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Eine Siedlung der Przeworsk-Kultur in Kryspinów, FSt. 3, Gde. Liszki, Woiw. małopolskie

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Academic year: 2022

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Eine Siedlung der Przeworsk-Kultur in Kryspinów, FSt. 3, Gde. Liszki, Woiw. małopolskie

Abb. 1. Kryspinów, Gde. Liszki, Kr. Kraków, Woiw. małopolskie a - Gräberfeld (FSl. 2); b - Siedlung (FSt. 3)

Die Siedlung der Przeworsk-Kultur in Kryspinów, Gde. Liszki, FSt. 3, liegt am Rande eines auf das Weichseltal zu herabfallenden hohen Abhangs, etwa 450 m von dem am rechten Ufer des Sanka-Flußes an dem Ort dessen Mündung in die Weichsel gelegenen Gräberfeld (FSt. 2) entfernt (Abb. 1).

Mit den Rettungsgrabungen von 1998 fanden die an dieser Fundstelle durchgefuhrten grabungsmäßigen Forschungen von 1993-1997 ihre Fortsetzung. In der letzten Grabungssaison wurde ein Areal von 9,5 Ar durchgegraben, damit beträgt die bisher erforschte Fläche 37,5

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99 Ar. Ein Teil der Fundstelle wurde vor der Aufnahme der Ausgrabungen zerstört, so daß derzeit keine Möglichkeit gegeben ist, die ursprüngliche Ausdehnung der Siedlung einzuschätzen. Aufgrund der Verteilung der verstreut vorliegenden Lesefunde ist anzunehmen, daß ca. ein Viertel des erhaltenen Siedlungsbereiches erforscht worden ist, wobei es anzumerken gilt, daß die nördliche Peripherie der Fundstelle wegen des dort schwer zugänglichen Geländes nur annähernd bestimmt werden konnte.

Im Jahre 1998 wurden gänzlich oder in einigen Fällen nur teilweise 204 Objekte erforscht.

Es handelt sich dabei um die die Reste von Wohnbauten oder Wohn-Wirtschaftsgebäuden (u.a. 173A, 178, 206, 214, 215, 234), höchstwahrscheinlich mit der Produktionstätigkeit zusammenhängenden Objekten (u.a. Objekt 233, in dem zahlreiche Fragmente von Gußtiegeln und schwer eindeutig bestimmbare Fragmente von Gegenständen aus Bronze und Eisen), wie auch um Pfostengruben sowie Objekte von nicht näher bestimmbarer Funktion. Sämtliche Objekte, die als Wohn-Wirtschaftsobjekte bezeichnet worden sind, zeichneten sich als gut erkennbare rechteckige Gruben mit Ausmaßen von ca. 6 x 4 m vorwiegend in 40 cm Tiefe aus. Ihre Füllung trug durchweg einen einheitlichen Charakter und die gleiche Färbung — von dunkelbraun bis schwarz. In allen Fällen war die Längsachse des Objektes ost-westlich ausgerichtet.

Im Jahre 1998 wurde das im Siedlungsbereich bisher größte Objekt vom Wohncharakter entdeckt (Obj. 214), der Ausmaße bei ca. 7,5 x 5 m betragen (Abb. 2). Ca. 1-1,5 m von seinem NW- und NE-Eckteil entfernt, kamen zwei sehr große, möglicherweise mit dem Bestehen sonstiger Außenbauten verbundene Pfostengruben zum Vorschein. Die übrigen gänzlich erforschten Objekte entsprechen der Größe nach (5-6 x 3-5 m) den anderen derartigen Objekten an der Fundstelle von Kryspinów. Die geringsten Ausmaße hätte mit ca. 3,2 x 2,5 m das Objekt 173A - sollte es sich dabei überhaupt um ein Wohnobjekt handeln. Nach den stratigraphischen Befunden zu urteilen, bildet dieses Objekt zusammen mit dem 1997 aufgedeckten Objekte 173, das durch eine an der Fundstelle 3 von Kryspinów bisher nicht belegte Steinkonstruktion aufweist, ein Ganzes. Es handelt sich dabei um eine bogenförmig verlaufende, ca. 30-40 cm breite und ca. 220 cm lange Mauer aus Kalksteinen geringer Größe.

Bei den Forschungen wurden auch die Unterschiede in der Konstruktion der Objekte erfaßt. Sie bestehen u.a. in der unterschiedlichen Anzahl, Größe und Tiefe von Pfostengruben.

Auch die in den vorangegangenen Grabungskampagnen beobachtete schräge Ausrichtung mancher Pfosten fand ihre Bestätigung.

Die von der Bodenfläche an gemessene Tiefe aller Objekte, die als Wohn- bzw. Wohn- Wirtschaftsobjekte angesehen wurden, ist größer als 1 m, wohingegen die Tiefe der damit zusammenhängenden Pfostengruben bis zu 1,8 m beträgt. Die Anzahl der entlang der Wände und unter dem Objektboden angeordneten Pfostengruben liegt in den Einzelfallen bei über 30 (die Pflöcke geringerer Größe nicht mit gerechnet). In allen Objekten, in denen eine besonders große Pflöckenzahl erfaßt wurde (173A, 214, 234), waren die Pfosten im NW- oder N-Teil des jeweiligen Objektes konzentriert; möglicherweise dürfte dies mit dem Vorhandensein zusätzlicher Konstruktionen im Inneren des Gebäudes in Verbindung zu setzen sein.

In Objekten 214 und 250 kamen Herdstellen mit ca. 1 m Durchmesser zum Vorschein, die von Steinen umgeben waren. Im ersteren Objekt fanden sie sich im östlichen Teil des Objektes, in einem rechteckigen an die Wand anschließenden Anbau. Im Objekt 250 dagegen befand sich die Herdstelle im NW-Teil. Bei den übrigen Objekten, die als Wohnobjekte zu

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Abb. 2. Kryspinów,Gde. Liszki, Kr. Kraków, FSt.3

Umriß desObjektes 214in 50 cmTiefe(ein Teil desObjektes mit Herdslelle stammt von 90 cm Tiefe).

1 - Füllung vondunkelbraunerFarbe; 2- Füllung mit großer Mengevon Holzkohleresten; 3 - Pfostengruben; 4 -Holzkohle;

5 - orangefarbenegebrannteSandschicht

betrachten sind, ist mit Ausnahme des Objektes 205A höchstwahrscheinlich auch das Vorhandensein einer Herdstelle anzunehmen. Dafür spricht nämlich eine deutliche Anhäufung von Holzkohleresten auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche.

Im Fall von drei Objekten wurde der Einsturz des ursprünglich wohl zur Festigung der Wände dienenden Lehmbewurfs nachgewiesen. Besonders zahlreiche Fragmente desselben traten im Objekt 206 auf, in dem eine Lehmbewurfsschicht mit einer Mächtigkeit von einigen

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101 Dutzend Zentimetern ca. 60% der Objektfläche bedeckte. In den zwei übrigen Objekten (215, 250) ließ sich der Lehmbewurfseinsturz nur im N-Teil der Objekte feststellen.

Einen anderen Charakter trägt ein übererdiges Objekt, gebildet durch vier (oder fünf) durch Lehmbewurf verstärkte Pfostengruben (Obj. 210, 258, 264 und 291, vielleicht auch Obj. 255). Die genannten Objekte bilden einen Trapez bzw. mehr oder weniger regelrecht ausgebildeten Fünfeck mit ca. 2,5 m Seitenlange. Diese Objekte erbrachten spärliches, für die Chronologie kaum aussagefähiges Fundmaterial.

Die Forschungen von 1998 haben zu keinen Änderungen in dem bisher geltenden chronologischen Rahmen des Bestehens der Siedlung geführt. Die Anfänge ihrer Nutzung reichen auf die Stufe A2 der jüngeren vorrömischen Eisenzeit zurück, und ihr Ende fällt an den Anfang des 3. Jh. n. Chr., d.h. in die Stufe Cl (Godłowski 1995a, 126; Kaczanowski 1996, 121). Aufgrund der Auswertung der metallenen Funde und der Vorergebnisse der Keramikanalyse kann man feststellen, daß im südlichen Bereich des erforschten Geländes Objekte vorhanden waren, die an den Ausgang der jüngeren vorrömischen Eisenzeit zu datieren sind, während im mittleren und nördlichen Bereich solche zum Vorschein gekommen sind, die in die frühe und jüngere römische Kaiserzeit zu setzen sind. Eine weitere Einengung dieser Zeitansätze wird erst nach Durchführung einer eingehenden Aufarbeitung der Keramik möglich sein.

Zu den frühest datierbaren Denkmälern gehören Fragmente von dünnwandiger, durch Bemalung verzierter Drehscheibenkeramik, deren besonders reichhaltiges Vorhandensein im Objekt 234 zu beobachten war. Fragmente der bemalten Keramik traten ferner auch in der Füllung eines kleinen Objektes — 205B - auf. In den oberen Partien des Objektes 243 kam dagegen handgemachte Ware mit den Merkmalen der jüngeren vorrömischen Eisenzeit zum Vorschein. Die Reste von dünnwandigen Drehscheibengefäßen und handgemachter, für die jüngere vorrömische Eisenzeit charakteristischen Keramik fanden sich auch in der Füllung anderer Objekte (Obj. 205A u. 243). Im Objekt 234 wurden überdies ein einteiliger Beinkamm und ein Bronzering ähnlich dem Typ 20 nach Ch. Beckmann gefunden. Dieser Typ wird an den Übergang von der jüngeren vorrömischen Eisenzeit zu der römischen Kaiserzeit sowie in die ältere römische Kaiserzeit zeitlich gesetzt. Ähnliche Zeitstellung nimmt die in der Nähe des Objektes 214 gefundene Eisenfibel ein, wohl ein Importstück, das den frühen gallischen Formen, den sogenannten Flügelfibeln angenähert ist, die in die Regierungszeit des Augustus und Tiberius datiert werden. In die Stufe B2 gehört wohl die in der Deckenpartie des Objektes 178 belegte Kniefibel Serie 9 Gruppe V nach Almgren, in die Stufe B2/C1 zu datieren sind dagegen die im Sohlebereich des Humus über dem Objekt 216 belegte Bronzefibel A V 129 sowie die in der Füllung des Objektes 215 gefundene aus Bronze und Eisen gefertigte, dem Typ A V 98 angenäherte Fibel.

Die jüngste zeitliche Stellung nimmt das zuvor behandelte Objekt 214 ein. Die Bestimmung eines späten Zeitansatzes dieses Objektes war durch ein in seinem Bodenbereich gefundenes Fragment von Terra Sigillata aus Rheinzabern (höchstwahrscheinlich aus der Werkstatt BF ATTONI - nach der Bestimmung durch Mag. A. Przychodni), datiert in die Zeit des Commodus und Septimus Severus, möglich. Dieses Objekt beinhaltete überdies zwei Perlen - eine gläserne, angenähert dem Typ 383 nach M. Tempelmann-Mączyńska, sowie eine aus Fayence, der Gruppe XVIII nach Tempelmann-Mączyńska zuweisbar. Im Sohlebereich des Objektes traten ferner auch Fragmente von Drehscheibenkeramik auf.

Aufgrund der oben angeführten Belege ist das Objekt 214 in die Stufe Cla zu datieren. Es gehört damit zu den jüngsten bisher im Bereich der Siedlung von Kryspinów belegten Objekten.

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Die Ergebnisse der in Kryspinów durchgeführten Forschungen sind von großer Bedeutung für die Studien zur Besiedlung in der jüngeren vorrömischen Eisenzeit und der römischen Kaiserzeit. Das dabei geborgene Fundgut bestätigt die früheren bei der Erforschung des Gräberfeldes und der Siedlung gemachten Beobachtungen bezüglich der Fortsetzung der keltischen Traditionen (d.h. der Tyniec-Gruppe) in der frührömischen Kaiserzeit. Gleichzeitig deuten manche Konstruktionsmerkmale - die Anwendung von Steinen zur Festigung der Pfosten und anderer Elemente der Wohnbauten - wie auch einige Fundstücke (vor allem Keramik) auf die Beziehungen der Siedlungsbewohner von Kryspinów zu dem Millieu der Püchov-Kultur, deren Siedlung auf dem gegenüberliegenden Weichselufer in Kraków- Pychowice entdeckt worden ist (vgl. Godlowski 1995b, 86-87; Kaczanowski 1996, 124).

Als eine der bisher ungelösten Fragen bleibt die Erfassung einer zeitlichen Beziehung zwischen der Siedlung und dem Gräberfeld. Die ältesten Funde aus dem Gräberfeld sind an den Ausgang der jüngeren vorrömischen Eisenzeit, die jüngsten dagegen wohl in das 4. Jh.

n. Chr., zu setzen. Allerdings liegen bisher keine Funde vor, die die Nutzung der Siedlung bis in die diese Zeit hinein bestätigen könnten (vgl. Godlowski 1995a, 126; Kaczanowski 1996,121). Nach Prof. K. Godlowski könnte das bedeuten, daß die Benutzer des Gräberfeldes von Kryspinów in der Zeit nach dem Anfang des 3. Jh. anderswo gelebt haben müßten (vgl.

Godlowski 1995a, 126).

Literatur Godlowski K.

1995a Okres lateński i rzymski, [in:] Pradzieje i średniowiecze, “Natura i Kultura w Krajobrazie Jury“, Kraków, S. 113-136.

1995b Die ältere Kaiserzeit in der Umgebung von Kraków, [in:] Kelten, Germanen, Römer im Mitteldonaugebiet von Ausklang der Latene-Zivilisation bis zum 2. Jahrhundert, Bmo- Nitra, S. 83-102.

Kaczanowski P.

1996 Złota moneta celtycka z osady kultury przeworskiej w Kryspinowie, woj. Kraków,

„Sprawozdania Archeologiczne“ nr 48, S. 119-133.

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