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Historische Monatsblätter für die Provinz Posen, Jg. 14, 1913, Nr 3.

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HISTORISCHE

m o n a t s b l ä t t e r

für die Provinz Posen

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iöhrgangXIV Posen, März 19 13 Nr. 3

S c i» ü l t z e M > Ö ffn u n g eines H ü g e lg rab e s zu S iedlem in K reis J a ro tsc h in . c Ü - - P r ü m e r s R., E in S p ionagefall zu P o s e n im J a h r e 1815.

^• 6- — L iterarische M itteilu n g en . S. 39. N ach rich ten . S. 44.

g e s c häftliches. S. 46. — B e k an n tm ach u n g . S. 4 8 . _________________

Öffnung eines Hügelgrabes zu Siedlemin Kreis jarotschin.

V o n

M. Schultze.

I

m Herbst 1905 entdeckte ich gelegentlich eines Spazierganges auf dem Areal des Bauern Poroliczak zu Siedlemin ein Hügel­

grab. Dasselbe lag hart an der Grenze der Roskower Feld­

mark, an der ein schmaler mit Bäumen umstandener Fusssteig hin zum Wege Roskow-Siedlemin führt. Ungefähr 100 Schritte südwärts unterhalb des Hügelgrabes fliesst die kleine Lubieska.

Wie mir der Bauer Banaschak, Schwiegervater des Poroliczak,.

erzählte, weiss die Sage von einem Krieger hoch zu Ross, der zu Mitternacht die Hügelgräber auf den Lubieska-Ufern sowie die bei Kapalice umreitet. Andere haben an dem von mir ge- o neten Hügel zur Mittagszeit ein Kind weinen hören. Wieder T11 h^rGi/Sa^ en einen g rossen Hund von dem Hügelgrab nach der

u leska zu den jenseitigen Hügeln laufen, einige wissen das g eic e.von einem Schaf. Auch ging das Gerede, in dem Hügel lege die schwedische Kriegskasse vergraben, weshalb uns der Bauer gehörig auf die Finger passte. In früherer Zeit sollen 3 mächtige uralte Eichen um den Hügel gestanden haben, und zwar im Süden, Norden und Osten. Löcher im Hügel deuteten allerdings auf hier ausgerodete Bäume. Auch fanden sich vermorschte Wurzeln bis zur Sohle des Hügels. Ihre Stärke liess auf grosse kräftige Bäume schliessen.

Der Umfang des Hügels betrug 92 Schritt, der Durchmesser Nord-Süd 24 Meter, die Höhe des Hügels in der Mitte 2 Meter.

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Die Grabung fand in der Weise statt, dass von Nord nach Süd — also in der Richtung nach der Lubieska, ein Schacht hin zur Mitte des Hügels gegraben wurde. Dabei fand sich, dass unter der Humusschicht, die eine durchschnittliche Stärke von 30 cm hatte, der eigentliche Hügel aus übereinander gepackten Steinen zum Teil recht beträchtlicher Grösse bestand, und zwar lagen die grösseren bis zu 1/2 m Durchmesser unten, und die kleineren oben. In der oberen Humusschicht wurde ein Eisen­

bolzen gefunden, wie solche als Zapfen bei Karrenrädern dienen.

Nach der Mitte des Hügels zu sowie ostwärts von der Mitte nahm die Humusschicht zu und erreichte in der Mitte eine Stärke von 60 cm. Hier fanden sich in der Humusschicht Stückchen groben gebrannten Tons von c. l/2 cm Durchmesser, wie solche auch am Ausgangspunkt der Grabung im Humus schon zum Vorschein gekommen waren. Die unter der stärkeren Humusschicht liegende Steinpackung war durch dazwischen lagernden Lehm wie mit Mörtel fest verkittet. Auch zeigten die Steine hier stellenweise Brandeinwirkung und fanden sich Reste von Holzkohle.

6 m vom Ausgangspunkt der Grabung kam auf der Sohle des Hügels eine dünne c. 1 cm mächtige Lehmschicht zu Tage, die auf ihrer Oberfläche durch Brandeinwirkung rot geglüht war.

Bei einem hier von den Arbeitern gefundenen eisernen Messer scheint die Möglichkeit vorhanden, dass es beim Graben durch von oben herabstürzende Erdstücke in die unterste Schicht des Hügels gelangte. Die vom Brand geglühte Lehmschicht wurde bis zur Mitte des Hügels verfolgt, wo sie zu enden schien, sodass eine weitere Grabung nach Süden eingestellt wurde. Je weiter sie sich der Mitte des Hügels näherte, je stärker schien sie dem Brande ausgesetzt gewesen. Die Lehmschicht lagerte in der Mitte gewachsenem Lehmboden auf, nach ihrem östlichen Rande zu war unter sie jedoch Sand geschüttet, und es fanden sich auch bis zu 10 cm tief unter ihr hineingepackte Steine.

In die Lehmschicht hineingepresst und zwar so fest mit ihr verkittet, dass sie stellenweise nur durch Aufweichen heraus­

genommen werden konnten, kamen folgende Funde zum Vorschein:

10 m vom Ausgangspunkt der Grabung stark calcinierte Knochen­

reste, höchstens bis zu 1 cm Länge, zerstreut und in nur ge­

ringer Menge; daneben hin und wieder Reste von Holzkohle sowie ein Bronzeschmelzstück, auf das 30 cm weiter südlich ein grösseres tierähnliches Bronzeschmelzstück innerhalb zahlreicher kleiner Schmelzklümpchen folgte. Die Fundschicht zog sich nach Osten und Südosten, wo bei einer Entfernung von 1,30 m ostwärts von den ersten Funden 3 Bronzeschmelzstückchen und von 1,60 m Tongefässscherben sich zeigten. Von den drei 1,30 m

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östlich gefundenen Schmelzstücken lagen zwei 5 cm über der brandigen Lehmschicht zwischen Steinen. Südöstlich von den ersten Funden fand sich 40 cm hoch über der Lehmschicht - zwischen Steinen ein grösseres Schmelzstück, an das sich dann weiter ostwärts schräg bis zur Lehmschicht hinunter zahlreiche Weine perlartige Schmelzklümpchen anschlossen. Am südöstlichen Rand der geglühten Lehmschicht wurde noch ein Spielstein von blauem Glas gefunden, der aber nur in zerbrochenem Zustand geborgen werden konnte. In der Nähe der oben erwähnten Ton- gefässscherben, also gleichfalls am Ostrand der Lehmschicht, lag lo cm über derselben ein Tongefäss, schräg nach oben mit der Öffnung nach Westen, der obere Teil der Gefässwand fehlte.

Dasselbe war mit Lehm gefüllt.

Das Resultat lässt sich dahin ziehen: Unter der Stein- packung lag der Hauptsache nach im nordöstlichen Quadranten is zur Mitte des Hügels reichend eine auf gewachsenem Boden auflagernde geglühte Lehmschicht von etwa rund 5 m nord- südlicher Länge und c. 2,50 m ost-westlicher Breite. Innerhalb derselben fanden sich durch Brand calcinierte Knochen, ge­

schmolzene Broncestückchen, Tongefässscherben, alle von der Mitte

^ es geglühten Lehmbodens ostwärts. Einige Bronzestückchen wie Scherben lagen etwas höher in der hier durch Lehm fest zusammen gekitteteten Steinpackung. Am östlichen Rande, wo die Funde aufhörten, lag ein nur teilweise erhaltenes Tongefäss.

Nach den Feststellungen Erich Blumes1) lagen zu beiden Seiten der Lubieska früher im ganzen 9 Hügelgräber, und zwar 4 auf Siedleminer Feldmark, 2 auf Roskower, 3 auf dem ändern Ufer der Lubieska, dem zur Herrschaft Gora gehörigen Vorwerk Kapalice.

Die 2 Hügel auf der Kapalice wurden 1891 von Hauptmann von Hopffgarten-Heidler geöffnet, der darüber in den Jahresheften der Gesellshaft für Anthropologie und Urgeschichte der Oberlausitz unter dem Titel: Untersuchung von Hügelgräbern in Noskow bei Jarotschin berichtete. Der 3. Hügel war bereits früher an­

gegraben. Die beiden Hügelgräber auf Roskower Areal sind gleichfalls früher zerstört. Das eine enthielt nach Angaben der Gutsleute 5 Bronzegefässe, Schwert, Schildbuckel, Lanzen und Speerspitzen aus Eisen wie Fibeln und Tongefässe. Ein Bronze- gefäss kam in das Kaiser Friedrich-Museum. Auf der Siedleminer Feldmark veranstaltete das Kaiser Friedrich-Museum amtliche Ausgrabungen.

J) V ergl. A u s ste llu n g im K aiser F ried ric h - M useum P o sen 1909 S. 40 u. 98.

A m tl. F ü h rer. K aiser F ried rich -M u seu m 3. Aufl. S. 44.

A us dem P o s en e r L an d e 1911 S. 391, 5 9 5 ; 1912 S. 140.

M an n u s, Z eitsch r. fü r V orgesch. Bd. III S. 297.

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Nach den Untersuchungen Erich Blumes ist der Aufbau der Gräber folgendermassen zu erklären: Auf einer geglätteten Bodenfläche von mehreren Metern Durchmesser wurde die Ver­

brennung auf dem Scheiterhaufen vorgenommen. Die Überbleibsel, verkohltes Holz, Leichenbrand, Bronze und Glasschlacken, Eisen­

bruchstücke der Beigaben sowie verschlackte Gefässe und Scherben blieben liegen. Man errichtete dann darüber einen Hügel von etwa 2 m Höhe und 10 m Durchmesser. Diese Erklärung Blumes entspricht dem von mir beobachteten Befunde völlig.

Ähnliche Hügelgräber sind, ausser denen im Kreise Jarotschin, im Kreise Bromberg, wohl auch in Czarnikau und Kolmar beobachtet.

Zeitlich gehören sie in die jüngere Kaiserzeit, 3. u. 4. Jahrh.

n. Chr. Obwohl ihre reiche Ausstattung an importierten Bronzen, Glasgefässen, Spielsteinen gleichzeitigen germanischen Skelett­

gräbern des Westens nahe steht, glaubt Blume aus vielen barbarischen Anzeichen sie für nichtgermanisch halten zu müssen.

Sicher ist, dass die in ihnen vertretene Kultur vorläufig isoliert steht. Wir haben vielleicht in jenen Gräbern die ersten Spuren nicht germanischer Einwanderung zu erblicken1).

Ein Spionagefall zu Posen im Jahre 1815.

V o n

R. Prümers.

F

ranz Theodor Suppinger war im Jahre 1763 zu Weissen- burg im Eisass geboren und studierte 1778/79 zu Strass­

burg, 1781 bis 1785 weilte er in Indien, hielt sich nach seiner Rückkehr bis 1789 in Weissenburg auf und begab sich alsdann nach Polen, wo er beim Grafen Niegolewski zu Bythin als Privatlehrer in Stellung trat. Drei Jahre später ging er auf ein Jahr zum Herrn v. Swinarski zu Schokken, von dort zum Grafen Mycielski nach Rawitsch, bis er im Jahre 1800 den Entschluss fasste, in seine Heimat zurückzukehren. Bis Frank­

furt a. M. auf der Rückreise gelangt, erfuhr er dort, dass seine Familie emigriert sei, hielt sich noch kurze Zeit in Schwaben auf, wohin sein Vater geflüchtet war, und wandte sich dann wieder auf ein Jahr nach Rawitsch, von dort zur Frau v. Rychlowski und endlich 1802 nach Posen, woselbst er eine Pensionsanstalt2) errichtete, die er bis zum Einmärsche der Franzosen unterhielt.

Die Eltern seiner Pensionäre nahmen damals ihre Kinder zurück, so dass er seine Anstalt eingehen lassen musste. Im nächsten

J) V gl. d a zu a b e r B lum e, D ie g e rm a n isc h e n S täm m e u n d die K u ltu ren zw isch en O d e r u n d P a ssarg e. W ü rzb u rg 1912. S. 203.

2) s. Z. H . G. P o s. XX VII S. 361.

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Jahre aber wurde er Bevollmächtigter des Generals Lariboissiere, der das Gut Podstolitz im Bromberger Departement zum Geschenke bekommen hatte1). Sodann erhielt er noch die Administration der Güter Selgniewo bei Schneidemühl, die er auch nach dem Tode des Donatars2) für Rechnung der fran­

zösischen Schatzdirektion zu Warschau verwaltete. Auch General Mortier3) übergab ihm im Jahre 1812 die Verwaltung der Herr­

schaft Camin. Mit dem Einrücken der russischen Truppen hörte diese Beschäftigung auf, und Suppinger wandte sich wieder dem Mehrfache zu, indem er in der Pensions-Anstalt der Witwe Trimail, ferner den Kindern des Kriminal-Präsidenten v. Zakrzewski, den Stiefkindern des Dr. Wolff und im Institute der Demoiselle Kerwinska täglich 5— 6 Stunden Unterricht in der französischen Sprache erteilte.

Seine Frau, eine geborene Görecka aus Petrikau, hatte dort noch Verwandte. Er besuchte sie daselbst im Mai 1815 und begleitete sie nach Czenstochau, wo sie ein bei der Krank­

heit ihrer Tochter getanes Gelübde lösen wollte.

Das sind die Angaben Suppingers in einem mit ihm am Juni 1815 angestellten Verhör4).

Es war nämlich eine anonyme Denunziation, wie sich später herausstellte von einem gewissen Schlesinger, gegen ihn eingelaufen. Beim Einmarsch der Franzosen habe sich gezeigt, dass er ein Abgeordneter der damaligen französischen Regierung gewesen. Denn die polnischen Edelleute seien vorbereitet gewesen, er selbst aber sei öffentlich als Anhänger der Franzosen aufgetreten und von den französischen Generalen mit der Auf­

sicht der ihnen geschenkten Güter betraut worden. Auch habe er beim Einmärsche der russischen Truppen unter der besonderen Protektion des Stellvertreters des Präfekten v. Moszczeriski5) ge­

standen, der ihn von der Einquartierung zu befreien befohlen habe.

»In jener wie in dieser Periode war er die Geissel der Deutschen, predigte auf öffentlichen Strassen, wo er täglich stundenlange Unterredungen mit den hiesigen angesehensten französisch polnisch gesinnten Bürgern hielt, dass die Deutschen gestäupt, und die Zungen aus dem Halse geschnitten werden müssten. Jede Zeitung, die vorteilhafte Nachrichten für die alliirte Armeen enthielt, wurde für lügenhaft erklärt und um­

gekehrte ausposaunt, und wie oft sind jetzt nach dem kaum be­

gonnenen Kriege seinen ausgestreuten Nachrichten [zufolge] die

a) E b en d as. X X II S. 301.

2) E b en d as. S. 302. E s war der Generalinspektor der A rtillerie S o n g is.

3) E b en d a s. S. 291.

f) Kgl. Staatsarchiv Posen: O. P. XXXI. F. 241.

5) L au b e rt, S tu d ien z u r G esch ich te P o sen s u. s. w. S. 25 ff.

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Franzosen schon diesseits des Rheins vorgedrungen.“ Besonderes Gewicht wurde darauf gelegt, dass er noch immer in Verbindung mit dem französisch gesinnten grossen Adel stand, mit dem Grafen Viktor v. Szoldrski aus Gacz am 28. Mai, dem Tage des Einmarsches der preussischen Truppen, morgens zwischen 3 und 4 Uhr eine stundenlange Unterredung hatte, und dass auch später derselbe Graf Szoldrski, der Kastellan Joseph v. Jaraczewski aus Wiry, Graf Clemens Kwilecki und die verwitwete Frau v. Mycielska aus Samter bei ihm gewesen waren.

Daraus lasse sich behaupten, dass er ein geheimer Agent und ein der preussischen Regierung schädlicher Mensch sei, dessen Zwischenträger für eine Korrespondenz man in den Bettelmönchen vermute, weshalb auch auf diese ein wachsames Auge zu halten sei.

Die darauf erfolgende Haussuchung, die am 27. Juni früh S1/^ Uhr vorgenommen wurde, ergab allerdings nichts wesent­

lich Belastendes. Freilich erchrak Suppinger sehr, als er der Polizeibeamten ansichtig wurde, beruhigte sich jedoch bald, nachdem er erfahren, dass er zunächst in seiner Häuslichkeit ver­

bleiben solle. Auch übergab er alle seine Papiere, die in eine Serviette eingepackt von den Beamten mitgenommen wurden.

Da die beschlagnahmten Papiere nichts Wesentliches ent­

hielten, schritt man zum Zeugenverhör. Schlesinger erklärte, seine Anzeige sei durchaus gegründet; er vermöge indes weder die ein­

zelnen Angaben in Absicht der Zeit, des Orts u. s. w., wo sie sich zugetragen, noch die Personen anzugeben, welche solches be­

zeugen könnten, und müsse sich bloss auf die allgemeine Stimme des Publikums berufen. Übrigens aber müsse er bitten, ihn überhaupt in diese Angelegenheit nicht zu mischen, da er sichere Namen dazu nicht hergeben könne. Er verweigerte daher auch seine Unterschrift.

Auch der Kaufmann Treppmacher konnte den Suppinger durchaus keines Vergehens aus eigener Kenntnis beschuldigen.

Ja er gab ihm sogar das Zeugnis, dass er bei einigen kleinen Geschäften, die er mit ihm gehabt, sich immer artig und bescheiden betragen habe. Den Gerüchten nach aber sollte er sich gegen antifranzösisch Gesinnte sehr schlecht geäussert haben.

In gleicher Weise Hess sich der Hauswirt Suppingers, Glockengiesser Schlenkermann aus.

Bedenklicher lautete die Aussage des Sattlermeisters Gabler.

Nach ihm äusserte der Beschuldigte „nach der Rückreise Buonapartes aus Russland“ während der Retirade der französischen Truppen eines Tages auf öffentlichem Markte: „Wenn ich Präsident wäre, so Hesse ich allen die Zunge ausschneiden, welche von der Retirade der Franzosen sprechen“.

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Das war nun allerdings nicht viel und reichte zu einer

^Verurteilung nicht aus. Immerhin aber genügte es in Verbindung mit der allgemeinen Volksstimme, ihm den Aufenthalt in Posen zu untersagen. Am 30. Juni wurde ihm eröffnet, dass er binnen

^rei Tagen die Stadt zu verlassen habe. An dieser Verfügung puderte auch nichts, dass er nachräglich freiwillig noch einige Papiere, die sich auf die Verwaltung von Podstolitz, Selgniewo und Camin bezogen, übergab. Die Wahl seines künftigen Aufenthaltes aber blieb ihm überlassen, auch erhielt er auf seine itte die Genehmigung, bis zum 6. Juli Mittags in Posen zu verbleiben. Endlich wurde ihm gestattet, falls sein Aufenthalt ln Breslau, wohin er sich zu begeben gedachte, länger dauerte, seine Frau und Familie dorthin nachkommen zu lassen und nach geschlossenem Frieden, wenn sein Benehmen dem nicht ent­

gegen stehe, nach Posen zurückzukehren.

Von dieser Entscheidung wurde der Polizeipräsident von B/eslau benachrichtigt und zugleich gebeten, dem Suppinger vor­

läufig keinen Pass zur Rückkehr in das Grossherzogtum Posen erteilen zu lassen. Doch schon am 15. August schrieb der Ober­

präsident Zerboni di Sposetti, dass bei den gegenwärtigen Ver­

hältnissen in Frankreich und den vorteilhaften Äusserungen der Breslauer Polizeibehörde über Suppinger dessen Rückkehr nach Posen nichts im Wege stehe. Damit fand dieser Spionagefall seinen Abschluss. Man mag die Massnahmen der preussischen Regierung für übertrieben ansehen, jedenfalls ist zu berück­

sichtigen, dass Kriegszustand herrschte und die Ausweisung Suppingers vom Oberpräsidenten ausdrücklich als Vorsichtsmass- regel bezeichnet wurde, um den Verdächtigen „aus der unmittel­

baren Verbindung mit hiesigen Einwohnern zu setzen.“

Literarische Mitteilungen.

K o n r a d G u s i n d e , E i n e v e r g e s s e n e d e u t s c h e S p r a c h i n s e l im p o l n i s c h e n O b e r s c h l e s i e n ( D i e M u n d a r t v o n S c h ö n w a l d o e i ü l e i w i t z ) . W o r t u n d B r a u c h , V o l k s k u n d l i c h e A r b e i t e n H a 016»!18 S c h l e s i s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r V o l k s k u n d e h e r a u s - v w iV- S i e b s u n d H i p p e . 7. H e f t . B r e s l a u , M. u. H. M a r k u s , 1911. XV I u. 222 S. 8,00 JC.

Das Buch ist durchaus sprachlichen Charakters. Sein grösster Teil ist der Erörterung der Laute der Schönwälder Sprache ge­

widmet, kleinere Teile der Formenbildung, dem Wortschatz und der Darbietung von Sprachproben. Nur ganz knapp, auf 2 Seiten (1 3 9 — 140), ist auf die Geschichte des seit dem Mittelalter zwischen lauter polnischen Nachbarn deutsch erhaltenen grossen

Dorfes eingegangen. IR. M artiny.

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R o t h e s , W a l t e r , R u s s i s c h e s u n d P o l n i s c h e s . R e i s e b i l d e r u n d K u l t u r s t u d i e n . R e g e n s b u r g u. R o m 1912.

Verfasser, der „von Staatswegen sechs Jahre lang auf öffent­

lichem vorgeschobenen Posten (d. h. als Dozent an der Kgl.

Akademie zu Posen) in der Hauptstadt der preussischen Anteile des ehemaligen Königreiches Polen tätig“ gewesen, hat nach seiner Ansicht hinlänglich Zeit und Müsse gehabt, Eigenart und Empfinden aller Bevölkerungsklassen kennen zu lernen. Mich will es bediinken, als wenn er seinen Gegenstand nicht objektiv genug, sondern vorwiegend mit katholischen Augen betrachtet, wobei dann das protestantische Element etwas schlecht wegkommt.

Man lese nur seine Bemerkungen über die unbeschränkte Entfaltung der religiösen Orden im oesterreichischen Polen. Mit welcher innerlichen Genugtuung zählt er die 39 klösterlichen Nieder­

lassungen in Krakau auf, während „in den preussischen Landes­

teilen nicht selten die Germanisation des Ostens eine Protestanti- sierung mit sich bringt“ (S. 79). Wenn aber der Verf. die Frömmigkeit der polnischen Bevölkerung rühmt und dann fortfährt:

„Ob nun als Gegenstück zur polnischen Frömmigkeit die deutsche von oben, nämlich von der Regierung, besonders gewünscht oder befohlen wird oder ob sie „von alleine“ abgefärbt hat, weiss ich nicht“, so ist das ein ganz unzulässiges Verfahren (S. 126).

Leider haben sich auch manche Ungenauigkeiten eingeschlichen.

Zar Gudowow statt Godunow (S. 27) und Graf Lamkoronski statt Lanckoronski (S. 97) mögen vielleicht als Druckfehler noch hin­

gehen, „in und um der Börse“ ist aber jedenfalls eine sprachliche Entgleisung (S. 4). Irreführend ist auch die Angabe, dass die der­

zeitige Kathedrale zu Posen erst aus dem J. 1772 stammt (S. 120), nicht minder, dass das Rathaus um 1500 begonnen sei (S. 126).

Auch die Behauptung, dass die Bewohnerschaft der Wallischer, von Schrodka und St. Rochus sich ausschliesslich aus Polen zu­

sammensetze, dürfte schwer zu beweisen sein (S. 128).

Verf. betont, dass sein Deutschtum nicht darunter gelitten, als er sich aufs eingehendste mit italienischen Malern befassen musste, um Bücher über sie schreiben zu können (S. 159), ich kann mich nicht ganz des Eindrucks erwehren, dass er seine Reise in Russland und Polen gemacht hat, um Bücher über sie

schreiben zu können. r Prüm ers.

f K r i e g u n d F r i e d e n . E r i n n e r u n g e n a u s d e m L e b e n e i n e r O f f i z i e r s f r a u , v o n A d d a F r e i f r a u v o n L i l i e n c r o n . V e r l a g v o n R. E i s e n s c h m i d t , B e r l i n 1912. M it d e m B i l d n i s d e r V e r f a s s e r i n .

Das Buch bietet auf seinen 316 Seiten mehr, als es auf dem Titel verspricht. Denn es bringt nicht nur die Erlebnisse der Verfasserin, sondern greift auf weiter entlegene Zeiten zurück, bis auf den unglücklichen Krieg der Jahre 1806/7, in dem sich

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ihr Grossonkel, der alte Wrangel, in dem Gefecht bei Heilsberg den Orden pour le merite erwarb. Auch sonst erzählt sie manche interessanten Züge aus dem Leben des Feldmarschalls. Kriegs- ennnerungen machen naturgemäss einen grossen Teil des Buches aus, die der Verfasserin aus dem Munde ihres Vaters, des Trommlers von Kolding, Grafen Wrangel, zu teil geworden waren.

Andererseits tritt das warme Herz der „Freifrau von Afrika“ zu tage, die keine Mühe und Arbeit scheute, um Not und Elend in d«r Heimat, wie unter den tapferen Kämpfern in dem dunklen Wel‘teil zu lindern.

Für uns Posener hat das Buch um so mehr ein Interesse, als unsere Provinz wie auch unsere Stadt mehrfach den Rahmen iur die Erzählung abgibt. Während des Aufstandes i. J. 1863 stand das Regiment ihres Vaters an der russischen Grenze, hier nte sie ihren späteren Gemahl v. Liliencron kennen; 1872 wurde ihr Vater Gouverneur von Posen. Auch ihrem Schwieger­

sohn, dem Grafen Kirchbach, begegnen wir verschiedentlich, seinem Anteil an den Kämpfen von 1866 und 1870, sowie seiner Er­

nennung zum kommandierenden General in Posen.

Wir dürfen der Verfasserin für ihre Erinnerungen dankbar sein und können das Buch unseren Lesern empfehlen.

R. Prüm ers.

F ö r d e r u n g d e r H e i m a t k u n d e d u r c h d i e N a t u r w i s s e n ­ s c h a f t l i c h e A b t e i l u n g d e s K a i s e r F r i e d r i c h - M u s e u m s . V o r t r a g v o n P r o f . D r. P f u h l . P o s e n 1909.

Das kleine, etwa 7 Druckseiten umfassende Schriftchen macht in kurzer, dabei doch einleuchtender, klarer Form auf Zweck und Ziele der Naturwissenschaftlichen Abteilung des Kaiser- Friedrich-Museums aufmerksam und gibt manchen wertvollen Fingerzeig für das Verhalten beim Beobachten aller möglichen naturwissenschaftlichen Merkwürdigkeiten. Der Verfasser tritt unter anderem dem gar zu eifrigen Anlegen von Lokalmuseen entgegen und verlangt namentlich bei wertvollen Funden in erster Linie Berücksichtigung des Provinzialmuseums, worin man ihm wohl durchaus beipflichten wird. Auch sonst sind mehrere wissen­

schaftliche Fragen in so instruktiver Art erörtert worden, dass le Lektüre des Schriftchens jedem warm empfohlen werden kann.

H . S c h ü t z e . Dr. K a r l G r a f v o n Z m i g r ö d S t a d n i c k i , D i e S c h e n k u n g P o l e n s a n P a p s t J o h a n n e s X V . (u m d a s J a h r 995). F r e i b u r g ( S c h w e i z ) , K o m m is s io n s v e r la g der U n i v e r s i t ä t s b u c h h a n d l u n g

(O. Gschwend 1911). XIII und 103 S.

Vorliegende Arbeit ist als Dissertation zur Erlangung der philosophischen Doktorwürde der philosophischen Fakultät der Universität Freiburg (Schweiz) vorgelegt worden. S. IX— XIII

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gibt eine Übersicht über benutzte Quellen und Literatur, S. 94 bis 103 Quellentexte. Der Inhalt umfasst drei Kapitel. Das erste Kapitel schildert die Einführung des Christentums in Polen und die Gründung des Bistums Posen und orientiert über den gegen­

wärtigen Stand der Forschung auf dem Gebiete dieser Streitfrage.

Das zweite Kapitel befasst sich mit der Schenkungsurkunde, durch die Polen zum ersten Male in direkte Beziehungen zu Rom trat.

Dass der Papst sich nicht früher um das neubekehrte Land Polen kümmern konnte, lag in erster Linie an den traurigen Wirren und Kämpfen, die Rom im 10. Jahrhundert erfüllten. Von den ersten Beziehungen Polens zum Papste spricht eine rätselhafte und schon vielfach in der polnischen Geschichtsschreibung be­

sprochene Urkunde, die die Schenkung eines in der Hauptsache Polen umfassenden Reiches an den römischen Stuhl enthält. Die handschriftliche Überlieferung dieser Urkunde ist bereits trefflich erörtert worden durch Enrico Stevenson, Paul Fabre und Wolf von Glanvell in ihren Darlegungen über die Collectio Canonum des Kardinals Deusdedit bezw. den Liber Censuum des Kämmerers der römischen Kirche Cencius, des späteren Papstes Honorius III.

Der Text der Urkunde ist bereits mehrfach gedruckt worden; der Verfasser hat jedoch die Handschriften selbst noch einmal ver­

glichen und bietet eine neue Textausgabe (S. 34).

Die Hauptschwierigkeit liegt in der E r k l ä r u n g des Doku­

ments. An sich ist eine solche Schenkung nichts Auffallendes;

die Geschichte kennt mehrere ähnliche Beispiele. Auch die Form des Dokuments stimmt mit der ähnlicher Dokumente überein, so dass es sich wirklich um einen Auszug aus einer zeitgemässen echten Urkunde handeln kann. Sehr schwierig ist die Deutung der in der Urkunde vorkommenden Namen, um die Grenzen des geschenkten Gebietes und die Personen der Geber zu bestimmen.

Bei allem Scharfsinn, mit dem der Verfasser in origineller Weise diese Deutung vornimmt, kann man sich doch des Gefühls nicht ganz erwehren, dass er die Zahl der schon bestehenden Hypo­

thesen um eine neue vermehrt hat. Freilich kann nicht geleugnet werden, dass die Hypothese des Verfassers bestechend ist.

Je nach der Stellung, die man zu dieser Hypothese ein­

nimmt, wird auch das dritte Kapitel bewertet werden müssen, das die Folgen der Schenkung erörtert, der ein ausserordentlich grösser Einfluss zugeschrieben wird auf die Gründung der Metropole Gnesen und auf die politischen Ereignisse unter dem Polenfürsten Boleslaus I.

Wenn wir auch den Resultaten, die der Verfasser ge­

wonnen zu haben glaubt, noch mit einem leisen Zweifel gegen­

überstehen, so muss doch ohne weiteres anerkannt werden, dass der Verfasser in der Behandlung der Quellen ausserordentlich

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geschickt ist, sie ruhig und ernst wägt und vielfach neues Licht auf Fragen wirft, mit denen sich die Historiker schon oft b e s c h ä ftig t haben, wie z. B. die Gründung des Erzbistums Gnesen. — Die sehr interessante Arbeit und der schöne Erfolg möge für den Verfasser eine Anregung sein zu weiteren emsigen Forschungen auf dem Gebiete unserer Landes- und Kirchen­

g e s c h ic h te . Dass er dazu befähigt ist, h a t er in seiner Erstlings­

arbeit bewiesen. Paech.

Rudolf K ö t z s c h k e , Q u e l l e n z u r G e s c h i c h t e d e r d e u t s c h e n K o l o n i s a t i o n im 12. b i s 14. J a h r h u n d e r t . IV u n d 142 SS. n e b s t

K u r k a r te n . L e i p z i g T e u b n e r 1913.

Das v o r l i e g e n d e Büchlein will nach des Verfassers Worten

»in die w i s s e n s c h a f t l i c h e Beschäftigung mit jenem bedeutsamen Q u e rs c h n itte deutscher Volksgeschichte e in fü h re n helfen und ist jn erster Linie für den Gebrauch im H o c h s c h u lu n t e r r ic h t e bestimmt, ndessen glaubt Kötzschke, dass überhaupt alle, ,,die aus den Quellen selbst einen Einblick in die Vorgänge der Kolonisation“

gewinnen wollen, • es mit Vorteil gebrauchen könnten. Und er hat hier w ie d o r t r e c h t . Denn in einer stattlichen Reihe v o n

U r k u n d e n zeigt er, aus welchen Wurzeln die Kolonisation ent­

standen ist, wie sie, nachdem geistliche und weltliche Grundherren des westlichen Deutschlands ihren Nutzen erst erprobt hatten, un­

aufhaltsam nach Osten v o r d r a n g , z u e r s t bis an die Elbe, dann in immer breiter flutendem Strome bis nach Riga, Krakau, Sieben­

bürgen, um nur die Endpunkte dieser friedlichen Völkerwanderung zu bezeichnen. Aus der reichen Fülle der Urkunden — etwa 75 Nummern — lernen wir die Beweggründe, die die Kolonisten wie die Grundherren leiteten, die Technik des Ansiedelungswerkes und ihre Fortschritte im Verlauf der Zeit, die Bedingungen, unter denen die Ansiedlung erfolgte, sowie die trotz der gemeinschaft­

lichen Grundlage — des deutschen Rechtes — nach Zeit und Ort recht mannigfaltige wirtschaftliche und rechtliche Stellung der Kolonisten kennen.

Die Auswahl der Urkunden ist mit grossem Geschick ge­

troffen, vermisst man doch keinen irgendwie wichtigen Typus.

Da wird uns gezeigt, wie der Landesherr die Erlaubnis zur Ansiedelung gibt, wie die Grundherren bald mit den Kolonisten direkt in Verbindung treten, bald sich eines Vermittlers bedienen.

Wir erfahren, was die Bauern erhalten, was sie dafür zu leisten haben. Zahlreiche Sonderbestimmungen, wie sie der jeweilige Ort bezw. die Landschaft, in der die Niederlassung erfolgt, fordert, werden vorgeführt: da müssen sich, um nur einiges hervorzuheben, die Bauern an der Elbe zur Hülfe bei dem Deichbau, die in Preussen zum Kriegsdienst verpflichten. Zins, Dezem, Arbeits­

leistung ist zeitlich und örtlich verschieden, und für alle nur

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ausgewählte Beispiele. So gewinnen wir den Eindruck, dass es sich bei der ostdeutschen Kolonisation um einen geschichtlichen Vorgang handelt, der oberflächlich betrachtet einförmig, in der Tat aber überaus vielgestaltig ist.

Einen besonderen Vorzug des Buches sehe ich in den ein­

gelegten erzählenden Stücken, die uns, da sie von Zeitgenossen verfasst sind, in den Geist der Zeit und in die treibenden Be­

weggründe einen unmittelbaren Einblick gewinnen lassen. Ich hebe hier die ausgewählten Abschnitte aus Helmolds Slavenchronik sowie aus dem Gründungsbuche des Klosters Heinrichau in Schlesien hervor. Durch diese Berichte erhalten die Angaben der Urkunden, die naturgemäss rein sachlich und trocken sind, erst volles Leben.

Da der Verfasser nicht nur Studenten als Benutzer im Auge hat, so wäre es wünschenswert, dass manche Ausdrücke, besonders solche in slavischer Sprache, erklärt würden. Auch die dem Sachsenspiegel entnommenen sowie manche spätlateinischen Worte würden wir gern erklärt sehen. Ich vermute, dass der Verfasser dies aus didaktischen Gründen unterlassen hat. Vielleicht vermag er es, sich bei einer sicher in kurzer Zeit zu erwartenden neuen Auflage über diese Bedenken hinwegzusetzen. E. Rummler.

Nachrichten.

1. ln dem „Jahrbuch für jüdische Geschichte und Literatur“, Berlin 1913, gibt Professor R. B e r l i n e r Erinnerungen aus seiner Knabenzeit, worin er aus dem Leben der jüdischen Gemeinde seiner Geburtsstadt O b e r s i t z k o in anschaulicher Weise er­

zählt. Er war dort im Jahre 1823 geboren, sein Vater war Lehrer der öffentlichen jüdischen Schule. Seine Erinnerungen reichen bis zum Jahre 1846 und sind als Schilderungen eines noch lebenden Zeitgenossen der Jahre, die auf die Flottwellsche Judengesetzgebung folgten und besonders auch im Unterrichts­

wesen unter ihrem Einfluss standen, von besonderem Interesse.

A. W arschauer.

2. Herr Samuel Jaffe, der demnächst von hier nach Berlin verzieht, hat unserer Gesellschaft eine grosse Menge von Positiven und Negativen hervorragender Posener Baulichkeiten überwiesen.

Schon früher haben wir ihm manche Zuwendung zu verdanken gehabt, wie er auch stets bereit war, sein bedeutendes photo­

graphisches Können für unsere wissenschaftlichen Zwecke nutz­

bar zu machen. R. Prüm ers.

(13)

3. D ie e w ig e L am p e hiess ein politisch-satyrisches 0 PPositionsblatt, das Anfang 1848 in Berlin erschien und als Herausgeber „Dr. Carl Siechen nebst Familie“, später Dr. Arthur Müller nannte. Die Zeitschrift, die wohl bis 1850 erschien, ist selten; ich benutzte das Exemplar der Königlichen Bibliothek in Berlin (Yy 1 1 9 ). Mit Nr. 20 beginnt in dem Blatte eine

«Gallerie der preussischen National-Versammelten“ zu erscheinen, Ji? der mit kurzen, scharfen, fast groben Worten eine knappe Charakteristik der einzelnen Abgeordneten gegeben wird. In Nr- 22 (2 1 . j uü 1848) steht über den Vertreter für P o s e n , den Land- und S t a d tg e r i c h t s - R a th N e u m a n n in Posen, zu lesen :

«Mageres, verkniffenes Basilio-Gesicht; ein conservativer Band- Wurm, dessen sonst leerer Kopf mit possierlichen, wasser- polackischen Geschichtsklitterungen tapazirt ist; zieht sich bei wichtigen Fragen hinter die zerlumpte Coulisse der Abwesenheit, nicht seines Geistes — das wäre unmöglich — nur seines Körpers, aus der Versammlung zurück; sein politisches Bewusst­

sein gehört noch zu den Infusionswesen, die mit blossem Auge nicht sichtbar sind.“

Nicht besser kommt in Nr. 30 (22. August 1848) der

» F re ig u ts b e s itz e r zu Uscikowo“ von Zettwitz weg, der den Wahlkreis Obornik vertritt: „Famoser Stillschweiger und Zettel- Abreisser, dessen rechtes Ohr ebenso lang ist wie sein linkes, und der einstweilen noch gratis, aus reiner platonischer Liebe für das Ministerium votiert; hat übrigens die letzte Sylbe seines Namens usurpiert und ist in der Politik von der Wichtigkeit eines Foetus, den man nur durch eine Brille wahrnehmen kann.“

Der Stellvertreter für Wirsitz, Legationsrath Küpfer, wird in Nr. 47 (27. Oktober 1848) gekennzeichnet: „Früher bei dem todtgeglaubten Bundestage rührig und geschäftig und eine Zeit lang wegen Unabhängigkeit seines persönlichen Charakters ver­

dächtig; jetzt vollständig purifizirter Widerbeller gegen jede freie Regung, scharfsinniger Vertrauter der diplomatischen Schleich­

wege, Gesinnungs-Umgarner und Pascha-Substitut.“

H . K n u d s e n .

4. „ D ie D e n k W ü r d ig k e ite n d e r B e fr e i u n g s k r i e g e “ sind als VIII. Band der Veröffentlichungen der Deutschen Biblio­

graphischen Gesellschaft 1912 erschienen, bearbeitet von dem Posener Militär-Intendantur-Assessor Karl Linnebach. In dem sehr genauen und ausführlichen Register ist auch auf die Stellen in den Denkwürdigkeiten hingewiesen, die Posen betreffen; in Betracht kommen z. B. die Erinnerungen von Wilhelm Dorow>

Friedrich von Müller, Markgraf Wiihelm von Baden, Johann von,

Borcke. H. K nud sen.

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Geschäftliches

Jahresbericht der Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen (Historische Abteilung der Deutschen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft zu Posen) über das Geschäftsjahr 19 12.

D a s 28. G e sc h äftsja h r u n se rer G esellsch a ft h a t in u n serer M i t ­ g l i e d e r z a h l k ein e w e se n tlich e V e rä n d e ru n g e n m it sich g eb rach t. Die S ek tio n e n P o sen , L issa, K ro to sch in u n d P ie sc h en sind die stä rk sten

g e b lie b en . .

D ie L ücke in u n se rm V o r s t a n d , d ie im V orjahre d u rc h d en W e g z u g d e s H e rrn G y m n a sia ld irek to rs G e h eim en R e g ie ru n g sra ts F rieb e e n ts ta n d e n w ar, h a t die le tz te G e n era lv ers a m m lu n g d u rch die W ahl d es H e rrn G y m n a sialo b erle h rers P ro fe ss o r D r. M oritz ausgefüllt. Im L aufe d ie s e s J a h re s ist d u rch d en W eg z u g d e s H errn G y m n asialleh re rs P ro fesso r D r. R u m m ler n ach H irsc h b erg w ied eru m eine L ü ck e in d e r R eihe d e r V o rs ta n d sm itg lie d e r e n ts ta n d e n . H e rr P ro fe ss o r R u m m ler g e h ö rte dem V o rsta n d seit d em F e b ru a r 1897 an u n d h a t sich an seinen o rg an isato risch en A rb e ite n m it im m er g le ic h e r F re u d e u n d d e r ihm e ig e n en L eb h aftig k eit u n d E n erg ie b e te ilig t, so w ie v ielfach d u rc h V o rträg e , lite rarisch e M itteilungen u n d w issen sch aftlich e A rb e ite n in u n se ren P u b lik a tio n e n u n se re lan d e sg e sc h ic h t­

lic h e n B e stre b u n g e n g efö rd e rt. D as S p e z ia lg eb iet se in er S tu d ien w ar d ie

<3e sc h ic h te d e r b ä u erlic h e n B ev ö lk eru n g u n d die m ittela lterlic h e A n sied ­ lu n g s tä tig k e it in u n serem L ande. S ein e A b h a n d lu n g ü b e r d en G e rich ts­

sta n d u n d d ie rich terlich e n B efu g n isse d e r g ro ssp o ln isc h e n S ch u lzen im 13. u n d 14. J a h rh u n d e rt ersch ien in u n se re r Z eitschrift VI S. 343—86 u n d d ie ü b e r d ie S ch u lzen d e r d e u tsch re ch tlic h en D ö rfe r G ro ssp o len s im 13. u n d 14. J a h rh u n d e rt als B eilage zu d en G y m n a sialp ro g ram m en des P o s e n e r F ried rich W ilh e lm sg y m n asiu m s von 1891 u n d 92. Sie g eh ö ren zu dem w ertv o llsten , w as auf diesem leid e r n o ch a llz u w en ig b e arb e ite te n G e b ie t u n se rer L an d e sg e sc h ic h te g e le istet w o rd e n ist. D er V o rstan d h a t sein em sc h e id e n d en M itg lied sein e D a n k b ark e it d u rc h sein e E rn en n u n g zum k o rres p o n d iere n d en M itg lie d b e w iesen u n d hofft auf sein e w e itere M itarb e ite rsc h aft au ch in seinem jetz ig e n R u h estan d . A u sserd em is t d e r B e ric h tersta tte r, d e r se it d em 29. M ai 1888 d a s A m t d e s S chriftführers d e r H isto risc h en G e se llsch a ft b e k le id et h a t, d u rc h sein e V e rs e tz u n g nach D a n z ig g e n ö tig t, sein A m t n ied e rzu le g en . Ü b e r d ie ö ffentliche Feier, m it d e r d ie H isto risch e G e sellsch a ft am 22. S ep tem b er sein en A bsch ied a u s P o sen b e g le ite t h a t, w u rd e vo n d em H e rrn V o rsitzen d en d e r G e sell­

sc h a ft in d e n H isto risch en M o n a tsb lättern J h rg . XIII H e ft 12 S eite 190 f.

B e ric h t erstattet.

A u s d e r R eihe d e r G e s c h ä f t s f ü h r e r ist H err K re issc h u lin sp e k to r D r. K ra u sb a u er d u rc h se in e V e rse tz u n g n ach P o sen g e n ö tig t g e w esen , sein A m t in W r e s c h e n n ie d e rz u le g e n , z u seinem N a ch fo lg er ist H err K reis­

s c h u lin s p e k to r H ü tte m a n n g e w ä h lt w o rd en .

D er w i s s e n s c h a f t l i c h e V e r k e h r m it g le ic h stre b e n d e n G esell­

sc h a fte n h a t sich d a d u rc h v e rm e h rt, d a ss sich d e r E v an g e lisch e V erein fü r die K irch en g esch ich te d e r P ro v in z P o sen , d ie B ib lio th ek a com m u n ale d e ll’ A rch ig in n asio in B o lo g n a u n d d ie G e o g ra p h isc h e G e se llsch a ft in R o sto c k ihm an g esch lo sse n h a b en . D ie A u stau sch sch rifte n d e r b e id e n letz te ren In stitu te h a t d ie K aiser W ilh elm b ib lio th ek , die d es e rsteren u n se re e ig e n e S a m m lu n g ü b ern o m m en .

M it d e r H isto risc h en G ese llsch aft fü r d en N e tze d is trik t zu B ro m b erg w u rd e d ie literarisch e V e re in ig u n g a u frec h t erh alten . A uf d e r H au p tv er-

(15)

S am m lung d e s G esam tv erein s d er d eu tsch e n G e sch ich ts- u n d A ltertu m s- vereine, die in V e rb in d u n g m it dem 12. D eu tsch en A rc h iv ta g vom 9. bis

^ fP te m b e r in W ü rz b u re sta ttfan d , w a ren w ir d u rc h u n se rn H e rrn

Vorsitzenden vertreten. .

r » • uxA n w i s s e n s c h a f t l i c h e n V e r ö f f e n t l i c h u n g e n ersch ien in dem Derich tsja h r d e r 27 B an d d er Z eitschrift m it 6 A rb eite n von 6 V erfassern u n d d e r 13. B and d e r M o n a tsb lätter m it 16 k leinen A rb eiten von 13 V er- v ü ? 1?» Bü ch erb e sp re ch u n g e n , N achrichten u n d g esc h äftlich en M itte ilu n g e n .

* on den in d e r Z eitsch rift v eröffentlichten A rb eiten sin d au ch im S o n d er-

* r £ n .ersch ien en die vo n F G rü tz m a ch e r: G ru n d h e rrsc h aft u n d B ü rg e r- d ie vn n nMd 1n sü d p re u ssisc h e n M e d iatstä d te n als B reslau e r D o k to rd issertatio n , k n m « " M- U u b e r t ü b e r die g e s c h ic h tlic h e E n tw ic k e lu n g d e s P o sen e r D istn k ts- Komm,ssariats als Sondera6u sg a b e im In tere sse d es V ereins d e r D istrik ts- E m i s s ä r e d e r P ro v in z pose* en d lich die A rbeit d es G eh eim en A rch iv rats Dreiicc^0 u D r‘ P r ü m ers ü b e r d a s S chulw esen in d e r S ta d t P o s e n z u su d - P reu ssiscb er Z eit dje t ejni frü h er ersch ie n enen A b h a n d lu n g e n d es s t a Ä 6* 5 in d en Ja h rg ä n g e n 22, 23 u n d 26 u n serer Z eitschrift zu einem sta tth e b e n B a n d e : „D ie S ta d t P o sen in sü d p re u ssisch er Z eit v e rein ig t M änno ^ en M o n a tsb lätte rn h a b e n w ir u n t e r an d erem L eb en sb ild er d e r

; ^ g e b ra cht, die im B erich tsjah re aus d e r Reihe d e r L eb en d en g e s e b e d e n sin d u n d sich um u n se r^ la n d esg esch ich tlich e F o rsch u n g ve r- rtfr Dgeina.ch t h a ben, n äm lich d e s Professors 0 . C ollm ann, B ibliothekars

1 ^ cz^ s ^*sch e n B ib lio th ek zu P o sen , d er d u rch m ancherlei V o rtrag e n a S tu d ien a u s d e r G e sc h ich te d e r po ln isch en V e rg an g e n h e it u n te re r rovinz sich b e k a n n t g e m a ch t h a t, d e s Dr. E. B lum e, Wissenschaftlichen A ssisten ten am h iesig e n K aiser F ried rich -M u seu m , d e ssen F o rsch u n g en zu r V o rg esch ich te d e s P o s e n e r L an d es ih m tro tz sein er J u g e n d schon einen a n g e s e h e n e n N am en g e m a c h t h a tte n , u n d en d lich d e s S ta d tb a u rats r . T eu b n er, d e sse n V e rd ien ste u m die W ie d e rh e rste llu n g d es P o s en e r R a th a u se s u n v e rg ess en b leib en w erd en .

A ls S o n d e r p u b l i k a t i o n ist in dem B e ric h tsjah r d a s „V erzeichnis r*i- 'Ä n d e ru n g e n in d e r P ro v in z P o sen “ e rsch ien en , n ach d en am tlich en Q u ellen d e s K ö niglichen S taatsarch iv s b e arb e itet vo n Dr. E. G räb er, A s sisten te n am P o s e n e r S ta atsa rch iv , u n d Dr. O. R u p p ersb erg , frü h er in P o sen , je tz t A rc h iv a r in F ra n k fu rt am M ain. D as W erk, d essen buch- h ä n d le ris c h e n V erlag die P o s e n e r F irm a Jo sep h Jolow icz ü b e rn o m m en hat, s te llt sich als V o rlä u fe r d e s g ro ssen h isto risch en O rtslexikons dar, d essen w e ite re B e a rb e itu n g rü s tig v o rw ä rts sch reitet. D a d ie H e rau sg ab e dieses m o n u m e n ta le n W e rk e s n o ch e in ig e Ja h re in A n sp ru ch n e h m en w ird, so scnien d ie V erö ffen tlich u n g d e s je tz t h e ra u sg e g e b en e n B uches, d as n eb en w issen sch aftlich en au ch p ra k tisc h en Z w ecken d e r B ev ö lk eru n g d ien en soll, u n s ratsam zu sein, u n d d e r b ish e rig e A b satz sc h e in t u n s in dieser A n n a h m e R echt zu g eb en .

?*r®ben, v e rd ie n te u n d b e rü h m te M änner, die in u n serer Prinnftnm rr h ab en , d u rc h E rric h tu n g v o n E h ren m alen d au ern d in d e r f i p d a n b n nUI,p ere" M itb ü rg er zu erh alte n , h a t u n s sch o n län g ere Z eit d en u e a a n k e n in E rw ä g u n g zieh en lassen , d em Feldmarschall G r a f e n v o n u n e i s e n a u d e r am 24. A u g u s t 1831 in P o sen g e sio rb en u n d zu n äc h st h ie r b e ig e se tz t w u rd e , an o d e r in d e r N ä h e sein er e rsten G ra b stä tte ein D e n k m al zu e rrich ten . D ie E rin n e ru n g an d a s g ro sse Z eitalter d e r Frei- h e itsk rie g e, d e r im J a h re 1913 d a s d e u tsch e V olk ü b e rall sich tlich en A u sd ru ck zu g e b e n b e m ü h t sein w ird , leg te es u n s n ah e, d ieses J a h r z u r E h ru n g d e s g ro ssen F reih eitsk äm p fers au ch in u n serm L a n d e zu w ä h len . In dem B e ric h tsja h re sin d die V o rb e reitu n g en so w eit g e fö rd e rt w o rd e n , d a ss w ir m it S ic h erh e it au f die A u s fü h ru n g u n se res P lan es im lau fen d en J a h r e rech n e n d ü rfen . V on d e n M itg lie d ern d e s V o rsta n d es

(16)

u n se re r G esellsch aft h a t H err S ta d tra t K ro n th al sich d en V o rb e reitu n g s­

a rb e ite n b e so n d e rs u n terz o g e n . E in V o rtrag , d e n e r ü b e r d iesen G e g e n ­ s ta n d am 14. M ai in u n se re r G ese llsch aft g e h a lte n h a t, w u rd e m it A b b ild u n g en von d em W o h n - u n d S te rb e h a u s G n e ise n a u s u n d seinem G ra b d e n k m a l in P o s e n d u rc h d e n D ru ck v erö ffen tlich t u n d h a t d a s a llg e ­ m e in e In tere sse an d ie s e r A n g e le g e n h e it w esen tlich gefö rd ert.

D ie Z ah l d e r im B e r ic h t s j a h r a b g e h a lte n e n S i t z u n g e n b e tru g acht.

W ie sc h o n in frü h eren J a h re n h a b en w ir au ch j e tz t w ie d er die V o rtrag e n d e n n ic h t n u r au s d em K reise u n se re r P o s e n e r M itg lie d er g e w äh lt, so n d e rn a u c h a u s w ä rtig e G e leh rte z u g e z o g e n . So sp rach in d e r M ärzsitzu n g H e rr P riv a td o z e n t D r. M. L au b e rt a u s B re slau ü b e r die ersten g eh eim en P o le n ­ v e rb in d u n g e n an d e r B erlin er U n iv e rsitä t u n d ih re S tellu n g z u r d eu tsch en S tu d e n te n b e w e g u n g 1817— 24, u n d in d e r A p rilsitzu n g H e rr O b e rle h re r Dr. L ü d tk e a u s B ro m b erg , d e r im A u ftrag d e s K u ltu sm in isteriu m s sich ein J a h r lan g zu h isto risch en S tu d ien in Rom au fg eh a lte n h atte, ü b e r n e u e arch iv alisch e F u n d e z u r G e sc h ich te d e r P ro v in z P o s e n im v atik an isch en A rchiv. D ie Ja n u a rs itz u n g w u rd e , w ie au ch in frü h eren Ja h re n reg elm ässig , z u r V o rle g u n g vo n N e u ersch e in u n g en au f d em G e b iete d e r lan d e sg e sc h ic h t­

lich en L ite ratu r b e n u tz t. A ls V e rsa m m lu n g ss tä tte d ie n te in d e r ersten H ä lfte d e s J a h re s no ch d a s V erein szim m e r in d en P a tzen h o fer B ierh allen , se it O k to b e r ein R aum im T h o m a sb rä u , B erlin erstrasse 10. N u r ein ig e S itzu n g e n , b ei d e n en d e r L ich tb ild er-A p p arat b e n u tz t w u rd e , fan d en in einem d a zu g e e ig n e te n H ö rsaal d e r K ön ig lich en A kadem ie statt.

D en S o m m e r a u s f l u g machten w ir am S o n n ta g , d e n 16. Ju n i nach W o n g ro w itz, w o vornehm lich die d o rtig e n P farr- u n d Klosterkirchen, a lte C is te rc ie n s e rg rü n d u n g e n , b e sic h tig t w u rd e n . A n d iesem A usflug b e te ilig te n sich au ch M itg lie d er d e r H isto risch en G esellsch aft für d en N etze­

d istrik t zu B ro m b erg , d ie z ah lreic h e rsch ie n en w aren . E s h a t u n s b e so n d e re F re u d e g e m ach t, an diesem g em ein sam v e rle b te n sc h ö n en T ag e d e n alten Z u sa m m e n h a n g m it d e r S c h w e ste rg e se llsch a ft zu ern eu ern .

D ie S a m m lu n g en d e r G esellsch aft h a b en sich um 390 B ü ch er un d 94 B ild er v e rm e h rt. A u ch u n se re S a m m lu n g v o n p h o to g rap h isc h en N e g a ­ tiv e n u n d L ic h tb ild e rn h a t sich v e rg rö s s e rt, so d a ss d ie A n sch a ffu n g d re ie r fü r ih re sa c h g em ä sse A u fb e w a h ru n g b e so n d e rs k o n stru ierter S ch rän k e sich als n o tw e n d ig erw ies.

D e r V o r s t a n d

d e r H i s t o r i s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r d i e P r o v i n z P o s e n . i. A.

W a r s c h a u e r .

Historische Abteilung der Deutschen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft.

Historische Gesellschaft für die Provinz Posen.

D i e n s t a g , d e n 11. M ärz 1913, a b e n d s U h r im H ö rsaa l II d e r

K gl. A k ad em ie __ .

b M o n atssitzu n g.

T a g e s o r d n u n g : H e rr D r. R i c h t e r , W isse n sch aftlich er A ssisten t am K aiser Friedrich-M u s e u m : N e u e F u n d e a u s d e r B ro n zezeit P o sen s. (D e r Z u tritt s te h t au ch d e n M itg lie d ern d e r D e u tsc h e n G e sellsch aft u n d ih ren D am en frei).

N ach d em V o rtrag e fin d et ein g e se llig es B e isam m en sein im T h o m a s­

b rä u , B e rlin erstr. 10 statt.

R e d a k tio n : D r. R . P rü m ers, P o sen . — V erlag d e r H isto risch en G esellschaft fü r d ie P ro v in z P o sen zu P o se n u n d d e r H isto risch e n G esellsch aft fü r d en N etze-D isrikt zu.

B rom berg. — D ru ck d e r H ofbuchdruckerei W . D cck er & Co., P o sen .

Cytaty

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berg schon einmal geneigt zu sein schien. Dadurch wurde auch der Provinz in gewisser Art „ein Kompliment gemacht.“ Friedrich Wilhelm III. hatte sich nicht

eigenes Interesse nicht minder wie sein Glaubenseifer hiessen den edlen Fürsten zu den schmalkaldischen Verbündeten stehen. Natürlich suchte er einen Rückhalt an

fahren eine noch schlimmere Stimmung erzeugen dürfte, weil diese an sich schon nicht leicht übler werden kann als sie es gegenwärtig ist, und wenn sie auch

h ^6r Posen den zehenden Pfennig aller ihrer Güter halten will, welches dann zum merklichen praeiudicio der adte in Preussen gereichet.. Schreiben abgehen zulassen

und zwischen der polnischen Aristokratie und dem polnischen Volk. Die Revolution von 1848 ist lediglich eine Bewegung d er ersteren gewesen, an der letzteres nur

zu gleicher Zeit schreibt er für ihn an den Posener Rat. Doch war der Rechtsstreit zwischen Richter und von Ende damals noch nicht beigelegt, die Liquidation

Die Bedeutung der Landwirthschaft in unserer Provinz kann uur recht gewürdigtwerden, wenn man sich immer ihre Stellung zur hei- mischenIndustrie vor Augen hält. Die

Dieser theilt zum Jahre 1451 mit, daß im Kloster Tremessen der aus Bromberg stammendeBranknecht Goly Jan (,,der kahle Hans«) verstorben sei: derselbe sei ein hervorragend tüch-