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Deutsche Bauzeitung, Jg. 72, H. 14

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(1)

SSicl SSergttiiflen,

J U N K E H S &. CO. G. M. B. H. D E S S A U

n i s c h s r G e r ä t e k a n n m an n u r sagen, w e n n m an diese d re i frühen Gesellen beim lu stig e n B ad e sieht. D as w a r v o r 100 Ja h re n . An den u n z u län g lich e n techn isch en M itte ln je n e r Z eit mufjte n a tü rlic h sch e ite rn , w a s heute s e lb stv e rs tä n d lic h ist, wo fast jedes H aus und jede W o h n u n g ein en Bad eraum

erhalten.

JUNKERS GASBADEOFEN

k a n n d er m oderne M e n s c h tä g lic h w a rm baden oder b rause n, w a n n e r w ill. D abei arb e ite n J U N K E R S schöne ladeg eräte so s p a rsam , dal; au ch bei k le in e m E in ­

kom m en je d e r d u rch d as w a rm e B a d Erfrisch ung , E rh o lu n g und E n tsp a n n u n g fin d e n kann.

E s sollte k e in H a u s ohne B a d e ra u m m e h r geben!

A u s k ü n f t e u n d D r u c k s a c h e n k o s t e n l o s :

J n a g u i a

iii em unterarieii

J f t a g u l a bietet dem Architekten durch teine schönen Muster und Farben v ie le M öglichkeiten zur Ausgestaltung von Innenräumen.

B 396

D B Z 1938 H » ft M A Pfli

(2)

DEUTSCHE BAUZEITUNG

Wochenschrift für nationale Baugestaltung • Bautechnik • Raumordnung und Städtebau • Bauwirtschaft • Baurecht

Heft 14 72. Jahr 6. April 1938

Der Bezugspreis beträgt monatlich Reichsmark 3,40, bei Bezug durch die Post einschließlich 9,92 Pfennig Zeitungsgebühr, zuzüglich 6 Pfennig Bestellg eld

Bauleistungen österreichischer Architekten

Nationale Sammelpunkte in der Verfolgungszeit

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8821938 H ehM , April

B 397

(3)

Büro „ D e u ttc h e i Reich" ln

® r o r InnsnonjitJit

Den deutschen Reisebüros im Ausland kommt neben ihrer eigentlichen Zweckbestimmung eine hohe repräsentative Be­

deutung zu, da sie dem Fremden oftmals den ersten Eindruck von Deutschland vermitteln. Aus der Erkenntnis heraus, daß der erste Eindruck, den ein Reisender von einem Lande erhält, außer­

ordentlich wichtig ist, gilt es schon in der äußeren Gestaltung der deutschen Werbezentralen die Formen und Materialien zu ver­

wenden, die geeignet sind, einen würdigen Eindruck vom neuen Deutschland zu geben.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen in diesem Zusammenhang die Vertretungen der Reichsbahnzentrale für den deutschen Reiseverkehr |RDVj in W ien und Graz, die im vergangenen Jahre von den Wiener Architekten Josef Becvar und Viktor Ruczka ge­

schaffen wurden. In ihrer künstlerischen Haltung lassen sie er­

kennen, daß es auch in Österreich Architekten gibt, die sich ihrer

hohen Verpflichtung gegenüber der deutschen Baukunst bewußt geblieben sind.

Das Büro „Deutsches Reich" in Wien wurde am 4. Oktober, das Grazer Büro am 5, Dezember 1937 eröffnet, also noch zu einer

Zeit, in der alle nationalsozialistischen Bestrebungen unter stärk­

ster Unterdrückung zu leiden hatten. Die Durchführung der Bauten selbst wurde daher auf alle erdenkliche Art .von seiten

der Behörden erschwert.

Es ist nur natürlich, daß im wesentlichen deutsche Werkstoffe zur Verwendung gelangten. Für die äußere Steinverkleidung wurde rauhgeschliffener rötlich-brauner Cannstätter Travertin gewählt, der mit den patinierten Tür- und Schaufensterrahmen aus Delta-Metall aufs beste harmoniert. Auf den gleichen Ton sind die Buchstaben der Leuchtschrift „Deutsches Reich" ob­

gestimmt, die in Kupferblech ausgeführt wurden. In die ein­

zelnen Buchstaben sind Leuchten eingebaut, die die rückwärtige Steinverkleidung anstrahlen, so daß auch nachts eine kräftige Silhouettenwirkung erzielt wird.

Die Bekrönung des Eingangs bildet ein ein­

drucksvolles Hoheitszeichen, das Ernst Wenzelis.

Wien, in Kupfer trieb. Die Wände, Pfeiler und Schauflächen der Auslagen zeigen Vertäfelung in deutschem Nußbaumholz. Das Führerbild wird bei Dunkelheit durch zwei besondere Schein­

werfer angestrahlt.

Von den Eröffnungstagen an bildeten die deut­

schen Reisebüros in W ien und Graz den Mittel­

punkt der großdeutsch gesonnenen Bevölkerung;;

Österreichs. Zu Tausenden staute sie sich täglich, von der Polizei nur mühsam zurückgehalten, vor und in den Räumen, bis sie von anderen Be­

suchern weitergedrängt wurde. So wurden diese beiden Büros weit über ihre eigentliche Zweck­

bestimmung hinaus in einer Zeit des Leidens und:

der Verfolgung zu Sammelpunkten des nationalen Deutschtums.

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Ein ausführlicher Bildbericht über diese beiden Reisebüros wird im April - Kunstdruckheft folgen-

B 398

D B Z 1938 K o fi 14 &APM1

(4)

M än n e r der deutschen Technik!

Der Führer hat die deutschen Ingenieure, Baumeister und Chemiker vor Aufgaben von gewaltiger Größe und kühnsten Ausmaßen gestellt! Einen Teil dieser Aufgaben hat die deutsche Technik in den ersten fünf Aufbaujahren verwirklicht. Den größeren Teil hat sie in naher und weiter Zukunft und erst recht im Weiteraufbau des größeren Deutschlands zu leisten.

Die Arbeit des deutschen Technikers ist erst im Dritten Reich als tragender Grundpfeiler für die Sicherung sowohl der Wehrfreiheit als auch der Wirtschaftsfreiheit erkannt und anerkannt worden. Mit dem Einsatz für die größeren Ziele wurde die Technik auch von allen Fesseln kapitalistischen Mißbrauches befreit. Großzügiger und weitschau­

ender als jemals kann heute jeder in der Technik Schaffende seine Aufgaben anpacken.

Die Lösung der sozialen Frage sieht der Nationalsozialismus in erster Linie als eine Aufgabe der Produktion. Da­

mit hat der Ingenieur an der Lösung des sozialen Problems entscheidend mitzuwirken. Auch aus der Einengung einer übertriebenen Spezialisierung hat der Nationalsozialismus den deutschen Techniker frei gemacht. Er hat das Leben, den Menschen selbst wieder zum Maß aller Dinge gemacht und damit seine totale Auffassung vor die Forderung der fachlichen Spezialisierung gestellt. Erst dadurch ist der richtige Einsatz der Technik für das Volks­

ganze gewährleistet.

Männer der deutschen Technikl Uns allen hat der Führer Lebensaufgaben und Schaffensfreude gegeben. Wir alle treten zum 10. April an und sehen unsere Pflicht nicht nur darin, unsere eigene Stimme als bedingungslose Zu­

stimmung abzugeben, sondern uns auch in unserem unmittelbaren Wirkungskreis dafür einzusetzen, daß jeder einzelne unserer Arbeitskameraden freudig sein „ J a " dem Führer gibt.

Heil unserem Führer I

Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen Leiter des Hauptamtes für Technik und

Reichswalter des NS.-Bundes Deutscher Technik

*wtigitelle W|en W.enonsichi

| | 5 ? 3 ä Heit 14 - 4. A p ril

B 399

(5)

W e t t b e w e r b e

Übersicht S c h l u ß April

Mai

Juni

Juli

11.

15.

15.

15.

15.

20.

25.

25.

27.

30.

30.

1.

1.

1.

II.

15.

15.

16.

31.

15.

15.

16.

20.

30.

1.

30.

G e g e n s t a n d H e f t

Karlsruhe Festschmuck 9

Mainz, Ehrenmal 5

Gößnitz, Volksschule 9

Essen, Jugendherberge 9

Düsseldorf, Volksschule 11

Schorndorf, HJ.-Heim 13

Oppau, HJ.-Heim 6

Oppeln, Jugendherberge 14

Garstedt, Verwaltungsgebäude 13

Magdeburg, Brunnen 11

Jena, HJ.-Heim 13

Karlsruhe, Jugendherberge 11

Berlin, Hochschulvierte! 50

Bildwettbewerb Kachelöfen 13

Greifswald, Marktplatzgestaltung 11

Backnang, Schulen, HJ.-Heim 9

Ditzingen, HJ.-Heim, Turn- und Festhalle 13

Mainz, Gutenberg-Grabstätte 13

Breslau,- Bankgebäude 8

Olympischer Kunstwettbewerb 1940 41

Litauen, Verwaltungsgebäude 14

Weidenau-Sleg, Kreisberufsschule 13 Deutschland, Einfamilienhäuser 14

Breslau, Innerer Ringblock 14

Meiningen, Knaben- und Mädchenberufsschule 14

Emsland, Neue Bauernhöfe 14

Sept. 1. Berlin, Siemens-Ring-Stiftung 5

• Von d er Reichslcammer der bildenden Künste bestätigt

A u sschreib un g en Breslau, Innerer Ringblock

Die Stadt Breslau schreibt zur Gewinnung von Vorschlägen für die Gestaltung des an das Rathaus anschließenden inneren Ring­

blockes einen Wettbewerb aus, an dem sich alle seit.mindestens 1, Januar 1938 in Breslau wohnenden oder aus Breslau gebürtigen Architekten beteiligen können. Preise: Erster Preis: 2000 RM;

zweiter Preis; 1500 RM; dritter Preis: 1000 RM; drei Ankäufe zu

¡e 500 RM. Unterlagen gegen 3 RM vom Städt. Hochbauamt 1, Abt. III, An der Elisabethkirche 3/4, Zimmer Nr. 107. Tag der Einlieferung: 30. Juni 1938.

Deutschland, Einfamilienhäuser

Die Zeitschrift „Die neue Linie" (Verlag Otto Beyer, Berlin S W 68) schreibt in ihrem Apritheft einen Wettbewerb aus. Sie fordert alle deutschen Architekten im In- und Ausland auf, Licht­

bilder und Pläne von Eigenheimen einzusenden, die sie in den letzten drei Jahren gebaut haben. Die Wertung erfolgt in zwei Gruppen, deren erste Häuser mit 10000 bis 20 000 RM Baukosten, deren zweite solche mit 20000 bis 35000 RM Baukosten umfaßt, ln jeder der beiden Gruppen werden an Preisen 500, 300 und 200 RM ausgesetzt. Bei der Wertung werden besonders berück­

sichtigt: Wirtschaftlichkeit, Einpassung in die Landschaft, Schön­

heit der Form, Klarheit des Grundrisses, künstlerischer Einfall, handwerkliche und technische Ausführug. Preisrichter sind: Stadt­

rat Guido Harbers, München; Fritz Hellwag, Berlin; Dipl.-Ing.

Hans Köhler, Berlin, und der Herausgeber der Zeitschrift Dr. Bruno E. Werner, Berlin. Die preisgekrönten Arbeiten werden in der Zeitschrift „Die neue Linie" veröffentlicht. Schlußiag ist der 20. Juni 1938.

Emsland, Neue Bauernhöfe

Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat einen Wettbewerb zur Beschaffung.von Entwürfen für neue Bauernhöfe für Emsland ausgeschrieben. Das Emsland soll in Zukunft durch

Neubildung deutschen Bauerntums eines der.größten zusammen­

hängenden bäuerlichen Siedlungsgebiete des Reiches werden.

Daher sollen auch die Neubauerngehöfte zum Vorbild für das gesamte ländliche Bauen werden. Zugelassen zu dem Wett­

bewerb sind alle Kammerarchitekten. Außerdem sind teilnahme­

berechtigt die Angestellten, der Baudienststellen des Reichsnähr­

standes und der zugelassenen Siedlungsgesellschaften. Ferner können die Angehörigen des preußischen Finanzministeriums (Hochbauabteilung], der staatlichen Hochbauämter in Oldenburg, Hannover und Schleswig-Holstein und des Regierungsbezirkes Münster teilnehmen. Die eingereichten Unterlagen dürfen in keiner Welse erkennen lassen, daß der betreffende Plan­

verfertiger bei einer behördlichen oder ähnlichen Dienststelle tätig ist. Tür die Entwürfe sind für zwei Betriebsarten A und ß felgende Preise vorgesehen: Je ein erster Preis von 4000 RM, je ein zweiter Preis von 2000 RM, je ein dritter Preis von 1000 RM, je ein vierter Preis von 500 RM, je zwei Ankäufe von je 350 RM, je fünf Ankäufe von je 200 RM. Die preisgekrönten oder an­

gekauften Entwürfe werden Eigentum des Reiches. Das Urheber­

recht an den ausgezeichneten Entwürfen bleibt den Verfassern erhalten. Die Entwürfe sind bis1 zum 30. Juni 1938 an das Reichs­

und Preußische Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Abteilung VIII, Berlin W 8 , Wllhelmstr. 72, einzureichen. Die Wetl- bewerbsunterlagen können vom Reichs- und Preußischen Ministe­

rium für Ernährung und Landwirtschaft, Berlin W 8, Wilhelmstr. 72, unentgeltlich bezogen werden.

Litauen, Verwaltungsgebäude

Die Litauischen Staatssparkassen, Kaunas, Mickeviciaus g-ve Nr. 5, haben einen internationalen Wettbewerb für ein Ver­

waltungsgebäude ausgeschrieben. Preise: 7000, 5000 und 3000 Lt.

Für zwei Ankäufe sind je 1000 Lt. ausgesetzt. Tag der Einliefe­

rung: 15. Juni 1938, 12 Uhr.

Meiningen, Knaben- und Mädchenberufsschule

Die Stadtgemeinde Meiningen schreibt einen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für eine Knaben- und Mädchen-Berufs­

schule aus. Teilnahmeberechtigt sind alle Kammerarchitekten der Landesleitung Thüringen. Ferner alle Studierenden der Oberstufe der Hochschule für Baukunst, Weimar, sowie die Beamten und Angestellten staatlicher, provinzieller oder kommunaler Bauämter, die innerhalb des Bereichs der Landesleitung Thüringen der Reichskammer der bildenden Künste geboren oder seit dem 1. Oktober 1937 ansässig sind. Preise: Erster Preis: 1500 RM, zweiter Preis: 1000 RM, dritter Preis: 750 RM; vierter Preis: 500 RM, zwei Ankäufe von je 250 RM. Eine andere Verteilung der Preise bleibt Vorbehalten. Der erste Preis wird auf jeden Fall verteilt.

Preisgericht: Stadtbaurat Rudolf Rogier, Weimar; Architekt Joseph Schade, Arnstadt; Bürgermeister Zierdt, Berufsschulleiter Klein, Stadtbaurat Krone, sämtlich Meiningen. Ersatzpreisrichter: Stadt­

baurat Ahnert, Eisenach, Dipl.-Ing. Uloth, Architekt, Floh-Schmal­

kalden. Vorprüfer: Stadtbauamtmann Ros, Meiningen. Die Wett­

bewerbsunterlagen sind gegen Einsendung von 5 RM durch das Stadtbauamt Meiningen zu beziehen. Die Entwürfe müssen bis zum 1. Juli 1938, 12 Uhr mittags, beim Stadtbauamt Meiningen ab­

geliefert sein.

Oppeln, Jugendherberge

Der Termin für die Einlieferung der Arbeiten ist der 25. April ■■ 1938 (Ausschreibung siehe Heft 13/1938, Seite B372).

Entscheidungen Boizenburg, Platzgestaltung

. Preise: Erster Preis: 1500 RM Architekten Dipl.-Ing. Lothar Kreitz und Bauassessor Wolfgang Rudhard, Hamburg; zweiter Preis:

1000 RM Architekten Friedr. R. Ostermeyer und Dr.-Ing. Paul Suhr, Hamburg; dritter Preis: 800 RM Architekt Erich Rüters, Boizen­

burg/Elbe (früher Werder/Havel); erster Ankauf: SCO RM Architekt

Dr. Paul Groß, Hamburg; zweiter Ankauf: 500 RM Architekt Dipl- Ing. Friedr. Tamms, Berlin-Südende (Ausschreibung siehe Heft 47?

1937, Seite B 1Q5U.

Fortsetzung auf Seite B 409

B 400

D B Z 1933 H e ft '4 4 Apnt

(6)

Eisenersparnis bei der Wasserversorgung von Wohnungsbauten

Städt. Ingenieur Josef Schosser, München

Oer Verfasser berichtet Ober Erfahrungen, dio er bei d er Bearbeitung d e r Eisen ersp a rn isfrag e für d a s W ohnungsdezornat d e r Stadt München gewonnen hat. Das Ergebnis w a r selbst für den Fachmann, überraschend und verdient w egen sein er W ichtigkeit für d ie Durchführung des V ie rja h re s- pianes allen Bauschaffenden bekannt zu w erd en. W ir unterstreichen den H inw eis des V erfassers, d a ß mit den gew onnenen Z ah len selbstverständlich

leine Propaganda für den Slockwerksbau getrieben w erden so ll. D i e S c h r i f t l e i t u n g

Eisen und Stahl werden für Bauzwecke auf eine Reihe von Jahren in Deutschland nur in beschränktem Umfange verfügbar sein. Selbst wenn die verstärkte Förderung von Eisenerz aus deutschen Gruben einsetzt und durch Verwendung von Aus­

tauschstoffen der Eisenverbrauch verringert wird, bleibt doch ein großer Teil des Bedarfes übrig, der mit Devisen vom Ausland bezogen werden muß. Dringend notwendig ist es daher, bei ollen Planungen die gegebenen Tatsachen zu berücksichtigen und durch Änderung der Konstruktion und Anwendung von eisen­

armer Bauweise einen beträchtlichen Teil des bisherigen Eisen­

aufwandes einzusparen. Im Wohnungsbau ist man so weit fort­

geschritten, 50 bis 80 vH des bisherigen Verbrauches zu ersparen.

Bei 300000 Neuwohnungen jährlich, wie sie durchschnittlich in Deutschland hergestellt werden, wobei für eine Zwei- bis Drei- Zimmer-Wohnung 800 bis 1200 kg Eisen meistens verbaut wurden, lassen sich so beträchtliche Einsparungen erreichen.

Wie weit das Bestreben der Architekten, Eisen einzusparen und durch Austauschstoffe zu ersetzen, gehen kann, wird aus einem Preisausschreiben des Reichsinnungsverbandes des Bau­

gewerbes ersichtlich. Hier wurden Bauentwürfe preisgekrönt, die mit einem kaum glaublichen Minimum an eisen- und devisen­

gebundenem Rohstoffverbrauch auskommen. Allerdings sind , solche, Lösungen nur möglich durch Vermeidung jedes Eisen­

trägers Jund Ersatz eiserner Öfen und Herde durch Kachelöfen und Kachelherde; auch die wenigen Kilogramm Eiseneinlagen der Fensterstürze werden durch gemauerte Bögen vermieden, und selbst das kurze Ofenrohr zwischen Herd und Kamin wird durch einen gekachelten Heizkanal ersetzt.

Weiche Eisenmengen bei der Aufschließung von Baugelände und besonders durch die Wasserversorgung verbraucht werden, darüber sind eigentlich nur spärliche Unterlagen vorhanden. Um diese Lücke zum Teil auszufüllen und um dem Architekten für die eisensparende Ausarbeitung seiner Entwürfe Faustsätze an die Hand zu geben, sollen die durch umfangreiche Nachprüfun­

gen von ausgeführten Volkswohnungsbauten, Gemeinschafts- siediungen, Stadtrandsiedlungen, Baulücken und Einfamilien­

häusern gewonnenen Ermittlungen allgemein zugänglich gemacht werden. Meist ist es bei der Aufschließung von Baugelände doch so, daß der Architekt die Baustaffeln, Baulinien, Baugrundstücke und Grünflächen festlegt, während der Ingenieur die weitere Verwircklichung der Entwürfe besorgt, also die Straßen mit den Tefbauobjekten baut und oft wegen vollendeter Tatsachen mit seinen berechtigten Vorschlägen nicht durchdringen kann.

Wie wichtig gerade die Beachtung der Einwendungen des Wsserversorgungsingenieurs sind, soll mit beigegebener Skizze Abbildung 1) erläutert werden.

u,e sorgfältig durchgeführten Berechnungen haben ergeben, -'-- einzelne Bauweisen das 5- bis 15fache an Eisen von anderen 'Srschüagea im Gegensatz zum Hochbau, wo höchstens Unter- Diede nach oben oder unten von 10 bis 50 vH auftreten. Solch sAkhtliche Differenzen machen es erforderlich, die zuständigen -Förden, ®au' un^ Immobiliengesellschaften, Architekten und u erren eindringlichst auf die Bedeutung der W ahl der spar­

samsten noch möglichen Bauweise aufmerksam zu machen. Denn er m Kürze getroffene Entscheid hat nachher um so größere

^Wirkungen auf die Eisenbeschaffung der Wasserversorgung.

zohlePr°^en $'nC* VOf °^ em f°l9 er|de abgerundete Verhältnis- je Wohnung D-r Eigenheimbäu verbraucht... 400 kg Eisen 7* ^°PPelhaus v e r b r a u c h t ... 270 kg „ oos Zweifamilien-Reihenhaus verbraucht . 8 0 kg „ v ° S 1 fQm’iienhaus verbraucht . . . . 26 kg „ ersorgungsleitung und Zuleitung der Wasserversorgung.

Oder umgekehrt ausgedrückt: Mit einer Eisenmenge von 400 kg läßt sich beim Eigenheimbau für eine Wohnung sorgen, beim Doppelhaus für 1V^, beim Zweifamilien-Reihenhaus für 5 und beim Achtfamilienhaus für 15 Wohnungen (Abbildung 1). Ebenso ver­

halten sich die Rohstoffaufwendungen für die Versorgung mit elektrischem Strom, für die Telephonanschlüsse, für die Gas­

versorgung, für die. Stadtentwässerung und den eigentlichen Straßenbau. Mit diesen Zahlen soll selbstverständlich keine Propaganda für den Stockwerksbau getrieben werden, auch wird die Notwendigkeit der aufgelockerten Bauweise aus Gründen der Volksgesundheit und des Luftschutzes nicht bezweifelt. Die Be^

rücksichtigung der überaus großen Rohstoffaufwendungen und

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die gewissenhafte Abwägung der Vor- und Nachteile wird jedoch oft eine Höherstaffelung und ein Zusammenbauen der Wohn­

häuser ermöglichen, zumal in den nächsten Jahren ein wachsen­

des Bauprogramm mit der vorhandenen Eisenmenge bewältigt werden soll.

Nachfolgend werden Vorschläge aufgezählt, die eine mehr oder weniger große Einsparung von Eisen durch entsprechende Planung ermöglichen. Um den W ert der Einsparungen klar zu zeigen und um Vergleichsmöglichkeiten zu bieten, wurden Zahlen­

tafeln über den Eisenaufwand der Wasserversorgung bei: 1. Ver­

brauchsleitungen, 2. Zuleitungen und 3. Versorgungsleitungen aufgestellt. Als Vergleichsmaßstab wurde bei den Berechnungen der Eisenaufwa'nd in Kilogramm je Wohnung gewählt und die Gewichte für Fertigeisen eingesetzt.

Zuerst sind die heimischen Austauschstoffe zu erwähnen. Durch ein Ausweichen auf Eiienbeton-, Asbestzement-, Aluminium-, Porzellan-, Glas- oder Mipolanrohre wird ein Eisenverbrauch fast vermieden. Allerdings setzen längere Lieferfristen, Ausweitung der Lagerhaltung, gesteigerte Materialkosten, aber vor allem die hohen erforderlichen Betriebsdrücke und Beanspruchungen der Rohre einer Verwendung von Austauschstoffen gewisse Grenzen.

Der Rohrleitungsbau befindet sich dabei in einer ähnlichen Lage wie die Autoindustrie. Deshalb werden Wasserwerke und In­

stallateure ihr Hauptstreben vorerst dahin richten, Material und Gewicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit einzusparen, ohne deswegen leichtsinnig oder gar fahrlässig auf Kosten der Be­

triebssicherheit und der Lebensdauer der Anlagen zu bauten.

Möglichkeiten gibt es ja viele, und so soll zuerst bei den Ver­

brauchsleitungen begonnen werden. Obwohl diese zum Eisen­

verbrauch des Hauses und nicht zur Aufschließung des Bau­

(7)

geländes zu rechnen sind, sollen sie einer genauen Oberprüfung unterzogen werden, zumal sie von grundlegender Bedeutung für die Ermittlung der übrigen Eisenverbrauchswerte sind. Die in der Zahlentafel (Abbildung 2) zusammengestellten Ergebnisse schwanken zwischen 10 bis 49 kg ¡e Wohnung.

Hauptsächlich maßgebend für die Höhe des Eisenaufwandes der Verbrauchsleitungen ist die Zahl und Art der Zapfstellen.

Wenn sich Architekt und Baumeister Beschränkungen auferlegen, können neben Eisenmengen auch Baukosten eingespart werden, wie überhaupt bei allen noch folgenden Materialeinsparungen.

Durch die Gegenüberstellung des Siedler- und Einfamilienhauses und eines gering installierten Achtfamilienhauses mit einem auf­

wendigen, wird die Höhe der Eiseneinsparungen an Beispielen gezeigt. Bei dem Achtfamilienhaus wird auf die weitere Eisen­

ersparnis durch den Einbau von Klosettspülkästen statt Klosett­

druckspülern aufmerksam gemacht. Bei Mehrfamilienhäusern brauchen die Druckspüler Verbrauchsleitungen von größerer Licht­

weite und meistens zusätzliche Steigleitungen (Abbildungen 3 u. 4).

•Möglichst kurze Leitungen wurden bisher schon angestrebt durch Zusammenrücken der Entnahmestellen in den Küchen, Bädern, Klosetts usw. Nicht immer, und das wird besonders, be­

tont, ist die geringstmögliche Rohrlichtweite angewendet worden.

Entweder hat man nach althergebrachter öbung die Leitungen nach Gutdünken bemessen, oder wenn überhaupt Überlegungen angestellt wurden, nach einem geschätzten Durchschnittsver­

brauch gearbeitet. Ein solches Verfahren nimmt keine Rücksicht auf Spitzenverbräuche und die Verschiedenheit der Druckver­

hältnisse im Straßen roh rnetz und führt meist zu knappen Licht­

weiten der Zuleitungen und Zähler und zu um so größerem Eisenaufwand in den Verbrauchsleitungen. Es ist bedauerlich, daß die Fortschritte in der Berechnung von Wasserleitungen zu wenig berücksichtigt werden. Heute gibt es Berechnungsver­

fahren, die nach einem Zeitaufwand von wenigen Minuten zu­

verlässige Ergebnisse liefern und die Sicherheit bieten, Ober­

oder ünterbemessungen zu vermeiden. Meistens ermöglicht eine Aufstellung der Zapfstellen, einmal genau errechnete Druck­

verlusttabellen und eine Übersicht auf die Druckverhältnisse im Straßensrohrnetz, eine rasche und sichere Bestimmung der Licht­

weiten bei Verbrauchsleitungen, Zuleitungen und Zähler.

Auch auf die zwischen Versorgungsleitung und Wasserzähler eingeschaltete Zuleitung kann der Architekt eisensparend oder gegenteilig einwirken. Die gemeinsame Zuleitung bei aneinander­

gebauten Häusern bringt in der Regel Einsparungen, selbst wenn dabei der Aufwand der Verbrauchsleitungen gering erhöht wird.

Nur muß die Anordnung von Luftschutzkellern auf die gemein­

same Einführung an der Kommunmauer Rücksicht nehmen. Durch

gruppenweise Zusammenfassung mehrerer Häuser bei geschlosse­

ner Bauweise läßt sich meistens eine größere Eiseneinsparung erzielen. In diesen Fällen ist die Lösung mit nur einem Zähler nicht immer anwendbar. Nur wenn mit Sicherheit die Gruppen­

bauten für dauernd in einer Hand verbleiben und eine getrennte Wassermessung nicht erforderlich ist, können Gruppenanschlüsse hergestellt werden. Zu einem beträchtlichen Teil werden ja die Mehrfamilienhäuser von gemeinnützigen Bauvereinigungen oder Baugenossenschaften erstellt, die diese Voraussetzung erfüllen.1 Das oftmals angewandte Zurückrücken der Häuser erhöht den Materialverbrauch der Zuleitungen nicht unbedeutend. Er­

wähnung verdient noch der Einfluß der . Straßenbreite. Doch wird vielfach bei der Planung von Siedlungen die für den Eisen­

verbrauch der Zuleitung günstige Wohnstraße mit 8,50 m Breite wegen entgegenstehender Gründe nicht gewählt werden können

(Abbildung 5).

Ein Blick in die Zahlentafel der Zuleitungen zeigt infolge der aufgeführten Gründe Schwankungen des Eisenverbrauches von 2 bis 100 kg je Wohnung. Bei den in den Straßen liegenden Versorgungsleitungen sind folgende Einflüsse zu beachten:

Wenn die Wohnhäuser an Straßen errichtet werden, in denen Wasserversorgungsleitungen bereits liegen, also sogenannte Baulücken ausgenutzt werden, wird am meisten Eisen erspart.

Die Wasserwerke geben jederzeit gerne Auskunft über ihr Ver­

sorgungsnetz und die Verwertungsmöglichkeiten von solchen Vorausleistungen. Meistens bieten Stadtverwaltungen in solchen Fällen Gebührennachlässe. Die Straßenangrenzungslänge des zu bebauenden Grundstückes ist von wesentlichem'Einfluß auf den Eisenaufwand. Den größten Aufwand verursacht hier das frei­

stehende Wohnhaus. Weniger aufwendig ist schön das Doppel­

haus, noch sparsamer das Reihenhaus und am sparsamsten dos Mehrgeschoßhaus. Auch die Gemeinschaftssiedlung kann durch zweckmäßige Hausabstände ■ sparsamer bauen als die freie Siedlung mit ihren unregelmäßigen Hausabständen und Grund­

stücksbreiten. Weiter ist zu- erwähnen die nur einseitige Aus­

nutzung der Versorgungsleitung infolge einseitiger Bebauung oder größerer Straßenbreite Imeist über 18 m). In letzterem Fall werden zwei Versorgungsleitungen für die Straße notwendig.

Grünflächen sind in diesem Zusammenhang ebenfalls zu nennen.

Sie können mehr oder weniger aufwendig wirken. Recht un­

günstig sind Grünplätze, die allseits von Straßen eingefaßt wer­

den, während Grünflächen, die größtenteils an Grundstücke grenzen und nur kurz von Straßen durchschnitten werden, weniger aufwendig sind.

Betriebstechnische Gründe zwingen die Wasserwerke des öfteren, statt Rohrstränge von 100 mm lichtweite leistungsfähigere

Eisenaufwand d e r W asserversorgung m Kg Je Wohnung-

1¡ Verbrauchsleitungen:

Art der Zapfstellen. Einfam ilienhaus Z w eifam ilienhaus V ierfa m U ien ha u s ¿ c d ) s fa m i tienhaus A chtfam i/fenhaus a. Zapf Emiel- Ctmtm- Zopf- £<nzet- SemtiP- zopr- EiMCI- C«raA>>- Zapf- CinzM- Gemein­ Einzel- Semetn-

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(8)

V e r s o r g u n g s s t r ä n g e in die Straßen einzulegen. In der neben-

ste hen den Zahlentafel wurde nun versucht, die beiden zuletzt

erwähnten Einflüsse darzustellen. Zu welch hohen Eisenver­

b r a u c h s z a h le n es bei einem Zusammentreffen aller ungünstigen Umstände kommen kann, soll Abbildung 6 aufzeigen. In den

gü nstig sten F ä l l e n schwankt der Eisenverbrauch der Versorgungs­

leitungen bei Gußrohrleitungen zwischen 21 und 443, bei Stahl­

ro h rte ilu n g e n zwischen 13 und 272 kg je Wohnung, während in

den u n g ü n s tig s t e n Fällen der Verbrauch hinaufschnellt auf 66 bis 1448 fü r Gußrohrleitungen und 44 bis 939 für Stahlrohrleitungen.

D a b e i muß erwähnt werden, daß die Zahlentafel nicht alle Ein­

flüsse umfassen kann.

So ließen sich die Werte für eine unter Umständen notwendige Zubringerleitung nicht unterbringen. Diese Werte schwanken außerordentlich je nach Länge der Zubringerleitung und Größe der Siedlung, auf .weiche die Eisenmenge umgelegt wird. So wurden bei vielen nachgeprüften ausgeführten Wohnungsbauten Schwankungen von 0 bis 60 kg je Wohnung festgestellt. Die hohen Werte des Eisenverbrauches für Ein- und Zweifamilien­

häuser sind auf feuerschutz- und luftschutztechnische Gründe zu- rückzuführen. Die Forderung des Luftschutzes, überall 100 mm Versorgungsleitungen noch dazu als Ringleitungen einzubauen, unterbindet jede geringere Bemessung der Lichtweite von Nutz­

wasserleitungen in den Straßen. Die Zahlen für die Versorgungs­

leitungen von Gußrohren haben bereits eine Verringerung um 10vH erfahren durch die Verwendung von Rohren mit geringerer Wandstärke. Die Herstellung der Gußrohre im Schleuderver- fohren und die Vorzüge der Schraubmuffenverbindung machten derartige Gewichtsersparnisse möglich. Inwieweit Sicherheitszu­

schläge zur Wandstärke,, wie sie gegen Korrosionsschäden üblich waren, in Zukunft noch eingespart werden können, bedarf ein­

gehender Prüfung. Jedenfalls mahnt eine gewisse Häufigkeit von Rohrbrüchen im Stadtkern bei 100 mm Gußrohrleitungen zur Vor­

sicht. Die Beanspruchungen durch Untergrabung, Frostein­

wirkung, Bodensetzung und Verkehrslasten bleiben immer Un­

sicherheitsfaktoren. Ob es zweckmäßiger ist, die leichteren, bruchsicheren Stahlrohre an Stelle der häufiger verwendeten Gußrohre einzubauen, dürfte von den örtlichen Bodenverhält­

nissen abhöngen. Bei kiesigem Untergrund und sorgfältiger Rohr- jutierung sind Stahlrohre gut zu verwenden, bei hohem Grund­

wasserstand und Lehmboden zieht man Gußrohre vor. Es er­

übrigt sich ferner ein längeres Eingehen auf den Eisenverbrauch bei Einzelwasserversorgungsanlagen. Diese sind absolut nicht vergleichbar mit zentralen Wasserversorgungen. Die Verbrauchs-

Eisenaufwand der Wasserversorgung

ln Kg j t Wohnung 3, Versorgungsleitungen

und Zusammenfassung der Werte fü r Zuleitung, Versorgungsleitung u. eines möglichen Mehraufwandes.

Bauweise>

Emfaruhenhaut

Versorgungs­

leitung von 100mm Licht w.

Gußrohre Stahlrohre

□ no'ofjnal

4*

SKhiftmy

□ Dacaaop1

d d o d 'o o d d I

* 4 3 - 2 8 4

2 4 8 - 177 142-

33 222-

142 124-

71- 4 4

61-

42

4 0 - 28

30-

21

272- 175 153- 109

67- 5 5 136-

67 76- 55 44- 27

36- 26

25- 17

19- 13-

Zuleitung u Versorgungs­

leitung.

Gußrohr« Stahlrohre 543- 319

345- 194 192-

101

272- 159 174- 9 7 96- 51

96- 45

63- 31

48- 23

Mehraufwand f ü r einseitige Ausnützung d. Versorgungsl.

bei 100mm Lichtw. bei 150mm Licbtw.

Gußrohre Stahlrohre Gußrohre Stahlrohre 372-

210

253- 126 137-

66

186- 104 126- 6 4 6 9 - 34

73- 29

46-

20

37- 15

*443-

*284

*248-

*177

*142-

t 66

*222-

*142

*124-

*86

r 71-

*44

*61-

*42

*40-

*28

*30-

*21

*272-

*175

*153-

*109

*87-

*55

*136-

*87

*76-

*55

*44-

*27

*38-

*26

*25-

*17

*19-

*13

*905-

*580

*507-

*3 6 2

*290-

*161

*453-

*290

*254-

*1Q1

*145-

*9 0

*124-

*65

*82-

*57

*62-

*43

Zusammentreffen aller ungünstigen

Einflüsse Gußrohre Stahlrohr«

*567 -

* 3 6 9

*318- +227

*181-

+m

*289-

*181

*159-

*119

*91-

*57

*65-

*56

*56-

*39

*93-

*29 1998-

399 855- 5 5 5

982- 282 725- 999 928- 278 291- 191

220-

130

19 5-

66

110- 68

939- 579 571- 3 5 3

318- 182

Bild 6

ieitungen von Motorbrunnenanlagen benötigen ungefähr die­

selben Eisenmengen; die Installation für maschinelle Wasser­

förderungen übersteigen dagegen bestimmt den Eisenaufwand von Zuleitungen und Versorgungsleitungen der zentralen Wasser­

versorgung und können keinesfalls denselben wirksamen Feuer­

schutz, die hygienische Zuverlässigkeit und die hohe Betriebs­

sicherheit bieten.

Die vorliegende Arbeit hat ihren Zweck erfüllt, wenn sie die Zusammenarbeit zwischen Architekt und Ingenieur auf dem G e ­ biet der Baugeländeerschließung fördert und zu den Zielen des Vierjahresplanes, vor allem zur Deviseneinspa'rung beim Eisenerz­

einkauf beiträgt.

970- 285 285- 178 160-

91

156- 87

109- 59

80- 9 9

Die Steuersenkung bei der Hauszinssteuer vom 1. April 1938 an

Dr. ¡ur. et rer. pol. K. Wuth, Berlin

bei der Flauszinssteuer tritt vom 1. April 1938 an auf Grund

■ues Gesetzes vom 1. Dezember 1936 in den höheren Stufen eine euersenkung ein. Zur Durchführung ist ein Erlaß des Reichs- '■ncnzministers vom 14. Februar d. J. ergangen, der sich auch auf e ^suererleichterungen für gewerblich-genutzte Räume bezieht.

Ne Senkung der h ö h e re n S te u e rs ä tz e

Oie Steuersenkung beträgt in der höchsten Steuerstufe ein ec stel der Steuersätze, also statt 720 vH künftig 600 vH der Vermögenssteuer. Die bisherigen Stufen von 690, 660, v werden ebenfalls auf 600 vH gesenkt. Dies wirkt sich

° in aus, daß sich die Hauszinssteuer für alle Grundstücke ' rjSer stellen wird, die am 31. Dezember 1918 über 45 vH des rend l/efr[n°9 ens,euerwer,s hypothekarisch belastet waren, wäh- '- ' e X X den Trigen Hausbesitz bei der bisherigen Belastung X ' ,‘e Steuersätze betragen demnach vom 1. April 1938 an Precnend der Höhe der hypothekarischen und sonstigen Be-

9 der Grundstücke am 31. Dezember 1938:

b g j “"^'«teten Grundstücken bis . . ... 225 vH,

^ rundstücksbelastung bis zu 10 vH des '-U'.nswens (Grundvermögenswert) . . . 300 vH,

bei einer Belastung bis zu 20 vH des Friedenswerts . . 375 vH, bis zu 30 vH des Friedenswerts... 450 vH, bis zu 40 vH des Friedenswerts... 525 vH, über 40 vH des Friedensw erts... 600 vH der Grundvermögenssteuer.

Bei bis zum 1. Juli 1918 bezugsfertig gewordenen Einfamilien­

häusern mit einer Wohnfläche von nicht mehr als 90 qm stellt sich die Hauszinssteuer, wie bisher, bei einer Belastung am 1. Juli ,1918 bis zu einem Goldmarkbetrage von über 20 bis 30 vH des Frie­

denswerts auf 300 vH, bei einer höheren Belastung bis 40 vH auf 375 vH, bei höherer Belastung über 40 vH auf 450 vH der Grund­

vermögensteuer. — Für mit Beihilfen aus öffentlichen Mitteln er­

richtete Neubauten beträgt die Hauszinssteuer 300 vH der Grund­

vermögensteuer.

D ie D u rch fü h ru n g d e r S te u e rs e n k u n g

Die Steuerbemessungsgrundlage für die Hauszinssteuer bleibt nach wie vor die Grundvermögensteuer, nämlich der Grund­

betrag nach dem Stand vom 31. März 1938. Das Verfahren bei Veränderungen im Gebäudestand oder auch der Steuerpflicht soll später geregelt werden. Eines besonderen Veranlagungs­

DBZW36 H e f t u 6. A p ril

B 403

(9)

beschlusses bedarf es für die ab 1. April 1938 eintretende Steuer­

senkung nicht. Auch soweit die Hauseigentümer keine besondere Mitteilung erhalten, besteht die Verpflichtung zur Steuer­

entrichtung.

D ie S te u e re rle ic h te ru n g e n v o m 1. A p ril 1938 an Eine Stundung und Niederschlagung der Hauszinssteuer zu­

gunsten hilfsbedürftiger Mieter findet vom 1. April 1938 an nicht mehr statt. Die Unterstützung erfolgt nur noch aus Mitteln der öffentlichen Fürsorge. Die Hilfsbedürftigen, denen bis zum 31. März 1938 Stundung gewährt war, haben vom 1. April ab an die Hauseigentümer die volle Miete einschließlich des Miet­

betrages zu entrichten, den sie bisher infolge der Stundung nicht zu zahlen hatten. Die betroffenen Volksgenossen, deren W oh­

nungen ihren wirtschaftlichen Verhältnissen nicht entsprechen, sollen sich nach Möglichkeit um billigere Wohnungen bemühen.

Die Gewährung einer Unterstützung in Höhe der bisher ge­

stundeten Mietbeträge ist im übrigen Sache der Wohlfahrtsämter, an die erforderlichenfalls entsprechende Anträge zu richten sind.

Die Mieter gewerblicher Räume können wegen Minder- ausnufzung der gewerblichen Räume infolge Betriebseinschrän­

kung, ungünstigen Geschäftsgangs usw. vom 1. April an keine Steuererleichterungen mehr erhalten. Für das Rechnungsjahr 1937 konnten Steuererleichterungen noch in besonderen Fällen be­

antragt werden, wenn die Erleichterung „noch dringend'geboten"

erschien.' Diese Obergangsregelung fällt nunmehr fort. Soweit möglich und erforderlich, sollen die Hauseigentümer durch Er­

mäßigung der Miete helfen. Der Eigentümer kann u. U. für sich Steuererleichterung wegen Billigervermietung beantragen, wenn die besonderen Voraussetzungen zutreffen.

Mit weiteren Anordnungen über die Durchführung von Billig­

keitsmaßnahmen ist nach dem erwähnten Erlaß vom 14. Februar d J. für die nächste Zeit zu rechnen. Jedenfalls werden für das Rechnungsjahr 1938 Steuererleichterungen zugunsten der Haus­

eigentümer auf Grund der bisher gültigen Billigkeitsvorschriften

¡bei Leerstehung von Räumen, Billigervermietung usw.] „vor­

läufig und widerruflich" gewährt.

Bei vom Hauseigentümer selbst gewerblich-genutzten Räumen wird entsprechend vorläufig eine Steuererleichterung, wie im Rechnungsjahr 1937 nur unter der Voraussetzung gewährt, daß gleichartige gewerbliche Räume in Grundstücken gleicher oder ähnlicher Art billiger vermietet werden. Diese Steuererleichte­

rungen kommen für Läden, Büroräume, Lagerräume, Gaststätten usw. ohne Rücksicht auf den gegenwärtigen Geschäftsumfang in Betracht, wenn sich der gegenwärtige Mietwert ohne Schwierig­

keiten durch Vergleich mit dem Gegenwartsmietwert gleich­

artiger Räume feststellen läßt. Eine Steuerermäßigung wird zu-.]

gebilligt, soweit die ortsübliche Jetztmiete gleichwertiger Miet­

objekte unter dem der gesetzlichen Miete entsprechenden Betrag liegt (fingierte Billigervermietung).

B e is p ie l

Beträgt z.B. die auf die gewerblichen Räume entfallende Hauszinssteuer 60 RM und wird an Hand entsprechender Mieten festgestellt, daß ortsüblich bei Vermietung ein Mietbetrag in Frage käme, der 30 vH unter dem der gesetzlichen Miete ent­

sprechenden Betrage liegt, so wird die auf die gewerblichen Räume entfallende Hauszinssteuer um das l'/2fache (45vH) auf 33 RM ermäßigt. Nur wenn für die eigengewerblich genutzten Räume keine vergleichbaren Mietobjekte bestehen, weil sie zur - Vermietung nicht geeignet sind, kommt' ausnahmsweise eine Steuererleichterung wegen Minderausnutzung infolge Betriebs­

einschränkung, ungünstigen Geschäftsganges usw. in Betracht, sofern die Ausnutzung mehr als 20 vH hinter der normalen zurück- bleibf. W ie erwähnt, gelten diese Billigkeitsvorschriften vom 1. April 1938 ab nur noch „vorläufig und widerruflich".

über die Gestaltung der Hauszinssteuer vom 1. April 1938 on sind, wie angekündigt wird, in absehbarer Zeit noch reichs- und landesgesetzliche Vorschriften sowie Ausführungsbestimmungen zu erwarten.

S a u w i r t s c h a f t

Die Bauarbeiten in Österreich beginnen

in seiner großen Rede in der umgebauten Nord-West-Bahn- hofshalle in Wien hat Generalfeldmarschall Hermann G ö r i n g das vielseitige Sofortprogramm für die Ingangsetzung des Wirt- schaftsaufschwungs in Österreich bekanntgegeben. Darin spielen Bauarbeiten eine hervorragende Rolle. Das Ziel dieser Maßnahmen ist die völlige Beseitigung der Arbeitslosigkeit in kürzester Frist. Für die unmittelbare Aufrüstung ist der Bau von Kasernen und Flugplätzen sowie von Flugzeugfabriken vor­

gesehen, aber auch die gesamte übrige Rüstungsindustrie wird so weit ausgebaut, als es die Wiederherstellung der österreichi­

schen Wehrmacht im Gleichschritt mit der Wehrmacht des alten Reichs erfordert. Alle diese Arbeiten sind bereits in Angriff ge­

nommen worden. Für die mittelbare Aufrüstung bringt die Er­

schließung aller vorhandenen Erzeugungsmöglichkeiten gerade auf dem Rohstoffgebiet ebenfalls die sofortige Errichtung neuer Erzeugungswerkstätten mit sich. W ie wir schon im letzten Heft angekündigt haben, wird der weitere Ausbau der Wasserkraft­

anlagen eine erhebliche Bedeutung im Wirtschaftsaufbau Öster­

reichs erhalten. In den Hohen Tauern wird das schon längst ge­

plante Kraftwerk jetzt endlich gebaut werden. Ein weiteres großes Kraftwerk wird , bei Grein an der Donau entstehen. In Verbindung mit der umfassenden Donauregulierung werden eine Reihe weiterer Kraftwerke errichtet werden. In Linz werden die großen Hüttenwerke der Reichswerke Hermann Göring zur Ver­

arbeitung heimischer Eisenerze gebaut werden, die bisher in Franken geplant worden waren. Bis Ende April muß die Planung dieses gewaltigen Werks vollzogen sein, so daß schon Anfang Mai mit dem Bau begonnen werden kann. Der Ausbau der Erd­

ölgewinnung, der, chemischen Industrie auf Grund der öster-

reichischen Kohle, die Errichtung einer Zellstoffabrik auf der Hartholzgrundlage sind weitere sofort in Angriff zu nehmende Arbeiten, die mit erheblichen Bauleistungen verbunden sind.

Die sofortige Inangriffnahme des Baus von 1100 km Autobahnen und der Ausbau des sonstigen Straßennetzes werden zahllosen österreichischen Arbeitern sofort Arbeit für viele Jahre ver­

schaffen. Generalinspektor Dr. T o d t hat Einzelheiten über diese umfangreichen Bauvorhaben bei der Eröffnung der Wiener Ausstellung „Die Straßen Adolf Hitlers" bekanntgegeben. Da­

nach hat das Reich für den Beginn der Straßenbauten zunächst einmal einen Betrag von 15 Millionen S zur Verfügung gestellt.

An Autobahnstrecken sind zunächst vorgesehen:

1. Salzburg bzw. Schärding—Linz—Wien.

2. W ien—Wiener Neustadt— Radstad!—Salzburg mit Stichbahn näch Graz.

3. Die Inntal-Linie Kufstein—Schwaz— Innsbruck mit Anschluß an die Reichsautobahn München— Salzburg bei Rosenheim.

Zunächst ist mit den Bauarbeiten auf den Strecken Salzburg Linz—Wien begonnen worden, da sie 1941 schon dem Verkehr zur Verfügung stehen sollen. Noch im laufenden Jahr wird auch die Strecke van W ien nach Wiener Neustadt begonnen werden,.

Schon in diesen Tagen sind 15 000 Arbeiter auf den Baustrecken selbst eingesetzt worden und weitere 10000 Volksgenossen wer-, den in den Nebenindustriezweigen, vor allem in Steinbrüchen und in anderen Lieferwerken, in Dienst gestellt werden.

Bis zum Beginn der diesjährigen Reisezeit wird ferner ein um­

fangreiches Programm auf dem Gebiet des Landstraßenbaus ver­

wirklicht, durch welches die für den Fremdenverkehr wichtigsten

B 404

D 3 Z 1938 H e ft M

(10)

Bundes-, autonomen und Bezirkssfraßen staubfrei gemacht werden.

Das Sofortprogramm sieht sodann den Bau von zwei neuen Donaubrücken vor, davon die eine bei Linz. Die Planung von

zwei weiteren Donaubrücken und ihre baldige Inangriffnahme ist

vorgesehen. Schließlich hat auch bereits die Planung eines großen neuen Donauhafens in W ien eingesetzt, mit dessen Bau ebenfalls bald begonnen werden soll.

Auch auf dem Gebiet der Eisenbahnen ist eine große Anzahl von Bauvorhaben in Angriff genommen worden. Der wichtige, weil kürzeste Schienenweg W ien— Berlin über Wels— Passau ist bis auf die Strecke Haiding—Passau, die eine Länge von 74 km hot, schon zweigleisig. Auch diese Reststrecke wird nunmehr ein zweites Gleis erhalten. Bei einer Reihe von Bahnhöfen und bei Brücken auf dieser wichtigen Verbindungsstrecke sind ferner er­

höhte Sicherungsanlagen und Gleiszubauten erforderlich. Aus­

bauarbeiten sind auch auf der ins Salzkammergut führenden Eisenbahnstrecke Passau—Ried— Attnang begonnen worden.

Von großer mittelbarer Bedeutung für Österreich ist schließlich der beschleunigte Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals, der von Generalfeldmarschall G ö r i n g angeordnet worden ist.

Ein lebhaftes Bauen wird in diesen Tagen aber auch auf land­

wirtschaftlichem Gebiet anheben. Abgesehen von den durch­

greifenden Arbeiten zur Regulierung der Wildbäche werden be­

sondere Kredite für den Ausbau der Bauernhöfe, der Scheunen, Ställe und der Silos gewährt. Zuschüsse werden ferner für den Bau von Futtersilos, Einsäuerungsbehältern, Dungstätten, für die Errichtung von Molkereianlagen gewährt. Auf dem Gebiet der allgemeinen Bauwirtschaft werden besonders noch gefördert die Instandsetzung^' und Ergänzungsarbeiten an öffentlichen und privaten Bauten, die Teilung großer Wohnungen und der Umbau sonstiger Räume zu Kleinwohnungen.

Mit besonderem Nachdruck hat Göring schließlich -auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Arbeitslosen nicht nur wieder in lohn und Brot zu bringen, sondern auch allen österreichischen Arbeitern eine anständige Wohnung zu beschaffen. Angesichts des Wohnungselends, welches das abgetretene System zurück- gelossen hat, kommt dieser Aufbauarbeit besondere Bedeutung zu. Dem Siedlungsbau für Arbeiterwohnungen wird im Rahmen der Gesamtarbeiten ein wichtiger Platz gewidmet sein.

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß die Oberste SA.- Führung schon am 15. März aus den Mitteln des Dankopfers der Nation den Betrag von l'/2 Millionen RM zur Errichtung von Arbeitersiedlungen und Einzelhäusern für verdiente alte Kämpfer der Bewegung in Österreich zur Verfügung gestellt hat. Mit dem Sau. dieser Siedlung ist bereits begonnen worden. Ferner wird ronder Bezirksleitung der Partei Wien-Nord auf dem Grundbesitz css ehemaligen Versorgungshauses, wo von der Gemeinde Wien cn Park angelegt wurde, ein Großbau errichtet werden, der als -Braunes Haus" für die Bezirksleitung dienen soll. Ihm wird eine große Versammlungshalle angeschlossen werden. Schließlich ''■ud gegenwärtig der Wiener Nord-West-Bahnhof, der seit ehren nicht mehr benutzt wird, auf Anordnung des Reichs- propagandaamts von Professor P o p p zu einer Versammlungs- .a e j*m9ebaut. Dagegen wurde der Wiederaufbau der im Vor- r obgebrannten Rotunde von Bürgermeister Dr. N e u b a c h e r -«■^«gestellt,- weil die vorliegenden Pläne für das neue Wien

*e zu klein seien. Im übrigen werden gerade für W ien als entrum und Ausfaljstor des deutschen Osthandels weitreichende oupäne erwogen. Aus ähnlichen Erwägungen ist der Bau eines ., ront ouses auf dem Ballhausplatz und einer Führerschule in

°nbrunn eingestellt worden. Gr.

Wohnung' und Siedlung

s iK Ü n d ig u n g zu jedem Monatsersten

W ! ^ ¡ C^ ese*zkla*t vom 25. März 1938 ist ein Gesetz über über W ^ - 9 V° n ^ndigungsterminen bei Mietverhältnissen will d e n X f X 6 ersc^ierien- das am 1. April in Kraft tritt. Es teben6 d ft- ° nden ent9e9er>wirken, die sich daraus ergeben

° ’ 'n Mietverträgen eine Kündigungsmöglichkeit nur für

^

6 . April

Ein neuer Fernsehsendeturm

Der Bou des neuen Fernsehsendeturm es out dem G ro ß en Feld berg Im Taunus geht sein er Vollendung en tg eg en. Z u rZ e it w ird eifrig an d e r Inneneinrichtung g earbeitet. Entsprechend d e r landschaftlich schönen Umgebung Ist auf die künstlerische G estaltu ng des neuen Fernsehsendeturmes größter W ert gelegt w orden. A u fn ah m e.- A tlantic

wenige, meist nur für zwei bestimmte Termine (1. April und 1. Oktober) vorgesehen wird. Die Zusammenballung der Kün­

digungen und der Umzüge auf wenige Termine verhindert einen geregelten Arbeitseinsatz beim Möbeltransport und in den Zweigen des Handwerks, die mit der Einrichtung und der In­

standsetzung von Wohnungen sich beschäftigen. Das Gesetz bestimmt daher, daß Mietverhältnisse über Wohnräume, bei denen die Mietzeit nicht bestimmt ist oder die sonst auf un­

bestimmte Zeit laufen, für den Schluß jeden Kalendermonats auch dann gekündigt werden können, wenn nach den vertrag­

lichen oder den bisher geltenden gesetzlichen Bestimmungen die Kündigung nur für den Schluß eines längeren kalendermäßigen Zeitraums zulässig wäre. Vermieter und Mieter können also künftig zu jedem Monatsersten kündigen, auch wenn nach dem Mietvertrag zum Beispiel nur zum 1. April oder zum f. Oktober gekündigt werden konnte. An der Dauer der Kündigungsfristen ändert dagegen dos Gesetz nichts. Zwischen dem Zeitpunkt, in dem die Kündigung spätestens auszusprechen ist, und dem Ende des Monats, für das sie ausgesprochen werden soll, muß immer, eine Zeitspanne liegen, die der gesetzlichen oder der von ihr abweichenden vertraglichen Kündigungsfrist entspricht. Wenn also z. B. nach dem Vertrag zum’l. April spätestens am 3. Januar zu -kündigen ist, so kann von jetzt ab z. B. zum 1, Mai spätestens am 3. Februar gekündigt werden. Für Mietverhältnisse, die auf bestimmte Zeit abgeschlossen sind, gilt das Gesetz nicht. Kann ein solches Verhältnis aber aus bestimmten Gründen vor Ablauf der vereinbarten Mietzeit gekündigt werden, und ist dabei eine Frist einzuhalten, so darf künftig auch in diesen Fällen die Be­

endigung des Mietverhältnisses auch zum Ende jedes Kalender-

B 405

(11)

monats und nicht mehr nur zum Ende eines Kalendervierteljahrs herbeigeführt werden. Mietverträge mit kurzfristigen Verlänge­

rungsklauseln, .wenn z.B. vereinbart ist, daß das Mietverhältnis nach Ablauf* der Mietzeif sich mangels Kündigung jeweils um ein halbes Jahr verlängern soll, können trotz des Wortlauts der Ver­

einbarung von jetzt ab zu‘jedem Monatsersten gekündigt wer­

den. Dagegen bleiben Verträge, die sich jedesmal um mindestens ein Jahr verlängern, auch für die Zeit der Verlängerung auf bestimmte Zeit abgeschlossen. Sie werden von der Änderung des Gesetzes nur insofern berührt, als eine vorzeitige Kündigung in Frage kommt. Im übrigen gilt das Gesetz für Mietverhältnisse über Geschäftsräume nur dann, wenn dieselben 'Bestandteile einer Wohnung sind. Es gilt also nicht für reine Geschäftsräume und auch nicht für solche Wohnungen, die sich an Geschäfts­

räume anschließen oder wegen ihres wirtschaftlichen Zusammen­

hangs mit Geschäftsräumen zugleich mit solchen vermietet sind.

Arbeitsstab für Wohnungs- und Siedlungsbau bei der DAF.

Ein besondrer Arbeitsstab beim Reichsheimstättenamt der DAF.

ist soeben gebildet worden mit der Aufgabe, bei der Durch­

führung des von Generalinspektor S p e e r aufgestellten Berliner Wohnungs- und Siedlungsplans mitzuwirken. Die Leitung des Stabs hat der langjährige Mitarbeiter des Reichsheimstättenamts, Panzerbieter.

Fristverlängerung für Wohnungs-Umbauarbeiten

Bekanntlich hat der Reichsarbeitsminister im vorigen Jahre zur Förderung der Schaffung von Wohnungen durch Umbauten Reichszuschüsse in Höhe von mehr als sieben Millionen Reichs­

mark zur Verfügung gestellt. Da die Umbauarbeiten in vielen Fällen nicht innerhalb der ursprünglich festgesetzten Frist vom 31. März 1938 ausgeführt werden können, hat der Reichsarbeits­

minister die Frist bis zum 30. Juni verlängert.

W ir veröffentlichen hier Fragen unserer Leser, die für einen größeren Kreis von Fachgenossen Bedeutung haben. W e r auf den berührten G eb ieten eigene Erfahrungen

hat,w ird gebeten, uns bei d er Beantwortung zu unterstutzen. D i e S c h r i f t l e i t u n g

Frag en

7- Schweißstromerzeuger

Ich habe in der letzten Zeit häufig an weit entlegenen Bau­

stellen arbeiten müssen, wobei es sich gelegentlich auch um die Errichtung von Stahlkonstruktionen handelte. Da kein elektrischer Strom zur Verfügung stand, sah ich mich gezwungen, diese Stahl­

teile fertig zusammengefügt heranschaffen zu lassen, deren Be­

förderung aber oft große Schwierigkeiten und auch Kosten ver­

ursachte. Ich sah mich daher gezwungen, die Teile in kleineren Stücken anzufahren und an Ort und Stelle zusammenzunieten oder -zuschrauben, wodurch aber die Vorteile der Schweißung verlorengehen. Meine Frage geht nun dahin, ob es geeignete wirtschaftlich arbeitende Geräte ’ gibt, mit denen ich mir in solchen Fällen den nötigen Schweißstrom selbst erzeugen kann.

B.inZ.

Antw orten

5. Wasserhaltung bei Ausschachtungen

Bei nur g e r i n g e m Wasserandrange hilft man sich, indem an jedem Kopfende der Baugrube ein Schöpfloch ausgehoben und aus diesen das Grundwasser entfernt und bis unter die Grabensohle abgesenkt und unter dieser gehalten wird. Bei s t ä r k e r e m Wasserandrange muß man in kürzeren Entfernun­

gen in oder neben der Baugrube vertiefte Schöpflöcher aus­

heben und aus diesen mit entsprechenden Pumpen den Grund­

wasserspiegel unter der Baugrubensohle halten. Bei g r o ß e m Wasserandrange werden im Zuge der Baugrube Bohrlöcher niedergebracht und mit Filtern besetzt. Aus diesen wird das Wasser maschinell abgesaugt, wobei 6 bis 10 und noch mehr Brunnen aneinander angeschlossen werden können. S o . ist es möglich, die Gründung auf eine längere Strecke im Trocknen auszuführen. In dem Maße, wie eine Baustelle fertig wird, wer­

den die letzten Brunnen abgeschaltet und vorn wieder vor­

gestreckt. Für die Rohrverbindungen werden Flanschverbindun­

gen genommen. Die Sammelleitung kann leicht in der Baugrube verlegt und dort seitlich an den Steifen aufgehängt werden. Vom Saugwasserspiegel bis zur Pumpmaschine muß die Sammel­

leitung ununterbrochen ansteigen. Bei längeren Baustrecken werden.nach 3 bis 5 Rohrbrunnen Absperrschieber in die Sammel­

leitung eingebaut, um den Pumpenbetrieb beim Ausbau der letzten, schon entbehrlich gewordenen Rohrbrunnen und des zu­

gehörigen Sammelleitungsstückes nicht unterbrechen zu müssen.

Nach Abbau der ersten 5 bis 6 Rohrbrunnen wird die Pump­

station um die gleiche Strecke vorverlegt, so daß etwa alle 100 bis 150 m eine Pumpmaschine aufgestellt wird. Beim Vorstrecken der Sammelleitung ist auf die Anordnung der Saug- bzw. Druck­

stutzen zu achten. Die Saughöhe soll der Sicherheit halber nicht über 5 m genommen werden. Handelt es sich nicht um einen Grabenaushub, sondern um eine geschlossene Baugrube, so wird man hierbei ganz nach den durch die Örtlichkeit gegebenen Verhältnissen verfahren und entweder eine geschlossene Sammel­

leitung mit Rohrbrunnen um die Baugrube herumführen oder, wenn man glaubt, damit besser zu fahren, nur an einer Stelle einen Pumpenschacht anlegen und von hier aus strahlenförmig Drainstränge durch die Baugrube ziehen. Auf diese Weise können auch Sohle und W ände trocken eingebracht werden, ohne befürchten zu müssen, durch Grundwasser Schaden zu leiden. Auf jeden Fall ist die Baugrube, die etwas breiter als normal gehalten werden muß, erst bis zum freien Grundwasser­

spiegel auszuschachten, bevor mit den Bohrarbeiten begonnen wird. Dabei wird sich zeigen, ob man nicht vielleicht mit einer einfachen Drainage zu einer, nahen tiefer gelegenen Stelle aus-

kommen kann. Obering. A. Fr. in M.

Schutzbeleuchtung für einzeln stehende Häuser

Um Einbrecher abzuschrecken, werden mindestens an den vier Ecken des Hauses kräftige Glühlampen in Reflektoren angebracht, die so geformt und gerichtet sein müssen, daß die ganze Um­

gebung des Hauses möglichst gleichmäßig hell, jedenfalls ohne zwischenliegende dunkle Stellen, beleuchtet wird. Die Lichtstärke der Lampen richtet sich nach den örtlichen Verhältnissen. Sie muß so ausreichend sein, daß dem Beobachter keine Bewegung entgeht. Gegebenenfalls kann mit der Schutzbeleuchtung auch noch eine Sirene verbunden werden. Zweckmäßig werden im Hause mehrere Schalter verteilt, damit im Notfälle keine Zeit

verlorengeht. F. C. in B.

B 406

D B Z 1938 H e ft H » • A p r'1

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lage des Hausbesitzes stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Der für die Neubautätigkeit bestimmte Teil der Rückflüsse schmolz deshalb Immer mehr zusammen. Der

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