neue
ausRotizen
demGebiete der Natur-— und
—eiikundry
gesammeltundnsitgetbeilt
vondeniDbetsMedieinaltatbe FrorievzuWeimar ,unddeinMedicinaleatheundProfessorFroeiepzuBerlin.
No· 497. (Nr. 13. des XXIIL Bandes.) August 1842.
GedrücktimLandes-JndustriesComptoir zuWeimar. Preiseines ganzen Bandes, von 24Bogen, 2Thit. oder3Fl.80Kr»
deseinzelnenStückes 3gGr. DieTafelschwarze Abbildungen 3gGr. DieTafelcolorirte Abbildungen6gGr.
I
Natur hunde.
AllgemeineUntersuchungenüberdieOrganographie, Physiologieund Organogenieder Pflanzen.
VonHerrnGaudichaud.
(Fortsetzung.)
DasAufwärtswachsenderStängel gewisser Pflanzengruppen geschieht dadurch, daß dergleichen einfacheoderzusammengesetzte Axen sicheine«über die andere aufbauen ’).
DiesenochdurchauszelligeAxeenthält schon,wiesoebenbe- merkt,vermögedersymmetrischen Anordnung ihrerZellen,denor- ganischen Typus derClasse,Familie,GattungundselbstArt,von welchersie herrührt.
Solangedievereinzelte Zelle"nurFlüssigkeit enthielt, genoß sieeinesbesondern, ihrerOrganisation eigenthüinlichenLebens;so- baldsichinihr Globuline, dann vollkommene Kügelchen gebildet, habensichihreFunctionenundphysiologischenKräftegeändert;es sindinihrStrömungenundGegenströmungenentstanden, welche die unter denNamenNotation, Cyclose, Gyration, Kreisbewegung bekannten Erscheinungen hervorbringen; allein sobalddieFlüssig- keitensich verdichtet, ihre Bewegungeneingestellt,diefeste Form angenommen, kurz sich organisirthaben, siehtman neue Fun- ctionen, neue Kräfte austreten. Nun hebt, wiegesagt,dieei- gentlicheCirculation an, nun gelangtderForscheraus demGe- biete derVermuthungenindasderdirektenundpositivenBeob- achtung.
DieseCirculation findetin derWeisestatt,wiedieOrgani- sationsweisederursprünglichenoderprimärenGewebeeserheischt.
Ausdiesem Gesichtspunetebetrachtet, darf sichdieZahlder Pflanzenclassen nichtmehraufdievonJussieu beliebteDrei be- schränken.AusdenDicotyledonen müssensicherlichmehrere Clas- sen gebildetwerden,unddieß ist auchderFallmitdenAcotyledo- nen,auswelchenichvorläufig schondreiAbtheilungenbilde,näm- lichdiehalbzelligen,kügelchenführendembläschenartigenoderschlauch- förmigen (utkiculai-es) Cryptogamen, diezelligen Cryptogamen nnddiezellig-gefäßigenCryptogamen.
» Dadiese ArbeitjedochnurdieBestimmunghat,meinetheore- klschen AnsichtenüberdiePhysiologielindOrganogeniedarzulegen, sowerde ich mich einstweilendaraufbeschränken,dasPflanzenreich
MsUkIs Hauptclassenzutheilen, welche5primärenZuständenoder FormenHerOrganisationentsprechen-Undanwelche ichAlle übri-
genOnanPfcnwerde «
,Später-woich dazu besser vorbereitet seynwerde,gedenkeich meine AnsichtenüberdiesenGegenstandweiter auszuführenUnd
-—-——
«) Geistliche-ichOrganogkaphie,Tat.I.Fig. 1, 2, z, 5,sa.
»o-1597.
dieGrundsätzeauseinanderzusetzemaufwelchenmeineallgemeinen Abtheilungen beruhen. Vor derHandmuß ichesbeifolgenden sünfenbewenden lassen-
1.Halhzelligeec.Cryptogamen.
2.Zellige Cryptogamen.
S.Zellig-gefäßige Cryptogamen.
4.EingefäßigeoderMonocot1)ledonen-
5.Zwei-odervielgefäßige;Di-oderPolycotyledonemwelche man sicherinächte Dicotyledonen, Rhizospermen, Cyeadeen,Cont- serente.weiterabzutheilenhat.
·
Wenn sicheinehalbzellige(kügelchenführendeec.) acotyledoni- sche Pflanzegebildet hat«so wird sichdieCirculation aufStrö- murpgenzwischendenZellen,aufallgemeineodertheilweise Absorpk tion, AushauchungoderAnsschwitzung (Endosmose-Exosmose)von einerZellezurandern,voneinemTheilezumGanzen beschränken.
Diese Zellenoderuekiculiwerden reif,trennen sich spätervon- einander underzeugen ebensoviel ähnlicheGewächse,d.h. Kügel- chen,andenen sichdienämlichen organogenischenundphysiologi- schen Erscheinungen wiederholen.
GehörtdiePflanzezur zweiten AbtheilungoderClasse (den zelligen Cryptogamen),oderselbstzurdritten, d.h.zu denzellig- getäßigenoderhalbgefäßigen Crnptogemem welche ich früherEnds- pende Monocotyledonen genannt habe(z.B.dieFarrnkrä»uter), so bleibendiezuZellengewordenen Kügelchen vereinigt. Dießist«
meinerAnsicht noch-dieerste Stufe-,woKügelchenmitKügecchkm ZellemitZelleverbunden ist· Allein dieerzeugtezelligeMasse trennt sich später ebenfallsinFragmente, indemsieSporuln bil- det,welcheunter denihrerVegetationgünstigen Umständendie folgenden Generationen von Kügelchcn nicht,wieimvorstthend erwähnten Falle- direct-sonderneinezellige Massemitoder obne Würzelchenerzeugen, inderenJnnerm einegefäßigePflanze- eine ächteKnospe (pbyton)zurEntstehungkommt-hu
DieseKnospekannaus mehrerenSchuppen ztisammennkstnk seyn,aberwirdniemehrals eineinzigesBlatt enthalten- dein danneinzweites,drittes 2e..folgt. Das«erstephyto»bildet Ein zweites-daszweitetindrittes u.s.s.DurchdiesesAufeinander- setzenvon Individuen oderBlättern unddie Gruppirnng ihrer verschiedenenGewebe entstehen, jenachdenSpecies,oft kleineGe- wächse, zuweilenaberauch socchevon 100FußHöheUndbiszu 3FußDurchmesser-versteht sichmitEinflußderbkklbend befestigten Wurzeln,welcheindiesem FalledieBasisderStämmeimmevekk
Beidissen Pflanzen,nämlichdenFskknkkäukkkkhMoosen,Le- bkkMOOsEn,beginntdieGefäßeirculation. ·
Gehörtdas Gewächsindievierte Abthctlungoder Classe, d.h.zudenEingefäßigenoderMonocotylcdonen,sotritt eine K
«) Gan-sicherlichOkgsllogkaphiesTaf« lviFig.10— 15- 13
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ächteCirculation zwischendenZellen einunderzeugtfastunmit- telbar darauf Canäle,indenen eineandere Art von Circulation stattfindenwird. Dieseletzterebildet bald neue Canäle,wosich wirkliche Gefäße organisiren,dieihrerseitsbehufsderallgemeinen Citculation fungiren.
-Diese,meinesWissens- früher noch nicht beobachteteCircula- tionläßt sichspries-ivon der besondern Anordnung entnehmen- welcheman durchgehendsan allen gefåßlgenGeweben bemerkt.
Wir würden esalsomiteinerArtvollelllfacher oder zusammen- gtfstzter splkasfötmigerCyclosezuthusthaben,und daherrühren unstreitigdieTracheenundandern spiralförmigenGefäße ’).
Jndieserundinderfolgenden,vielleicht auchdervorherge- henden Classebildensichimmer dieerstenGefäßeder verlängerten Gewebe(bilden sichimmer dieGefäßeder verlängertenGewebe zuerst?). Siecharacterisirtendasaufsteigende SystemderGefäß- pflanzen, welchesSystem ichdasmerithallische genannt habeund welchesdieEntwickelung nachObenveranlaßt.
Diediese Gefäßeerzeugende-Kraftäußert sichunverkennbar in allenTheilen desJndtvtduums (phyton)von der Basisnachdem Gipfelzu. Jchhabe stedieaufsteigende Kraftgenannt.
Jndiesem Falleistnun einemonocotyledonische Pflanzeent- standen,d.h.einesolche, welchenur einGefäßsystem besitzt,oder deren Gefäßsystemnureineinziges Wesen,eineinziges phytamein einzigesBlatt mitoderohneAnhängsel (Blattstiel-Saucn) erzeugt.
DieseGefäße,welchesichgegen diePeripherie derzelligen Masse hin organisiren, bildensenkrechte,gerade,paralleleLinien- mitschwachenvon einerzur andern über-gehendenVerästelungen, so daßsieeinNelzmit sehrlockernMaschendarstellen. Indem dieses dieprimäre zellige Masseinzweiungleichgroße roncentrische Theile scheidet,bildet esdenMarkcanal. DieseGefäßewerden unsalsbald dazudienen,um dieMonocotyledonen, beidenen sie vereinigt bleiben,vondenDicotyledonen zuunterscheiden,bei de- nen sie getrenntsindundsich mehrundmehrvoneinander trennen.
InderThatorganisirensichnebendenSpiralgefäßen, den Tracheen,und, sozusagen, indernämlichen Flüssigkeit, welche dieletzterenerzeugthat,gleich darauf, oderselbst gleichzeitig,an- dere ebenfalls sehrgestreckte Gewebe, welchedieTracheenfast durchaus umgebenundgewöhnlichaußerhalb,zuweilen jedoch auch innerhalbderselbenliegen. JmersternFalle sind dießdieFasern derRinde,imletzterndienordila des Hill. Sie sindgenau so geordnet,wiedieGefäße,von denensienureinAnhängselzuseyn scheinen,undbildenmitdenselbengemeinschaftlichdasaufsteigende odermerithallische SystemdesholzesundderRinde,welchesvon demabsteigendenoderWurzelsvsteme,von dem ich gleichreden werde,undwelches dazudient-jenemalljährlichdiecentrifugalen LagendesHolzesunddierentripetalen LagenderRindezuliefern- ,außer.ordentlichverschiedenist.
Hier(beidenMonocotylebonen) bleibendiesebeidenArten von Gewebenzin derRegel,durcheinenMechanismusderEntwits kelung vereinigt, denichfrüher angezeigt habe,wogegen siesich
f) DurchWelcheKraftauchdasAufsteigendesSastes oderder inden Pflanzenctrculirenden Fliissigkeiten irgendeinerArt veranlaßtWkkbenMAS;wiederMechanismns dieserCircula- tspUauchbeschsiffenxseynmag-fOmußman dochnpriorian- nehmen, daß dltscKrafkpuxchdieFormdergesäszigenGewebe saufskkiobkklWekdkidaßMM
letztern enthaltenen Flüssigkeiten, wenn siesichbewegen-NOleWMdigumkehren undbeidieser Rückkehr unstreitig sichCanasezbahnemwährend siediefesten Niaterialien linaliekres Schlörlferes?), Gkozukine UndKkmek chen,diesich beständigandenWandungen alslagerm durch Mittelverarbeiten, vonderenNatukjnanallerdings noch nicht Wgeringste Ahnunghat, und Mllch Vielleichtniewerden demotistrirenlassen, diejedoch existkkell Müsskmundzudenen ulxstxfltigdiegegenseitigeAnziehllnllderZellen-sp Wie deren Fablgkelk-einanderdieinihnen enthaltene FlUchngeitzuent- stehenOdkk zuüberliefernec.gehören.
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bei denmeisten Dirotyledonen, beidenen man sienach mehreren JahrenBeinochleichterkennenkann, fast sogleichtrennen f).
andernPflanzenbleibensie,wiebeidenMonorotyledonen, verbunden.
"
DieUkpslanzederfünften AbtheilungoderClasse unterscheidet sichvonderdervierten in’sbesondere dadurch,»daßsie, statteines einzigenGefåßfystkms-stetszweieinander entgegengesetzteodernoch einegrößereZahlderselbenbesitzen.Bei diesen Pflanzenbilden inderThat diepklmckkknGefäße stets zwei besondereSysteme odervielmehrzweigefäßreichephytaoderIndividuen, welchedurch
ihrMart oder ihreinneren zelligenGewebe aneinander gepfropft
sind,zweimiteinandervcrwachseneBlätter-wiebei demdicotyledonrs schenEmbryo. Entstehendieseetwa inFolgeder ursprünglichen Aneinanderpfropfungzweier LIMI- Ivelcheindiesem Falle,statt eincylindrisches Gefäßsystemzuerzeugen derenzweihalbcylindri- scheundeinander mitihrerinnern Markoberfläche entgegengesehte hervorbringen-? Mir scheint dieß nicht glaubhaft. Jedenfalls zeigtsich hierdiezweite teratologsische Stufe, wo Blatt an Blatt, phytonan phytonliegt. Der erste teratologische Zu- stand istderjenige, welcherzwischen zweizuZellenwerdenden Kü- gelchen statthat;derzweite derjenige,inwelchem zwei gefäßreiche Individuen derfünften Classezueinander treten.
DiePflanzenderdritten und vierten Classe, dieKnospen- Monocotyledonen unddieeigentlichenMonocotyledonen,verbinden sichallerdings auchum zusammengesetztePflanzenzubilden; al- leindadiese Verbindungennur secundarsind, sokönnen wirihnen nur einenuntergeordneten Rang zuerkennen.
Bei denIndividuen dieserbeiden Classensindetallerdings Anpfropfungeineszweiten Jndividuums andaserste,einesdritten andas zweite statt;allein,selbstwenn sie sich gleichzeitigineiner Knospeentwickelt haben,hatman darin nur einesecundärePfro- pfung (oder Copulation),diezweiteteratologische Stufe,zuerken- nen, weilindiesem FalleeineUebereinanderstellung der Organe oderGefäßsystemestattfindet,währendindenandern einemehr oderweniger vollständigeEntgegenselzungvorhanden ist;weilbei denmonocotyledonischen Pflanzen,wiederen Entwickelungsartauch sonst beschaffen seyn möge,eineAufeinanderfolge derOrganestatt- findet,diesich allmälig nacheinander bilden, indem sicheinzwei- tesBlatt ausdemersten, ein drittes ausdemzweiten,u.s.w.
entwickelt. Allein indiesem Falleliegtdas aufsteigende System deszweitenüberdemjenigen des«ersten,undzuweilenbefindet sich zwischenbeidensogareinmerklicherAbstand;dasdesdritten liegt über demdeszweitenunderstenec. Es findeteine mehroder weniger deutlicheUebereinandersetzungder aufsteigenden Systeme statt,unddiesesinddurchdieabsteigendenSystememiteinander verbunden,welchedieaufsteigendenund abstelgenden Systemeder untern Blätter mehroderwenigervollständig bedecken. Demnach umhülltdasabsteigende System deszweiten Blattes das aufstei- gende Systemdesersten,u.s.w.
Uebrigensmußzugegebenwerden, daßZUVMmeistensFälle«
diemerithalli tigellelressoderdie Untern Meslkhallkstso wenigent- wickeltsind, daßdieBlättermehrquirlförtmwalsübereinanderzu stehen scheinen. Wir könnenselbst hinzufügen-daßPieseMerithal- lenhäufiggarnichtmehrvorhanden sind, fo·daß diezweitenMe- rithallen(Blattstiele) mehrererBlätter witkllchVOndemselbenma- thematischen Puncteausgehen. Inandern Fälle«PUb11ch-Nämllch indenjenigen,wo dieEntwickelungenunkeselmsßlgvVUSkakteu gehenund deren andere erzeugen, dle Ich,h,mke"deMUUEU möchte, sinddiemerithalischenGefäße spmiteinander vermengt- daßesganzunmöglich ist,derenAusgangspunktgenau zUbestim- men. Derselbeläßt sichnur gewissermaßenerkathemAlleindiese Anomalien undUnregelmäßigkeitendürer Wst Aufstellungder allgemeinen Regeln nichtirreleiten,sondkaij MUssenuns dabei ansolchePflanzen halten,beidenen«d1»eEntwickelungstetsnormal undregelmäßigstattfinden DieBediente-leUnd dte indieserBezie- hungwaltenden GesetzewerdenanihremOrteangeführtwerden.
Ist) ZUM BeispielbeiHristOlOCHAIÄrchives Botalliques,T.II.
P.21,Taf. 19.,Fig.Z. 1833.
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Wirschen alsoinderfünften,viertenund selbstdritten Ab- theilung vollständig organisirte, aber noch aufihren einfachsten Zustand-denJnanchePhysiologen, obwohldurchaus unrichtig,de- ren axenständlgknTheilnennen würden-beschränktePflanzen-
Wirwollenjedochdiesen erstenOrganisationsgrad der ersten zweitenundselbstdritten Classederhalbzelligen, zelligenundzellig- gcsåßlgtn Acotyledonenoder derKnospen-Monocotyledonen, auf WelchenWirspäter zurücktommenwerden,einstweilenbeiSeite las- sen«unddasStudium derorganogenischennndphysiologischenEr- scheinungenindervierten und fünften Abtheilung, bei dennoch aufdenerstenMerithallus oder(damitichAllenverständlicher schreibe)die Arebeschränktenächten MonocotyledonenundDicoty- ledonenverfolgen.
Wirhabengesehen, daß sichinder vierten Classe (denMo- nototyledonen) eineinziges Gefäßsystem gebildethat, dessen Ge- fäße mehrentheils kreisförmig geordnetsindundauf dieseWeise einenTheilderallgemeinenzelligen Masse umhüllen;unddaß sie sichinderfünften,unter sonstigerBeibehaltung derselbenAnord- nung-inzweiBündeloderhalbcylindrische Systemegetrennt ha- ben,diesichinderMittemitihrenRänderneinander nähern, so daß sie zusammeneinenunterbrochenen Kreisbilden.
JndiesemZustande stellen siedieeingefäßigenoderzweigefä- ßigenKnospeninihrem einfachsten Zustande,d. h.auf ihre primä- reAxeoder ihren erstenMerithallus oder merithailns tigellaris dererstenBlätter beschränkt,dar. EshatalsobeidenMonoco- tyledonen (dervierten Classe)dieBildung eines, sowiebei den Dicotyledonen(der fünften Classe)dieBildung zweiermitGefä- ßen versehenen Individuen stattgefunden.
Mögenwirnun diesengefäßigenIndividuen, welche sich, ihrer Bestimmung gemäß, ursprünglich einzeln,zuzweienodermehrern entwickeln, irgendeinenNamen,Knospe,PflanzeoderPflänzchen, amangemessenstenwohlphytomertheilen,immersindesIndivi- duen,welche,unter denihrerZartheitangemessenen Umständen,le- ben,wachsen,sichentwickeln und endlichreproduciren oderfort- pflanzenkönnen-
Wenn man indiesemodereinemvorgerückterenStadium des WachsthumsdasdoppelteoderZwillingsindividuum mittelsteines nachderTrennunaslinie derbeidenGefäßsystemegeführtenSchnit- testheilt, soerhältman zwei Individuen, welche,wenn mansie indieihrer Entwickelung günstigenUmstände versetzt,von nun an zwei Pflanzenbilden,von denen jedefürsich wächst,sichein-Vik- keltund sortpflanzt. AlleinindiesemFallewerden diesebeiden Pflanzen ihrerOrganisation nachdicotyledonischseyn, wiewohl man durcheinenLängsschnittdiebeiden,dieursprüngliche zweige- fäßige Knospehildenden Cotyledonen vollständig voneinanderge- trennt Undsozweiwirklicheingefäßigeodermonocotyledonische Pflanzengebildet hat,diejedochinihrenGeweben dendicotyledo- nischen Typusan sichtragen.
Hier,wie überhaupt.wirddieFortsetzungdesLebensdurch dasAuftreten einerachselständigenKnospedesCotyledonoder eines derbereits organifirtenBlätterseines Federchens bewirkt,welches Blatt beiderDurchschneidungdesEmbryodemeinenoderdem andern seiner Theilezufallenwird.
BeidiesenUmständen,aus dieWirohnehinzurück-kommenmüs- sen,werden wirunsjetzt nicht aushalten, sonderndie Urindividuen miteinfachemoderdoppeltemGefåßsysteme,welche sich nochinih- rem einfachsten Zustandebefinden,inihrerEntwickelung weiter verfolgenzdawirdennbemerkenwerden,daß sie nicht vollständig sind-unddaß siedadurch ihreVollständigkeiterlangen, daß siean ihksmGipfelzelligeFortsätzetreiben, welchediesogenanntenblatt- Akktsenoderanhängselartigen(d. h.vonderzelligen Axe getrenn- ten) TheileinsehrverschiedenartigenGestaltungenbilden.
JenachdemdieseZellenentwickelung stattfindetunddieZellen sichspmmkkkischUndregelmäßignach denGesetzenderursprünasp chen OrganisationderPflanze ordnen, siehtman feuchte Gefäß- wegeEntstehensdiesichzuGefäßenundTracheenausbilden.
DieseGefäße sind,wovon man sich auf anatomischem Wege baldUchqub vonderselben Natur, wie die deserstenaxenståndi- genMerithalluscmckithallus axjtck),dessenVerlängerungoder
198 stufenweise Fortsetzung siein derThatauchnursind. Alleindiese Verlängerung findetalternirend stattf), d.h. jeder AstdesGe- fäßbündelsdeserstenMerithallus theilt sich,wenn erdenGipfel deserstenMerithallus erreicht,regel-oderunregelmäßiginzwei, so daßeineGabel entsteht,deren divergirende Schenkelrechtsund linksmit denjenigender.benachbartenBündel zusammentreffen, welche,wiealleübrigen, sichingleicher Weise spalten- woraus ähnliche Gesäßmaschen entstehen,Wiediedesersten Merithallus, welchejedochmitdenendeszweiten Merithallus alterniren.
DieseAnordnungist jedoch nichtbeiallenPflanzeningleicher Deutlichkeit ausgeprägt.
Sobald dieserTheilderAnhängselportionausgebildet ist,re- präsentirt fiedenStiel oderSchwanzdesBlattes,d.h.deszwei- tenMerithallus. ·
BeivielenPflanzen, zumaldenMonocotyledonen, auchbei vielen Dicotyledonen, endigtdieserverschiedenartig ausgebsreitete odersichals einedünne Schicht darstellendeTheil (Schuppe, Ne- benblatt, Afterblatt 2c.) gewöhnlichdasphytonzdeivielen andern dagegenbildetsicheindritter, beiwelchemdieGefäßeundMa- schen folglichwieder zu denGefäßenundGefäßmaschendesersten Merithallus senkrecht stehen.Dieß istderSaum oderHunden-.
Sehrhäufigentwickeln sichdiese dreiTheilegleichzeitig.Bei der einfachenoder monototyledonischen Gefäßpflanzeoder einer solchen, welchenur eineinziges Gefäßsystem besitzt, hat sichauch nur eineinzigesblattartig-esAnhängselentwickelt. Jn diesem Falle ist dasselbe,inderRegel,conischundumhüllend. Schnei- det man es senkrechtund horizontal durch, sofindetman, daßeswirklich nur aus einem einzigen Anhängselkörperund aus einemeinzigenumhüllenden Gefäßsysteme besteht. Sein ganz zelligermittlerer Theilenthält keineSpurvon einemGefäße.
Bald daraus bildetsicheinzweites Blatt, dann eindrittes- endlicheine ganze, aus verschiedenartigineinandergeschachtelten blattartigen Anhängseln zusammengesetzte Knospe.
Wenn diesichgebildethabende Pflanze zusammengesetztist, wenn sie alsozu derGruppederDicotyledonengehörtnndzwei, drei,vierec.ursprünglicheGefäßsystemevorhandenfindlwennsie doppelt,dreifach,vierfachet.ist), sobildensich auch zwei, drei- vieret.blattartige Anhängsel.
Der ursprünglicheTypusderOrganisationentscheidetüberdieß Alles.
Jedeursprünglichedicotyledonische Knospe wächs’t später (nach denallgemeinenund, insofern sichdieäußern Umständenichtän- dern, unwandelbaren Gesetzen), durch Hinzufügungneuer Blätter- welchezuZweien,Vieren oderquirlartigzuSechsen,Achten, Zeh- nen, jedochinverschiedenenundhäufig sehrmarkirten Entwicke-
lungsgraden,entsteht-no «
Hieraus entspringen aufeinanderfolgende Spiralen, beidenen- inFolgeeinerdurchdasallmälige WachsthumderTheilebeding- tendrehendenBewegung,daszuletztentstandeneVEattdaserstean- scheinendbedeckt-außerwenn dieEntwickelungstürmischvonStat- tenging,wodann dieQuirle,stattübereinander-zustehen,ineiner odermehrernUnUnketbwchenen Spirallinien aufeinanderfolgen- dekm mathematische Verhältnisse,trotzderzahlreicheninalterundneuer Zeitdarüberangkstllltcn gelehrtenForschungen,sich noch nichtge- nügend habenbestimmen lassen.
Jm erstenFallewerden dieBlätter zuZweien,Vieren ec.
einander entgegengesetzt seyn;imzwkikenwerden sie diesymmetri- schenVerhältnissevonDrei zuDrei, FünfzuFünf-Siebenen Sieben,Neun zuNeundarbietenundso, jenachVEM·CUMA-der Stelle, welche sieinderKnospe einnehmen-Undfolglich Nachder OrdnungderEntwickelung,oderauch-»Ach·gewissenPkdingungen desAlters,derLage,derRichtung,desStadiums 2c·.einer undder- selben Knospe,voneinerKnospezu derandernsich wiederholen;dabei dieverschiedenartigstenGrade desWAchHkhUMH-FormundTextnr
i) SiehedieFiguren1 bisIIderTafel1meiner0rganogra- pur-,wodie Anordnung
drescrjgizfäßedargestellt ist.