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Theologisches Literaturblatt, 11. Mai 1894, Nr 19.

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Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

z a h l r e i c h e r V e r t r e t e r k i r c h l i c h e r W i s s e n s c h a f t u n d P r a x i s

h e r a u s g e g e b e n

▼on

Prof. D. Chr. E. Luthardt.

Erscheint jeden Freitag. Expedition: Königsstrasse 13.

Abonnementspreis vierteljährlich 2 J i 50 /$ . Insertionsgebühr pr. gesp. Petitzeile 30 /$ ,

A berkios von H ieropolis. I I .

C asparl, Prof. Dr. C. P., D er G laube an die T rin i­

tä t Gottes.

Bensch, Dr. F r. H einr., B eiträg e z u r G eschichte des Jesu iten o rd en s.

B a rb h a rd t, G., Die B rüdergem eine.

JahT buch, Theologisches, a u f das J a h r 1894.

Becher, K a rl Th., Die V olksschule d er Sieben- b ü rg e r Sachsen.

L an d w eh r, H u g o , B arth o lo m äu s S to sch , k u r- bran d en b u rg isch er H o fp red ig er 1612—1G86.

Fldielnis, Georg, G eistliche Lockspeise.

B alerleln, L. E., Vademecum. D aheim u n d au f R eisen.

N eueste theologische L iteratu r.

Zeitschriften.

A ntiq u arisch e K ataloge.

V erschiedenes. — Personalien.

Aberkios von Hieropolis.

II.

Die neue Auslegnng der Aberkiosinschrift durch Ficker nimmt ihr Material aus dem unentwirrbaren religiösen und kultischen Durcheinander, welches in Vorderasien schon früh hervortritt, und in welches auch Sachkenner — und zu diesen wird der Verf. sich gewiss nicht rechnen — nur mit der grössten Zurückhaltung einzutreten wagen. Es sind fast alle W ege hier unsicher, und darnach will die Zuversicht gemessen sein, in welcher Ficker seine Schlüsse zieht. Das vestigia terrent ist für ihn nicht vorhanden. Ich fasse um der Ueber- sichtlichkeit willen seine Ausführungen in einzelne Sätze zu­

sammen :

1. Die mysteriöse Sprache der Inschrift zeigt eine ausser- christliche religiöse Sphäre an. Da Hieropolis in Phrygien liegt und die Hauptgottheiten Syriens Attis und Kybele waren, so ist die Auslegung zunächst auf diese gewiesen.

Es ist schon bemerkt worden, dass der Mysteriencharakter in die Inschrift hineingetragen ist. Aber auch wenn er vor­

handen wäre, so belehrt doch die Kirchengeschichte aus­

reichend darüber, dass die sog. disciplina arcani gegen den Ausgang des zweiten Jahrhunderts schon vorhanden war.

Eine solche Thatsache könnte also gar kein Anlass sein, von der christlichen Herkunft abzusehen.

2. Attis wurde als Hirt vorgestellt, welchem der Widder heilig war. Er ist der uoijiTjv a y v o ? der Inschrift. Da er ferner als Verbreiter des Kybelkultus galt, konnte sich Aber­

kios als seinen jxaÖTf]X7]? bezeichnen, wodurch zugleich Z. 6:

ouxo? y ä p ja 8a£e . . . . y p a n fx a z a maxa verständlich wird.

Z. 5 ferner: ocpftaXjAOu?, o? e%ei fisyakooi; Tcavxa x a ö o p o o m a ? soll seine Erklärung in dem Epitheton |Aupio|A|Aaio? (Hippol.

Phil. V, 9) finden und in ähnlichen Vorstellungen der All­

wissenheit des Attis.

Ich will nicht darauf bestehen, dass die Vorstellung von Attis als Hirten überhaupt nicht die durchschlagende ist (K o sc h e r , Lex. der griech.-röm. Myth. I, 718) und dass irotfnjv nur einmal als Bezeichnung des Attis nachgewiesen ist und zwar in einem Sinne, der von dem der Inschrift ganz fern liegt (Phil. V, 9: itoi|xrjv Xeoxojv aaxptöv); auffallend ist doch, dass Attis als Mysterienstifter und als Mysterienlehrer des Aberkios tcoijatjv ayvos genannt wird. Fpctp.|xaxa moxa bleibt völlig unerklärt, denn das ist doch keine Erklärung, wenn in einer Anmerkung S. 10 gesagt wird: „Yp

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t[x|xaxa kann nicht auffallen, da Bücher wenigstens bei den orientalischen Kulten, die in das Ausland exportirt waren, regelmässig in Gebrauch gewesen zu sein scheinen“. Ist es überhaupt zu belegen, dass der Mysterienstifter noch Jahrhunderte nachher als der Lehrer des einzelnen Priesters vorgestellt wurde ? In unserem Texte ist das Verhältniss ein persönlich enges. Indess dass sich ein Priester als „Schüler“ des Attis bezeichnet, wäre noch denkbar — aber ouxo? yä p ja £8i8a£e . . . . -|'pajA}Aaxa moxa und Z. 7: e h 'Pü>[at)v o? Itteja^ev IjaIv! So kommt schon hier eine Konstruktion zu Stande, die nicht aus sicher

greifbarem Material, sondern aus Vermuthungen und Möglich­

keiten höchst unsicherer Art sich aufbaut.

3. „Ebenso klar wird uns die Eomreise des Abercius“.

Er ging nach Rom, um die Kybelestatue zu sehen, welche seit dem zweiten punischen Kriege sich dort befand. Das ist die ßaaiXioaa xPu°00X0^0^» XP^ootceSiXo? (Z. 8). Der an­

schliessende Xao's ist die Kybelegemeinde, und die acppa^i?

XajATTpa (Z. 9), welche derselbe trägt, ist vielleicht das Kenn­

zeichen der Mysten, wahrscheinlich „ein Metall oder ein glänzender Stein“.

Die Bezeichnung ßaoiXiaaa für Kybele ist nicht die ge­

wöhnliche, aber doch möglich, wie auch andere Göttinnen sie tragen. Auch die Adjektiva lassen sich recht wohl auf eine Statue beziehen, aber die Interpretation ist nur denkbar auf der Basis von n. 2, und welche Solidität dieser Basis zukommt, sahen wir soeben. In Beziehung auf oypayU ist Ficker selbst wenig

zuversichtlich; eine bestimmte Deutung wagt er nicht.

4. Der Z. 7 erwähnte ßaaiXeus ist Zeus. Denn Kybele wurde mit der syrischen Hauptgöttin identifizirt, und im Tempel dieser letzteren im syrischen Hierapolis stand neben ihrem Bilde das Bild einer männlichen Gottheit, welche Lucian Zeus nennt. Von hier aus „ist der Schluss unvermeidlich, dass auch der ßaaiXeuc unserer Inschrift Zeus gewesen sein muss. Im Tempel der Göttin zu Rom muss, wie im Tempel der syrischen Göttin zu Hierapolis neben dem Standbilde der Göttin ein Standbild des Gottes gestanden haben“.

Das wird dann eine „vollgiltige Erklärung“ genannt, und doch geht alles ins Vage hinaus. Wo von Möglichkeiten ge­

sprochen werden sollte, hören wir von Gewissheiten. Das einzige Gewisse ist doch nur der Thatbestand im syrischen Hierapolis, wo aber auch, genau genommen, nicht Kybele und Zeus, sondern zwei syrische Gottheiten in Frage stehen. Anderer­

seits findet sich meines Wissens auf den zahlreichen Kybele- Bildwerken diese Zusammenstellung mit Zeus nicht. Wäre es endlich nicht auffallend, dass ein Kybelepriester zuerst das Zeusbild und dann die Statue seiner königlichen Göttin als Ziel seiner Wallfahrt nennte?

5. Neben der mit Kybele identifizirten syrischen Haupt­

göttin Atargatis wurde ihr Sohn verehrt, welchem man die Rettung derselben zuschrieb. So konnte es geschehen, dass, was von diesen ’I^ u ? erzählt wurde, auch von Attis erzählt wurde, und umgekehrt der Name I/öue auf den Attis überging, und „so erklärt es sich, dass auch in unserm Epi­

gramm Attis als ’Ix ^ S bezeichnet werden konnte, vollständig“.

Ganz gewiss, die Möglichkeit ist vorhanden, aber nicht mehr. Bewiesen ist nichts; nicht einmal die Wahrscheinlich­

keit ist festgestellt. Um so auffallender muss es erscheinen, dass Ficker auf diese nebelhafte Möglichkeit nun seine kühnste Hypothese gründet, nämlich: in seiner im J. 362 abgefassten, an die Göttin Kybele gerichteten Rede erwähne Julian, dass Attis von dem Flussgotte Gallus ausgesetzt, aber von der Kybele gerettet, und dann hernach aus dem avxpov der Fluss­

nymphe Nana, mit welcher er in Umgang getreten war, heraus­

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geführt sei (k n a v d y o o o a ). „In beiden Fällen wird Attis durch die Göttin vom fliessenden Wasser weggeholt. Es gibt nichts, was besser zu den Worten unserer Inschrift a/itb ov £8pa£axo rcapdevoc passen könnte“.

Die bezüglichen Worte Julian’s lauten ixxs&ivxa irapa raXXou rcoxap

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tat? Sivai? (opp. Hertlein I , 214). Ficker dürfte durch seine Übersetzung „der von dem Fluss(gott) Gallus in den Wellen des Flusses ausgesetzt“ u. s. w. nicht nur das Kopfschütteln der Philologen erregen. Der Sinn kann nur sein: „ausgesetzt an (irapa) den Strudeln des Gallusflusses“.

Die Deutung Ficker’s ist durch innere und sprachliche Gründe einfach ausgeschlossen. Darüber bedarf es keiner weiteren Diskussion. Und wenn der Aufenthalt bei der Nymphe so paraphrasirt wird: „es (er?) ist in der Höhle der Nymphe, d. h. in der Quelle des Bächleins, welches die Nymphe per- sonifizirt“, so lesen wir in der von Ficker selbst angeführten Stelle doch ausdrücklich: xal ira'Xiv aoxov el; to avxpov xaxa8oo[j.svov iTravayouaa. Es bleibt also nur das Zusammen­

wohnen mit der Nymphe in einer Grotte übrig, welchem die eifersüchtige Kybele dadurch ein Ende macht, dass sie den Attis von dort wegführt. Nach Ficker müssten wir in dem einen Falle iroxap.os = xrjYT) und in dem anderen avxpov = 'itYj'j’Tj verstehen. Denn nach der Inschrift wird der Fisch iv. ergriffen. Und nun noch eins. Nach der syrischen Legende hat die Göttin gerettet, hier umgekehrt, die Göttin den Man sieht, wenn man es nur versteht, das Material zu pressen und zu kombiniren, so leistet es alle Dienste, die verlangt werden.

6. Die Bezeichnung der Kybele als itapölvos ayv^ „darf nicht auffallen“. In den orientalischen Göttervorstellungen vertragen sich Keuschheit und Unkeuschheit; „zum Ueberfluss“

nenne Julian die Magna Mater irapOevo? a(xrjx(up. — Auffallen muss aber doch, dass die Göttin gerade ein Prädikat erhält, welches in der Anwendung auf sie zu den grössten Selten­

heiten gehört. Für hat Ficker keinen Beleg beigebracht, aber die Zulässigkeit dieses Prädikats kann nicht bestritten werden.

In der Inschrift heisst der Fisch itavjieife&Tji;, xaöapos.

Diese Adjektive sind „vollständig erklärlich, wenn unter dem t/öuc Attis zu verstehen ist“. — Gewiss, aber im „wenn“

liegt die Entscheidung. In jedem Falle muss zugegeben werden, dass die christliche Deutung einfacher, natürlicher ist. Tertullian, ein Zeitgenosse des Aberkios, unterscheidet die Christen als p is c ic u li von dem noster, Jesus Christus, (de bapt. 1) und auf den Darstellungen des hl. Mahles in der alt­

christlichen Kunst liegt der ’Ix&u; in auffallender Grösse auf dem Tische. Da haben wir die ausreichende Erklärung des

7ravjj,eY i& 7j;.

7. Mahlzeiten haben im Kybelekultus eine Rolle gespielt.

„Dass Wein und Brod bei diesen Mahlzeiten genossen wurden, ist gewiss anzunehmen“. Gut, nehmen wir das einmal an, wie erklärt sich die Fischspeise? Bei den Syrern war nur den Priestern erlaubt, die der Göttin Atargatis geopferten Fische zu verzehren; bei den Festen der Kybele war der Fischgenuss verboten. Dennoch wird in der Inschrift der Fischgenuss besonders hervorgehoben. Ficker konstruirt sich nun „Liberale“ des Kybelekultus, welche auch in den aYtoxelai den Genuss von Fisch zuliessen. Dazu gehörte Aberkios.

Dieser hat seinen Gesinnungsgenossen den Fisch vorgesetzt,

„aber nur als Symbol des A ttis“ (?). „So finden wir nun die Reise des Abercius durch g a n z Syrien, wo es verboten war, Fisch zu essen, begreiflich“. Ich gestehe, dass es mir nicht gelungen ist, zu dem Nerv dieser Beweisführung zu gelangen, und z. B. den Unterschied zwischen dem Fische als Symbol des Attis und dem Fische als Symbol des ’I/öu? zu verstehen.

Ich enthalte mich daher eines Unheils.

Das Fazit der Untersuchung ist: „Aberkios ist ein Priester der Kybele gewesen, der in seiner Grabschrift seine weit­

greifende Thätigkeit im Dienste der Göttin hat verewigen wollen“. Er ist nach Syrien und über den Euphrat gegangen, weil er den Kult der Kybele und der Atargatis für identisch hielt.

Damit ist alles Wichtigere in der Interpretation Ficker’s erledigt. Was über Lesungen und Ergänzungen des Originals

geäussert wird, bietet hier um so weniger Anlass zur Berück­

sichtigung, da Ficker sich die Mühe einer neuen Kollation der jetzt in Rom befindlichen Inschrift gespart hat.* Seine Text­

vorschläge stehen ganz im Banne seiner Mysterienidee.

Ficker nennt zum Schlüsse einige Denkmäler, die jetzt noch einmal auf ihren christlichen Ursprung zu prüfen seien.

Ich habe schon vor Jahren in Beziehung auf den grösseren Theil derselben mich für die heidnische Herkunft ausgesprochen, freilich ohne in die Kybelemysterien zu gerathen. „Ebenso werden wir untersuchen müssen, ob einige römische Kata­

komben, die wir jetzt als gut christlich betrachten, nicht g n o s t is c h christlichen Ursprungs sind“. Dazu wird in der Anmerkung auf die Orpheusdarstellungen verwiesen. Wenn diese Untersuchungen so geführt werden, wie die vorliegende, können uns noch grössere Ueberraschungen zu theil werden.

Denn eine solche Methode vermag Thatsachen zu Schemen und Schemen zu Thatsachen zu machen. Wie wenig bedeuten doch die Schwierigkeiten der bisherigen Interpretation im Vergleich zu dem Hypothesenspiel, an das zu glauben uns hier zu- gemuthet wird. Aus einem ins Unendliche dehnbaren Material wird Hypothese auf Hypothese geformt, deren eine die andere stützen muss, bis das Bild fertig ist. Im letzten Grunde wird so diese neue Erkenntniss zur Apologie der traditionellen Deutung, und ist in ihrer Begründung am allerwenigsten ge­

eignet, für den Gedanken des heidnischen Ursprunges der In­

schrift zu werben. Man durfte zum mindesten erwarten, dass eine so überraschende These methodisch und sachlich ernst­

hafter und gründlicher durch geführt würde.

G r e i f s w a l d . Victor Schnitze.

Caspari, weil. Prof. Dr. C. P., D er G laube an d ie T rinität G ottes in der Kirche des ersten christlichen Jahrhunderts nachgewiesen. Leipzig 1894, Akad. Buchhandlung (Faber) (32 S. gr. 8). 1 Mk.

Ein Beitrag zur Erforschung der Geschichte des apostoli­

schen Symbolums aus der Feder des verewigten Caspari wird stets mit dankbarer Ehrerbietung aufgenommen werden, wie gering an Umfang er sein mag. Auch die vorliegende kleine Schrift zeugt von der Gründlichkeit, Vorsicht und Umsicht, welche alle Arbeiten des bis ans Ende unermüdlichen Forschers auszeichnen. Ob er sie in der vorliegenden Form veröffentlicht haben würde, erscheint zweifelhaft. Der ungenannte Heraus­

geber hat es unterlassen, den Leser in einer Vorrede über die Entstehung der Schrift zu unterrichten. Durch briefliche Mittheilung ist mir bekannt, dass Caspari in einem seiner letzten Lebensjahre in der norwegischen Gesellschaft der Wissenschaften einen Vortrag gehalten hat, worin er „vor­

läufig“, also mit der Absicht einer späteren vollständigen Darlegung zu beweisen suchte, „dass die sogenannte ältere Form des Symbols eine Voraussetzung des Briefs der Römer an die Korinther (d. h. Clem. ep. I ad Corinthios) sei“. Ein Ausschnitt, sei es aus jenem Vortrag, sei es aus der be­

absichtigten vollständigeren Behandlung dieses Gegenstandes, scheint hier vorzuliegen. Die Schrift beschäftigt sich nämlich ausschliesslich mit einer einzigen Stelle des genannten Briefs (c. 58, 2), auf deren Bedeutung für die Geschichte des Sym­

bolums auch sonst schon hingewiesen worden ist, z. B. von mir in der Schrift „Das apost. Symbolum“, 2. Aufl., S. 81 Anm. 1. Selbst wenn die Untersuchung dieser Stelle, welche Caspari unternommen hat, vollständig mitgetheilt wäre, würde es jedem, der die edle Bescheidenheit dieses echten Gelehrten kennen gelernt hat, unglaublich erscheinen, dass Caspari selbst diesen wenigen Blättern den pomphaften Titel gegeben habe, welchen sie nun tragen. Der Titel ist auf alle Fälle apokryph.

Aber auch die Spezialuntersuchung, welche er S. 3 f. an­

kündigt, liegt nur zum Theil vor. Es sind nämlich von den vier Punkten, welche Caspari S. 4 f. genauer ins Auge fassen zu wollen erklärt, nur die beiden ersten erörtert, S. 6 — 15 der erste, S. 15— 23 der zweite, worauf nur noch die hierzu gehörigen Anmerkungen folgen. Die beiden s c h w ie rig s te n Fragen, deren Beantwortung weiter folgen sollte, die dritte,

* Ic h h o ffe, in d. B L d e m n ä c h st d a rü b er e in ig e M itth e iln n g e n z a b rin g en .

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was es bedeute, dass Gott der Vater in jenem Eidschwur bei dem dreieinigen Gott schlechtweg o öso's heisse, und die vierte, warum das Schwurwort „so wahr er lebt“ bei Christus, nicht aber beim heiligen Geist wiederholt sei, werden in der Aus­

führung mit keiner Silbe berührt. Caspari hat aber jene vier Punkte (S. 4) nur als diejenigen bezeichnet, „worauf es bei der Erörterung der Worte Cif) o deo's xxX. se lb e r ankommt“.

Davon ist noch zu unterscheiden die unmittelbar vorher an­

gekündigte Absicht, sie ausserdem auch „im Zusammenhang mit dem, was im Briefe sonst über Gott, den Herrn Jesus Christus und den heiligen Geist ausgesagt ist, betrachten“ zu wollen. Dieser Disposition („zunächst“ — „demnächst“ S. 4) entsprechend ist der erste Haupttheil, welcher seinerseits in vier Unterabtheilungen zerfallen sollte, die, soweit vorhanden, durch arabische Ziffern (S. 6. 15) bezeichnet sind, mit römisch I überschrieben, worauf nach Erledigung der vier Stücke dieses ersten Theils ein zweiter Theil (II) des bezeichneten Inhalts folgen sollte, welcher aber ebenso wenig folgt, wie Nr. 3. 4 des ersten Theils. Wir erhalten demnach nicht nur nicht, was der apokryphe Titel ankündigt, sondern auch nur ein kleines Bruchstück der Abhandlung, welche Caspari zu schreiben wenigstens angefangen hat. Ob sie unvollendet ge­

blieben, oder ob der weitaus grösste Theil des Manuskripts abhanden gekommen ist, sollte untersucht und mitgetheilt werden. Die Art aber, wie hier, auch abgesehen von manchen sinnstörenden Druckfehlern (S. 14 Z. 1, S. 20 Z. 8. 11, S. 22 Z. 11) eine der letzten Arbeiten, vielleicht die letzte eines hochverdienten Theologen der Oeffentlichkeit übergeben worden ist, kann nicht gebilligt werden.

Im ersten Theil des vorliegenden Fragments entwickelt Caspari aus der appositionellen Bezeichnung „Gottes, des Herrn Jesus Christus und des h. Geistes“ als ^ xe maxis xal tq ms xu>v £x>.exx<uv, die These, dass hier, wie andeutungs­

weise auch c. 46, 5 f., ein auf der trinitarischen Taufformel beruhendes kirchliches Glaubensbekenntniss zu Grunde liege (S. 9 f.). Wenn S. 6 bemerkt wird, dass sich kaum an einer anderen Stelle so wie hier maus von einem bestimmten ein­

zelnen Glaubensgegenstand und speziell von einer Person, an die man glaubt, gebraucht finde, so ist wol mit Recht ab­

gesehen worden von Ignatius, Smyrn. 10, 2, wo tj xeXeta moxis ’Iyjooüs XpioTo's den Herrn als die vollkommene und personifizirte Treue bezeichnet, eine Stelle, die jedoch flamm lehrreich ist, weil die Variante &Xms statt moxis daran er­

innert, dass die Bezeichnung Gottes oder Christi als Gegen­

stand, Inhalt und Grund der Hoffnung ebenso geläufig, als die entsprechende Verwendung von moxis selten ist. Sie liegt z. B. auch nicht vor bei Just, de resurr. 1, wo von Christus zu lesen ist: ouxos xoivüv aoxos iaxiv sauxoo te xal xu>v oXtuv mau; xe xal airo5ei(jis, denn hier bedeutet moxis offenbar

„Bürgschaft, Gewähr“. Im zweiten Theil wird die Bedeutung dieses nach alttestamentlichem Muster geformten, spezifisch christlichen Eides gründlich gewürdigt. Sollte Fortsetzung und Schluss der Abhandlung sich nachträglich noch auffinden lassen, so würde es sich vielleicht empfehlen, unter Be­

seitigung des unpassenden Titels, aber unter Benutzung der beiden gedruckten Bogen eine neue, vollständige Ausgabe zu veranstalten. Damit liesse sich eine in der „Theologisk Tid- skrift for den evang.-luth. Kirke in Norge, 1 888“ erschienene Abhandlung Caspari’s: „Ueber die Taufe als Pakt nach An­

schauung der alten Kirche“, von welcher ich durch die Güte eines dänischen Kandidaten eine deutsche Uebersetzung be­

sitze, passend zu einem Ganzen verbinden, an welchem man eine ungetrübtere Freude haben könnte. Th. Zahn.

R e u sc h , Dr. Fr. Heinrich (Prof. a. d. Univ. Bonn), B e i­

träge zur G esch ich te d es Jesuitenordens. München 1894, Beck (II, 266 S. gr. 8). 5 Mk.

Wessen man Bich in Deutschland zu versehen haben würde, falls das neuliche Reichstagsvotum zu Gunsten der Wieder­

zulassung der Gesellschaft Jesu durch Zustimmung des Bundes- rathes sein Ziel erreichen sollte, darüber bietet diese Schrift (erschienen wenige Wochen, bevor der Reichstag jenen Be­

schluss fasste), lehrreiche Aufschlüsse dar. Ihr Inhalt stellt sich dar als eine Nachlese zur Döllinger-Reusch’schen Ge­

schichte der Moralstreitigkeiten in der röm. Kirche (1889).

Den bereits dort in beträchtlicher Fülle gegebenen Beiträgen zur Charakteristik des Jesuitismus hinsichtlich seiner sittlichen Grundsätze und Verhaltungsweise schliesst eine weitere Reihe darauf bezüglicher Mittheilungen hier sich an. „Die Lehre vom Tyrannenmord“ ist das e r s t e der behandelten Themata.

Dass die Erlaubtheit des Tyrannenmords durch Mitglieder der Gesellschaft Jesu, zuerst durch den Spanier Mariana (in „De rege et regis institutione“, 1599), dann durch noch mehrere Andere (bes. Santarelli 1625, Busenbaum, Lacroix etc.) mehr oder weniger direkt, und zwar mit Zulassung ihrer Oberen, vertheidigt worden ist, wird auf Grund unwidersprechlicher Thatsachen dargethan. Ein besonderer Exkurs im Anhang (S. 254 ff.) handelt näher über das interessante Thema von der jesuitischen Mitwirkung bei den Mordanschlägen auf Königin Elisabeth von England. — Eine Reihe von Bei­

spielen auffallender Unbotmässigkeit von Jesuiten im Ver­

hältniss zu • den Päpsten und der römischen Kurie stellt die z w e it e Abhandlung zusammen: „Französische Jesuiten als Gallikaner“. Als Vertreter dieser mit Hülfe von Mental­

reservationen der schlimmsten Art zu Stande gebrachten Ver­

haltungsweise werden genannt der Provinzial Coton (1626), Richelieu’s Leibjesuit Rabardeau (Verfasser eines extrem galli- kanischen Pamphlets, worin sogar die Losreissung der fran­

zösischen Kirche von Rom unter einem besonderen Patriarchen für zulässig erklärt ward, 1641), Louis Maimbourg und mehrere andere jesuitische Bundesgenossen Louis’ XIV. bei seinem Re­

galienstreit wider Papst Innocenz XI., Pere La Chaise als Haupt-Miturheber der gallikanischen Artikel von 1682, Pro-, vinzial Etienne de La Croix sammt 116 anderen Jesuiten Frankreichs, welche im J. 1761 eine ihr volles Einverständniss mit diesen gallikanischen Artikeln bezeugende Erklärung Unter­

zeichneten (S. 59— 119). Wie in diesem Falle ein heuchlerisches Akkommodationsverfahren zur Selbsterhaltung des Ordens, bezw.

der Angehörigen einer besonderen Ordensprovinz, dienen muss,;

so sieht man bei dem in der d r itte n Abhandlung berichteten Vorgänge einen einzelnen französischen Jesuiten, aber unter Zustimmung mehrerer seiner Genossen und vieler Späteren, mit dämonischer Schlauheit und Bosheit eine Fabel zur Ver-:

unglimpfung der dogmatischen Gegner des Ordens, der Jan- senisten, erdichten und verbreiten, ohne dass jemals eine förm^

liehe Zurücknahme oder Desavouirung der boshaften Tendenz­

lüge seitens der Ordensoberen stattfindet. Es ist die Jesuiten­

fabel von der „Versammlung zu Bourgfontaine“ (einer angeb-, lieh zwischen du Verger de Hauranne, Cornel. Jansen, Arnauld d’Andilly und vier anderen Häuptern der jansenistischen Schule im J. 1621 unweit Paris getroffenen Verabredung, abzweckend auf Zerstörung der katholischen Religion und Einführung des Deismus!), welcher diese dritte Darstellung gilt. Der Belege dafür, dass selbst noch in neuester Zeit einzelne Schriftsteller des Ordens, wenn nicht für die zweifellose Thatsächlichkeit, doch für die Plausibilität dieses ungeheuerlichen Märleins ein- zutreten gewagt haben, werden einige angeführt, und damit zur Erhöhung des Interesses an diesem Gegenstände wesentlich beigetragen (S. 120 — 168). Von fast noch abgefeimterer Schlauheit zeugt die „Betrügerei von Douai“ (La fourberie de D.), welche in der v ie r t e n Abhandlung als eine Illustration des Satzes von der Heiligung der Mittel durch den Zweck er­

zählt wird. Sie bestand in Erdichtung einer Reihe angeblich von dem greisen Antoine Arnauld herrührender Briefe an einige im Verdacht des Jansenismus stehende Professoren der Universität Douai, behufs Kompromittirung derselben und Herbeiführung einer Reinigung der genannten Lehranstalt von ihren jansenistischen Elementen. Ausser einem Pater Lalle- mand, dem Hauptarrangeur dieser „fourberie“, soll auch Pere Le Tellier, der spätere Beichtvater Louis’ XIV., sehr wesent­

lich bei diesem schlechten Streiche, auf dessen glückliches Gelingen man jesuitischerseits sich nicht wenig zugute that, betheiligt gewesen sein (S. 169— 195). — Mehrere „kleinere Beiträge“, betreffend die Extravaganzen des Ordens auf den Gebieten des Heiligenkults (insbesondere des Kultus jesuitischer Ordensheiligen), des Ablasswesens, der Wundersucht, des Sich- eindrängens in fürstliche Familien als Beichtväter, der Herbei­

führung von Bücherverboten, der Handhabung der Bücher­

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zensur u. dgl. m., füllen den letzten der fünf Hauptabschnitte des Werks.

Es ist ein wie wenige andere auf dem in Eede stehenden Geschichtsfelde bewanderter Gelehrter, dem die Zusammen­

stellung dieser Data zu danken ist. Nicht müssige Skandal­

sucht liegt seiner Veröffentlichung als Motiv zu Grunde, auch nicht ein leidenschaftliches Gefallenfinden an theologischem Hader, sondern lediglich der Wunsch des Verfassers, eine Eeihe wohlbeglaubigter Thatsachen aus der Geschichte des Ordens mit Genauigkeit, gegenüber gewissen jesuitischerseits angestrengten Versuchen zu ihrer Vertuschung oder Ver­

schleierung, ans Liebt zu stellen. An Bemühungen um mög­

lichste Entkräftung der schweren Anklagen, die man hier ver­

einigt findet, wird man auf ultramontaner Seite es nicht fehlen lassen. Aber des Verfassers Angaben sind Punkt für Punkt dergestalt reichlich mit Hinweisen sowol auf zeit­

genössische wie auf spätere Zeugnisse ausgestattet, dass die Gegner einen schweren Stand haben werden. — Möchte die ernste Warnung, die hier von kompetentester Seite her laut geworden, nicht ungehört verhallen!

G r e i f s w a l d , 2 5 . A p r il 1 8 9 4 . Zöckler.

B urkhardt, G., D ie B rüdergem eine. Erster Teil. Ent­

stehung und geschichtliche Entwickelung der Brüder­

gemeine. Im Auftrag der Unitäts-Aeltesten-Konferenz bearbeitet. Gnadau 1893, Unitätsbuchh. (VII, 216 S.

gr. 8). 1. 50.

Eine wirklich kritische, objektive, den modernen An­

forderungen der Wissenschaft entsprechende Geschichte der Brüdergemeine oder auch des Lebens Zinzendorfs gibt es trotz der grossen Literatur darüber noch nicht. Was darüber vorhanden ist, ist mehr oder weniger vom apologetischen oder polemischen Standpunkte aus geschrieben. Das letztere wird nicht am wenigsten auch von der ausführlichen Darstellung Ritschl’s in seiner „Geschichte des Pietismus“ gelten müssen, der, wie in allen seinen historischen Arbeiten, auch hier mehr Kritik des geschichtlichen Verlaufes als Geschichte liefert.

Auch das vorliegende Werk, eigentlich nur eine sehr erweiterte und gänzlich umgearbeitete neue (8.) Auflage des viel be­

nutzten Buches „Kurzgefasste Nachricht von der evangelischen Brüderunität“ wird keinen Anspruch darauf machen können, objektive Geschichte zu bieten. Es ist für die „Freunde der Gemeine“ und im Aufträge der Unitätsältestenkonferenz ge­

schrieben und von ihr approbirt worden. Der kritische Historiker würde an nicht wenigen Stellen ein Fragezeichen machen müssen. Die allgemeinen Bemerkungen über Refor­

mation und Pietismus S. 31 ff. möchte ich Satz für Satz be­

anstanden. So ist es z. B. zum mindesten eine sehr kühne Behauptung, zu sagen: „Endlich machte die ermattete Ortho­

doxie dem Rationalismus Platz, während der Pietismus den Sieg behielt und in Zinzendorf und der Brüdergemeine eine neue Gestalt gewann“. Thatsächlich hat der Pietismus mit seiner Geringschätzung der fides quae creditur zum Rationa­

lismus geführt, nicht die Orthodoxie, die schon ab g ew irt­

schaftet hatte, wobei nicht bestritten werden soll, dass es das allgemein anerkannte Verdienst der Brüdergemeine ist, in ihren Kreisen in der öden Zeit des Rationalismus den frommen Herzensglauben sich bewahrt und ihn als Ferment in eine neue Zeit hinüber gerettet zu haben. Träger der Gesammt- entwickelung des Pietismus ist die Brüdergemeine nie gewesen.

Der nüchterne, verständige Verfasser, einer der ersten Kenner der Brüdergeschichte (vgl. s. Art. in 1. Auflage von Herzog’s Realenzyklopädie), ist offenbar ein Gegner aller Schwärmerei, hätte aber das Vorhandensein schwärmerischer Kundgebung z. B. in der Erweckungszeit vom Sommer 1727 S. 40 nicht leugnen sollen (vgl. Kröger, Geschichte der unirten Brüder­

kirche, S. 114). Was über die Anfänge des Gemeinlebens be­

richtet wird, sieht sich zum Theil anders an, wenn man die Berichte Christian David’s vergleicht. Ueberhaupt würde die Geschichte der ersten 50 Jahre ein etwas anderes Gesicht bekommen, wenn man bei der Darstellung mehr auf die Briefe jener Zeit Rücksicht nehmen würde. Schon die in meinem Besitz befindliche Sammlung von grösstentheils ungedruckten Briefen aus der ersten Brüderzeit würde erkennen lassen, dass

die Schwärmerei in allen Schichten eine sehr viel grössere war, als man gemeinhin annimmt. Indessen, es wäre Unrecht, an das sehr geschickt geschriebene, „für die Freunde“ be­

stimmte Buch, dessen werthvollster Theil die Schlusskapitel sind mit seinen Mittheilungen über die noch schwebenden Ver­

fassungsfragen, die Stellung zum Bekenntniss etc., im ein­

zelnen die kritische Sonde zu legen; es kann jedem, der sich in Kürze darüber informiren w ill, wie die Brüdergemeine s e lb s t ihre Geschichte ansieht, wohl empfohlen werden.

E r l a n g e n . Th. Kolde

Jahrbuch, Theologisches, a u f d a s J a h r 1 8 9 4 . H e r a u sg e g e b e n v o n J . S c h n eid er , P fa rrer in E lb e r fe ld . (D e s „ A m tsk a le n d er s fü r e v a n g . G e is t lic h e “ z w e ite r T h e il.) G ü ter slo h 1 8 9 4 , B e r te ls m a n n (V I I I , 3 5 5 S . 8 ). 2. 4 0 .

N a c h d e m der b is h e r ig e H e r a u sg e b e r d e s „ T h e o lo g isch en J a h r b u ch s“ , P fa rr e r R . S ch n eid er zu B a d L ip p sp r in g e , a m 2 9 . J a n u a r 1 8 9 3 a u s d e m L eb en g e s c h ie d e n is t , h a t d e sse n S o h n J . S c h n e id e r , P fa rrer in E lb e r fe ld , d ie H e r a u sg a b e d e s n eu en „ J a h r b u c h e s“ un tern o m m en . D a ih m s e in a r b e itsr e ic h e s A m t in ein e r G r o ss s ta d t e s n ic h t g e s t a t t e t e , d en g e sa m m te n S to ff s e lb s t zu b e a r b e ite n , h a t er fü r e in z e ln e K a p ite l M ita r b e ite r g e ­ w o n n en ; so i s t d ie A b h a n d lu n g , w e lch e d a s B u c h erö ffn et „ ü b er d ie B e d e u tu n g d er g e s c h ic h tlic h e n T h a tsa c h e n für d en c h r istlic h e n G la u b en “ v on P . H a fn er in E lb e r fe ld v e rfa sst, d ie „ H e id e n m iss io n “ von P fr. S ch ö n er in D o tte n h e im (B a y e r n ), d ie „ M issio n an I s r a e l“ von P fr. d e la R o i in E lb e r fe ld , d ie „ In n e r e M iss io n “ von H o fp re d ig er S c h n eid er in K o e sfeld b e a r b e ite t. D e r g r ö sse r e T h e il d e s B u c h e s s ta m m t aber von d em H e r a u s­

g e b e r Belbst, so K ap. I I : N e u e k ir c h lic h e G e se tz g e b u n g , K a p .I I I : P e r so n a l­

s t a t u s d er e v a n g . K irch e D e u ts c h la n d s , K ap. I V : K ir c h lic h e S t a t is t ik , K ap. V I I : E v a n g e lis a tio n , K a p .l X : K ir c h lic h e V e r e in e , K a p .X : K ir c h lic h e C h ro n ik , K ap. X I : N e k r o lo g . M an w ird d ie g r o ss e R e ic h h a ltig k e it d e s in d en e in z e ln e n K a p ite ln G eg eb en en u n d m it v ie le m F l e is s A u s g e ­ a r b e ite te n g e rn e a n erk en n en u n d m it D a n k b e g r ü sse n . I s t d och k e in G e b ie t in d em L eb en d er h e im isc h e n K ir c h e , üb er w e lc h e s d a s J a h r­

b u ch n ic h t B e s c h e id g ä b e . N u r d en B e r ic h t ü b er in n er e n G a n g d e r T h e o lo g ie g la u b te d er V erf. a u s sc h lie s s e n zu so lle n . A b er a u ch d ie s e S e ite d e s k ir c h lic h e n L eb en s h a t in d er A b h a n d lu n g von H a fn er B e ­ r ü c k s ic h tig u n g g e fu n d e n u n d zw a r in e i n e r W e i s e , d a ss ih m d er B e i fa ll der k ir c h lic h - g lä u b ig e n K r e ise z u th e il w erd en w ird . W a s d ie D ik tio n in d en ein z e ln e n A b s c h n itte n a n la n g t, so v e r d ie n t d ie S o r g fa lt hervor­

g e h o b e n zu w e r d e n , m it w e lc h e r a uch n a c h d ie ser H in s ic h t g e a r b e ite t w u r d e ; d ie g la t t e flü ssig e D a r ste llu n g s w e is e m a c h t s e lb s t d ie s t a t is t is c h e n B e r ic h te a u g en eh m le sb a r. E s w ird d e sh a lb d ie se n eu e A u s g a b e d e s th e o lo g isc h e n J a h r b u ch s a ls zur O r ie n tir u n g ü b er d a s k ir c h lic h e L eb en d es J a h r e s 1 8 9 3 w o h l g e e ig n e t em p fo h len w erd en k ön n en . R. T.

Becker, K a rl T h ., can d. rev . m in ., Die Volksschule der Siebenbürger Sachsen. E in U e b e rb lic k ü b er ih r e g e s c h ic h tlic h e E n tw ic k e lu n g m i t e in e m A n h a n g erk lä ren d er B e ila g e n . A ls A r b e it d er D o r n e r - B a c h - S t iftu n g h e r a u sg eg e b e n vom E v a n g .-T h e o l. V e re in zu B o n n . B o n n 1 8 9 4 , O tto P a u l (1 5 6 S . 8 ). 2. 5 0 .

E in e d a n k e n sw e r th e M o n o g ra p h ie ü b er e in e n G e g e n s t a n d , von d em b is h e u te n och k e in e z u sa m m en h ä n g en d e D a r s te llu n g v o r lie g t. S ie b e r u h t e b en so a u f g r ü n d lic h e m S tu d iu m d er e in s c h lä g ig e n — zu m T h e il r e c h t s e lte n e n u n d w e it z er str e u te n — L ite r a tu r , d ie d er V erf. a u f ein e r S tu d ie n r e ise 1 8 9 2 m it v ie le r M ühe an O rt u n d S t e lle g e s a m m e lt h a t , d a b ei a n g e r e g t u n d fr e u n d lic h u n t e r s tü t z t von A u to r itä te n d er sieb en - b ü r g is c h s ä c h sis c h e n K irch e u n d S c h u le , w ie a u f e in g e h e n d e r B eo b a ch ­ t u n g V e r d ie n stlic h i s t b eso n d ers d a s B e s tr e b e n d e s V e r f ., d a s B ild d er s ä c h sis c h e n V o lk ssc h u le im R a h m e n d e s g e sa m m te n g e is t ig e n F o r t­

s c h r it ts b e i d em B ru d erv o lk e d a s e lb s t zu z e ic h n e n , w orau s z u g le ic h e r h e llt, in w ie h o h em G rad e d o r t g e ra d e d ie V o lk ssc h u le n ic h t n u r e in b e d e u t s a m e r , son d ern g e ra d ez u der e n ts c h e id e n d e B ild u n g sfa k to r fü r d a s g e is t ig e u n d n a tio n a le L eb en is t . D e r p r a k tisc h e n T en d en z d er S c h r ift,

„ a lle n d e n e n , w e lch e e s s ic h zur A u fg a b e m a c h e n , d e u tsc h e s W e se n u n d d e u tsc h e S it t e im A u sla n d e zu p fleg en u n d vor d em sch ä d lic h e n E in flu ss u n d e u tsc h e r u n d u n c h r is tlic h e r E le m e n te zu s c h ü tz e n , ein e e r n ste E r in ­ n e r u n g zu sein a n d ie von T a g zu T a g w a c h se n d en A u fg a b en u n seren fern en d e u tsc h e n B rü d e rn g e g e n ü b e r , e in e in d r in g lic h e r M a h n r u f, m it ­ zu käm pfen in d en R e ih e n d e r e r , w e lch e in d em ö s tlic h e n G ren zla n d e d e u tsc h e r K u ltu r u n g e a c h te t a lle r L eid en u n d K äm p fe in ih r e m T h u n u n d D e n k e n d e u tsc h g e b lie b e n s in d u n d d e u tsc h b le ib en w o lle n “ , w ü n s c h t R e f. b e ste n E rfo lg . W a s d en I n h a lt der S c h r ift b e tr ifft, so l i e s t m a n n ic h t ohn e I n t e r e s s e , w a s ü b er d ie E n tw ic k e lu n g der S ie b e n b ü r g er V o lk ssc h u le , ü b er ih r e g e g e n w ä r tig e S te llu n g zu K irch e u n d S t a a t, ü b er d ie A u s b ild u n g ih r e r L eh rer g e s a g t is t . E s fin d en s ic h d e m n a ch d o r t g a n z a n d ers g e a r te te V e r h ä ltn is s e , a ls in D e u ts c h la n d . V o r d er R e fo rm a tio n g a b e s b e k a n n tlic h in D e u ts c h la n d ein e e ig e n tlic h e V o lk s­

s c h u le , in w e lch er K in d e r je d e n S ta n d e s in der M u tter sp r a ch e u n te r ­ r ic h te t w u r d e n , n ic h t (a b g ese h e n von e in ig e n r ü h m en sw e rth e n A u s ­ n a h m en ). A n d e r s b ei d em d e u tsc h e n A u s w a n d e r er sta m m in S ie b e n b ü r g e n .

(5)

H ie r w a ren S t a a t u n d K ir c h e e in s , p o litis c h e u n d k ir c h lic h e G em ein d e d e c k te n s ic h , u n d a u c h d ie S c h u le w u rd e u n te r O b h u t u n d A u fs ic h t b e id e r g e s t e ll t . V o n A n fa n g a n b is h e u te i s t d ie e v a n g e lis c h e G em ein d e u n d d e u tsc h e S c h u lg e m e in d e im w e se n tlic h e n e in s u n d d a sse lb e (S . 5 f.).

D e sh a lb w ir d a u ch d ie A u fs ic h t d er K irch e ü b er d ie S c h u le , sp e z ie ll d ie d e s O rtsp fa r r er s üb er d en L eh re r , n ir g e n d s b e a n s ta n d e t oder g a r b e k ä m p ft; i s t d och n a c h u r a lte r E in r ic h tu n g je d e r G e is tlic h e frü h er s e lb s t L eh rer g e w ese n . F ü r d ie S ie b e n b ü r g er S a c h se n w ü rd e d ie T ren­

n u n g d er S c h u le von der K ir c h e u n d ih r e S t e llu n g u n te r d ir e k te n s ta a t­

lic h e n E in flu ss d a s A u fg e b e n d e s d e u ts c h -n a tio n a le n G ed a n k en s und s o m it d ie V e r n ic h tu n g d es D e u ts c h th u m s im K a r p a th en la n d e ü b erh a u p t n a c h s ic h z ie h e n (S . 121 f.). I n s c h u lp o litis c h e r H in s ic h t w ir d d a r a u f h in g e w ie s e n , d a ss der G ed an k e d er S ta a ts o m n ip o te n z , w ie er vor 1<)0 J a h r e n in der G e s t a lt d e s a u fg ek lä rten D e sp o tism u s e in e s J o sep h II.

d ie g r ö s s te G efahr fü r d en B e s ta n d ein e r e v a n g e lis c h e n V o lk ssc h u le in S ie b e n b ü r g e n b il d e t e , so h e u tz u ta g e w ied er in d er G e s t a lt d es m a g y a ­ r isc h e n N a tio n a litä ts s c h w in d e ls d e r se lb e n d en U n te r g a n g d ro h t. W a s e n d lic h d ie A u s b ild u n g der L eh rer b e t r if f t , so w ir d in S ieb en b ü rg en d a s V e rflo ch te n sein d er S em in ar- m it der G y m n a sia lb ild u n g a ls e in e n t­

s c h ie d e n e s H in d e r n iss der L eh re r b ild u n g b is in d ie n e u e s te Z e it b e­

tr a c h te t, w ä h ren d b e k a n n tlic h in D e u ts c h la n d w e ite K reise d es L eh rer­

sta n d e s d ie G y m n a sia lb ild u n g fü r d en L eh rer fordern . A u f d ie „ sä ch ­ s is c h e “ E ig e n th ü m lic h k e it, d a ss d a s e lb s t d er n ie d e r e K le r u s (d ie H ü lfs- p r e d ig e r ) u n d der S ta n d d er V o lk ssc h u lle h r er a u s d e n se lb e n th e o lo g isc h ­ p ä d a g o g isc h e n S em in a ren n och b is vor ku rzem h e r v o r g in g e n , s e i b e ­ so n d e r s au fm erk sa m g e m a c h t. I n w ie w e it a lle D a r ste llu n g e n der S c h r ift d e r W ir k lic h k e it e n ts p r e c h e n , m u ss E e f. d a h in g e s t e llt sein la s s e n , d a e r m it d en S ie b e n b ü r g er S c h u lv er h ä ltn isse n n ic h t s e lb s t n ä h er v e r tr a u t is t . Z u w e it g e g a n g e n s c h e in t je d e n fa lls d ie B e h a u p tu n g S. 1 2 2 : „ E s m u ss z u g e sta n d e n w e r d e n , d a ss es u m d ie L o k a lsch u lin sp e k tio n d e s P fa rr e r s in d en fern en T h ä lern d e s A l t u n d der K o ck el v ie l b e sse r b e s t e llt i s t a ls im M u tter la n d e “ . I n sp r a ch lic h e r H in s ic h t sin d u n s nu r w e n ig e U n e b e n h e ite n a u f g e s to s s e n , w ie d er S a tz S. 9 7 : „ D ie A n fo rd e­

r u n g e n , w e lch e d a s L eb en m it s e in e m g e s e lls c h a ftlic h e n V erk eh r a n d en M en sc h e n s t e l l t e , g e b o t d ie s e lb e n “ .

g . f. d.

Landwehr, H u g o , Bartholomäus Stosch, kurbrandenburgischer Hof­

prediger 1612—1686. E in L eb en sb ild . L e ip z ig 1 8 9 3 , D u n c k e r &

H u m b lo t (IV , S . 9 1 — 140 g r . 8).

W ir d a n k en e s d em V erf., d a s s er im v o r lie g en d e n , a u s d en Q u e lle n g e sc h ö p fte n L eb en sb ild e ein en n ic h t u n w e s e n tlic h e n B e itr a g zum V er- s tä n d n iss d er K ir c h e n p o litik d e s G ro ssen K u r fü rste n g e b o te n h a t ; e r h a t e ic h in d ie S tr e itlite r a tu r d e s s ie b z e h n te n J a h r h u n d e r ts v e r tie ft, u m d er v ie lfa c h „ m it ein er g e w iss e n A n im o s itä t“ b e h a n d e lte n lu th e r isc h e n S i c h t u n g , g e r e c h t zu w erd en . B e i d er L ek tü re d er za h lr e ich in der k ö n ig lic h e n B ib lio th e k zu B e r lin b e fin d lich en S tr e its c h r ifte n g e w in n t je d e r U n b e fa n g en e d ie v o lle U e b e r z e u g u n g , d a ss es a u ch h ie r h e is s t : llia c o s m u ros in tr a p e c ca tu r e t e x tr a . D ie R efo rm irten s in d u m n ic h ts fr ie d fe r tig e r a ls d ie L u th era n er; sie sin d w o l g e s c h m e id ig e r , aber d ie L u th era n er sin d k o n se q u e n te r , u n d so h errlich e T y p e n w ie e in e n L ic.

R e in h a r t, P a u lu s G e r h a r d t s u c h t m an im refo rm irten L a g e r v erg eb en s.

A u c h S to sc h g e h ö r te , w ie s e in L e b e n sg a n g g e z e ig t h a t, n ic h t g e ra d e zu d e n F r ie d fe r tig e n , d ie d em G e g n e r n ic h ts B ö se s n a c h sa g e n . A u c h er b e le g te d ie G e g n e r m it a lle r h a n d T it e ln , d ie d ie s e sich er n ic h t a ls S c h m eic h e le ie n a n g e se h e n h a b en . S ie s in d ih m „ h itz ig e Z elo te n “ , „ u n ­ d an kbare Z e lo te n “ , „ z a n k sü c h tig e T h e o lo g i“ , „ lu th e r isc h e A n a th e m a tis te n “ ,

„ a u fg eb la se n e C la m a n te n “ , „ z a n k s ü c h tig e F r ie d e n s stö r e r “ u. s. w . D ie d o g m a tis c h a b w eich en d en L u th er a n e r s ie h t er a ls ir ren d e S c h a fe an, d ie n o c h b e k e h r t w erd en m ü ss te n . G erad e d ie se r G e sic h tsp u n k t w ar e in G ru n d irrth u m der R e fo r m ir te n , „ d er d ie L u th e r is c h e n h ä u fig g e g e n s ie a u fb r a c h te “ . U n te r d es O b e r p r ä sid e n te n O tto von S c h w e r in L e itu n g n a h m S t o sc h s e it 1 6 5 9 a ls K o n s is to r ia lr a th an d en g e g e n d a s L u th er ­ th u m g e r ic h te te n P lä n e n th e il , n a m e n tlic h a m E r la ss der T o le ra n ze d ik te , w elch e d ie T o leran z n u r w o llt e n , s o w e it s ie d en R efo r m ir te n V o r th e il b r a c h te n . E s i s t ü b rig e n s b ish e r n ic h t a u s d en A k te n e r w ie s e n , ob S to sc h fe in d lic h g e g e n P a u l G e r h a r d t a u fg e tr e te n is t . D ie A r t d a g e g e n , w ie S to sc h n a m e n tlic h m it V e r ö ffe n tlic h u n g v e rtra u lic h e r B riefe g e g e n s e in e n A m tsb r u d er A n d r e a s F ro m m v o r g in g , s t im m t th a ts ä c h lic h m it d er S c h ild e ru n g ü b e r e in , w ie s ie s e in e r z e it D r . A u g u s t W ild en h a h n in sein er b e k a n n te n v o lk sth ü m lic h e n B io g r a p h ie P a u l G er h a r d t s g e g e b e n h a t . L a n d w eh r e rk en n t in S to sc h e in e n h erv o rra g en d en K a n zelred n er d a m a lig e r Z e it , r ü h m t n a m e n tlic h d en G ed a n k en re ic h th u m sein er P r e d ig te n , fü g t a b e r h in zu : „ W e n ig e r d a g e g e n k a n n ic h m ic h m it ih rem d o g m a tis c h e n I n h a lt b efreu n d en “ . M an b e g r e ift d a s v ö llig n a c h d en m itg e t h e ilte n P r o b e n , w en n m an au ch w ü n sch en m u s s , d a s s L a n d w eh r h ei sein em V e rsu c h , d ie d o g m a tisc h e n A n s ic h te n vo n S t o sc h a u s d e sse n P r e d ig t e n fe s tz u st e lle n , e tw a s a u sfü h rlich er g e w e s e n w ä re, d a er h ierü b er

k au m a n d er th a lb e S e ite g ib t . 2 .

Fidicinis, G eorg, Geistliche Lockspeise. N e u e A u sg . H erm a n n sb u rg ' 1 8 9 3 , M issio n sb u ch h a n d lu n g (V I, 1 6 7 S . g r . 8 ). 1 ,2 0 M k.

D a s v o r lie g en d e B u c h b ild e te u r sp r ü n g lic h d ie b eid en e r ste n T h e ile d er „ fe s te n B u r g “ , w e lc h e der V erf. s p ä te r s e lb s t von dem H a u p tw e rk e g e tr e n n t u n d u n te r d em T ite l „ G e is tlic h e L o ck sp eise “ b eso n d ers h era u s­

g e g eb en Hat. D e r e r s te T h e il h a n d e lt in 2 6 K a p ite ln von C h risto („ e r b ild e t u n s d en H e r r n C h ristu m au fs L ie b lic h s te vor“), d er z w e ite in 2 3 K a p ite ln von G o tt („ e r s t e l l e t un s G o tt a u ch g a n z h e r rlich vor“ ). D e r Z w eck d e s B u c h e s i s t n a c h d em dem e r s te n T h e ile v o r a u sg esc h ic k te n

„ ku rzen E in g a n g “ „ a lle n b e tr ü b te n H er ze n u n d ersch ro ck en en G e w isse n a lle s L ie b lic h e u n d H e r rlic h e von C h risto a ls a n m u th ig e S e e le n sp e ise g le ic h s a m a ls in ein e r g r o sse n S c h ü ss e l h ie r v o rzu setzen , d a m it sie s ic h d a ra n erq u ick en u n d stä rk en n a c h dem W o r t d es 3 4 . P s a lm e n :

<(S c h m e c k e t u n d s e h e t , w ie fre u n d lic h der H e r r i s t ” “ . D a s B u c h h a t z u n ä c h st h is to r is c h e n W e r th , in d em e s im G e g e n sa tz zu der k a th o lisch en A n s c h a u u n g , d ie in C h risto m eh r d en str e n g e n R ic h te r a ls d en barm ­ h e r zig en H e ila n d s ie h t , w e lch e A n sch a u u n g zur Z e it d e s V erf. n o ch v ie le r S e e le n b e d r ü c k te , g e ra d e d ie u n en d lic h e L ieb e u n d E rb a rm u n g C h r isti un d G o tte s g e g e n d en S ü n d er in a lle n F a r b e n u n d T ö n en s c h ild e r t. E s h a t ab er a uch b le ib en d e n W e r t h , in d em e s a lle n T r o s t u n d E rb a u u n g su c h e n d e n S e e le n g e s u n d e , k r ä ftig e „ g e is tlic h e S p e is e “ a u s d er u n ersch ö p flich en V o rra th sk a m m er d e s E v a n g e liu m s d a r r eich t u n d s ie „ lo c k t“ , im m er w ie d e r d avon zu e sse n .

C. L.

Baierlein, L . R ., Vademecum. Daheim und auf Reisen. Z w eite v e r ­ m e h r te A u fla g e. D r esd e n 1 8 9 3 (V III, 1 2 5 S . 8). 1 Mk.

B e so n d e r s a n sp rech en d i s t d ie Z u g r u n d ele g u n g d er sieb en V a teru n ser­

b it te n für d e n G e b e ts g a n g d u rch d ie sieb en T a g e d er W o c h e , w o b ei je d o c h m eh r A n s c h lu s s a n L u t h e r s K a te c h ism u s-E r k lä r u n g zu w ü n sch en g e w e s e n w äre. M ö g e e in e h o ffe n tlic h b a ld ersc h e in e n d e d r itte A u fla g e im F o r m a t der g e w ö h n lic h e n G rö sse u n serer N e u e n T es ta m e n te e n t­

sp r e c h e n , m it e in e m g r ö sse re n D ru ck d er m o d ern en K u r z sic h tig k e it R e c h n u n g tr a g e n , in d er W o r tfa s su n g von B ib e lsp r u c h , K ir c h e n lie d u n d G la u b e n sb ek en n tn iss ü b er a ll d a s U r sp r ü n g lic h e od er d a s zu R e c h t B e ­ s te h e n d e w ä h le n , d en L ied ern ih r e n V e rfa sser b eifü g en , in d en G e b e te n kü rzer, im K a te c h is m u s s to ff r e ic h h a ltig e r , in d er D a r le g u n g d es „ k u rzen H e ils w e g e s “ n o ch b e k e n n tn issg e m ä sse r sein 4} d ie H a u p tp u n k te d e r U n te r sc h e id u n g sle h r e n , d ie H a u p ta r tik e l der A u g s b u r g is c h e n K o n fessio n , v e rd ie n te n h erv o rg eh o b en zu w e r d e n , w ä h ren d e in z e ln e W ie d e r h o lu n g en (z. B . d er S c h lu ssv e r se d es G e sa n g es: „ S a c h w er d a w ill“ ) s ic h fü g lic h

ersp a ren l i e s s e n . ______________________ R. B.

Neueste theologische Literatur.

B i b l i o g r a p h i e . IIomadojtovXog-KeQa^svg, ’A ., rIepoaoXujj.iTixyj ßißXio- 9-TjZYj yjToi xaxaÄ.ofo<; t(Lv ev Taü; ßißX.ioihjxai<; xoD ayuoT dioü drcooTotaxoü rk y.ai xafroXixoü op0-ooo£ou Tcatpiapyixoü 9-pövou t<Bv rIspoaoXü[JL<i)v x a i Tuaarji; IlaXaia-nvYjt; cz7coxehjlsvo)v kXXrpiYMv xcuBtxcuv auv-ayjkT aa jiiv x a l cp<u'coTimxoi<; xoajirj&etaa lavdüjiv. T ü x o ic <f ixSofreiba avaXdu[icca'. xoü auToxpaTopixoü dpo-oöö£ou IlaXctiaxivoo auXXripu. To^oc; I I . 1 xat 2.

IL tpouiroX ei. ( L e i p z i g , 0 . H a r r a s s o w itz ) ( X v , 8 9 4 S . L e x .- 8 ). 3 0 Jk Biographien. Dumas, F ., D e J o s c ii T u r o n e n s is a r c h ie p is c o p i vita

(1 1 5 7 — 1 1 7 3 ) (thfese). P a r is , H a c h e tte ( X V , 9 6 p. 8 ). — A Life o f A r c h b is h o p L a u d . B y “ A R o m is h R e c u sa n t.” W i t h p o r tr a it fro m a ra re e n g r a v in g b y W . M a r s h a ll, p r e fix e d to th e r ec a n ta tio n o f th e P r e la te o f C a n terb u ry , p r in te d in 1 6 4 1 . P a u l , T r ü b n e r a n d C o.

(4 8 6 p. 8). 15 s. — Vuillemin, abb6 M . J ., U n p r e tr e m a rty r d e la

R e v o lu tio n . L ’abbö C l.-I g n . T o u r n ie r d e N o e l-C e r n e u x , v ic a ir e k P a s s o n fo n ta in e . B e s a ^ o n , im p r. B o ss a n n e (X , 8 4 p. 16).

Bibel*Ausgaben u . -Uebersetzungon. Anecdota Oxoniensia.

T h e P a le s tin ia n v e r s io n o f th e H o l y S c r ip tu r e s. F i v e m o re fra g m en ts r e c e n tly a c q u ir e d b y th e B o d le ia n lib ra r y ed. w ith in tr o d u c tio n a n d a n n o ta tio n s b y G . H . G w illia m . O x fo r d , C la r en d o n P r e ss ( X L I , 2 3 p. 4). — Belshoim, J ., C o d e x V e r c e lle n s is. Q u a tu o r e v a n g e lia a n te H ie r o n y m u m la tin e tr a n sla ta e x r e liq u iis c o d ic is V e r c e ll e n s is s a ec u lo u t v id e tu r I V . s c r ip ti e t e x e d itio n e I r ie ia n a p r in c ip e d e n u o e d id it J . B . C h r istia n ia , M a ilin g ( V I I , 13 3 S . gr. 8). 5. 70. — DobschÜtz,

Privatdoc. E r n s t v ., S t u d ie n z u r T e x t k r itik d er V u lg a ta . M it 2 T a f. in L ic h td r . L e ip z ig , J . C. H in r ic h s ( X I , 139 S . g r . 8 ). 6 Jk Kamp- hausen, Prof. o . A d f., D i e b e r ic h tig te L u th e r b ib e l. K e k to ra tsred e m it A n m e r k g n . [ T e x t a u s: „ H a lt e w a s d u h a s t“ .] B e r lin , K e u th e r &

R e ic h a r d (6 6 S . g r . 8 ) . 1 . 5 0 . .

B i b l « E i u l e i t u u g s w i s s e u s c l i a f t . Bums, D a v id , S a y in g s in s y m b o i:

E s s a y s su g g e ste d b y B ib le fig u r e s o f sp e ec h . H o d d e r a n d b t o u g h to n (2 0 0 p. er. 8 ). 3 s. 6 d. — D elattre, A . J ., U n e ssa i b ib liq u e d e M E d m o n d P ic a r d . E x t r a it d e la R e v u e g e n e ra le. B r u x e l l e s , b o e ie te b e ig e d e lib r a ir ie (4 5 p. 8). 1 fr. — GeiJSie, C u n n in g h a m , i h e -Bible b y m o d er n lig h t : b e in g a n e n t ir e ly n e w e d itio n la r g e ly r e -w r itte n o f

“ H o u r s w it h th e B ib le .” S a m so n to S o lo m o n . I llu s t. M a p . N is b e l (5 5 0 p. 8 ). 6 s.

Exegese u. Kommentare. Farrar, F . W ., T h e sec o n d b o o k o f K in g s . (E x p o s ito r ’s B ib le .) H o d d e r a n d S to u g h to n (498^ p . er. 8 ).

7 s. 6 d. — Halmei, A n t . , D e r V ie r c a p ite lb r ie f im 2. K o r in th c r b r ie f d es A p o s te ls P a u lu s . E i n B e itr a g zu r G e sc h ic h te d e s U r c h r is te n th u m s . E s s e n , G . D . B a e d e k e r ( V I , 2 3 S . gr. 8). 7 5 Sapüir, A ., T h e E p is tle to th e H e b r e w s : a n e x p o s itio n . N e w ed. .1. F . S h a w

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