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Theologisches Literaturblatt, 3. Januar 1930, Nr 1.

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Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

zah lreich er V ertreter der theo lo g isch en W issenschaft und Praxis

heransgegeben von

Dr. theol. L u d w ig I h m e ls «■»< Dr. theol. E rn st S o m m e r la th

Landesbischof in Dresden. Professor in Leipzig.

Nr. 1. Leipzig, 3. Januar 1930. LI. Jahrgang.

E rscheint v ierzeh n täg ig F re ita g s. —■ Zu beziehen dnrch alle B uchhandlungen und Postäm ter sowie vom Verlag. — In lan d -B ezu g sp reis: Rm. 1.60 m onatlich, Bezugspreis fü r das A u sla n d v ie rte ljä h rlic h : Rm. 4.50 und P o rto ; bei Z ahlungen in frem der W ährung is t zum T ageskurse um zurechnen. —Anzeigenpreis!: die zw ei­

gesp alten e P etitz e ile 40 G oldpfennige. — Beilagen nach U ebereinkunft. — V erlag und A uslieferung: Leipzig, K ö n ig str. 13. P ostscheckkonto Leipzig Nr. 62873.

Schröder, F. R., A ltgerm anische K ulturproblem e.

(Mogk.)

Kfihler, M artin, D., W ie stu d ie rt m an Theologie im ersten Sem ester? (Hilbert.)

Qunkel, H erm ann, Die Psalm en. (Herrmann.) Causse, A., Les Disperses d ’Israel. (vonBulm e-

rincq.)

Yahnda, A. S., Dr., Die Sprache des P entateuch in ih ren Beziehungen zum Ä gyptischen.

(Caspari.)

Brandy, K arl, Dr., Der A ugsburger R eligions­

friede vom 25. Septem ber 1565. (Oschey.)

Werdermann, H erm ann, Lic. theol., Dr. phil., P fa rre rsta n d und P fa rra m t im Z eita lte r der Orthodoxie in der Mark Brandenburg.

(Leube.)

Koehler, W alther, Jacobi Acontii Satanae S tra- tagem atum lib ri octo etc. (Lother.) Schnitzer, Joseph, Dr., Der Tod A lexanders VI.

(Hoffmann.)

Laskowski, E rn st, B eiträge z u r Geschichte des sp ätm ittelalterlich en Ablasswesens. (Cle- men.)

Philos von A lexandria, W erke, V . Teil. (Leise­

gang.)

Hegels säm tliche W erke. III. T e il: Die absolute Religion. (Jelke.)

Redecker, « a rtin , Lic., Wilhelm H errm ann im Kampfe gegen die positivistische Lebens­

anschauung. (Schmidt.)

Heinemann, F ritz , Neue W ege der Philosophie.

Geist, Leben, E xistenz. E ine E inführung in die Philosophie der G egenw art. (Koepp.) Neueste theologische L iteratu r.

Schröder, F. R., Altgermanische Kulturprobleme, (Trüb- ners Philologische Bibliothek 11.) Berlin und Leipzig 1929, W alter de G ruyter. (151 S. 8.) 6 Rm.

Es gab eine Zeit, wo bei den M ännern ernster W issen­

schaft die germanische Mythologie in Verruf stand. Und m an h atte guten Grund dazu. Eine geringe Äußerlichkeit einer M ärchen- oder Sagengestalt w urde mit einer solchen einer eddischen G öttergestalt verglichen und daraus der Schluß gezogen, daß diese im M ärchen oder der Sage fort­

lebe. Es herrschte die Logik von Holbergs Erasmus Mon­

tanus: Die Postkutsche fährt, meine G roßm utter fährt, ergo ist meine G roßm utter eine Postkutsche. Allmählich ist der Standpunkt überw unden und hat einer kritischen und hi­

storischen Durchforschung der Zeugnisse altgem anischer Religion Platz gemacht. Leider beginnt sich eine neue Richtung zu regen, die nam entlich unter den jüngeren V er­

tre te rn der germanischen Mythologie Anklang findet. Im G runde genommen ähnelt sie vielfach der überw undenen Methode. Man kom biniert Zeugnisse aus ganz verschie­

denen Ländern und Zeiten und schließt daraus den histo­

rischen Zusammenhang der Zeugnisse. Unstreitig geschieht dies mit größerer Belesenheit und Kombinationsgabe, und die Ergebnisse haben deshalb etw as Verlockendes, zumal für den Uneingeweihten. Hier und da mögen sie auch die Stufe der Möglichkeit überschreiten, aber im allgemeinen muß man sich sehr zurückhaltend ihnen gegenüber v er­

halten. Vor allem wird dabei der große F ehler begangen, daß man Religion und mythologische Dichtung nicht von­

einander trennt. Nach dieser M ethode ist auch das vor­

liegende Buch Schröders verfaßt. Er spricht immer von germ anischer Religion, wo wir es gar nicht mit der Reli­

gion zu tun haben, sondern mit mythologischer Dichtung aus ganz verschiedenen Zeiten. Holmbergs Baum des Lebens h a t ihm gezeigt, welch enger Zusammenhang zwischen den sibirischen und persischen M ythen besteht, und gleiche Übereinstimmung findet Sehr, auch zwischen den eddischen und iranischen Mythen. Die letzteren sind mit dem Mi-

thraskult nach dem Abendlande und durch das Christentum nach Germ anien gelangt, und so ist es zu den germanischen M ythen gekommen, wie sie in der eddischen Dichtung vor­

liegen. Dies nachzuweisen ist der H auptinhalt der A lt­

germanischen Kulturproblem e. Auch die nordische Kunst soll iranischen Ursprungs und durch die B astarnen und G oten w ährend der V ölkerwanderung verm ittelt worden sein. Daneben nimmt Sehr, zur Frage über den Ursprung der Runenschrift Stellung, die nach ihm in W estgerm anien ihren Ursprung hat, unter keltischem Einfluß mit Odin in Verbindung gebracht und dann wahrscheinlich durch V er­

mittlung der H eruler vom N iederrhein aus nach dem Nor­

den gekommen ist. Mit dem westlichen Ursprung der Runen hat Sehr, nach den neueren A rbeiten von Pedersen, M arstrander und Hammarström sicher recht, zu seiner Iranhypothese, obgleich sie mit großer G elehrsam keit vor­

getragen ist, kann ich aber nur mit Faust sprechen: „Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube."

E. M o g k - Leipzig.

Kähler, Martin, D. (weiland Professor in Halle), Wie stu­

diert man Theologie im ersten Semester? Briefe an einen Anfänger. Vierte, durchgesehene Auflage, b e­

sorgt von D. Paul Althaus, Erlangen. Leipzig 1929, D eichert (D. W. Scholl). (IV, 72 S. 8.) 2.50 Rm.

D. Althaus hat sich mit der Neu-Herausgabe des Kählerschen Schriftchens ohne Zweifel ein Verdienst e r­

worben. Denn Kähler ist in der T at „unveraltet". Dies liegt m. E. vor allem daran, daß Kähler einmal sich viel weniger mit den jeweils herrschenden Tagesmeinungen und Zeittheologen herumschlug, als selbständig sich um die Sache selbst bem ühte, sodann aber daran, daß er in de­

mütiger Selbstbescheidung nie seine subjektive Erfahrung und Ansicht entscheidend sein ließ, sondern sich bemühte, das reform atorische Verständnis des apostolischen Christentums wissenschaftlich für seine Zeit zur D ar­

stellung zu bringen. Dem entsprach auch sein Lehren: K.

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w ollte nie eine Schule bilden, sondern wollte seine H örer anleiten zu religiöser und theologischer Selbständigkeit.

Von dieser seiner Lehrweise ist das vorliegende Schriftlein ein glänzendes Zeugnis. W ie sorgfältig hütet sich K., seine in schwerem Kampfe errungene Überzeugung dem Leser aufzureden und aufzuzwingen! Wie müht er sich, den an­

gehenden Studenten zu eigenem Urteil, vielmehr zu eige­

nem Erleben der W irklichkeit G ottes zu führen! K. war ein Lehrer und ein Seelsorger von G ottes Gnaden. Das Schriftchen kann auch solchen eine Hilfe sein, die nicht

„Theologen" und nicht „A nfänger“ sind, wenn ihnen das Fundam ent ihres Glaubens zu wanken droht.

Besonders dankbar muß man dem H erausgeber sein, daß er diesem durchaus persönlich gearteten W erke gegenüber mit feinem T akt und Stilgefühl sich auf leise V eränderungen und einige wenige Zusätze beschränkt hat.

D. H i l b e r t - Leipzig Gunkel, Hermann, Die Psalm en übersetzt und erklärt.

(= Göttinger H andkom m entar zum A lten Testam ent.

Herausgegeben von W. Nowack. II. Abt., 2. Band, 4. Aufl.) Göttingen 1926, Vandenhoeck & Ruprecht, (XVI, 639 S. gr. 8.)

Nach fast fünfzehnjähriger A rbeit hat Herm ann Gunkel seinen Psalm enkom m entar vorgelegt, von dessen W erden die Fachgenossen schon lange w ußten und dessen E r­

scheinen sie mit großem Interesse erw arteten. H atte er doch schon durch seine „A usgewählten Psalm en“, die bis 1917 in vier Auflagen erschienen waren, selbst den w ei­

teren Kreis der G ebildeten für seine Art, Psalm en literatur- geschichtlich, religionsgeschichtlich und frömmigkeits­

geschichtlich zu betrach ten und zu erschließen, in einem für einen solchen Gegenstand heutzutage ungewöhnlichen Maße zu erw ärm en vermocht. Auch in m ehreren Stücken seiner ,,Reden und A ufsätze“ (Göttingen 1913) und in dem A rtikel ,,Psalm en“ in RGG. IV hatte er sich über um­

fassende und einzelne Fragen der Psalmenforschung ge­

äußert. Überdies konnte jeder, der etwas von Gunkels wissenschaftlicher Lebensarbeit wußte, ermessen, welche Bedeutung gerade die Beschäftigung m it den Psalmen für ihn selber haben mußte. So läßt denn auch das Vorw ort deutlich spüren, was dem V erfasser selbst die Herstellung dieses W erkes gewesen ist, und m an bringt einem Buche, dem das anzum erken ist, von vornherein gern ein Interesse entgegen, das sich an der W ärm e des Verfassers m it­

erw ärm t.

Ohne Frage ist Gunkels Kom m entar eines d er gedie­

gensten W erke, das wir über den P salter besitzen. W as Gunkel selbst zur Sache zu sagen hat, ist durch ein­

gehende Durchsicht der Psalm enkom m entare seit etw a 1850 unterbaut. Der philologischen K leinarbeit hat der V erfasser die größte Sorgfalt zugewandt; gramm atische und lexikographische Fragen sind mit möglichster Auf­

m erksam keit behandelt. Ganz besonderen W ert hat Gun­

kel auf die textkritischen Fragen gelegt, in sehr vielen Fällen neue K onjekturen vorgeschlagen. Hierbei w ar ihm wesentlich, was sich ihm hinsichtlich d er m etrischen Auf­

fassung der T exte ergab, aber auch in w eiterer Spannung, was er vom Standpunkt der G a t t u n g s f o r s c h u n g au s zur Erklärung der Psalm en zu sagen hat. G erade auf diesem letztgenannten G ebiete kommt seiner A rbeit am P salter sicher das besonders lebhafte Interesse der F ach­

genossen entgegen, da es sich hierbei um Dinge handelt, die im M ittelpunkt seiner A rbeit am A. T. stehen. Daß

Gunkel auf diesem seinem eigensten G ebiet der G attungs­

forschung die Psalmenforschung mannigfach fördern würde, w ar mit R echt zu erw arten, und m an wird ihm um so williger folgen, je mehr man sieht, wie er es denn auch aus­

drücklich sagt, daß er von jener keineswegs alles erw artet, und daß er in der T at neben ihr keinen anderen F o r­

schungsweg vernachlässigen will. Die Gefahr, den G esichts­

punkt der Gattungsforschung bei der T extkritik, der lite ra ­ rischen Analyse und der Erklärung der Psalm en zu sehr b e­

stimmend sein zu lassen, lag zu nahe, als daß sie h ätte ganz umgangen w erden können; w ird man diesen Eindruck öfter haben, so w äre es doch verkehrt, darüber den hohen W ert der Gattungsforschung zu verkennen.

Im Sinne des „großen Gesetzes, das für alle G eschichts­

wissenschaft gilt, daß das V ereinzelte unverständlich und m ißdeutbar ist, daß es vielm ehr nur aus seinem Zusammen­

hänge verstanden w erden k ann “, hat der Verfasser v er­

sucht, „die A rbeit, die unsere Vorfahren längst begonnen haben, die aber die gegenwärtigen Erklärungsschriften v er­

gessen zu haben scheinen, wiederaufzunehm en, nämlich diese, neue Stoffe für die Psalmenforschung heranzu­

schaffen“. Darum hat er vor allem die altorientalische religiöse Lyrik, nam entlich die babylonische und ägyp­

tische, „nach K räften durchsucht", aber auch aus der ganzen W elt vergleichbares M aterial herangezogen, und zw ar nicht nur formgeschichtliches, literaturgeschicht­

liches, sondern auch religionsgeschichtliches und ku ltu r­

geschichtliches der verschiedensten A rt. G erade hierin bietet Gunkel eine Fülle w ertvoller, die Psalm enexegese fördernder Anregungen. Freilich das wichtigste M aterial zur Erklärung der Psalm en soll auch für ihn das biblische selbst bleiben. A ber auch da hat er das bisherige zu erw eitern versucht, indem er stärker, als es sonst ge­

schehen ist, die m ancherlei psalm enartigen G edichte außer­

halb des Psalters im A. T., in der nachkanonischen L itera­

tu r und im N. T. in den Kreis der B etrachtung gezogen hat.

Letzter Zweck ist ihm bei alledem, die Psalmen „zum R eden zu bringen". Er m öchte „nichts anderes sein als der Mund der alten Z eit“ ; er schreibt: „W as die Vorw elt in tiefstem Herzen empfunden hat, das habe ich der in vielem von ihr w eit entfernten Nachwelt m it den W orten unserer Sprache darlegen wollen. Dabei habe ich alles Spätere, Christliche, Moderne, und wenn es der G egenw art noch so tief oder geistreich erscheint, mit allem Ernst fem - gehalten und mich des W ortes getröstet, daß m an vom H aushalter nichts Eigenes verlange, sondern nur, daß er treu erfunden w erde; wenn ich auch andererseits meine Überzeugung nicht verschweigen kann, daß in diesem Buche, freilich nicht überall, so doch häufig genug, G locken der Ewigkeit erschallen, deren Stimme noch in unsere Tage hineinreicht und niemals verklingen kann, und wenn ich auch meinen Kom m entar nie geschrieben haben würde, w enn mich diese Überzeugung nicht erfüllte. Damit ist gegeben, daß er als höchstes Ziel seiner A rbeit an den Psalm en die Darstellung ihrer Religion, ihrer Frömm igkeit betrachtete, in deren innerliches Leben einzudringen er b e­

streb t war.

F ür seine Bemühung, sich streng auf die Beschreibung des historisch Vorliegenden zu beschränken* wird Gunkel der heutige theologische Psalm enleser w eithin nicht gerade dankbar sein. Mit U nrecht, wenn der B enutzer verkennt, daß die historische W ahrhaftigkeit und Treue, aber nicht m inder die Ehrfurcht vor der G egebenheit d er Psalm en es gebietet, m it jeglicher Sorgfalt und S auberkeit zu erm it­

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teln, was der Psalm endichter mit dem meint, was er sagt.

Diese Mahnung ist auch heute nötig! A ber mit R echt darf der B enutzer sagen, daß er von einem theologischen Kom­

m entar grundsätzlich m ehr verlangt. Denn er hat am Psal­

te r zuletzt das berechtigte Interesse, daß der Psalter eines der w ichtigsten Bücher seiner Bibel ist. Dieses Interesse w ird er in Gunkels Kom m entar nicht so befriedigt finden, wie er wünschen wird und wünschen darf. A ber die ge­

flissentliche Begrenzung im Sinne Gunkels schließt auch die Gefahr in sich, daß der religiöse G ehalt der Psalmen nicht voll ausgeschöpft, sondern verkürzt wird. Diese G e­

fahr w ird bei Gunkel durch die andere verschärft, über dem Interesse an dem religionsgeschichtlichen Vergleichs­

m aterial sowohl wie an den gattungsgeschichtlichen G e­

sichtspunkten einmalige und einzigartige Aussagen zu nivellieren. H ierher gehört Gunkels heftige Abneigung gegen „Überhöhungen“, die ihn an einigen besonders be­

m erkensw erten Stellen, z.B . 17, 15b; 73, 17 zu so unglück­

lichen Konjekturen treibt, wie sie ihm gewiß sonst nicht tragbar erschienen w ären (obwohl er auch sonst m. E. im Konjizieren keine besonders glückliche Hand hat). Gegen­

über der noch von K ittel vertretenen Deutung von 17, 15 b, die auch mir richtig erscheint, versteigt er sich sogar zu den unmutigen W orten: „Alle noch so geschwollenen R e­

den, die man darüber hält, sind nicht imstande, diese E r­

klärung, die nur frömmer zu sein s c h e i n t , aber eben einfach falsch ist, zu erhärten.“ In tiefer gehende Fragen der Exegese führt es auch z. B., wenn Gunkel am Anfang von 90 die Aussage „Herr, du bist unsere Zuflucht gewesen für und für“ durch Textänderung mit der Begründung be­

seitigt: „der Gedanke, daß Jahw e zu allen Zeiten S c h u t z u n d H i l f e gewesen sei, entspricht keineswegs dem Folgenden, wonach vielmehr von seinem Z o r n über das G eschlecht der Menschen die Rede ist.“ In der V erände­

rung des eigenartigen V. 73, 24 b als angeblich verderbt hat Gunkel Vorgänger (wenn auch wenige); sein Vor­

schlag i,gibst der Seele Mut auf dem W ege“ ist, abgesehen von seiner sonstigen Unwahrscheinlichkeit, im Vergleich mit der wirklichen Aussage des T extes so dürftig, daß sie den Leser ebenso wenig wird befriedigen können, wie das w eitere, was auf S. 315 und 319 zu V. 23—24 gesagt wird.

Daß im übrigen Gunkels Psalm enkom m entar in seiner A rt ein sehr w ertvolles Buch ist, das in dem, was es bietet, den w arm en Dank aller verdient, die sich mit dem Psalter zu beschäftigen haben, ist gewiß.

Sehr schade ist es, daß der Verfasser dem Buche nur eine sehr knappe, in vielem nicht ausreichende Einleitung beigegeben hat, weil sich ihm das zur „Einleitung in die Psalm en“ zu Sagende so anhäufte, daß er ein besonderes Buch dieses Titels neben dem Kom m entar erscheinen läßt, auf dessen zu erw artende Ausführungen im Kommen­

ta r ständig verw iesen wird. Es ist zw ar nicht so, daß der Kom m entar ohne dieses nicht verständlich w äre; aber wir müssen es doch sehr bedauern, daß nach dem Erscheinen der ersten Hälfte 1928 das der zw eiten noch immer nicht erfolgen konnte. W egen des W artens auf sie muß der Ref.

auch um Entschuldigung bitten, daß diese Besprechung erst jetzt erfolgt. Sie sei mit dem herzlichen W unsch ge­

schlossen, daß es dem Verfasser vergönnt sein möge, den abschließenden Teil dieses W erkes, das uns besonders wegen der gattungsgeschichtlichen Fragen so wichtig ist, rech t bald vorzulegen.

J o h a n n e s H e r r m a n n - M ünster (West.).

Causse, A., Les Disperses d’Israel. Les origines de la Diaspora et son role dans la formation du Judaism e, Paris, Librairie Felix Alcan 1929. [Etudes d'histoire et de philosophie religieuses publiees par la Faculte de theologie protestante de l'Universite de Strasbourg]

(166 S.) 20 fr.

Der Straßburger A lttestam entler, dem wir bereits eine Reihe von Abhandlungen: „Les P auvers“ d'Israel, Israel et la vision de l’humanite, Les plus vieux chants de la Bible, verdanken, erö rtert hier die Geschichte und die religiöse Bedeutung der israelitisch-jüdischen Diaspora. Der Stoff gliedert sich in vier Kapitel. Kapitel I: Die vorexilischen Anfänge der Diaspora in Damaskus, Assyrien und Ägypten.

K apitel II: Die Krise des Exils, sowie die Propheten (Deu- terojesaja und Ezechiel) und R eform atoren der Diaspora.

Kapitel III: Jerusalem und die Diaspora im persischen Zeitalter. K apitel IV: Die Bedeutung der Diaspora für die Ausbildung des Judentum s.

Die Darstellung ist außerordentlich lebendig und an­

schaulich, wenn auch bisweilen etwas breit. Die Sprache handhabt der Verfasser m eisterhaft; unwillkürlich wird man an den von ihm öfters zitierten Renan erinnert. Die hier gebotene Zusammenstellung der biblischen und außer­

biblischen Nachrichten über die Diaspora in den einzelnen Stadien ihrer geschichtlichen Entwicklung ist m. W. der erste Versuch dieser Art, wenn auch das in den einzelnen Kapiteln Gesagte sich im großen und ganzen ebenfalls anderw ärts finden läßt.

Ganz neu ist die vom Verfasser ausgesprochene V er­

mutung, daß sich in dem Ort Kasiphja (Esr. 8, 16—20) ein organisiertes Jahveheiligtum mit einem zahlreichen Klerus und einer Menge von Tem peldienern befunden habe (S. 77).

Die L ektüre des Buches kann durchaus empfohlen werden. A l e x a n d e r v o n B u l t n e r i n c q - Dorpat.

Yahnda, A. S., Dr., Die Sprache des Pentateuch in ihren Beziehungen zum Ägyptischen. Bd. I. Berlin-Leipzig 1929, W, de G ruyter & Co, (XXXII, 304 S. gr. 8.) Geb.

23 Rm.

Die Einleitung geht von einer schicksalhaften Nötigung und wohl zugleich völkischen Veranlagung der Israeliten zu eintauschender Bereicherung ihrer Vorstellungswelt aus dem Denken hochw ertiger V erkehrsvölker aus und sucht damit die M öglichkeit eines schöpferischen, geistigen Eigenlebens zu vereinen. Der Vf. stellt sich die Entstehung der alttestam entlichen Sprache als einen mit der Mose- Bewegung ursächlich verbundenen Hergang vor; letztere habe ihre Anhänger in eine gegen das Bisherige gehobene Vorstellungswelt eingeführt und für angemessene A us­

drucksweise gesorgt, ungefähr so, wie der durch Moham­

med mit allerlei Entlehnungen bereicherte Dialekt der Q ureischiten durch den Koran die Normalsprache der is­

lamischen A raber geworden sei. Ein solcher theoretischer Komplex ist von vornherein nicht frei von Spannungen, z.B. S. XXVI f.: „Die H ebräer w aren eine in sich geschlos­

sene Gemeinschaft in ägyptischer Umgebung“ ; trotzdem paßten sie ihre M undart, Kultur, Sitten, Anschauungen den Ägyptern an. Oder S. XXIII spricht von der Eigenart der akkadischen Elem ente des Pent., obgleich wenigstens die akkadische S p r a c h Verwandtschaft des Pent. eben zuvor als eine äußerst spärliche bezeichnet worden war.

Navilles’ Hypothese von einem vorhebräischen, k e i l - i n s c h r i f t l i c h e n Pent. soll auf eine andere Teil­

sprache übertragen und etw a doppelt gemildert werden

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(S. XXVIII). Der Pent. konnte in dem seinem Geiste noch nicht kongenialen Hebräischen nur mit Hilfe ägyptisieren- der Ergänzungen der Sprache ausgedrückt w erden; diese gingen gleichzeitig in die lebende Sprache der Anhänger über und blieben in dauerndem G ebrauche. An die ägyp- tisierende Periode schloß sich zunächst eine ostjordanische, welche wieder ebenso jene ergänzte. Die sprachliche E n t­

wicklung des Pent. bezeugt diesen Heimatwechsel noch getreu und bew eist dadurch die den Ereignissen gleich­

zeitige Entstehung des Schriftwerks. Vor beiden Perioden lagert eine vorpentateuchische Zeit sprachlicher B ereiche­

rung am A kkadischen. Es liegt also ein aberm aliger Versuch vor, die literarische und die sprachliche Entw ick­

lung zusammenzulegen. Dem ungewöhnlichen Fall müssen besondere Voraussetzungen zugrunde liegen. U nverm eid­

lich setzt nun ein B estreben ein, die Erscheinungen sowohl möglichst zahlreich vorzulegen, als auch in der Herleitung der Erscheinungen so oft wie möglich die besonderen Vor­

aussetzungen anzurufen. Gleich das erste Beispiel von Ägyptizität des Pent. (S. 6) Gen. 41, 40 d l p i k a j i s a q k o l - a m i könnte ohne jede k o n s o n a n t i s c h e Ände­

rung auch so verstanden w erden: „unter deiner Leitung soll man m einer ganzen Bevölkerung G e t r ä n k e v e r a b ­ r e i c h e n “ ; damit entginge man der für Yahuda b e­

stehenden Klippe, daß das von ihm angenommene „kosten

= küssen“ im Ägyptischen bestim m tes obj. regiert. — Man h at immer gewußt, daß „Stehen" unter näher angegebenen Um ständen die A rbeitsbereitschaft des U ntergebenen b e­

deute. Yahuda zeigt nun die V erbreitung derselben Vor­

stellung im höfischen Ägypten und behauptet d e s s e n P riorität. Auffällig ist nur, daß das H ebräische mindestens d r e i Verben für den G edanken verw endet, sowie daß in Ägypten auch eine andere Bedeutung des Ausdrucks vorkommt, mit einer vielleicht nur hinzu g e d a c h t e n , vielleicht, auch gar nicht erw arteten D ienstbereitschaft.

Da ist „vorstellen“ m ehr s. v. w. „einführen bei jem and“

Gen. 42, 7, vgl. Ex. 9, 16 „Z utritt gew ähren". Es scheint also nicht sicher, daß sich die Bedeutung der gleich­

gebauten A usdrücke in beiden Sprachen restlos deckt.

H at nicht nach b e i d e n Seiten eine Sonderentwicklung stattgefunden? Oder entstam m t die dem A usdruck zu­

grundeliegende Anschauung einer über viele Länder v er­

b reiteten Kulturbewegung, w ährend die ägyptisch-palä­

stinische Gemeinsam keit aus den Zeiten von Tutm osis’ III.

asiatischen Feldzügen bis zur Schlacht bei Qades am O rontes stammen könnte? In letzterem Falle w aren die

„H ebräer" gerade n i c h t genötigt, nach Ägypten zu gehen, um derartiges Zeremoniell zu übernehm en; sie trafen es in K anaan an und hatten m öglicherweise zuvor w e n i g e r Berührung damit. Ferner w ürde sich der Über­

gang von „zählen" in „erzählen" befriedigend aus der Litanei erklären, wo es gilt, die vorgeschriebene Anzahl von Anrufungen, G ottheits-Eigenschaften usw. einzuhalten.

Die Litanei ist aber eine vielen Kulten in vielen Sprachen gemeinschaftliche Einrichtung. Es läge im Zwecke der Arbeit,^daß das M aterial beiderseits vollständig überblickt wird. Nach der Anm. S. 14 zu schließen, scheint dies nicht durchweg gesichert. Ohne Belege wird dort behauptet, an semitischen bezw. israelitischen Höfen spreche m an den F ürsten zwar mit Titeln, aber in zw eiter sg. an, siehe aber

1. Sam. 20, 29 u .f .; 19, 4; 21, 12; 22, 14. 15 a; 24, 15 a; 26, 18. 19 a. 20, 23 usw. Der abstrak te (?) pl: Die H errschaft ließe sich auch aus den A m arnabriefen bestätigen (Nr.

294 ff.). Gegen die Vermutung eines Dual in a d o n e h e m

Gen. 40, 1 u. ä. (S. 15) m öchte ich Einspruch erheben, und wenn man sich mit 39, 2 so abfände, wie es Yahuda eben­

da versucht, würden viele Argum ente bedeutungslos. Un­

zutreffend ist u. a. S. 271, Anm. 2, daß der geschlechtliche Sinn von „zu einer F rau kom m en“ außerhalb des Pent.

nur 2. Sam. 16, 21 vorkomme; vielm ehr hat nur das üb­

liche W örterbuch von Gesenius-Buhl k e i n e a n d e r e n Stellen, wie z. B. R ut 4, 13 verzeichnet. Mit statistischen Angaben verw öhnt uns das W örterbuch zw ar häufig, doch ist es zu solchen nicht verpflichtet.

Bisher w urden Einzelheiten herausgegriffen, um die hauptsächlichen abw eichenden W ege zu zeigen, welche noch für eine Erklärung des Zusammentreffens penta- teuchischer und ägyptischer R edew eise zur Verfügung stehen und wohl vielfach auch den Vorzug verdienen.

A uch wird sich das gesammelte M aterial eine Sichtung ge­

fallen lassen müssen, wie ohne w eiteres an dem meli^

S. 29 f, bem erkt wird. Der Lautw andel von akkadischem anlautenden s zu kananäischem £ w ird S. 35 zu U nrecht bestritten, vgl. saptu = Safa. Trotzdem ist dem Buche, wenn man es als einfache Stoffsammlung b etra ch tet und dem Vf. die besonderen G esichtspunkte überläßt, u nter die er den Stoff bringt und teilweise auch nötigt, ein b e­

deutender W ert zuzuerkennen. Auch gebe ich dem Vf.

darin Recht, w enn er es für seine Pflicht hält, neben den tatsächlichen die möglichen und die minder w ahrschein­

lichen Berührungen aufzuzählen. W enngleich zu wünschen war, daß der Vf. innerhalb der von ihm aufgestellten G ruppen die Berührungen nach derartigen formalen Stufen geordnet hätte, ist die Reichhaltigkeit, wie sie die A n­

greifbarkeit erhöht, doch auch w ieder eine S tärke des Buchs, die vielen Gleichungen desselben zugute kommt.

M anchen Bestrebungen Yahudas kommt eine anregende Tragw eite zu. So empfahl sich schon bisher die Annahme, in der Joseph-N ovelle komme ein älterer Elohist zu W orte, den sich der gewöhnliche pentateuchische Elohist ein­

verleibt habe. Durch Yahuda w ird man vielleicht in den Stand gesetzt, in dem elohistischen Novellisten einen A n­

hänger einer ägyptenfreundlichen H ofpartei zu erkennen, die durch häufigen V erkehr mit ins Land gekommenen Ägyptern, bew ußt und unbewußt, eine den S itten und Vor­

stellung der G äste angepaßte Sprechweise annahm, wie sich die Hofgesellschaft der m eisten deutschen F ürsten im 18. Jah rhu ndert französischen Ton angewöhnte, a. a. O.

S. 17 f.

Die A useinandersetzung über Gen. 14, deren Lebhaftig­

keit zuletzt ihre Inhalte überstieg, wird durch das S. 282 über h a n i k i m Gesagte nach einer neuen Seite ergänzt.

Die Vorstellung des D eltas des Paradiesesstrom s und der Sommerflut sind bisher nicht genügend zur Geltung ge­

kommen (S. 159. 209 ff.). Als Ganzes betrach tet, scheint mir allerdings der zw eite Teil, dem diese Beispiele en t­

nommen sind, zu erheblicheren Bedenken Anlaß zu geben als der erste; sie w ären eine Fortsetzung der schon ge­

äußerten. M ethodischen B edenken ausgesetzt ist z. B. die Berufung auf die M etternich-Stele (S. 272) aus dem v ierten vorchristlichen Jah rhu nd ert zur Erklärung hebräischer Schriftdenkm äler, die Yahuda am liebsten noch in das zw eite vorchristliche Jahrtau send verw eisen möchte. Die A usstattung des Buches ist sauber und sorgfältig, seine Fortsetzung schon im Hinblick auf das Bedürfnis nach ab ­ schließender Urteilsbildung notwendig und zugleich für die Erklärung der alttestam entlichen Schriften erwünscht.

W i l h e l m C a s p a r i - Kiel.

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Brandt, Karl, Dr. (Geh. Reg.-Rat und ordentl. Professor in Göttingen), Der Augsburger Religionsfriede vom 25.

September 1555. K ritische Textausgabe. 2. Aufl.

Göttingen 1927, Vandenhoek & Ruprecht. (54 S. gr. 8.) Kart. 3 Rm.

Das Bedürfnis der geschichtlichen und juristischen Übungen nach guten T exten ist andauernd. Geh. R at Brandi gibt uns den wichtigen Augsburgischen Religions­

frieden in einer kritischen, in zw eiter Auflage erw eiterten und verm ehrten Ausgabe nach den Originalen. W ir finden die Entwürfe des K urfürstenrats und des F ürstenrats, den endgültigen T ext im Rahmen des Reichsäbschieds und die D eclaratio Ferdinandea. Sprachliche, textkritische und sachliche Anm erkungen begleiten die Texte, W enn man erwägt, daß die Pax A ugustana im Instrumentum Pacis Osnabrugense bis in die Gegenwart herein w irkt, kann m an auch vom S tandpunkt praktischer Kirchenpolitik dem

H erausgeber nur Dank sagen.

R u d o l f O e s c h e y - Leipzig.

Werdermann, Hermann, Lic. theol., Dr. phil. (Privatdozent an der U niversität Berlin), Pfarrerstand und Pfarramt im Zeitalter der Orthodoxie in der Mark Brandenburg.

(Studien zur Geschichte des evang. Pfarrerstandes, Heft 1.) Berlin 1929, M artin W arneck. (82 S. 8.) 2,80 Rm.

Diese Schrift eröffnet eine neue Sammlung. In ihrer historischen Reihe soll sie B eiträge zur Geschichte des evang. Pfarrhauses und P farrerstandes bringen, w ährend in der literarischen Reihe die Pfarrergestalten in den deut­

schen Dichtungen behandelt w erden sollen. Die vor­

liegende A rbeit leitet die geschichtlichen Untersuchungen mit einem chronologisch und territorial fest um grenzten Them a ein. Auf Grund der Entscheidungen des Köllnischen Konsistoriums (hrg, 1926 durch v. Bonin) wird der P farrer der M ark Brandenburg im Z eitalter der Orthodoxie d ar­

gestellt, soweit seine A rbeit in den K onsistorialakten er­

wähnt wird- Man erfährt aus den A kten manche in ter­

essante Dinge, so wird über das A bhalten von P farrer­

konventen, die Einrichtung von Katechism uspredigten, Ein­

führung der Einzelseelsorge u, a, berichtet. A ber die meisten A kten bringen unwichtige Ereignisse, wie Umzugs­

kosten, Instandsetzung der Pfarre, Titel- und Rangfragen, Einkommen usw. Bilder vom kirchlichen Leben im Lande sind in diesen Quellen nicht gegeben. Ebenso schweigen sie über die R eligiosität der Bevölkerung und die kirch­

liche Sitte, Dadurch wird zweifellos die Bedeutung einer solchen Untersuchung eingeschränkt, ohne daß ihre Not­

wendigkeit bestritten w erden kann. — Der Verfasser hat das Q uellenm aterial erschöpfend bearb eitet und trotz der vielen zu behandelnden Einzelheiten in einer straffen Dis­

position den Stoff gem eistert. Ich bedauere aber, daß er die Abhandlung in ihrer Buchform der Quellennachweise beraubt hat, die sie als Beitrag in dem Jah rbu ch für Brandenburgische Kirchengeschichte 1928 hat.

H a n s L e u b e - Leipzig-Gohlis.

Koehler, W alther, Jacobi Acontii Satanae Stratagematum libri octo etc. Editio critica. München 1927, E rnst R einhardt. (XV, 247 S. gr, 8,) 8 Rm,

Jacobus Acontius w ar bis vor zwei Dezennien ein fast u nbekannter Mann, Zwar hatte Otto Ritschl in der Christi.

W elt 1906 (Sp. 98 f.) und in seinem A rtikel „U nionsbestre­

bungen II“ in der ersten Auflage der RGG, auf ihn hinge­

wiesen, aber man suchte in der RGG,1 einen eigenen A rtikel ebenso vergeblich wie in der RE.3 überhaupt irgendeine Erwähnung des Mannes. Zuerst hat dann Karl M üller in seiner Kirchengeschichte II, 2 A.s Bestrebungen eingehend dargestellt und ihren Einflüssen in der späteren Zeit eifrig nachgespürt; darauf haben R. Seeberg in seiner Dogmengeschichte IV, 2 (S. 669 ff.) und E. Seeberg in sei­

nem W erk über G ottfried Arnold (S, 303 ff.) die Lehre des Acontius im Zusammenhang der rationalen Richtung in der Geistesgeschichte des 16, und 17. Jahrhunderts gewürdigt.

Neuestens aber ist auch O tto Ritschl w ieder auf Acontius zurückgekom m en und hat ihm in seiner Dogmengeschichte des Protestantism us IV (S. 268 ff.) bei der Darstellung der interkonfessionellen irenischen Bestrebungen und der Lehre von den fundam entalen G laubensartikeln ein beson­

deres K apitel gewidmet.

So wenig die äußeren Lebensverhältnisse des Acontius gesichert sind, so bestim m t haben doch diese U ntersuchun­

gen seine geistesgeschichtliche Stellung und Bedeutung aufgeklärt. Mit seinen für die eigene Zeit ungewöhnlichen irenischen G edanken hat er die späteren Unionsversuche m aßgebend beeinflußt und vor allem durch sein H aupt­

w erk, die acht Bücher umfassenden S tratagem ata Satanae, nachhaltig gew irkt, indem er in strengem Biblizismus aus der Schrift die heilsnotwendigen W ahrheiten zu erheben versuchte, denen gegenüber alle übrigen Lehren als die eigentlichen S treitpunkte zwischen den Konfessionen nur das W erk des Satans, des U rhebers aller Irrungen, seien.

Nachdem also die Bedeutung des Acontius entdeckt ist, b e­

darf die Herausgabe seines in zahlreichen Auflagen und Übersetzungen im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts v er­

b reiteten H auptw erkes keiner besonderen Rechtfertigung mehr. W alther Koehler hat sie unter Zugrundelegung der Erstausgabe (Basel 1565) aufs sorgfältigste besorgt und d a­

neben die korrigierte, stark veränderte und erw eiterte zw eite Ausgabe (ebenfalls Basel 1565) sowie als Prototyp der Ausgaben des 17. Jahrhunderts die Ausgabe A m ster­

dam 1652 herangezogen. Da die genannten drei Ausgaben sich auf der B reslauer U niversitätsbibliothek befinden, konnte der R ezensent durch zahlreiche Stichproben die Zuverlässigkeit der neuen Edition feststellen.

Angefügt sind der Ausgabe des H auptw erkes noch drei Briefe des Acontius von selbständigem W ert, einer an J o ­ hann W olph in Zürich über die H erausgabe von Büchern, einer an den Londoner Bischof Grindal zur Verteidigung des A drian van Haem stede und ein letzter an einen U nbe­

kannten über die Christologie. L o t h e r - Breslau.

Schnitzer, Joseph, Dr. (Prof. in München), Der Tod Alexanders VI. Eine quellenkritische Untersuchung.

München 1929, E. R einhardt, (127 S. 8,) 3,80 Rm, Die Frage, die dem Leser auf dem Umschlag des Bänd­

chens entgegentritt: ,,Ist der Borjapapst an seinem eige­

nen Gifte g estorben?“ versucht Joseph Schnitzer durch sorgsame Prüfung der Quellen zu beantw orten. Und die A ntw ort lautet: ja. A n dem G ifttrunk, den A lexander und Cesare Borgia dem Kardinal Hadrian von Corneto b e­

re ite t hatten, ist der Papst gestorben.

Der Gang der Untersuchung ist folgender. Der Vf, schildert zunächst den W andel in der Auffassung von der T odesart A lexanders. W ährend die H istoriker des 16- Jahrhunderts vom Gifttod des Papstes berichten, tritt im 17. Jahrhu nd ert ein Umschwung ein: aus dem Schweigen des Zerem onienm eisters Joh. B urckard über die Todesart

(6)

des Papstes wird die R ichtigkeit der Annahme der Vergif­

tung geleugnet und bestritten. Das B ekanntw erden gleich­

zeitiger G esandtschaftsberichte, die die Todesursache ebenfalls nicht erwähnen, hat in der neueren Geschichts­

forschung die Auffassung von der U nrichtigkeit des Gift­

todes bestärkt. W as aber besagen die Aufzeichnungen Joh. B urckards und die G esandtschaftsberichte? B urckard schildert in seinem Tagebuche nur den Verlauf der K rank­

heit (Fieber), ohne eine K rankheits- oder Todesursache anzugeben; ebenso b erichtet z. B. der venetianische G e­

sandte Giustiniani in seinen offiziellen Relationen nur über die einzelnen Stadien der K rankheit, äußert sich jedoch nicht über ihre Ursache. Ähnlich die anderen, denn die am tlichen N achrichten aus dem V atikan w aren äußerst knapp. In den die Depeschen begleitenden P rivatbriefen dagegen spricht Giustiniani den V erdacht der Vergiftung offen aus. Schn, w eist nun nach, wie sich gleichzeitige H istoriker wie Marino Sanuto, Priuli, Zurita und Petrus M artyr in ihrer Angabe vom Gifttode des Papstes auf Be­

richte stützen, die aus jenen August-Tagen aus Rom stammen.

Eins noch ergeben die ausführlichen K rankheitsberichte m it Sicherheit: nicht an der M alaria kann der Papst er­

k ra n k t und gestorben sein; die K rankheit zeigt vielmehr die typischen M erkmale einer Arsenvergiftung. — Alle Einzelheiten des Gastm ahles beim Kardinal Hadrian am A bend des 6. August 1503 sowie die Vorgänge im S terbe­

zimmer des Papstes restlos aufzuklären, kann wegen der W idersprüche der Quellenangaben nicht gelingen.

Mit einem Ausblick auf die Legende vom Bund mit dem Teufel, der wie für Silvester II. oder Gregor VII. so auch tür A lexander bald nach seinem Tode angenommen wurde, und ihrer Verquickung mit der Faustsage schließt die Untersuchung.

W er die Quellen u n v o r e i n g e n o m m e n prüft, w ird sich dem Ergebnis der Untersuchung Joseph Schnitzers anschließen müssen.

G. E. H o f f m a n n - Kiel.

Laskowski, Ernst, Beiträge zur Geschichte des spätmittel­

alterlichen Ablaßwesens, Nach schlesischen Quellen.

Mit neun urkundlichen Beilagen. (= B reslauer Studien zur historischen Theologie, herausgegeben von Franz Xaver Seppelt, Friedrich Maier, Berthold A ltaner, Bd.

XI.) Breslau 1929, Müller & Seiffert. (149 S. gr. 8.) W ährend wir über die dogmengeschichtliche Seite des m ittelalterlichen Ablaßwesens besonders seit dem drei­

bändigen W erke über die G eschichte des Ablasses im M ittelalter, in dem Nikolaus Paulus seine früheren A rbeiten zusammengefaßt und ergänzt hat, genügend u nterrichtet sind, besteht ein Bedürfnis nach w eiteren Einzelunter­

suchungen über die äußeren, die historischen Form en des A blaßinstitutes, über die Begründung, das Zustandekom ­ men, den Verlauf und die W irkung der einzelnen Ablässe, ihre Häufigkeit, den technischen A pparat, das Schicksal d er gesammelten Gelder, das U rteil der öffentlichen Mei­

nung usw. Der Verf. hat sich die Aufgabe gestellt, dieses rein Tatsächliche für einen bestim m ten Bezirk, der etwa der heutigen Provinz Schlesien entspricht, für die letzten drei Jahrhu nderte vor der Reformation festzustellen. Die A rchive zu Breslau, Schweidnitz, Glogau und Neisse lie­

ferten eine überraschend reiche Ausbeute. Besonders

w er tv o ll ist das le tz te K ap itel: „D ie röm ischen Ju beljah re in ihren B ezieh u n gen zu S c h le sie n “.

O. C I e m e n - Zw ickau,

Philos von Alexandria, Werke, V. Teil. Schriften der jü­

disch-hellenistischen L iteratur in deutscher Über­

setzung, begonnen von L. Cohn, fortgeführt von I.

Heinemann. Breslau 1929, M. u. H. Marcus. (VI, 294 S. gr. 8.) 15 Rm.

Dieser neue Band der bekannten Phiionübersetzung enthält die Schriften De eb rietate und De sobrietate ü ber­

setzt von Maximilian Adler, De confusione linguarum von Edmund Stein, De migratione Abraham i von Posner und Quis rerum divinarum heres von Joseph Cohn. Ein sechster und siebenter Band sollen im nächsten Jah re heraus­

kommen und das ganze W erk zum Abschluß bringen. Eine Aufzählung der Stellen, zu denen ich etwas verbessernd oder ergänzend zu bem erken hätte, kann ich hier nicht geben und muß mich mit einem allgemeinen Urteil b e­

gnügen. U nter den Übersetzungen ist die von A dler en t­

schieden die exakteste, sprachlich gew andteste und in den Anm erkungen reichhaltigste. Dann kommt die von J. Cohn,, der bereits eingearbeitet ist und am ersten Bande m it­

gearbeitet hat, w ährend Stein und Posner noch recht mit dem philonischen Griechisch und manchmal auch mit dem Deutschen zu kämpfen haben. Über dem Ganzen w altet die, wie ich aus m einer eigenen M itarbeit an anderen Bänden weiß, oft bis ins Kleinste gehende ausgleichende,, berichtigende und ergänzende A rbeit des H erausgebers Heinemann, dem besonderer Dank gebührt und von dem wir alle, die wir von ihm zur M itarbeit herangezogen wurden, viel gelernt haben.

H a n s L e i s e g a n g - Leipzig.

Hegels sämtliche Werke. Band XIV. Vorlesungen über die Philosophie der Religion. III. Teil: Die absolute Religion. Nach den vorhandenen M anuskripten neu herausgegeben von Georg Lasson (der philos. Biblio­

thek Bd. 63). Leipzig 1929, Felix Meiner. (XI, 244 S. 8.) 9 Rm.

Mit dem vorliegenden Bande ist die Ausgabe der Hegel- schen Vorlesungen über die Philosophie der Religion be­

endet. Der H erausgeber hat auch in diesem Bande sich streng an den allgemeinen G rundsatz gehalten, alles, was urkundlich als von Hegel im Kolleg vorgetragen bezeugt ist, in der möglichst angemessenen Ordnung mitzuteilen, die A rt der M itteilung aber bei jedem Teile dieser V or­

lesungen dem vorhandenen M ateriale gemäß zu modi­

fizieren. Sehr wertvoll ist die Einleitung, die der H eraus­

geber vorausschickt. Indem er zeigt, daß es gerade der Gegensatz von ewigen V ernunftw ahrheiten und zufälligen G eschichtsw ahrheiten ist, der hier bei Hegel zu einer Ein­

heit zusammengeschlossen w erden soll, ohne das keinen der beiden Gewalt angetan wird, rückt er sein ganzes U nternehm en aus der historischen Sphäre in die syste­

matische. ,,Die G eschichte“, so lesen wir, „trägt Gleichnis­

ch arakter an sich, aber in keinem anderen Sinn, als wie alles Vergängliche eben nur ein Gleichnis ist, und es ist Hegels große Leistung, in strenger begrifflicher Deduktion die vernünftige Notwendigkeit dieser zeitlich sinnlichen Begebenheit nachgewiesen zu haben.“ Dieser Satz cha­

ra k te risiert Hegel und auch seinen verdienstvollen H eraus­

geber. J e 1 k e - Heidelberg.

(7)

Redeker, M artin, Lic. (Pastor in Berlin), Wilhelm Herr­

mann im Kampfe gegen die positivistische Lebensan­

schauung. Gotha 1928, L. Klotz, (78 S, 8,) Kart. 3 Rm, Die Aufgabe, welche sich der Verfasser in dieser Schrift gestellt hat, und ihre Durchführung, ist wertvoll. Er v er­

steht es, deutlich zu machen, wie viel unsere theologische Gegenwart trotz der ganz anderen Situation von der Vor- kriegstheoiogie zu lernen hat. Nur scheint es mir nicht richtig zu sein, wenn der Verfasser die positivistische Lebensanschuung besonders durch Denker wie N atorp und Cohen v ertreten sein läßt- Als ob in der M arburger Schule der Positivismus die H auptsache gewesen w äre und der Idealismus nur ein wenig „Zimt zur Speise“. (..Aller­

dings taucht gerade hier bei den M arburgern auch ideali­

stisches Erbe auf“, S. 3.) W as ist der Grund für diese überraschende E tikettierung? ,,Sie haben denselben starken Zug zur Immanenz und Bewußtseinsimmanenz und orientieren sich vornehmlich in ihrem W irklichkeitsbe­

wußtsein an der naturw issenschaftlichen Erfahrung,“ Das sind M ißverständnisse, welche vielleicht mit daran schuld sind, daß der Verfasser oft mit unscharfen Begriffen arbeitet. H, W, S c h m i d t - Bethel,

Heinemann, Fritz (Privatdozent an der U niversität F ran k ­ furt a. M,), Neue W ege der Philosophie. Geist, Leben, Existenz. Eine Einführung in die Philosophie der Gegenwart. Leipzig 1929, Quelle und Meyer. (XXVIII, 434 S. 8°,) 16 Rm,

Der Anzeigende hat kaum je mit einer großen geistigen Leistung so in fast allem zusammengestimmt wie mit dieser Einführung in die gegenwärtige Philosophie des F rank furter Privatdozenten, Dabei ist es klar, wie verschieden Deu­

tungsversuche der Aufgabe der Philosophie in der augen­

blicklichen, so wandlungsreichen und verw orrenen Situa­

tion sein können. Das Buch bespricht zuerst die „subjek­

tive Philosophie“ oder „G eistphilosophie“, für die der sub­

jektive Geist in der Form der ratio im Sinne des am Ende stehenden einheitlichen Zeitalters von 1600— 1900 das b e­

herrschende Prinzip ist (der Positivismus und Vaihinger, der Neukantianismus bis Nie, Hartmann, der Neuhegelia­

nismus, der Zusammenbruch des Subjektivismus). Zu zweit den Durchbruch von der Geistphilosophie über die Lebens­

philosophie zur Existenzphilosophie (die Gewinnung einer von der ratio unabhängigen Grundschicht, das neue V er­

ständnis der gesellschaftlich-'geschichtlichen W elt, die W iederentdeckung des M enschen als leib-seelischen W e­

sens psychologisch und biologisch). Am Abschluß die

„W ende zur E xistenz“ (Brentano, Meinong, Husserl, Scheler, Heidegger), Überall begegnet man auf Schritt und T ritt einer Fülle höchst treffender Einsichten wie Form u­

lierungen, Die Grundüberzeugung, daß wir am Abschluß

•einer ganz großen Epoche des abendländischen Geistes stehen und damit m itten in einer ganz großen W ende, daß nicht etw a nur das Thema der Ver- und Entwestlichung Deutschlands schon das geistige Geschehen der G egenw art auch nur von ferne erschöpft, hat auch mir sich seit länge­

re r Zeit immer k larer herausgebildet. Ich habe mit leb­

hafter D ankbarkeit nach der Seite der philosophischen Einzelgegenwartssituation mein Urteil durch Heinemanns Buch noch vertiefen lassen können. Es ist in der T at so, w as wir von den drei vergangenen Jahrhu nderten zu ne­

gieren haben, ist „der Verfall an den Teil, dieser Grund aller Dekadenz, speziell der Verfall an das ab strak te D enken“. Und hieraus entsteht eine neue fundam entale

Aufgabe, die „Lösung der Seelen von diesem Verfall und Rückführung zu einer Totalresonanz mit G ott und dem Kosmos“ auf einem neuen Standpunkt, dem einer Existenz- Philosophie. Nur in einem Punkte w ürde ich von H. ab­

weichen, in der Stellung zur M etaphysik, Das ist aber nicht so tiefgehend, wie es erst scheint. In der Ablehnung der M etaphysik in den bisher vorliegenden Form en stimme ich mit ihm überein. A ber ich glaube, daß die Forderung einer neuen „ T o t a l resonanz“ nicht ohne auch eine

„neue M etaphysik“ durchzuführen ist, die freilich von einer existenzialen Erfassung des Daseins aus und in rein induktiv zu existenzialen und zugleich universalen Ide- ationen aufsteigenden Form en zu versuchen w äre (vgl.

indessen auch H., S, 403), — Das Buch ist durch seinen Reichtum und durch seine Haltung die vorzüglichste Ein­

führung in den philosophischen G eist der W ende der Gegenwart auch für den system atischen Theologen, die ich

kenne, K o e p p - Greifswald,

Neueste theologische Literatur.

U n ter M itw irkung d er R edaktion

zuaam m engestellt von O berbibliothekar Dr. Runge in G öttingen.

Biographien. Brauns, W alter, Der H eidepastor, Das Leben und W erk Wilhelm Bodes, Hamburg, Q uickborn-Verlag (234 S.

8) Lw. 6,50 Rm, — Claus Harms (gewesenen Predigers in Kiel) Lebensbeschreibung verfasset von ihm selber (1851), N eudruck durch den Verein für Schleswig-holsteinische K irchengeschichte.

Kiel, W, G. Mühlau in Komm. (VIII, 256 S. 8) 6 Rm. — Spemann, Franz, Theologische Bekenntnisse. Berlin, Furche-Verlag (271 S.

gr. 8) 6.50 Rm.

Bibel-Ausgaben und Übersetzungen. Codicum Novi T esta- menti Specimina. Pag. 51 ex codicibus m anuscriptis e t 3 ex li- bris impressis coll. ac phototypice repraesentatas ed. Henr[icus]

Jos[eph] Vogels, Bonn, P. H anstein (13 S., 54 Taf, 4) 16 Rm.

Biblische Einleitungswissenschaft. König, Eduard, Die W ahr­

heit der alttestam entlichen Religion. Gütersloh, Bertelsm ann (56 S. 8) 2 Rm.

Exegese und Kommentare. Klosterm ann, Erich, Das Lukas­

evangelium, erkl. 2., völlig neubearb. Aufl. Tübingen, Mohr (VII, 247 S. gr. 8) 9.50 Rm. — König, Eduard, Das Buch Hiob, eingel., libers. u, erkl, Gütersloh, C, Bertelsm ann (VIII, 510 S. gr, 8) 19.50 Rm, — Rendtorfl, Heinrich, G etrostes W andern, Eine E in­

führung in den ersten Brief des Petrus, Berlin, Furche-V erlag (88 S, gr. 8) 2.80 Rm.

Biblische G eschichte. Alt, A lbrecht, Der G ott der V äter.

Stuttgart, Kohlhammer (IV, 84 S. gr. 8) 3.60 Rm. — Fleg, Ed- mond, Moses, (Übertragen von Alex, B e n z i o n.) München, R.

Piper (IX, 271 S. 4) 9 Rm.

P atristik. Hippolytus, Sanctus, W erke. Bd. 4. Die Chronik [Chronicon]. Hergest, von Adolf Bauer (f) . Durchges. und hrsg.

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Leipzig, J. C. Hinrichs (VIII S., 558 autogr. S., S. 559—562 4) 33 Rm. — V etter, Joh,, D er heilige Augustinus und das Geheim­

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gr. 8) 2 Rm.

Allgemeine K irchengeschichte. A cta conciliorum oecumeni- corum. Ed, Eduardus Schwartz- TI, 1: Concilium universale Ephesenum. Vol, 3, Collectionis Casinensis sive synodici a Rustico Diacono p. 1, Berlin, W. de G ruyter & Co, (XXI, 255 S. 4) 80 Rm, — Thomas, Wilhelm, D er Sonntag im frühen M ittel- alter. Mit Berücksichtigung d er Entstehungsgeschichte d. christl.

Dekalogs dargestellt, Göttingen, Vandenhoeck & R uprecht (IV, 122 S, gr. 8) 6 Rm.

Reform ationsgeschichte. Die evangelische Theologie. Ihr jetziger Stand und ihre Aufgaben. Teil 3. Die Kirchengeschichte.

Von Gustav Krüger und Leopold Zscharnack. Hälfte 2, Abt- 1, 4.

Reform ation und Gegenreformation. Von Gustav Krüger, Halle, Buchhandlung des W aisenhauses (IV, 50 S, gr. 8) 2,50 Rm. — W erderm ann, Hermann, Luthers W ittenberger Gemeinde, w ieder-

(8)

hergestellt aus seinen Predigten. Zugleich ein B eitrag zu Luthers Hom iletik und zur G em eindepredigt der Gegenwart. Gütersloh, C. Bertelsm ann (VI, 301 S. gr. 8) 12 Rm.

K irchengeschichte einzelner Länder. Brackmann, A lbert, Die Entstehung der A ndechser W allfahrt, Mit 3 Tafeln. Berlin, A k a­

dem ie d er W issenschaften; W. de G ruyter & Co. in Komm.

(40 S, 4) 9 Rm. — Christian, Hanns J., Die B reslauer Bischofs­

w ahl von 1841 in ihrem Verlaufe und ihren nächsten A usw irkun­

gen, Eisleben, A, Klöppel (71 S, g r-8) 1.50 Rm, — Dommann, Hans, Die K irchenpolitik im 1. Jah rzeh n t des neuen Bistums Basel (1828— 1838). Nach Briefen des Bischofs Jos. A nton Salz­

mann [u. a.]. Luzern, R äber in Komm. (III, 179 S. 8) 4.40 Rm.

— Aus Hamburgs Kirche. 1529—1929. Festbuch zum Refor- mations-Jubiläum , H erausgegeben von T heodor Knolle. Ham­

burg, A gentur des Rauhen Hauses (137 S. mit Abb., 1 Titelb, 4) 3 Rm. — Röserm üller, Rudolf, Die bayerischen B enediktiner­

klöster in W ort und Bild. Folge 1. A btei P lankstetten. Augs­

burg, Dr. B. Filser (11 S., 11 Taf. 4) 4 Rm. — Zedinek, Wilhelm, Die rechtliche Stellung der klösterlichen Kirchen, insbes. P fa rr­

kirche, in den ehemaligen Diözesen Salzburg und Passau und ihre Entw icklung bis zum Ausgang des M ittelalters. Passau (220 S. gr. 8) 10 Rm- — Zeimet, Joh-, Die Zistercienserinnenabtei St. K atharinen bei Linz a. Rh. Augsburg, Dr. B. Filser (XV, 242 S. gr. 8) Lw. 2.60

Papsttum . Veröffentlichungen zur Kirchen- und P ap st­

geschichte der Neuzeit. Bd. 1. Bastgen, H ubert, Forschungen und Quellen zur K irchenpolitik Gregors XVI. Teil 1. Darstellung.

Im Anschluß an die B erichte d. Präl. Capaccini in D eutschland im Sommer 1837. Paderborn, Schöningh (X, 687 S. gr. 8) 40 Rm,

Christliche Kunst. Escher, Konrad, Englische K athedralen, Mit 173 Abb. (Die Baukunst,) München, Drei M asken-Verlag (121, 128 S., 1 Bl. 4) 13 Rm. — G inter, Hermann, Südw estdeutsche K irchenm alerei des Barock. Die K onstanzer und Freiburger M eister des 18. Jahrhunderts. Augsburg, Dr. B. Filser (192 S., 40 S. Abb. gr. 8) Lw. 25 Rm. — Jan tzen , Hans, Das M ünster zu Freiburg. Mit 73 Abb. (Deutsche Bauten. Bd. 15.) Burg bei Magdeburg, Hopf er (112 S. kl. 8) K art 2 Rm. — Krüger, Eduard, Die Stiftskirche zu H errenberg. Stuttgart, E. K lett (56 S. mit Abb., 1 Titelb. 4) Pp. 10 Rm, — W ilhelm -K ästner, Kurt, Das M ünster in Essen, Mit 82 Taf, nach photogr, Aufnahmen. Essen, F redebeul u, K oenen (72 S, 82 Taf. 4) 20 Rm.

Dogmatik. A ner, Karl, Die Theologie der Lessingzeit. Halle, N iem eyer (XI, 376 S. gr. 8) 16 Rm. — Koch, Hugo, Adhuc virgo.

M ariens Jungfrauschaft und Ehe in d er altkirchlichen Über­

lieferung bis zum Ende des 4. Jahrhunderts. Tübingen, Mohr (44 S. gr. 8) 3 Rm. — Schow alter, A., Evangelisches Christentum.

Göttingen, Vandenhoeck u. R uprecht (157 S. gr. 8) Hlw. 4.20 Rm.

— T roeltsch f, Ernst, Die A bsolutheit des Christentum s und die Religionsgeschichte. V ortr. Erw. u. m it einem Vorw. vers. 3.

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Ethik. Zimmermann, Otto, Lehrbuch der Aszetik. Freiburg, H erder (XVI, 642 S, gr, 8) 13,50 Rm,

Liturgik. Schoeberlein, Ludwig, Schatz des liturgischen Chor- und Gemeindegesangs nebst den A ltarw eisen in der deutschen evangelischen Kirche, Aus den Quellen vornehmlich des 16, und 17, Jah rh u n d erts geschöpft, mit den nötigen geschichtlichen und praktischen Erläuterungen versehen und un ter der m usika­

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kenntnislehre im Anschluß an Spinoza. Heidelberg, C. W inter (276 S. gr. 8) 14 Rm. — Konrad, Joachim , Religion und Kunst.

Versuch einer Analyse ihrer prinzipiellen Analogien. Tübingen, Mohr (148 S. gr. 8) 5,70 Rm- — K röner, Franz, Die A narchie der philosophischen Systeme. Leipzig, F. M einer (VIII, 350 S. gr. 8) 16 Rm. — Opperm ann, Hans, Plotins Leben. U ntersuchungen zur Biographie Plotins. Heidelberg, Carl W inter (60 S. gr. 8) 4 Rm.

— O tto, Rudolf, N aturalistische und religiöse W eltansicht. 3. Aufl.

Tübingen, Mohr (IX, 296 S. 8) 7 Rm, — Die Philosophie der G egenwart in Selbstdarstellungen, (Bd, 7,) Bruno Bauch, Ago- stino Gemelli, A xel Hägerström , O skar Kraus, A lbert Schweitzer, Leipzig, M einer (IV, 248 S., 5 Taf. 8) 8.50 Rm. — Scheller, Emil der E rkenntnislehre bei G ratry. Halle, N iem eyer (XV, 288 S., 1 Taf., gr. 8) 14 Rm.

Schule und U nterricht. Bertram , W alter, Das Johannes-E van­

gelium auf der O berstufe. Düsseldorf, L. Schwann (63 S. 8) 2 Rm.

— Grotjahn, Alfred, und Gustav Junge, Maßvolle Schulreform.

Praktische Vorschläge eines A rztes und eines Lehrers- Mit 15 Abb. (auf Tafeln). Leipzig, A, K röner (VIII, 179 S. gr. 8) K a rt 5,50 Rm. — Herrig, Johannes, Person und Kind. Das „Kindliche“

im Reiche des Religiös-Sittlichen. Düsseldorf, Schwann (232 S- gr. 8) 7.50 Rm, — Koenig, Joseph, Das Ethos der Jugendbe­

wegung in Deutschland, mit besonderer Berücksichtigung der freideutschen Jugendbewegung. E benda (407 S. gr. 8) 12.50 Rm

— Pestalozzi, Johann Heinrich, Sämtliche W erke, herausgegeben von A rtur Buchenau, Eduard Spranger, Hans S tettbacher. Bd. 4.

4. Lienhard und G ertrud. (Zweite Fassung.) Tl. 1. 1790. Tl. 2. 1790 TI, 3, 1792. Entw ürfe zu einem 4. Tl. Entwurf zu Bonais Chronik,

bearb, von Gotthilf S techer. Berlin, W, de G ruyter u, Co, (IX, 609 S, 8) 22 Rm,

Allgemeine Religionswissenschaft. Enzyklopädie des Islam.

Hrsg, von M, Th- Houtsma, A. J. W ensinck, W. Heffening u. a.

Lfg. 50. T alak—Tasyir. Leipzig, O, H arrassow itz (Bd. 4, S. 689 bis 752, 4) 5 Rm, — Sethe, Kurt, Amun und die acht U rgötter von Hermopolis, Mit 5 Tafeln, (Aus: Abhandl, der Preuß, Akad, der Wiss, Phil,-hist. Kl, Jahrg, 94, 1929, Nr, 4,) Berlin, W, d, G ruyter in Komm. (130 S. 4) 26.50 Rm. — Spiegelberg, F riedrich H., Die Profanisierung des japanischen G eistes als religionsgeschicht­

liches Phänomen, dargestellt an Hand einer Analyse der F arb en ­ holzschnitte der Ukiyo-Ye. Mit 16 Abb. (Taf.). Leipzig, E. Pfeif­

fer (138 S. gr. 8) 9 Rm.

Judentum . Golomb, David, H atorah w’ hatalm ud. W issen­

schaftliche Erklärungen in d. Mischna und in d, Talmud, unter Anwendung eines neuen philol. Systems. Tl. 3. 3. T ra k ta t Scha- bat. Berlin, Selbstverlag (In hebr. Sprache) (S. 99—276, 368 S.

gr, 8) Lw. 20 Rm.

F reim aurerei. Bartels, Adolf, Freim aurerei und deutsche Li­

teratu r. München, F. E her Nachf. (106 S. 8) 2 Rm.

Soziales. Koigen, David, D er Aufbau der sozialen W elt im Z eitalter der W issenschaft. Umrisse einer soziologischen S tru k ­ turlehre. Berlin, Carl Heymann (XII, 147 S. 8) 7 Rm.

Unter den Schöpfern der süddeutschen Barockmalerei ist einer der führenden

p a u l T R O G E R

V erw underlich ist es daher, daß bisher keine ausführliche A rbeit ü ber den T iroler Paul T r o g e r e r­

schienen ist, ü ber jenen Künstler, der sow ohl als M aler eine d er w ichtigsten E rscheinungen des internationalen Barock war, als auch durch sein weites, von Bologna bis Olm ütz und nach Un­

garn reichendes A rbeitsgebiet schon zu seiner Zeit höchstes A nsehen genoß.

Dr. Rom anus J a c o b s , O r­

d enspriester und K ünstler zu­

gleich, daher m it der A rbeitsw eise d er K ünstler im Klosterleben innig vertraut, ist durch seine w issenschaftliche Laufbahn, seinen A ufenthalt in m ehreren österreichischen Stiften, besonders b e­

rufen, dieses Buch zu schreiben.

p a u l T R O G E R

vo n R o m a n u s Jacobs O. S. B.

Preis S 2 1 — R M 13.—

160 S eiten , 67 A b b ild u n g e n

K R Y S T A L L - V E R L A G / W I E N

Verantwortlicher Schriftleiter: Dr theol. Ihmels in Dresden und Dr. theol. Ernst Sommerlath in Leipzig; Verlag von D örffling & Franke in Leipzig. Druck von Gustav W inter in Herrnhut.

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