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Elektrotechnische Institut der Technischen Hochschule in Danzig-Langfuhr

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Das Elektrotechnische Institut der Technischen Hochschule

in Danzig-Langfuhr.

Von

G. R o e s s l e r .

Sonderabdruck aus der

E L E K T R 0 T E C H N I S C H E N Z E I T S C H R I F T 1909. H eft 47, 48 u. 50.

(V erlag von Ju liu s S pringer in lierlin.)

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E L E K T R 0 T E C H N I S C H E N Z E 1 T S C H R I F T 1909. Hef t 47, 48 u. 50.

(■N a c h d r u c k n u r m it G en eh m ig u n g des V e rfa sse rs u n d d er R e d a k tio n d e r E lek tro tec h n isc h en Z e its c h r ift u n d m i t Q uellenangabe g e s ta tte tJ

Das Elektrotechnische Institut der Technischen Hochschule in Danzig-Langfuhr.

Von Prof. P r. R oessler, Direktor des Instituts.

I. A llg e m e in e s .

Im F rü h jah r 1898 w urde d er V erfasser von dem H errn K ultusm inister beauftragt, eine D enkschrift ü ber die E rrichtung eines Elektrotechnischen Instituts an d er geplan­

ten Technischen Hochschule in Danzig aus­

zuarbeiten. Auf G rund dieser A rbeit wurde beschlossen, für das Institut ein besonderes Gebäude zu errichten, dessen Bauleitung dem dam aligen L andbauinspektor C a r s t e n übertragen w urde. In den Ja h re n 1900 bis 1904 w urde von dem genannten d er Bau und vom V erfasser die innere Einrichtung im gegenseitigen E inverständnis hergestellt.

Die Eröffnung erfolgte m it d er Eröffnung d er Hochschule im O ktober 1904.

Die H ochschule besteht aus einer auf einem Gelände von 6,5 ha gelegenen Ge­

bäudegruppe, bei der in einer Flucht von Südost nach N ordw est aufeinander folgen:

das Chemische Institut, das H auptgebäude, das Elektrotechnische Institut und das Ma­

schinenlaboratorium ; in der Südw estecke des Geländes ist neuerdings noch ein F estigkeitslaboratorium errichtet worden.

Das M aschinenlaboratorium versieht alle diese G ebäude m it W asser, W ärm e, Licht und Kraft, und bildet auch die K raftquelle für das E lektrotechnische Institut, das ihm zunächst (in 34 m Entfernung) gelegen und m it ihm durch ein Lichtkabel von 120 qmm, ein K raftkabel von 400 qmm und zwei parallel geschaltete K raftkabel von je 400 qmm verbunden ist. Aus zwei Dam pf­

dynam os von zusamm en 330 KW und einer A kkum ulatorenbatterie von 128 KW bei dreistündiger Entladung verm ögen die K raftkabel bei d er vorhandenen B etriebs­

spannung von 220 V norm al eine Leistung von 420 KW m it einem Spannungsabfalle von etwa 1 % aus dem M aschinenlabora­

torium in das E lektrotechnische Institut zu übertragen.

Bis zum Mai 1904 w urden die Entw ürfe für die elektrotechnische E inrichtung des Instituts vom V erfasser in Berlin h erge­

stellt und die A usführung von d o rt aus überw acht; vom Ja n u a r 1903 an stand eine H ilfskraft zur Verfügung. Die V erge­

bung aller größeren Lieferungen, wie der Strom erzeugungs- und Verteilungsanlage und der Einrichtungen des Maschinen- und des Hörsaales, geschah auf Grund von Aus­

schreibungen, die von dem V erfasser bis auf alle Einzelheiten durchgearbeitet waren.

Bei diesen A rbeiten haben insbesondere die H erren Prof. Dr. S im o n s und Dr. V o llm e r dem V erfasser durch Rat und T at die w ert­

vollste Hilfe geleistet.

II. G e b ä u d e u n d R a u m e i n t e i l u n g . Das G ebäude des E lektrotechnischen Instituts ist, wie die anderen Bauten der Hochschule, äußerlich im Stile der alten D anziger Bauweise gestaltet (Abb. 1 und 2) m it reizvollem W echsel von dunkelrotem B ackstein und grauem Sandstein. Bild­

hauerischer Schm uck w eist geschickt und eigenartig auf den V erw endungszw eck des H auses hin.

Bei d er G estaltung des Baues w urde nicht nur auf eine zw eckm äßige G ruppie­

rung d er Räume, sondern auch auf E r­

w eiterungsm öglichkeit W ert gelegt. Diese G esichtspunkte und die R ücksicht auf den für das Institut zur V erfügung stehenden

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Teil des H ochschulgeländes führten zur A usführung eines langgestreckten Baues m it einem unterkellerten Untergeschoß, einem Erd-, einem Ober- und einem D ach­

geschoß. D er H aupteingang liegt auf der 'j in Abb. 1 dargestellten V orderseite und führt ins Erdgeschoß, ein N ebeneingang auf der in Abb. 2 dargestellten Rückseite des G ebäudes führt ins Untergeschoß. Das ganze G ebäude kann nach Südw esten e r­

weitert, das steile, durch Aufbauten reich-

trisch betriebener Aufzug von 1,73 x 1,38 qm Grundfläche und 1750 k g Tragfähigkeit, ins­

besondere zur B eförderung von Maschinen zw ischen Maschinen- und großem Ilörsaal.

F ü r die G ruppierung d er Räum e w ur­

den folgende Grundsätze aufgestellt:

D er M aschinensaal muß zu ebener Erde liegen und vom Gelände durch eine breite T ür zum Einbringen von M aschinen be­

quem zugänglich sein. E r bildet das Herz des Instituts, von dem aus die Ströme durch

Abb. 1. V o rd erseite des In stitu ts m it H aupteingang.

lieh erhellte Dach durch Einbau w eiterer Räume zu einer V ergrößerung des Instituts ausgenutzt w erden. Die drei H auptstock­

w erke (Abb. 3, 4, 5) sind durch eine etwa in d er Mitte des G ebäudes liegende, bis zum Dachraum w eiter geführte H aupttreppe, und am Südw estende durch eine bis in den K eller geführte N ebentreppe verbunden.

Eine dritte T reppe führt in einem besonde­

ren, am nordöstlichen E nde gelegenen K opfbau unm ittelbar zur K leiderablage des großen H örsaales empor, so daß dieser d irek t von dem N ebeneingange aus erreicht w erden kann. Eine w eitere V erbindung d e r drei H auptgeschosse bildet ein elek-

L eitungsadern in alle Teile des Hauses zu führen sind, und muß daher eine zentrale Lage haben. E r muß ab er so eingefügt w erden, daß seine E rschütterungen sich nicht auf das Gebäude übertragen, und muß v o r allen anderen Teilen des H auses er­

w eiterungsfähig sein.

Der große H örsaal soll ohne Störung der im Institut A rbeitenden erreichbar, und seinerseits auch keinen Störungen durch den U nterrichtsbetrieb ausgesetzt sein. Er muß den Strom quellen des Instituts m ög­

lichst nahe liegen, dam it er mit allen diesen ohne erheblichen Aufwand von Leitungs­

m aterial in V erbindung gebracht werden

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kann. Neben ihm muß sich ein Vorbe- reitungs- und ein Sammlungsraum befinden.

Die Übungsräum e für die A nfänger sollen nicht aus einzelnen kleinen Zimmern, sondern aus großen Sälen bestehen, damit der Überblick und die V erteilung d er Ar­

beiten m öglichst erleichtert wird. Diese Räume m üssen dem H aupteingange m ög­

lichst nahe liegen, dam it der zu ihnen gehende V erkehr keine Störungen an derer A rbeiten herbeiführt.

für alle vorkom m enden Meßbereiche in e in e m Schranke untergebracht werden können. W ichtig ist aber eine B etriebs­

organisation, welche die V erw endung dieser A pparate ausschließlich als Eichnorm alien sichert; im übrigen genügt eine zeitweise ausgeführte Kontrolle durch die P hysika­

lisch-Technische Reichsanstalt.

Die Zeichensäle sollen m öglichst für sich und nahe dem llauptcingange liegen, da sie zum Teil von Studierenden benutzt

Abb. 2. R ückseite des In stitu ts m it Nebeneingrang.

Die Fcinm eßräum e haben keine beson­

ders w eitgehenden Schutzeinrichtungen, wie besondere Fundierungen, Eisenfreiheit zu beanspruchen. Sie haben sich dem Bau ohne besondere Maßnahmen organisch ein­

zufügen; das w eitere ist durch Wahl ge­

eigneter M eßmethoden zu erreichen. Es genügt, wenn in e in e m Raum ein isolierter, auf gew achsenem Boden errichteter Pfeiler vorhanden ist, auf welchem Instrum ente e r­

schütterungsfrei aufgestellt w erden können.

Ein besonderes Eichzim m er ist nicht einzu­

richten. Als Normalien genügen die von der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt ausgebildeten Normalien d er Technik, die

werden, die an den Laboratorium sübungen nicht teilnehm en.

Die A ssistentenzim m er sind auf die ein­

zelnen Stockw erke zu verteilen. Die D ok­

torandenzim m er sollen im U ntergeschoß m öglichst nahe den Strom quellen liegen.

Eine Dienerw ohnung ist im Hause selbst nicht vorzusehen, da die Fam ilie den Diener von d er A rbeit abzieht. Die W ohnung muß aber au f dem Hochschulgelände liegen.

Dem D iener des Instituts ist ein kleines Häuschen zugewiesen worden, das auf einer Seite des H aupttores der Hochschule, ge­

genüber einem gleichgestalteten P förtner­

häuschen, gelegen ist.

(10)

4

N

Abb. 3. U ntergeschoß.

Abb. 4. Erdgeschoß.

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In w elcher W eise den angegebenen G rundsätzen Rechnung getragen ist, zeigen die Abb. 3 bis 5. F ü r den Maschinensaal ist ein Anbau errichtet, d er mit reichlichem Seiten- und O berlicht versehen ist und einen direkten Zugang von außen hat. Der unter­

kellerte F ußboden dieses Anbaues w ird auf d er Seite, welche dem Gange des U nter­

geschosses zugew andt ist, durch eine b e­

sondere, einen Stein starke Mauer g e­

stützt, die parallel zu der Gebäudem auer,

Ilaupteingange liegen die Zeichensäle, und außerdem ein kleiner H örsaal und eine K leiderablage. Ein erschütterungsfreier P feiler ist in einem als Eichzim m er bezeich- neten Raume (Abb. 3) des U ntergeschosses aufgestellt. Im U ntergeschoß liegen ferner einige Speziallaboratorien (das P hotom eter­

zim m er und d er Hochspannungsraum ), zwei L aboratorien für D oktoranden, darunter eines verdunkelbar, der A kkum ulatoren­

raum, zwei W erkstatträum e mit Vorrats-

1 0 1 2 3 1 5 6 7 8 9 10 ________15__________20 30 rn

A1>1). 5. O bergeschoß.

aber getrennt davon, aufgeführt ist. Die E rschütterungen des Fußbodens werden also auf das Gebäude nicht übertragen.

Ein balkonartiger Ausbau im Gange des Erdgeschosses erm öglicht einen Ausblick auf den Maschinensaal aus d er V ogelper­

spektive. D er große H örsaal ist in das O bergeschoß gelegt, und an ihn reihen sich an das V orbereitungszim m er, der Samm­

lungsraum , die Bücherei, das Zim mer des Institutsvorstehers und eine photographische Dunkelkamm er. Die Ü bungssäle für An­

fänger und F ortgeschrittene liegen rechts vom H aupteingange im Erdgeschoß, da­

neben zwei A ssistentenzim m er; links vom

raum, und das Zimmer des die A rbeiten in diesen Räum en speziell überw achenden ersten Assistenten.

Die Beleuchtung des H auses geschieht elektrisch nach einem Entw ürfe des Insti­

tuts. Die Leitungen sind größtenteils in verbleitem E isenrohr verlegt. Es wurde W ert darauf gelegt, daß m öglichst alle Lam penarten vertreten sind. So w erden die kleineren Räume und die Gänge durch Glüh- und Nernstlampen, d er Maschinensaal und Ü bungsraum für A nfänger und F o rt­

geschrittene durch offene Bogenlam pen m it Reinkohlen in verschiedenen A ufhängungs­

arten, d er Sam m lungsraum durch Dauer-

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b brandlam pen, d er kleine Hörsaal durch halb indirektes, der eine Zeichensaal durch ganz indirektes Bogenlicht, d er andere durch Q uecksilberdam pflam pen beleuchtet. F ür den großen H örsaal sind Guirlanden von Glühlampen gewählt, um bei häufigem Ein- und Ausschalten der Lam pen bei der Vor­

führung von Lichtbildern störende Geräusche zu verm eiden. Die Lage der Schalter, die oft zu U nrecht als untergeordnet angesehen wird, w urde überall mit Sorgfalt erwogen, von W echselschaltern, deren B enutzung das A rbeiten oft sehr zu erleichtern verm ag, ausgedehnter Gebrauch gem acht. In den L aboratorien ist eine reichliche Zahl von Gas- und W asseranschlüssen angebracht.

Die H eizung geschieht teils durch Dampf, teils durch W arm wasser, die Lüftung durch einen im K eller aufgestellten, elektrisch an­

getriebenen V entilator mit B efeuchtungs­

vorrichtung. Alle L aboratorien haben zur leichteren V erlegung der L eitungen hölzerne D eckenverkleidungen erhalten.

Eine T elephonverbindung der Räume w ird hergestellt durch zwei von der Siemens

& H alske A.-G. gelieferte Anlagen. Die eine verm ittelt den V erkehr zwischen dem Zim mer des D irektors und denen des P e r­

sonals und gestattet, von jedem Anschlüsse aus den A nruf durch Stöpselung im Zimmer des A nrufenden und außerdem von dem D irektorzim m er aus einen gleichzeitigen Anschluß aller, so daß sämtliche Beteiligten eine gem einsam e U nterredung führen kön7 nen. Die zweite Anlage verbindet die Labo­

ratorien untereinander und m it dem Ma­

schinensaal und dem H örsaal; die Verbin­

dungen m üssen aber v orher in einer im Maschinensaal befindlichen Zentral-Stöpsel- tafel von dem E xperim entierenden h erge­

stellt w erden. An diese Stöpseltafel ist auch das Zimmer des D irektors angeschlossen, so daß dieser außer mit den Zim mern des Personals, mit denen er im m er in Verbin­

dung steht, auch mit jedem anderen Raume des Instituts in V erbindung gebracht w er­

den kann. Die Teilung in zwei Anlagen w urde vorgenom m en, weil eine Zentralisie­

rung des Ganzen und die E inrichtung einer gem einsam en Stöpseltafel für alle Anschlüsse eine dauernde B edienung verlangt, und die Zeit des P ersonals zu sehr in Anspruch ge­

nom m en hätte; Einrichtungen für eine Linienwahl von säm tlichen Teilnehm ern selbst zu allen anderen w ären dagegen zu kostspielig gew esen. Die gew ählte A nord­

nung erfüllt alle B etriebsansprüche, ohne eine B edienung nötig zu haben, und hält die K osten in mäßigen Grenzen.

III. S tr o m q u e lle n .

Als norm ale Spannung für Gleichstrom ergab sich von selbst die vom M aschinen­

laboratorium gelieferte von 220 V, Zwei­

leitersystem . F ü r W echselstrom und D reh­

strom w urde die gleiche Spannung als nor­

male gewählt. Alle Maschinen und A ppa­

rate sind, soweit irgend tunlich, für diese Spannungen eingerichtet. Daß aber auch alle anderen Spannungen in einem Bereiche von 0 bis auf etwa 300 V bequem und ohne Zeitverlust hergestellt w erden können, wird durch folgende Einrichtungen zu erreichen gesucht.

F ü r W e c h s e l s t r o m u n d D r e h s t r o m sind zwei M otorgeneratoren aufgestellt, von denen der erste 50 KVA, der zweite 100 KVA bei 220 V und einem L eistungsfaktor von 0,8 zu erzeugen verm ag. Beide sind an fest in­

stallierte Schalttafeln angeschlossen, daher stets betriebsbereit und in weiten Grenzen und feinen Stufen in bezug auf Tourenzahl und Spannung regulierbar.

Die Gl e ic h s tr ö m Spannung von 220 V w ird aus d er B atterie des M aschinenlabora­

torium s auch beim Parallelbetrieb dieser B atterie m it den Dam pfdynam os in einer für die m eisten M essungen genügenden K onstanz geliefert. F ür Fälle, wo es auf besondere K onstanz ankommt, ist im In ­ stitut selbst noch eine B atterie von 121 Ele­

m enten für 162 Amp Std bei dreistündiger E ntladung (Type J 18 d er Akkum ulatoren- F abrik Aktiengesellschaft) aufgestellt. Von einer U nterteilung dieser B atterie in um- schaltbare Gruppen von Zellen w urde ab­

gesehen, weil diese Um schaltung um ständ­

lich und für die Instandhaltung der B atterie und ihre L ebensdauer unvorteilhaft ist. Es schien dem V erfasser richtiger, variable Spannungen durch einen fertig geschalteten und im m er betriebsbereiten Gleichstrom ­ generato r zu erzeugen. Diese A nordnung bietet den Vorteil, nicht nur die durch eine B atterie erreichbaren Spannungsstufen viel bequem er hersfellen, sondern auch je d e da­

zw ischen liegende Spannung auf das feinste einregulieren zu können. D er Einfachheit und Billigkeit w egen ist dieser Gleichstrom ­ generator, eine Nebenschlußm aschine für 50 KW, mit dem einen M otorgenerator di­

re k t gekuppelt und dient gleichzeitig zum Laden der A kkum ulatorenbatterie. Die Mög­

lichkeit, je d e Spannung in bequem sterW eise herzustellen, m acht V orschaltw iderstände ganz entbehrlich. Da diese bei der Mannig­

faltigkeit der in einem technischen L abora­

torium vorliegenden Aufgaben in erheblicher

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Zahl für die verschiedensten W iderstands­

größen und B elastungsfähigkeiten vorhan­

den sein müßten, und ihre richtige Aus­

wahl und das H erantragen an die A rbeits­

stätte oft um ständlich und zeitraubend ist“

so sieht d er V erfasser in der geschilderten E inrichtung einen erheblichen Vorteil, der besonders bei Experim entalvorlesungen zur Geltung kommt. Auf die B enutzung des M aschinenaggregates zu diesem Zwecke w ird unten sogleich eingegangen werden.

Zur E rzeugung stark er Gleichström e bei kleinen Spannungen ist eine an eine Schalttafel betriebsbereit angeschlossene Maschine für 10 V und 1000 Amp im Ma­

schinensaal aufgestellt. Im A kkum ulatoren­

raum stehen für den gleichen Zweck drei Zellen von einer E ntladestrom stärke von 216 Amp bei dreistündiger E ntladung (Type J 24), die von d er genannten Maschine ge­

laden und mit ihr parallel benutzt w erden können. Diese Zellen können einzeln, zu zweien und zu dreien mit allen Teilen des H auses in V erbindung gebracht und statt trag b a rer A kkum ulatoren verw endet werden.

Da die Benutzung der letzteren leicht Un­

sauberkeiten mit sich bringt, und ihr Zu­

sam m entragen, Schalten und Laden viel Zeit kostet, so hat sich die geschilderte E inrichtung als sehr zw eckm äßig erwiesen.

In Fällen, wo kleine Ström e benötigt sind, w erden Trockenelem ente benutzt, tragbare A kkum ulatoren und nasse Elem ente nur da, wo sie selbst V ersuchsobjekte sind.

Die Schaltung d er genannten drei Ma­

schinensätze soll nun im folgenden b e­

sprochen w erden. Die dabei erw ähnten Tafeln B, C, D sind Verteilungstafeln, von denen aus die Ströme in alle Teile des Hauses w eiter geleitet w erden können.

Diese V erteilungsanlage w ird w eiter unten geschildert werden.

M a s c h in e n s a tz I u n d H a u p t b a t t e r i e d e s I n s t i t u t s : D ieser M aschinensatz ist g e­

liefert w orden von der Allgemeinen E lek­

tricitäts-G esellschaft und besteht aus einem N ebenschlußm otor für 78 PS (E G650), durch Lederbandkupplungen direkt gekuppelt mit einer G leichstrom dynam o für 50 KW (E G 650) und einer D rehstrom m aschine (E S D 600) für 50 KVA bei 50 Perioden. Der Schalt­

plan ist in Abb. 6 a und b dargestellt.

Abb. 6 a gibt die Schaltung der zu dem A ggregat gehörigen Schaltafel des Ma­

schinensaales, Abb. 6 b die einer dam it verbundenen Schalttafel des großen H ö r­

saales wieder. D ie E i n r i c h t u n g i s t so g e t r o f f e n , d a ß m a n d a s A g g r e g a t

s o w o h l im M a s c h in e n s a a l s e l b s t w ie a u c h v o m g r o ß e n H ö r s a a l a u s in g e n a u g l e i c h e r W e is e a n l a s s e n u n d r e g u l i e r e n k a n n .

Im Maschinensaal sehen w ir den'A nker d er Gleichstrom dynam o durch einen Um­

schlaghebel entw eder mit d er B atterie ver­

bunden, oder auf die V erteilungstafel B arbeiten; der D rehstrom generator ist im mer an das V erteilungsnetz (über B, C, D) ange­

schlossen. Die Ladung d er B atterie g e­

schieht durch einen Einfachzellenschalter, d er an der W and des A kkum ulatorenrau­

mes , ab er außerhalb desselben in dem Gange des U ntergeschosses neben dem Ilauseingange angebracht ist. Von einem m otorischen A ntriebe dieses Zellenschalters wurde vorläufig Abstand genom m en, da der W eg zu ihm nicht weit ist; eine Klingel m eldet aber je d e D rehung des Zellenschal­

ters in der W erkstatt. Die V erw endung des Einfachzellenschalters gestattet auch einen Parallelbetrieb von B atterie und G enerator beim Entladen. Die Sammelschienen, an welche der M otoranker und die E rregung der Maschinen angeschlossen sind, können durch einen Um schlaghebel a b sowohl mit d e r B atterie des Instituts (J B ) wie auch mit den Sam m elschienen d er H ochschulzentrale {IIC ) verbunden werden. Dieser Um schalter ist hinter der Schalttafel an d er Mauer an­

gebracht; eine Reihe an d erer daneben in ­ stallierter U m schalter gestattet, die V ertei­

lungstafeln B, C, D d er einzelnen Stock­

w erke und auch die B eleuchtung des ganzen H auses auf H ochschulzentrale oder Instituts­

batterie zu schalten, um völlige U nabhängig­

keit zu erreichen. Die E rregung des D reh ­ strom generators kann durch einen Um schlag­

hebel U sowohl von den Sam m elschienen wie auch von dem A nker des G leichstrom gene­

rators aus geschehen, um einen möglichst weiten R egulierbereich und feine Stufen zu schaffen. Zur V erfeinerung d er R egulierung der Tourenzahl ist dem K urbelw iderstand des M otorfeldstrom es noch ein Schieber­

w iderstand hinzugefügt. Die E rregerleitun­

gen b eider G eneratoren haben an der Schalt­

tafel schließbare U nterbrechungsstellen, die an die V erteilungstafel B angeschlossen sind, dam it die R egulierung auch von je d e r anderen Stelle des Hauses vorgenom m en w erden kann. Schließt man die abnehm ­ baren, gestrichelt gezeichneten Leitungen an, so kann m an bei geöffneter Sicherung s die A nker beider Gleichstrom m aschinen auch hintereinander schalten, so daß sie, als Mo­

toren laufend, den D rehstrom generator mit halber Tourenzahl treiben und daher Wech-

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8 selstrom von 25 P erioden bei g uter R egu­

lierung erzeugen können.

Nach dem Hörsaal gehen Leitungen so­

wohl von dem A nker beider G eneratoren

daß zu jed em m it einem A usschalter in Reihe befindlichen R egulierw iderstand im M aschinensaal ein gleicher R egulierw ider­

stand mit Schalter im Hörsaal parallel ge-

Sr/ui/f/ir/,'/ im, MasehjjieTisaaL. Ißjiierwmui

wie auch von den aut' Insiitutsbalterie und Tlochschulzentrale um schaltbaren Sammel­

schienen. Die R egulierung des Strom es im M otoranker und in den drei E rregerkreisen ist vom H örsaal aus dadurch ermöglicht,

schaltet ist. Eine W arnungsglocke (j im M aschinensaal m eldet dort automatiscli das Ingangsetzen des Motors vom Ilörsaal aus. An die D rehstrom leitungen des H ör­

saales ist auch ein Synchronm otor ange­

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schlossen, d er die Frequenz des W echsel­

strom es auf einem an der Schalttafel ange­

brachten T achom eter angibt.

Durch um schaltbare Volt- und A m pere­

m eter können sowohl im Maschinensaal wie im Hörsaal die E rregerstrom stärken der drei Maschinen, die Gleichstromdynamo-, Batterie- und N etzspannung und die vier W echselström e und sechs W echselspannun­

gen des D rehstrom generators und im Ilör- saal außerdem auch d er Batterie-, Motor- und Dynamostrom gem essen w erden. Im Schaltplan sind der Ü bersichtlichkeit wegen die Um schalter und ihre Anschlüsse und

500/1000 Umdr/Min und hat eine D auer­

leistung von 90 PS bei 1000 Umdr/Min. Der D rehstrom generator gibt norm al bei 500/1000 Umdr/Min, das sind 25/50 Perioden, 110/220 V und 50/100 KVA bei einem Leistungsfaktor von 0,8.' Mit Rücksicht auf den Vorzug, den die gedrängte A nordnung des Zwischen­

schildlagers für die R aum ausnutzung des M aschinensaales bietet, und um diese An­

ordnung den Studierenden vorzuführen, wurde die geschilderte Zusam m enstellung trotz der genannten Unstim m igkeit gewählt.

Die Schaltung ist hauptsächlich mit Rück­

sicht auf die Speisung der Transform atoren

zraiL J',’j-pn-r/nj’ji/jr j’fjsrn

die um schaltbaren M eßinstrumente w egge­

lassen, und nur die M eßwiderstände für die S trom stärken eingezeichnet.

M a s c h in e n s a tz II: Dieses A ggregat ist von d er Felten & Guilleaume-Lahmeyer- w erke A. G. geliefert und besteht aus einem Gleichstrom m otor G X V I und einem D reh­

strom generator D F X V I mit gem einsam er Welle und Zwischenschildlager. Es isf eigentlich bestim m t zur Um formung von D rehstrom in Gleichstrom und hat daher für die im vorliegenden Falle vorgenom m ene entgegengesetzte Umformung einen für den Motor zu großen G enerator. Der Gleich­

strom m otor ist ein W endepolm otor von

des H ochspannungsraum es entworfen, wel­

che A ufgabe dieses A ggregates ist. Das A ggregat läßt sich ab er auch an alle an­

deren Räume des H auses anschlicßen.

D er Schaltplan ist dargestellt in Abb. 7.

Das M otorfeld wird gespeist von der H och­

schulzentrale und hat einen R egler für Grob- und einen solchen für Feinregulie­

rung. D er letztere ist an die V erteilungs­

tafel B angeschlossen, dam it auch in den anderen Räum en des Hauses, in denen der erzeugte D rehstrom benutzt wird, durch einen Nebenschluß zu diesem F einregler (Schieberw iderstand) eine genaue Einstel­

lung der Tourenzahl erfolgen kann. Der

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10

M otoranker kann durch einen Umschlag- schlossen, also etwa durch das A ggregat I hebel sowohl an die H ochschulzentrale wie m it verschiedenster Spannung gespeist wer- auch an die V erteilungsleitungen B ange- den; im A nkerkreise liegt ein einpoliger

2 X K7! 120

Tiarh-B

TULck

Abb. 8. Schaltplan von M aschinensatz III.

I M axim alausschalter mit einstellbarer Auslöse- strom stärke. F ü r die E rregung des D reh­

strom generators ist ebenfalls V eränderlich­

keit in den w eitesten Grenzen erstreb t w or­

den. Zu diesem Zwecke ist d er E rreg er­

wicklung ein grob- und ein feinstufiger E egulierw iderstand vorgeschaltet, und für sehr kleine E rregung kann ihr noch ein W iderstand parallel geschaltet werden. Die beiden, m it d er E rregerw icklung in Reihe geschalteten W iderstände können durch einen Schalter kurzgeschlossen, und statt ihrer kann ein an das V erteilungsnetz B an irgend einer Stelle des H auses ange­

schlossener W iderstand zur Grob- und F ein ­ regulierung benutzt w erden. Außerdem kann d er ganze E rregerkreis sowohl an die Hoch­

schulzentrale (über den Schalter für die M otorerregung) wie an die V erteilungs­

tafel B angeschlossen, also beliebig g e ­ speist werden. D er D rehstrom anker ist in Stern geschaltet und m it den drei Polen und dem neutralen P unkt an die V erteilungs­

tafel B angeschlossen. A uf der V order­

w and d er Schalttafel haben diese vier Leitungen noch U nterbrechungsstelleu, be­

stehend aus kräftigen Klemmen mit ab ­ nehm baren V erbindungsstücken, an welche besonders V ersuchsobjekte und spezielle M eßinstrumente angeschlossen w erden kön-

(17)

11 nen. Als D rehstrom ausschalter ist ein drei­

poliger M aximalölschalter für schnelle Aus­

lösung mit einstellbarer A uslösestrom stärke und mit angebautem , mit Ruhestrom arbei­

tendem Spannungsauslöser gew ählt worden.

F ü r die Ein- und Ausschaltung dieses Schal­

ters ist ein Schaltm otor vorgesehen, der aber in Abb. 7 der Ü bersichtlichkeit wegen nicht gezeichnet ist. Ein U nterbrecher für den Ruhestrom des Spannungsauslösers und der Schalter für den Schaltm otor befinden sich auf d er V orderseite der Schalttafel.

Beide Schalter haben aber auch eine V er­

bindung m it der V erteilungstafel B, so daß d er Ölschalter von je d e r Stelle des Hauses aus ein- und ausgeschaltet w erden kann;

die A usschaltung durch den Spannungs­

auslöser dient dabei noch als Sicherheit im Falle des V ersagens des Schaltmotors. Aus der F ern e kan n also sowohl eine F ein­

einstellung der Beriodenzahl und eine w eit­

gehende R egulierung d er Spannung wie auch ein plötzliches Ein- und A usschalten des W echselstrom es vorgenom m en werden.

Durch diese Einrichtungen ist insbesondere auch allen erfüllbaren Bedingungen für die Speisung der T ransform atoren des entfernt liegenden H ochspannungsraum es Genüge getan. Durch um schaltbare Instrum ente m eßbar sind die beiden Erregerstrom stärken, dabei diejenigen des D rehstrom generators m it und ohne Nebenschluß und die sechs D rehstrom spannungen. D er Ü bersichtlich­

keit w egen sind die dafür dienenden V er­

teilungsleitungen, Schalter und Instrum ente im Schaltplane w iederum weggela>sen. Vier K ontakte des V oltm eterum schalters können zum Spannungs- und P hasenvergleich mit M otorgenerator I für die Parallelschaltung beider A ggregate benutzt w erden. Die V er­

bindung der A nker zur Parallelschaltung geschieht durch einfaches Stöpseln an der V erteilungstafel B, von wo aus d er Strom der parallel geschalteten Maschinen dann in alle Teile des Hauses geschickt w erden kann. Die beschriebene Schaltanlage ist nach dem Entw ürfe des Instituts von den Siem ens-S chuckertw erken gebaut worden.

Das an das A ggregat angeschlossene T acho­

m eter ist mit einem elektrisch ein- und aus­

rückbaren T ourenzähler versehen und von Dr. Th. H o r n geliefert worden.

M a s c h in e n s a tz III u n d k l e i n e B a t­

t e r i e : Dieses A ggregat besteht aus einem 12 PS - A ntriebsm otor d er Allgemeinen E lek tricitäts-G esellschaft, U nion-T ype R 4 und einer Dynamo G M 141 der Siemens- S chuckertw erke für 8/2,7 V bei 1000 200 Amp.

Der Schaltplan ist dargestellt in Abb. 8. Die

drei bereits oben erw ähnten A kkum ulatoren­

zellen sind in Reihe geschaltet, aber durch vier einzelne Leitungen an die V erteilungs­

leitungen des H auses angeschlossen, so daß sie überall einzeln, zu zweien und zu dreien verw endet w erden können. Auf der Schalt­

tafel können die Anschlüsse durch Schalt­

hebel unterbrochen wrerden. Die v ier An­

schlußleitungen sind mit kräftigen Klemmen verbunden, die au f d er V orderseite der Schalttafel sitzen. Zwei andere derartige Klemmen sind m it dem G enerator, zwei w eitere m itdem V erteilungsnetZjö verbunden.

Durch kräftige Bügel kann die Maschine auf eine beliebige Zahl d er drei Zellen und auch unm ittelbar auf die V erteilungsleitun­

gen B geschaltet werden, so daß auch der Maschinenstrom, soweit die Querschnitte d er Verteilungsleitungen ausreichen, in die anderen Räume des Hauses geleitet w erden kann. Die vollen 1000 Amp können zu einer Klemmen- und Sicherungstafel in un­

m ittelbare Nähe d er Maschine geführt w er­

den. Die genannten Bügel sind so gestaltet und angebracht, daß ein Laden der Batterie und ih rer Einzelzellen in falscher Richtung ausgeschlossen ist.

IV. S tr o m v e r t e i l u n g .

Zur V erteilung der Ström e im Institut ist je eine M armortafel (B, C, D, E ) im Ma­

schinensaal, im Gange des U ntergeschosses, in einem A ssistentenzim m er des E rd g e­

schosses und im großen H örsaal aufgestellt.

In die M armortafeln sind M essinghülsen ein­

gesetzt, die durch Muttern festgezogen w er­

den und an deren hintere Flanschen die Leitungen augeschlossen sind (Abb. 9). Die V erteilung geschieht durch Litzcnkabel, welche in Stöpseln endigen. Dieses System scheint dem V erfasser gegenüber dem Linienw ählersystem m it sich kreuzenden Schienen den V orzug zu haben, daß es eine größere F reiheit in der V erteilung der Strom zuführungs- und Abnahm estellen auf der Tafel ermöglicht, und daß R eparaturen erheblich einfacher w erden. Beim Ver- schm oren einer Hülse genügt es, diese allein auszuwechseln, m eist aber genügt auch schon die Ausw echselung d er vorderen Mutter, w ährend bei dem Linienw ählersystem m indestens eine ganze Schiene abgenom ­ men w erden muß. Die Hülsen und Stöpsel sind in drei S tärken verw endet worden.

Abb. 9 zeigt die schw ächeren, welche für die unten zu besprechenden „Stations­

schalttafeln“ im M aschinensaal benutzt w or­

den sind; der Stöpsel b kann eine Strom ­ abzw eigung, z. B. zum Anschluß eines

(18)

m m m .

— 12 — Voltmeters, durch den Stöpsel c erhalten, der in ein Loch von b gesteckt wird.

Die bei den V erteilungstafeln B, C, D, E verw endeten Hülsen und Stöpsel haben einen größeren D urchm esser (11/12 mm am Konus) und keinen Abzweigstöpsel.

Sämtliche an die V erteilungstafeln an­

geschlossenen L eitungen sind Gum m iader­

leitungen, können also für Spannungen bis zu 1000 V verw endet w erden; sie sind frei auf Isolierrollen in 5 cm E ntfernung v er­

legt. Bei ihrer F ührung wurde als G rund­

satz aufgestellt, daß .jedes Laboratorium m öglichst nur die Leitungen aufnehm en soll, die in ihm selbst benutzt werden. Aus diesem Grunde ist das Kellergeschoß für die L eitungsverlegung im ausgibigsten Maße herangezogen. Die Leitungen des Unter-

auszuführen, da alle Leitungen bequem zu­

gänglich und in entsprechenden A bständen mit kleinen Schildchen versehen sind, die ihre Anfangs- und Endstellen angeben. Die Installation der V erteilungsleitungen ist von der Allgem einen Elektricitäts-G esellschaft nach den Angaben des Instituts ausgeführt worden.

W elche M öglichkeiten für die V ertei­

lung der Ströme im Hause bestehen, erkennt man aus den Tabellen auf S. 18, in welchen die an jed e Tafel angeschlossenen Leitungen aufgezählt sind. Die zu den Strom quellen führenden Leitungen bilden dabei je nach d er E igenart der. Strom quellen zu m ehreren einen Anschluß: bei Drehstrom zu je vieren (Sternschaltung), bei Gleichstrom zu je zweien, und nur bei der Dreizellenbatterie,

geschosses sind ausschließlich an d er Decke des K ellergeschosses installiert und von dort aus unm ittelbar an die Verw endungs­

stellen im U ntergeschoß geführt. Die ins Erdgeschoß em porsteigenden Leitungen durchlaufen nur die W erkstatträum e, die in das Obergeschoß w eiter gehenden noch den V orraum (23) für Anfänger. D ieser untergeordneten Zwecken dienende Raum ist von den für E xperim ente verw endeten im ganzen Hause der einzige, w elcher E xperim entierleitungen an derer Räume ent­

hält. Die Steigleitungen sind in jedem Stockw erk m it einer gem einsam en abnehm ­ baren H olzverkleidung versehen. Alle diese Maßnahmen und die sehr sorgfältige In ­ stallation ausschließlich auf Rollen, und die völlige A bw esenheit von Kanälen, in denen die Leitungen unm ittelbar aufeinander lägen, haben zur Folge gehabt, daß noch nicht eine einzige R eparatur in der ganzen In ­ stallation d er Experim entierleitungen nötig gew orden ist. W ürde eine solche notw en­

dig, so w äre sie in der einfachsten W eise

die nach Abb. 10 angeschlossen ist, zu je vieren. Alle Ansclilüsse einer Strom ­ quelle sind parallel geschaltet, und die Zu­

führung zu ihnen geschieht teils durch ein, teils durch m ehrere parallel geschaltete Kabel. Als zulässige S trom stärke ist dabei d er Gesam tstrom zu verstehen, w elcher den parallelen Anschlüssen zugeführt w erden darf. D er aus jed em Anschluß zu ent­

nehm ende Strom richtet sich dann nach der in den Tabellen angegebenenBelastungsfähig- k eit der frei endigenden Leitung, welche man mit dem Anschlüsse verbindet.

Die in den Tabellen verzeichneten Strom ­ stärken sind nach den V orschriften des V erbandes D eutscher E lektrotechniker zu­

lässig, für L aboratorium versuche können also vorübergehend noch höhere Belastun­

gen gew ählt werden.

Die mit „H ochschulzentrale oder Insti­

tu tsb atte rie“ bezeichneten Anschlüsse sind an die entsprechenden U m schlaghebel auf der H interw and der Schalttafel des Motor­

generators I (Abb. 6a) angeschlossen, können

(19)

T a f e l B f ü r d ie S t r o m v e r t e i l u n g im M a s c h in e n s a a l.

A n s c h l ü s s e

Zahl der L eitungen

Zulässige Strom ­ stärke

Amp

S t r o m q u e l l e n : Hochschulzentrale oder In­

stitutsbatterie ... 6 x 2 720 Institutsbatterie oder Hoch­

schulzentrale ... 6 x 2 720 M otorgeneratori, Drehstrom­

generator ... 3 X 4 225 M otorgenerator I, Gleich­

strom generator ... 4 x 2 240 Motorgeuerator II, Motor 3 x 2 480 . Motorgenerator II, Dreh­

strom generator ... 3 X 4 240 Kleine B a t t e r i e ... 3 x 4 160 Motorgenerator III, Gleich­

strom generator ... 1 X 2 160 F r e i e n d i g e n d e L e i ­

t u n g e n :

Verteilungstafel C . . . . 12 160 Verteilungstafel D . . . . 12 160 Verteilungstafel im großen

H ö r s a a l... 12 160 Maschinensaal, 6 feste Sta­

tionen ...je 4 75 Maschinensaal, 2 feste und

4 fliegende Stationen .je 6 75

daher nach W ahl mit einer von beiden Strom ­ quellen verbunden w erden. Auch von den früher besprochenen Strom quellen sehen wir V erbindungsleitungen zu den V erteilungs­

tafeln geführt; man kann die Ströme dieser Quellen also durch einfaches Stöpseln an den T afelnin jed es Zimmer w eiterleiten. Die nur mit Schalttafel B verbundenen Stromquellen können von dort aus ü ber die Schalt­

tafeln C und D, die an B angeschlossen sind, ebenfalls mit jed em Zim mer in V er­

bindung gesetzt werden. Das gleiche gilt für die „Stationen“ des M aschinensaales, die ü ber B und C oder D ebenfalls mit allen Räumen in V erbindung stehen. Die V erbindung der drei Verteilungstafeln unter sich ermöglicht schließlich, auch alle Räume durch frei endigende Leitungen m iteinander zu verbinden.

Außer den in der Tabelle angeführten sind auf den V erteilungstafeln noch dieje­

nigen Anschlüsse vorhanden, die zur F ern ­ regelung d er drei M otorgeneratoren dienen und bei deren B etrachtung erw ähnt w orden sind.

T a f e l C f ü r d ie S t r o m v e r t e i l u n g im U n t e r g e s c h o ß a u ß e r d e m M a s c h in e n ­

s a a l.

A n s c h l ü s s e

Zahl der L eitungen

Zulässige Strom ­ stärke

Amp

S t r o m q u e l l e n : Hoclischulzentrale oder In­

stitutsbatterie ... 4 X 2 480 M otorgeneratori, Drehstrom­

generator ... 2 X 4 160 F r e i e n d i g e n d e L e i ­

t u n g e n :

Verteilungstafel B . . . . 12 160 Verteilungstafel D . . . . 6 160 Hochspannungsraum 32 . . 12 160 Laboratorien:

Zimmer 36 bis 38 . . .je 6 160 Photometerzimmer 39 . . . 4 160 Eichzimmer 4 0 ... 12 160

T a f e l D f ü r d ie S t r o m v e r t e i l u n g im E r d g e s c h o ß .

A n s c h l ü s s e

Zahl der

L eitungen

Zulässige

Strom ­ stärke

Amp

S t r o m q u e l l e n : Hochschulzentrale oder ln-

s t i t u t s b a t t e r i e ... 4 X 2 480 M otorgeneratori, Drehstrom-

g e n e r a t o r ... 2 X 4 225 Kleine B a t t e r i e ... 3 240

F r e i e n d i g e n d e L e i ­ t u n g e n :

Tafel B ... 12 160 Tafel C ... 6 160 Laboratorien:

Zimmer 2 1 ... 8 160 Zimmer 2 2 ... 4 160 Zimmer 2 3 ... 6 160 Zimmer 2 5 ... 6 160 Kleiner Hörsaal 27 . . . . 6 160

(20)

V. B e s o n d e r e E i n r i c h t u n g e n e i n z e l n e r R ä u m e .

G r u n d s ä t z l ic h e s . Die Einrichtungen aller Bäume haben d er O rganisation des U nterrichts zu entsprechen und um gekehrt.

An der Technischen Hochschule in Danzig erachten alle Abteilungen eine zum min­

desten enzyklopädische Kenntnis d er E lek­

trotechnik für ihre Studierenden für not­

in genieuren, Chem ikern und den A ngehöri­

gen d er Abteilung für allgem eine W issen­

schaften ihre gesam te Ausbildung in der E lektrotechnik und bilden für die S tudieren­

den des M aschinenbaues und der E lek tro ­ technik und des Schiff- und Schiffsm aschinen­

baues die G rundlage für den w eiteren Un­

terricht. Die zuletzt genannten vier K ate­

gorien hören im darauf folgenden W inter eine vierstündige V orlesung (Elektrotech-

Tm -

Abb. 11. G rundriß des M aschinensaales.

wendig. D er U nterricht beginnt für die Studierenden aller Abteilungen gem einsam mit einem vierstündigem Som m erkolleg (Elektrotechnik 1), das an der H and zahl­

reicher E xperim ente einen Überblick über die E lektrotechnik gibt, und an das sich Ü bungen im L aboratorium w ährend eines Nachm ittags in d er W oche für alle Zuhörer gem einsam anschließen. Diese Vorlesungen und Ü bungen bieten den A rchitekten, Bau-

nik II), in der die B etriebseigenschaften der elektrischen Maschinen besprochen werden, und an die sich L aboratorium sübungen an­

schließen, für welche ein ganzer T ag in der W oche zur V erfügung gestellt wird. F ür die M aschinenbauer und E lektrotechniker schließt sich daran noch eine zweistündige Vorlesung im Som m ersem ester mit dazu­

gehörigen Übungen an. F ü r die E lektro­

techniker endlich w ird auch noch in zwei

(21)

w eiteren Sem estern Zeit für Laboratorium s- übungen frei gehalten. Der U nterricht baut sich also auf breitester Grundlage für die Studierenden aller Abteilungen gem einsam auf und spezialisiert sich dann im m er m ehr sowohl in bezug auf den G egenstand wie auf den K reis d er Zuhörer. Vorlesungen, an die sich keine Laboratorium sübungen anschließen, wie K onstruktion und P ro je k ­ tierung, sind im vorangehenden nicht be­

rührt, weil sie m it der experim entellen Ein­

richtung des Instituts nicht in Zusammen­

hang stehen; sie bilden natürlich den Ab­

schluß der Ausbildung.

geradezu verschw endet. D er M aschinen­

bauer, Schiffbauer und E lektrotechniker lernt die H andhabung von Schrauben­

schlüssel, Schraubenzieher, Zange und Feile an an d erer Stelle. Auf die g e i s t i g e T ätigkeit des Schaltens und V erstehens soll die vorhandene Zeit m öglichst ausschließlich verw endet w erden. Nie darf ein Studie­

re n d er eine fertige Schaltung vorfinden.

Stets muß er die von ihm zu benutzende selbst herstellen. Die Zeit für rein m echa­

nische A rbeit muß ihm dabei erspart sein;

die D enkarbeit aber muß ihm bleiben.

D e r M a s c h in e n s a a l. Von dem Ma-

Abb. 12. M aschinensaal (vom P unkte Ph, Abb. 11, aus aufgenom m en).

Bei der geschilderten U nterrichtsorgani­

sation ist es notwendig, den Zuhörern um so m ehr A nregung und E rleichterung zu gew ähren, je m ehr die E lektrotechnik ihrem eigenen besonderen Interessengebiete fern­

liegt. Es w urde deshalb der höchste W ert darauf gelegt, den großen H örsaal so ein­

zurichten, daß darin mit m öglichst wenig Zeitaufwand zahlreiche und vielseitige E x­

perim ente v orbereitet w erden können, und 1 die Übungssäle so auszurüsten, daß rein m echanische Arbeiten, wie Zusam m entragen von Apparaten, W iderständen, W erkzeugen zur H erstellung von Schaltungen, tunlichst unterbleiben. F ür den Architekten, Bau­

ingenieur und Chem iker w äre diese Zeit

schinensaal gibt Abb. 11 einen Grundriß, Abb. 12 eine photographische Aufnahme von der in Abb. 11 mit P h bezeichneten Stelle.

Der Saal hat seinen H aupteingang vom Gange des U ntergeschosses; gerade geg en ­ über befindet sich das schon erw ähnte 3 m breite Tor, das ins F reie führt, und neben dem Aufzug liegt ein N ebeneingang. Der vordere, dem Gange zugew andte Teil des Saales ist mit Fliesen bedeckt, der hintere dagegen m it einem aus I-T räg e rn bestehen­

den frei tragenden Roste versehen. Beide Teile sind unterkellert und im K eller durch eine Mauer getrennt; d er unter dem Roste befindliche Teil hat eine besondere E nt­

w ässerung für B rem sw asser erhalten. Vom

(22)

16 Hauptein gange aus rechts steht das A ggregat M. G. I mit seiner Schalttafel, w eiter rechts in der Ecke neben dem Aufzug das A ggregat M. G. III ebenfalls m it seiner Schalttafel. Von dem H aupteingange links sehen w ir die V erteilungstafel J3. Noch w eiter links befindet sich eine in das K eller­

geschoß des M aschinensaales abw ärts füh­

rende Treppe. V or d steht das A ggregat M. G. II, seine Schalttafel befindet sich links v o r einem F ensterpfeiler.

F ü r die regelm äßigen Übungen der Stu­

dierenden werden G eneratoren, Motoren und T ransform atoren aller m odernen A rten von etw a 5 KW benutzt; die G eneratoren w er­

den von N ebenschlußm otoren m ittels leicht lösbarer K upplungen angetrieben. Sollen die G eneratoren als Motoren arbeiten, so dienen die genannten Nebenschlußm otoren als G eneratoren zur Bremsung. Je d e Ver­

einigung von G enerator und Motor bildet eine „Station“. Die bei der Messung nötigen Instrum ente, Schalter, W iderstände und Sicherungen sind in d e r in Zentralen üblichen A nordnung auf M armortafeln in­

stalliert. S ie s in d a b e r n i c h t m i t e i n ­ a n d e r v e r b u n d e n , s o n d e r n e n d i g e n f r e i in S tö p s e l h ü ls e n . A u f g a b e d e r S t u d i e r e n d e n i s t e s, d i e s e V e r b i n d u n ­ g e n d u r c h S t ö p s e l k a b e l v o r n an d e n S c h a l t w ä n d e n s e l b s t h e r z u s t e l l e n . In d er geschilderten W eise fest installiert sind acht Stationen, die, abgesehen von den Antriebsm otoren, folgende Maschinen ent­

halten :

1. Einen N ebenschlußgenerator.

2. Einen Drehstrom- und einen Einphasen- T ransform ator, beides norm ale Kern- transform atoren, und einen Einphasen- T ransform ator mit herausnehm barem Eisenkern.

3. Einen H auptstrom generator.

4. Einen D rehstrom generator.

5. Einen H auptstrom generator, m it dem u nter 3. genannten zu einer K raftüber­

tragung zu vereinigen (die eine Haupt- strom m aschine ist offen, die andere ventiliert gekapselt).

6. Einen D rehstrom generator wie unter 4., m it diesem zu einer K raftübertragung oder zu P arallelbetrieb zu vereinigen.

7. Einen asynchronen einphasigen W echsel­

strom m otor.

8. Einen asynchronen D rehstrom m otor mit ausw echselbarem Phasen- und Kurzschluß­

anker.

Die Maschinen arbeiten m it der nor­

malen Spannung von 220 V; nur für die G leichstrom generatoren ist eine B etriebs­

spannung von 500 V gew ählt worden, damit auch diese für m anche B etriebe gebräuch­

liche Spannung von den Studierenden ver- - w endet wird. Die T ransform atoren sind für ein Ü bersetzungsverhältnis von 1 :1 gebaut.

Bei dem E inphasen-Transform ator sind die E nden der säm tlichen 12 Spulen nach außen geführt, so daß sie auch für andere Ü ber­

setzungsverhältnisse, für S parbetrieb und für verschiedene Streuungen geschaltet w erden können.

Die Aufstellung der genannten Stationen ist die folgende: J e zwei stehen nebenein­

ander und haben eine gem einsam e Schalt­

wand. Zwei benachbarte Schaltwände wen­

den einander den Kücken zu und haben einen A bstand von 1,25 m. Auf den V order­

w änden sind die Instrum ente, Schalter und die K ontaktbahnen und -kurbeln d er W ider­

stände, und hinten die Sicherungen und die D rahtverbindungen angebracht. Die W ider­

stände selbst stehen teils hinter den Schalt­

wänden, teils sind sie an derD ecke desK eller- geschosses aufgehängt; sie sind größtenteils im Institut berechnet und gebaut w orden und haben sämtlich die gleichen K ontakt­

bahnen und -kurbeln erhalten. D er zwi­

schen je zwei Schaltwänden befindliche Gang w ird (vom H aupteingange des Ma­

schinensaales aus gerechnet) vorne durch eine Türe, hinten durch eine M armortafel abgeschlossen, die außen eine Lam pen­

batterie von 9 x 6 + 9 x 10 Lam pen und von folgender E inrichtung träg t: 9 vertikale D oppelschienen mit je 6 daran parallel an­

geschlossenen Lam penfassungen befinden sich oberhalb und ebenso viele mit je 10 parallel angeschlossenen Fassungen u nter­

halb von 4 mit Löchern versehenen hori­

zontalen K ontaktschienen. An die Doppel­

schienen der Lam pen sind biegsam e Drähte angeschlossen, die in Stöpseln endigen und durch Einstecken in die Löcher der K on­

taktschienen die Lam pengruppen parallel oder in Stern oder D reieck schalten können.

F ü r Keihenschaltung sind zwischen je zwei D oppelschienen k urze'K ontaktstücke m it je zwei Löchern angebracht.1)

Sämtliche acht Stationen sind an den gleichen, hinter der Schalttafel M. G. I be­

findlichen Um schlaghebcl (Abb. 6a) ange­

schlossen und können durch diesen mit der H ochschulzentrale oder der Instituts-

*) Die E in rich tu n g dieser Lam pentafeln ist nach dem V orbilde des E lektrotechnischen L aboratorium s d er Tech­

nischen H ochschule, Berlin, getroffen, für w elche sie seiner­

zeit von P rofessor K l i n g e n b e r g entw orfen w orden ist.

(23)

17 batterie verbunden werden. Alle Stationen haben ferner Anschlüsse an die T afelB (siehe Tabelle S. 13) und, so weit sie zusammen zu arbeiten haben, auch unm ittelbare V erbin­

dungen u n ter sich. Je d e der vier Stations­

tafeln hat an der Trennstelle zw eier Sta­

tionen einen Telephonanschluß. Die In ­ stallation dieser Schalttafeln ist von den Siem ens-Schuckertw erken nach dem P ro ­ je k te des Instituts ausgeführt worden.

Außer den geschilderten acht feststehen­

den Stationen sind auf dem K o s te noch Ein­

richtungen für die H erstellung „fliegender“

Stationen getroffen. Zu diesem Zwecke sind von d er Schalttafel B aus 21 Leitungen in Gruppen von je 6 bis an die den Rost um ­ gebenden Mauern (unter dem Rost als Fluß­

kabel) geführt. J e vier Leiteranschlüsse sind für E rgänzungen vorgesehen; auch zwei Telephonanschlüsse sind vorhanden.

Bei U ntersuchung d er auf dem Roste stehen­

den Maschinen w erden die Schaltungen unter B enutzung trag b arer Instrum ente, Schalter und W iderstände ausgeführt, wie in F abriklaboratorien. F ü r sämtliche An­

schlüsse w erden Norm alklemm en und Nor­

m alkabelschuhe benutzt. Normalklemm en sind in zwei Größen vorhanden und durch- gehends verw andt. Die Norm alkabelschuhe für Ströme m ittlerer S tärke sind so einge- ! richtet, daß sie für beide Normalklemmen passen (Abb. 13); sie sind aus Rotguß her­

gestellt und verzinnt, über ihre Lötstellen ist eine 40 mm lange Stahlspirale geschoben und m it Schuh und Kabel verlötet, und diese Spirale endlich ist m it einem Schlauch von „Idealgum m i“ umkleidet. Diese An­

schlußart hat sich auch bei intensiver Be­

nutzung gut bew ährt. Die Instrum ente und Schalter sind auf B rettern von norm aler Länge befestigt und können mit diesen in Rahmen eingesetzt werden, welche teils an der W and, teils an tragbaren S tändern an­

gebracht sind, die für liegende Instrum ente noch eine horizontale P latte tragen. Die Einrichtung dieser Rahmen zeigt Abb. 14.

Die B retter stehen frei in der unteren Nut;

dabei läßt die obere Nut noch so viel Spiel­

raum, daß die B retter em porgehoben und nach v o r n herausgezogen w erden können.

Sämtliche W iderstände sind auf Rollen mit K ugellagern gestellt, oder können au f „Roll­

knechten“ transportiert werden. Zur F o rt­

bew egung d er M aschinen dient ein fahr­

b arer A uslegerkran von 1500 k g T ragkraft von Piechatzek in Berlin; durch eine K lappe im F ußboden des Saales können die Ma- i schinen auch mittels des K ranes in den K eller geschafft werden.

Die Arbeiten, welche die A rchitekten, Bauingenieure, Schiffbauer und Chem iker im M aschinensaale ausführen, beschränken sich auf einige B etriebsm essungen an den norm alen Maschinen d er festen Stationen.

Die M aschinenbauer und Schiffsmaschinen­

bauer m achen noch einige Untersuchungen auf dem Prüf leide (Rost), w ährend die E lektro­

techniker d ort auch die vorhandenen neueren Spezialm aschinen untersuchen. Als solche sind zu nennen: z. B. eine Roscnberg-Ma- schine der Allgemeinen Elektricitäts-Gesell-

Abb. 13. N orm alkabelschuh Abb. 14 T ragleisten d er trans- fü r schw ächere Leitungen. p o rtab len S chalttafcl-

instruineiite.

schaft, ein einphasiger W echselstrom -K ol­

lektorm otor der Felten & Guilleaume- Lahm eyerw erke, schaltbar als kom pensier­

ter Serien-, Repulsions-, W inter-E ichberg- und Doppelschluß-M otor, je ein E inanker­

um form er d er Siem ens-Schuckertw erke und der W estinghouse-Gesellschaft, ein einpha­

siger H ochfrequenzgenerator für 10000 P e­

rioden, System Thury, ein K ranm otor der B ergm ann-E lektricitäts-W erke, K askaden­

m otoren und K askadenum form er der E lek­

tro m o to ren -W erk e H eidenau und andere mehr.

Bei d er L ieferung aller im Institut be­

findlichen Maschinen haben die Lieferanten das dankensw erteste Entgegenkom m en g e­

zeigt, teilweise dem Institut auch wertvolle G eschenke zugewiesen.

(24)

niiiU

D e r g r o ß e H ö r s a a l u n d d e r S am m - lu n g s r a u m . D er große Hörsaal hat für die Studierenden eine E intrittstür vom Gange des O bergeschosses aus, und eine zweite an der früher erw ähnten N ebentreppe, welche zu den hintersten Sitzreihen führt; die Sitze steigen am phitheatralisch so stark an, daß unter den hinteren Reihen noch Raum für

Glühlam penbatterie, und neben der T ür des V orbereitungszim m ers nahe d er anderen Ecke die gem einsam e Schalttafel für die Beleuchtung und die V erdunkelung des Saales. Die VerdunkelungsVorrichtung wird durch Elektrom otoren angetrieben, die im Dachraum e stehen. Die B eleuchtung ge­

schieht durch 10 Girlanden mit je 10 Glüh- 18 —

Abb. 15. E inrichtungen im großen Jlörsaal.

eine K leiderablage gew onnen ist. Der Do­

zent betritt den H örsaal aus dem V orbe­

reitungszim m er. Zwischen d er Türe dieses Zimmers und d er des Ganges sehen wir (Abb. 15) zw ei Schreibtafeln, und zwischen diesen die in Abschnitt III erw ähnte Schalttafel für M. G. 1; diese Schalt­

tafel ist im V orbereitungszim m er von hinten zugänglich. H inter dem unteren Teile einer d er beiden senkrecht verschiebbaren Schreibtafeln liegen Gas- und W asser­

anschlüsse.

Neben d er E ingangstür für die Studie­

renden befindet sich an derselben W and nahe d er Ecke auf einer M armortafel eine

lam pen; 6 von diesen Girlanden sind quer zur Achse des Saales zu je zweien hinter­

einander aufgehängt, und die 4 übrigen verbinden die äußeren E nden der Quer­

girlanden; außerdem sind 8 W andarm e mit je 2 Lam pen vorhanden. Die S chaltanord­

nung ist so getroffen, daß d er Saal auch teilweise erleuchtet w erden kann, ein B e­

dürfnis, das besonders bei d er V orführung von Lichtbildern vorliegt. Der Bildw erfer ist geliefert von Schmidt & H aensch in Berlin, m it einer Lampe von 35 Amp aus­

gerüstet, und verm ag dam it auch undurch­

sichtige Bilder, oder liegende oder ste­

hende A pparate deutlich sichtbar zu pro­

(25)

Sitzreihe aufgestellt und w irft die B ilder auf die oberhalb d er Tafeln weiß gestrichene W andfläche, so daß die Schreibtafeln auch w ährend d e r V orführung von Bildern b e ­ nutzt w erden können. D er Saal ist mit einem dunkelgrün gestrichenen hölzernen Tonnengew ölbe überdeckt und hat braun gestrichene W ände, eine Farbenzusam m en­

stellung, die im natürlichen Licht und b e­

sonders bei d er künstlichen Beleuchtung durch die G irlanden von Glühlampen einen außerordentlich ruhigen und w arm en Ton ergibt. Türen, B änke und Sitze sind in dem selben Ton gehalten. Die Zahl der Sitz­

plätze b eträg t 196.

Im G egensatz zu den üblichen Einrich­

tungen ist für die V orführung von V er­

suchen statt eines E xperim entiertisches eine freistehende M armorwand von 7 m Länge und 0,8 m Höhe vorgesehen, die in einem A bstande von 1,7 m von den Schreibtafeln und von der ersten Sitzreihe aufgestellt ist.

Diese W and (Abb. 15) träg t an d er hinteren Seite 2 x 8 horizontale Kupferschienen, die zu je 8 übereinander auf der linken und rechten Seite d er Tafel angebracht sind.

Diese Schienen endigen in Stöpselhülsen und sind außerdem mit je 5 gleichm äßig ü ber ihre Länge verteilten, auf der V order­

seite der Tafel angebrachten, insgesam t 80 Anschlußklem m en verbunden. Neben den Enden der 8 Schienen, aber davon getrennt und durch Stöpselkabel an sie anschließbar, liegen auf d er rechten Seite je 2 m iteinander verbundene Stöpselhülsen, an welche die von d er Schalttafel des H örsaales aus regulierbare D rehstrom ­ m aschine von M. G. I mit 4 Leitungen, die dazugehörige Gleichstrom m aschine mit 2 Leitungen und je nach d er Stellung des entsprechenden Hebels hinter d er Schalt­

tafel von M. G. I die H ochschulzentrale oder die Institutsbatterie mit 2 L eitungen ange­

schlossen ist. Den linken E nden d er Schie­

nen gegenüber befinden sich 12 Stöpsel­

hülsen, welche mit der Schalttafel B im Ma­

schinensaal in V erbindung stehen und da­

durch an je d e beliebige, im M aschinensaal oder sonstwo im H ause stehende Strom ­ quelle angeschlossen w erden können, und 4 Stöpselhülsen mit Leitungen, die zum Bildw erfer führen, so daß dort Strom für zu projizierende Experim ente verfügbar ist.

Zur E rleichterung des V erkehrs mit ande­

ren Bäumen, welche für V ersuche mit dem H örsaal verbunden w erden müssen, ist in der Mitte und an beiden E nden der E xperi­

m entierschalttafel und außerdem an der

leuchtung des H örsaales je ein Telephon­

anschluß vorgesehen. Die Schalttafel hat fern er 8 Steckanschlüsse für Beleuchtung erhalten. Alle diese Einrichtungen, insbe­

sondere die sofortige B etriebsbereitschaft von Gleichstrom, W echselstrom und D reh­

strom von je d e r vorkom m enden S tärke und Spannung, und die Möglichkeit, an irgend einer Stelle d er Schalttafel diese Ströme allein oder gleichzeitig zu entnehm en, haben sich als außerordentlich fruchtbrin­

gend erwiesen. Die verw ickeltesten und zahlreichsten Versuche, die in einem Vor­

trage vorzuführen waren, haben sich da­

durch stets m it relativ sehr geringem Zeit- aufwande vorbereiten lassen.

Die Schaltwand wird von hinten gehal­

ten durch schräg in den Boden gesetzte eiserne Stützen. Durch deren Um kleidung hat sich im Anschluß an die Schaltwand eine horizontale Tischfläche von 35 cm Breite ergeben, auf welche kleine A pparate gestellt w erden können. Die H auptversuche w erden aber auf fahrbaren Tischen vo rg e­

nommen, welche, auf Rollen in K ugellagern laufend, hinter oder vor die Schaltwand ge­

schoben w erden. F ü r die Feststellung dieser Tische w ird eine V orrichtung be­

nutzt, wie sie auch für fahrbare T urngeräte V erw endung findet; sie ist von der F abrik für Turngeräte, von A. Zahn in Berlin, be­

zogen worden. Um schwere A pparate be­

quem aus den Sam m lungsschränken auf diese fahrbaren Tische setzen zu können, sind die Schrankböden, auf welche die A pparate gestellt sind, in d er Höhe der Tische in den Schränken auf Rollen in K ugellagern gelagert und können daher m itsam t den A pparaten aus den S chränken heraus auf die Tische gezogen werden.

Auch die in an d erer Höhe befindlichen Böden der Sam m lungssehränke sind aus­

ziehbar gem acht, w odurch die V erw endung tieferer Schränke und d aher eine bessere Raum ausnutzung erm öglicht w orden ist. Die S chränke haben eine Tiefe teils von 120, teils von 70 cm und sind an den W änden des Sam m lungsraum es aufgestellt. Um ein übersichtliches und ansprechendes Bild zu geben, sind nicht die üblichen H olzschränke, sondern A usstellungsschränke von einer F abrik für G eschäftseinrichtungen (Paul S tabernack & Co., Berlin) aus Glas und Eisen m it Schiebetüren auf K ugellagerrollen bezogen worden. Eine Anschauung von dieser Einrichtung gibt Abb. 16, welche eine E cke des Sam m lungsraum es darstellt. Man sieht, wie eine Schrankplatte, die einen schwe­

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20 ren A pparat trägt, teilweise herausgezogen ist, und bem erkt vor den Schränken zwei der fahrbaren Tische mit einigen im Institut gebauten D em onstrationsapparaten, welche w eiter unten beschrieben w erden sollen.

auf welchem die im H örsaale vorzuführen­

den Maschinen aufgcstellt w erden. Da­

neben haben drei d er fahrbaren Tische hinter der Schaltwand Platz, und links davon ist dann noch ein Raum von etwa

Abb. 16. Sam m lungsschränke fü r die V orlesungsapparate.

Hiiekwand, des H östes

nach, H.C. oder J .B Abb. 17. Schaltung1 des V orschaltw iderstandes

fü r den Bildw erfer.

Am rechten Ende der Schaltwand des Hörsaales, dem Aufzuge zugewandt, ist hinter ih r ein 1,3 m langer Rost m ontiert,

3 m B reite für größere V ersuchseinrich­

tungen frei. D ieser vor der Eingangs­

türe des Dozenten liegende Raum w ird bei V ersuchen m it H ochspannung allseitig bis zu den F enstern durch ein Gitter abgetrennt, w elches so eingerichtet ist, daß es nur dann den D urchgang freigibt, wenn d er Raum spannungslos ist. F ü r diese Versuche sind oberhalb d er genannten T ür drei auf 100000 V isolierte Klem m en angebracht, welche an ein nach dem H ochspannungslaboratorium führendes D rehstrom kabel für die gleiche Spannung angeschlossen sind. Letzteres ist ein G eschenk der Land- und Seekabelw erke, Köln-Nippes. D er Platz unterhalb des oben erw ähnten Rostes ist zur A ufstellung des V orschaltw iderstandes für den Bildw erfer ausgenutzt, w elcher, da er etwa 175 V bei 35 Amp zu vernichten hat, nicht un­

bedeutende A bm essungen aufweist. Um diesen W iderstand noch w eiter zu verw er­

ten, w urde er noch ü ber seinen notwendi-

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— 21 - gen W ert hinaus (bis auf 49 Ohm) v er­

größert und als K urbelw iderstand ausgebil­

det. F ü r seine Schaltung ist eine M armor­

tafel auf der Rückw and angebracht. Nach Abb. 17 bestehen für diesen W iderstand folgende V erw endungsm öglichkeiten: 1. ist der obere H ebel geschlossen, so ist der B ildw erfer angeschlossen und kann durch einen bei d er Lampe befindlichen Schalter eingeschaltet w erden; 2. sind der obere und d er untere H ebel geschlossen, so kann zwi­

schen c und b ein V erbrauchsapparat ein-

F ü r die V orführung d er B etriebseigen­

schaften elektrischer Maschinen, ü ber die in regelm äßigem K urse eine vierstündige W intervorlesung gehalten wird, erschienen noch besondere E inrichtungen erwünscht, welche die V ersuchsvorbereitungen m ög­

lichst abkürzen. Zu diesem Zweck ist ein fahrbarer Schalttisch für Gleichstrom- und ein solcher für W echselstrom m aschinen ge­

baut w orden.1) D er Gleichstrom tisch (Abb. 18) möge hier kurz beschrieben w erden: Auf ihm stehen nebeneinander und durch

Abb. 18. F a h rb a re r M ascliinentisch fü r V orlesnhffsversuchc.

geschaltet w erden, dem der K urbelw ider­

stand als V orschaltw iderstand dient; 3. sind beide H ebel offen, so ist d er K urbelw ider­

stand von der Stromquelle abgetrennt und bei Anschluß an a und b für einen beliebi­

gen Zweck verw endbar. Bei Schaltung 2 kann der W iderstand also z. B. als Anlaß­

w iderstand eines Motors, bei 3 als Be­

lastungsw iderstand einer auf dem Rost stehenden Dynamo benutzt werden. Gm eine solche Maschine sogleich betriebsbereit zu haben, ist u nter dem Roste fern er noch ein K urbelw iderstand bis 62 Ohm für 2 Amp eingebaut w orden, der zur Regelung der E rregung dienen kann. Eine auf der Schm al­

seite d er Schaltwand angebrachte kleine Tafel endlich hat 4 Anschlüsse an die 4 Schienen d er oben erw ähnten Lam pen­

batterie, welche so eingerichtet ist wie die Lam pentafeln im Maschinensaal.

lösbaer K upplungen verbunden, auf hori­

zontaler P latte vier Motoren von je 1 PS, die beiden m ittleren m it Nebenschluß-, die äußeren m it H auptstrom erregung versehen.

Die D rahtenden sowohl der Anker- wie der E rregerw icklungen sind nach außen zu je einem vorne auf den Maschinen angebrach­

ten K ontaktbrett geführt. Sämtliche K on­

takte des ganzen Tisches bestehen aus schmalen Schienen von 5 mm Dicke mit je zwei aus einfachen Bohrungen bestehenden Stöpsellöchern. In alle Anker- und E rreg er­

kreise ist je ein Schieberw iderstand ge­

schaltet, in die A nkerkreise außerdem noch je eine Sicherung und ein D osenschaltcr.

Sowohl die A nker wie die E rregerkreise sind auf den K ontaktbrettern d er Maschinen zur Zwischenschaltung von Instrum enten

‘) Entworfen von dem Assistenten®r¿3nf|.P h il ip p i.

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