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Glückauf, Jg. 40, No. 48

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A?. 48. 40. J a h r g a n g ,

Glückauf

Essen (Ruhr), 26. N ovem ber 1904.

B e r g - u n d H ü t t e n m ä n n i s c h e Z e i t s c h r i f t .

Ab o n n c m en t s p r e i s vierteljährlich : I n s e r a t e :

b e i A b h o lu n g in d a r D r u c k e r e i . . ...5 ,,/c die v ie r m a l g e s p a lte n e Nonp.-Zeile o d er d e re n R a u m 25 P f g . bei P o s t b e z u g u n d d u r c h den B u c h h a n d e l ... 6

u n t e r S tr e i f b a n d f ü r D e u ts c h la n d , Ö ste r r e ic h - Ü n g a r n u nd L u x e m b u r g 8 N ih e r e s ü b e r diB I n s e r a t b e d in g u n g e n bei w ie d e r h o lte r A u f n a h m , e r g i b t u n t e r S tr e i f b a n d im W e l t p o s t v e r e i n ...9 j d “ “ f W u n s c h z u r V e r f ü g u n g s te h e n d e T a r if .

E in z e ln u m m e r n w erd en n u r in A u s n a h m e f iü le n ab g e g e b e n .

I n h a l t : Seite D e r S c h ü t t e l h o r d v o n E s s e r . Von Dipl. Berg­

ingenieur P . E s s e r ... 1481 E i n e e l e k t r i s c h e . K o h l e u t r a n s p o r t b a h n . Von

Bergreferondar Schulz, D u d w e l l o r ... 1485 V e r d a m p f u n g s v e r s u c h a u f Z e c h e R h e i n - E l b e ,

S c h a c h t I I I ... . 1487 E n t w u r f e i n e s D e s o t z e s , b e t r e f f e n d d i e B e ­

t e i l i g u n g d e s S t a a t e s a n d e r B e r g w e r k s ­ g e s e l l s c h a f t I - I i b e r n i a zu H e r n e . . . . 1488 Z u r S t a t i s t i k d e r S c h a c h t f ö r d e r s e i l e im

O b e r b e r g a m t s b e z i r k D o r t m u n d f ü r d a s

J a h r 1 9 0 3 1495

T e c h n i k : S p i i l v e r s a t z v e r f a h r e n ... 1497 V o l k s w i r t s c h a f t u n d S t a t i s t i k : Ergebnisse des

Stein- und B raunkohlen-Bergbaues in Preußen in den ersten 3 Vierteljahren 190 4 , verglichen m it den ersten 3 Vierteljahren 1903. Kohlengewinnung im Deutschen Reich in den Monaten Ja n u a r bis Oktober 1903 und 190 4 . Ein- und Ausfuhr des deutschen Zollgebiets an Steinkohlen, B raun­

kohlen und Koks in den Monaten Ja n u a r bis Oktober 1903 und 1904 ...

G e s e t z g e b u n g u n d V e r w a l t u n g : Dampfkessel- Überwachungs-Verein der Zechen im Oberbergamts- bezirk Dortmund, E s s e n - R u h r ...

V e r k e h r s w e s e n : Kohlen- und Koksbewegung in den Rheinluifen zu Ruhrort, Duisburg und Hoch­

feld. Wagengostellung für die im R uhr-, Ober- schlesischen und Saar - Kohlenrevier belegenen Zechen, Kokoreien und Brikottwerke. ßetriebs- ergobnisso der deutschen Eisenbahnen . . . . M a r k t b e r i c h t e : Essener Börse. Die Richtpreise

des Rheinisch - Westfälischen Kohlen - Syndikats.

Ausländischer Eisenmarkt. Metallmarkt (London).

Notierungen auf dem englischen Kohlen- und Frachtenmarkt. Marktnotizen über. Nebenprodukte P a t e n t b e r i c h t ... ...

B ü c h e r s c h a u ...

Z e i t s c h r i f t o r i s c h a u ...

P e r s o n a l i e n ...

Seite

1 4 9 8

1499

J 4 9 9

15 0 0 1502 1 5 0 5 1507 1 5 0 8

Der Seliiittellicrd v o n Jissei*.

Von Dipl. Bergingenieur P. E s s e r . Seit einigen J a h re n erscheinen in der A ufbereitung

die sogen. Stoß- oder Schüttelhcrde, die besim m t sind, die Mehlsetzmaschine m öglichst zu ersetzen, und bei der V erarbeitung von Setzsanden und röscheren Schlämmen, also als Zwischenapparat zwischen der Feinkornsetzmaschine und dem Rundherd, auch sehr bald eine ausgedehnte Verwendung gefunden haben. W ie stets bei N euerungen entstand in kurzer Zeit eine ganze Reibe von Herden der vorerwähnten A rt, so der Wilfley- H erd, der Buss-Table, der Cardsclie H erd, der Ferraris- Overstrom-Herd u. a , deren Konstruktion im einzelnen nach den verschiedensten Gesichtspunkten durckgefiihrt is t; jedoch weisen sie alle n u r Abweichungen in den einzelnen, den Herd zusammensetzenden Teilen auf, w ährend’ das Prinzip der Arbeitsweise bei allen Herden fast gleich ist. Dieses Prinzip bestellt darin, daß das zu verarbeitende G u t auf eine geneigte, m it RifFelungen versehene Herdtafel aufgegeben wird, die Längsstöße e rh ält und dadurch eine schnelle hin- und hergehende Bewegung ausführt. Durch den der H erd­

*) Von den übrigen auf die Kräften sehen wir hier ab.

Gutteilchen einwirkenden

tafel erteilten Stoß g elangt das Erzgemiseh vorwärts und wird zugleich während dieser Vorwärtsbewegung einem ständig über die geneigte Herdfläche fließenden W asserstrom ausgesetzt, der auf die Gutteilchen ver­

schieden und zwar gem äß ihrem spez. Gewicht ein­

wirkt, sodaß die spez. leichteren sich schneller als die schwereren lierunterhewegen, da letztere dem W asserstrom einen größeren W iderstand entgegenzusetzen vermögen.*) J e weiter sich demnach das G u t auf der Herdfläclie fort-bewegt, desto größer wird die Scheidung der einzelnen, verschiedenartigen Teilchen voneinander sein, und nach einiger Zeit ist sie derartig fortgeschritten, daß die verschiedenen Mineralien sich gem äß ihrem spez. Gewicht in Streifen nebeneinander a u f der H erd­

fläche ablagern und durch geeignete Vorrichtungen jedes für sich abgefangen werden können. Tn großen Zügen ist dies das Prinzip der Arbeitsweise, nach welchem fast alle Schüttelherde arbeiten, während die Abweichungen im einzelnen, auf die vorher hingewiesen wurde, sich auf die verschiedenen Teile des Herdes beziehen, so auf die Anordnung des Antriebes, ferner die A usbildung der Herdtafel, die entweder m it auf­

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Kr. iS. 1482

-

26. November 1904.

hauptsächlich 2 K räfte wirksam, näm lich der der ge­

neigten H erdplatte erteilte Stoß und der über sie herabfließende 'W asserstrom, welcher senkrecht oder in irgend einem W inkel zu diesem Stoße wirkt.

Im Gegensätze hierzu tre te n bei der vorliegenden H erdkonstruktion 3 K räfte in T ätigkeit, näm lich die beiden vorher genannten, zu denen noch der durch Heben und Senken der H erdtafel hervorgerufche Stoß in der Q uerrichtung oder Diagonale t r i t t und zwar au f der ganzen Länge des Herdes. Die A nordnung ist nun derartig getroffen, daß die Stöße in der Läiigs- und Querrichtung zusammen wirken und der W asser­

strom zeitweise stärk er und schwächer a u f tr itt; die stärkere E inw irkung des letzteren t r i t t gleichzeitig während der durch die Stöße schon erfolgenden Trennung, der verschiedenartigen Gemengteilchen ein.

Durch die E inw irkung der Komponente in der Quer- richtuug wird erreicht, daß die Erzteilchen sich lang­

samer über die geneigte Herdfläche herunterbewegen, da letztere bei der größten W irk u n g des Stoßes in der L ängsrichtung und desjenigen entgegen der N eigung sich fast in horizontaler Lage befindet; sobald die N eigung allmählich wieder vergrößert wird, w irkt a u f die Teilchen ein stärkerer W asserstrom , der die spezifisch leichteren schneller hinunterspült.

Die m aschinell-technische A nordnung zum Heben der Herdtafel lä ß t sich in der einfachsten Weise, z. B. durch Keile, Exzenter, Schwingen usw., durchführen und bedingt durchaus keine großen Veränderungen älteren K onstruktionen gegenüber.

D as vorliegende Verfahren zam Separieren auf Schüttelherden ist in der Versuchsstation der Maschinen­

b au-A nstalt „ H u m b o ld t“ in K a lk entstanden, welche die Inhaberin der diesbezüglichen P a te n te ist. D o rt sind auch die H erde in den verschiedensten K onstruktionen ausprobiert worden. A u f G rund dieser Versuche is t die in Fig. 2 dargestellte A usführung festgelegt, worden.

genagelten Leisten oder m it eingearbeiteten Rillen ver­

sehen sein kann, die Killelungen selbst, die entweder parallel der S toßrichtung oder in einem W inkel zu ihr bis zum Ende der H erdtafel durchgeführt, in der Diagonale oder einer K urve abgeschnitten sein können, die A nbringung der W ässerbrausen und sonstige kleine Ä nderungen.

In der vorbesekriebenen Weise la g e rt sich jedes M ineral nach seinem spez. Gewicht in einer K urve ab, die einer Parabel am nächsten honnnt (Fig. 1);

hierdurch wird ein ziemlich bedeutender Teil der H erdtafel (ABC) nicht ausgenutzt und kom m t also für die Separation nicht in Betracht.

P i f f . 1 .

ln neuester Zeit ist es nun nach einer Keihe

von V e r s u c h e n gelungen, eine Ä nderung in dem Prinzip

der Arbeitsweise vorzunehmen, und zwar dadurch, daß dem H erde eine kom binierte Bewegung erteilt wird.

Die H erd p latte erh ä lt dabei nicht n u r eine hin- und hergeheudo Bewegung, sondern wird gleichzeitig ge­

hoben und gesenkt, was sich leicht durch eine Anzahl von verschiedenen V orrichtungen im einzelnen bewerk­

stelligen läß t.

Sieht m an von anderen, auf die Erzteilchen bei der Separation a u f Stoß- oder Sch üttelherdeu. ein wirkenden K räften ab, so sind nach, der Arbeitsweise der älteren H erdkonstruktionen bei der Trennung der Erzteilchen

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26. November 1904. - 1488 - Nr. 48.

Die eigentliche H erdtafel im G estalt eines P ara lle l­

trapezes ist m it Längsrippen versehen nnd ru h t auf einem festen U ntergestell verm ittels Rollen, deren an jeder Seite 3 angebracht sind. D er Aufgabekasten für die T rübe sowie die Brause für das Spülwasser befinden sich an der oberen Längsseite der Herdtafel, während an der gegenüberliegenden Seite zur Auf­

nahm e der Berge und an der kleineren Schmalseite zur Aufnahm e der Erzkonzentrate Rinnen angebracht sind.

Die H erd p latte erh ält beim A rbeiten in der Rich­

tu n g von der A ufgabe- zur Bergeaustrageseite eine N eigung, die durch eine Stellvorrichtung vergrößert oder verkleinert werden kann. Die Verstellung wird durch einen an der Längsseite angebrachten Hebel bewirkt, der a u f um 180° versetzte, die Herdtafel verm ittels der vorerwähnten Rollen tragende Kurbeln wirkt. D a die Herdtafel an einer Längsseite m ittels keilförmiger Schlittenstücke au f den Rollen ru h t und durch letztere gefü h rt wird, wird sie beim Vor­

schübe einseitig gehoben und bei der Rückwärtsbe­

w egung in gleicher Weise wieder gesenkt. Sie erh ält dadurch eine kombinierte B ew egung: vorwärts und ein­

seitig aufwärts. Diese doppelte Bewegung, deren Komponenten wie auch die der H erdplatte zu gebende N eig u n g für jedes Erz verschieden sind, erhält die H erdplatte durch ein Triebw erk (s. F ig. 2 rechts), das nach plötzlichem Verstoße m it darauffolgendem plötzlichem Hubwechsol eine langsam er werdende Rückwärtsbewegung bewirkt.

F ü r Erze, die sich einfach bearbeiten lassen, können die fallenden M ittelprodukte durch ein kleines Schöpf- rad kontinuierlich wieder aufgegeben w erd en ; eine getrennte V erarbeitung is t aber im m er vorzuziehen.

Die Leistung eines derartigen Herdes b e trä g t je nach der Verschiedenheit des M aterials ca. 4 0 0 — 450 kg (Trockengewicht) pro S tunde, für einfache Erze ist sie bedeutend höher. Der W asserverbrauch ste llt sich auf 3 8 — 40 1 pro M in u te ; der K raftverbrauch ist sehr gering.

Um die A r t der V erarbeitung der verschiedenen Erze genau zu prüfen und die Leistungsfähigkeit fest- zustollen, wurden in der Versuchsstation der Maschinen­

b au -A n sta lt „ H u m b o ld t" umfangreiche Versuche m it Erzsanden und röscheren Schlämmen, wie solche bei in Betrieb befindlichen Aufbereitungen fallen, angestellt.

Sie sind im Folgenden kurz zusam m engestellt und geben ein deutliches Bild von der erfolgreichen A n­

wendung des Herdes.

V e r s u c h I. B l e i b l e n d e - E r z v o n C l a u s t h a l . Bei diesem Versuch wurden die in der je tz t be­

stehenden A ufbereitung der Königlichen Berginspektion zu Clausthal fallenden Schlämme unter V2 m m ver­

arbeitet, die einen D urchschnittsgehalt von 3,5 pCt.

Blei und 9,8 pCt. Zink besitzen und Bleiglanz nebst Zinkblende neben Tonschiefer, K alkspat und Quarz ent­

halten. A us diesen wurden durch einmalige Übergabe

über den Schüttelherd gew onnen: Bleischlich m it 8 2 ,3 pCt. P b und Blendeschlich m it 5 6 ,4 pCt. Zn bei einem Ausbringen von 82,89 pCt. P b und 84,15 pCt. Zn in dieser G-leichialligkeitssorte. Die entfallenden Mengen an M ittelprodukten waren sehr gering (0,06 und 1,34 pCt.), während der Prozentsatz der abgesetzten Berge sehr hoch w ar (78,87 pCt. m it 0,4 pCt. P b und 1,9 pCt. Zn). Nachstehende Tabelle I gibt im einzelnen die R esu ltate wieder.

T a b e l l e I.

Roherz mit 3,5 pCt. Blei und 9,8 pCt. Zn.

Produkte Gew.

pCt.

Zn pCt.

Pb pCt.

Aushrii Zn in

pCt.

igen an Pb in

pCt Bleischlich...

Reiches Mittelprodukt Blendeschlich...

Armes Mittelprodukt . . Abgänge ...

3,13 0,06 16,60 1,34 78,87

1,6 37,6 56,4 14,3 1,9

82,3 20,0 1,1 1,6 0,4

0,44 0,22 84,15 1,72 13,47

82,89 0,41 5,87 0,69 10,14 Summa 100,00| - — | 100,00 100,00 V e r s u c h II. B l e i b l e n d e - E r z m i t g e r i n g e n M e n g e n v o n S p ä t e n v o n d e r G r u b e W e i ß d e r

R h e i n i s c h - N a s s a u i s c h e n B e r g w e r k s - u n d H i i t t e n - A . - G .

Das Roherz enthielt 3,2 pCt. Blei und 16,97 pCt- Zink. Zu dem Versuch wurde das in der A ufbereitung der Grube W eiß fallende K orn unter 1,4 m m klassiert und sowohl dasjenige der 1. als auch der 2. Gleich­

fälligkeitssorte au f dem Schüttelherd verarbeitet. Hierbei wurden vonder2. Gleichfälligkeitssorte erzielt: Bleischlich m it 8 0 ,8 7 pCt. P b und 0 ,5 0 pCt. Zn, Blendeschlich m it 4 6 ,7 8 pCt. Zn und 0 ,4 5 pCt. Pb, bei einem A us­

bringen von 91,21 pCt. P b und 89,51 pCt. Zn in dieser Klasse. Die Menge der M ittelprodukte war wiederum sehr g ering, dagegen die der abgesetzten Berge erheblich (64,05 pCt.). Die gesamten R esultate sind in der Tabelle I I m itgeteilt.

T a b e l l e II.

Koni unter Vz mm Roherz mit 3,2 pCt. Pb u. 16,97 pCt. Zn.

Produkte Gew.

pCt.

Zn Pb pCt. | pCt.

Ausbrii Zn in

pCt.

igen an Pb in

pCt.

Bleischlich . . . Bleiiges Mittelprodukt Blendeschlich . . . . Armes Mittelprodukt . . A b g ä n g e ...

3,09 0,19 31.63 1,04 64,05

2,66 19,29 46,78 10,67 3,34

80.87 50.88

0,45 0,21 Spur

0,50 0,22 89,51 0,67 9,10

91,21 3,52 5,18 0,08 0,08 Summa 100,00! - - 1100,00| 100,00 W ie schon bemerkt, wurde bei diesem Versuch auch das Korn der ersten Gleichfälligkeitssorte (1 ,4 — 0,5 mm) verarbeitet. W enn auch die R esultate nicht so günstig waren wie in der feineren Klasse, für welche der Herd eigentlich bestim m t ist, so wurde doch ein Bleischlich m it 75,36 pCt. P b und Blendeschlich m it 44,70 pCt. Zn hergestellt, -wobei die Abgänge 4,0 pCt. Zn und Spuren P b enthielten.

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Nr. 48. 1484 - 26. November 1904.

V e r s u c h I I I . S p ä t i g e s B l e i b l e n d e e r z v o n d e r G r u b e F r i e d r i c h s s e g e n .

Ein weiterer Versuch wurde m it den Sauden der Grube Friedrichssegen a. d. L ahn angestellt, die sich in der H auptsache aus Bleiglanz, Zinkblende, Spateisen­

stein, Quarz, K alk sp at und Schiefern zusammensetzen m it einem D urchschnittsgehalt von 1,3 pCt. P b und 12,8 pCt. Zn. Aus dem Erz, das wegen äu ß erst inniger V erwachsung und A uftretens von Spateisenstein ziemlich schwierig zu verarbeiten ist, wurden a u f dem Schüttel­

herde d argestellt: Bleischlich m it 73,0 pCt. P b, Blende­

schlich I m it 27,1 pCt. Zn und Blendeschlich I I m it 14,6 pCt. Zn bei einem A usbringen von 74,95 pCt. P b und 89,28 pCt. Zn in dieser Gleichfälligkeitssorte.

D urch elektro-m agnetische A ufbereitung wurde aus den Blendekonzentraten der Spateisenstein ausgeschieden und hierdurch d arg estellt: aus dem Blendeschlich I B lendeI m it 56,8 pCt. Zn und Blende I I m it 41,6 pCt. Z n ; aus Blendeschlich I I Blende I m it 44,8 pCt. Zn und Blende I I m it 21,7 pCt. Zink.

Tabelle I II. e n th ält die Z usam m enstellung der Resultate.

T a b e l l e III.

Roherz mit 1,3 pCt. Pb und 12,8 pCt. Zn.

Produkte Gew. Zu Pb Ausbringen an

Zn in 1 Pb in pCt. pCt. pCt, pCt. i pCt.

Bleischlicb...

Bleiiges Mittelprodukt Blendeschlich 1 . . . . Blendeschlich I I . . . , Blendiges Mittelprodukt . B e r g e ...

0,86 0,08 27,31 28,36 1,82 41,57

4 5 22,0 27,1 14,6 4,5 3,0

73.0 35.0

0,4 0,1 0,1 0,1

0,30 74,95 0,14 3,37 57,26 13,09 32,02: 3,40 0,63 0,22 9,65! 4,97 Summa 100,00 — — 100,00] 100.09 V e r s u c h IV . K u p f e r e r z v o n B i o n a z . Die in einer A u fb ereitu n g fallenden Schlämme m it einem G ehalt von 1,1 pCt. Cu wurden nach Trennung in die entsprechenden Klassen a u f einem Schüttelherde verarbeitet, wobei sich ergaben: Kupferkieskonzentrat m it 14,0 pCt. Cu bei einem Ausbringen von 84,05 pCt.

Cu. Die Menge der abgesetzten Berge 'b e t r u g 83,29 Gew.-Proz., die einen D urchschnittsgehalt von 0,3 pCt. besaßen. (Siehe T abelle IV.)

T a b e l l e IV.

Roherz mit 1,1 pCt. Cu,

Produkte

.

Gew.

pCt.

Cu pCt.

Ausbringen an Kupfer in

pCt.

Kupferkies-Konzentrate . . . . 11,09 14,0 84,05 M itte lp ro d u k te... 5,62 0,8 2,43 B e r g e ... 83,29 0,3 13,52 Summa 100,00| - 100,00 V e r s u c h VI K u p f e r e r z m i t P y r i t a u s d e m

K a u k a s u s .

Ä hnliche R esu ltate wie bei Versuch IV wurden m it einem kupferkies- und schwefelkieshaltigen Erz aus dem

K aukasus erzielt, das einen D urchschnittsgehalt von 2,7 pCt. K upfer aufwies; Ganggestein waren K alkspat, Quarz und Schiefer. W eg en der sehr innigen Ver­

wachsung wurde das Erz auf einer K u gelm ühle bis unter 1,4 m m zerkleinert, w orauf nach K lassierung auf einem Schüttelherde dargestellt wurde: ein K upferkies­

konzentrat m it 11,0 pCt. Cu bei einem A usbringen von 88,43 pCt. Cu in dieser Klasse. Die Menge der abgesetzten Berge b etru g 75 Gew.-Proz. m it einem durchschnittlichen K upfergehalt von 0,4 pCt. Tn der Tabelle V sind die R esu ltate dieses Versuchs zusammen­

gestellt.

T a b e l l e V.

Roherz mit 2,7 pCt. Cu.

Produkte Gew.

pCt.

Cu pCt

Ausbringen an Kupfer in

pCt.

Kupferkies-Konzentrate . . . . 22,96 11,0 88,43 M ittelp ro d u k te... 1,58 18 1,00 B e r g e ... 75,46 0,4 10,57

Summa 100,00 — 100,00

V e r s u c h V I. W e i ß b l e i e r z u n d G a l m e i . Ein sehr schwierig zu verarbeitendes W eiß b lei- und Galmei-Erz wurde bei einem weiteren Versuch a u f dem Schüttelherd aufbereitet. Es handelte sich um Spitz­

kastenschläm m e m it 8,7 pCt. P b und 16,4 pCt. Zn.

Die V erarbeitung war äußerst schwierig, da das M aterial eine sehr lettige und tonige Beschaffenheit h a tte und dazu der Farbenunterschied der einzelnen Mineralien sehr gering war. Dennoch gelang es, zufriedenstellende R esultate zu erreichen, wie aus Tabelle V I hervorgeht.

T a b e l l e VI.

Roherz mit 8,7 pCt. P b und 16,4 pCt. Zu, .

Produkto Gew.

pCt.

Pb pCt.

Zn pCt.

Ausbrii Blei in

pCt.

igen an Zink in pCt.

Weiß -Bleierz - Konzentrate Mittelprodukte I . . . Galmei-Konzentrate I . . Galmei-Kouzentrate II Mittelprodukte I I . . . B e r g e ...

14,08 0,42 17,47 10,10 0,21 57,72

66,4 25,7 7,3 3,2 1,1 0,5

5,2 30.7 41.7 42.7 20,6

8,6 82,40

0,94 11,25 2,85 0,02 2,54

4,19 0,73 41,72 24,69 0,24 28,43 Summa 100,00! - — 100,00 100,00 Es wurde ein W eißbleierzkonzentrat m it 66,4 pCt.

Pb und 5,2 pCt. Zn und ein Galm eikonzentrat m it 42,7 bezw. 41,7 pCt. Zn und 3,2 bezw. 7,3 pCt. P b bei einem A usbringen von 8 2,4 pCt. P b und 66,41 pCt.

Zn dargestellt. Das G alm eikonzentrat I könnte durch Repetition verbessert werden.

Eine Reihe von anderen Versuchen auch in feineren Korngrößen a u f anderen Herden zeigten, daß es nicht möglich war, bessere R esultate zu erzielen. D er hohe Zn-G ehalt der Be* ge e rk lä rt sich dadurch, daß sie aus K alkstein bestehen, der an sich zinkhaltig ist; jedoch war dieses Zink durch mechanische H ilfsm ittel nicht in K onzentraten zu gewinnen.

(5)

26. November 1904. 1485 Nr. 48.

Die angeführten Beispiele mögen genügen, um die vorteilhafte Verwendung des neuen Schüttelherdes für einfach als auch für schwierig zu verarbeitende Erze zu

beweisen. Der H erd h a t sich schnell eingeführt und sowohl im Inlande als auch im Auslande schon vielseitige Verwendung gefunden.

Eine elektrische Kohlentransporthahn.

Von Bergreferendar S c h u lz , Dudweiler.

Die ständig wachsende V erbreitung und Bedeutung der elektrischen Straßenbahnen l ä ß t es angebracht er­

scheinen, au f eine A nlage aufm erksam zu machen, die nich t n u r dem Personenverkehr, sondern auch dem T ran sp o rt von M assengütern dient, und deren Nutzbar­

m achung sich für beide Zwecke schon seit einiger Zeit durchaus bew ährt hat.

In der N ähe der von Aachen nach Herzogenrath führenden Chaussee, auf der die Rheinische Elektrizi- tä ts - und Kleinbahngesellschaft, Kohlscheid, bereits seit m ehreren J a h re n einen regelm äßigen Personenverkehr m it ih rer elektrischen Straßenbahn unterhält, liegen die drei der V ereinigungsgesellschaft für Steinkohlen­

bau im W urm revier gehörenden Gruben P rick, Voccart u n d L au n v eg . Die Kleinbahngesellschaft übernahm die Aufgabe, die Kohlen der Gruben P rick und Voccart, die nicht weit voneinander auf beiden Seiten der L and­

straße liegen, nach der etwa 3 km weit entfernten Grube Laurw eg hinzuschaffen, wo sich die Zentral­

kohlenwäsche befindet.

Zu diesem Zwecke wurde die Bahnstrecke zwischen den Gruben zweigleisig ausgebaut und m it ihnen durch Anschlußgeleise verbunden.

Zum Transport der Kohle verwendet m an P l a t t ­ formwagen, sogenannte Trucks, au f die jedesmal 14 ge­

füllte Förderwagen aufgeschoben werden. (Siehe Fig. 1.)

Fig. 2.

Je d e r dieser Trucks besteht aus einer 10 m langen und 1,9 m breiten P lattform , zwei D rehgestellen und der elektrischen A usrüstung. .

Die P la ttfo rm r u h t au f einem viereckigen Rahmen, dessen L ang- und Kopfschwellen durch C-Eisen gebildet werden, während zu den 2 Querträgern, die auf den

Drehgestellen lagern, I-Eison verwandt sind. Der Rahmen ist m it Holzbohlen belegt, über die 2 parallele Schienengeleise zur Aufnahme der Förderwagen laufen.

An den Enden der Plattform befinden sich aufklapp­

bare Ansätze k (s. Fig. 2), die beim Beladen die Ver­

bindung der Trucks untereinander und m it der V er­

(6)

Nr. 48. I486 - 2 6 . November 1904.

laderampe . bewerkstelligen. Das Obergestell der Trucks r u h t m it den 7 m voneinander entfernten Q uerträgern federnd au f den beiden zweiachsigen D rehgestellen und zwar verm ittels Spurzapfen. A ußerdem wird das Ge­

w icht der P lattfo rm noch von zwei Rollen aufgenommen, die zu beiden Seiten des Spurlagers in einem Abstande von 0,5 angebracht sind, sodaß die Q uerträger in drei P u n k ten u n te rstü tz t sind.

Die elektrische A usrüstung der Trucks besteht aus den Antriebsmotoren, dem K ontroller und dem Schleif­

bügel. An jedes Drehgestell ist ein Kapselm otor m (s. Fig. 2) von 35 P S angebaut, der die innere Achse des Gestells verm ittels eines einfachen Zahnradvorge­

leges m it einer Übersetzung von 1 : 5,38 antreibt. Die Motoren sind als H auptstrom m otoren gebaut, da solche m it großer Z ugkraft und geringer Geschwindigkeit anfahren und auch starke Ü berlastung a u f kürzere Zeit ohne Schaden vertragen können. Zum Betrieb erfordern sie Gleichstrom von 650 V Spannung und entwickeln bei einer m aximalen Geschwindigkeit von 20 km in der Stunde eine Z ugkraft von 500 kg.

Die Motoren sind von starken Gehäusen aus S tahl­

g u ß umschlossen, die zugleich als Joch für die vier F eldm agnete dienen. Jedes Gehäuse ist in der horizon­

talen M ittellinie in zwei H älften geteilt, von denen die u ntere nach E ntfernung von n u r vier Bolzen leicht nach unten aufgeklappt werden kann. D urch diese E inrichtung wird die Revision der Magnetwicklungen und des Ankers sehr erleichtert. Der Anke)-, ein Trom m elanker, wird dabei durch eine besondere Vor­

richtung im oberen Teile des Gehäuses festgehalten.

Auch das Getriebe ist von einem Stahlgußgehäuse u m ­ geben, das m it konsistenter Schmiere beständig gefüllt gehalten wird. D am it die Isolation der M agnet- und Ankerwicklungen u n te r den beständigen Stößen der Räder nicht zu sehr leidet, ist das Gehäuse verm ittels Spiralfedern elastisch au f einer Traverse des D reh­

gestelles verlagert.

Die zur Z uführung des Stromes und zur Regulierung der Motoren dienenden V orrichtungen sind in einem Führerhäuschen untergebracht, das sich a u f der S tirn­

seite des T rucks befindet. Es steh t a u f einem nur 15 cm breiten, jedoch so hoch bemessenen U ntergestell aus C-Eisen, daß die Förderw agen gerade noch u n ter dem Führerstande durchgeschoben werden können. Die Strom zuführung geschieht durch einen a u f dem Dache des Führerstandes elastisch befestigten, federnden Schleif­

bügel m it A lum inium belag. D am it sich dieser Belag gleichm äßig abnutzt und keine Einkerbungen durch den F a h rd ra h t erleidet, ist dieser nicht genau über Schienen­

m itte, sondern in einer Zickzacklinie aufgehängt.

Vom Bügel g e h t der Strom zu dem Kontroller, der gerade so konstruiert ist wie die der elektrischen P e r ­ sonenwagen.

Zum Bremsen werden die Motoren kurz geschlossen.

Sie arbeiten dabei als Generatoren a u f einen festen W iderstand. A ußerdem sind die Motorwagen noch m it einer gewöhnlichen Handbrem se ausgerüstet.

Die R ückleitung des Stromes erfolgt durch die Schienen, Rillenschienen, die an den Stößen durch an­

genietete K upferbügel verbunden sind, um den Über­

gangswiderstand von Schiene zu Schiene zu ver­

mindern.

A u ß er den beschriebenen Motorwagen h a t die K lein­

bahngesellschaft noch Anhängewagen gebaut, welche dieselben Dimensionen wie die Motorwagen haben und außer einer elektrom agnetischen Bremse keine weitere A usrüstung besitzen.

Zu einem K ohlentransportzuge wird ein A nhänge­

wagen zwischen zwei Motorwagen so gekuppelt, daß die beiden Führerhäuschen an den Enden des Zuges stehen. A u f dem Zuge befindet sich im m er n u r ein .Führer, der vom vorderen Stande aus alle 4 Motoren

bedienen kann.

Die elektrische Verbindung der 3 W ag en u n ter­

einander wird durch Kabelschläuche m it neunteiligen K ontaktstöpseln hergestellt.

Das Gesamtgewicht eines unbeladenen Motorwagens b e trä g t 9300, das eines Anhängewagens 5650 kg, ihre T ra g fäh ig k eit 12 600 und ih r Ladegew icht 12 000 kg.

Ein Zug ist imstande, 42 gefüllte Förderwagen m it einer N u tzlast von 23 t zu befördern.

Zum Auf- und Abziehen der Förderwagen sind folgende E inrichtungen getroffen. A u f den drei Verlade­

plätzen sind vor die Kopfenden des Kleinbahngeleises Verladerampen von der Höhe der dagegen fahrenden Trucks gebaut. A u f ihnen liegen vier parallele Schienengeleise, von denen sich je zwei am Ende der Rampe vereinigen und m it den Schienen a u f den Trucks korrespondieren. Über jedes der 4 Geleise und neben der ganzen Länge des Zuges läu ft in Förderwagenhöhe ein Seil ohne Ende, das durch einen Elektrom otor von 20 P S angetrieben wird. Nachdem ein beladener Zug gegen die Ram pe gefahren und durch Herablassen der Klappen eine durchgehende Geleisverbindung über den ganzen Zug weg bis a u f die Ram pe hergestellt ist, beginnt der W agenwechsel. D er hinterste Förderwagen in jeder der beiden Reihen wird m it einem kleinen Zugseil an das Seil ohne Ende angeschlagen, das ihn und d am it auch die übrigen 20 W agen au f die Rampe und zwar a u f die beiden inneren Geleise zieht. D a ra u f wird das Zugseil gelöst, und nunm ehr schlägt m an m it ihm die beiden a u f den äußeren Geleisen bereitstehenden Züge leerer W ag en an, die so au f die leere P lattfo rm befördert werden. N ach H ebung der K lappen und Sicherung der äußeren Förderwagen einer jeden P l a t t ­ form durch Schlußkeile a, die das Ablaufen vom Truck verhindern sollen, ist der Zug zur R ückfahrt bereit.

(7)

26. November 1904. 1487 - Nr. 48.

Das A b- und Aufziehen der W agon, das 2 —3 Mann zur Bedienung erfordert, n im m t 5 —10 Minuten in Anspruch, die F a h r t selbst ungefähr 10 Minuten.

Die Bedienung der Trucks geschieht durch einen F ü h rer, der von der K leinbahngesellschaft gestellt wird, die auch die W ag en und den Strom liefert. Sie erhält

für das Tonnenkilometer N utzlast einen festen Satz von 9 Pfg. Die Kosten für Bedienung der Rampen, für don elektrischen Strom zum Seilantrieb, für Verzinsung, Amortisation und Reparaturen betragen etwa 4,08 Pfg., sodaß auf das Tonnenkilometer 18,08 Pfg. Kosten ent­

fallen.

Vei-dampfungsversueh auf* Zeche R h ein-E lbe, Schacht III.

Mitteilung des Dampfkessel-Übenvachungs-Vereins der Zechen im Oberhorgnmtsbezirlc Dortmund, Essen-Ruhr.

Der in N r. 36/37 dieser Zeitschrift veröffentlichte Bericht über die Unfalle an den Dampfkesseln der Zeche Rhein-Elbe h a t zu mehrfachen Erörterungen Veranlassung gegeben; unter anderem ist auch der W unsch nach etwaigen Verdampfungszahlen der Anlage geäußert worden.

N ich t lange Zeit vor den Unfällen h a tte die Gelsen- kirchener Bergwerks-Aktien-Gesellschaft die Anlage zur Verfügung gestellt, um ihre Wirkungsweise und die Leistung der dort befindlichen Seitwellrohrkessel zu erm itteln. Die Versuche führte der Dampfkessel-Über- wachungs-Verein gemeinsam m it der Besitzerin aus, beide vertreten durch ihren Oberingonieur.

Von den verschiedenen Versuchen sei hier einer m it­

geteilt, bei dem die Rostfläche absichtlich reichlich norm al beansprucht wurde.

Der Versuch -wurde an drei Kesseln der damals noch nicht ganz ausgebauten B atterie ausgeführt, ein vierter zu gehöriger Kessel war außer Betrieb. Hinsichtlich E inrichtung der Anlage, B au art und E inm auerung der Kessel sei auf den eingangs erwähnten Bericht ver­

wiesen und hier n u r nochmals erwähnt, daß der zu­

gehörige K am in für acht Kessel bestim m t und be­

rechnet ist. Seine Abmessungen sind 55 m Höhe bei 3 m l . Durchmesser unten und 2,46 m 1. Durchmesser oben. D er kleinste Querschnitt b e trä g t m ithin 4,753 qm.

In die W ellrohre waren gem auerte Stauscheiben (Coulissen) eingebaut.

M e c h a n i s c h e V e r h ä l t n i s s e d e r e i n z e l n e n K e s s e l .

1. H e i z f l ä c h e ... 96 qm 2. V e rd a m p fu n g so b e rflä ch e ... 20,35 „ 3. A r t der Feuerung . . . . Planrost-Innenfeuerung 4. R o s tg rö ß e ... 2,7 qm 5. V erhältnisdefRostflächezurH eizfläche . 1 : 3 5 , 5 6. K u b ik in h alt des W a sse rra u m e s. . . 23,68 7. K ubik in h alt des Dam pfraum es . . . 5,725

V e r l a u f d e s V e r s u c h s .

N ach kurzem Vorversuch begann der eigentliche Versuch um 2 Uhr nachm ittags nach Beendigung der Seilfahrt, weil m it Beginn der Förderung eine an­

nähernd gleichm äßige D am pfentnahm e stattfindet. Der Versuch dauerte bis 9 U hr abends.

Die F e u e r waren zwischen 12 und 1 Uhr vollständig gereinigt, sodaß der Beharrungszustand in allen Punkten

vorhanden war. Die A usführung des Versuchs, sowie die Entnahm e der Proben geschah nach den üblichen Normen. Der Speisewasserverbrauch wurde durch W iegen bestimmt. Zur Bedienung der Kessel waren 2 Schürer und 1 Speisowärter vorhanden. Verstocht wurde .„Förder­

kohle“ (Fettkohle) von Zeche Rhein-Elbe, Schacht I I I . Die Untersuchung der Kohle ergab:

K o h l e n s t o f f ... 79,11 pCt.

Wasserstoff ... 4,99 Stickstoff und Sauerstoff inkl. P und S . 6,9 Asche inkl. P und S ...7,9 W a s s e r ... 1,1 Hygroskopisches W asser . , ...1,6 W ä r m e e in h e ite n ... 7624

A u fzeich n u n g en .

1. Dauer des V e rsu c h s ...

2. D a m p f s p a n n u n g ...

3. Speisewasserverbrauch (6 ° C) . . 4. Dampfmenge:

W asser von 6 ° C zu D am pf von 176,9" zu 654,455 W E .. . . 5. Dampfmenge:

W asser von 0 ° C zu D am pf von

100° zu 637 W E ... 50 121,80 „ 6. Stündliche Dampfmenge . . . 7 160,26 „ 7. K o h le n m e n g e ... 6 490 „ 8. Stündliche Kohlenmenge . . . 927,14 „ Rückstände (Asche und Schlacke) 555 Rückstände in Prozenten der

K o h l e n m e n g e ... 8,42 pCt.

Aus 1 kg Rohkohle gewonnene

W ä r m e e i n h e i t e n ...4 919,5 W E 7 Std.

8,55 A tm 48 785 kg

48 785

9.

10

.

11.

12. 13.

14.

15.

16.

17.

18.

19.

In 1 kg enthaltene W ärm eeinheiten 7 624 Durchschnittl. G ehalt der Rauch­

gase an C 0 2 im Fuchs . . . Durchschnittl. Gehalt der Rauch­

gase an 0 im Fuchs . . . . Durchschnittl. G ehalt der Rauch­

gase an C O im Fuchs . . . Öffnung des Essenschiebers . . L uftbedarf 2 1 : [21 - 79 . ( 0 : N)]

Durchschnittl. T em peratnr der Rauchgase im Fuchs . . . . Durchschnittl. T em peratur im

Kesselhause . . . 8°

10,13 pCt.

7,8 „

0,5 „

</,; geöffnet 1,47 fach

3 4 6 " C

(8)

Nr. 4$. 1488

26. November 1904.

20. W assersäule des Zugmessers im F u c h s ...

21. W assersäule des Zugmessers in der F e u e r u n g ...

E r g e b n i s s e . 1. L eistung von 1 k g Rohkohle

D am p f von 637 W . E. . . . 2. Leistung von 1 qm Heizfläche und Stunde ...

3. L eistung von 1 qm G esam trost­

fläche ...

4. L eistung von 1 qm V erdam pfungs­

oberfläche ...

W ä r m e V e r t e i l u n g . 1. Gewinn in F orm von D a m p f . . 2. V erlust durch den Schornstein nach

der F o rm el:

"0,32 C

.0,536 C 0 2+ 0,0048 ( 9 H + W ) (T-

21 m /m

10

7,72 kg

24,86 ,

114,40 „

24,20 cbm

64,50 pCt.

-t) = 22,80 „

3. Verlust durch Un verbranntes in den

R ü c k s tä n d e n ... 3,29 4. V erlust durch L eitung und S tra h ­

lung ... 9,41 S c h l u ß b e m e r k u n g .

Der W irkungsgrad der Kesselanlage ist trotz der hohen B eanspruchung g u t zu nennen, zum al er durch die hohen V erluste durch den zu großen K am in herab­

gem indert wird. Der W irk u n g sg rad wird sich noch steigern, sobald die Batterie au sg eb au t ist und die Z ug Verhältnisse norm al geworden sind.

Die bei den Versuchskesseln nach Ausfall anderer Versuche eingebauten Stauscheiben (Coulissen) haben zu dem g u ten R e su lta t beigetragen.

Die Versuchskohle eignet sich wegen ihres hohen Heizwertes und der m äß ig en Aschenrückstände vorzüg­

lich zum K esselb etrieb e, der Heizwert deckt sich interessanter W eise ziemlich m it dem vom Verein für R auch Verhütung in H am b u rg gefundenen W e rt dieser K ohle (s. „G lü ck au f" 1904, S. 867).

Entw urf eines Gesetzes, betreffend die Beteiligung des Staates an der Bergwerksgeseiisebaft Hibernia zu Herne.

W ir W ilh e lm , von Gottes G naden, K önig von Preußen usw. verordnen unter Z ustim m ung beider H äuser des L andtags der Monarchie, was folgt:

§ 1. Die Staatsregierung wird erm ächtigt, von der Dresdener Bank zu Berlin A ktien der Bergwerksgesell­

schaft H ibernia zu H erne im N om inalbeträge von ins­

gesam t 27 552 800 J l zu erwerben und zu diesem Zwecke einen B etrag bis zu 69 500 000 JO zu ver­

ausgaben.

§ 2. Der Finanzm iuister wird erm ächtigt, zur Be­

reitstellung der nach § 1 erforderlichen Geldm ittel Staatsschuldverschreibungen auszugeben.

An Stolle der Staatsschuldverschreibungen können vorübergehend Schatzanweisungen ausgegeben werden.

D er Fälligkeitsterm in ist in den Schatzanweisungen anzugeben. Der Finanzm inister wird erm ächtigt, die M ittel zur Einlösung dieser Schatzanweisungen durch Ausgabe von neuen Schatzanweisungen und von Schuld­

verschreibungen in dem erforderlichen N ennbeträge zu beschaffen. Die Schatzanweisungen können wiederholt ausgegeben werden.

Schatzanweisungen oder Schuldverschreibungen, die zur Einlösung von fä llig werdenden Schatzanweisungen bestim m t sind, h a t die H auptverw altung der Staats­

schulden a u f A nordnung des Finanzm inisters vierzehn Tage vor dem Fälligkeitsterm in zur V erfügung zu halten.

Die Verzinsung der neuen-Schuldpapiere darf nicht vor

dem Zeitpunkte beginnen, m it dem die Verzinsung der einzulösenden Schatzanweisungen aufhört.

W ann, durch welche Stelle und in welchen B e­

trägen, zu welchem Zinsfüße, zu welchen Bedingungen der K ündigung und zu welchen Kursen die Schatz­

anweisungen und die Schuldverschreibungen verausgabt werden sollen, bestim m t der Finanzm inister. Im übrigen kommen wegen V erw altung und T ilg u n g der A nleihe die Vorschriften des Gesetzes, betreffend die K onsolida­

tion Preußischer Staatsanleihen, vom 19. Dezember 1869 (Gesetzsamml. S. 1197), des Gesetzes, betreffend die T ilgung von Staatsschulden, vom 8. März 1897 (Gesetz­

sam m l. S. 43) und des Gesetzes, betreffend die Bildung eines Ausgleichsfonds für die E isenbahnver­

waltung, vom 3. M ai 1903 (Gesetzsamml. S. 155), zur Anwendung.

§ 3. M it der A usführung dieses Gesetzes werden, unbeschadet der V o rsc h rift des § 2, der Finanzm inister und der M inister fü r Handel und Gewerbe beauftragt.

§ 4. Dieses Gesetz t r i t t m it dem T age seiner Ver­

kündigung in Kraft.

Urkundlich usw.

Gegeben usw.

B eglaubigt:

i>

Der Minister für Handel und Gewerbe Möller.

(9)

26. November 1904. - 1489 - Nr. 48.

B e g r ü n d u n g .

D urch Gesetz vom 21. März 1902 (Gesetzsamml.

S. 29) ist die Königliche Staatsregierung erm ächtigt worden, eine Anzahl von Steinkohlenfeldern m it einem bereits im Betrieb befindlichen Bergwerke im rheinisch­

westfälischen Industriebezirke zu erwerben. Der leitende Gedanke war hierbei, die Deckung des staatlichen Kohlenbedarfs für die Zukunft zu sichern und gleich­

zeitig einen Einfluß, namentlich inbezug auf die Preis­

bildung im westfälischen Kohlenreviere zu gewinnen.

Zu dem Zwecke w ar in Aussicht genommen, die staat­

lichen Betriebe entsprechend den n u r allmählich sich steigernden Absatzverhältnissen so zu entwickeln, daß nach einer Reihe von Jah ren etwa 10 bis 15 v. H. der Kohlenförderung des Ruhrreviers durch staatliche Berg­

werke erfolge.

Bei der B eratung des Gesetzentwurfes im Hause der Abgeordneten h a t der Minister für Handel und Gewerbe hervorgehoben, daß er über den Rahmen der vorgeschlagenen Erwerbungen hinauszugehen zunächst nicht beabsichtige. Die Frage, ob die Erwerbungen endgültig abgeschlossen seien, könne zunächst unerörtert bleiben, es seien vielmehr spätere passende Gelegenheiten wahrzunehmen, um dieser F rag e näher zu treten.

R ascher als e rw artet werden konnte, h a t die E n t­

wicklung der Verhältnisse im rheinisch - westfälischen Industriebezirke die Königliche Staatsregierung dahin gedrängt, eine V erstärkung des staatlichen Einflusses durch den Erwerb von weiterem Bergwerksoigentum ins A uge zu fassen.

Nachdem das rheinisch-westfälische Kohlensyndikat durch den V ertrag vom 31. Dez. v. Js. a u f weitere 12 J a h re (bis Ende 1915) gesichert und durch den gleichzeitigen B e itritt der sogenannten Hüttenzechen und der sonstigen bisher noch außenstehenden W erke a u f eine breitere G rundlage gestellt war, h a t sich im laufenden J a h re nach manchen Richtungen hin eine bemerkenswerte Verschiebung der K räfteverhältnisse in der rheinisch-west­

fälischen Industrie vollzogen. Eine erhebliche Anzahl von W erken wurde m it anderen größeren verschmolzen, und sodann ist auch innerhalb der größeren U nter­

nehmungen durch Ü bergang bedeutenden' Aktienbesitzes in wenige H ände eine Bildung von Interessengemein­

schaften zwischen großen Kohlen- und Eisenwerken, sowie Kohlengroßhandel und Reederei angebahnt worden.

Dieser Entw icklung gegenüber den staatlichen Ein­

fluß durch A usdehnung des staatlichen Bergbaubetriebes zu verstärken, erschien als eine unabweisbare N o t­

wendigkeit. Sollte dieser Einfluß aber bald wirksam werden, so konnte es nicht zweckmäßig erscheinen, etwa durch eine verstärkte Inangriffnahme der im Ja h re 1902 erworbenen Steinkohlenfelder eine raschere Steigerung des fiskalischen Bergbaubetriebes über das bisher vorgesehene M aß hinaus herbeizuführen, da ein derartiger rascherer Ausbau der fiskalischen W erke,

soweit derselbe überhaupt möglich ist, anderweitige schwerwiegende Nachteile im Gefolge haben würde.

Ganz abgesehen davon, daß eine Entwicklung be­

deutender Bergwrerksaulagen unter den in dortiger Gegend vorliegenden Verhältnissen selbst bei g rößter Beschleunigung eine Anzahl von Jah ren erfordert, ist eine derartige außergewöhnliche Beschleunigung im vorliegenden F alle deshalb m it besonderen Schwierig­

keiten verbunden, weil das Gebiet, über welches sich die staatlichen Bergwerksfelder erstrecken, großenteils nnr schwach bevölkert ist und eiue rasche H eran­

ziehung und Ansiedlung großer Arbeiterm assen viel­

fache Übelstände im Gefolge hat. Hierzu t r i t t dann noch die Rücksicht auf die Lage des Kohlenmarktes, für den bei den zeitigen Absatzverhältnissen, welche dem Syndikate Fördereinschränkungen bis zu 30 pCt.

auferlegen, eine plötzliche sehr rasche Steigerung der Förderung aus den neu anzulegenden fiskalischen Gruben für die G esam theit des wirtschaftlichen Lebens des Kohlenreviers von verderblichem Einfluß hätte sein müssen.

Unter diesen Umständen erwies sich als der einzig gangbare W eg, der staatlichen V erw altung in Kürze einen angemessenen Einfluß im R uhrrevier zu sichern, der Erwerb eines größeren, im vollen Betrieb befind­

lichen Bergwerksbesitzes — und hierbei m ußte sich nach Lage der Besitzverhältnisse das A ugenm erk vor allem auf die B erg" erksgesellschaft Hibernia richten, deren ältere Schachtanlagen sich in günstigen A bbau­

verhältnissen bewegen, während die später erworbenen Berechtsamen, die sich um die A nlagen von „Schlägel und Eisen“ und „General B lum enthal“ gruppieren, die zwischen den östlichen und den westlichen staatlichen Bergwerksfeldern befindliche Lücke ausfüllen.

Die Bergwerksgesellschaft Hibernia besitzt folgende Gruben und Grubenfelder:

H i b e r n i a ... 2 066 280 qm S h a m r o c k ... 6 583 610 „ W ilhelm ine Viktoria . . . . 6 522 680 „ Nosthausen I — V 1 r RSQ Qrn Neuborbeck } • • • • '>§89 860 „ Feldstück A g a t h e 390 000 „ Schlägel und Eisen . . . . 26 268 000 „ Vereinigte Deutschland . . . 8 756 000 „ R e i c h s k a n z l e r ... 8 756 000 „ General Blumenthal . . . . 19 701 000 „ A l s t a d e n ... 28 457 000 „ 113 390 430 qm Hierzu m ehr als 3/ 4 der Kuxe von

Deutscher Kronprinz . . . . 4 378 000 q m Der Besitz der Gesellschaft ist kein zusammen­

hängender.*) E r besteht vielmehr ans fünf Gruppen:

*) Dem Gesetzentwurf ist eine Karte beigegeben, aus der die Lage der Felder von Hibernia zu dem derzeitigen staatlichen . Besitz ersichtlich ist.

(10)

Nr. 4S. 1490

-

26. November 1904.

1. A lstaden zwischen Oberhausen und M ülheim;

2 . W ilhelm ine Viktoria und 3. Hiberm a bei Gelsenkirchen;

4. Shamrock und Shamrock I1I/IV zwischen W anne und H erne;

5. Schlägel und Eisen, General Blum enthal, Ver­

einigte Deutschland und Reichskanzler bei Reck­

linghausen.

Das Grubenfeld „D eutscher K ronprinz“ wird im Norden, Osten und Süden vom Felde „Reichskanzler“

um faßt, dem sich im weiteren Verlaufe der südlichen Markscheide „General B lu m en th al“ un m ittelb ar an­

sc h lie ß t; es ste h t also m it der Gruppe 5 in engstem Zusam m enhang.

Die Betriebs- usw. Verhältnisse der Bergwerks­

gesellschaft H ibernia erhellen am besten aus den A us­

führungen des Generaldirektors der Gesellschaft ge­

legentlich der außerordentlichen Generalversam m lung am 27. A u g u st ds. Js. und aus den Motiven und E rläuterungen zu P u n k t 1 der Tagesordnung dieser V ersam m lung (V erstaatlichungsangebot). Ehe sie je ­ doch hier wiedergegeben werden, mögo aus der Ge­

schichte der Bergwerksgesellschaft Hibernia angeführt sein, daß sie im J a h re 1873 als „H ib ern ia und Shamrock Bergwerksgesellschaft“ gegründet wurde und im J a h r e 1887 ihre heutige F irm a annahm.

Von den einzelnen Bergwerken der Gesellschaft fördert die Zeche „H ib ern ia“ , beim Bahnhof Gelsen­

kirchen belegen, Gasflammkohle, Gaskohle und F e t t ­ kohle und besitzt eine Kokerei. Die Zeche „S ham rock“ , beim B ahnhof H erne belegen, fördert hauptsächlich Fettkohle, besitzt eine Kohlenwäsche nebst Separation, eine Kokerei m it Gewinnung von N ebenprodukten und eine G asanstalt. Die im J a h re 1886 angekaufte Zeche

„W ilhelm ine V iktoria“ fördert Gas- und Gasflamm­

kohle und b etreibt im N ebenbetrieb eine Ringofen­

ziegelei und eine G asanstalt. Im Ja h re 1889 erwarb H ibernia die m it „S ham rock“ markscheidenden Gruben­

felder „N osthausen I — V “ , „N euborbeck“ und Trenn- teil „ A g a th e “ . A u f „N osthausen“ und „Neuborbeck“

wurden die Tiefbauschächte „Sham rock ITT und IV “ angelegt. Diese 1893 in Betrieb gekommene Zeche arb eitet a u f denselben Flözen wie „Sham rock“ und

„H ib ern ia“ , besitzt eine Kohlenwäsche m it Separation, eine Kokerei m it Gewinnung der Nebenprodukte ein­

schließlich Benzol. Tm J a h re 1898 wurde die Zeche

„Schlägel und E isen“ in Recklinghausen erworben.

Im J a h re 1900 erwarb Hibernia sämtliche Kuxe der Gewerkschaften „Vereinigte D eutschland“ und „Reichs­

kanzler“ . In 1900 erwarb sie ferner 380 Kuxe der Gewerkschaft „D eutscher K ronprinz“ . Später kaufte H ibernia weitere 125 D eutscher Kronprinz-K uxe und besitzt je tz t über 3/ 4 der Kuxen dieser Berechtsame.

In 1903 gliederte sich H ibernia die Zeche „G eneral B lum enthal“ an. Im Mai des laufenden Jah res ge­

nehmigte die Generalversam m lung den Erwerb der

„A ktiengesellschaft für B ergbau A lstaden“ .

Am Rheinisch-W estfälischen K ohlensyndikat ist H ibernia u n te r B erücksichtigung ihrer letzten E r­

werbungen u n ter dem neuen Syndikatsvertrag m it 5 416 500 t, am Kokssyndikat m it 749 340 t beteiligt.

Insgesam t b etru g die Jahresbeteiligung der im K ohlen­

syndikat vereinigten Zechen am 1. Ju n i 1904 73 366 633 t. Vergleichsweise zusam m engestellt, be­

sitzen B eteiligung am K ohlensyndikat:

H ibernia . . . . 416 500 t, Gelsenkirchen . . . 7 698 000 t, H arpen . . . . 6 770 000 t, Nordstern . . . . . 2 740 000 t, R heinpreußen . . 2 131 993 t, A renberg . . . . 1 872 702 t, Z o llv erein . . . .

.

1 755 507 t, G raf Bismarck . .

.

1 754 700 t, Konsolidation . . . 1 740 000 t, N eum ühl . . . . 1 650 000 t, Concordia . . . . 1 526 376 t.

Das A ktienkapital der H ibernia betrug ursprünglich 16 800 000 c-/A je tz t 53 500 000 JC. In der General­

versam m lung vom 27. A u g u st d. J . wurde eine E r­

höhung des A ktienkapitals u m 6 V2 Millionen Mark, also a u f 60 Millionen M ark beschlossen. Die Rechts­

g ültigkeit dieses Beschlusses ist jedoch angefochten;

eine endgültige Entscheidung der Gerichte ist noch nicht ergangen.

Anleiheschulden h a t H ibernia zu tragen:

7 200 000 JO 4 7 a pCt. später 4 pCt. Anleihe von 1887, eingetragen auf Shamrock, H ibernia und W ilhelm ine Viktoria (ult. 1903 in U m lauf 6 423 500 Jt),

3 500 000 Jt 4pC t. Anleihe von 1898, eingetragen a u f Zeche Shamrock I I I und IV, hiervon be­

geben 1 500 000 Jl> (ult. 1903 in U m lauf 1 4 9 4 000 Jt),

4 500 000 4 pCt. Anleihe von 1903, eingetragen a u f Zeche Shamrock I I I und IV (ult. 1903 noch voll in Um lauf),

3 000 000 Jl 4 pCt. Grundschuld von Schlägel und Eisen (ult. 1903 noch 2 812 000 Ji), 6 000 000 Jt 4 pCt. Anleihe der Zeche General

B lum enthal.

An Dividenden verteilte die Hibernia seit ihrer Gründung im Ja h re 1873:

13, 6, 2 ‘/ 2i 17a. 2 7 a , 2 3/r, 3 7 a. 7 1/*, 4, 5 7 s , 6, 6 , 6 , 5 7 a, 4 | , 7</2, 87a, 19, 1 2 , 5</2, 4, 5 1/ 2, 7% 9 7 2, 12, 12, 12, 15, 13, 10, 11 pCt, Der K urs der Hibernia-A ktien stellte sicli ultimo 1873 a u f 1 0 7 '/2 pCt., er g in g in den nächsten Jah ren bis au f 34 pCt. zurück, um bis Ende 1889 auf 2 4 4 '/2 pCt. zu steigen; er schwankte zum Schluß der folgenden J a h r e zwischen 101,80 pCt. und 221,60 pCt.,

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26. November 1904. - 1491 - Nr. 4 8 .

um das J a h r 1903 m it 217,20 pCt. für die alten Aktien und 199,30 pCt. fü r die jungen zu beschließen.

Die K ursgestaltung in 1904 stellt sich folgender­

m aßen dar:

Börsenkurs im F eb ru ar etwa 190,00 pCt., Ende März . . . 195,00 „

» April . . . 195,80 »

» Mai . . . 196,20 ))

» J u n i . . . 206,20 5. J u li . . . 208,30 10. )) • • • 210,00 ))

15. . . . 211,50 »

20. » * • • 215,80 » 25. » . . . 220,00 27. » . . . 221,00 28. V * • • 230,00 y>

6. A u g u st . . 243,00 27. » * • 261,50 » 10. September 276,00 V N unm ehr mögen die A usführungen des General­

direktors der Gesellschaft in der Generalversammlung vom 27. A u g u st d. J . liier wörtlich folgen:

„Die Kohlenförderung der Gesellschaft stieg von 1 408 521,95 t in 1889 a u f 4 624 128,87 t in 1903.

Die Produktion an Koks stieg von 66 142,47 t in 1889 au f 525 189,23 t „ 1903.

Die jetzige Beteiligungsziffer ist

beim Kohlen-Syndikat 5 416 500 t,

„ Koks- „ 749 340 t;

dieselbe ist gestiegen

beim Kohlen-Syndikat von 1893 von 1 929 195 t

a u f 5 416 500 t in 1904, beim Koks-Syndikat von 1890

von 149 592 t

a u f 749 340 t in 1904.

An Nebenprodukten werden jährlich gewonnen (nach dem jetzigen Stande der Anlagen) für etwa 2 318 640 Jl.

Die Zahl der A rbeiter au f den Zechen b etru g in 1889 . . . 4 081,

in 1903 . . . 1 1 955,

am 1. A u g u st 1904 einschließlich „General B lum enthal"

und „A lstaden" 16 950.

Die Zahl der durch den Lohn der Hibernia er­

n ährten A rbeiter nebst den Angehörigen b e trä g t zur Zeit etwa 50 100.

Dio Zahl der Angestellten b eträg t 836, m it einem Jahreseinkom m en von 2 266 197,41 J l.

An eigenen A rbeiterhäusern sind vorhanden 646 Die Zahl der Bewohner dieser Arbeiterhäuser b eträg t 13 549.

Summe der Abgaben an den S ta a t in 1903 (S ta a tsste u e rn ) 185 400,00 Jl.

Summe der Abgaben an die

Kommunen in 1903 . . . . 726 602,82 „ Soziale Lasten in 1903:

Knappschaftsberufsgenossenschaft 570 525,00 Jl.

K n a p p s c h a f ts k a s s e ... 664 823,99 „ A lte rs-u . Invaliditätsversicherung 148 726,47 „

Summe 1 384 07 5 ,4 6 JL“

Über das Angebot der Königlichen Staatsregierung äußern sich die Motive und Erläuterungen zu P u n k t 1 der Tagesordnung der außerordentlichen General­

versammlung :

„Das Angebot der Königlichen Staatsrogieruug ent­

spricht einer 8prozentigen Yerzinsuug der Hibernia-Aktien in Konsols und einem K apitalbetrage, welcher sich unter Annahme des gegenwärtigen Kurses für 3 prozentige Konsols auf ca. 240 pCt. stellt.

Um einen M aßstab zu finden, inwieweit dieses An­

gebot dem wirklichen W erte unseres Unternehmens entspricht, ist es nötig,

1. die bisherige Verzinsung und die Höhe der Rücklagen für einen längeren Zeitraum zu

prüfen und

2. die zukünftige Lage des Unternehmens gebührend ins A uge zu fassen.

Zu 1 stellen wir, um ein m öglichst richtiges Durchschnittsbild zu bekommen, die Erträgnisse der letzten 10 Jahre, wie folgt, zusammen:

Aktien- Jahr kapital

JL

Dividende pCt. | JL

Abschreibungen E ™ ’

pCt. . H .4L

1894; 22 400 400 5>/2 1895: 22 400 400. 7Vä 1896* 22 400 400; 9*/2 1897! 22 400 400 12 1898 22 100 400 12 1899 32 401 200 12 1900 32 401200 15 1901 37 800 000 13 1902 39 400 000110 1903: 41 000 000 11

1232 022 2,60 1 680 030* 4,29 2128 138; 5,34 2688 048i 6,15 2688 048 4,89 3888 144 6,90 4860 180 9,00 4914000 7,21 3940 000 6,00 4510 000! 6,41

838414,95’ - 1400 192,64 - 1748 548,7]* — . 1999 384,03! - 2250 369,47 - 3296 351,20 - 4 604110,50 603 960,36 4001015,40 - 3490 946.26 - 3750 038,80 -

| 295 004 400111,03)32 528 510| 6,12| 27 385 371,46(603 960,36 Es sind also im Laufe der letzten zehn .Jahre au f ein Aktienkapital von durchschnittlich 29 500 440 Jl durchschnittlich 3 252 851 Jl an Dividende gezahlt, wras auf das J a h r im Durchschnitt 11,03 pCt. ergibt.

W ie die Zusammenstellung ergibt, handelt es sich bei dieser Aufstellung keineswegs lediglich um J a h re m it allgemein günstiger K onjunktur, vielmehr sind auch ungünstigere Ja h re , nämlich 1894, 1895 und 1896, darin enthalten. N im m t man diese 3 Ja h re

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Nr. 48. - 1492 26. November 1 904.

heraus und beschränkt sicli au f die letzten 7 Jahre, so e rg ib t sich folgendes Bild:

Jahr ü p ü d ' Di™le"',e Abschreibungen Reserve­

fonds

J t 1 pCt. J t pCt. .■ft J t

1897 1898 1899 1900 1901 1902 1903

22 400 -100'12 22400100!i2 32 401 200 12 32 401 200 15 37 800 000 13 39 100 000 10 41 000 000 11

2 688 048 2 688 048 3 888 141 4 860 180 4 914 000 3 940 000 4 510 000

6,15 4.89 6.90 9.00 7,21 6.00 6,41

1 999 384,03 2 250 369,47 3 296 351,20 4 604 110,50 4 001 015,40 3 496 946,26 3 750 038,80

603 960,36

| 227 803 200112,07 27 488 420 6,69j 23 398 215,66 603 960,36 Aus diesen A ufstellungen g eh t hervor, daß die tatsächliche Verzinsung im D urchschnitt der letzten 10 J a h re hei reichlichen Abschreibungen eine um zirka 3pC t. höhere, im D urchschnitt der letzten 7 Ja h re aber eine um zirka 4 p C t. höhere war, als der S ta a t die W e rte einschätzt, bezw. dafür leisten will. Die Abschreibungen sind reichlich gegriffen, sie berechnen sich im D urchschnitt der letzten 10 J a h re au f 6,12pC t.

und im D urchschnitt der letzten 7 J a h re au f 6,69 pCt.

der Anlagewerte. Die Höhe der Abschreibungen wurde im m er von dem Gesichtspunkte aus bemessen, um nicht n u r für die Gegenwart zu sorgen, sondern m ehr noch für die Z ukunft eine gesunde Entw icklung des U nter­

nehmens sicherzustellen.

Zu 2. Die Erw ägung der zukünftigen L age des Unternehmens der Bergwerksgesellschaft H ibernia ist bei dem Angebot des Staates in keiner W eise berück­

sichtigt.

Die in vorstehenden Zusam m enstellungen zum A us­

druck gekommenen günstigen Ergebnisse entstam m en in weitaus größtem U m fange unserm H erner und

Gelsenkirchener Besitz.

Diese Zechen m it ihren bekannterm aßen außer­

ordentlich edlen und günstig gelagerten Flözen bieten die M öglichkeit bedeutend verstärkter Förderung und fortdauernd g u te r E rträgnisse a u f lan g e J a h re hinaus.

Die Bergwerksgesellschaft H ibernia h a t aber ferner umfangreiche Erw erbungen von Zechen, Kohlenfeldern, Kuxen und K ontingenten vorgenommen in dem Be­

wußtsein, daß diese Besitztüm er die derzeitigen E r­

gebnisse noch erheblich belasten, aber in der E r­

w artung, daß sie, n utzbar gem acht, die Gesellschaft zu steigenden Einnahm en führen werden. Es handelt sich hierbei um die Zechen „Schlägel. und E isen" und

„G eneral B lu m en th al", die Kohlenfelder „Vereinigte D eutschland" und „R eichskanzler" und die Beteiligung an der Gewerkschaft „D eutscher Kronprinz".

Die K ohlenförderung a u f der Zeche „Schlägel und Eisen" b etru g im J a h re 1898 459 632 t Zu jener Zeit l i t t die Grube unter dem Drucke unzureichender Geldm ittel an dem doppelten Übelstande hoher T em p eratu r und langer Fahrw ege, zwei Momente, welche a u f die L eistung der A rbeiter und d a m it a u f das finanzielle Ergebnis sehr u ngünstig einwirken m ußten.

Um hier eine durchgreifende Besserung zu schaffen, wurden die Schächte IV, V und VI abgcfeuft, wovon ' die beiden letzteren zu einer selbständigen Doppelschacht­

anlage im nördlichen Felde herausgebildet wurden, während Schacht IV eine E rgänzung zu Schacht I I I zu bilden bestim m t war, um sowohl die W etterverhältnisse zu verbessern, als auch eine E rhöhung der Produktion zu gewährleisten.

In Ü bereinstim m ung hierm it wurden auch um fang­

reiche T agesanlagen in Angriff genommen, während a u f den Schächten I, II und III die bestehenden Ein­

richtungen den höheren Anforderungen an die Förderung entsprechend erw eitert und verbessert wurden.

Durch diese M aßnahm en wurde erreicht, daß die Förderung allm ählich von vorgenannten 459 632 t in 1898 sich au f 1 047 629 t im J a h re 1903 und die B rutto-E rträgnisse, die in 1898 noch einen V erlust von 36 034,55 JO ergaben, sich au f 2 672 755,23 Jt in 1903 hoben.

A u f den je tz t vorhandenen Schachtanlagen der Zeche

„Schlägel und Eisen", welche knapp die H älfte -des Grubenfeldes in Anspruch nehmen, ist bei entsprechender K onjunktur nach den bestehenden Aufschlüssen eine Jahreslorderung von zirka 2 000 000 t m it Sicherheit zu erzielen. Bei der Größe des Ghibenfeldes können indessen noch weitere 4 selbständige Doppelschacht­

anlagen errichtet werden, womit die Gesam tförderung auf 5 000 000 t pro J a h r steigen würde. Diese Menge entspricht fast genau der heutigen, 5 416 500 t be­

tragenden G esam tbeteiligung unserer Gesellschaft beim Kohlensyndikat.

Z ur besseren A usbeutung der in außerordentlich edler und ungestörter L a g eru n g aufgeschlossenen Fett- kohlenpartie wurden au f der Schachtanlage I I I /I V der Zeche „Schlägel u n d Eisen“ eine Doppelwäsche sowie 60 Koksöfen m it N ebenproduktengew innung errichtet.

Diese A nlage is t seit F rü h ja h r 1903 in Betrieb und erhöht seitdem in steigendem Maße die Überschüsse der Zeche.

Da die Beteiligungsziffer der Zeche „Schlägel und E isen" vorläufig auch nich t annähernd ihrer möglichen Leistung entspricht, so können die sicher zu erwartenden Ergebnisse erst nach und nach in die Erscheinung treten.

Um schon einigerm aßen eine erhöhte Beschäftigung herbeizuführen, schritten w ir im Mai d. J . zum A nkauf der Zeche „ A lstad en " in Alstaden (Rheinland), welche eine B eteiligung von 350 000 t besaß. Diese Zeche ist nicht m ehr in der Lage, diese Beteiligung zu fördern, und es sind die Mengen, welche sie nicht m ehr leisten kann, im wesentlichen dazu bestim m t, die Förderung au f „Schlägel und E isen" zu heben.

W as nun die Zeche „G eneral B lum enthal" betrifft, so war zur Zeit des Erwerbes derselben allerdings schon eine hohe Förderung, nämlich eine solche von 890 2 8 9 1 pro J a h r, erreicht worden, Die in die W ege geleiteten

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26. November 1904. - 1493 Nr. 48.

Aufschließu’,gsarbeiten gewährleisten aber eine derartige Steigerung, daß auch au f dieser Zeche nicht nur m it ganz erheblich erhöhten Förderziffern, sondern auch m it entsprechend höheren Gewinnen für die Zukunft zu rechnen ist. Zur Erreichung dieses Zieles wurden auf der Schachtanlage I / I I umfangreiche Ausrichtungs­

arbeiten in Angriff genommen, welche zur Erschließung der au f „König L udw ig" bekannten edlen F ettkohlen­

partie dienen.

Ferner wurde in dem Westfelde dieser Schachtanlage ein neuer Schacht angesetzt, welcher im J a h re 1905 m it Sicherheit m it den vorhandenen Bauen zum D urch­

schlag gelangt. Dieser Schacht ist bestim m t, die Förder- und W etterw ego in der Gasflamm-Kohlenpartie abzukürzen, um eine bessere B ew etterung und dam it eine höhere Arbeitsleistung und verringerte Selbstkosten herbeizuführen. Der in großen Dimensionen vorge­

sehene Schacht lie g t in un m ittelb arer Nähe des Sammelbahnhofs „Schlägel und Eisen" und soll die Bismarck-Flözpartie aufschließen.

A u f der m it allen neuesten technischen Einrich­

tungen ausgestatteten Doppelschachtanlage III/IV , welche ebenso die Gaskohlenpartie erschlossen hat, wurden gleichfalls umfangreiche Ausrichtungsarbeiten zur Lösung der F ettkohlenpartie in Angriff genommen.

H ier sind in den letzten Monaten bereits drei bau­

würdige Flöze der genannten P a rtie erschlossen, welche in V erbindung m it den in nächster Zeit m it Sicher­

heit zu erwartenden weiteren zirka 10 Fettkohlen­

flözen eine fortwährende Steigerung der Förderung unserer F ettkohlenpartie gewährleisten. E rträ g e aus diosen umfangreichen Aus- und Vorrichtungsarbeiten werden natu rg em äß erst nach und nach in die E r­

scheinung treten.

Ebenso wie bei „Schlägel und Eisen" is t auch das Grubenfeld der Zeche „G eneral B lu m en th al" von solcher Ausdehnung, daß noch weitere drei selbst­

ständige Doppelschachtanlagen errichtet werden können.

Die Förderung würde sich dam it von gegenw ärtig zirka 1 000 000 t au f mindestens 4 000 000 t steigern lassen.

A u f der Schachtanlage IIT/IV ist zur Steigerung der E rträ g e eine Doppelwäsche und eine Kokereianlage von 80 Öfen m it Gewinnung von N ebenprodukten er­

ric h te t worden; dieselbe ist erst einige Monate im Betrieb und lä ß t m it B estim m theit ausgezeichnete E r­

gebnisse erwarten.

Die Grubenfelder „Vereinigte D eutschland" und

„Reichskanzler" nebst denjenigen der Gewerkschaft

„D eutscher K ronprinz", an welch letzterer unsere Gesellschaft m it über 3/., der Kuxen b eteilig t ist, m ark- scheiden m it unseren Zechen „G eneral B lu m en th al"

und „Schlägel und Eisen".

Die Größe der beiden ersteren Grubenfelder b e trä g t 17 512 000 qm und desjenigen von „D eutscher Kron­

prinz" 4 378 000 qm, insgesam t also 21 890 000 qm.

Dieser unverritzte Feldesum fang gewährleistet die E rrich tu n g von 5 selbständigen Doppelschachtanlagen und bildet bei einem nach markscheiderischer Be­

rechnung anstehenden K ohlenquantum von zirka 220 000 0 n0 t bis zu einer Teufe von 1000 m eine m ächtige Reserve für die gu te R e n tab ilität unseres U nternehm ens au f unbegrenzte Zeit.

Besonders wertvoll erscheint dieser Erwerb noch dadurch, daß er im Verein m it den Grubenfeldern

„Schlägel und E isen“ und „General B lu m en th al" ein geschlossenes Ganzes bildet.

Umfangreiche M ittel wurden in unserem nördlichen Besitz zur Heranziehung einer seßhaften Belegschaft au f die E rrichtung von Kolonien verw andt, welche teils fertiggestellt, teils in der Ausführung begriffen sind.

Berücksichtigt man hiernach, daß, wie bereits ein­

gangs erwähnt, die reichliche Dividende von durch­

schnittlich 11,03 pCt. in den letzten 10 J a h re n und von durchschnittlich 12,07 pCt. in den letzten 7 Jah ren zum weitaus größten Teile von unseren H ern er und Gelsenkirchener Zechen geleistet w ürde, so is t es klar, daß die von dem neuen nördlichen Besitz zu erwartenden E rträg e bei dem A ngebot der Königlichen Staatsregierung ü berhaupt keine Berücksichtigung ge­

funden haben.

In diesem Sinne h a t der Fiskus einen für seine Zwecke günstigen Z eitpunkt g e w ä h lt; jedoch gew ährt die vom S taate angebotene Rente unseren A ktionären keine genügende G egenleistung für die Zukunftsaus­

sichten unseres U nternehm ens."

W enn auch diese A usführungen die Verhältnisse der Gesellschaft dem Zwecke entsprechend im günstigsten Lichte darstellen und insbesondere die wechselnden K onjunkturen des Kohlenm arktes außer ach t lassen, sowie den Um stand nicht berücksichtigen, daß eine vom Staate gewährte feste Rente nach der Lage des Geld­

m ark tes einen erheblich höheren K ap italw ert d a rs te llt als ein Einkommen aus industriellen U nternehm ungen, so g e h t doch aus den angegebenen Zahlen so viel hervor, daß der Erwerb der Gesellschaft oder auch nur eines erheblichen A ktienbetrages derselben durch den S ta a t vom wirtschaftlichen wie technischen Standpunkte aus als nicht unvorteilhaft zu bezeichnen ist.

Hinsichtlich der A ngemessenheit des vom Staate an die Bergwerksgesellschaft H ibernia gem achten Angebots sind hiernach folgende P u n k te von ausschlaggebender Bedeutung.

Der U m fang der Berechtsarae, die im allgemeinen günstigen Lagerungsverhältnisse, die Anzahl und edle Beschaffenheit der aufgeschlossenen Flöze und die Menge der anstehenden Kohlen, sowie die den Erfordernissen der Technik entsprechenden Anlagen über und u n ter Tage bieten eine Gewähr für eine günstige W eiter­

entwicklung des U nternehm ens — es d arf m it B estim m t­

heit angenommen werden, daß auch • in Z ukunft eine

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