentlichen O pfer, zu deren einzigem praktischen Zwecke nicht sollten verw erthen wollen. Zu dem Z w ecke: sich gem ein­

schaftlich gegen die Quelle beständiger K riegsbedrohung zu w enden, gegen einen d e r, als natürliche Erben des „ k r a n ­ k e n M a n n e s “ sich betrachtenden, Mitvormünder, — gegen den Hauptfeind allen Fortschrittes , — um m it selbem endlich einmal gründlich aufzuräum en ; — au f dass sodann nach voll­

brachter schw erer und schmerzvoller A rbeit, in ausgiebiger W eise e h r l i c h abgeriistet, — den abscheulichen grossartigen Schlächtereien einmal ein Ziel gesetzt w e rd e , und die krieges­

müden Kulturvölker, endlich der W ohlthaten eines ehrlichen dauerhaften Friedens sich erfreuen könnten. W eil schliesslich um diess zu erreichen, nicht gew artet werden dürfe, bis der nordische Koloss sich gesam m elt, seine Strassenzüge und Eisenbahnen ausgebaut, seine jü n g st unterw orfenen asiati­

schen Horden organisirt, seine R üstung vervollständiget, und es der Schlagfertigkeit der europäischen Kulturstaaten, seiner natürlichen G egner, eine gleiche wird entgegengestellt haben, um die Lösung der orientalischen Frage in dem Sinne, wie solche Europa from m en k a n n , erfolgreich zu hindern, oder wohl gar um selbe nach seinem Sinne durchzusetzen.

Diess dächte ich w ären der Gründe g enug, wesshalb der jetzige griechisch - türkische Konflikt, — möglicherweise noch m anche au f sehr kurze Zeit hinausschiebende Stadien durchlaufend, — trotz Konferenz oder gar vielleicht Kon­

gress, zu einem g e s u n d e n K r i e g e sich auswachsen

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dü rfte, oder vielmehr sich entwickeln so llte, welcher — wenn bald und entschieden in Angriff genom men — zuverlässig m it einer erspriesslichen Lösung der orientalischen Frage ab- schliessen dürfte.

Hoffen wir also, dass es eine e r s p r i e s s l i c h e , eine dem künftigen W eltfrieden, den Interessen der Givilisation e n t s p r e c h e n d e L ö s u n g sein werde.

W ie aber eine derartige Lösung sich gestalten sollte, ist bereits leise angedeutet, und soll am geeigneten Orte des Umständlichen ausgeführt werden.

W ird aber die Lösung dennoch au f längere Zeit ver­

schleppt, oder nur halb, oder der Sachenlage unentsprechend durchgeführt, dann wehe uns! — dann sind alle bisherigen A nstrengungen und Opfer vergeudet; — dann wird der im Krimkriege begangene grosse Missgriff einfach wiederholt; — dann wird nach Jahren äusserster Erschlaffung und nach voll­

brachtem finanziellen Ruin, wieder einmal von vorne angefangen werden m üssen, — und diess allem Anscheine nach, unter w eniger günstigen U m ständen, mit geringerer Aussicht auf einen E rfolg, wie solchen Europa von Nöthen hat.

Es wird wohl nicht verkannt werden können, dass der Konflikt, mit Rücksicht auf die Kriegsbereitschaft, nam entlich Oesterreichs, — welches seiner geografischen Lage und geschichtlichen Mission zu Folge, bei dieser Action die hervorragendste Rolle zu spielen-berufen ist, — als ein zu frühzeitig ausgebrochener erscheint. Noch einige Jahre Frie­

dens, würden Oesterreich sicherlich sehr zu Gute kommen. — Doch die Ereignisse werden sich nicht aufhaltcn lassen;

und gerade desshalb sollte,n Oesterreichs Staatsm änner endlich

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einmal sich entschliessen, das was in obbezogener Richtung noch abgehen m ag, auf anderem W ege zu erreichen , was Oesterreichs Machtstellung ausgiebiger fördern w ü rd e , als die jüngst bewilligten 8 0 0 .0 0 0 M ann, selbst w enn selbe schon beisammen w ä re n , organisirt, abgerichtet und mit unübertrefflichen Hinterladern bereits versehen. Ich m eine:

Oesterreich schliesse ungesäum t Frieden m it seinen eigenen V ölkern, und entspreche entschlossen, ohne Scheu und rückhaltslos den berechtigten Anforderungen des Zeitgei­

stes. — D a n n , aber auch nur d a n n , ist Oesterreich hinläng­

lich g e rü ste t, um der Lösung der unerled ig ten , dringenden europäischen Fragen m it Ruhe entgegensehen zu können.

Am ungelegensten aber, weil zu vorzeitig, ist der Ausbruch des griechisch - türkischen Konfliktes zuverlässig Russland gekom m en, welches, wiewohl es selben zweifellos vorbereitet, dennoch nicht gew ünscht haben k onnte, die Action jetzt bereits aufnehm en zu sollen. — Thatsache ist:

R u s s l a n d i s t z u r Z e i t n i c h t d e r a r t v o r b e r e i t e t u n d g e r ü s t e t , w i e z u s e i n e s n ö t h i g h a t , was am geeigneten Orte umständlich nachzuweisen ich m ir Vor­

behalte. — Diess sollte als e n t s c h e i d e n d e s M o m e n t nicht aus den Augen gelassen w e rd e n ; — desshalb thut es N oth, Russland nur ja keine Zeit zu gönnen.

W enn zu den getreulich eingehaltenen Glaubensartikeln Russlands zählt:

„ Di e E r e i g n i s s e n i e z u ü b e r e i l e n “ sodann:

„ . . . . M a n d a r f s i c h n u r R u h e g ö n n e n , u m d i e F i n a n z e n d e s S t a a t e s z u v e r b e s s e r n , d i e A r m e e n u m z u f o r m e n u n d u m d i e g e e i g n e t e Z e i t z u m A n g r i f f zu w ä h l e n “ ')

‘) Peters I pol. Testament Art. I.

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so bedarf es keines besondere staatsm ännischen Scharf­

blickes , um zu b eg reifen : d a s s m a n R u s s l a n d k e i n e Z e i t u n d R u h e g ö n n e n d ü r f e , — denn th u t man es auch diessmal, so dürfte die von dem grössten Krieger und hervorragendsten Politiker unseres Jah rh u n d ertes, in St. Helena’s Einsam keit, der Nach­

welt überantw ortete prophetische M ahnung: „ in f ü n f z i g J a h r e n i s t E u r o p a f r e i o d e r k o s a f u s c h “ im letztere Sinne zur W ahrheit w erden, und gerade u m sind nahezu diese ominösen f ü n f z i g J a h r e .

W ozu Russland inkom m odiren, wird man sagen, — wozu einen europäischen Krieg heraufbeschw ören, da doch Russland seihst die Konferenz befürw ortet, und für eine gütliche Beilegung des griechisch - türkischen Konfliktes ist!

Ja dass thut Russland eben nur desshalb, weil Z e i t u n d R u h e s i c h z u g ö n n e n es noch von Nöthen hat.

W ürde diess nicht der Fall sein, w ürde Russland hinlänglich kriegsbereit sich fü h le n , und den jetzigen Konflikt bereits als „ d i e g e e i g n e t e Z e i t z u m A n g r i f f * erk en n en , — dann könnte m an sicher s e in , würde es auch nicht einen Augenblick zögern.

Schlauheit, List, Betrug, gepaart m it Grausamkeit und G e w alttä tig k e it im geeigneten Augenblicke, sind die hervor­

stechendsten Charakterzüge der turan’schen Race, — und wenn der Chronist ein beiläufig vor tausend Jahren vor­

gekommenes Ereigniss m it tragischer Einfachheit uns m it den W orten überliefert:

„Al s Ol e g , V o r m u n d d e s I g o r , S o h n e s d e s R u r i k , K o n s t a 111i n o p e 1 e r o b e r n w o l l t e , k a m e r n a c h Ki e w. E r z o g d i e H ä u p t l i n g e O s k o l u n d Di r i n e i n e n H i n t e r h a l t , i n d e m e r i h n e n s a g t e :

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„ „ K o m m t B r ü d e r , i h r s e i d v o m s e l b e n S t a m m e w i e w i r .““ — D a n n , a l s s i e g e k o m m e n s a g t e e r :

„ „ I h r s e i d n i c h t v o m s e l b e n S t a m m e ““ u n d t ö d t e t e s i e “ 2)

so hat er nur einen dieser Bace eigenthüm lichen Cha­

rakterzug festgestellt, welcher noch tausende von Jahren vordem ihr eigen war, bis auf unsere Zeit, derselben unver­

ändert verblieben ist, — und lange noch es bleiben wird.

W er die Geschichte Russlands und den Geist der­

selben ergründet, w ird aus der riesenhaften Masse von S chauerscenen, — aus dem russischer Macht zu Grunde liegenden, unausgesezt vorkom m enden, stets Hand in Hand gehenden, bis au f unsere Zeit sich fortpflanzenden Gemenge von Schlauheit, Heuchelei, L ist, B etrug, R aubsucht, Grau­

sam keit, E ro berungsw uth, — (worin keine N ation, kein Staat Europa’s, sei es zu Zeiten grauen Alterthums, sei es im Mittelalter, Russland gleichgekommen) — der wird, sage ich, unzweifelhaft des Schlusses und der Ueberzeugung sich nicht erw ehren können: d a s s R u s s l a n d s i c h s e l b s t a u f g e g e b e n h ä t t e , w e n n es d e m Z u g e s e i n e s , — d u r c h t a u s e n d j ä h r i g e E r e i g n i s s e h e r a n g e b i l d e t e n N a t i o n a l g e i s t e s — u n t r e u w e r d e n d , s e i n e r P l ä n e a u f d e n B e s i t z K o n s t a n t i n o p e l s , Z e r t r ü m m e r u n g O e s t e r r e i c h s u n d D e u t s c h l a n d s , u n d V e r g e w a l ­ t i g u n g E u r o p a ’s a u f r i c h t i g u n d g u t w i l l i g s i c h b e g e b e n w ü r d e .

Russland wird dennoch w enn nöthig, noch zehn Mal die Integrität der Türkei garantiren und seine Friedensliebe

J) Nestor. Chronik.

(16)

bei jeder Gelegenheit inanifestiren, bis- „ d i e g e e i g n e t e Z e i t z u m A n g r i f f “ gekom m en; — dann aber wehe uns!

„W as wäre — fragt Michail Pogodin ;i) — dem rus­

sischen G o s s u d a r unm öglich?“

„ E i n W ort von ihm — und ein ganzes Reich exi- stirt nicht m eh r; e i n W ort — und ein anderes ist von dem Angesichte der Erde verschw unden; e i n W ort — und statt ihrer erhebt sich ein drittes vom östlichen Ocean bis zum adriatischen Meere. H u n d e r t t a u s e n d M a n n m e h r ! — und der Kaukasus ist gesäubert und seine wilden Söhne müssen Schleppdienste thun in unseren Kavallerie- R egim entern gleich den Kalmüken und Baschkiren, während das junge Geschlecht in unsern Kadettencorps zu ändern Sitten und anderer Gesinnung erzogen wird. H u n d e r t ­ t a u s e n d M a n n m e h r ! — und Militärstrassen sind bis

3) M i c h a i l ' P o g o d i n , russischer Staatsrath, wurde vom Jahre 1830 an zu geheimen auswärtigen Missionen informativer und agitativer Natur verwendet. Er entsprach dieser Aufgabe in ausgiebigster Weise und mit grossem Geschicke, — und hat die Ergebnisse seiner bedeutungsvollen Mission in einem Berichte an den Gossudar Carewicz vom Jahre 1838, — welchem Berichte obiges Citat entnommen ist — so wie auch in Berichten und Briefen an den Minister des Volksunterrichts vom Jahre 1840, 1842 und später niedergelegt. Diese Arbeiten verrathen den scharfblickenden Beobachter, enthalten einen reichen Schatz interessantester That- sachen, und den Ausdruck russischer Auffassung auswärtiger Ver­

hältnisse, — sind aber — wie diess schon der schwunghafte Styl verräth — in erster Linie darauf berechnet gewesen, auf das Gemüth des Czaren und der leitenden Kreise zu wirken, wieauch auf Hebung oder vielmehr Erzeugung öffentlicher Mei­

nung in der Richtung des russischen Nationalgeistes zu wirken ;

— entsprachen auch namentlich in letzterer Richtung im voll­

sten Masse. Denn wiewohl diese Berichte und Briefe in Russland niemals gedruckt worden, — was in einem so eminent despo­

tischen Staate natürlich nicht angehen konnte, — so hat es

(17)

zu den Gränzstädten In d ien s, der B ueharei, Persiens gebahnt.“

So sprach Michail Pogodin im Jahre 1 8 3 8 , und er hat gut gesprochen, denn das Eine geschah, und das Andere geschah. Auch das Dritte wird geschehen, wenn für Russ­

land d ie Z e i t z u m A n g r i f f gekom m en, denn der G o s s u d a r spricht dann das W o rt; — er wird sagen:

E ü n f m a l h u n d e r t t a u s e n d M a n n m e h r ! und ein leichtes wird ihm s e in , wenn n ö tliig , zu sagen — n o c h F ü n f m a l h u n d e r t t a u s e n d M a n n m e h r ! — denn der Kaukasus, Chiwa, die Bueharei etc. sind schon bewältiget,

— und s t ü r m e n w e r d e n s i e bi s z u r A d r i a ü b e r d i e T r ü m m e r O e s t e r r e i c h s !

Ja köm m t „ d i e g e e i g n e t e Z e i t z u m A n g r i f f “, dann wehe uns! Denn, w e n n es V ö l k e r u n d S t a a t e n

doch die Regierung gerne geduldet, ja wohl gefördert, dass Pogo- dins Aufzeichnungen in unzähligen Abschriften, sodann von Mund zu Mund, im ganzen Reiche die Runde machten, und zwar mit zündender Wirkung, — wahrlich ein lebendes Beispiel der IN atur des Entstehens des Mythus. Seit dieser Zeit ist es in Russland feststehendes Dogma, wienach die Zeit nicht ferne se i, wo der Gossudar das Wort sprechen wird, um Konstantinopel zu nehmen, in Wien einzurücken und das gealterte Europa exemplarisch zu züchtigen. Da aber „nichts so fein gesponnen...“ so kamen diese Aufzeichnungen auch „an die Sonnen“ und es ist. im Jahre 1860 bei Otto Wigand in Leipzig eine deutsche Uebersetzung der rus­

sischen Handschrift unter dem Tittel „Politische Briefe aus Russ­

land von Michail Pogodin“ erschienen. Im weitern Verlaufe werde auf Pogodin häufig zurükkommen, vornemlich da, wo es sich darum handeln wird zu zeigen, wie in Russland öffentliche Meinung in Bezug auf europäische Angelegenheiten, und eigene Machtstellung gemacht werde, sodann, welches Bewandniss es mit den russischer Seits betriebenen panslavistischen Agitationen habe, in welch’ letzterer Beziehung vornemlich Pogodin unschätz­

bare Aufschlüsse bietet,

(18)

g i e b t , d i e d a s U n r e c h t d e r E r o b e r u n g d a d u r c h a b s c h w ä c h e n u n d m i l d e r n , d a s s s i e d e n U n t e r ­ j o c h t e n d i e W o h l t h a t e n v o r g e s c h r i t t e n e r K u l t u r z u h r i n g e n , — so i s t e s g e r a d e d e r h e r v o r s t e ­ c h e n d s t e C h a r a k t e r z u g R u s s l a n d s , u n d w i r d l a n g e n o c h e s b l e i b e n , d a s s d i e L ä n d e r d i e e s u n t e r w o r f e n , h a r b a r i s i r t w e r d e n .

W er den Entwickelungsgang des menschlichen Geistes ergründet und erwogen hat, wie sehr äussere Einflüsse den Organismus des Menschen heranbildem l, dem Geiste eine seiner vernunftgem ässen Entwickelung iiachtheilige Richtung zu geben verm ögen; — wie lange es wieder w ä h rt, bis günstiger sich gestaltende äussere Einflüsse, den Orga­

nismus des Menschen gleichsam umformend, der Entw icke­

lung des Geistes eine heilsame W endung gehen! — der wird zu erm essen fähig- sein, wie viele Generationen noch w erden zu Grabe getragen werden m üssen, bis dieser der tu ran ’schen Race eigene Charakterzug, zum Guten sich wird um gebildet haben! Und desshalb soll die aria’sche Race, soll Europa in seinem civilisatorischen Fortschritte aufgehalten werden, — ja beständiger Bedrohung ausgesezt b leib en , in m ittelalterliche Finsterniss zurükgeworfen zu w erden ?!

W enn es möglich wäre, die orientalische Frage, auf eine den Interessen der Civilisation entsprechende Art e n d ­ g ü l t i g , g ü t l i c h beizulegen, welcher Menschenfreund könnte da noch unschliessig b leib en , welcher Vorgang zu wählen sei! — W er w ürde nicht sehnlichst wünschen wol­

len, all’ die grauenvollen Leiden und Schlächtereien der Menschheit zu ersparen, welche die Lösung dieser Frage nothwendig im Gefolge w ird haben müssen!

(19)

R u s s l a n d , welches bei strengster Einhaltung der A nordnungen des politischen Testam ents Peters I , gerade desshalb, weil es die in demselben verzeichnete Politik unverrückt zur Ausführung bringt, so r i e s e n h a f t e E r f o l g e b e r e i t s e r z i e l t e , indem es seitdem :

1. Polen entzweit und unterjocht (Art. IV und XIII);

2. Schweden verkleinert und zerstückelt, Schweden von Dänemark getrennt (Art. V und XIII);

3. Sich längst des schwarzen Meeres ausgebreitet (Art. VIII);

4. Konstantinopel und Indien sich genähert, der Ostsee sich bemächtiget (Art. IX);

5. die Anrufung der Hülfeleistung Seiten O esterreich’s erzielt (Art. X); endlich:

6. Persien überw unden (Art. XIII); —

Russland, welches unverrückt und so gew issenhaft fort und fort befolgt und i n A u s f ü h r u n g z u b r i n g e n a n s t r e b t was das T estam ent im Uebrigen anördnet, wie z. B.

a) Ar t . I. „Die russische Nation ist in dauerndem Kriegs­

zustand su e rh a lte n , um den Soldaten geübt und kriegstüchtig zu m a c h e n ;...“

b) Ar t . II. „Um jeden Preis sind von dem besser u nter­

richteten Auslande Offiziere im Kriege, Gelehrte im Frieden zu berufen, um dem russischen Volke die Vorzüge der ändern Nationen zuzuw enden, ohne dass seine eigenen gefährdet w erd en ;“

c) Ar t . III. „Einm ischung in alle Angelegenheiten und Zwistigkeiten Europa’s und besonders in diejenigen Deutschlands, das, näher gelegen, für uns am wichtig­

sten is t;“

(20)

d) Ar t . VI. „Die Gemahlinen der russischen Grossfürsten sind stets aus der Zahl der deutschen Princessinen zu wählen, um sich den in Deutschland regierenden Häusern zu verbinden und m it deren Interesse und durch Verm ehrung des russischen Einflusses in Deutsch­

land dasselbe von selbst an unsere Sache zu knüpfen e) Ar t . IX. „Der Verfall Persiens ist zu beschleunigen. —

Man muss bis zum Golf von Persien Vordringen ; — wo möglich auch über Syrien die alte Handelsverbin­

dung m it dem Osten hergestellt und unsere Macht bis Indien vorgeschoben w erden, welches der Stapelplatz für alle Schätze der W elt ist. — Einmal dort, wird man das Gold Englands entbehren können

f) Ar t . X. „Die Allianz mit Oesterreich ist nachzusuchen und sorgfältig aufrecht zu erhalten. — Man muss dessen Pläne auf die Herrschalt in Deutschland schein­

bar unterstützen, im Geheimen aber die Eifersucht der Fürsten gegen dasselbe entzünden. — Man muss darauf hinarbeiten, dass von dem Einem oder Ändern die Hülfe Russlands angerufen wird und eine Art von S c h u t z ausiiben, der die spätere Herrschaft über diese Länder vorbereitet;“

g) Ar t . XI. „Das Haus Oesterreich muss verm ocht w er­

den zur Vertreibung der Türken aus Europa die Hand zu biethen; seine Eifersucht wegen Eroberung Konstanfinopel’s ist dadurch unschädlich zu m achen, dass man es in einen Krieg m it einer europäischen Macht verwickelt, oder dadurch, dass man ihm einen Theil der Beute ü b erlä sst, bis man ihm denselben wieder abnehmen k an n ;“

(21)

h) Ar t . XII. „Alle nichtunirten und schismatischen Grie­

chen, die in der T ürkei, in Ungarn und an der Donau zerstreut le b e n , sind durch Russland anzu- lo ek en , d a s , um seine künftige weltliche Herrschaft vorzubereiten, eine geistige Suprem atie und Autorität über sie anzustreben hat. — Man wird in Ihnen Freunde und Anhänger im feindlichen Lager b esitzen ;“

i) Ar t . XIII. „Ist Schweden zerstückelt, Persien über­

w unden, Polen unterjocht, die Türkei beherrscht, sind unsere Armeen vereinigt und die Ostsee durch unsere Flotte gedeckt, so hat man den Höfen von Versailles und W ie n , ganz im Geheimen und jedem für sich , den Vorschlag zu m achen: sich m it Russ­

land in die Herrschaft der W elt zu theilen. W enn eine dieser Mächte auf den Vorschlag eingeht, was nicht zweifelhaft ist, wenn man ihrem Ehrgeize schm eichelt, so hat man sich ihrer zu bedienen, um die andere Macht zu erdrücken, später aber muss m an sie seihst vernichten, indem m an sie zu einem Kampfe zw ingt, dessen Ausgang nicht zweifelhaft sein k a n n , nachdem Russland sich schon den Orient und einen grossen Theil von Europa aneignete.“

D i e s e s R u s s l a n d , kann und d arf ohne sich selbst aufzugeben, r e d l i c h gem eint, n i c h t u n t e r l a s s e n d i e e n d l i c h e V o l l s t r e c k u n g d e s n a c h d e m T e ­ s t a m e n t e n o c h z u E r r e i c h e n d e n , mit äusserster Macht durchzusezen , n em lich :

a) K o n s t a n t i n o p e I z u n e h m e n (Art. X ); — ß) d i e T ü r k e i z u u n t e r j o c h e n (Art. XIII); — v) den geeigneten Augenblick ab zu w arten , um ü b e r

O e s t e r r e i c h h e r z u f a l l e n (Art. XIII); —

(22)

S) im entscheidenden Augenblicke m i t g a n z e r M a c h t a u f D e u t s c h l a n d s i c h z u w e r f e n , u n d d a s ­ s e l b e u n t e r j o c h e n (XIV); um endlich den S c h l u s s a b s a t z des liebevollen Testam entes:

„ — S i n d d i e s e b e i d e n L ä n d e r 4) b e s i e g t , w ü r d e d a s ü b r i g e E u r o p a o h n e W i d e r s t a n d s i c h u n t e r u n s e r J o c h b e u g e n . — Au f d i e s e A r t k a n n u n d m u s s E u r o p a u n t e r w o r f e n w e r d e n . “

zur W a h r h e i t zu machen.

Man kann zulassen, ja selbst der Hoffnung sich hin­

geben , die brennendsten europäischen F ra g e n : die deutsche, die italienische, werden ohne w eitere grosse Opfer endgültig befriedigend beigelegt werden können, — und wollte Gott dass so geschehe.

Der unverantwortlichsten, gröbsten Selbsttäuschung aber hiesse es sich hingeben, w enn angenom m en worden wollte, die orientalische Frage k önnte, auf welch’ im m er andere A rt, als b l u t i g s t , einer den Interessen der Menschheit entsprechenden schliesslichen Lösung zugeführt werden ; — einer L ösung, die alle diessfalls einschlägigen Verhältnisse dergestalt radikal und e n d g ü l t i g ordnen w ü rd e , dass Europa sodann eines redlichen dauerhaften Friedens und seiner W ohlthaten, auf eine lange Dauer von Jahren hin­

aus, sich würde erfreuen können.

W er die thatsächlichen Verhältnisse, auf welche bereits hingewiesen w urde, und die in weitern Briefen um ständli­

cher noch erörtert werden so llen , einer gewissenhaften

*) Oesterreich und Frankreich.

(23)

Prüfung unterziehen w ill, wird zuverlässig dieser Ueber- zeugung, so wie auch der sich nicht entschlagen können, dass die Lösung der orientalischen Frage je später in An­

griff’ genom m en, desto schw ieriger, hartnäckiger und bluti­

ger sich gestalten werde.

S o m u s s d e n n R u s s l a n d g e b r o c h e n w e r d e n ! so schwer und schmerzlich es auch, Angesichts der grossen O pfer, die diess kosten w ird , dem Menschenfreunde er­

scheinen mag.

R ussland, wenn gezw ungen, wird natürlich auch jetzt den Kampf aufnehm en, und wird ihn bis zum Messer durchfechten.

Also weil nicht anders m öglich, so mag es s e in : e i n K a m p f s e l b s t bi s z u m M e s s e r , w e i l u m d e s F r i e ­ d e n s , u m d e r F r e i h e i t , u m d e r W o h l f a h r t d e r V ö l k e r W i l l e n !

W ohlan, so sollen wir es denn hierm it der o r i e n ­ t a l i s c h e n Frage zu thun haben! — aber doch nicht auch m it der p o l n i s c h e n noch ü b erd ie ss!

Ja wohl, meines E rachtens, werden wir es m it der polnischen Frage auch zu thun haben. — Schon im ersten Briefe w urde der Auffassung Ausdruck gegeben, dass die orientalische und die polnische Frage gleichbedeutend se ie n ; — dass die Eine ohne die Andere b e f r i e d i g e n d nicht ge- löset werden könne; — ja sogar, dass nahezu alle übrigen grösseren europäischen Fragen, w ie : die deutsche, schleswig­

holsteinische , österreichische u. s. w . , mit den ersteren in nothwendiger W echselwirkung s te h e n , und in Betracht ge­

zogen w erden m üssen, wie sehr man auch Feindseligkeiten

Polit. Br. II, 2

(24)

zu lokalisiren, Konferenz - Programme auf bestim m test prä- cisirte Punkte einzuschränken, und Neutralitätsabmachungen zu Stande zu b ring en, bem ühet sein würde.

W ie sonderbar auch diese Auffassung Manchem e r­

scheinen d ü rf te , so wird man die Richtigkeit derselben dennoch vielleicht zuzugestehen geneigt sein, w enn beachtet werden will: dass durch die Theilung Polens die öffentliche M oral, das civilisatorische Interesse Europa’s , das sogenannte europäische Gleichgewicht, auf die bedenklichste und kurz­

sichtigste W eise geschädiget w urde; dass eine Schöpfung, welche ein Jahrtausend m it g e s c h i c h t l i c h e r N o t h w e n - d i g k e i t als Schutzwehr gegen den Andrang asiatischer Barbarenvölker gebildet, auf die unverantwortlichste W eise zerstört w urde; — dass endlich die nachtheiligen Folgen dieses grossartigen politischen Missgriffes, mit jedem Tage sich steigern, indem R ussland, durch die system atisch, grau­

sam und stets dringender betriebene Vernichtung Polens, ....

dieses lezten Hindernisses gegen ein entschiedenes Vorgehen Russlands wider die T ürkei, Oesterreich und Deutschland, — der Verwirklichung seiner Pläne au f den Besitz Konstanti- nopel’s , Zertrüm m erung O esterreichs, Vereinigung aller Slaven und Schism atiker unter seiner Herrschaft, und Vergewalti­

gung Deutschlands, im m er näher rückt.

Die Aufgabe m einer Briefe ist zunächst nachzuweisen, dass diesem peinlichen und gefahrdrohenden Zustande nicht anders, als durch die Wiederherstellung Polens

abgeholfen werden könne, — und zwar nicht allenfalls eines Kongress - Polens, dieser Missgeburt des W iener Kongresses, wenn solches auch ganz unabhängig sein sollte,

— sondern e i n e s k r ä f t i g e n , e i n e s t h a t s ä c h l i c h w i d e r s t a n d s f ä h i g e n P o l e n s , welches sodann zwar

(25)

noch lange hindurch, fiir seine schwere geschichtliche Mission (Europa’s Schutzwehr zu sein) ausschliesslich wird in An­

spruch genom m en w erden müssen, sich aber derselben, als einer in dem polnischen Nationalgeiste wurzelnden, sicherlich mit Begeisterung unterziehen, mit der Zeit aber Kultur auch nach Asien tragen wird.

Diess ist mein G laube! ja m ehr, diess ist meine tief­

innerste U eberzeugung, welche ich gew onnen, in Folge eines gewissenhaften Studiums der Geschichte, in Folge Forschung des Entw ickelungsganges des menschlichen Geistes;

— nach reifer Ueberlegung, langem Ringen nach W ahrheit und aufrichtigem S treben, mich durch selbstsüchtige Einflüsse, Stam m es- und Parteileidenschaft nicht beirren zu lassen ;

— stets eingedenk des Ausspruches: „ W e n n e s a n g e h t s i c h m i t I l l u s i o n e n zu b e r ü c k e n , s o o h n e Z w e i f e l i n d e m F a l l e , w o m a n d a s G l ü c k s e i n e s V a t e r ­ l a n d e s v o r A u g e n h a t 5).“

So will denn icli der Hoffnung mich hingeben, meine w eitern Ausführungen w erden den Nachweis bringen dass diese Ueberzeugung, nicht politische Ideologie und Ro­

mantik sei, sondern au f positiven geschichtlichen Thatsachen, auf Folgerungen beruhe, welche aus selben mit zwingender Nolhwendigkeit hervorgehen.

Das ungem ein lebhafte diplomatische Spiel, welches, wie wir sehen w e rd e n , bei jeder grössern europäischen Action, in Bezug auf die polnische Frage einzutreten pflegt, ist eben auch nur die F rucht der Ueberzeugung aller voraus­

sehenden Staatsm änner, dass die polnische Frage so oder so werde zur Entscheidung kom m en müssen. Da aber die

5) Thiers. Histoire de l’Empire.

o*

(26)

W iederherstellung eines widerstandsfähigen Polens, nu r auf Grund gewaltiger Territorial-V eränderungen in der Zusam­

m ensetzung m ächtiger Staaten zu erzielen ist, so kann nicht vermieden w e rd e n , dass bei allen europäischen Fragen, welche Territorial-V eränderungen nach grösserem Massstabe in Aussicht nehm en, — wobei es sich um Abwägung des sogenannten Gleichgewichtes handelt, — die polnische Frage nicht auch m it in die Kombination einbezogen werde, als eine Frage, welche schon an und für sich jede bedeutungs­

vollere europäische Angelegenheit zu beeinflussen geeignet ist. Als eine Frage w elche, weil m it der orientalischen zunächst mit der russischen gleichgehend, wohl als 'die wichtigste europäische hervortritt, indem n ur im Falle einer gedeihlichen Lösung derselben, Europa von dem über dessen Haupte schwebenden Damoklesschwerte, von sei­

nem nordischen Alpe (dessen Druck sich stets fühlbarer macht) befreit, endlich dem ungestörten Genüsse friedlicher civilisatorischer E ntw ickelung, für eine lange Reihe von Jahren sich w ürde hingeben können.

Diess ist der G rund, wesshalb der polnischen Frage die hohe Bedeutung eigen ist, dass bei Anregung aller hervorragenden europäischen Fragen wie z. B. w ährend der französischen, der polnischen Kriege, oder wenn man will Aufstände; — zur Zeit des Krim- des Schleswig - holsteini­

schen Krieges und bei Behandlung der deutschen Frage, — jedesm al die Frage der W iederherstellung Polens von der Diplomatie in die Hand gen o m m en , und — wie ich diess umständlich zeigen werde, — stets eingehend und eifrigst erörtert wurde.

Diess ist es, was der polnischen Frage den C h a ­ r a k t e r e i n e r e m i n e n t e u r o p ä i s c h e n F r a g e ver­

(27)

leiht, was den Ausspruch des Grossmeisters diplomatischer Kunst, des Fürsten Talleyrand, rechtfei tiget, welcher schon zur Zeit des W iener Kongresses den Charakter dieser Frage in obgedachtem Sinne auffassend, sagte:

„D ie p o l n i s c h e F r a g e i s t d i e s c h w i e r i g s t e , d i e g r ö s s t e , d i e a m a u s s c h l i e s s l i c h s t e n e u r o ­ p ä i s c h e , m i t w e l c h e r k e i n e a n d e r e v e r g l i c h e n w e r d e n k ö n n e . “

Und wie unendlich hat die Bedeutung der Theilung Polens, in für Europa gefährlicher R ichtung, seit dieser Zeit sich gesteigert!

Demgemäss dürften wir, allem Anscheine nach, nicht nu r m it der orientalischen, sondern wohl auch m it der polnischen, somit auch m it der ru ssisch e n ; — m it der deutschen, somit auch m it der österreichischen Frage, es zu thun haben.

Das laufende Jahr dürfte dem nach solchergestalt, als ein an schwarzen Punkten und Fragen so gesegnetes, — die Masse des zu bew ältigenden Materiales hochwichtigster, in m annigfaltigsten R ichtungen sich durchkreuzender Interessen, als eine so gewaltige sich erw eisen, wie diess seit Jahr­

hunderten nicht vorgekomm en ist. Das laufende Jahr 1 8 6 9 dürfte sich — als das Geburtsjahr einer w e l t g e s c h i c h t ­ l i c h e n E p o c h e erweisen, w ichtiger denn jene, in welchen grosse Reiche entstanden und verschw anden, — weil als das Geburtsjahr jener Epoche, in welcher der seit Jahr­

hunderten sich vorbereitende grosse entscheidende Kampf zwischen europäischer Civilisation und asiatischer Barbarei;

Glaubensfreiheit und Gewissenszwang; — Freiheit und Skla­

verei; B ürgertugend und niedrigster Korruption und boden­

loser moralischer V ersunkenheit, Eigen thum sschutz und

(28)

öffentlich autorisirtem Raub und D iebstahl; — W ohlstand einerseits, Elend, Raubgier und Nihilismus andererseits; — zwischen ew iger Kriegsbedrohung und ewigem Frieden, entscheidend und endgültig ausgefochten werden wird.

Fürw ahr die erhabenste Aufgabe, wie solche seit Jahrhunderten an die Menschheit nicht herangetreten war!

Eine Aufgabe für deren gedeihliche Lösung, keine Anstrengung zu gross, kein Opfer zu kostspielig erscheint!

W ohlan denn Völker! die ihr nach freiheitlicher Ent­

w ickelung, nach den Früchten der W issenschaft und Frie­

denskünste, nach W ohlstand d ü rstet; — nach den Seg­

nungen gesetzlicher, friedlicher, ruhiger, auf anerkanntem Menschenrechte begründeter Z ustände, nach unverfälschter christlicher Liebe Euch s e h n e t! — wohlan M achthaber und Staatsm änner, die ihr die Geschicke dieser Völker leitet! — Auf zum grossen, lezten, zum entscheidenden Kampfe! — au f eilig, m uthig und entschlossen, offen ohne Zweideutigkeit und W inkelzüge, — ohne dem Feinde Zeit zu lassen sich zu sam m eln, — ohne diplomatisch zugerichteter Fallen und geschraubte Reserven! — auf mit festem W illen Millionen, zu einem thierähnlichen Zustande herabgew ürdigter m ensch­

licher Geschöpfe, die Freiheit zu b rin g en ! — au f m it der Stärke des Bewustseins der guten Sache, m it der Zuversicht des Sieges, welcher dem Lichte über die Finsterniss endlich im m er verbleibt! — auf, denn nur u nter diesem Zeichen w erdet ihr sieg en ; — w erdet das e rreich e n , was Jahr­

hunderte vergebens angestrebt h a b e n ; — w erdet die europäischen Verhältnisse, somit die Geschicke der Mensch­

heit einem , den Interessen des W eltfriedens, den begrün­

(29)

deten Anforderungen civilisatorischen Fortschrittes, dem Drange nach Verwirklichung der leitenden Ideen des Jahrhundertes,

— einem den höchsten Zielen der Menschheit entspre­

chenden Zustande zugeführt haben! —

W ahrlich ein schönes, ein erhabenes Ziel! würdig der Aufopferung auch der Besten!

W i e und W a n n w ird es wohl erreicht werden können ?!

W er könnte diess auch nur annähernd bestimmen! — W o ist der R iesengeist, welcher im Stande w äre alle Phasen vorherzuseh en, die dieser Riesenprocess noch zu durchlaufen hat! — W er würde wohl alle Ereignisse, die in dieses grossartige Spiel eintreten w erd en ; alle von Zu­

fälligkeiten, ja selbst von Naturereignissen abhängigen E r­

folge und Missgeschicke; — all’ die diplomatischen Schach- und W inkelzüge, vorbereitenden V ereinbarungen, provisori­

schen E rledigungen, offenen und g eheim en , aufrichtigen und betrügerischen Allianzen; — alle durch den Verlauf der Begebenheiten bedingten Kombinationen und Stellungen der Mächte zu einander; — die stets au f ewige Zeiten abzuschliessenden, aber im m er nur als zeitlich sich bewäh­

renden Schutz- und Trutzbündnisse und F riedenstraktate;

— endlich selbst die praktische Anwendbarkeit des stufen­

weise E rstrebten u. d. m., in vorhinein zu bestim men fähig sein!

Doch wollen w ir den P ropheten, der uns all’ diess sagen könnte, nicht erw arten; w ir m üssten denn warten wollen nicht bis z u m , sondern wohl bis n a c h dem jüng­

sten Tage. — Auch handelt es sich um diess Alles nicht, wenigstens nicht a u f e i n m a l ,

(30)

u

Man kenne das Z iel, erkenne dessen Stichhältigkeit vor dem Richterstahle der V ernunft, und kenne die Mittel durch welche das Ziel angestrebt und erreicht werden soll. — Das Dazwischenliegende ist von geringerer Bedeutung „mi- nora non curat prcetor“. — Ist man sich einmal des Zieles klar bew usst, ist der Wille gut und stark , dann m öge das Dazwischenliegende wie im m er sich gestalten, es wird doch dem Endziele stets dienstbar gem acht werden, wird diesem entsprechend gew endet und verw erthet werden können.

Man verliere den leitenden Gedanken nie aus den A ugen, dann wird man auch an den dazwischen liegenden, m itunter auch m issgünstig sich gestalten könnenden E r­

gebnissen . nicht irre werden k ö n n en , denn auch das möge zu den Geheimnissen der moralischen W eltordnung gezählt w erd en , oder ist vielmehr eines der grossen N aturgesetze:

d a s s j e d e d i e K e n n z e i c h e n d e r W a h r h e i t a n s i c h t r a g e n d e , i n d a s B e w u s t s e i n d e r M e n s c h h e i t ü b e r g a n g e n e , m i t d e n G e s e t z e n d e r m o r a l i s c h e n W e l t o r d n u n g i m E i n k l ä n g e s t e h e n d e , d e m n a c h l e b e n s f ä h i g e u n d l e b e n s b e r e c h t i g t e I d e e , Al l e s , j a s e l b s t d a s z u r V e r n i c h t u n g d e r s e l b e n U n t e r ­ n o m m e n e , s i c h z u N u t z e m a c h t , u n d z u m Z w e ­ c k e i h r e r G e l t e n d m a c h u n g v e r w e r t h e t .

Mehr als das W i e ? bleibt das W a n n ? dem spä­

henden Auge des Forschers verborgen! — Doch hoffen w ir, dass es keine dreissig- auch keine siebenjährige Metzelei sein werde. Als eine grosse Errungenschaft unseres Zeitalters anerkennen w ir, und danken es der W issen­

schaft, welche Dampf, Elektricität und andere Kräfte dem Menschen dienstbar m achte, dass derartige schauerliche

(31)

Katastrophen jezt schnell v erlaufen, und stets schneller ver­

laufen w e rd e n , bis die Zeit kom m t wo die Menschheit staunen w ir d , wie es sein k o n n te , dass Menschen gleich wil­

den Thieren sich zerfleischten, da doch so nahe lag , dass so wie in der Fam ilie, Gemeinde, im Staate, — so a u c h z w i s c h e n N a t i o n e n u n d S t a a t e n , s t r e i t i g e A n g e ­ l e g e n h e i t e n i m R a t h e u n d d u r c h d e n A u s s p r u c h d e r E r w ä h l t e n d e r V ö l k e r h ä t t e n e n t s c h i e d e n u n d u n b l u t i g e n d g ü l t i g d u r c h g e f ü h r t w e r d e n k ö n n e n u n d s o l l e n .

Damit aber die Erreichung dieses erhabenen Zieles thatkräftig angestrebt w erde, muss -es der einm üthige W unsch und Wille aller Menschenfreunde sein, endlich einmal an diese sicherlich schmerzvolle, mit unsäglichen Opfern und Anstrengungen nothwendig verbund ene, aber sichere Heilung bringende Operation zu g e h e n , auf dass die Völker auch praktisch erfahren, was sie in der Theorie längst schon w issen: dass sie nicht dazu si nd, ihre besten Kräfte, ihr Mark und B lut, ihren W ohlstand, ihre theuer- sten Interessen, an eine monströse Kriegsbereitschaft, per­

manente Schlagfertigkeit, endlich an eine von Zeit zu Zeit vorzunehmende Durchführung halber Massregeln zu vergeu­

den, um nach völliger Erschöpfung, wieder nur so viel Zeit sich zu gönnen als nöthig, um m it noch grösseren Anstrengungen die Rüstung wiederholt zu dem Zwecke vorzunehm en, um die undankbare Sysiphusarbeit: Europa vor der Bedrohung Asiens zu schützen und unsere Kultur- Errungenschaften vor dem Einbrüche asiatischer Finsterniss und Vergewaltigung zu r e tte n , wieder einmal von vorne zu beginnen.

(32)

Haben die Völker Europa's einmal dem unsäglichsten Opfer sich unterzogen eine Kriegsbereitschaft und Schlag­

fertigkeit zu W ege zu bringen, von welcher die Geschichte kein ähnliches Beispiel aufzuweisen h a t, — nun so ver- w erthe man dieses ungeheuere Kapital zweckgemäss in Gottes N am en, zur Ehre unseres Z eitalters, zum W ohle der M enschheit, — und schlage l o s ! — ra s c h , entschieden und zw eckbew usst! — Demnach noch ein m al: Muss es sein, so sei es ein Kampf, ja e in K a m p f s e l b s t b i s z u m M e s s e r , w e i l u m d e s F r i e d e n s , u m d e r F r e i ­ h e i t W i l l e n , — u m d a s M e n s c h e n r e c h t v o n M il­

l i o n e n , d i e z u m T h i e r e h e r a b g e w ü r d i g e t u n d h e r a n g e z o g e n w u r d e n , u m a l s W e r k z e u g e z u r V e r n i c h t u n g e u r o p ä i s c h e r K u l t u r z u d i e n e n ! —

Ist diese Auffassung eine a l l g e m e i n e ? —

Von Geheimnissen der Kabinete sprechen zu wollen, — in so ferne es sich um Zuverlässigeres als Errathen han­

delt, — wäre für unser Einen prahlerische Anmassung.

Einer späteren Zeit bleibt es Vorbehalten, mit den diessfälligen sicherlich höchst bedeutungsvollen, Europa m it Blitzesschnelle in allen Richtungen durchkreuzenden Ver­

handlungen und Verständigungen der K abinete, auch Unein­

gew eihte bekannt zu machen.

Lesen wir aber die tonangebenden Tagesblätter, — welche es auch sein m ö g en , — so muss uns wahrlich ein schmerzliches Gefühl überkommen.

W elch’ kleinlich engherzige Auffassung der Sach­

lage; — welch’ panischer Schreck vor der allgemein als bereits abgeschlossen erachteten preussisch-russischen Allianz;

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