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Deutschland zur See, 4. Jg. 1919, Heft 12.

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Academic year: 2021

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Jllustrierte Zeit. chrift des Eingehn Vereins ,,Deutfcl)land Zur See«, Berlin W. 62, Kleiftstr. 8 Aus dem Inhalt:

»Wucher«undihre Ausrüstung«,von ErnstTrebefiuSY—- ,,dieVergewaltigung desSeerechts durch Britannien imWelthrieg«,von Kapitänleutnant Rose. ,,Torpedofal)rt Zur feindlichen Küste«,v.Dette Kapitänleutnanta.D. nWas derSeemann erzählt«. »Auscuvund cee«.

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Vorder- undRücken-Ansichteines Dräger-Tauchers.

(ZudemumltehendenArtikel).

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«Ver»brauch«derfrischen Luftaufhörte.

Seite2 Deutschland zur See löeii 12-.

Caucher und ihre Tcziusrültung.s

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« VonErnst re esius. -

»DieTaucherkunstist wohl soaltalsdie Schiffahrt selbst.Be- reits Aristoteles erwähnt einen Taucherapparat. Dieser bestand aus nichtsweiter als einem umgestürztenKessel,den sichder DadieIm Kesseleingeschlossene Taucherüberden Kopf stülpte.

Unterjeejchiittenfür Taucher.

Luft dasWasser je nachderTauchtiefenur biszueiner gewissen Grenzeinden Behältereindringen ließ, sowar es demTaucher möglich,unter der Haube kurzeZeitzuatmen und kleinesAr- betten zuverrichten. Jahrhundertelang behalfman sich aus«diese Weise,und noch1588wurde demKaiserKarl V.»einsolchesTau- cherkunststückzu.Toledo vorgeführt J

Der Kesselwurde dann später durcheinen viereckigen Kasten ersetzt,derbereits eine kleine Aehnlichkeit mit unserer heutigen Taucherglockehat. Weitere zwei Jahrhunderte späterwurde dann von dem englischenAstronomen Hallendie eigentliche .Taucher- glocke konstruiert, dieallerdings immer noch ohneZufuhrfrischer Luftarbeitete, so daßdas Verweilen unter derselben mit dem EinigeJahrzehnte später wurde jedoch »durchxeineErfindung zdesenglischsen Jngenieurss Smeaton auch dieserUebelstand beseitigtund in derMitte des vergangenen Jahrhundert-s wurde schließlichder Taucheranzug er- funden, durchden dieTaucherkunst eine wesentlicheFörderung erfuhr, daereinFreitauchenermöglichte. «« »

Das Tauchenim Anzug,das sogenannte Fre"itauch·en,wird gegenwärtigviel mehr,a-ngewendet, als das Arbeiten unter dem Taucherschacht,demTauchertunnel usw.,daderTaucher imAnzug auchszuOrten».gel»angenkann, wo die-Verwendung der·-"Taucher-- glockeunmöglich wird. Auf diezumFreitauchen erforderliche Ausrüstungsolinun im Nachsteheniden näher eingegangen werden.

Der-J;Taucheranzug besteht mitAusnahme des Kopfteiles, des Helmes,—aus«-seinemgummsierten Gewebe. Beim Anlegen der Rüstung steigtzderTaucher zunächstindasBeinkleid, und· deraus einem-»,»S.t,ückbestehendeAnzug wird ihmdann von unten herauf von-dens-Hilfs«manns.chaften-«überdenganzen Körpergezogen. Die einzige-Oeffnung d,es-.Anzuges, der H-alsausschnitt, wird darauf min;;».!iZi"lfe-zvonDruckschrauben Undeines MestallringesLmitdem HelmsverschraubtszDen-Heimbesteht«aus Kupferblechundbesitzt

« DieseOeffnum

gensind-mit-—«Glas verschlossen. IDas vordere-Glas sitzt-ineinems drei-.Oeffnsuzngen,zweiseistiicheund eine vordere.

runden-,mitGewinde versehenenMetallring undwird erst kurz vor dem Tauchen’«eing.efrh.raubt,wobeigleichzeitigFdie Luftpjumpeinz- Betriebgesetzt-,werden

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muß,da»jaderTaucher sonst;

luftdichtenAnzugerstickenmüßte s H,

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-««-s-Uin--«-"-·denss-sAuf·trieb«dses"mit Luft gefüllten-Anzug- «zuüber- winden, genügt nicht dasGewichtdes Tauchers, sondern es muß nocheineBelastungstattfinden. Eswerdendeshalb demTauchersz zweiBleisohlenvon se10Kilogramm Gewicht angeschnallt,-wäh-,

rend ihmdieBrust und derRücken ebenfallsmit nichtganz so schwerenBleiplatten belastetwerden. Ohnedieseetwas eigen- artig erscheinendeBelastung wäre es demTauchernicht möglich, auchnur einen-Schritt aufdem Meeresboden laufen zukönnen.

Bekanntlich bestehtijaunser Gehen aus einem fortwährenden Fallen undStützen, bedingtdurchdieAnziehungskraft der Erde.

Nur dadurch, daßderMensch seinen Schwerpunkt abwechselndaus dem Gleichgewichtbringt und daraus das gestörte Gleichgewicht durcheine entsprechende Bewegung der Füße sofortwieder her- stellt, entstehtderGang. Genau derselbeVorgang, nur daß dabei dieseEigentümlichkeit noch mehrindieErscheinung tritt, spielt sichbeim GehenderTaucher aufdemMeeresboden ab. Würde derTauchernur dieFüße belasten,sokäme ertrotzdergrößten Anstrengung keinen einzigen Schritt vorwärts. Dasein Körper durchdenAuftrieb dauernd nachoben gezogen wird,so kannder Tauchernatürlich auch seinen Schwerpunkt nichtverlegen, eben weilihnderAustriebloslöstvom GesetzderSchwere. Erkönnte dieBleisohlen an den Füßen noch so schwer wählen, seine Geh- versuchewären nichtsals eindauerndes HebenundStrecken der Füße. Esgilt daher,demTaucherwieder einenSchwerpunkt zu geben. Dies erreichtman durch Belastung desRückens und der Brust. Erstmit dieserbeiderseitigen Belastung, aber auchnur dann,istderTaucher befähigt,zugehen;Würde nur sein Rücken belastet, sokönnte er nur rückwärts gehen. Wollte erden Fuß heben, um einen Schritt nachvorn zu tun, flugs würde das Rückengewicht nach hinten ziehen,und der Taucherinüßte um nichtzufallen,denFuß statt nachvorn nach hintensetzen. Er wäre damit einen Schrittrückwärts gegangen. Jnähnlicher Weise würde ihmdas Stehen erschwertdurchalleinige Belastung der Brust,unddasRückwärts-schreitenwäre ihm gänzlich versagt. Die Anordnung der Gewichteist alsokeine willkürliche, sondern ge- schieht nachganz bestimmten Gesetzen.

Dievom Taucher benötigte Luftwird anOrt undStelle durch eine Luftpumpe erzeugt, dievon zweioder«vier Mann bedient wird. Die erzeugte Luftgehtzunächst nach einem Behälter,an dem ein kleiner Druckmesser angeordnet ist,derden Leuten an derPumpestetsdenvorhandenen Druck genau anzeigt. VomBe- hälteraus wird dem Taucher die Luft mittels eines Gummi- schlauches zugeführt.Außer diesen zwei Mann anderPumpe ist dann nocheinMann erforderlich, der denLuftschlauchklar zu halten hatund aufdievom Taucher gegebenen Signale achten muß.Diese Signale werden mittels der Leine,dieam Gurtdes Tauchers befestigt ist,gegeben. -Jn neuerer Zeithatman auch denFernsprechermit herangezogen,und werden dann dieSignale damit gegeben. DieStelle,wo sichder Taucherbefindet, istvon oben stetserkenntlichdurch feineLuftbläschen, in welcher Form dievom Taucherverbrauchte Luft den Helm verläßtund nach

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Uuterseelchlitten

inBetrieb.

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,bessertworden.

Heft12

oben tritt. Dieausgeatmete Luftpassiert ineinem besonderen Ventil eine Mengekleiner Löcher,undverhindert durchihren Ueberdruck dasEindringen von Wasser indenHelm.

DaderLuftdruck stetsetwas höher sein mußalsder gegen- wärtige Druck derW«assersäule,so wird das Arbeiten ingrößeren Tiefensehr erschwert,undkönnen nur besonderskräftigeNaturen denBerufdes Tauchersausüben. Als größte Tauchtiefewird im allgemeinen einesolch-evon 30—40 Meter angenommen, doch sind dieTaucherschon tieferinsWassergegangen-. Jeder Taucherar- beitet in derRegel eine halbeStunde unter Wasser. Nachdem pflegtererstwieder geraume ZeitderRuhe,so daßerbeigutem Wetter etwa 7——8Tauchungentäglich Vornehmenkann. Der ein- fache Tauchapparat istnun im Laufeder Jahre bedeutend ver- Jnsbesondere stellteinevon zweiFranzosen er- fundene Vorrichtung eine-sehr guteVerbesserung dar. Beidieser Vorrichtung wird dieLuft zunächstineinen quer aufdemRücken desTauchers befindlichenBehälter gedrückt. Dieser Zylinder trägt

"

einenüber ihm befindlichenanderen, weiten undniedrigen Zylin- der,denRegulator, mit welchem erdurch eine kleine Oeffnung verbunden ist,diedurcheinsich nachunten öffnendes Ventil ver- schlossen wird. Der Regulator ist durcheine bewegliche Platte ab- geschlossen, welche sichetwas aufundnieder bewegen kann. Die Platte istmit dem«genannten Ventil fest verbunden, so daß sich dasselbeöffnet,wen-n sich diePlatte senkt. Steigt nun derTau- cher,mit diesem Apparat aufdemRücken, in« die Tiefe, so strebt das Wasser,dieDeckedesRegulators herunter«zupressen,während dieindenZylinder von oben hermit HilfedesSchlauches ein- geführte Luft, solange dasBentil geöffnet ist, die entgegengesetzte Wirkung ausübt. Wird daher der Druck indem Regulator so groß, daßerdem äußeren Wasserdruckentspricht, so ist»Gleich-ge- wicht vorhanden, undbeieinem geringen Druck weichtdieDecke nach außen zurückundschließlichdasBentil. Esbefindetsich also im Regulator immer Luftvon einer nurganz wenig höheren Spannung, als es derTiefeentspricht. NunistderSaugschlauch, welcher zum Munde desTauchersführt.’ nach diesem Behälter ge- leitet. Beijedem Atemzugeverdünnt sich dieLuft imRegulator, dieDecke wird durchdenäußeren Wsasserdruckgesenkt. dasVentil imBehälter öffnet sich und· der Regulator erhältwieder soviel Luft,bisdiesedenDeckel entgegen dem äußeren Wasserdruckzu heben undso dasVentil zuschließen imstandeist«

"

Mit diesem Apparat kann sichderTaucherinnerhalb gewisser Grenzenselbständig bewegen. Läßter dieeingeatmete Luftnicht durchdenMund und einen kleinen GrimmischlauchinsFreieent- weichen, sondernbläst sie durch die Nase in den Anzug, so bläht sich dieser auf,und derTaucherschwimmtwieeinKork ausdem Wasser,wo er einen recht unbeholfenen Eindruck macht,daalle Bewegungen sehrplump und unbeholfen«ausfallen«. Oeffnet er einen amHelmbefindlichenHahn, soentströmt die Luft,der An- zugentlehrt sich, schmiegt sich zunächstan den Beinendichtan, diesesinkenund derOberkörper folgt alsdann nach. Will der Taucherwieder nach oben steigen,so,brauchter nur dieLuft

Die VergewaltigunC des

Das internationale Seerecht gründet sich auf eineKette von Abmach-ungen, dieimLaufederletzten Jahrhunderte zwischenden selbständigenStaaten getroffen sind. Die wichtigsten von ihnen

«»sinddiePariserDeklaration von 1856, dieHaagerAbkommen und dieLondoner Deklaration von 1910.

Ueber diese letzteresagtderbekannte britifcheVölkerrechts- lehrerJohnWestlake:

»DieDeklaration istein feierlicherAusdruck-dessem was die.zehnMächteim Jahre 1910 als internationales Rechtan- genommen habenund insoweitwird siedurch keine Kündigung abgeschswächtoder berührt. Eine Kündigungwird denVertrag ansichi aufheben, aberdieDeklaration wird als einehistorische Tatsache, anführbar selbst gegen den Kündigenden,bestehen

bleiben." .

Die Ratifikation derLondoner Deklaration ist niemals er- folgt,aber entsprechend ihrer Bedeutung als allgemeine Grund- lagedes internationalen Rechtserklärte diedeutsche Regierung beiKriegsbeginn ohneSäumen, daß sie sich an.die Deklaration gebundenfühle. Britannien äußertenachkurzer Zeit in ähnlichem Sinne.

« -

Wie wenigsich aberBritannien um dieheiligenGesetze des RechtsundsderMenschheitvom Ausbruchdes Krieges an küm- merte, soll imfolgendengezeigt werden. · s

1.Von Kriegsbeginn an wurden neutrales Schiffe, diemit Lebensmitteln sfür neutrale Staaten inder Nachbarschaft Deutsch- lands befrachtetwarens, von.britischen Seestreitskrästeninbritische Häfen aufgebracht. Soweit ihreneutrale Bestimmung nichtklar erwiesen werden konnte, wurde ihreFreilassung erstgenehmigt, nachdem die Gewähr gegebenwar, daßdieLebensmittel nur den Neutralen dienen würdenrund auch keine entsprechendeMenge anDeutschlandabgeliefert würde.

Wieaber war dierechtliche Lage? Admiral Hollwegschreibt:

-»Leben·smittel sind nach derLondoner Deklaration relative Kriegskontrebande. Sie könnten aufneutralen Schiffennur beschlagnahmt werden, wenn das sie tragende Schifffeind- liche Bestimmung hat. Keinesfalls aber aufdem Wege nacheinem neutralen Hafen. Einamerikanisches Schiff,das mit Weizenvon Neuyork nach Bergen fährt,kann daher,weil die Blockade der norwegischenKüste nichtzuRecht besteht,nicht durch englische Kreuzer genommen werden, selbstwenn mitRecht

»vermutet« wird, daß die Ladung später von Bergen nach Deutschlandgehensoll.SobestimmtdesVölkerrecht.«

Seite3

wieder indenAnzugauszuatmen, oder denAnzugdurcheinen- besonderenHahn direkt vom Behälteraus zufüllen,undlangsam steigterwieder nach oben.

Man hatdenTaucher auch unabhängigvom Boot oder der Luftpumpegemacht,indem man denLuftbehältervergrößerteund mitstark gepreßter Luft füllte..Das Tauchenmit einem solchen Behälterist besondersdann am Platze,wenn esgilt,eingesunke- nes Schiff auszuräumen, daes füreinen mit demgewöhnlichen Apparatausgerüsteten Taucher einzugroßes Wagnis wäre, sich indenRäumen desSchiffes herumzutasten,während seinLeben von der guten Erhaltung des mitgeschleppten Schlauchesabhängt.

Vondenneueren Konstruktionen dieserArt ist insbesondere der

ApparatdesDrägerwerkes inLübeck zuerwähnen,derals Luft- regenerator undSauerstoffversorger ausgebildet ist.Der gesamte Apparat wiegt98"Kilogramm. Er-bestehtaus einem tornister- artigenRüchenapparat,indem dieimHelm und Anzugzirku-

-lierende Atmungsluft selbsttätigvon den Ausatmungssekreten ge- reinigt und durchZusatzvon Sauerstoff aufgefrischt wird.-»Dem Taucherstehenpro Minute 60—70 Liter LuftzurVerfügung,wo- mit erauchbeiangestrengtesterTätigkeit auskommt.

· DasPrinzip desDrägerapparatesist kurz folgendes: Dievon dem Taucher ausgeatmete Luftwird durchdiesaugendeKraftdes Jnjektors durchdeneinen LuftschlauchderKalipatrone zugeführt.

DortstreichtdieLuftnacheinander überzirka20flache Schalen, diemit unzähligen Kalihydrat- und Natriumhydratkörner bedeckt sind. DiesesEhemikal absorbiertdie in derausgeatmeten Luft enthaltene Kohlensäure. Die von den Ausatmungssekreten be- freiteLuft strömtalsdann demJnjektor zuundwird dort minutk lichmit2Liter Sauerstoff aufgefrischt. Durchdenzweiten Luft- schlauch,derdieFrischluftzuMund und NasedesTauchers führt, wird derZirkulationsweg geschlossen. Der Anzugdes Tauchers wirkt als Atmungsfack undals Luftreservoir für Atmungskrisen.

DerApparat arbeitet ganz automatisch.

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Eineoriginelle Neuerung desselben Werkes istdersogenannte Unterseeschlitten,—wieerlausdenAbbildg.ersichtlich ist. Aufdiesem Schlitten kann der Taucherim Schleppeines Bootes inkurzer

«

Zeiteinsehrgroßes Stück desMeeresbodens biszu40Meter Tiefebefahren, seies zum Feststellen und zur Sicherung von Unterseeminen, zumSuchenundBergenverlorener Torpedos oder zurFeststellungderLageuntergegangener Schiffe usw. Will der Dauchermit sdiesem Schlitten an der Oberflächedes Wassers fahren,sobraucht er nur die beiden seitlichenTanks aus den Stahlzylindern mitPreßluftzufüllen, wodurchderSchlitten ent- sprechend mehroder weniger Auftrieb erhält. Will er dagegen tauchen, so läßterdieLuftaus denseitlichenTanks wieder ganz oder«teilweiseheraus,undersinktdann langsamindiegewünschte Tiefe. Währendder Fahrtkann das Tauchenoder Aufsteigen außerdem durcheinTiefenruder bewerkstelligt werden. Eine der Abbildungen zeigtdenDrägerschen Unterseeschlittenwährendein-er zweistündigen Versuchsfahrt aufderOstsee,beiderTiefenbiszu 40Meter erreichtwurden.

See-rechts durch Britannienkim Weltkrieg

VonKapitänleutnant Rose.

Genau soliegendieVerhältnisse natürlich bezüglichaller neu-

tralen Schiffeund Häfen. »

Gegen dies völkerrechtswidrige Verhalten der Briten legten die Vereinigten Staaten scharfenWiderspruch ein,indem siebe- tonten» (28.12.1914):

»Die Regierung derVereinigten Staaten erkennt bereitwillig dievolle BerechtigungdesKriegführenden«an,auf hoherSeedie Schiffe der amerikanischen Bürger oder neutrale Schiffemit amerikanischen Gütern anzuhalten und zudurchsuchenund sie, wenn genügender Beweis dieAnnahmerechtfertigt, daß Bann- ware unter ihrerLadungist,festzuhalten, aber Seiner Majestät Regierung muß sichs gegenwärtighalten, daß die Staaten-Re- gierung nichtohneProtest zulassen kann,daß amerikanische Schiffeoder Ladungen inbritischeHäfen gebrachtunddort in denmeistenFällenzudemZwecke festgehalten wurden, sieauf Bannware zu durchsuchenoder auf Vermutungen hin,welche offenbar mit Rechtxuind Praxis »derVölker in Widerspruch

stehen«

An anderer Stelle weist Amerika daraus hin,daßderbloße Verdachtfeindlicher Bestimmungkein Beweis istund Zweifelzu- gunstendes neutralen Landes entschiedenwerden müssen.. s "Wie wenigsich dieneue britischePraxis überdiesmit der früherenStellungnahme derbritischenRegierung verträgt, ergibt sichaus denWorten des LordLansdowne anLordHardinge vom 30. 9.1904: »Die Regierung meint, daß dieEinbringung von

Schiffenzur Aburteilung, bloßweil ihreBestimmung das Land des Feindes ist,Beunruhigung verursachen und eine ungerecht- fertigte Einmischungin den neutralen Handelbedeuten würde.«

ZurZeitdes russisch-japanischenKrieges war alsodas Ver- haltenBritanniens einganz anderes als heute. Damals lag»es infeinemJnteresse, als Neutraler den Handel mit desnsKrieg- führenden aufrechtzuerhalten, jetzt aber mußtevon Anfangan alles eingesetzt werden, die Zusuhr nach Deutschland zuunter- binden.

««Das Bölkerrechst wurdeeben gestaltet, wiees denBriten

gefiel. « » , -

2.Noch imJahre1904hattedas Auswartige Amt Englands

geschrieben: « . «

»Noch weniger können- wir zugeben,daßeine Macht die Befugnis habe,mit einem Federstrichdenschon·lange eingeführ- tenUnterschied zwischen Gegenständen, die. bedingt undsolchen,

»dieunbedingt Bannware sind, zuvernichtenundplötzlichihre

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Absichtzuverkünden,indieletztereKategorie eineAnzahlvon Gegenständen selbst unschuldiger Art aufzunehmen.« » »

;Und imJahre 1885hattediebritische Regierung ausdrücklich Verwahrung dagegen eingelegt.daß Kriegführende ohneRücksicht aufdiewohlbegründeten Rechteder Neutralen entscheidenkonn-

ten,was Bannware seiundwas nicht. »

Bei anderer Gelegenheit hatte diebritische Regierung (1904) ihren BotschafterinPetersburg mit derErklärung beauftragt,

»Seiner MajestätRegierung könnte jedenfalls nichtzu- lassen,daß Lebensmittel, wenn sie fürdenHafeneines Krieg- führenden bestimmtsind, deshalb notwendiger Weiseals Bann- ware angesehenwerden,«

und dementsprechend erklärte derbritische Botschafterdem russi- schen Außenminister, daß »-

»Lebensmittel, dieunter einer neutralen Flagge nachdem Hafeneines Kriegsührenden gesandt wären, nicht allgemein als Bannware angesehen werden dürfen,es sei denn,daß bewiesen wird, daß sie für Kriegsmarine- oder Militärzweckebestimmt

sind.« . ,

Also durftenachalter Praxis undnachdemgeltendenRecht weder der mittelbaren nochder direkten Einfuhr von Lebens- mitteln für die Bevölkerung Deutschlands entgegengetreten werden.

Aber Britannien setzte sicham 20.8.1914mit ewaltigem Sprung über alle früherenErklärungen und über ieiinter- national anerkannte Regelung derLondoner Deklaration hinweg, indem es jedenUnterschiedzwischenrelativer (bedingter)und ab- soluter (unbedingter) Bannware aufhobund denausdrücklich be- seitigten Begriffder»fortgefetzten Reise«wieder vollzur,Geltung brachte.

·

Dadurch wurde nicht nur Deutschland vollständig blockiert,v sondern auch dieneutralen Staaten, deren Verkehr mit uns sich der unmittelbaren britischen Kontrolle entzog, wurden in die Blockade eingeschlossen, ihnen wurden fortan diezumLeben not- wendigen Rationen knapp zugemessen,so daß sie geradegenug hatten,aber nichtinderLagewaren, das ihnenzustehende Recht- desfreien Handels mit Deutschland auszuüben.

Allen geltendenAbmachungen der Völker untereinander und allen schondamals bestehenden Rechtenvon derSelbstbestimmung unabhängiger,selbständigerStaaten schlug dieseVergewaltigung insGesicht; sie stellteeine unerhörte,völkerrechtswidrigeBevor- mundung dar,«wie sie die Weltgeschichte vorhernicht gekannthat.

Aber dieProteste verhallten ungehört, Britannien hatte die Machtund behielt damit das Recht.

3.Aber dieFesseln,indieDeutschland geschlagenwar, saßen noch nicht festgenug, das Gitter, hinterdemunser Volk verhun- gernd undverschmachtend um Gnade flehensollte, ließ noch hie und daeinPäckchenWaren nachDeutschlandhineingelangen.

Deswegen entschloß sich Britannien zunoch schrofserenMaß- nahmen, die es am 29.10.1914 an dieOesfentlichkeit brachte.

Es wurde bestimmt, daßmit Bannware beladene Schiffeselbst dann aufder Fahrt nacheinem neutralen Lande der Beschlag- nahme unterliegen sollten, wenn aus diesemneutralen Bestim- mungslande irgend einmal währenddes Krieges dem Deutschen ReicheUnterstützungen zugeführt seien-.

Das bedeutete also,daß jederStaat derAushungerung preis- gegeben werden sollte, wenn er auchnur eine kleine Menge Waren nachDeutschland hineingelangen ließ-

Esistinhöchstem Maßezubedauern, daß wir queginn des Krieges nichtmitdenVereinigten Staaten Lieferungsverträge ab- geschlossen hatten, diedas Interesse diesesmächtigstenNeutralen mit den unserigen verknüpften und ihn aufunsere Seite be- ziehungsweise zur beiderseitigen Neutralität verpflichtet hätten.

So wie dieDinge lagen und sich entwickelten, erhobdie Staatenregierung zwar Einspruchgegen diebritische Willkür. aber als nachMonaten diebritische ablehnende Antwort eintraf, ließ sie denDingenihrenLauf.

4.Alle diesbritischen Maßnahmen—stelleneine Kettevon Rechtsbrüchendar, diein-den Augen Britanniens gerechtfertigt waren durchden Grundsatz: »Macht gehtvor Recht,right or wrong-wr) country!« Man kann nicht verkennen, daßindieser Mißachtungiinterenationaler Vereinbarungen,- indieserdurchkeine Bedenken gehemmten, bewußten Grausamkeit gegen unser Volk, in» dieserkaltblütigen Vergewaltigung-alles Bestehenden einege- wisseGroßzügigkeit liegt.dievon dem deutschen Bewußtseinder Pflichtgegen dieMenschheitweltenweit entfernt ist.

Man vergleichedas Bekenntnis Bethmann Hollwegs von un- seremUnrecht gegenüber Belgienmit derbritischen selbstverständ- lichenVerachtungdesRechts, undman erkennt, daß Welten unsere Anschauungen trennen und daß,vom Standpunkt derNützlichkeit betrachtet,das britischeVerfahren demunserigen unendlich-über-

.legenwar undist.

Aber sorücksichtslosund weltumspannend diePläne Bri- tanniens auchwaren, so drohte ihre Ausführungzuscheiternan derAusdehnungderMeere und anderZurückhaltung,zuderdie deutsche FlottediefeindlichenUntersuchungsstreitkräftezwang. Die Bewachungderbreiten Straßen zwischen Island, denSchottlands Inseln und Norwegen ersorderte neben der anstrengenden Auf-«

sicht überdenVerkehr des Aermelkanals eine solch-e Füllevon Fahrzeugen undsetzte diese,wiedieerfolgreichen Angriffe unseres Weddigenbewiesen, so erheblichen Gefahren aus, daß Britannien sichzuihrer künftigen Vermeidung kurzerhand zueinem neuen

Völkerrechtsbruchentschloß:Essperrte diefreieSee durchAus- legung eines Hochseeminenfeldes in denHoofden und durchdie Kriegsgebietserklärung vom 2.11.1914.

Bisher kannte das freie,wegeloseMeer außerhalb derHo- heitsgrenzen derStaaten keine Straße, jeder hatte das Recht,es

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Deutschland

zur See Heft12

zudurchfurchen,woundwieesihm beliebte. Das war von diesem Tagean seinTraum, derder Vergangenheit angehörte.

Hatte schondas ungeheure Uebergewicht Britanniens sichin fastallen Häfender Welt inunbezwinglicher Weisegeltend ge- machtunddenVölkern Gesetzegeschrieben, dienur diktiert waren vom britischenVorteil, sohatteman aufdemoffenenMeere doch freigeatmet und auchder Angehörigedeskleinen Volks fühlte

sichalsKönig der See. «

Jetztwurde das anders. Jetztmußte jeder Seefahrer damit rechnen,innerhalb eines weiten, von den Briten bekanntgegebe- nen Gebiets ohne jede Warnung undohne späteren Schadenersatz durchbritischeWillkür schweren Schaden oder garUntergang zu erleiden.

Wollte er diesvermeiden, so mußteer ingenau vorgeschrie- benen Straßenfahren,so daßer jederzeiteiner genauen Durch- suchung unterzogen werden konnte.

Umaber dieUnbequemlichkeiten derDurchsuchung auf hoher See und dieGefahren, dieden Streitkräften beidiesemDienst durch unsereU-Boote drohten, zuvermeiden, wurde befohlen,daß alleneutralen Schiffeentweder Kirkwall aufdenOrkney-Jnseln oder einen Kanalhafen anlausen mußten,eine neue, unerhörte Vergewaltigung der Freiheit derMeere undderNeutralen.

5.DieDurchführung dieser Bestimmung erleichterte denBri- ten eine andere Maßnahme,diewiederum mit dem Völkerrecht inschroffstem Widerspruch stand,dieaber nicht so sehrdas ganze Volk wie denEinzelnen aufdas Empfindlichste traf. Das war dasbritische Verhalten gegen dieDeutschen,dievom Ausland her zumheiligenKampfum Freiheit undRechtindieHeimateilten.

Die Londoner Deklaration sahausdrücklichvor, daß Per- sonen,dienochnichtzudenaktiven Heeres-undMarineverbänden gehörten, nicht inder Freiheit des Verkehrs beschränktwerden durften.

Jn kühlerNichtachtung auchdieser Vereinbarung fielendie britischen Häscher nichtnur über diedeutschenDienstp·flichtigen, sondern auch über friedlichedeutsche Bürger her,dieaußerhalb jedesDienstverhältnissesstanden, und verbrachten siezu lange jähriger Haft beiunwürdigster Behandlung und schmalsterKost hinter denfürchterlichenStacheldraht.

·

6.Waren diebisher angeführten Rechtsbeugungen solche,die sich täglich wiederholten und dadurchallmählich fastzu einem augenblicklich geltenden Gewaltrecht wurden, soließdie allen Vereinbarungen hohnsprechendeWegnahme desdeutschenLazarett- schiffes »Ophelia« dieganze rechtlich denkende Weltaufflammen ineinhelligem Protest gegen dierechtswidrige, höhnische Behand- lungvölkerrechtlicher Fragen durchs England. »

,,Ophelia«war ich entsinne michgenau, wie sie seewärts anmirvorbeifuhr .-——nach Msaaß Feuerschiffan derholländischen Küstegeschicktworden, weil dort mehrere deutsche Torpedoboote mit feindlichenüberlegenen Streitkräften imGefechtwaren. Sie kam·zu spät,um dieErtrinkenden zuretten, wurde aber von denbritischeni Fahrzeugen aufgegriffen und unter dem Vorgeben derSpionagenach England gebracht. AlleEinsprüchewaren um- sonst,dieWelt erhielt dieAuskunft: »Der Hunne lügt!« Die Opheliablieb inEngland.

Nur mitZäshneknirschenkann man dieses Vorgangs gedenken, derso recht erkennen läßt,zuwelcher Ohnmachtdas Menschlich- keitsgesühlverdammt ist,wenn es im GegensatzstehtzuFragen derMacht.

7. Soweit waren dieDinge zur See gediehen, ohnedaß Deutschland seinen papierenen Protesten gegen das schreiendeUn- recht Geltung verschaffenkonnte; auch diezahlreichenEinsprüche der Neutralsen begegneten hochisahrenderAbweisung, Groß- britannien knebelte das Rechtundbeugteessowiees ihmgefiel und nötigdünkte,um Deutschland, diesemgefürchteten Neben- buhler aufdemWeltmarkt, denGaraus zumachen.

Wer faseltvon Deutschlands Urheberschaftam Kriege? Wer hatdenn in geradezutörichter Friedfertigkeit jedeGelegenheit zurBefreiung von Britannien, das dieSchlingeum unsernHals immer enger zog, unbenutztgelassen? Deutschland! Wer ließ den Burenkrieg, die russisch-japanische Auseinanderfetzung, die Marokkokrisis vorbeigehen,ohne denentsetzlichen Druck derEin- kreisung zusprengen? Deutschlands Wir wollten nichtdaran glauben,daßdie Entente aufunsereVernichtung ausginge, wir glauben es zumTeil heutenoch nicht, obwohluns dieFriedens- bedingungen zum vielfältigen Tode verdammen.

Sollten wir nachallen den VölkerrechtsbrüchsenBritanniens untätigdas Hungernunserer Frauenund Kinder, unserer Eltern und Schwesternmit ansehen, mußtenwir nicht jedesMittel er-

grteifen,

um uns und unserVolk vor demsicheren Untergang zu reten?

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Wir taten es. Wir lockerten dievölkerrechtlichen Fesseln,die nachdem Vorgehen Britanniens längstzum Unrechtgeworden

,waren und"»erklärten inenger ober beschränkender Anlehnung an

diebritische Veröffentlichungvom 2.11.1914 dieGewässerum Britannien zumKriegsgebiet.

Wirgaben kund,

»daßdas von der deutsch-en Admiralität verkündete Vorgehen inkeiner Weisegegen denlegitimen Handel und dielegitime SchiffahrtderNeutralen gerichtetist. sondern lediglicheinedurch Deutschlands Lebensinteressen erzwungene Gegenwehr gegendie völkerrechtswidrige Seekriegführung Englands darstellt, diesich bisher durchkeinerlei Einspruchder Neutralen auf dievor Kriegsausbruch allgemein anerkannten Rechtsgrundlagen hat zurückführenlassen.«

Eswürde-zu weitführen,«die Notevom 20.2.15, dieinernster und eindringlicher Sprache die rechtlicheLagezur Darstellung bringt, vollinhaltlich hierwiederzugeben Die Note schließtmit

den Worten: · -

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Bett12

»Die deutsche Regierung wiederholt, daß sie inderbisher von ihr geübtenRücksicht auf dieNeutralen sichnur unter dem stärkstenZwangdernationalen Selbsterhaltung zudengeplan- tenMaßnahmen entschlossen hat. Sollte es deramerikanischen Regierung vermögedes Gewichts,dassieindieWagschaledes GeschickesderVölker zulegenberechtigtund imstande ist,in letzterStunde noch gelingen,dieGründe zubeseitigen,dieder deutschenRegierung jenesVorgehen zur gebieterischen Pflicht machen-,und sollte Hinsbesonderedie amerikanische Regierung einen Weg finden,dieBeachtung der Londoner Seerechtserklä- rung auch von seiten der mit Deutschland Kriegführenden Mächtezu ermöglichen, sowürde diedeutscheRegierung ein nichthochgenug anzuschlagendes Verdienst um eine humanere Gestaltung derKrieg-f,ührunganerkennen undaus der alsoge- schaffenenSachlagegern ihreFolgerungen ziehen.«

Der Einspruch, den dieStaatenregierung auf Grund dieser Note an uns und dieBriten richtete,bedarf wegen; seinesver- söhnlichenund strengunparteiischen Tones größter Beachtung Wir erklärten uns daraufhin sofortzur Aufgabedes Ubootkriegs bereit,falls von britischer Seite dieRohstoff-und Lebensmittel- einfuhrnach Deutschlandsreigegeben würde,aberdieBriten ant- worteten derStaatenregierung inschroff ablehnender Weise.

So schlug unserVersuch-, durch einGewaltmittel die alte Rechtslage ausSee wiederherzustellen, fehl,weil Britannien sich dieHungerpeitschenicht entwinden lassen wollte.

8. Nun folgtejenebekannte Entwicklung Die Briten ver- kündeten, sie würden alleWaren deutschen Ursprungs, gleichgültig, wem sie zurzeit gehörten,von den neutralen Schiffen herunter- holen..Wieder protestierten die Vereinigten Staaten, indem sie schrieben,,,... daßes einen Mangel an Neutralität gegenüber Britanniens Feinden bedeuten würde· wenn sie diese Vergewaltik gung zuließen,dieunvereinbar seimitdenheiligen Pflichtender Vereinigten Staaten« Alle Neutralen schlossen sich diesemEin- spruchan. Aber esblieb beidenbritischenMaßnahmen,dieBe- antwortung der neutralen Noten erfolgte überhaupterstnach

mehreren Monaten.

Später legten die Vereinigten Staaten unter eingehender Darlegung der Sachlage undBetonung des völkerrechtswidrigen Verhaltens der Briten nocheinmal Verwahrung ein; es war wiederum vergebens, dieBriten setztensich über alle Einwürfe nichtachtend hinweg.

9. Um sichder warnungslosen Vernichtung durchunsere

Uboote zu entziehen, pflegten dieBriten nun auf Geheiß

ihrer Regierung neutrale Flaggen zubenutzen, auchdies einnach Lageder Dingerechtlich nichtzubilligendes Verfahren;

jasie gingenunter dem Schutzder neutralen Flaggen zumver- räterischen Angriff gegen dieUboote vor.

Jn aller Gedächtnis ist noch das an die Zeiten schlimmsten Seeräubertums gemahnende Vorgehen desbritischen Kriegsschiffs

»Baralong«,das unter amerikanischer Flagge aus »U. 27«,das beieinem neutralen Dampfer zurUntersuchung längsseit lag,un- versehensFeuereröffneteund das Uboot vernichtete

Einige Leute des Boots, die sichan Bord des neutralen Dampfers gerettet hatten. wurden hier von der Besatzung der

»Baralong«intierischer Weise abgeschlachtet, obwohl sievoll- kommen wehrlos waren, und diejenigen, die schiffbrüchig im Wasser herumschwammen, wurden mit Riemen totgeschlagen oder mit Pistolen erschossen. Der Bericht des eidlichvernommenen amerikanischen Zeugendes Vorfallsschließt: »Sodann kehrten die Seesoldaten auf»Ba1·along« zurück. Es herrschtegroßeFreude

unter ihnen.«

So.führtendieBriten, die sichder Herrschaft derMeere rühmen, Krieggegen uns, diewir auchinderhöchstenNot unser Vaterland mitvornehmen Waffen verteidigten. Man könnte dies Verbrechenals dieunmen;schliche-Tat einiger alleinstehender Mör- derbetrachten. wenn diebritischeRegierung sich nicht selbstmit- schuldig gemacht hätt-e,indem sie, barjederSchamundGerechtig- keit. sich nichtschützendvor die gemeinen Verbrecher und Tot- schlägerder»Baralong« gestellt hätte.

Eine ewigeSchandewird dieseTat für diebritischeMarine und Regierung bleiben. Daßsie obendrein das Völkerrechtver- letzte, dasdieRettung derSchiffbrüchigen verlangt, istder Welt kaum zum Bewußtseingekommen, weil das Gefühldes Absscheus jedetheoretischeErörterungdes Rechtsübertönte und unnötig

machte -« .-1 ist-»s-

Nicht besserwar dasberiichtigteVerhalten desbritischen Fisch-

-dampfers ,,KingStefen«,der diewehr-und waffenlos aufdem verunglücktenLuftschsiff »L.19«inder Nordfee herumtreibende Besatzung nicht aufnahm,sondern demunvermeidbaren Wellentode inzynischer Weisepreisgab.

DieUebernahme derLeute hättekeine seemännischen Schwie- rigkeiten geboten und wäre auch fürdie Briten gesahrlos ge- wesen. Hier kann alsonichtdieFurcht oder dieErregung der Ursprung der Grausamkeit gewesen sein,sondern sieentsprang kalter, planmäßiger Berechnung

Aehnliche Beispiele lassen sich beliebig vermehren. icherinnere an die,Behandlung des Oberleutnants zur See Crompton von

»U.41«und an denMord unserer Torpedobootsbesatzung, deren Boot in ehrlichemKampfmit dem weit überlegenenFeind in

denHoosden gesunkenwar. .

10. Jn jenen Monaten der Jahre.1915t16 vollzog? sichzu- nehmenddieVermischungderGrenzezwischenKriegs- undHandels-H schiff, indemdieBewaffnungderletzteren allgemeinjangeordnet und durchgeführtwurde.

.Wiewar denn dievölkerrechtlicheStellung solcher bewaffneten Handelsschiffe?

Jm Jahre1911 hattedie britische Regierungin Ueberein-

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,,Bewaffnete Schiffegelten als Kriegsschiffe.«

achtet gabMinister Ehurchill 1913imParlament die Erklärung Seite5

stimmungmit demRechtsempfinden derganzen Welt geschrieben:

Aber dessenunge- ab, »daßdieAdmiralität dieRhedereien aufgefordert habe,zum Schutzegegen dieingewissenFällenvon schnellen Hilfskreuzern drohendenGefahren eineAnzahlerstklassiger Liniendampfer zu bewaffnen,diedadurchabernichtetwa selbstdenCharakter von Hilfskreuzern annehmen sollten. Die Regierung wollte den Rhedereien dies-er Schiffedie notwendigen Geschütze,die ge- nügende Munition und geeignetes Personal zur Schulung von Bedienungsmannschaften zur Verfügung stellen.«(S. deutsche Note vom 10.2.19.)

So wurde das geltende RechtohneBedenken verdreht, bis es deneigenen Wünschen entsprach. Umaber demRechtsempfin- dender Welt etwas entgegenzukommen, versicherte diebritische Regierung imAugust 1914 derStaatenregierung, daß

»sienur zur Verteidigung bewaffnet werden, daß sie infolge- dessen niemals feuern, es sei denn,daß zuerst auf sie gefeuert

wird.« .

WelcheHalb-heit! Welcheverworrene rechtliche Lage!

Woist die GrenzezwischenKriegs- undHandelsschiff,zwischen Angriff undVerteidigung? Jch habemir oftdenVersucherlaubt.

dieverteidigungsweise Bewaffnung der feindlichenHandelsschiffe zuerproben,dadurch, daß ichüberoderunter Wasseransie heran- fuhr, sie habenniegezögert, ihrerseits das Feuerzueröffnen.

Es gibt nur einsklares Unterscheidungsmerkmal: das istdies:

»Das Kriegsschiffträgt Waffen, das Handelsschisf keine.« Das isteine soeinfacheund so sichere Regel,daß sie auchdieselbst- verständliche Grenze imVölkerrechtist, beziehungsweise war, bis Britannien fürzweckmäßig hielt, diesezuverwischen. Für unsere Regierung istdieBewaffnung stetsdieeinzig maßgebende Grenze geblieben und in diesemSinne inder schonoben:angeführten Note vom 10.2.16derdeutsche Standpunkt wiefolgtfestgelegt:

»Die deutsche Regierung hatkeinen Zweifel,daßeinKauf- fahrteischiff durchdieArmierung mit Geschützenkriegsmäßigen Charakter erhältund zwar ohneUnterschied,obdieGeschütze nur derVerteidigung oder auchdemAngriffdienen sollen. Sie hält jede kriegerischeBetätigung eines feindlichen Kauffahrtei- schiffesfürvölkerrechtswidrig. wenns sieauchder entgegen- stehenden Auffassung dadurch Rechnung trägt,daß siedieBe- satzung eines solchen Schiffes nichtals Piraten, sondern als Kriegführende behandelt.«

Darin lagviel Entgegenkommen. denn nach Ansicht namhafter Völkerrechtslehrer gehörtederKapitäneines bewaffneten Handels- fchififsmit derSchlingeum denHalsan dieRahals gemeiner Seeräuber und Franktireuu

Diesedeutsche Auffassung schloß weiter dieeinzig richtige Forderungin sich, daß bewaffnete Handelsschiffe auchdieKriegs- slagge führenund von denNeutralen als Kriegsfahrzeuge be- handeltwerden wußtend.h.,um diewichtigsteBeschränkung her- vorzuheben, daß die Neutralen ihneneinen höchstens 24stündigen Aufenthalt gewähren durften.

Aber dieNeutralen, auchdieVereinigten Staaten, beugten sich der britischen Seerechtsvergewaltigung Ich entsinne michnoch lebhaftderSpannung, mit derwir imHerbst1916uns vor New- Yorkder amerikanischen Küstesnähertem erwarteten wir doch hiernur unbewaffnete Handelsschiffe zutreffen. Denn beistreng sachlicher Handhabung der Neutralität seitens Amerikas hätten dieBriten vor dem Anlaufen amerikanischer oder anderer neu- traler Häfenihre Geschützeabmontieren und verstauen müssen, um dieErlaubnis zueinem Hafenaufenthalt zu bekommen, der genügendeZeitund Gelegenheit bot zum Löfchenund Einladen derFrachten. Aber unsereAnnahme trog,jeder größereDampfer trugam Heckeinlanges Geschützundhatte auch so keinen Ein-

spruchderNeutralen zufürchten. -

Esbrauchtwohl nicht betont zuwerden, daßdieAmerikaner sichnichtaus Schwachheit vor derbritischen Willkür neigten, son- dern. sowiedieDingesichentwickelt hatten,decktesichderameri- . kanischeVorteil mitdenbritischenAnsprüchenunddahergalt auch hierdieMacht mehrals dasRecht.

Jn der schon mehrfachzitterten Note vom 10.2.1916 sagt diedeutscheRegierung:

»ImLaufe des Krieges wurde die Bewaffnung englischer Kausfahrteischiffe immer allgemeiner durchgeführt Aus den Berichten derdeutschenSeestreitkräste wurden zahlreicheFälle bekannt, indenen englische Kauffahrteischiffeohneweiteres zum Angriff auf sie übergingen, wobei sie sich häufig auch noch falscher Flaggenbedienten. —- —-

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Die Aufklärung für dasgeschilderteVorgehen der bewaff- neten englischenKauffahrteischiffe enthalten die geheimenAn- weisungen der britischen Admiralität, die von deutschen See- streitkräften auf weggenommenen Schiffen gefunden worden sind. Sie regelnbis ins einzelne denartilleristischen Angriff englischer Kauffahrteischifse auf deutsche Unterseeboote Sie enthalten genaue Vorschriften über dieAufnahme,Behandlung, TätigkeitundKontrolle deranBordderKauffahrteischiffe über- nommenen britischen Geschützmannschaften,diez.B.inneutralen

Häer keine Unissorm tragen sollen» also offenbar der

britischen Kriegsmarine angehören. Vor allem aber ergibtsich daraus; daß diese bewaffneten Schiffe nichtetwa seekriegsrecht- liche Maßnahmen der deutschen Unterseeboote abmartlen, sondernohneweiteres angreifen sollen.«

Undweiter: z

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»Jnallen diesen Befehlen wird aufdieGeheimhaltung der größte Nachdruck gelegt,undzwar offenbar deshalb,damit das

völkerre chtswidrige undmit den britischen Zu-

sicherung-en in vollem Widerspruch stehende 000000000QIQOIQOOOOOCIOOOosoooooosoosoosoooooio

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Seite6

Vorgehender Kauffahrteischiffe demFeindewiedenNeutralen

verborgen bleibe.« s - !

Eine zurückhaltende Spracheeinem Feindegegenüber,dervon

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FallzuFall,von Monat zuMonat das Völkerrecht verletzte,war wohl kaum denkbar.

Zu dieser Sprache paßte unsere Haltung. Es hatuns ja von jeheranunbedenklicher Rücksichtslosigkeit gefehlt. Wirschon- tenimmer nochdieneutrale Flagge undsetztenuns dadurchallen scheußlichenund völkerrechtlichzuverwerfenden Kriegslisten der feindlichenKriegs-und Handelsschiffeaus,vdieimGewande fried- liebender Neutraler unsere Leute meuchilingsums Leben brachten.

Unter dem Zwange dieserLagegingdiedeutsche Regierung imFebruar 1917 endlichzum uneingeschränkten Ubootskrieg über und erfülltedamit dieHoffnung. diewir Seeoffiziere schon seit Jahr und Tag gehegthatten. Wir schlugenlos und versenkten mit wenigen Ausnahmen imfeindlichen Sperrgebiet alleSchiffe, diewir dort trafen undstanden bald mehrvor derSchwelledes Sieges. Warum er uns entging,mag einer anderen Ausarbeitung vorbehalten sein. Einer derGründe war jedenfalls, daßwir zu langegezögert hatten. Der Vorsprung, dendieFeindedurchdie völkerrechtswidrigeArt ihrerKriegführung gewonnen hatten,war zugroß, Deutschland bereits zuausgehungert, zuentkräftet,ma- teriell zusehr verarmt, als daßes den damals noch strotzenden Gegner.dersich auf die Zufuhrderganzen Weltstützte, noch hätte niederringen können.

Wir brachenzusammen, wiemir einbritischerOffizierbeider Abgabeunserer Uboote inHarwich sagte,imletztenAugenblick, wenigspäterhätte Britannien dieWaffen strecken müssen-!

Welchein Sieg wäre das gewesenl Nichtallein der Sieg unseres Vaterlandes überdieBriten, sondern einSiegderselbst- losenPflichterfüllung überdieaufshöchste gesteigerte Selbstsucht.

einSiegderSachean sich überdiePerson. Am besten erhellt

Corpedofahrt zur

VonWerner Dette, Nachdemdiedeutsche FlotteschonbeiKriegsausbruch hattefest- stellen müssen.daßgegen alle Erwartung der Engländer seine Seemacht zurückhielt,und später, daßer anscheinend infolge der deutschen U-Bootserfolge sich nochvorsichtigerverhielt, entschloß sie sich-.denzögernden Gegner durch schärfere Mittel zum Kampfzu fordern. Nichtnur Kampflust führtezudiesem Entschluß, sondern dieAbsicht.dieenglischeFlotte durch lebhaftesteTätigkeit von unserer Seite zuverhindern, stärkereKräfte gegen dieDarda- nellen nachdemMittelmeer zudetachieren.

Dadieverschiedensten Streifziige durch dieNordsee zukeinem positiven Ergebnis führten,solltenunmehr zuplanmäßiger Be- schießungder englischen Küste geschrittenwerden·

Nachder erstenBeschießung von Yarmouth durch unsere Schlachtkreuzer fandsoam 16.12.14derzweiteAngriff stattmit derBombardierung derfesten Plätze Scarborough undHartlepooL Der Anmarschi geschah währendder Nacht. Das Wetter war zu- nächst sehr schön,dieSeeruhig. Mein Torpedoboot 31«stand mit derFlottille weit vorn bei einemder dieSchlachtkreuzer sicherndenkleinen Kreuzer. Die Linienschiffebildeten rückwärts vosn uns an einem bestimmten Punkte inder Nordsee fürden folgenden Morgen eineAufnahmestellung fürden Fall,daß die Kreuzer und Flottillen sichvors überlegenemFeind zurückziehen mußten.

Die Nacht verlief ohne wesentliches Ereignis. Ab und zu passierten wir aufweitere Entfernung einzelneweiße Lichter, die wohl von Fischersahrzeugen herrühren konnten. Wir vermieden

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es.naheanihnen vorbeizulaufen, dastetsmitderMöglichkeit ge-·

rechnetwerden mußte, daß sie unsere Annäherung mitFunkspruch an dieEngländer melden würden. Das wollten wir aber nicht;

denn unser Morgengrußmußte überraschend kommen, wenn er wirksam sein sollte. Leider wurde im Laufeder Nacht das Wetter schlecht.Frischers Wind kam aufaus Nordnordwest. der Himmel bezogsich. schwereWolken ballten sich rings.und völlige Finsternis herrschtebald schon nach Mitternacht DieFlottille fuhr geschlossenhinter ihren Kreuzer-,abgeblendet und«rauchlos. Nur das Meeresleuchten inBugsee undKielwasser mochte nach außen hin wohl desn Verband erkennbar machen. -

Kein Feind kaminSicht. Gegen5Uhrfrüh hatteder See- gang bereits sozugenommen-. daß wir aufderTorpedobootsbrüeke total durchnäßtwaren. Doch weiter ginaes. Unermüdlich weiter!

—- Das Donnerwetterl Was istdas? Achteraus einhellerSchein.

Sind dieuns doch aufdenFersen? Ein englischesErkennungs- signal? Bläulich-weißleuchtet inziemlich-er Nähedas Licht; Es mußganz nahsein.—Plötzlich-ist’swieder verschwunden. Schwarze Nachtlastetwieder- ringsum undbleibt sobiszum Morgen. Wieich später erfuhr, war das-Licht dadurch entstanden. daß aufdemach- tersten Boot Seeschlag in einer elektrischenLeitung Kurzschluß

hervorgerufen hatte. .

Stunden nochdauert dienasseFahrt. Daendlich, endlich graut imOstenganz allmählichderTag. Schwer stehtaus Norden die See, beinahegenau inRichtungder englischenKüste. DieBoote schlinaersn undstampfen und nehmen Wasser über,daßman sich festhalten muß.um nichtüber Bord zugehen. Und beiderSee istRettung sehrschwierig. Selbstder kleine Kreuzer, der uns führt,arbeitet stark. Ich sehezum soundsovielten Malenach der Uhr. In einer halbenStunde werden diedrüben geweckt. Heil Wiedasaus denFedern flitzenwird! SolcheReveille habendie noch nieerlebt! «Wirrichtenunseren Kur-sjetztetwas mehrnach Steuerbord aufden Punkt »zu,von demaus wirdiehinteruns

Heft12

dies,wenn wir noch einmal kurzdiebritischenMaßnahmenan uns vorüberziehen lassen: ,

DenfriedlichenEinwohnern Deutschlands wurde dieNahrungs- mittelzufuhr abgeschnitten, viele Hunderttausende fielen dadurch denFeindenzumOpfer;dieNeutralen wurden indieBlockade mit einbezogen, ihre Einfuhrwurde ihnen literweisezugemesfen;unsere Landsleute wurden- von denneutralen Schiffengegen jedesRecht heruntergeholt; Lazarettschsiffewurden beschslagnahmtz die ifreie Seewurde gesperrtundzumSpielball britischerWillkür gemacht:

fremde Flaggen wurden nach Gutdünken mißbraucht; herumtrei- bende deutschehilfesuchende Besatzungen ließman höhnender- trinken oder man schlug sie tot; denNeutralen wurde jeder Ver-· kehrmit uns unterbunden; Handelsfahrzeuge wurden bewaffnet undbenutzten Völkerrecht hin, Völkerecht her—"unbekümmert neutrale Häer undführten mitallenWaffendenKampf gegen den allzuehrlichen Feind.

Sosieht das britischeVölkerrechtaus, das,wie-ein britischer Gelehrterbezeugt, »in seiner Anwendung soweit-durchzuführen ist,als dieKühnheit wagen kann, diegeltenden Bestimmungen

zuspannen undzuverletzen« - -

Die»Kühnheit«! Wir Deutsche pflegendafüreinen anderen Ausdruck zugebrauchen.-

Esistzuspät. Wirwollen nichtjammern,sondernsdie Zähne aufeinanderbeißen,arbeiten undwirken, dietiefenWunden, die unserm schwergeprüften Volk geschlagensind,heilen, um das Leben wieder lebenswert zumachen;aber wir wollen inunserm Bestreben nach friedlicherBetätigung nievergessen,daß rechtliche Abachungen unseren Feinden nichtsgelten,und wir aufmilitäri- schen Schutzweder zuLande nochzuWasser verzichten dürfen.

Einstkommt derTag,wodieWeltvon demleutsauger Britannien befreit wird, und dawollen wir nicht fehlen, —- das sindwir unserenToten schuldig.

-

feindlichen Kulte

Kapitänleutnant Dr

Hartlepool ansteuernden Schlachtkreuzer außer Sichtweite von ihnen nachNorden sichern sollten. «

Noch10Minuten —- noch5 noch 2,—- nocheineMinute.

Jetzt. Jetzt istes soweit. Dalachtuns das Herz. Deutsche Schiffedonnern demBriten insLand! Obnun wohlendlicher kommt? Jch denke mir, rasenmußer vor Wut, wenn jetztder Drahtihm diese Kundeverbreitet. Schande«ist’s doch für die große Flotte,daßdas ihrgeschieht,und nun schonzum zweitenMale!

—- Von denRattenll

AusNorden nahtsich kein Feind. KeinFunksvruchvon an- derer Seite meldet irgend etwas überSichtenenglischer Schiffe.

—- Eine halbeStunde solldieBeschießung dauern. Sie vergeht ohne Störung, undwirfreuenuns desgelungenen Ueberfalls. Uns Torpedobooten hättees allerdings beim Zusammentreffen mit stärkerem Feind übel ergehen können, da bei diesem Seegang die kleinen« Fahrzeuge recht behindertwaren.

Nach Ablaufdervereinbarten Zeit stehen wirwieder von der Küste ab,um unter Führung unseres Kreuzers demSammelpunkt inSee zuzust.euern. DaderWind langsam nach links dreht.be- kommen wir dieSee bald etwas vo·nachtern,so daßdieFahrt ruhiger, der Aufenthalt auf derBrücke angenehmer wird. Auch das Deck bevölkert sich allmählich:Heizer. Schreiber. Stewards riskieren eineLunge vollfrischer Luft. Aufallen Gesichtern malt sich die Freudedarüber, daßesnun nach gelungenerStreife wieder nach Hause geht. Jch habe19Stunden ununterbrochen —ander Brückegestanden, binrechitschafsenmüdeundlege michunter Deck auf dieKoje, selbstverständlichimAnzug. Das Mittagessen ver-

sageich mir;schlafe lieber. «

DochdieRuhedauert nicht lange. Gegen1Uhrschrillt plötz- lich dsie Alarmgloche. »Da lehnt wieder soein«verflixter Kerl von Signalgast aufderBrücke am Alarmknovf,« denke ich.Krachend löst sichdajedoch schon übermeiner Kajütedas Heckgieschük Jch stürze nach obenund.erkenne auch sofortan Backbord achteraus zweischnelle englische,kleine Kreuzer, diemit hoherFahrt auf uns zulaufen und aus 50——60 Kilometer Entfernung munter »in unsere Flottille hineinfeuern.

EinzelneGranaten schlagendichtneben meinem Boot ein. Da derTorpedoangriff beiTageauf so ungünstiges Zielundbeischlech- temWetter nicht aussichtsvoll ist, löst dieFlottille sich exerzier- mäßig aus undsuchtunter demSchutz des eigenen Kreuzers nach Südosten auszuweichen Wowir können,unterstützen wirdasSchiff mit unserer Artillerie.

Sehrschnell kommt uns auf demneuen Kurs Hilfe:VonSüd- westennahenmit höchster Fahrt zweieigene kleine Kreuzer der Bombardementsgruppe Scarborough, dienun ihrjetzt überlegenes Feuer aufden Feindrichten. Zweideckende Salven veranlassen dieEngländerzuvorübergehendemAbdrehen. Eswar allerhöchste Zeit,denninSüdkommen jetzt schwerefeindlicheSchiffe in Sicht, allerdings auf-Kurs West. DieLage ist kritisch. Wenn dieuns unter ihrschweres Feuer nehmen. dann steht’s schlimmsum uns alle, denn unsere Schlachtkreuzer sind noch nichtran. EinAngriff von uns aus wäre beider ungünstigen taktischen Lage sicherer Untergang, ohne die geringste Aussicht auf Erfolg. - —-

anwischen nimmt das Gefechtder·kleinen Kreuz-erseinen Fortgang, wenn auch mit-verminderter Heftigkeit, dadieEng-—

länder langsamsacken. So«nde«rbar. —-Die feindlichenSchlacht- schiffeschweigen. Vielleicht können sie beiderleicht diesigen Luft aufdie große Entfernung ich schätze 130Kilometer hier Freund und Feind nichtgenau untersscheidemz Jedoch sie·folgen

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und eben vor dem oberen Totpunkt wird wieder Vrennstoff eingeführt Im Zylinderdeckel sind bei nor- malen Zweitaktmaschinen daher nur ein Vrennstofs- und ein Anlaßventil

Zunächst hatte für die Kriegsmarine das zahlreiche hochweriige Personal der Handelsflotte, » das am 1. Januar 1913 77 746 Kopfe betrug, eine sehr große Bedeutung; denn es bewahrte

in denen, wie der alte Admiral Werner so lustig zu erzählen weiß, die künftigen Admirale der Flotte ihre Sextanten teils im Leihaus wußten, teils, gelegentlich als Zuckerhammer bei

Bis weit- in das vergangene Jahr- hundert hinein war der Schiffbauauch, soweit große — Fahrzeuge in Frage kamen, im wesentlichen ein Handwerk, das von wissenschaftlichen Bedenken

kam dieses schon in Vom zur Kaiserzeit sehr begehrte tropische Gewürz auf dem Wege durch das innere Asien oder über das Rote Meer« in ziemlich großen Mengen nach Europa- Hier

In erster Linie tritt hier die schwere Einbuße zutage, welche die englische, bereits um ein volles Drittel im Februar zurückgegangene Ein- suhr dadurch erlitt, daß fast die

Seefische, wie sie das Binnenland kennt (in erster Linie also Schellfisch, Kabeljau usw.) heute über- wiegend von den besonders für diesen Zweck ge- bauten Fischdampfern

Der Mann aber, der Naules Interesse so erweckt, dem er nachstürzen wollte, war ganz richtig, wie er instinktiv vermutet, Kapitän Messu. In ein-er Verkleidung, unter fremdem