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Deutschland zur See, 4. Jg. 1919, Heft 10.

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Cinzelheft

20

Pfennig Bierteljährlich

M.

1,30

JllustrierteZeitschriftdes Eingetr. Vereins ,,Deutschland Zur See«, Berlin W. 62, Kleiststr. 8 Aus dem Inhalt:

»Hiermit unserenSchiffen«,von KapilänleutnantTrich Geister, Kiei. —- ,,ln derzTiefenfteuerZentrale

eines U-Bootes«. ,,6etreu bisindenTod«. »die Zukunft der·deutfchen marineIQ —— »Die

Vernichtung derdeutschenöandelsflotte«- »vondenletztendeutschenTagen inFlandern«. »AusLuvundLee«.

Her mit unseren Schiffen

Von Kapt.-Leiutn. Erich Galster, Kiel.

yEs

wir-dhöchsteZeit,dieAufmerksamkeit aufdieschäd-

liches

Artund Weisezulenken,in derbeiuns allgemein von unsereninSeapsa Flow

befindlichen

Kriegsschifer ge-

sprochen

wird-.

Der erst-e

Waffenstillstandsvertrag

b-estim1snte,imaus- drücklichenGegensatzzur ,,Auslieferung«unsererU.-Boote, daßdie-r

Hauptteil

unsererUseberwassserstreitkräftenachvor- genommen-er Abrüstungin ,,neutralen oder inderen,

Ermangelung

in

Häer

der verbündeten Mächteinte r- niert werden

sollten.

Während wir die

geforderten

Vorbereitungen zur Ueberführungunserer

Schiffe

indieJnternienung trafen,

wich der

Feind nichtnur allen

Fragen

nachden Namen der hierfür vorgesehener Plätzeaus, sondern

suchte

uns auch

durch irreführende

Angaben überdie«I;Längeder Fahrt-

strecke,

fürdie

Kohlen mitzunehmen

seien,imGlauben zu erhalten,daßeswirklichinneutrale Häsenginge. Auch

«dann

mußten

wir dieNamen

dieser Häfesn

noch

nicht,

als GOO

wir, nach

gewissenhafter Durchführung

der bedungenen

Entwaffnung,

unsere

Schiffe

zu dem von dem

englischen

Flottenkiosmmsandobestimmte-n Treffpunkt vor dem

Firth

of

Fsorth

führten.

Hier versuchte

Admiral Bieiattyuns zu- nächsteine Art

Triumphng

der alliierten Flottevorzu- führen,der

jedoch

aufuns im

ehrlichen

Waffenkampfvon ihm niemals

Geschlagene

seinen Eindruck ziemlichver-

lfeshlte,

weil

sich

derEngländer allzu achtungsivollaußerhalb unserer Torpedoschußiweitehielt. Daß er bei diesem

Triumphzug

bis zur aufgesetzten Gas- maske klarzium

Gefecht

gewesen ist, habenwir hinterher nicht

ohne Hohn erfahren.

Offenbarwar ihm unsere

Auf-

f-assung-,daßdieehrlicheDurchführungeines geschlossenen Vertrag-es fürbeide Teile

Ehrensache,

mithin

selbstver-

ständlichsei, nicht geläufig.Jn

den Firth

esForth hinein- geleit-et, ringsum

bewacht

von

englischen Dreadnougth

er-

hielten

wirdann tvionAdmiral Beatty denBefehl-, fürdie

Folgezeit

unsere

Krisegsflagge

nicht mehr zu setzen,

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Der Hafen von»

Konstanz-.

PersonendampferzurBeförderungvonLebensmitteln aus derSchweiz.

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Heft

10—-

N4. Jahrgang

19»19

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(2)

of Forthan dieganze Seite 2

internierten Schiffen gegenüber

eine Verbetzungdes

her- kömmlichen

Rechts, gegendiedenn

auch

unserVerbiands- führer sofortnachdrücklichnach Lageder Ding-eaber er- folglos-, protestierte. Es folgtenun dieDurchstöberung unserer

Schiffe

durchdie Englänsd·er,währendein

wohl-

tätig-erNebel uns dieganze

Zeit

denBlicke-n- des festen Landes entzog. Jetzterst, nach-dem unsere vertragsmäßige Wehrlosigkeit auch fürdieEngländerüberjeden

Zweifel

erhabenwar, rückteman damit heraus, daßwir samtund

sonlders

in dem

britifchen Flottenstützpunkt

Scapa

Flotv

interniert werden würden. Warum neutrale

Hafen

»er- mang-elten«,

erfuhren

wirnicht.

.

Zweifellos hatvon

Anfang

an derFeind niemals be- absichtigt,uns die Jnternierung in naut-ralen Häer zu gestatten. DurchdenVertrag und das Hinhalten inden ersten Tagen

hat

man uns neutralle Inter- nierungshäfen

vorgespiegelt,

um uns zu vermögen, unsere

Schiffe

wehrlosunter

feindliche

Gewalt zu bringen, und um dann in bewährterWeisesich selbst- uns und der Mitwelt zu suggerieren, wir hätten unsere Flotte an dieEngländer ,,ausgeliefert«. Wie auf Kommando

sprach

vom TagedesEinlaufensin den

Firth feindliche

Pressenur nochvon der

ausgelieferten deutschen Flotte,

und es ist ebenso bemerkenswert wie

bedauerlich,

mit welch-er Promptheit wieder einmal der größteTeil unserer Landsleute und

Zeitungen

auf

dieses

echt

britischse,B-etrugsmanö-

«ver

hineingefallen findt

Jn gedankenloser

Nachgiebigkeit

erleichtern bei uns

Presse

und

Oeffentlichkeit

dem Feinde Betrug und Rant

Deutsche sprechen fortgesetzt

von ausgelieferten

deutschen Schlachtschiffen,

anstatt unermüdlichund ener-

gisch

«an unserklares Rechtzu

pochen,

bisder

Rechts-

bruchdem

Feinde unbehaglichs

wird-! Mit der

vertrags-

mäßigen BestimmungderJnternierung, derwir für unser Teil

gewissenhaft nachgefommen

sind, haben auchdie Alliierten vor aller Welt diemit diesem Begriff

verbun-

dene

Verpflichtung

übernommen. «Und dieheißt:Rück-

kehr unser-er Schiffe

bei Friedensfchluß Jn

Schrift

»und Wort,

jeder

an seiner Stelle, den

Feind

daran laut zu m-ahne«n,ist

ebenso vaterländischePflicht

Jedes Einzelnen,wiedies

Forderung

der

sofortigen Heraus-

gabe unserer gefangen-enBrüder.

—- dsas merkt«im lieben Vaterlande nachgeradeder Ein- fältigste indiesenMonaten derErfüllungdes tausend- jährigenReichs

noch

nicht so

ungeheuer nahe

gebrachtwor- den, daßwir, wie esleider

msancherorten geschieht,

auf

unsere

wertvollen

Kriegsschiff-e

mit einer mild-en

Hand- bewegung

als ausüberlebten

Plunder

abgetaner Weltan-

schauungen frei-willig verzichten

könnten? Nein,

solange

wir leben, wird es·auf dieser Männeverde

nicht

·

anders

hergehen

als

hart

auf hart; und ehrlos macht

sich,

wer die

abgelistete

Was-se dem

Gegner widerspruchslos

überläßt-!

Kriege England nicht mehr

gefährlichwerden können, weiß jene-sLand genau so gutwiewir. Man

sollte sich

aber drüben

auch

sagen, daßlwirjetzt,allen bisherigen

Feinden

zunutze, unsere Waffen nötig haben,um als Vorkämpfer

Europas

dem«Hereinbrech-ender

bolschewisti- schen

Hordenzuwehren,daßalso

Rechtlosigkeit

undEigen- nutzvereint es

rätlich machen,

die

Vertragspflicht

zuer- · füllen und uns nicht um die Rückkehr

unserer

Flotte

zu betrügen. «

Deutschland

zur See

Wir sindTdochwirklich

"

Daßwir mit unseren

Schiffen

nach

dem

verlorenen

Heft10

Diese treffendenAusführungenentnehmen wirderKieler Zei- tung. ZudemhochwichtigenThema nimmt auch HerrKorvetten- kapitän Wieking inder »Tägl. Rundschau«wiefolgtdas Wort:

DieAuslieferung unsererSee- undLuftstreitkrästescheint zurzeit neben allden« anderen so wichtigen Fragenfürunser Volk nur eineuntergeordnete Rolle zuspielen. Fürdas Ma- rine-Offizierskorpsund seine Ehrespieltsieaber dieHaupt-

rolle. «

UnserVolkunddieWeltgeschichte,diedieEinzelheiten der Entwicklung derVerhältnisse nicht kennen, wird jetztundeinst, wenn keine Aufklärung erfolgt, das harte Urteil sprechen:

DiedeutscheMarine hat ihre Schiffe bedingungslos ausgeliefert unddieOffiziere habensie schmählich-erweisefreiwillig über-

geführt. »

Dieses Urteil wärefalschundungerecht!

Wiekam esalso?

Asls dieFragederUeberführungandieMarineoffiziere, die sich einmütigweigerten, dieSchiffedemFeinde auszuliefern, herantrat, wurde ihnendienstlich versichert, daßderWaffenstill- standund damit der von unseren Feinden auf Grund der 14Wilson-Punkte versprochenegerechteundehrenvolleFrieden durch ihre Weigerung unmöglich gemacht würde, wodurchunab- sehbaresUnheil überdas deutscheVolk gebrachtworden wäre.

Fernerhandelteessichdamals nichtumAuslieferung, son- dernnur um Jnternierung unsererSchiffeinneutraleti Häfen, unddas Offizierkorps hattekeine Ursache,daran zuzweifeln, daß diese Schiffebeim Friedensfchlußwieder an Deutschland zurückgegebenwürden. DieMarineoffiziere waren sichdamals wohldarüber klar, daß ihr Verhaltenscharf kritiisiert werden würde. Siehabenaber trotzdemallepersönlichen Empfindun- gen, Bedenken undInteressen gegenüber der bitteren Not ihresVaterlandes zuruckgestelltunddiesemdasschwerste Opfer gebracht."

·

-WahrlichderGeistdes Marineoffizierkorps, das invier Kriegsjahren stets selbstlosundfreudigseinAlles für die Ehre derdeutschenFlaggeeingesetzt hat,war allzeiteinsolcher, daß er dieUeberführungderSchiffe als ein furchtbar bitteres, schweres Opfer ansehenmußte.

Eins ist gewiß:Kein deutscherMarineoffizier hätte sich damals zur Ueberführung bereitgefunden, wenn ekvschonda- mals geahnt hätte, daßalleVersprechungenderEntente nichts- würdige Lügen bedeuten, wenn erschondamals dieFriedens- bedingunigengekannt hätte.

Undwilloderkannman nun denOffizieren,diediesesOpfsr brachten, einen Vorwurf daraus machen? Es findMänner darunter, diedenRufhervorragender Tapferkeit und ausge- prägtestensEhrgefühlsgenießen! .

Ich sollte meinen, geradedieKameraden, diemit bluten- demHerzenundknirschendenZähnenderNotdesVaterlande-H durch rücksichtslose Aufopferungihrer Gefühle beisprsangem zeig- ten dashöchsteMaßvon Selbstverleugnung

DieAuslieferung derdeutschenSeestreitkräftestellt nichts weiter als einen nichtswürdigen, Iügnerischen BruchderWaf- fenstillstandsabmachungen seitensder Entente dar,durchsden dieMiarine ungerechterweiseaufs schwersteinihrerEhrege- fährdet wird. ErstdurchdieFriedensbedingungen ist dieser Betrugzur Gewißheit geworden-

Die Regierungscheintunter- demZwangderVerhältnisse willens zusein,diebereits internierten Schiffe auszuliefern, undimOffizierkorps derMsarine scheint sich niemand besonders darüber aufzuregen. DiesenEindruck muß es nachaußen machen, währendes inunseremInnern, weiß Gott,anders aussieht.

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Mit vollem Rechtund aus tiefsterUesberzeugungkönnen dieMarineoffiziere gegen einen derartigen BruchderWaffen-—

stillstandsbedingungen seitensder Entente Einspruch erheben und diederMarine durch Lugund BetrugentrissenenSchiffe von ihr zurückforderni

Und ich glaubenicht zuvielzusagen,wenn ich dieHoff- nung ausspreche,daß sichkein deutscherMarineoffizier jetzt, woderVerrat derEntente offenbargewordenist,bereitfinden wird,weitere deutscheSee-fund Luftstreitkräfte dem Feinde zuzuführen,dadies eine Handlungdarstellen würde, diedas Ende derstolzendeutschen Flotteund denVerlustderbisher makellosen EhredesOffizierkorps bedeuten würde.

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zusammenalsGefechtsruders

»derLieblingderganzen Besatzung ist.

szgenugGelegenheit, Zeuge solcher Taten zusein.

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Deutschland zur See Seite3

.

In der Ciefensteuerzentrale eines U-Bootes.

(ZuuntenstehendetnBilde).

.

«-,,LangsamaufSehrohrtiefegebeut-!kommtdieruhigeStimme des Kommandanten durch dasweiteSchallrohraus demKommandoturm.

Der Posteninder sZentralewiederholt denBefebl snach Vorschrift, wenngleichbeiderlautlosenStille imBoot derOffizieramTiefen- ruder sofort verstanden hatte. AlleinderZentrale wußten:jetztgalt es,’«der.Angriff sollte beginnen.—- Das Bootwar voreinem starkge-»

ficherten Geleitzuge zumAngrifsgetauchtundhatte sich ineinerTiefe

von 30mindenGeleitzug hineinsacken lassen,umhiermöglichstgleich mehrere Torpedos auf verschiedene DampferaussichererSchußentfernung loszuwerden.Dasentsprach so ganz demWesendesangriffsfreudigen, schneidigenKommandanten, derstetsdemGegner,wo erihntraf, so vielwiemöglichAbbruchzutun bestrebtwar. Deutlichwar schon das Mahlen der Dampfer-

schraubenunddazwischenaber auchdasunsympathischeTur- binen-Geräusch der fichernden ZerstörerimBootvernehmbar.

Eswar jetzteineFrage der BerechnungunddesKriegs- glücks,daßdasSehrohr nicht geradevor demschäumenden Bugeines Zerstörers auf- tauchte, odergar gegen den Boden einesDampfers stieß.

Diean sichbeiUnterwafser- fahrt schoneingehalteneRuhe imBootwirdwomöglichnoch lautloser. Manhörtuurdas Summen und Arbeiten der elektrischen Haupt-undHilfs- maschinenundab undzukurze, scharfeKommandos von dem dieTiefensteuerungleitenden Offizier. ,,Fluten« klingtes da,unddurchdasvoneinem Unteroffizier aufgerissene Flut- ventil rauscht das Wasser in dieReglertanks,um ein zu schnelles Steigen desBootes zu verhindern,bis-das Kom- mando »Fest fluten«ertönt.

Diebeiden Tiefenruder- gänger braucht der Osfizier kaum durchkleineWinkeauf dienotwendigen Ruderhilfen hinzuweisen; auf mancher Fernfahrt und inmancher kritischen Lage haben sie schon gänger das Boot unter Wassergehalten.Am vorderen Ruder-stehtdie,,Nuinmerl«

des Bootes, ein sebniger U-Oberbootsmannsmaat vom alten Stamm, der utit dem Kommandanten zusammen schon aufeinein älterenBoot

gefahrenist,. daslängstfürimmer auf demMeeresgrundeliegt,Und dervor mehrais Oahresfristseinjetziges Fahrzeugmit inDienst gestellt hat. Seine

Brust

schmücktneben demU-Bootsabzetchenauch das,,EiferneErster«. Das achtereRuder bedient ein jungerOber- matrose,derinfolge seiner Ruhe, seiner steten Hilfsbereitschaftundvor allemwegenseinesbeiallenAnstrengungennieversiegendenHumors Starr sinddieAugen dieser Zwei aufWasserwageundManometer gerichtet, währendderOffizier mit seinen Blicken sämtlicheTiefensteuerelementesorgfältigumfaßt,zu denen neben Wasserwageund Tiefenmanometern noch Fahrt- und Ruderanzeigergehören,um Gewichtund Trimm desBootes richtig beurteilen zukönnen.,,15mgehendurch« meldet ernachdemTurm, alsderZeigerdesManometers langsam den15m-Strichpassiert.Ein Motor beginntzurasseln: dasSehrohr wird ausgefahren. ,,13m«

befiehltderKommandantDas Objektiv des anseinem Oberteil fast daumendünnen Sehrohrs durchbricht soebendieWasserobetflähe.Nach einemschnellen Rundbltck hat der Komntandant dieLageerkannt und ieht das Sehrohrwieder etwas ein,umsichbeidernun notwendigen

Fahrterhöhung

nicht durcheinen Schaumstretfenzuverraten.

»Betde MaschinenA· K.vorausl AlleRöhre fertil«Die letzte PhafedesAngriffs. AlleSehnen sind gespannt,alle erzenschlagen lauter. DerKommandant zwingt seineErregung,mit ganz ruhiger Stimme klingtsdurchdas»Schallrohr:,,ZerstoreristinderNähe,nach

»,,lnder

Tiefensteuersentrale

eines U-lzootes«.

demSchußwird sofortauf Tiefegegangen!«Damit istjedem ohne weitere Ermahnungen noch einmal Zusammennehmen aller Kräfte, Pflichterfüllungbis insKleinsteim eigenften Interesse eingeschärft, dennesgehtums Leben. »l. Rohr Achtung!«klingt’simTurm durchdasSprachrohrnachdemvorderen Torpedoraum, gleich darauf ,,1.Rohr LosllSchnell auf50mgehen!«—- Einkurzer,kaum merklicherRuckgeht durchdasBoot, alsvorn derTorpedo vor dem plötzlichenDruck derPreßluftdasRohr Verläßt. ,,Vorn hartnnien, hintenhartoben!Leutevoraus! Nachvorn trimmenl« DerTiefen- steueroffizier schreites,ermußmöglichstschnell alle verfügbarenMittel anwenden, umdas Bootverlastigzukivpenund auf diebefohlene Tiefejzubringen. Diebeiden

Rudergänger

kurbeln,dieFlurplatten

röhnenVomGetrappel der nachvorn haftendenLeute, dieTrimmpumpe drücktmit eiligenStößen Wasser nach

dem vorderen Tank. —«—

Da erschüttertein heftiger StoßdasBoot mit einem dasGetöselautübertönendem Knall. »Harm! Trefferl

,ruftderMaat mitderStopp- uhr, der die Laufzeitdes Torpedos verfolgthat,und viele rufenerfreutmit. 50 Sekunden sind vergangen, eineZeit,inderdasGeschoß diegeschätzteEntfernung bis zumZiel durchlaufenkonnte.

Die Spannung, diealle in Atem hält, beginnt sichzu lösen,—-derErfolg wenigstens istsichergestellt;nun gilt es, noch,derVerfolgungzuent- gehen.Schnell sinkt jetztdas Boot,man muß sichbeider starken Neigung festhalten,um aufdenöligen Flutplatten nicht nachvorn zurutschen dieWasserwage zeigt14Grad Verlastigkeit.

Da 80msindgeradeer- reicht erfolgteingewalt- samerSchlag,derdasBoot inallenFugnerbeben läßt.

Allesfällt durcheinander —- GlasscheibenderManometer und Laiupenglocken fallen klrrend auf diekluppernden Flurplaten, vordenAugen ist’seinenAugenblickwieheller Feuerschkin,,—dann herrscht mit einem Schlagetiefste Finsternis im Boot. »Das war eine kräftige Wasser- bombe!« Der Zerstörer hat

«

sie wohlindenStrudel ge- worfen, dendie nachdemSchußaufsteigendePreßluft gebildet hat.

Doch niemand verliert dieRuhe, jeder weiß,waserzu tunhat;esistja nichtdas erste Mal, daßTodund, Vetnichtung so nahe waren!

Nur einigen Neulingen, dieihre erste Fahrtmachen, istderSchreck indieGlieder gefahren. Beim Scheinder fchelleingeschulteten Notbelenchtuugwerden dieherausgefalleneuHauptsicherungenwieder eingesetztund das Boot aufBeschädigungenunteisucht. Es ist nochmalklargegangen »Boot ist dicht,allesinOrdnung!«meldet nach ErkundigunginallenRäumen derJngenieurdemKommandunten, Jnkurzen Zwischenräumen fallenjetzt noch verschiedene Bomben,die das Boot heftigdurchschiitteln,sichaber allmählichimmer weiter entfernen-;der Zerstöter hat offenbardieSpur desunter Wasser Haken schlagendenBootes verloren. Immerhin istesnoch nicht ratsam zurFestellungdesSchußerfolges,,herauszuaucken«,dennessind noch fortgesetzt Turbinengeräuscheüber dem Boot hörbar.Die Tiefen- steuerunghat dasBootjetzt mit viel LenzenundTrimmen auf50m eingesteuertund kann sichverschnaufen. Der Kommandant iftaus demTurm in dieZentrale gekommenund erzählt,was erbeim Angriffsah: Ein schöner,dickerDampfer von gut8000t istes gewesen,der denTrefferbekommen hat. Hoffentlich istergesunken!

,,Schadenur, daßwir nicht noch mehrTorpedos aufdenConvoy loseworden sindlVielleicht gelingtesnach glücklicherVerfolgung

nocg

imNachtangriffl« W. L.

Getreu bis in den Tod.

VonJohannes Paul Müller, Oberleutnant zurSeea.D., zuletzt Kommandant S.M. UsBoot ,,B..92«.

O

» Wohlkeine WaffeimKriege hatsoviel stille Heldenaufzu- weisen,wiedieUnterfeebootswaffe. Invierjähriger Kriegsfahr- zeitals Wachoffizierundzuletzt als Kommandant hatteich oft

Wie treu und mitwelcher Liebemanche Besatzunganihrem Kommandanten hing, wenn eres verstanddieHerzenseinerLeuteaufseinerSeite zu.

haben,mag folgendeErzählung zeigen. «

Wütend fegte der Sturm überdenAt«lantik. Wieimmer,wenn wir hiervorbeikamen, es war beiSt. Kilda an der fchottifchen Westküste, pfiffundblieszes mit wütender Bissigkeitaus-Nord- Westen. Immer tiefersankdie Schreibnadel am Barographeth

immer krummer wurde dieKurve Undzeigtean, dasznochimmer nichtderTiefstand unddamit der Höhepunktdes Unwetters er- reichtwar. Unter demwilden AnprallderWogenmachtedasBoot heftige,ruckartige Bewegungen, sodaszder Aufenthalt in der öligen EngedesDruckkörpers noch unangenehmer wurde alssonst, wenn das Bootin ruhigem Wasserdahinglitt. Freilichseektranli wurde von deraltenBesatzung keiner-mehr. JndreiKriegsjahren hatten sieunter ihrem Kommandanten, Kapitänleutnant Sch,

manche Seemeile undmanch-en Sturm glücklich hintersich gebracht.

200 000To.feindlichen Schiffsraums hatten sieschon auf den Meeresgrund befördert,aberinaller Gedächtnis stand die Erinne-

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Seite4

rung an dieNeujahrsnacht 14-15 an ersterStelle. So einTag war noch nichtwieder gekommen. InhellerMondnacht hatteda- mals derbritische Panzer ,,"Formidable«dran glauben müssen. Hoch- wild wars gewesen und dieErfüllung des heißesten Wunsches

vom Kommandanten runter biszum jüngsten Heizer. Aber ein

Sehrohr hattederSpaß doch gekostet,was tats, imHafenlagen nochgenug von denSpargeln, wiederU-Bootsmann dasSehrohr

nennt. In dem engen, aber dochganz gemütlichenRaum des

Kommandanten war es nochdunkel. Eben hattedie Schiffsuhr dieachteStunde geschlagen,als eine besonders schwereSee das Boot für Sekunden ganz aufdieSteuerbordseite legte. Da er- wachtederSchläfer aufderengen Koch-eundseine langeU-Boots- praxisließ ihnimAugenblickerkennen, daßmal wieder der olle Neptun das erste Wort hatte. Dann konnte erja ruhig nochein WeilcheninderHorizontalen verharren, denn beidiesemWetter bliebselbstdersonstso eifrigeEngländer imsicheren Hafen-. Wie schön mollig esdoch hierunten war,»wenn man dieAugenschloß, erinnerte nur dieölige, muffige Luft daran, daßman ja aufeinem

U-Boot war. .

Kapitänsleutnant Sch. dachtezurückan dielange Zeitdieer nun schonbei dieser Waffe diente. Einer der Ersten war er gewesen, dieindas Mysterium dieser hunderte von Hebel-nund Ventilem Kabeln undRohren eingeweiht worden waren. Undwie hatte er damals Staunen indenAugen vor diesemGewirr der modernen Technikgestanden. Unddochmußteerlächelnbeidem Vergleich zwischendamals und heut,jabewundern mußteman diesegroßartig schnelle Vervollkommnung derBoote, dieeinglän- zendes Zeugnis fürdie Tüchtigkeitunserer Ingenieure waren.

Unddann dachteervollWehmut an dievielen lieben Kameraden.

dienun schon so langedrunten gufdemunergründlichen Boden des Atlantik und derNordseeschlummerten. Wieimmer inden letzten Tagen und Wochen.als dieKunde kam,daß auch feinem besten Freund das unerbittliche Schicksalereilt hatte. überkam ihn dieWehmut. Zugleich-er Zeitwaren sie damals imFrieden zur

neuen Waffegekommen. und am gleichenTagehatten siebeide

ihre Boote gegen denFeind führen dürfen. Niewürde er den Tag vergessen,als der letzteGrußvon Freund zu Freund. von Boot zuBoot flog.undzwei treueFreundesherzen einander den nrößten Erfolg wünschten. ZZ Iahre waren seitjenem Tage nun schonvergangen. mancher schöne Erfolg hatte ihnen beiden gehört,undimmer wiedexrhatten sie ihrGlückzufrohen Stunden imsicheren Hasenvereint· Bisaufeinmal derandere nichtwieder- kam.bisdieschrecklicheUngewißheitzurGewißheitwurde. Seit diesem Tage hatte ihn diealte Sicherheit verlassen."seit diesem Tage war es ihmgewiß. daßer demFreundebald folgenwürde.

Aber nein. weg mit denweichen Gedanken, voll und ognz mußteer sich fürdienächsten Tage inderGewalt haben, eisern mußtendieNerven sein,wenn die FahrtNutzen bringen sollte.

UndalsobdieserEntschluß plötzlich aufden Körner übergegangen wäre, sprang-er mit beiden Füßen zugleichaus iderKoie. «

Donnerwetter —. es mußtewüstgenug oben zunehen immer unruhiger lagdas Boot. und das Einnehmen desFrühstückswar wirklichkeine Kleinigkeit. wieguthätteman hierdieKunsteines Iongleurs verwerten können. Aber auchdas gelangt Nunschnell dieLederjiacke an und den Südwesteraufund dann im Turm frische Luft geschnapptunddieLunge durchden«Raucheiner guten Zigarette gereinigt. Trotz dergefährlich-en Bewegungen desBootes gelangte er auch, ohneSchaden zunehmen.im Turm an. Ein Blickdurch dierunden Fenstergus Glas zeigtedieSee ingiganti- fchemAufruhr. Wellenberg aufWellenberg rollte heran und die OberflächedesWasserswar zuweißem Schaum zerfetzt.—— Wahr- licheinimposantes Bild!

»Inruckartigen Stößen arbeitete das Boot gegen dieschweren

Seen. Ietztragte der Bughochaus demWasser empor, um im

nächstenMoment im weißen Gischtder Seen einzutauchen.

.Oben aufdemTurm standfestgebunden dieWache. Oberleut- nant W.standander Steuerbordseite und machteindenTurm hinab seinemKommandanten dievorgeschriebene Meldung. Zum Schutzgegen dieunheimlicheGewalt der Wogen war dieWigche mit starken Stahlbändern am Turmschutz festgebunden. Nichts war inSicht,nur zuweilentauchtenaus demNebelderpfeilschnell dghinjagenden Wolken geisterhaft die Umrisse der Felseninisel St. Kilda.

Im Turm neben demKommandanten stand der Maschinist

Schon vier lange Iahre betreute er die Maschinenanlage des

Die Zukunft der

Konteradmiral Meurer, derEhefderMarinestation derOstsee, gabden»Kiseler Neuesten Nachrichten«eineReihebemerkenswerter Auskünsteüber denAufbau derneuen Volksmarine:

AndieSpitzederMarine isteinChefderAdmiralität getre- ten,derdemReichswehrminister untersteht. DerEhefder Admi- ralität hatzwar SitzimMinisterium, aberkeineStimme.

Diealten Marineformationen sollens inabsehbarer Zeitauf- gelöst werden. AnihreStelle treten voraus-sichtlich zunächst bei jederMarinestgtion fürPolizeizwecke einkleiner Sicherungsver- band aufdem Wasser,eine sogenannte Küstenwehram Lande.

ferner die freiwilligen Minensuchverbände und-ein fliegendes Korps, das auch außerhalbder Marinegarnison Verwendung fin- densoll. Diesesist bereits inKielinBildung begriffen. Es.ge- hörtzur Division Lettows-Vorbeck,dieallefliegenden Marinefor- mationen insich vereinigt.

UmdieSicherheit Kiels zugewährleisten, bestehen schon jetzt zweiSicherheitsregimenter, dieaus der von Noske gegründeten

«

licheShagpfeifeinderversarbeiteten Faust.

0000000000000000000000000000000000000000000000 .

Deutschland

zur See lZeft10

Bootes mit immer gleicherLiebe und Sorgfalt. Mit stummer

Ehrfurcht stander neben seinem Kommandanten, dieunvermeid- Er,wiealleimBoot, liebte undverehrte seinenKommandanten

undruhigimDienst, hatteerimmer einHerz für seine Leute,und siebetrachteten ihn alsihrenVater,zudemsie außer Dienst alle ihrekleinen Sorgen trugen. Unddraußen verstand ersein Hand- werk,das mußteman ihm lassen. So manch-er Britte konnte davon einLiedlein singen. Na,indennächsten Tagen würde sich dieListejasicherwieder um einigevermehren-, dann war der

»Pourlemerite« ihm sicher,wiestolz wolltens siedann auf ihren Kommandanten sein.

DieZigarette war zuEnde.-unddieLust,dieaufgeregte See inihrer ganzen Majestätzusehen;war zugroßundverlockend.

Kapitänleutnant Sch. klomm diepaar Stufen bis zum Turm-luk empor; sekte"sich aufrdenRand undließdieBeine indenTurm hinunter hängen. Es war wirklich ein imposanter Anblick,der sich ihmbot,man glaubte ineineAlpenlandschaft versetztzusein.

Unaufhörlichrollten dievon weißen Brechern gekrönten Wogen heran. Rein und köstlich fegte diefrische Seeluft vorbei· Das lockte. Kapitänleutnant Sch. krochvollends aus dem Luk heraus

-undstellte sich hinterfeinensWachoffizier. Derwunderte sich heute überseinen Kommandeur. derwar somerkwürdig still,keinWort desScherzes, das ersonstimmer für die Wache hatte,war heute überseine Lippengekommen.

»Herr Kapitänleutngnt sollten sichauch festbinden«, sagteder fürsorgliche W., »ichwäre sich-erschon außenbords,wenn ich nicht so gut festgezurrt wäre,« fügteernochhinzu. »Ichgehe gleich wieder runter,» erwiderte ihmder Kommandant und schickte sich gn, ins Luk zusteigen.

Daim solben Moment schrie Oberleutnant W.»Vorsichtein Brecher!«Eine besonders schwere Seerollte heran, gekrönt von einem gewaltigen Brecher. Was sichnun abspieltewar dasWerk von Sekunden —-

·Kapitänleutngnt Sch. hielt sichmitganzer Kraftan deneiser- nen Handgriffen am Turm fest.Da rollte derBrecher heran und für Sekunden verschwand dasBootin denWellen; AlsderTurm aus dem Gifcht auftauchte, war der Kommandant verschwunden ..Mgnn überBord!« ..Beide Maschinenäußerste Kraft zurück!«

DieMaschinenstopptenundiprangen gleichdarauf von voller Kraft aufRückwärtsgang gn. Hinten am HecktauchtefürSekunden derKopfdesKommandanten ausdembrodelnden Gisch-t,dastürzte derMigschinistaus dem Luk. Inrasender Eile hatteer fich die Leine der Tguchretterboie die füralle Fälle immer im Turm bereithing,um den«Leibgewunden-und schonimnächsten Augen- blickkletterte ervom Turm herunter undlief aufdemBoot, das sicheben«wie der schwarze Rücken eines Walfisches aus den Wellen hob. nach achitern.wo erzuletztdenKopf seines Komman- danten gesehenhatte. Da tauchtehinten am Heckwieder der

KopfdesKommandanten aufund imgleichenAugenblickschoß

derMaschinistindie Fluten. » -

Das Boot stand,»Beide Maschinen stovp!«undmit spannen- denBlickenverfolgte dieWache aufdemTurm denMaschinisten".

Eine Zeitlang blieb erindenWellen verschwunden, dann-tauchte erstder Kopfund dann seinKörper aus denWellen aufund wahrhaftig, er hatte den leblosen Körner des-Kommandanten fest umschlungen Langsam wurde dieLeine eingeholt und. das Rettungswerk gelang. Nacheinpaar bangen-Minuten hatten fie den«Maschinisten und ihren geretteten Kommandanten aufdem Turm, undgleich daran im sicheren Boot.

)

Erleichtertgtmete Oberleutnant W.unddieWache aus. »Gott sei Dank und Lob!« Dakam von unten herauf die Meldung,

»Kommandant isttot!« Ein Herzschlaghatte seinem Leben ein Ende gemacht,nun war er vereint mit seinem lieben Freunde, droben imWalhgll.

Was sollich nochweiter berichten?

undder Heimatzufteuern

Amnächsten Tage senkten sieihren Kommandanten indas

weite. kühle Seemannsgrab der Atlantik. »

Noch einmal liefdasBoot unter einem neuen Kommandanten hinaus zuneuen Taten. Vier Wochenvergingen. und als die fünftevergangen war, gabman Boot und Besatzung verloren.

Nunwaren sie wieder mitihrem Kommandanten vereint, droben

inWalhall.

"

Getreu bisindenTod!

Das Boot mußtewenden

deutsch

en

Marine.

Sicherheitswgche hervorgegangen sind· In Friedrichsort, Mürwik undSonderburg sindebenfalls kleinere Sicherheitsverbändezum Schutzeder Garnison aufgestellt.

Die Mannigfaltigkeit der Uniformen, die zurzeitnochim Straßenbildezutage tritt, beruht darauf, daß diemeisten noch dienstpflichtigen Marinegngehörigen weiter ihre alte blaue Uni- formtragen. Dasselbe tun auchdiefreiwilligen Verbände auf demWasser. Dagegen ist für dieFreiwilligeni-Verbändeaufdem Lande diefeldgrgue Uniform eingeführt worden, zuder vorwie- gend diealte Mütze getragen wird. Die Freiwilligen-Verbände fürdasfliegendeKorps, also fürdenGrenzschutz,tragen diefeld-

graue Uniform mit derfeldgrauenMütze .

Ein großer Teil der aktiven Seeoffiziere und Marine-Inge- nieure istbereits ausgeschieden. Von denjüngsten Iahrgängen sindnur noch vereinzelte inihren früheren Dienstverhältnisseu.

Die abgegangenen jüngeren Offiziere habensichentweder dem Studium oder einempraktischen Lebensberuf zugewandt, vielesind Of00000000000000000000000000000000000000000009

Immer gleichbleibend

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alsKleinsiedleraufs

Land

gezogen öde-r..im.

Begriff, es zu»tun.

Jm allgemeinen istes für sie außerordentlich schwer, heuteeine neue Existenzzugründen. dadas ganze Wirtschaftslebendanieder- liegt. DieOfsizieremit mindestenszehnjähriger Dienstzeit haben, soweitsie dienstunfähig gewordensind,Anspruchauf.Pension.Djie Offiziere,dienochkeine zehn JahreDienstzeithinter sich hatten, sindohnePension ausgeschiedeni -Ein»Entschädigungsanspruch ist bisjetzt nicht anerkanntworden Siehabennur einen dreimonas tigenUrlaub mitGehalt bekommen um sicheinen Lebensberuf zu suchen«Jüngere OffiziereundApplikanten sind vielfachals Frei-

willigein dieMarinedivision oderinFireikorps einge.treten.s Eine

ganze Anzahlvon Offizieren tut dort heut-eM«ann,schastsdienst.

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OIOQOOoooOOOQOOQOOOIOOIOI000000000000000000000

;Deutsch1aiid"zi1k

See SeiteZ

Das

Verhältnis-zwischen

denOffizieren undMannschaften ist gut und beruht·angegenseitig-emVertrauen- -—-

—-»-s.ansdieZukunft bring-t, weiß keiner, und so istauch

über

-

sdieGrößederkünftigenMarine noch keine Klarheit geschaffen.

Alleshängt von demFriedensvertragund von der·politischenGe- staltungimInnern ab. Auchdieeigentliche Berufsausbildung ist zurzeitnicht möglich. DieMarineschulen aller Artsindgeschlossen wordenundwerden inderaltenFormwohl nicht wiedererstehen, denneineVolksmarine mußnatürlichneue Wegegehen,damit jedem tüchtigenManne »derAufstiegermöglichtund ihmfreie

Bahn geschaffen wird-. ,

.

«-«-

Die-i Vsemichtuvg der-»

»

deutschen Handelsklette

DieFriedensbedingungendeiEAlliiertenenthaltendie Bestimmung, daß DeutschlanddasRechtderAlliierten und Assoziierten aufErsatz allerdurch Kriegsereianisseverlorenen oder beschädigtenHandels-oder FischereifahrzeugeTonnefiirTonne undsKlassefür Klasse anerkennen müsse. Dieser Grundsatz soll aber nicht striktezurDurchführungge- langen, denn esheißtin denFriedensbedingungen weiter:

destowenigerund ob- .-« -·4 ," -, . --

»Nichts-

jEignung besitzen werden,sonderneswird auchderWiederaufbauseiner eigenen größeren Ueberseeflotte für«dienächsten fünf. Jahre außer- ordentlich erschwert,wenn nichtgarunmöglich gemacht.Dies erkennt man, wenn man sichdie Zahlen der Neubautätigkeitder deutschenWerften in denletzten Jahren vor dem Kriegevergegen-

"wärtigt:- Eswurden nämlich auf deutschen WerftenindenJahren 19tt-1913« folgende wohl dieheutevvor-

handene Tonnageder deutschen Schiffe hinter«

derseitensder alliierten undassoziiertenMächte infolge desdeutschen Angriffess verlorenen Tonnage starkzurück- bleibt,solldas vor-

stehend anerkannte« Rechtandiedeutschen Schiffe und Boote - unter folgendenBe- dingungen ausgeübt« werden« Diese Be- dingungen bestehenda- rin,daßdie deutscheRe-"

gierungdenAllierten das Eigentum aller deutschen Staatsangc-·

hörigengehörigen Handelsschiffevon1600 Bruttotonnen undda- - riiber, fernerdieHälfte. der Schiffeszwischen 1000 und1600Tonnen undjeeinViertel der, Fischereitonnageüber-»

trägt..Abgesehenda-«

von,sollenalleSchiffe« abgeliefertwerdendie

Schiffe fertiggestelltin 10(OBrutto -Donner-U

FiirdeutscheRechnung:

a)Handelsschiffe:» 1911 1912 1913«

329 883 423

b) Kriegsschiffe:

1911" 1912 1913

«60 67 58

FiirfremdeRechnung:

1911 1912 1913

13 31 84

19111912 1913 Sa.: 402 481 510 Jndenersten cvahren wird eineMögichkeit, überdiean dieEn-

tentezuliesernden

SchiffeVon 200000 T.

hinaus auch solchefür eigene

"

Rechnung zu bauen überhauptnicht vorliegen, denn die Leistungsfähigkeitun-

-serer Werften wirdin- folgederallgemeinen wirtschaftlichen Ver- hältnisseinDeutsch- land beiweitem nicht :diederJahrevordem zurzeitimBau sind»

(«d’arunter auch der

«» » » » »

großeHapa«g-Damp"·fer"H

·"» ···

,,Fürst«Bismarck«und dieSchiffeder Columbus«-Klasse«desNord- deutschenL·toyd.Die'Red.), undschließlichsollen die deutschenWerften verpflichtet werden;füanähre lang Schiffefiir dieAlliierten, biszum Höchstbetragevon 200000 Brutto-Tonnen··pro Jahr in-Anrechnung aufdieKriesentschädigungzubauen-v Jnsgesamtwiirden durch Natur- leistung

rang

7Millionen Tonnen vorhandene-rodererst zuerbauender deutscher TonnageändieEntente abzuliefernsein,s währendwirselbst höchstens armselige750000 Tonnen ganz kleiner Seeschiffebehalten könnten. DieEntente sieht darin, daß-sievonuns nicht-denNatural- ersatzderganzen VerlusteihrersHandelsschiffahrtverlangt, anscheinend einEntgegenkommen, wasnatürlich nicht hindert-, daßwir·fürdie nicht durch Naturalleistung gedecktensVerlusteErsatz«inGeld oder in

anderer Weise leisten müssen —· .

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Durchdievonuns zuübernehmendenVerpflichtungen-wird nicht nur unsere gegenwärtigeHandelsflotte aufeinenminimalen Bestandan SchiffenVerringerh dieübrigens für»,:die--überseeischeSchiffahrt.ketne·

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flzei der ·,«,l5eringsräucherei«.

. Kriegeüberdieserreichen,wird nebenund

. , -- »« « . derJahresquote von

200000Tonnenauch dieFertigstellung derjetztimBau befind- lichenSchiffe-diegleichfallsandieEntenteabzuliefern sind,dieLei- stungsfähigkeitderWerften starkinAnspruch nehmen. Fernererfordert derUebergang vvmKriegsschiffbauzumHandels.schiffbau,derzumTeil zubewerkstelligensein wird,längereVorbereitungen,umso mehr,als unsere Werftensichindenletzten Kriegsjahrenzumerheblichen Teil auf diesehr ,-,ab"seitigen««U-Boot-Typeneingerichtet haben. Erst nach einigen JahrenwirdderHandelsschiffbau fiir eigeneRechnungstärker inFlußkommenkönnen,undauch erstdann wird sich»dasvon der Reichsregierung«vorbercitete große Programm derWiederherstellung unserer eigenenHandelsflotteverwirklichenlassen. DieMöglichkeitaber, deutsche Schiffe auf ausländischen Werftenbauen zulassen, istinden nächstenJahren infolgedesschlechtenStandes unserer Valuta sehr gering. Nachalledem wird sich,wenn dieFriedensbedingungeninder jetzigenForm durchgeführtwerden sollten, derdeutscheUeberseehandel aufJahre- hinaus-fremderTonnagebedienenmüssen. (Berl.Tgbl.)

Bonn-dle·-1ktiketld2kakhsen·, Cagenxin «Zlandsern.--

«

Vielemögen-heute vom«Krieg-enichts mehrhörenund lesen;

zugroß ist dieSorge um Gegenwart undZukunft. Abersomanche Erinnerungen sindesdoch wert, nicht vergessen zuwerden«Und wieinein-ebessere Welt wandern wir jetzt manchmal imGeiste rückwärts auchzu· schweren und schmerzlichen Tagen»aus jener Zeit,wienachstehende Zeilensiezuschildernsuchen,»weil»sie.trotz Allem vollgeschichstlicherGrößeund Würde Waren. »—»

«

Durch dieam28.September 19181beginnenden undschnell for-t- fchreitenden AngriffedesGegners beiDiksmuiden undim-Ypern- Bogenswurden dieStellungen des-Marinekorps an der flandri- schenpKüsteund der Wer-Mündung mitjedemTage stärker,bes- droht. Schondie allernächstenEreignisse konnten uns vor die Notwendigkeit stellen,das seitdemOktober 1914«behauptete Ge- biet"aufzrtgeb.en..

"

Wir-mußten ferner damit rech:ne,n,;daß die Eng- länder,sobald siedie Lageklar überschautenund unsereRäu- mungsabisichten wahrnehmen, unserninFlandern befindlichenSee- streitkräftemvor allem den«Torpedobooten, mitstarküberlegenen Verband-en denRückmgrfchs-:verlegen«-wiirden.-Nocham29.wurde

daher- mit«schwerem,aber schnellenEntschluß einTeil unserer Boote, derfürdenNachtvorpostendienst unter Dampflag-,indie deutsche Bucht entsandtz die·übrigen, soweit sienicht wegen län- gerer Jnstandsetzungsarbeiten außer Fahrbereitschaft waren,- folg- ten ineiner der nächsten Nächte..Allehabenunangefochten und wohlbehalten dieHeimat erreicht;

zeigtebisindiese letzten Wochen hineineine erstaunlicheZurück-:

haltung »

Bereits an demselbenAbend, den29·, traf kurz.nachAus- laufen unserer Boote derBefehl zur allgemeinen Räumung der Küste »ein; wenigeStunden später,um Mitternacht, wurde erdurch einenzweitenFernspruch»ergänzt: die Lageerfordere einen be- schleunigtenAbhan,dazu.planmäßiger Räumungkeine Zeitmehr vorhanden.«

"- . ·

Wieviel- Frist—-unsgegeben--sei,skon-nte niemand sagen. Aber was-noch irgendvon demuns Gehörigenfortzuschaffen war, das galtesbei-dem--herrschendengroßen Mangel für-die heimische Jn- dustriezuretten. Was zurückblieb, muszte,.soweit es dem«Feinde osooosooso

dieenglische Seekriegführung

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Seite6

militärisch nutzen konnte,zerstörtwerden. NochinderNachtvom 29.-30. wurde nach diesen Gesichtspunkten derBefehl,zum Abbau ausgesetzt:er bedeutete dieVernichtung einer vierjährigenArbeit.

Seit dem Oktober 1914 hatten wir das flandrifcheKüstenland gleichsam wieeinkleines Reich fürsich innegehabt und fühlten uns dort zugehörig, ja heimisch. Tausend sichtbareundunsichtbare Bande wirtschaftliche,politischeund menschliche—- verknüpften uns mit Land und Leuten.

Die beiden ersten Oktoberwochen verbrachten wiirin einem Zustandehöchster Spannung und seltsamer Schwebe. Die feind- lichenAngriffe südlichvon uns waren fast wider Erwarten vor- läufigzumStehengekommen. Jedekleine Verbesserung derLage erweckte uns neue Hoffnung,«denFriedensfchlußoder-Waffenstill-

staan

vielleichtdoch nochinunsererflandrischen

Kröiegsheimastl

zu

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Die Räumungsarbeiten wurden trotzdem planmäßig,unter Ausnutzung dergewonnenen Zeit, fortgesetzt.

DieWerftensvon OstendeundBrügge stellten nachAbbau allen wertvollen Materials ihreTätigkeit ein,alleirgend entbehrlichen Zivilarbeiter der Werft-,Hafenbau- undWirtschaftsbetriebe, deren Mehrzahl jafür größere Märsche ungeeignet war, wurden sobald als möglichmit derBahn indieHeimat geschickt. Die Häer von Ostende und Zebrügge sollten aufBefehlder Heeresgruppe kurz vor dem Abzugeso gesperrt werden. daß ihre Benutzung durch seindlicheLandungstruppen unmöglichwar; die hierzuer- forderlichen umfassenden Vorbereitungen wurden getroffen. Die eingeborene Bevölkerung wurde durcheine Bekanntmachung des Kommandierenden Admirals dazuermahnt, auchindiesenTagen derUnsicherheit sich ruhigundverständigzuverhalten, wiesiees zuihrem eigenen Nutzendievergangenen vier Jahre hindurch getan hätte. Wirhaben überdieHaltung derEinwohner, beson- ders auchderniederen belgischen Beamten, derKanal- undSchleu- senaufseher, dieindiesenTagen einen sehr wichtigenDienstver- sahen.nirgends zuklagengehabt.

Denjenigen Vlamen, dieunter belgischer Herrschaftnichtmehr leben konnten undwollten,wurde dieAuswanderung nach Deutsch- land ermöglicht; ihnen, dieihrVolk am meistenliebten. ward in diesenschwerenTagen dieHeimat genommen. Auch siewurden um denTraum ihres Lebens ärmer.

Heuteregen sichinDeutschland kaum nochStimmen fürdas deutsche Elsaß. Wie sollten wir danochan Flandern denken?

AbereinkurzesAbschiedswort haben doch die verdient, dieinbesse- ren Zeiten ihreHoffnungen an dieunserenketteten.

Zieleiner deutschenVlamenpolitik mußteseindieWiederer- weckungdes germanischen Stammesempfindensx des Unabhängig- keitsbewußtseins der Vlamen. damit dieallmähliche Annäherung Flanderns. dasindenletztenJahrzehnten völligdemEinfluß fran- zösischen Machteinflusses und welscher Kultur verfallen war, an Deutschland: ein Ziel, dessenErreichung auchDeutschland ohne Zweifel wirtschaftlichen, politischen und militärischen Nutzenge- brachthätte,das aber nichtschiauvinistischesinsich schloß.jadas imGrunde etwas felbstverständlicheswar. Einerseits jedochbe- friedigte esdiejenigen Deutschennicht.dieFlandern einfachunter unsere Herrschaftstellenwollten: anderseits gabeseineleider noch zahlreichiereGegnerschaft» welche behauptete, die lganzenFrei- heitsbestrebungen der Vlamen seieneine von uns nur« künstlich ausgezogene Macheund entbehrten jedertatsächlichen Grundlage.

Beides istgleichfalsch. Eine Einverleibung Flanderns, wenn sie überhaupt jemals erreichbar geworden wäre, hättebeiderEigen- art des vlämischen Volkscharakters und den-schwierigen innewo- litischen VerhältnissendesLandes weder denVlamen nochuns Se- gen gebracht. Anderseits kann nur derdieVlamenbewegungals eineTreibhausvflanze ansehen-. dernichitdieehrliche Begeisterung, ja das leidenschaftliche Ueberströmen der Empfindungen einmal miterlebt, diekindlich rührende Hingabe dieser politisch so wenig geschultenMenschenanihrenFreiheitsgedanken zubeobachten Ge- legenheit gehabthat.

,

Allerdings, überderdeutschen Vlamenvolitik hatvon- Beginn ankeinglücklicherStern gewaltet. Wir hätten sie längstimFrie- denbetreiben müssen". spätestensaber indemAugenblick, wo un- sereHeere inVelgien einmarschierten. Statt dessenhates noch währendderganzen ersten Kriegszeit anjederWeisung derReichs- leitung, anjederpolitischen Richtlinie gefehlt.KeinWunder, wenn auchinder deutschen Oeffentlichkeit dasVerständnis gering blieb.

EinUnterschied inder Behandlung der Vlamen und Wallonen wurde überhauptnichtaewgcht. jahrelang geschah-nicht nur nichts imSinne einer einheitlichensFörderungderFrage.sondern eswurde sogar von zahlreichen hohen und niederen-deutschen Stellen in Velgien allen vlamenpolitischen Bestrebungen bewußt entgegenge- arbeitet. Daß die Bewegung trotzdem Wurzel gefaßt.daßsieun- geachtetdem schweren militärischen Drucke, mit dem wir Flan- dernbelasten mußten, indemMaße,wiees geschah.sich schließlich ausgebreitet hat. istuns oft wunderbar erschienen und war ein Zeichen fürihre innere Kraft. Anderseits war eswohlbegreiflich, wenn weite Kreiseunter denVlamen sich vorsichtig zurüchhielten, solangederKriegnicht entschiedenwar. .

Hättenwir vom erstenTage andieVlamen-frage nach gleichen Gesichtspunkten sowohlim Overationsgebiet wie in der Etappe und im weiten Bezirk des Generalgouvernenients kräftig und zielbewußt angefaßt, so hätten wir-zweifellos beinichtallzuun- günstigem Ausgange des Krieges etwasBleibendes schaffenkön- nen· Jetzt istdasdeutsche UnglückauchdasderVlamen geworden, und esbleibt abzuwarten. osbsieaus demZusammenbruch etwas retten werden: kulturell darnieder liegend, wirtschaftlich schwach, politischunerfahren hatten sieAnlehnung und Anleitung sodrin- gendnötig.Auch droben inFlandern wurde der Weltkrieg zur Tragödieeines Volkes.

Heft10

JnderNachtvom 13..zum 14.Oktober wurden dieschweren Bagagen, diebereits inRichtungauf Gent zurückgeführt worden waren, wieder indieNähederFront vorgezogen. Aber dieHoff- nungen-die »sichdaran klammerten, erwiesensich schnellalstrüge- risch. Schonindenfrühen Morgenstunden des anschließenden Ta- geshalltevon Ypern undDiksmuiden herschweres Trommelseuer herüber,das Schlimmes ahnen ließ.Bald kamen Nachrichtenvon der4.Armee, derGegner sei imVordringen und habeRose-

laere genommen. Nachmittags erging an das Marinekorps der

Armeebefehl. sich in der bevorstehenden Nacht unbemerkt vom Feindezulöseniund dierückwärtige Bewegung anzutreten. Jn der Dämmerunglegten unsere braven kleinen Motorboote noch eineMinensperre dichtvor derKüste,um demGegner jedeAn-«

näherungzuerschweren.

DerBefehl zumRückzuge wurde. dadieLagesich nocheinmal etwas zubessern schien»abends wieder—«"«zurückgenommen;freudig rückten dieTruppen wieder in die teilweise schon verilassenen vordersten Gräben. Als aber am nächstenTage derFeind neue Vorteile errang unddamit unsereRückzugslinie unmittelbar be- drohte. wurden unsere vor-springenden Stellungen an der Land- front unhaltbar. Um5Uhr30nachmittaas am 15.Oktober kam die endgültige Weisungzum BeginndessAbmarsches Abends er- liefzderKommandierende Admiral folgendenKriegsbefehl: ·

Korpstagesbefehk

AusBefehl der Obersten Heeresleitung wird das Marine- korvs seinejetzigen Kampfstellungen räumen,um inneue Wi- derstandslinien geführtzuwerden.

Das Marinsekorps hatdieflandrische Küsteunddieanschlie- ßenden Landfronten nunmehr 4Jahre hindurch gehalten. ohne einen FußbreitLandes preisgegeben zuhaben: seine Aufgabe.

den Heeren unserer Westfront als Flankensicherung zudienen, hatesvollerfüllt.

Wenn dieTruppen nunmehr aus ihren festen Stellungen unbesieatherausgezogen werden,sokönnen siedieseverlassenmit demstolzenBewußtsein treuer. tapferer Pflichterfüllung Keine übermächtiae Flotte der verbündet-in Gegner hat es auchnur gewagt. die unbezwingliche Seefestuna von Flandern ernstlich anzugreifen, und das Marinekorps würde die Küstenachwie vor unbegrenzte Zeit geh-altenhaben.

Bei dernun bevorstehenden schweren Aufgabe. des Räu- mens unddesZurüekmarscheserwarte ich. daßdiealteMannes- zuchst sichinhellem Lichtezeigenwird: darin liegtdieProbeauf dieTüchtigkeit von FührernundTruppen.

Trokigen Sinnes rücken wir inneue Stellungen ein, in denen mir unseren alten Kriegsmut beweisen wollen.

Mit hoheru«nddankbarer Anerkennung gedenke ichschließ- lich heute derschwimmenden Streitkräfte. Von opferfreudigem Angriffsaeist beseelt waren siealldieJahrehindurch derSchrek- ken unserer Feindebisweit indiefreienMeere hinaus. Sie habendieEhrederFlagsge hochgehalten biszum letztenTage-

·gez.v. Schröder.

Als nächste Hauptwiderstandslinie. indiedas Korvs zurück- geführtwerden sollte.war eineStellung von Eekloo letwa 25Ki- lometer östlichvon Brügge)bis zur holländischen Grenze herauf angegeben und vorbereitet. DieAufgabe war auchrein taktisch nichtganz einfach. DieSeefront mußte abschnittsweise entspre- chendderRückverlegung dersenkrecht dazu laufenden Landstel- lungen geräumt werden: biszum letzten Augenblick aber galt es, dieKüsteinverteidigungsfähigem Zustandezuhalten. damit jede seindliche Landung inderFlankeunmöglich blieb. DieBewegun-

gen wurden inRuhe und Ordnung durchgeführt. ohne daßder

Feind von Land oder Seenachzudrängenversuchte. AndieBe- satzungenderKüstenbefestigunaen. diezwar indenletztenWochen einige Marschübungenvorgenommen hatten, aber diedochihrer Ausbildung undAusrüstung nachkeine Bewegungstruppen waren, stelltendienächsten Tage hohe Anforderungen.

Unsere letzten beiden Tagedroben inFlandern waren trübe undkalt. Trostlos war das Bild, als wir am 16.nach-mittags nochmaldasGeländederehemaligen WerftBrüggedurchwandelten, diemitsovielLiebe undMüheaufgebaut worden war. Diever- ödeten, leeren Hallen glichen Ruinen, diewenigen zurückgebliebe- nen Fahrzeuae undeinigeTorpedoboote, diewirwegen früherer- littener Beschädigungennichthatten fortführen können, lagen ge- sprengt aufdem Grunde, nur mit Schornsteinen und Mastenaus demWasserragend. dieSchwimmdocks waren versenkt, diezer- störten Kräne ließenflügellahm ihrehohen Auslieger hängen.

Frauen undKinder aus dennahegelegenen Stadtvierteln schlepp- ten. glücklichund ängstlich zugleich,zurückgelasseneKisten und Kästen,allerhandHaus-gerätundliegengebliebenen Kleinkram als willkommene Beute inihreWohnungenzx wirließen sie gewähren.

Ausgrauen Wolken rieselteflandrischerHerbstregen überdiezer- störten Stätten.

Der Stab des Generalkommandos siedelteam 16.Oktober, abends,befehlsgemäsznachEekloo über. Nur derKommandierende Admiral selbst blieb nochinBrügge; erwollte unter denzurückt- marschiserendenTruppen sein. Ohne Unterlaß donnerten und rasselteninderletzten Nacht die Kolonnen,die-Kirsaftwagenunddie Geschütze durchdie engen Straßen-—derimtiefstenDunkel liegen- den Stadt., Die Mauern deralten Häuserbebten bis inihre Grundfesten. Nur derBelfriedturm stand unerschüttertund un- bewegtauchüberdiesem Wandel derMenschengeschicke,intropfen- denNebelgehüllt. Das war keingeschlagenesHeer, dasvor dem Feinde floh,eswar einobdachlos gewordenes Volk,dasaus festen HeimstättensinsDunkleund Ungewissezog.

Am17.früh standderFeind-vor Ostende. Der Kommandie- rende Admiral durchfuhrnoch einmal seinGebiet,soweitesihm noch gehörte. Er sprach mit den aufdem Marschbefindlichen 00000000000000so000000ofo 00000000000000000000o

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