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Glückauf, Jg. 43, No. 27

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(1)

vi e rte lj ä b r l i c h ; b e i A b h o lu n g in d e r D ru c k e re i 5 b e i P o s t b e z u g . u . d u rc h

d e n B u c h h a n d e l 6 u n t e r S tr e i f b a n d f ü r D e u ts c h ­ la n d , Ö s t e r r e ic h - U n g a r n u n d

L u x e m b u r g 8 ^f t, u n t e r S tr e i f b a n d im W e l t p o s t ­

v e re in 9 wÄ,

B e z u g p r e i s

- und Hüttenmännische Zeitschrift

Glückauf A n z e i g e n p r e i s :

fü r d ie 4 m a l g e s p a l t e n e Norip.*

Z eile o d e r d e r e n R a u m 25.-}.

N ä h e r e s ü b e r d ie I n s e r a t ­ b e d in g u n g e n b e i w i e d e r h o l t e r

A u fn a h m e e r g ib t d e r a u f W u n s c h z u r V e r f ü g u n g

s t e h e n d e T a rif, E i n z e ln u m m e r n w e r d e n n u r i r /

A u siia h m e f ä lle n a b g e g e b e n ,

Nr. 27. 6. Juli 1907 43. Jahrgang

I n h

Seite

f ^ M o

r I l e t t u n g s a l p p a r a f t , W e s t f a l i a “. Von Berg­

a s s e s s o r Gralin, Lehrer an der Bergschule zu B o c h u m ... 83 7 D ie e l e k t r i s c h e n S c h a c h t s i g n a l ä h l a g e n . Von

Ingenieur Schmiede, Recklinghausen-Süd . . . . 841 F o r m ä n d e r u n g d e s W a s s e r s b e i h o h e m D r u c k .

Von Ingenieur G. Hagemarin . . . . 84 5 G e s e t z , b e t r e f f e n d d i e A b ä n d e r u n g d e s A l l ­

g e m e i n e n B e r g g e s e t z e s v o m 2 4 . J u n i 1 86"). V om 18. J u n i 19 0 7 ... . 847 J a h r e s b e r i c h t d e s V e r e i n s f ü r d i e b e r g b a u ­

l i c h e n I n t e r e s s e n L o t h r i n g e n s f ü r d a s J a h r 1 9 0 6 ... ... . . . . 8 5 0 T e c h n i k : R ohrverbrauch beim Spülversatzbetriebe

der M yslow itzgrube in O b e r s c l i l e s i e n ...8 5 2 M i n e r a l o g i e u n d G e o l o g i e : M itteilung der E rd ­

bebenstation der Technischen H ochschule zu Aachen 8 5 2 G e s e t z g e b u n g u n d V e r w a l t u n g : In w ie w e it ist

bei Einziehung und Verlegung öffentlicher W ege eine M itw irkung der Bergbehörde erforderlich? . . 8 5 3

a l t :

Seite V o l k s w i r t s c h a f t u n d S t a t i s t i k : Kohlenge­

w in n u n g im Deutschen Reich im Mai 1907. E in- und A usfuhr des deutschen Zollgebiets an Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, Preßkohlen und Torf im Mai 1907, E infuhr englischer Kohlen über deutsche H afenplätze im Mai 1907. K ohlengew innung im D onez- und im D ombrowabeoken im J a h re 1906.

P reise der britischen A usfuhrkohlen in 1906 . . 8 5 4 V e r k e h r s w e s e n : Amtliche T arifveränderungen . . 8 5 6 M a r k t b e r i c h t e : R uhrkohlenm arkt. Essener Börse.

Z inkm arkt. Notierungen a u f dem englischen Kohlen- und F rachtenm arkt. M etallm arkt (London). Markt- nötizen ü ber N e b e n p r o d u k t e ... 8 5 6 P a t e n t b e r i c h t . ... 8 5 8 B ü c h e r s c h a u . . ...861 Z e i t s c l i r i f t o n s c h a u ... 8 6 2 P e r s o n a l i e n ... 8 6 4 M i t t e i l u n g ... 8 6 4

Der Rettungsapparat „Westfalia“.

Von Bergassessor G r a h n , Lehrer

W ie bereits in Nr. 25 des. lf. Jg. d. Z. von mir e rw ä h n t worden ist, h a t die A rm a tu re n -u n d Maschinen­

fa b rik W estfalia in Gelsenkirchen die bek annte Sham rock-Tvpe oder deii frühem M undatm ungsapparat der Berliner S auerstoff-F abrik ganz w esentlich abge­

än d e rt und verbessert.

Die W irkungsw eise dieses n e u e n W estfalia-Appa­

ra te s und die Haupturiterschiede zwischen ihm und der Sham rock-Type sollen zunächst an H and der sche­

m atischen Fig. 1 erläu tert werden.

120 1 Sauerstoff gefüllten aufgerichteter Stellung auf hierdurch ist es möglich Die beiden, m it je

Stahlzylinder w erden in dem Rücken getragen;

geworden, den A utom at (Manometer, Reduzierventil, Sicherheitventil und Injektor) neben dem Sauerstoff­

m agazin d erart einzubauen, daß der Injektor die an - gesaugte Zirkulationsluft und dam it auch e tw a au s­

geschiedenes W asser m it Hilfe des durch die Düse ström enden Sauerstoffes von oben nach unten fortstößt.

Der Schlauch A führt L u ft und Sauerstoff gemein­

sam u n ter dem rechten Arm hindurch und m ündet in ein u n te r dem Regenerator auf der B rust liegendes E inatm ungsrohr und den daran anschließenden Mund­

schlauch B.

Die Munddüse ist. (wie Fig. 2 genauer zeigt) durch eine wagerechte Zwischenwand in zwei Kammern

XLIII 27

an der Bergschule zu Bochum.

eingeteilt, sodaß die regenerierte E inatm ungshift durch die obere K am m er direkt bis in den Mund strömt, w ä h ren d die ausgeatm ete Luft durch die untere en t­

weicht. An letztere schließt der-S chlauch G an. au s dem die Luft, in ein gleichfalls au f der Brust u n te r dem.- R egenerator befindliches A usatm ungsrohr und durch dieses in den R egenerator selbst strömt.

Der R egenerator besteht au s einem flach gew ölbten Blechkasten, der sich dem Körper gut anschmiegt.

In dem B lechkasten liegen e tw a 10 Drahtgestelle von entsprechender länglicher Form übereinander. Sie sind in halber Höhe durch starkes Fließpapier geteilt u n d in der untern wie in der obern Hälfte m it Regenerationsm asse (Ätznatron und Ätzkali in Körner­

form) angefüllt.

W ie die schematische Fig. 1 erkennen läßt, w erden die einzelnen Kästchen so eingesetzt, daß die Luft den R egenerator in Schlangenlinien durchström t und auf diesem W ege im mer gleichzeitig m it der untern F läche des einen und m it der obern Fläche des anderii m it Regenerationsm asse gefüllten K ästchens in Be­

rührung kommt.

Die regenerierte, d. i. die von Kohlensäure befreite L u ft verläßt den R egenerator am obern Ende und w ird durch den Schlauch D u n te r dem linken Arm hindurch zum Rücken geführt; hier wird sie in einem

1

(2)

G l ü c k a u f Nr. 27

Fig. 2. Munddüse zum Westfalia-Apparat.

erhöhtes Atmungsijedürfnis, letzterer ermöglicht ein leichtes und freies Ausatmen.

Die Figuren 3. 4, 5 u nd 6 zeigen den A pparat gebrauchfertig in verschiedenen Ansichten; w ie daraus

zu erkennen ist, sind die N afgnkäppe mit W a tte ­ pfropfen und der platte Ledertornister der Sham rock- Type beibehalten worden: jedoch wird der A pparat aut' W unsch auch ohne Tornister geliefert.

Das beiden Stahlzylindern gem einsame Absperr­

ventil k ann der A pparateträger jetzt selbst betätigen.

Am untern Ende des Ausatm ungsrohres sitzt eine abschraubbare Hülse, die den- besonders bei Ungeübten sich oft sehr reichlich absondernden Speichel auffangen soll. An derselben Stelle ist ein Abblaseventil, durch das ein Überschuß an Luft bzw. an Sauerstoff selbst­

tätig entweichen kann, angebracht.

Soll der Apparal gebrauchfertig im R ettungslager aufbew ahrt werden, so entfernt man die Munddüse und schraubt an deren Stelle zwischen die beiden Mundschläuche den an beiden Enden m it Gewinde Versehenen V erbindungstutzen v (Fig. 1).

Der R egenerator w ird von der Firm a entw eder in gebrauchfertigem Zustand, ähnlich wie die Dräger- oder Pneum atogen-Patronen geliefert, der dann nach Gebrauch fortgeworfen wircl. oder er ist an der schmalen Seite m it einem Verschlußschieber versehen, nach dessen Entfernung das Gehäuse von den ver­

brauchten Regenerationskästelien befreit und m it neuen gefüllt w erden k a n n (Fig. 4). Der Träger des A pparates ist dann in der Lage, sich seil ist vor Beginn der Atm ung von dem guten Zustand der Reuenerationsm assc zu

Fig. 1. Schematische Darstellung des neuen Westi'alia-Apparatcs für Mundatmung.

zu beginnen. Einatm ungs- wie A usatm ungsrohr sind m it länglichen Schlitzen versehen, durch die sie mit dem E inatm ung- bzw. m it dem A usatm ungsack in V erbindung stehen: ersterer dient als Luftreservoir für

Fig. iS. Vorderansicht des West I'alia-Apparatcs.

überzeugen, ln beiden Fällen k ann der Regenerator auch für sich luftdicht abgeschlossen und so aufb ew a h rt werden, nachdem die Anschlußstutzen für die rahm etiartig um die Sauerstofflaschen gelegten M etall­

rohr gekühlt, um dann vom Injektor angesogen und

angereichert an Sauerstoff ihren Kreislauf aufs neue

(3)

6. Juli 1907 Gr 1 ü o k a u f 839 Schläuche A uutl 1) durch aufgeschraubte Kappen ver­

schlossen sind.

ln das Rohr, das den kom primierten §aüerstraf'i zum Reduzierventil führt, kann man eine WarnungspiiMfe einsetzen, die so eingestellt wird, daß sie bei einem

bestim m ten Druck des Sauerstoffs ertönt und damit, den Apparate!rüger aufm erksam macht, daß es Zeit ist. sich zurückzuziehen.

Die Figuren 7 9 zeigen die der W estfalla patentierte Pfeife in den verschiedenen Stellungen: Solange der

Fig.

4.

Seitenansicht

dos

Fijj.5. Rfickcnnnsicht

des

F ig .

(J.

Rückenansicht

des

\ \ e s tf a lia - A p p a r a te j;. U ’ e s tia lia - A p p a r a te s . W c s t f a l i a - A p p a r a t c s .

Gasdruck über 30 a t beträgt, d.h. solange der Apparat nach unten, daß der Sauerstoff auf dem durch die noch über l/s Stunde benutzt werden kann, ist die Pfeife Pfeile angedeutelen Weg" nach oben und durch die geschlossen, Weil das Ventil a (s. Fig. 7) fest auf W arnungspfeife d (s. Fig. 8) ins Freie gelangen kann, seinen Silz gepreßt wird: sinkt der Druck unter 30 at. Die Pfeife ertönt nunm ehr solange, bis der Gasdruck so dehnt sich die Feder c nach unten aus und bew egt unter 25 at gesunken ist, dann drückt die Spiralfeder c den Ventilkegel b und dam it auch das Ventil a soweit den Yentilkegel b fest, gegen seinen Sitz, sodaß dem

Fig. 7. _ Fig. S. F ig. !J.

Fij!. 7 U. W a rn u n g s p ie iic zum W u stfaiia-A p p a ra t

(4)

840

G l ü c k a u f

Nr. 27

89937,5 in

33328,125 m!

Pfeife wieder versperrt wird;

Sauerstoff der W eg zur

diese Stellung ist in Fig. 0 dargestellt. Das Gewicht des kompletten, gebrauchfortigen A pparates einschließlich des Lodertornisters b e trä g t e tw a 18 kg.

Der neue W estfalia-Apparat. w urde von mir in

Jehalt der Iiinatinungs-

Gemeinschaft m it dem berg^ewerkschaftlichöh Che­

miker, Dr. Dieckhof'f und dem bergwerkschaftlichen Tauchernieister Körte erprobt. Die R esultate unserer an drei verschiedenen Tagen m it je zwei Apparaten,, vorgenommenen Versuche sollen hier folgen:

Datum :il. Mai 1907

übungzeit 11“*—l 1“ l'lir Mittags

CO.. Arbeitleistung : 8437.”) mkg

8437.5 8437.5

=10125

ii"' r,;' rin- Mitia.

ags

1. Juni 1907 W i T - W V ormittiigs

- l l 18 Uhr Vormittags

uni l l ‘v' U hr 12'-'"' ..

12“

7. -Juni 1907 FV orm ittags

l l ' 1' 1 - U h r Mittags

luft, an

l i 4* Ulir = 0,30 pCt 12*» . = 0 , 8 0 „ 1215 „ — 1,02 „ .. = 2 , 4 0 ..

Summę: 35437.5 mkg 0,34 pCt. = 8437.5 mkg 0.08 .. — 9000

0.2(i .. = 11250 0,22 .. _== 11250 ______ Sunnne

fiu- U.20 ¡.(-t

, = 0 . 0 4 „ 1 = 9000 , = 0 , 5 0 „ — 9000

= 1 . 4 8 „ = 8015.025 Sum ino:

945 Uhr — 0,00 p C f = 101' „ = 0 , 0 8 = 9000 10,s .. = 0 . 2 0 .. = 9000’

li™ 0,46 8296,Ś75

Summo; 34734,375 mkg II55 Uhr — 0,30 pCt 75*. 13.75 mkg 12or’ „ = 0,38 „ = 9281.25 12ali . = 0 , 6 2 „ — 8437,5

l 0"* = 1 , 6 6 .. = 9281,25 Śnmmo: 345!)3,75 mkg TT® Ulir = 0,32 pCt = 8015,025 mkgj 12°' .. = 0 , 1 8 . = 8015,025 ..

12:1'- .. 0,36 „ v= 7171,885

„ — 1,30 .. = 8487.5 Summo: 31&I0.635 mkg

B in e A b s o r p t io n

Bemerkungen Befinden: Gut

1 Diese Uróbe ist ungültig, weil durch Lösen einer Verbindung atmosphärische Luft, in den Apparat gelangt war.

Befinden: Gut.

Befinden: Gut

Befinden: Gut

Fig. Westfalia-Apparat mit Hehn.

der Kohlensäure, wie sie die A nalysen erkennen lassen, genügt mit Rücksicht auf den hohen Sauerstoff geh a lt der im A pparat befind­

lichen Luft vollständig. Die verschiedenen Bergschüler, welche die Übungen au sg efüh rt haben, befanden sich auch nach der Clmng durchaus wohl und konnten ohne Beschwerden die angegebenen Arbeitleistungen am Arbeit meßapparat verrichten. Daß die zum Schluß der zw eistündigen Übungzeit genommenen Luftproben einen höhern K ohlensäuregehalt der Einatm ungsluft zeigen, ist naturgem äß, da die R egenerationsm asse nach zw eistündiger A tm ung nahezu verbraucht sein soll.

Die in den A pparaten zirkulierenden Luftmengen betrugen e tw a 55 -701 in der Minute bei einer S aug ­ höhe der Injektoren von 8 11 cm W assersäule.

Zu den Übungen w a ren im mer dieselben beiden Apparate, jedoch teilweise verschiedene

b en u tz t worden.

Ähnlich wie hei den D räger-A pparaten können auch hier Sauerstoffm agazin und Regenerator nebst Atm ung­

säcken in V erbindung mit einem Helm gebraucht werden, wie Fig. 10 zeigt. Auf die K onstruktion dieses Helmes soll heute noch nicht näher eingegangen werden. E rw äh n t sei nur. daß die Absicht besteht, auch den H elm apparat genau so wie die Mundtype frei von Ventilen zu lassen.

Bergschüler

(5)

G. -Juli 1907

G 1 ü c k a u f 841

Die elektrischen Schachtsignalanlagen.

Von Ingenieur S eliniie i

An Stelle der primitiven Glpckensignale durch Draht,zü^e sind in den letzten Jahren bei der Sehacht- fördenm g immer mehr die zuverlässigeren elek­

trischen Signalanlagen getreten. .Mängel in der Kon­

struktion und Ausführung können aber auch die Zu­

verlässigkeit dieser Anlagen in Frage stellen, ins­

besondere können Fehler in der Anordnung zu falschen Signalen V eranlassung geben, die vielleicht in manchen bisher unaufgeklärt gebliebenen Fällen Störungen und Unglücksfälle hervorgerufen haben. Solche Störungen sind größtenteils au f die Sparsam keit bei der An­

schaffung, den Einbau minderwertiger A pparate und die W a h l eines ungeeigneten Signalsystems zurückzu­

führen. Im nachstehenden soll deshalb auf die Mängel der einzelnen Apparate sowie auf Fehler der Anordnung, die Störungen veranlassen können, hin- gewiesen werden.

Fig. 1 zeigt eine Glocke, die nur in sehr trocknen R äum en verw endet w erden sollte. Die Magnetspulen liegen teilweise frei oder sind mit einfachem Holz-

¡1 e . RecklitigImusen-Sml.

zugänglich. Das Eisengehäuse schützt ferner gegen mechanische Beschädigungen. Diese Glocken, die ver­

hältnism äßig wenig teurer sind als die zuerst be-

Fig. 2.

schriebeiien, sollten immer auf den Hängebänken und im Schachte Verw endung finden, erstere dagegen höchstens in trocknen Fördermäschinenräumen.

F ür die Abgabe der Signale sind vielfach an nassen Stellen noch K ontakte vorhanden, die nach Fig. 3 und 7 unten links ausgeführt sind. In einem

Fig. 1.

kästen überdeckt. Jede Feuchtigkeit schlägt sich au f den Spulen nieder, zerstört deren Isolation, auch w enn sie mit Paraffin g eträ n k t ist, und gibt so zu Kurz- oder Erdschluß Veranlassung. Durch die Feuchtigkeit werden ferner die K ontakte und Eisenteile so stark oxydiert, daß die Glocken bald für den Betrieb nicht m ehr brauchbar sind. An feuchten Stellen gewähren also diese Glockenausführungen sehr geringe Betrieb­

sicherheit.

Diese Nachteile sind bei der Glocke Fig. 2 be­

seitigt. Die Magnetspulen, sowie sämtliche oxydier­

baren Teile sind in ein wasserdichtes Gußeisen­

gehäuse a eingeschlossen, das mit Stopfbüchsen für wasserdichte Kabeleinführung b und Durchführung des Hamm ers c versehen ist. Die K ontakte sind durch den abnehm baren gußeisernen Deckel, der mit Gummidichtung fest auf das Gehäuse geschraubt ist,

¿cí/ungen

Fig. 3.

einfachen Holzkasten sind K ontakt a und Feder b unter­

gebracht, Die Feder t r ä g t außen den Druckknopf. Die feuchte G rubenluft dringt leicht in das Innere des Holzkastens ein und kondensiert dort. Das Außere des Kontaktes, die strom führenden Teile und das Holz überziehen sich . mit einer feinen W asserschicht, die bei säure- oder salzhaltigem Grubenw asser gut leitend ist. Nach sehr kurzer Zeit k an n deshalb Erdschluß eintreten.

Neben dauernden Strom verlusten zersetzen sich bei Strom durchgang die m etallenen Kontakte, sodaß sie nach längerer Zeit vollständig aufgelöst werden.

Diese KontaktkonstruktiOn sollte a n feuchten Stellen nicht verw endet werden, da sie nie betriebsicher ist.

Eine K ontaktkonstruktion, die äußern W e tte r- eiuflüssen besser widersteht, ist in Fig. 4 dargestellt.

Das Gehäuse besteht wie hei den Glocken au s

einem gußeisernen Kasten, der mit Stopfbuchsen für

(6)

G 1 ii c k a u f

gestellt, meisl erfolgt er in hölzernen Vorteilungs­

k a s te n (Fig. 7). Die Messingklemmen sind auf die das Xu 1 eitiingskabe 1 und für die Zugstange verseilen

ist. Säm tliche K ontakte und strom führenden Klemmen

befinden sich innerhalb des K astens und werden durch einen eisernen Deckel luftdicht abgeschlossen.

Zweckmäßig ist es, in 'd e m K ontakt kästen eino Schale mit ungelöschtem Kalk aufzustellen, der die ev. ein- dringonde Feuchtigkeit aufninnnt. l Tn m ittelbar an das Schachtgerüst oder a n W ände. an denen W asser auf die Kontakte tropft, sollten sie nicht m ontiert werden.

Fine sehr einfache Konstruktion, die die Anbringung der K ontakte in gewisser E ntfernung vom Schachte gestättet, zeigt Fig. 5. Der Anschläger h a t nur an

R ückw and geschraubt. Holzkasten können niemals gegen Eindringen von K ohlenstaub und Feuchtig­

keit scluitzen. Beide legen 'sich, auf und zwischen die K ontakte. verbinden sie leitend und geben dauernd Anlaß zu Stromverlusten. Kann zudem noch salz- oder 'säurehaltiges W asser eindringen, so ist Soh le

’77777777777777777?.

77777777777.

dem Handgriff a, der durch Seilzug und W inkel­

hebel mit dem K ontakte b verbunden ist. zu ziehen, um Signale abzugeben.

Eine andere Ausführung von wasserdichten Kon­

takten. die sogenannten M embrandruckknöpfe, zeigt Fig. G. Diese sollten aber auch nu r an trocknen

Fig. 6.

Stellen angebrächt, werden, da dauernde Nässe den schwachen Gum m iabdichtungen schadet.

Der Anschluß der Glocken und der K ontakte an die aukommeuden Leitungen wird nu r in wenigen Fällen durch direktes Abzweigen der Leitungen her-

sofo.it eine Störung in der Signalanlage vorhanden.

Man sollte auch hier nur wasserdicht schließende

Eisenkasten m it Kabeleinführung etw a der in Fig. 8

wiedergegebenen Art verwenden.

(7)

G. Juli 1907

G l ü c k a u f

843 Zur Verbindung zwischen, den einzelnen Apparaten

über Tage w erden vielfach noch G unnniader- oder Gum m ibandleitungen benutzt, die an der Decke auf Isoherrollen befestigt sind. Diese Anordnung bietet nicht genügenden Schutz gegen mechanische Be­

schädigungen, die besonders dann unheilvoll wirken können, w enn der Kupferleiter in der Isolierung zer­

bricht. ohne daß es äußerlich erkennbar wird. Die beiden D rahtenden stoßen hierbei meist gerade noch aneinander, geben zeitweilig K ontakt miteinander, und werden zu anderer Zeit durch Erschütterungen unterbrochen. Hierbei k an n es leicht Vorkommen, daß die Zahl der gegebenen Signalschlüge nur teil­

weise im Fördermaschinenraum ankom m t und zu falscher Steuerung der Maschine V eranlassung gibt.

Sicherheit hiergegen w ird durch A nwendung arm ierter Bleikabel geboten, d a sic sich neben der großen Festig­

keit ihrer A rm atur auch an schlecht zugänglichen Stellen verlegen lassen. Gegen Feuchtigkeit bieten sie durch ihren Bleimantel unbedingten Schutz. Aus diesen Gründen sollte m an für die Signalleitungen der Schachtförderung im Interesse der unbedingten Sicher­

heit und Zuverlässigkeit ausnahmslos Kabel verwenden.

Ähnliche Störungen können bei Freileitungen

V o r ­

kommen, die vielfach noch zwischen Fördermaschine und H ängebank in Anw endung stehen. Bei Durch­

hang der obern Leitung können durch den Wind Drähte zusammenschlagen, wodurch der Stromkreis zwischen Fördermaschine und H ängebank geschlossen wird, und der Fördermaschinist ein Signal zur falschen Zeit erhält. Auch hiergegen schützt m an sich am sichersten durch Kabel

Von den verschiedenen Strom arten h a t sich für Signalanlagen Gleichstrom am besten bew ährt. Die Prüfung* auf Spannung und Ohmschen W iderstand ist m it Hilfe geeigneter Meßinstrumente w ährend des Betriebes einfacher auszuführen als bei W echselstrom;

außerdem können durch Gleichstrom Einschlagglocken betätigt werden, w ährend bei Wechselstrom Hassel­

wecker benutzt w erden müssen, die weniger klare Signale geben, also nicht so zuverlässig sind. Sind z. H. 2 Glocken in Serie geschaltet, so k ann es

V o r ­

kommen, daß zeitweise eine Glocke nicht säm tliche Signale unzweideutig abgibt. Gleichstrom ist dann dem Wechselstrom für Signalanlagen . bei der Schacht­

förderung unbedingt vorzuziehen.

Außer durch Fehler an einzelnen A pparaten können auch durch Mängel des angew andten Signalsystems Relriebstörüngen und falsche Signale bei den ge­

ringsten Defekten hervorgerufcn werden. Aus diesem Grunde sollen im folgenden einige Ausführungen der elektrischen Schachtsignale schematisch beschrieben und kritisch beleuchtet werden.

In Fig. 9 dient e i n e Stromquelle für die Signale sowohl von der H ängebank zur Fördermaschine als auch von den Füllörtern zur H ängebank. Es gehen zwei Leitungen A und B von der Fördermaschine über die H ängebank zu säm tlichen Sohlen. Die Glocken a, b, c und d sind mit dem einen Pole an die Leitung A angeschlosson, w ährend ihr zw eiter Pol E an Erde liegt. Entsprechend sind an die Leitung B die l'nterbrecherkontakte a ^ blf c1( angeschlossen. Zwischen

die Leitungen A und B ist die Kraftquelle M gelegt, sodaß der — ¡— Pol m it B, der - Pol m it A verbunden ist. Die Vorteile dieser Anlage liegen ausschließlich in den geringen Anschaffungskosten, w ährend die Nachteile sehr bedeutend sind. Da sämtliche Glocken

in einem gemeinsamen Stromkreise liegen, ertönen die Signale, die auf irgend einer Sohle oder Hänge­

bank abgegeben werden, an säm tlichen Anschlag­

punkten und im Förderinaschiuenraum. Der Förder- m aschinist soll grundsätzlich erst auf das zweite gleiche Signal, das ihm von der H ängebank gegeben wird, anfahren. Es kann hierbei

V o rk o m m en ,

daß aus der Grube ein Signal gegeben wird, während a n der H ängebank längere Zeit vergeht, bis das zweite Gegensignal abgegeben w erden kann. Irr- tüm er sind durch längeres W arten der Förder­

m aschinisten au f das zweite Signal nicht aus­

geschlossen. Es is t ferner möglich, daß von einer ändern als der Fördersohle ein Signal abgegeben w ird; der Anschläger auf der H ängebank gibt das Signal weiter, und so

k a n n

es

V o rk o m m en ,

daß auf der Fördersohle die Arbeiten noch nicht beendet sind, w enn der Förderkorb schon hochgezogen wird. Bei V erw endung der Erde als Rückleitung sowohl bei den K ontakten als auch bei den Glocken wird der ge­

ringste Erdschluß a n irgend einer Stelle die gesamte Anlage solange unbrauchbar machen, bis er beseitig!

ist. T ritt z. B. in dem K ontakte c ein Erdschluß auf, so geht der Strom von der B atterie einm al durch die Leitung A und durch säm tliche Glocken zur Erde, das andere Mal durch die Leitung B und gleichfalls zur Erde. Sämtliche Glocken werden im Augenblicke des Erdschlusses ertönen, und zw ar w ird bei einer

E in s c h la g g lo c k e

n u r

ein

Schlag vernehmbar, da der Hammer an der Schale hängen bleibt, während die Rasselwerke dauernd schellen. W ird von der Hänge­

b ank zur Fördermaschine eine unabhängige Signal-

(8)

844 G l ü c k a u f N i 27 .anlage ausgeführt, so kom m en einige derbezeiehneten

Nachteile in F o rtfa ll; es bleibt ab er die Gefahr, daß von mehreren Sohlen gleich/eilig ein Signal gegeben werden kann.

ii. Bei der Anordnung in E-ig. 10 ist gleichfalls nur eine Stromquelle vorhanden. Die Glocken und Kon-

Çbcke Fördermaxhine

r e

ß Hängeöank

zum Schacht

Kon/ak/e nach derFordermaschine

Räsenhangebank

I. Sohle K l ù m

ESohte

Fig. 10

ta k te sind im S ch ich te und Erde g e le g t; zu jeder Sohle sondere Leitungen verlegt, w irkt, daß Signale von jeder gegeben w erden können, auf die der Umschalter

an der H ängebank an sind jedoch zwei be- Der Umschalter .U be- beliebigen Sohle nicht sondern n u r von derjenigen, eingestellt ist. Die Signale werden bei dieser Anordnung von den Füllörtern nur zur H ängebank und von hier au s erst als Ausführung­

signal zur Fördermaschine gegeben. Der Maschinist fährt auf das erste ankonnnende Signal sofort an.

Auch diese Anordnung h a t verschiedene Nachteile.

Sind näm lich durch irgend einen Zufall die beiden Leitungen A u n d B verbunden, oder en tsteh t in B a n irgend einer Stelle ein E r d s c h l u ß , so w ird das au f der S o h l e gegebene S i g n a l s o f o r t i m F ö r d e r m a s c h i n e n r a u m e r t ö n e n . Der Maschinist würde infolgendessen zu früh anfahren, gegebenenfalls ehe die Arbeiten an der H ängebank beendet sind. Kom m t anderseits in den Leitungen k, lq, ks, oder in den angeschlossenen A pparaten ein Erdschluß vor, so werden, w ie schon oben erw ähnt, die Signale einmal bzw. dauernd u n d zw ar am Schacht und an der Fördermaschine ertönen. Der Strom verlauf ist aus dem Schema Idar zu ersehen. Diese Fehler werden durch Ausführung der Signalanlage nach dem Schem a in Fig. 11 beseitigt, das volle Betriebsicherheit gew ährt.

Hierbei ist die gesam te Signalanlage in eine für Schacht-H ängebank und eino für H ängebank-Förder­

m aschine getrennt. Ein Signal, das auf der Förder­

sohle gegeben wird, k ann nur auf der Hängebank, nicht aber a n der Fördermaschine ertönen. Durch Verbindung der Erdungen der Glocken und der Kon-

Hängebank

O1

Ç/ocke Fördermaschine Ç/ocke Hànÿebank

zum Schacht

Kontakte nach der Fördermaschine Rasenhängebank

I Sohle K Z

I Sohle [j£ K Z

00 ['

0 0 0

R A

Fig. 11.

ta k te durch eine Erdverbindun,

mehr irgendwo ein Erdschluß Betrieb erst dann stören,

gem einsame Leitung R fällt jede T ritt n ü n - auf, so kann er den w enn zugleich a n einer in der ganzen Anlage fort.

zw eiten entsprechenden Stelle ebenfalls ein Erdschluß vorhanden ist. Die W ahrscheinlichkeit hierfür ist aber sehr gering. Durch gew issenhafte Isolations­

messungen, die in bestim m ten Zeiträum en vorge­

nommen werden, wird ein e tw a vorhandener Fehler gefunden u n d beseitigt werden, ehe der entsprechende zweite Fehler a u f tritt. F erner können diese Fehler durch V erw endung geeigneter, oben bereits beschrie­

bener A pparate auf' ein Minimum besch ränk t werden.

Die Anlagekosten dieser A usführung gegenüber den beiden ändern stellen sich etw as höher, geben dafür aber auch eine Gew ähr für die Sicherheit des Betriebes.

Aus den drei beschriebenen System en lassen sich natürlich durch K om bination die verschiedensten K on­

struktionen ableiten, auf die die vorstehenden Aus­

führungen im w esentlichen A nw endung finden, sodaß

ein näheres Eingehen darauf sich erübrigt.

(9)

G. Juli 1907 G l ü c k a u f 845

Formänderung des Wassers bei hohem Druck.

Von Ingenieur G. H a g e m a n n .

Zur Messung der Verluste an W iderstandhöhen,

die in langen Rohrleitungen entstehen, dient der so­

genannte Reibungskoeffizient A, der auch R öhrenw ider- s taiu lg en an n tw ird . Allgemein wird A-J ' ^ilsd ie U rö ß e

d 2 g

der durch die R eibung an den Rolirwitnden verbrauchten Druckhöhe angesehen. Streng genommen muß man diese Reibung zerlegen in diejenige, welche an den M etallwänden als F orm änderung infolge von U n e b e n ­ h e i t e n auftritt, und in Reibung, die infolge des i n n e r n D r u c k e s dem W asserstrange m itgeteilt wird und sich so äußert, als ob die W änd e metallisch g latt w ären, aber durch die Pressung an letztem und in sich eine Geschwindigkeitsreduktion oder Verschiebung hervorgerufen würde, die nach der Mitte des Stranges hin in die tatsächliche Geschwindigkeit (als Maximum) übergeht, sich als R elativbcw egung darstellend.

Man stelle sich vor, daß sich ein Rohr mit metallisch reinen W änden mit derselben Geschwindigkeit in gleicher Richtung bew egt wie der W asserstrang. Dann herrscht keine Geschwindigkeitsreduktion, sondern nur Pressung in der W assersäule, die überall gleich ist.

Sobald die W ä n d e oder das Rohr festgehalten werden, tritt eine Veränderung der Flüssigkeitsteile und damit die bereits erw ähnte Geschwindigkeitsänderung von der Mitte des Rohres nach der Peripherie hin auf. Die von der Pressung abhängige Gesehwindigkeiksverzögerung oder Verschiebung nach den R ohrw andungen zu läß t sich als ein Bestandteil von X auf fassen; sie w ird nam entlich bei langen Leitungen und hohen Drucken zu berücksichtigen sein. In dem Formelmaterial, das w ir besitzen, sind von diesem Anteil in X nichts en t­

halten; A ist anscheinend (von verschiedenen Autoren verschieden) aus Versuchen hergeleitet. Die Oberfläche der W ände und die Beschaffenheit des Durchfluß­

m ediums a n sich sind nicht berücksichtigt. Die Ober- flächenbeschaffenheit ist den als Norm aufgestellten Durchmessern der Tabellen über die Druckverluste zu entnehmen, die ini Buchhandel erhältlich sind. Durch Abzug des von mir angegebenen Anteiles a n i n H errn Flüssigkeitsverlust läßt sich dann jener W e rt finden, der eigentlich durch F o r m ä n d e r u n g a n d e n R o h r ­ w ä n d e n verloren geht.

Es soll daher im nachfolgenden ein Koeffizient be­

stim m t werden, der die Verluste bei innerer Flüssig­

keitsreibung bei hohen Drucken darstellt; er soll x ge­

n a n n t werden. Durch S ubtraktion von x (für gebräuchliche Drucke bis 20 at) läßt sich bei Benutzung der bereits vorhandenen Tabellen der W iderstandverluste in R ohrleitungen der Anteil finden, der durch die mechanische Oberflächenbeschaffenheit der Rohr­

w andungen verloren geht; er stellt angenähert die Güte’

der Ausführung einer Rohrleitung dar und m acht einen Teil des W irkungsgrades der G esam tanlage aus.

In einem geraden Rohre von 1 m Länge, 200 mm Durchmesser , 314 qcm Querschnitt und dem

1 Vgl. Hütte.

XLni 27

atmosphärischen Drucke p = 1 bewege sich ein W asserstrom mit einer Geschwindigkeit von 2 m/sek.

Solange sich das R ohr m it gleicher Geschwindigkeit und in gleicher Richtung bewegt (s. Fig. 1), wird

y

T

Fig. 1.

X — 0 ; es k an n keine Form änderung des Flüssig- keitzustandes au f treten, vielmehr herrscht Gleichgewicht nach allen Richtungen. W ird das Rohr stillgehalten und dem W asser die-Geschwindigkeit c = 2 m erteilt, so tritt, metallisch reine Oberflächen der Rohrwände angenommen, der in Fig. 2 skizzierte Zustand der

Form änderung ein. Die Elem ente oder Flüssigkeits­

teilchen im Zentrum eilen u m die Größe x denjenigen an den W änden vor. x ist somit benutzbar zur Be­

stimm ung der tatsächlich auftretenden Verschiebearbeit.

Letztere nim m t selbstverständlich nach dem Zentrum zu ab. Der Verschiebearbeit oder i n n e r n Form ­ änderung entspricht für eine Längeneinheit die (ver­

lorene) W iderstandhöhe. Bei gleichem Druck über die gesamte Querschnittfläche stellt x die Größe der Ver­

zögerung, aus der sich die innere Form änderung der W assersäule bestim m en läßt, dar und ist demnach unm ittelbar fü r die B estimm ung des Reibungskoeffizien­

ten brauchbar.

Zur Bestimmung von x denke m an sich den Rohr­

strang um die y-Achse rotierend, mit einer Umfang­

geschwindigkeit v, die an den W änden auf 1 qcm einstweilen einen Druck von p = 1 a t ausüben möge.

Durch die R otation tr i t t genau dieselbe Form änderung auf. Das Gewacht von e tw a 35 kg der im Rohre be­

findlichen W asserm enge liefert n ach dem Ausdruck

2

(10)

G 1» c k ä u f

Nr. 27

, -1— die gew ünschte W andpressung. Dabei sinkt sie entsprechend der Geschwindigkeitsabnahm e nach der Mitte hin au f Null. Die gesam te Oberflächenpressung wird alsdann d n 1. 1 = 2 0 .3 ,1 4 . 100. 1 — 6280 kg, d. i. für 1 qcm Fläche = 62,8 kg. Die zugehörige Ge­

wichtm enge == 0,35 kg h a t die Masse m = 0,035.

Die Schw erpunktw irkung der in der Figur nicht u n te r­

s tü tz t gedachten Flüssigkeit liefert eigentlich für den V erlauf von x eine Kurve; der Einfachheit halber sei

von dieser W irkung abgesehen u nd für die Bestimm ung von x der lichte Durchmesser der Rohrleitung ein­

gesetzt, w a s fü r die P raxis genau genug erscheint.

Da, wie aus vorstehendem hervorgeht, 62,8 0,035. v 2

0,1 oder v 2

62,8.0,1 0,035

ist, so wird v — f ' j 18 m. F ü r die geometrische Darstellung in Fig. 2 w ird alsdann x aus der B etrachtung ge­

w onnen, daß für die Rotationseinheit, welche, die geometrische D arstellung erst ermöglicht, x eine F unktion der Umdrehungzahl n geworden ist. Letztere T a b e i l e ü b e r D r u c k h ö h e n v e r l u s t e d i e b e i h o h e n P r e s s u n g e n a u f t r e t o n ,

b c i A k k u m u l a t o r e n , S c l i m i e d e p r e s s e n u s w.

| Durcli- F (ldm ! flußmenffe

Druckhölienverbraiich bei AtSpsphäreh: Rolir-

durch- mes.ser in mm

;r Q

l/sek

10

1(K) 20

200

30 300

40 400

50 500

00 000

70 700

0,04 2,5 10.704

10.705

10,708 10,710

10.712 10,715

10,716 10,720

10,720 10,725.

10,724 10,730

10,728

10,735 40

0,09 5,0 7..109

7.110

7.118 7.112

' fegj

!

... .... .

7.136 7.140

7.145 7.150

7,154 7,100

7,103

7,170 60

0.10 10 5,310 5,332

5,320 | 5,340

5,348 5,360

5,364 0,380

5.380 0.400

5,396 0,420

5,412

0,440 80

0,20 15.7 4,220

4,230

4,252 4.200

4.278 4,290

4.304 4,320

4.330 4,350

4,356 4,3S0

4,382

4,410 100

0.58 35,3 2,805

2,870

2,810 2,940

2,815 3,040

2.820 3,110

2.825 3,180

2.830 3,250

2,835

3,320 150

1 02.8 2.110

2.300

2,120 2,400

2,130 2,500

2.140 2.000

2,150 2,700

2,160 2,800

2,170

2,900 200

1,0

,

.

98,1 1.716

1,920

1.732 2,äl0

1.748 2,500

1,764 2,880

1.780 3.200

1,796 3,520

1,812

3,840 250

2,2 141.3 1,422

1,000

1,444 1.920

1,466 2,180

1,48S 2,440

1.510 2,700

1,532 2,960

1.554

3,220 300

3,2 192,4 1.232

1,500

1.204 2,000

1,269 2,3S0

1,328 2,700

1,300 3,140

1.392 3,520

1,424

3.900 350

4 251,3 1.050

1,500

1.100 2.(XX)

1,150 2,500

1,200 3,000

1,250 3,500

1,300 4,000

1,350

4,500 400

5,3 318 0.953

1.500

1,006 2.KX)

1,059 2,700

1,112 3,300

1,105 3,900

1,218 4,500

1,271

5,100 450

0.5 392,7 0,865

1,400

0,930 2,100

¡ 1

1,000

3,500

1,125 4,200

1,190 4,900

1.255

5,000 500

9,r> 505 0,795

1,800

0.870

2,900

o.oa-»

4,000

1,(180 5,100

1.175 0.200

1.270 7,300

1,305

8,400 600

12,S 709 0,728

2,000

0,856 3,400

0,984 4,800

1,112 6,200

1.240 7,000

1,368 9,000

1,490

10,400 700

10,7 1005 0,007

2,400

0,834 4.600

1,001 0,500

1.108 8,400

1.335 10,300

1,502 12,200

1,669

14,000 800

20.8 1272 0,600

2.800

0,800 5,200

1,000 7,600

1.200 10,200

1,400 12.400

1,600 14,800

1,800

17,200 900

26 1570 0,000

2,800

0,920 5.200

1.180 7,600

1,440 10,000

1,700 12,400

1.960 14,800

2.220

17,200 1000

(11)

6. Juli 1907 G I ft c k a ii f 847

berechnet sich aus n — -

7

- — zu 1300 oder x = - ,1'!,-

d n 1300

= 0,01 m für den Querschnitt; L äßt m an letzte m gleichmäßig an der ganzen Volum enänderung teilnehmen, so wird x —

7

,"4^ 1 t = 0.003 cm. Die Ümfangge-

0,0314

sclnvindigkeit des Rohres um die y-Achse m it 13 m auf die Längeneinheit liefert demnach einen geome­

trischen W e rt von x = 0,003 cm für 1 a t Flüssig­

keitpressung. Die Form änderung bei dieser Geschwin­

digkeit besteht in dem Dreieck m it x und r als K atheten; sie liefert als Fläche 0,003 .1 0 — 0,03 qcm.

Der S chw erpunkt der Dreieckfläche m it 1/3 Grundlinie X Höhe ==' V.i-0,03 . 1 0 = r — 0,1 soll, wie bereits erw ähnt, mit dem wirklichen R adius als zusämm en- fallend betrachtet worden. Infolgedessen w ird die V olum enänderung 0,03 . 2 . 10 ;r = 0,0018 cdcin für 1 in Rohr oder 0.18 1 für 100 in Rohrläuge bei 1 a t Pressung. Da sich x m it der Umfauggeschwindig- keit entsprechend dem Drucke p direkt proportional verändert und einen W e rt a n Form änderung liefert, der einstweilen nur von der Flüssigkeitpressung a b ­ hängig ist, also von der eigentlichen Durchfluß­

geschwindigkeit nicht beeinflußt wird, so leuchtet ein, daß sich beim Durchströmen mit der gegebenen Geschwindigkeit von 2 m/sek ein dem Preßdruck verw andter W iderstand einstellen muß, dessen Größe

— \ 0,18 - — {— 0,18* -edem wird, entsprechend der endlichen und resultierenden Formänderung. In diesem F alle ergeben sich 0,25 edem für je 100 m Rohrlänge, 1 a t und 10 r t Rohrdurchmesser: bei 10 a t 2,50 edem;

bei 20 a t 5,00 edem usw.

Es will m ir daher scheinen, als ob die gebräuch­

liche Angabe des Druckhöhenverbrauches in dem von mir erläuterten Sinne ein Plus zu erfahren habe, das sich au s der Form änderung der Flüssigkeit an den W änden, abhängig von Geschwindigkeit und Druck, in der angedeuteten W eise herleitet.

Ich habe deshalb die in den Lehrbüchern ver­

breitete Tabelle der W assermengen Q und des Druck­

höhenverbrauchs um den W e rt der resultierenden Form änderung entsprechend um gearbeitet und dabei

Gesetz, betreffend die Abänderung- des Allgemeinen D as Allgemeine Berggesetz für die Preußischen S taaten vom 24. Juni 1865 (Gesetzsamml. S. 705) w ird, w ie folgt, abgeändert:

Artikel I.

1. Der § 1 erhält folgende F assu n g :

Die nachstehend bezeiehneten Mineralien sind vom YcrftigungsrecliUi des firundeigentüm ers ausgeschlossen:

Gold. Silber, Quecksilber. Eisen m it A usnahm e der Raseneisenerze, Blei, • Kupfer, Zinn, Zink, Kobalt, Nickel, Arsenik, Mangän, Antim on und Schwefel, gediegen und als Erze; *

Alaun- und Vitriolerze;

Steinkohle, B raunkohle und Graphit;

1 Preußisch«: Gesetzsammlung Xr. 22 .S. 115).

die normale Durchflußgeschwindigkeit von 2 m/sek in allen Fällen als praktisch beibehalten.

Aus der Tabelle ergibt sich vor allem, daß für große W iderstandhöhen die Rohrdurchmesser am besten in der Nähe der Pum pe eine Vergrößerung erfahren;

zum Beispiel würde für 70 a t bei 1000 mm Durchmesser der Rohrleitung der tabellarische Druckhöhenverbrauch

17 2

für 1 m W assergeschwindigkeit auf — - = 8,6 m sinken. Es ermöglicht sich so an Hand der obigen W erte die günstigsten Durchmesser für lange Leitungen (z. B. bei Turbinen) leicht zu bestimmen, sei es durch Herabsetzen der Geschwindigkeit des ‘ W assers oder Teilung der Menge in der Zeiteinheit auf mehrere Durchmesser. F ü r unreine Flüssigkeiten wird x eine F unktion des spezifischen Gewichtes bzw. ändert sich ihm proportional. Da nach den von mir aufgestellten W erten im Vergleich m it frühem W erten der Druek- höhenverbrauch mit den Durchmessern ganz erheblich wächst., so leuchtet ein, daß er bei Krüm m ern ebenfalls größere W erte annehm en muß, sofern nämlich die ein­

fachere Rechnungsweise bei Bestimmung an solchen Stellen beibehalten wird. Sie b esteht darin, daß die Differenz zwischen äußerer und innerer Bogenlänge als Maßstab der für 100 m b ek a n n ten Druckhöhenein­

buße benutzt wird. Es w äre demnach angebracht, Vergleiche m it ausgeführten Anlagen und den vor­

stehenden W erten zugänglich zu machen.

Man erkennt nunmehr, wieviel Energie bei hohen Drucken und großem Ventilsitz - Durchmesser durch Umformung der W asserm assen verloren geht, und wie ratsam es ist, hohe Um laufzahlen mit kleinen P um pen­

abm essungen zu wählen. Dies gilt auch für Hoch­

druckzentrifugalpumpen, w oselbst die -Formänderungen für die Zeiteinheit und Flächen- oder Querschnitteinheit ein Maximum werden. Die Verluste, die bei hohen Pressungen in Kolbenpumpen auftreten. lassen sich wesentlich herabsetzen, sofern richtige Geschwindig­

keiten durch veränderte Querschnitte und entsprechende Abrundungen an den kritischen Stellen getroffen werden.

F ür diese Zwecke, d. h. richtige W ahl der Abmessungen kann die Tabelle ebenfalls benutzt werden.

Berggesetzes vom 24. Juni 1865. Vom 18. Juni 1907.1 Steinsalz, Kali-, Magnesia- und Borsalze nebst den mit diesen Salzen au f der nämlichen L agerstätte vor­

kommenden Salzen und die Solquellen.

I>ie A ufsuchung und G ew innung dieser Mineralien unterliegt den Vorschriften des gegenw ärtigen Gesetzes.

2. H inter § 1 wird folgender § 1 a eingeschaltet:

Der E rw erb und Betrieb von Bergw erken für Rechnung des S ta a te s ist, sofern sich au s den nachstehenden Be­

stimmungen nicht ein anderes ergibt, allen berggesetzlichen Bestimmungen ebenfalls unterworfen.

3. Der § 2 wird durch folgende Bestim m ung ersetzt:

Die A ufsuchung und G ew innung der Steinkohle, des Steinsalzes sow ie der Kali-, M agnesia- und Borsalze nebst den m it diesen Salzen auf der näm lichen L agerstätte vor­

2*

(12)

848 G l ü c k a u f Nr. 27

komm enden Salzen u n d Solquellen s te h t allein dem S taa te

zu. Ausgenom men vo n dieser B estim m ung bleiben h in ­ sichtlich der Steinkohle die Provinzen Ostpreußen, B rande n­

burg, P om m ern und Schleswig-H olstein.

Der S ta a t kann d a s Recht zu r A ufsuchung und Ge­

w in n u n g des Steinsalzes, der K ali-, M agnesia- und Bor- salze sow ie der m it diesen Salzen a u f der näm lichen L ag e rs tä tte vorkomnienden Salze u n d Solquellen’ an andere Personen übertragen. Die Ü bertragung soll in der Regel gegen E ntgelt u n d auf Zeit erfolgen.

Zur A ufsuchung u n d G ew innung der Steinkohle bleiben dem S ta a te außer den von ihm zur Zeit betriebenen und den sonstigen in seinejn Besitzo befindlichen Feldern w eitere 2 5 0 Maximalfelder (§ 27 Abs. 1 Ziffer 2) Vor­

behalten. Die V erleihung erfolgt nach Maßgabe der Vorschriften im § 38 b Abs. 1, 3 u n d 4 u n d muß binnen drei J a h re n n ac h Inkra fttre te n des gegenw ärtigen Gesetzes nach g esu ch t und binnen w eiteren sechs M onaten a u s ­ gesprochen werden.

Im übrigen soll der S ta a t d a s Recht der Aufsuchung u n d G ew innung der Steinkohle a n andere Personen ü ber­

tragen. Die Ordnung der Ü bertragung erfolgt durch Gesetz.

A rtikel II.

1. Der § 3 erhält folgende F a ssu n g :

Die A ufsuchung der im § 1 bezeiehneten Mineralien auf ihren natürlichen A blagerungen — d a s Schürfen — ist in A nsehung der nach § 2 Abs. 1 dem S ta a te vor­

behaltenen Mineralien n u r dem S ta a te und den von diesem erm ächtigten Personen, in A nsehung der übrigen Mineralien dagegen einem jeden gestattet.

F ür die A ufsuchung gelten die nachstehenden Vor­

schriften:

2. Hinter § 3 w erden folgende §§ 3 a und 3 b ein­

geschoben:

§ 3 a.

Die Vorschriften im achten und neunten Titel dieses Gesetzes (von den Bergbehörden un d von der Bergpolizei) finden auf das Schürfen entsprechende Anwendung.

Der Schürfer k a n n durch Polizeiverordnung des Ober­

bergam ts verpflichtet werden, der Bergbehörde von dem Beginn und von der E instellung der Schürfarbeiten inner­

halb einer bestim m ten F ris t Anzeige zu machen. F erner k a n n durch P olizeiverordnung des Oberbergam ts die G eltung der §§ G7 bis 7 0 Und 7 2 bis 7 7 dieses Gesetzes mit den a u s der Sachlage sich ergebenden Änderungen auf S chürfarbeiten ausgedehnt werden.

§ 3b.

Die Bergbehörden sind zur G eheim haltung der zu ihrer am tlichen K enntnis gekom menen T atsac h en verpflichtet.

3. Im dritten Abs. des § 4 w erden die W o rte : „bis zu 2 0 0 F u ß “ erse tzt durch die W o rte : „bis zu sechzig M eter“,

Artikel III.

1. Der zw eite Abs. des § 14 fällt fort.

2. Der § 15 e r h ä lt folgende F a ssu n g :

Die Gültigkeit einer M utung is t dadurch bedingt, 1. daß das in der M utung bezeichnete Mineral an

dem angegebenen F u n d p u n k te (§ 14) auf seiner natürlichen A blagerung vor Einlegung der M utung entdeckt w orden ist und bei der am tlichen Unter­

suc hung in solcher Menge und Beschaffenheit nachgew iesen w ird, daß eine zu r w irtschaftlichen

V erw ertu n g führende bergm ännische G ew innung des Minerals möglich erscheint;

2. daß n ic h t bessere R echte auf den F und entgegen­

stehen.

I s t die auf einen F u n d eingelegte M utung infolge Überdeckung durch das Feld einer anderen M utung ungültig geworden, so k a n n der F und, w en n er s p ä te r w ieder ins Bergfreie fällt, nur von dem ersten Muter oder m it dessen E inw illigung zum G egenstand einer neuen M utung gem acht werden.

3. Der § 16 fällt fort,

4. Im ersten Abs. des § 17 tr itt an die Stelle des W o rte s: „Q u a d ra tla c h te rn “ das W o r t: „ Q u a d ra tm e te rn “.

5. Der erste Abs. des § 18 e rh ä lt folgende F assu n g : Die Angabe der Lage und Größe des Feldes sow ie die E inreichung des S itu a tio n srisse s (§ 17) müssen binnen sechs Monaten n ach P rä s e n ta tio n der M utung bei der zur A nnahm e der letzteren befugten Bergbehörde erfolgen.

6. Als vierter Abs. des § 18 w ird folgende B estim m ung eingefügt.

Mängel des S ituationsrisses, die nicht vom Oberberg- ainte beseitigt w erden i§ 33), h a t der M utung auf die Aufforderung der Bergbehörde binnen sechs W ochen abzuhelfen. Auf A n trag des Muters k a n n die F ris t a n ­ gemessen verlä n g ert werden. W erden die F risten ver­

säum t, so is t die M utung von A nfang a n ungültig.

7. H inter § 19 w ird folgender § 1 9 a eingeschoben:

W ird nach oder u n te r Verziclitleistung auf eine Mu­

tu n g au f den dieser zu Grunde liegenden F u n d oder auf einen ändern in demselben Borloch oder S chürfschacht aufgeschlossenen F u n d desselben Minerals eine neue M utung - eingelegt, so beginnt für letztere der Lauf der im § 18 Abs. 1 bestimm ten F r is t m it der P rä se n ta tio n der zu e rst eingelegten Mutung. Nach Ablauf von sechs M onaten nach der P rä s e n ta tio n der z u e rst eingelegten M utung k a n n eine neue M utung auf denselben F u n d oder auf einen in demselben Bohrloch oder S chürfschacht aufgeschlossenen F u n d desselben Minerals nicht mehr eingelegt werden.

W ird eine M utung infolge N ichteinhaltung der im

§ 18 Abs. 1 u n d 4 bestim m ten F risten von A nfang an ungültig, so k a n n eine neue M utung a u f denselben F u n d oder auf einen in demselben Bohrloch oder S chürfschacht aufgeschlossenen F u n d desselben Minerals ebenfalls nicht m ehr eingelegt werden.

Artikel IV.

1. Im § 2 0 Abs. 2 w ird das W o rt: „Q uadrat­

lachtern “ eifsetzt durch d a s W o rt: „Q uadratm etern".

2. Der § 27 erhält folgende F a ssu n g : Der Muter h a t das Recht,

1. in den Kreisen Siegen und Olpe des Regierungs­

bezirks A rnsberg und in den K reisen Altenkirchen und N euwied des Regierungsbezirks Koblenz ein Feld bis zu 110 0 0 0 qm,

2. in allen übrigen Landesteilen ein Feld bis zu 2 2 0 0 0 0 0 qm zu verlangen.

Der F u n d p u n k t muß s te ts in d a s verlangte Feld ein­

geschlossen w erden. Der A bsta nd des F u n d p u n k ts von jedem P u n k te der B egrenzung des Feldes d a rf bei 110 0 0 0 qm (Nr. 1) nicht unter 25 m uiul nicht über 5 0 0 m, bei 2 2 0 0 0 0 0 qm (Nr. 2) nicht u n te r 100 in

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6, Juli 1907 G l ü c k a u f 849

u n d nicht über 2 0 0 0 m betragen. Dieser Abstand

w ird auf dem kürzesten W ege durch das Feld' gemessen.

Freibleibende Flächenräum ö dürfen von dem Felde nicht um schlossen werden.

Im übrigen darf dom Felde jede beliebige, den Be­

dingungen des § 20 entsprechende Form gegeben werden, so w eit diesb n ac h der E ntscheidung des Oberbergamts zum Bergwerksbetriebe geeignet ist.

Abweichungen von diesen V orschriften ü ber den A b ­ s ta n d des F u n d p u n k ts un d die Form des Feldes sind nur zulässig, w enn sie durch besondere, vom W illen des Muters unabhängige U m stände gerechtfertigt werden.

3. Der § 28 erhält folgende F a s s u n g :

Sobald die Sachlage cs gestattet, h a t die Bergbehörde einen dem Mutter m indestens vierzehn Tage vorher be­

k a n n t zu machenden Termin anzusetzen, in welchem dieser seine S chlußerklärung über die Größe und Be­

grenzung des Feldes sow ie über etw aige Einsprüche und kollidierende A nsprüche Dritter abzugeben hat.

E rscheint der Muter im Termine nicht, so wird an g e­

nommen, er beharre bei seinem Anspruch auf Verleihung des Bergw erkseigentum s in dem auf dem S ituationsrisse (§ 17) angegebenen Felde und erw arte die E ntscheidung der Bergbehörde über seinen A nspruch sow ie über die etw aigen Einsprüche und Ansprüche Dritter.

Artikel V.

1. Am Schlüsse des dritten A bschnitts des zw eiten Titels des Allgemeinen Berggesetzes werden folgende Vor­

schriften eingeschaltet:

§ 38 a.

Die § § 12 bis 38 finden in Ansehung der im § 2 Abs. 2 bezeichneten Mineralien keine Anwendung. F ü r die letzteren gelten die Vorschriften der §§ 38 b und 38 c.

§ 38 b.

D as Bergw erkseigentum an den im § 2 Abs. 2 be­

zeichneten Mineralien w ird dem S taa te durch den Mi­

nister für Handel und Gewerbe verliehen.

Die Verleihung is t von dem N achweis abhängig, daß d as Mineral innerhalb des zu verleihenden Feldes auf seiner natürlichen Ablagerung in solcher Menge u n d Be­

schaffenheit entdeckt worden ist, daß eine zur w ir t­

schaftlichen V erw ertung führende bergm ännische G ew innung des Minerals möglich erscheint.

Die Verleihung erfolgt durch A usstellung einer m it Siegel und U nterschrift zu versehenden Urkunde, welche die' im § 34 unter Ziffer 1 bis 6 aufgezählten A ngaben enthalten und m it einem von einem konzessionierten M arkscheider' oder vereidigten Feldmesser angefertigten, der Vorschrift im § 17 Abs. 1 entsprechenden S itu a tio n s­

risse verbunden w erden muß.

Die V erleihungsurkunde ist durch den Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen S taa tsa n ze ig er zu ver­

öffentlichen.

§ 3 8 c.

Das nach Maßgabe des § 38 b begründete B ergw erks­

eigentuni des S ta a te s und den in § 2 Abs. 2 genannten Mineralien kann in der W eise belastet werden, daß demjenigen, zu dessen Gunsten die B elastung erfolgt, auf Zeit das vererbliche und veräußerliche Recht zusteht, die im § 2 Abs. 2 bezeichneten Mineralien innerhalb des auf dem S ituationsriß angegebenen Feldes n ac h den Be­

stim m ungen d e s gegenw ärtigen Gesetzes aufzusuchen und

zu gew innen und alle hierzu erforderlichen Anlagen unter und über Tage zu treffen.

W ä hrend des Bestehens eines nach Abs. 1 begrün­

deten. G ew innungsrechts finden alle Vorschriften des ge­

genw ärtigen Gesetzes über die Rechte und Pflichten des Bergw erkseigentüm ers (Bergwerksbesitzers, B ergbautrei­

benden, Werksbesitzers) mit A usnahm e der § § 39, 55, 65, 156. bis 162 und 164 m it der Maßgabe Anwendung, daß a n die Stelle des Bergw erkseigentümers (Bergwerks­

besitzers, Bergbautreibenden, Werksbesitzers) der Ge- w innungsbercchtigte tritt.

S teh t ein G ew innungsrecht der im Abs. 1 bezeichneten A rt zwei oder mehreren Mitberechtigten zu, so finden a u f die R echtsverhältnisse der Mitberechtigten die Vorschriften des vierten Titels des gegenw ärtigen Gesetzes A nwendung.

2. An die Stelle des zw eiten und dritten Abs. des

§ 50 treten folgende Bestimmungen:

F ü r d a s B ergwerkseigentum und d a s a u f G rund des

§ 38 c Abs. 1 begründete G ew innungsrecht gelten die sich au f G rundstücke beziehenden V orschriften des läür- gerlielicn Gesetzbuchs, so w e it nicht aus diesem Gesetze sich ein anderes ergibt.

Mit der gleichen B eschränkung .finden die für den Er­

w erb des E igentum s und die Ansprüche aus dem Eigentum a n ' Grundstücken geltenden V orschriften auf das Berg- w erkseigentum und d a s auf Grund des § 38 c Abs, 1 begründete G ew innungsrecht entsprechende Anwendung.

Die für selbständige Gerechtigkeiten geltenden Vor­

schriften der Artikel 22, 28 des Ausführungsgesetzes zur G rundbuchordnung vom 26. September 1899 (Gesetzsamml, S. 307), der A rtikel 15 bis 22 des Ausführungsgeset.zos zum Reichsgesetz über die Zw angsversteigerung und Z w an g s­

v erw altu n g vom 23. September 189!) (Gesetzsamml. S.

291) und des Artikels 7 6 des Preußischen • Gesetzes über die freiwillige G erichtsbarkeit vom 21. September 1899 (Gesetzsamml. S. 249) finden auf das nach § 38 e Abs. 1 begründete G ew innungsrecht A nwendung.

Bei der Bestellung eines G ew innungsrechts is t für dieses ein 'besonderes G rundbuehblatt anzulegen. Die Anlegung, w ird a u f dem G rundbuchblatte des Bergwerkes vermerkt.

Artikel VI.

Der § 59 Abs. 1 e rh ä lt folgende F a s s u n g :

Die zum Betrieb auf Bergwerken und Aufbereitungs­

a n stalten (§ 58) sow ie zum Betriebe von Schürfarbeiten dienenden Dampfkessel und Triebw erke unterliegen den Vorschriften der Gewerbegesetze.

Artikel VII.

Der § 1 9 2 a Abs. 2 erhält folgende F a s s u n g :

Gegen die Entscheidung des Oberbergamts auf Grund des § 15 Abs. 1 Ziffer 1, des § 27 Abs. 4 und des

§ 197 Abs. 1 findet innerhalb zwei W ochen von der Zustellung a n die Klage im V crw altungsstreitverfahren bei dem B ergausschusse sta tt.

Artikel VIII.

U nberührt von den Vorschriften im Artikel I dieses Gesetzes bleiben die provinzialrechtlichen Bestimmungen, w on ac h einzelne der im Artikel I bezeichneten Mineralien dem V erfügungsrecht des Grundeigentümers unterliegen oder noch andere als die im Artikel I bezeichneten Mineraliert vom Verfügungsrecht des Grundeigentüm ers ausgeschlossen sind, sow ie die Vorschriften des Allgemeinen Berggesetzes, über, die U m w andlung d e r gestreckten in gevierte Felder.

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850 G l ü c k a u f Nr. 27

U nberührt’ vo n den V orschriften im Artikel I des gegen­

w ärtige n Gesetzes bleiben ferner alle zur Zeit seines In­

krafttretens schon bestehenden Berechtigungen an den im Artikel 1 Ziffer 3 bezeichneten Mineralien sow ie die bis zu diesem Zeitpunkte durch Mutungen begründeten A n­

sprüche a u f V erleihung des B ergw erkseigentum s an solchen Mineralien.

Auch wird an den Rechten der früher reichsunm ittel­

baren S tandesherren sow ie derjenigen, w elchen auf Grund besonderer R echtstitel das Bergregal oder sonstige Berg­

b auvorrec hte. in gew issen Bezirken allgemein oder für einzelne Mineralien zustehen, durch d a s gegenw ärtige Gesetz nichts geändert.

S o w e it diese besonderen Rechtstitel den A nspruch be­

gründen, andere von der A ufsuchung oder G ew innung der im Artikel l Ziffer 3 bezeichneten Mineralien oder von der Er­

la n g u n g oder A usübung des Bergw erkscigcntum s an diesen Mineralien auszuschließen, k an n von dem Bevorrechtigten die

•Verleihung des B ergw erkseigentum s an den bezeichneten Mineralien a u f G rund derjenigen Bestimmungen des Allgemeinen Berggesetzes vom 24. Ju n i 1865 bea n sp ru ch t werden, welche vor dem Inkrafttreten des gegenw ärtigen Gesetzes in Geltung w aren .

A rtikel IX.

('ber Mutungen, w elche vor dem Inkrafttreten des g egenw ärtigen Gesetzes eingelegt w orden sind, is t vorbe­

h altlich der Bestim m ungen im £ 1 9 2 a Abs. 2 und 3 nach den bisherigen gesetzlichen V orschriften zu entscheiden.

Artikel X.

Mutungen, welche aufG ru n d desGesetzes vom 5 .Ju li 1905 (Gesetzsamml. S. 265), betreffend die A bänderung des All­

gemeinen Berggesetzes vom 24. J u n i 1865 1892, einge­

legt, von den Verleihungsbehörden aber zurückgewiesen w orden sind, gew ähren, sofern dem Muter der R echtsw eg n icht schon gemäß £ 23 des Allgemeinen Berggesetzes eröffnet ist, das Recht, den A nspruch auf Verleihung des Bergwerkseigentuiris gegen den S t a a t (Borgfiskus) binnen drei M onaten vojn Tage der V erkündung des gegenw ärtigen G esetzes an und, falls der die Mutung zurückw eisende Be­

schluß beziehungsw eise Rekursbescheid (§ 191 des Allge­

meinen Berggesetzes) e rst n ac h der V erkündung zugestellt wird, binnen drei Monaten se it dem T age dieser Zustellung durch gerichtliche Klage zu verfolgen.

W e r von dieser F ris t keinen Gebrauch macht, geht des Klagereehts gegen den S ta a t verlustig.

Jahresbericht des Vereins für die bergbaulief Dem Bericht entnehm en w ir das Folgende.

Daß das J a h r 1906, d a s für alle Zweige des deutschen Erw erbslebens glücklich und gew innbringend gew esen ist, a u c h dem lothringischen Eisenerzbergbau gedeihliche E n t­

w icklung und w eitern A ufschw ung gebracht hat, zeigt, die erhebliche Steigerung der Eisenerzförderung Lothringens.

Im J a h re 19 0 5 betrug sie 1 1 90 7 71 5 t, dem gegenüber zeigt d a s B erichtjahr m it einer F örderung von 13 8 3 4 4 8 5 t eine Zunahm e von 1 9 2 6 7 6 0 t — 16,2 pCt. Die N achfrage nach Erz w a r se h r groß und um sie voll zu befriedigen, ' hätte die Steigerung der F örderung noch viel bedeutender

sein m üssen. Dem sta n d ab e r ein großer Mangel a n A rbeitskräften und im F rü h ja h r und H erbst ein in gleichem Maße bisher u n b ek a n n te r W agenm angel entgegen. Von den

Artikel XL

Sind zw ischen Feldern oder Fcldestcilen, welche zur G ew innung der im Artikel I Ziffer 3 bezeichneten Mineralien bereits vor In k ra fttre te n des gegenw ärtigen Gesetzes v e r­

liehen w aren , im Bergfreien liegende Feldesteile g anz oder zum Teil eingeschlossen und diese Feldesteile ihrer Form oder Größe nach so beschaffen, daß eine selbständige Ge­

w in n u n g des Minerals nicht lohnen würde, so k a n n von den Eigentümern der benachbarten Bergwerke die Ver­

leihung des B ergw erkseigentum s für die eingeschlosscnen Feldesteile a u f Grund derjenigen Bestim m ungen des Allge­

meinen Berggesetzes, bea n sp ru ch t w erden, welche vor dem Inkrafttreten des vorliegenden Gesetzes in Geltung w aren.

( regen die E ntscheidung des Oberbergamts findet inner­

halb zwei W ochen von der Z ustellung an die K lage im V erw altungsstreitverfahren bei dem B ergaussehusse sta tt.

Gegen die Entscheidung des B e rgausschusses ist das Rechtsmittel der Revision bei dem Oberverw altungsgerichte gegeben.

Artikel XII.

Insow eit a u f Solquellen, die m it den im Artikel I Nr. 3 Abs. 1 bezeichneten Salzen au f der nämlichen Lager­

s tä tte Vorkommen, vor dem 1. F ebruar 19 0 7 Schürfarbeiten begonnen w orden sind, die' bis zum Inkrafttreten des gegenw ärtigen Gesetzes nicht zur Fiindigkeit geführt haben, dürfen die S chürfarbeiten fortgesetzt w erden. W ird au f G rund derselben in n e rh a lb eines Ja h re s nach dem In k ra ft­

treten des gegenw ärtigen Gesetzes ein F und gemacht, so verbleibt dem Finder der A nspruch auf V erleihung des Berg­

w erkseigentum s an der Solquelle nach Maßgabe der se it­

herigen Bestim m ungen des Allgemeinen Berggesetzes.

Der S ta a t is t befugt, die A btretung des Fundes binnen drei M onaten nach dem Ablaufe des Tages der M utung gegen Entschädigung zu verlangen. Bei B em essung der E ntschädigung bleibt jedoch der G ew inn außer Ansatz, der a u s der künftigen A u sn u tz u n g der Quelle für den U nternehm er entstehen kann.

Artikel XIII.

S ow e it in Gesetzen auf V orschriften verw iesen ist, welche durch dieses Gesetz abgeändert werden, treten an deren Stelle die entsprechenden neuen Vorschriften.

Artikel XIV.

Dieses Gesetz tr itt am 8. Juli 1907 in Kraft.

Mit der A usführung dieses Gesetzes wird der Minister für Handel und Gewerbe beauftragt.

n Interessen Lothringens für das Jahr 1906.

geförderten Erzmengen blieben 5 4 ,2 0 pCt in - Lothringen u nd gingen 15,47 pCt nach der S aar, 15.17 pCt nach dem Rhein und W estfalen und 8,51 pCt nach Luxemburg.

E tw a 6 pCt wurden im Auslande, in F rankreich und Belgien, verhüttet. Diese A ngaben entsta m m e n der bergbehördlichen S ta t is tik ; die V erein ssta tistik ist n ic h t vollständig, d a einige: kleine Vereinsgruben bisher keine sta tistisc h en An­

gaben geliefert haben.

Die A r b e i t e r z a h l , welche 1 9 0 5 12 8 0 6 betrug, stieg bis Ende 1906 auf 14 283. also um 1 4 7 7 Köpfe oder

11,5 pCt. Daß ihre Zunahm e hin ter der der Forderung um e t w a 5 pCt zurückgeblieben ist, zeigt, daß die Leistung auf den Kopf zugeiiömmen h at. Der Grund der Zunahm e ist nicht ohne w eiteres ersichtlich. W ahrscheinlich is t er

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