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Deutsche Illustrirte Gewerbezeitung, 1863. Jahrg. XXVIII, nr 42.

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Academic year: 2022

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Nr. 42.

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FriedrichEeorggilieckb i

Herausgegebenvon Dr. Otto Damm-m

1863.

AchtundzwanzigsterJahrgang.

F. DieSpielwaaren-JndustrieDeutschlands AufallenMärktenderWelt, selbstinChina,aufPlätzen,wohin sonstkeindeutsches Fabrikat dringt,Einesistda dentfches Spiel- zeug,seiesausThüringenoderSachsen,ausdemJsarkreisoder ansSchwaben.Undsowollenwir dennheuteinmaleineWande- rungdurch diehauptsächlichstenSpielwaaren-Fabrikationsorteoder vielmehrKreisemachen.

EinederberühmtestenSpielwaaren-Fabrikationsstättenistdas Meiningische,vorAllemdieGegendvon Sonueberg.Jiiundum

dieses StädtchenistdieSpielwaaren-Jndustrievonstaunenswerther Lebhaftigkeitundbeschäftigthundertevonanspruchslosen,fleißigen Händen. SehenwirunsdieregengewerblichenVerhältnissedieses kleinenStädtchensetwas genauer an, so gewahrenwireinesoall- seitige,bienenähnlicheEmsigkeitundBetriebsamkeit,wiesiesonst fastnurindemzhinsichtlichseinesindustriellenBetriebes von uns bisJetztUnerreichbargebliebenen Englandzufinden ist.DerUr- sprung deeSonnebetgetSpielwaaren-Jndustrie führtnachAngabe desSonnebetgetGewerbeblattesaufdasseit Alters herindiesem FacheberühmteNnenbetgzurück. Jn derNähevonSonneberglie- gendieDökfekJUdenbach- Steinheide, Hüttengrund,Schwarz-dach- Steinbach, HämmernundLauscha,welchesämmtlichmitdemGewer- bebetriebSonnebergsInengerVerbindungstehen.—- Judenbach entstandnach jenerAngabevoralter Zeit durch dieVerkehrsstraße vonNürnbergnachThüringen; Lauschadurchzwei,wegenihres Glaubens aus BöhmenvertriebeneGlasmacher,welchehiereine musterhalteGlashütteanlegten.

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DasichnunbeiSonnebergeinsehr tauglicher Schiefer fand,so riefdiesznekst eineausgedehnteFabrikationvon Wetzsteinenin’s Leben,Welchesiehbald später durchAuffindungnochbesserenSchie- fers zurAnfekngnngvon SchiefertafelnUndzugehörigenGriffeln erhob,diejähkkchnachTausendenundMillionenzählen-

JnJudenbachentstand dieältesteHotzschnitzereivonBuchenhoiz, womitsichdieAnfertigungvka Hausgeratheu,alsMetzen, Salz- büchsen,Spritzen, Schuster-undLeuchtspäneuvereinigte;späterwur- denauch Böttcherwaarengefertigt;dannverbreitetesichderIndustrie- zweignachSteiuheide,Woman sichbesondersderFabrikationVon Schachtelnwidmete. Beidieser sinden nichtnurdieMänner,son- dernauch die WeiberundKinderderselbenFamilie Beschäftigung.

Nichtlangeundesverbreitetesich dieseIndustrie auchinandere nahe liegende Dörfer.

ZubeziehendurchalleBuchhandlungenundPostämter. WöchentlicheinBogen.

Später siedeltensichSonneberger KaufleuteinNürnberg,Lübeck, Riga, Stockholm, Kopenhagen,London,ja.sogarin Moskau anund dehnten dadurchdieHandelsverbindungen ihrerMutterstadt immer weiter undweiter aus. Schon1735 sindalsSonneberger Handels- artikelfolgendebekannt:Scl)iefertafeln, Griffel,Wetzsteine,Spritzen, Gewürz-SchränkchenundKästchen,SchachtelnundSchächtelchenjeder ArtundGröße, Salz-undMehlfäßchen,Schreibzeuge, Nähpulte, Kofferchen,hölzerneKinder-Degen,Flinten, Pfeifen,Kegelspiele, Klappern,Kukuke, Schnurren, Nußknacker,Spiegel, Hemdknöpfchen, Bleistifte, Rahmen, Wandleuchteru.w.Späterwurden auch viel kleineSpielkugelnvonMuschelkalkgefertigt.Umdengewerblichen Betriebbei derZunahmederAbsatzwegenochlohnenderzu machen, bildetensichimmerneueFabrikationszweigeaus,z. B.vonPuppen- Thieren, Papiermachs-Arbeiten,kleinenOrgelnu.s.w.; selbstdie Künste, die Malerei, Bildhauerei, das Modelliren, sowie die Mechanik, PhysikundChemiewirkten auf dieVervielfältigungundVerbesse- rung derArbeitennichtunwesentlichein.Werhätte nicht einmaldie- sesoderjenesSpielzeug vorgefunden,überdessensinnige Konstruk- tionerstaunen mußte. Wirerinnern z. B.nur aneinBeispiel,an jene Puppe, welche alleineine Treppeauf Stelzen herabgehtundsich

bei jederStufeüberschlägt. «

JedesJahrbringt tausendfachNeues undman begreiftnicht, daßderErsindungsgeistvon sounerschöpflicherscheinender Fülle eigentlichganzschlichtenLeutenangehört,dieumeinen imGanzen dochziemlichkargenTagelohnarbeiten.

UnterdenerwähntengünstigenVerhältnissenwarddieFabrika- tioninSonnebergeineselbstständigeundso vorzüglichundvielsei- tig, daßdiefeineren, wie ordinären Fabrikate nachAmerika, Jana und Australieneinenungemein ausgedehntenundimGanzenauch lohnenden Absatzfanden· WiegroßdieVerschiedenheitderArbeiten ist,beweisen dieMusterbücher,welche dieSonneberger Kaufleute ihren Reisendenmitgeben.Jn einemsolchenMusterbriefe fandman 2546 verschiedeneGegenständeabgebildet,UndeinSouneberger Mustetlaget zeigtenichtwenigerals16,000Muster!MancheGe- genständesindvorzüglichkunstvoll gearbeitetz- B.Schale-Ziegen- HundeinLebensgröße,WelcheGeschreiundGebellsoallgemeintau- schendvonsichgeben, daßesvondemnatürlichensichwenigunter- scheidet. Wie inanderen Gebieten, so ist auch hierdieArbeiten-ei- Iung bis zu einemhohenGradedurchgeführt.Daherjene staunend- werthe Fertigkeit,zu welcherman esinsolchen Arbeitengebracht hat. JederkleinsteTheileines Gegenstandes hat seineneigenen

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Bearbeiter, undnur hierdurchistauchdiefabelhaste Billigkeitdieser Waarenmöglich.So gehenz.B.die«verzinnten blechernen Löffel durchetwa30HändeundesgiebteineSorte,vonwelcher12Stück für20Kr. verkauftwerden. 1000Schiefergrisselverkauftman für 40Kr. biszu1Guld., und360 ungemalteKindertrompetchenfür lGuld.30Kr.Ueberall werdeneinegroßeMasseArbeiter,altund jung,Männer,FrauenundKinderhierdurchbeschäftigt,jedoch ist derVerdienst spärlich.Soliefertz. B.ein Mannmitseiner Familie ineinerWoche90Dutzend kleinePosthörnchenunderhältdafür 12X3Thaler Lohn,also proTagcirca7Ngr.für Alle. Jedoch leidetfdie ArbeiterkeineeigentlicheNothdabei,daihreGenügsam- keitgliichzeitigbewundernswerth großist. DerHanptverdienst fällt natürlichdenKaufleutenzu, welche die SpielwaarenvondenArbei- ternkaufenundversenden.DadieeigentlichenGegenständesoun- bedeutend erscheinen,so vermuthetman nicht,welch bedeutende Fir-» men hierexistirenunddaß überhauptfürMillionen ThalerjährlichE Spielzeug gefertigtundgekauftwird. Einige SonnebergerHandels- häuserhaben einGeschäftvon 6—700,000 ThalernjährlichenUm- satz!Die Eisenbahnvon SonnebergnachEoburg führt jährlich 40,000 Centner von diesen Waaren hinweg!Dieungeheure Zahl dergefertigten Gegenständeläßtsichanchdaraus schließen,daß die herzoglichmeiningischenForstenjährlich5000 KlafternFichtenholz ä 100Kubikf.festeMasseliefern,unddaß zurFertigungvon4680

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Dutzend Posthörnchennur 136Knbikf. Holz erforderlich sind.

Nächst Sonnebergist NeustadtanderHaydebeiEoburg für dieseHolzwaareneinHauptstapelplatzzhier kommenbeinahe täglich, inderRegelaberSonnabends hundertevon Menschenaus den nahenundentfernterenGegenden,deneoburgischen, saalfeldischen, meiuingischenundsondershansischenDörfern,umihrehölzernenAr- beiten, und zwar größtentheils ungemalt,andiedortigen Kauf-s leuteabzuliefern,welche sievon-den sogenannten Wismuthmalern weiterbearbeiten lassenunddieVersendungalsdann besorgen.Jm sächsischenErzgebirgeist dieHolzwaaren-IndustriefürmehrereGe- gendenderbeträchtlichsteErwerbszweig,besonders in Seifen, Grün- hainchen,Waldkirchen, Börnichen,Heidelberg,Einsiedel,Niedersei- fenbachnndDeutschneudors,wosie mehreren tausend MenschenLe- bensunterhaltverschafftundschon wenigstens200JahreimGange ist. HierimErzgebirge istderVerdienstnochnichteinmal so groß- wiederobenangegebeneinThüringen.DiesächsischenArbeiter be- zahlen,je nachBeschaffenheit,densächsischenKubikfuß weiches Nutz- holzmit26-—-30 und 18—22 Pfennigen. Die thüringischennur mit9,4nnd14,4Pfennigen.Umgleichzuverkaufen,müssendaher] diesächsischenArbeiterbilligerarbeiten. JnSachsenlackirt und be-i maltjederArbeiterseine Sächelchenselbst,währendinThüringendie obengenannten Wismuthmaler dieses übernehmen.Diese malen aber sehr wohlfeil.Sokostet z. B.dasAsnstreichen, Bemalen, Lackiren von 200 kleinenHolzkofferu,deren jederausden4Seitenflächen unddemDeckel miteiner8—10coulenrigenLandschaftzubemalen ist, eingeschlossenLeim, LacknndFirniß22Ngr.Arbeitslohn, also für5LandschaftsgemäldeVuo Pfennig,unddochbeträgtderreine Verdienst einesMalers mitZurechnungderFrauundeinesKindes ungefähr15—20 Ngr.proTag.

AbernichtalleinSachsen undThüringenvertritt die Spiewaa- ten-Industrie, sondernauch über einengroßenTheilvonDeutsland hat sieVerbreitung gefunden.Berühmte Orte sind auch Amergau undVerchtesgadenbeiSalzburgim bairischenJsarkreise. Dieselie- fernaußerfeinen KnochenwaarennndElfenbeinarbeitenauchSchreib- zeUge,Federbüchfen,Dosen, Kegelspiele,"Teller,Löffel,Kinder-klap-i Pern,Drehspiele, Pfeifen,allerleiFiguren,SpielwaareninSchach- telnUss-w. Fast jederEinwohnerderumliegendenDörfer arbeitet einenbesonderenZweigderangeführtenHolzwaarenDieArbeitists ungemem elnfilchundselbstkleinere Kinderkönnenihr Theildazu beitragen-SehtvieleWaaren vonhier kaufen dieNürnbergerund«

Augsburger Kaufleute,umsiespäterals,,NürnbergerSpielwaaren-«

indenHnndelzUb»ringen.—- JnTyrol istdasThalGrödernwe- » genseinerHolzschmtzerkiberühmt.Auchhierbeschäftigensichaußerzj den MännernauchWeiberundKinder mitSchnitzerei.Aneinem ««

kleinenGegenstandarbeitenOst5—.6 Personen, jeder macht einen Theildavonundvon dieserTheilungderArbeitrührtdieZienich- keit undWohlfeikheitder Waaren her- WieüberwiegenddieSchnitze- retüber dieanderen GewerbeinjenerGegend ist,beweistderUni- stnnd-daßunter3500 Einwohnekndes GrödnerThales2500 die- 834

selbebetreiben. DerTraunkreis inOesterreich,vornehmlichdie Matktflecken Jschl,Mollen undHallstadt verfertigeneinegroße·

MengevonSchnitzwaaren.Hier indenGebirgen,woderWinter manche Ortehäufigganzvon einander abspekktUndbeidervor- herrschendenViehzuchtdesLandes an sich einelange,unfreiwillige Mußezeitgewährt, hatsich dieSpielwanke11-Schnitzereialseinur-

sprünglichganznatürlicherZeitvertreib ergeben,nachundnach aber ausdem Zeitvertreib zu einemumfangreichenIndustriezweigumge- bildet. EinenatürlicheGeschicklichkeitscheintaußerdemhinzuzukom- nien· Jnneuerer Zeitistman vomKinderspielzeugtheilweis auch zudenelegantesten Luxuswaaren,sogarkleinenMöbelstückenüber- gegangen; Brodteller, Butterteller, Cigarrenkasten, Nähkästchen, Tische,"Bücherschrä11kchen,BücherregalevondunklemHolzundschön- sterArbeitkommenjetztzahlreichausTyrolunddemErzgebirgeauf MessenundindieLuxuswaarenlädengroßerStädte. JU Schwaden liefertUlmundeinigeGegendendesSchwarzwaldesvielerleiArten vongedrechseltenundgeschnitztenKinderspielzeugen,welcheebenfalls meistvondenRürnbergerundAugsburgerHändlern vertriebenwer- den.DiefeinenHolzwaarenwerdeninderRegel stückweiseverkauft- während die ordinären, alsgemalteBüchschenundFäßchen,gemalte Teller,KaffeeschalenundSchüsselnnachDutzenden abgegebenwer- den.DerUmsatz,dendiese Waaren haben,istungeheuer. Hölzerne Löffel,Schachtelnmit ordinärenFiguren, Thierenundanderen Spiel- sachen,Kindertrommeln u.s.w;werden zu100 Dutzendenverkauft.

EineSchachtelmit100 gemalten Figurenkostet nichtmehrals 10Ngr.!

Auch Paris hatinunseremJahrhundert angefangen,große MassenvonSpielwaaren zufertigenundhatesbiszueinemge-

"wissenGradevon Eleganz gebracht.Was jedochdiegeschnittenen Holzsiguren anlangt, soistderFranzosevon demDeutschennoch immer übertroffen.Auch dieEngländerhabenehemalssehrviele Spielwaaren gefertigtundnach Hollandausgeführt.Diegrößere Wohlfeilheitderdeutschen Waare gababerdortdiesem Gewerbeeinen Stoß,so daßgegenwärtigjährlichdurchschnittlichfür16,000 Pfd.

Sterlingeingeführtwerden.

Unstreitig ist dieser Handelszweigder, welcherunter allenam

meisten Geschicklichkeitim Verpackenverlangt.Esist wirklichoftver-

wunderungswürdig,wiewenig umfangreichdieSpielzeugschachteln füreinegroßeMenge Gegenständesind.

Soistdenndie Spielwaaren-Industrie eineso bedeutende und umfangreichegeworden,daßvieleTausendevon Menschenhierdurch ihrBrodverdienen, und gehtman durcheinStädtchenoderDorf, undhörtvonallenSeiten dasKlopfen,Sägen,Hämmern,iehtdas

Malen und Packen, sowirddemFreundedesGewerbflzßesein

großerGenußzuTheilundersprichtnur«nochdenWunch aus, daß hier nicht einsteinStillstandoderwohlgareinRückschrittein- tretenmöge,derdie,nur auf diesenErwerbszweigangewiesenen Be- wohner jenerGegendenineinewirklich traurigeLage versetzen

würde. .

JnOesterreichrechnetman, daßgegen8000 Menschenindiesem Industriezweigarbeiten undjährlich20,000 Ctnr.Spielwaaren fer- tigen.

VieltausendfleißigeHändehaben ihrBrodvon denAusgaben liebender ElternundPfleger,aberauch MillionenKinderjauchzen beglücktund selig überdas Fabrikatjenerarmen emsigenHände- überdasSpielzeug,welches meistdasherrlicheWeihnachtsfestihnen zubringenpflegt.

Und schließlichvergesseman Eins nicht,dieernsteSeitedes scheinbarbloßen »Tands«, wiederSüddeutschedasSpielzeugnennt, wirmeinen denbildenden Einfluß desselben.»DasKindspieltam liebstendasspätere LebendesMannes. In wie vlelenFällenmag nichtdasSpielzeugdenersten,wenn auchschwachenKeim zur Vor- liebefürdenspäterenBerufgelegthaben-W VnUkastemSoldaten,

Helm undWaffenu.s.w.,undjedeMuttenwlrderkennen, welche ernste Bedeutungdemlangen kindlichenSpleldesMädchens mit PuppenundKüchefürdeneinstigen Veka desselbenbeizulegenist.

VorschlagzurGewinnungnon Eisin mildenWintern.

JndenletztereInhkeIIwllkds«dekWerthdesEiseszurLinde- rungvonLeiden,wiezUokoUoUUichenZwecken immermehr erkannt, underfreulicherWelle sindIIUchindieserZeit vieleneueEiskeller angelegt worden- VePaUerIIchistnur,daß solcheimletztengelinden Winter ohnewesentllchenKostenaufwandnichtallegefülltwerden

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konnten. Dies veranlaßtnun auchEinseuderdieses einelängstge- hegteIdee zurSprachezubringen,derenAusführungerselbstbeab-

1ti t.

fchMansolltemitdieserNaturgabe sichvon denWitterungsver- hältuissenunabhängigermachen!- Wie diesJahr, sokamesauch im Wintervon 1858

zu1859 vor, daß z. B.indenunteren Neckar- gegendeuEisingrößerenQuantitäten nichtaufzubringenwar, ob- gleichman wie indiesem, so fastiujedemWinter einegenügende- Anzahlkalter Nächte zurEisbildung(also ·eine Temperaturvon etwasunter.Null)·hatte.Beisehr geringer Temperaturerhöhunglöst sichaberinruhigenGewässerndasbeiNacht gebildeteEisdenTag über wieder auf."

EswillnunderVorschlaggemachtwerden,daß nebendenEis- kelleruinannähernd gleicherHöhesogenannte KühlschiffevonEisen- blechangelegt,solche in kaltenNächten nachundnachetwaje

hochmitWasser gefülltwerden. Erfahrungsgemäßgefriertdieses so- gleich,undsokannfortgefahrenundineiner Nacht leicht eine 5—6« dickeSchichtdesklarstenherrlichstenEisesgewonnenwerden. Kom- men auch kalteTage, so setztman dieArbeitTagundNacht fort, undwirftdiejeweiliggebildeten Eistafelnindenunmittelbar da- nebenstehendenEiskeller,umdannwiederneueSchichtendurch fort- gesetztenWasseranfgußsich bildenzulassen-BeientsprechenderGröße desKühlschiffsundbeieinerTemperaturvon 2—40 UnterNull- wie wirsieselbstimwürttembergischenUnterlaud d.J.häufighat- ten,kannesnichtfehlen,daßman in10—12 Tagen mittelsteines einzigenArbeiters, dersichdieSache angelegen seinläßt,«andiese Weise einziemlichgroßes Eismagazinzu füllenimStaude ist,und zwar mit weitgeringerenKosten, als dies durchHerbeischaffungaus selbstnicht weitentferntenGewässernmöglichwird. Ueberdies hat

man dannein klaresappetitliches Material, welchessonst nichtimmer zuerhalten ist.NachdemderEisbehälter aufdieseWeise sichange- füllt hat, läßt«man ineinemsolchenKühlschiffweitereQuantitäten Wasserbisnahe zum Gefrierpunkterkalten,schöpftesdannüber die Eismasseundfährtdamitfort, bis allerhohle Raum ausgefülltist.

DiesträgtzulängererErhaltungderEismasse sehr wesentlichbei, indemdadurchnicht alleinein weiteres Quantum gewonnen, sondern, was vielwichtiger,dasEindringenderLuft verhindertwird, welches einraschesSchmelzendesEisessonstsehr begünstigt.

ManwirdsichvonderWahrheit nicht entfernen durchdie An- nahme, daß,beiübrigensgleichenKonstruktionenundVerhältnissen, einvöllig massiver Eiswürselvonz. B·3000Kubikf. ebensovielEis zumallmäligen Gebrauch abgiebt,und ebensolangeDauer hat,als einBehältervolllockergelagerienEisesvonanderthalbfacherGröße.

Hierdurchhat sichEinsender bisvorKurzemEisvomvorigen Jahre, unddasimWinter1857 eingelegte19Monatelang erhalten,ob- gleichdasüberderErde befindlicheLokal bei dergrößtenHitze täg- lich mehreremalbegangenwurde. DiesesUebergießenmitganzerkal- tetemWasserkannnatürlichnur bei einerTemperaturvoneinigen Graden unterNullundmitEinhaltung entsprechenderPausenvor- genommenwerdem

SelbstlUful-EisbildunggünstigenWintern, ist diese Methode weitaus diebilligstezdenn dieZinsenausdenwenigen hundertGul- denMehraufwnndkadieAnlage,werdendurchdas ersparte,oft sehrmühsameHetaussischendesEisesaus denGewässernunddie KostenderHerbeischelssllngbei weitem aufgewogen.Nurlasseman sichnichteinsallen,elnsolchesKühlschisfaufdenerboden zusetzen, vondem esvielmehr isvllrtbleibenMuß- Wo, wie in Brauereieu z, B.esöftersderFall ist,laufendesWasserundgünstigesTerrain zu Gebotesteht,kanndie ArbeitnochWesentlichdadurcherleichtert werden,daßdasWasserineinementsprechendenStrahlinoffenen langen Rmnens worineswährenddesLaufesschon erkaltet,dem Kühlfchlsszugeführtwird. Daß letzteres-Wenn esfeinenjeweiligen ZweckerfüllthatzundesangeeigneterStelle imübrigenTheiledes Jahreshindernsollte,Ieichtbei Seitegeschafftwerdenkann,braucht kaumerwähntzUPetdetrEbenso, daßJederdieGrößeoderQua- dratfläche,welcheteIUeMEismagazinentspricht-Ieicht berechnen kann, wobeiesfreilichsichererist-denRaum nichtzU knapp zUbemessen- uebrigenskanneinsolcheeApparatSommers zurHerstellungvon Badwasserdienen.

Sollte dasGesagteBeachtungsinden, so wäre essehrerwünscht-

wenn seinerZeit über die gemachtenErfahrungen aufdiesemWege Mittheilungeu gemachtwerdenwollten. (G.Bl.a.Württ.)

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ZurProbefahrtderZug-Locomobilen.

Wirbringen nachfolgendeinenvon der,,Berliuer Börsen-Zei- tung«berichteteninteressanten Versuch,denman inBrandenburg kürzlichmitStraßenlokomotivenangestellthat,dienachdemSysteme vonAveling u.Porter konstruirtwaren.

Am24.Julifandhier inBrandenburgdieAbnahmederersten inPreußengebauten größerenStraßen-Lokomotiv ennach dem SystemvonAvelingu.Porter statt. Bekanntlich sindüberhauptdie inBerlin undHamburg ausgestelltgewesenen kleinerenLocomobilen zwarwohl zurSelbstbeweguug geeignet,jedochdurchwegdemland- wirthschaftlichenGebraucheundnicht zurFrachtbeförderungbestimmt gewesen.DerLokomotiv-Abnahme hatte sichdaher mit Recht eine ausgedehute Aufmerksamkeitzugewandt.Es fanden sichinderFa- brikderHerren J. Pintus u, Comp. gegen9UhrfrühbereitsBe- suchende von?Hamburg,Berl,·in,ausderLausitz, Halberstadtund Magdeburgein. Gegen 91X5"Uhrsetztesich dieLokomotive, gefolgt voneinergroßenMenge Zuschauer,inBewegung.Siepassirtedas sehr ungünstigeStraßen-Terrain Brandenburgs sehrleichtundge- wandt, arbeitete Anfangsmit60Pfd.Dampf, dannbiszurAn- kunftaufdemBahuhofemit30Pfd. Dampf.AmBahnhofekup- peltesie fünfWaggonszu je40TonnenTragfähigkeitan. Derim- pofante Zugbewegtesichuuu, stets mit60Pfd. Dampf arbeitend, zudemcircaeine Stunde entferntliegendenDorfeSchmerzke.Die Ehausseebot beieinerBreitevonnur 28- undbeizwei hölzernen Brücken,vondeneneine aufzwei hölzernenPfeilernvon18«Span- nuugruhte,ausreichendeSchwierigkeitenfürdieLokomotive dar.

Nachdem die Brückenpassirtwaren, wurde daszahlreiche Publikum zumBesteigenderWaggons eingeladen,unddampfte nunmehr die Maschine wohl belastet mit einemsünfzähnigenRade,dieMeileein Verhältuißvon2IX2Stunden ergebend,derBestimmung entgegen.

DieRücktour wurdemitEinlegungeinessechszähuigenRades bei 1374Stunden aufdieMeilebestanden.VordemWiedereinzugein Brandenburg bekränztendie Arbeiter denErstling dieserArtausder PintusschenFabrik reichlich, entkuppelteudieWaggonsundließ nunmehr Hr.Pintu sdieunbeladene Lokomotive vordemStations- hausemiteingelegtem achtzähnigenRadeeinenUmlaufmachen,der eineGeschwindigkeitvon5X4Stunden auf die Meileergab.Alsdann überwandsiediesehr starkeSteigungvon derebenenErde bisauf denPerron, vonwosieAbendszuihrerneuen Bestimmungnach PforteninderLausitzverladen werden sollte.DieLokomotiveselbst ist,wieerwähnt, strenge nachdemAveling-Porter’fcheu Systemge-- baut. Mehrere Anwesende, diezuBrombergeinePorter’scheLoko- motivegesehen,sprachensichübereinstimmenddahinaus, daß dievon Pintus gebaute stärker,imAeußerneleganterundallemAnschein nachderAbnutzungweniger unterlegen sein dürfte.DieMaschine, auf18Atmosphärengeprüft,arbeitete mit31X2—51-2.DerTender ist auchhier festanderMaschine,wodurchgrößereSchwereerzielt unddieGeschwindigkeiterhöhtwurde. DerTenderenthielt36Ku-- bikf.Wasserund3Tonnen Braunkohle, reichtealsozueiner’zwei- stündigeuFahrtmitseinem Material aus. Wennman denMaßstab

andieabsolvirten Steigungen anlegt, so istdurchausanzunehmen- daßdie18pferdekräftigeLokomotive mit circa200 Tonnen imZuge- etnetSteigungVon 1t20 fähigsei.Eigenthümlicherschienbeiden vielfachenStraßenwindungendieäußerst genaueKurven-Einhaltung derWaggous,jeder derselben erhob sichgenau indasGeleisedes vorhergehenden, gleichsamwieauf Schienen. Nichteinerderfünf WaggonstrataußerhalbderLinie,selbstbeiBeschreibungsehrenger Kurven. DerBedienungderLokomotivewirddurchdenHeizerund Führergenügt.Derneue Besitzer,Hr. T.Braun aus Pforten- übernahm nachgeschehenerProbe seinEigenthum,umdasselbenun- mehr beimBraunkohlen-Transportzuverwenden. Errechnet, mit jedem Zuge200Tonnen,circaå2Stunden von derGrube ent- fernt,zuverführen.DasVertrauen desgedachtenHerrn in die Lei- stungsfähigkeitderPintus’schenFabrik verdientinsofern besonders anerkannt zu werden, alsHr. Pintus beidiesemersten Versuche keine andereGarantieübernehmenzu können erklärte, wie die,daß seine LokomotivegleicheLeistungwiedieAveling-P.orter'schehaben solle.DieWaggous,ebenfalls bei Pintus gebaut,dürften noch mannigfachenpraktischen Veränderungenunterliegen. DiePatent- Achsenwaren ausderFabrikfürEisenbahnbedarfausBerlin. Der Ansicht,daß Straßen-LokomotivendenChausseenevent.nachtheilig seien,kannentschieden entgegengetretenwerden. Die 16«breiten

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Vorder-und12«breitenHinterräderkönnen dieChausseennurver-

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