Toruń
Stand der dortigen Gemeindeangelegenhelten
Ablauf des Verwaltungsjahres 1899
Druck von A. Schreib in Danzig.
Bericht
des
Magistrats der Stadt Danzig
über den
Stand der dortigen Aeineindeangelegenljeiten
bei
Ablauf des Verwaltungsjahres 1899/1900-
Danzig.
Druck mm A Schroth 1900.
A. Allgemeiner Theil:
Berichtsabschnitt
'I.
Stadtchronik 1899/1900 II. Standesamtliche Mittheilungen III. Wahlangelegenheiten
IV.
Die Stadtverordneten-VersammlungV.
DerStadtausschuß . !
...I.
II.
III.
IV.
V.
VI.
VII.
VIII.
IX.
X.
XI.
XII.
XIII.
XIV.
XV.
XVI.
XVII.
XVIII.
XIX.
XX.
XXI.
XXII.
XXIII.
Zum
B. Besonderer Theil:
Etat
I. Kämmereisonds1 <
„ I.
A.
StadtbibliothekI'
„ 1.
B. Stadtniuseum 18
„ I. C.
Forst- und Dünenverwaltung
18„ II.
Haudelsanstalten
(einschl. Aichungsamt)18
„
III.
AllgemeineVerwaltung 19
„ IV.
Militär-(Servis-)
Verwaltung'20
„ V. Kirchenverwaltung
21
„ VI. Schulverwaltung 21
„
VIT. Allgemeine
Armenverwaltung '28„
VITT.
Lazarett)eund
Arbeitshaus 29„ IX.
Leihamt 84„ X. Polizeikostcnsonds
35„ XI. Bauverwaltung 36
„ XII.
Feuerwehr undStraßenreinigung
41,,
XIII. Wasserleitung und Kanalisation42
,,
XIV. Gasanstalt
42„
XV. Elektricitätswerk43
„
XVI.
Schlacht- und Viehhof44
„ XVII.
Markthalle45
,,
XVIII. Kapitalvermögensfonds oO„
XIX. Schuldenverwaltung 50
„ XX. Gemeindesteuersonds 50
Der nachstehende
Verwaltungsbericht
erscheintwie
im vergangenenJahre
ineiner
kürzeren Formals
bisherüblich. Der allgemeine
Theil enthält im Wesentlichennur
eine kurzeStadtchronik, der
besondereTheil einen kurzen
Ueberblick überdie
Ergebnisseder Verwaltung bei den einzelnen Etats. Es bleibt
Vorbehalten,
fürdie einzelnen
Verwaltungen gesonderteeingehende
Berichtenach dem
Finalabschlußzu
erstatten,wie
diesesim
vergangenen Jahre fürdas Finanzwesen, die Lchuldenverwaltnng,
für denSchlacht-
undViehhof, geschehen ist. Wir
glauben an diesem Verfahren festhattenzu sollen,
weil einmaldie vor dem Finalabschluß
festgestellten Verwaltungsberichte im Großen und Ganzenunvollständig siitd lind nur
Vermuthungen
über
das endgültigeVerwaltungsergebniß
aufstelleukönnen
und weil andererseits die Erstattung umfassender Berichte in der Zeitder Aufstellung der
Etats eineaußerordentliche
Geschäftsbelastung mitsich
bringt.Im Allgemeinen
bietet der
Gangder
städtischen Angelegenheiten indem zu Eude
gehendenEtats
jahr
1899 ein erfreulichesBild. Die
günstigen Ergebnisseder Steuerverwaltuug
berechtigenzu
dem Schluß,daß wir uns nach
wievor
ineiner
Periodesteigender
wirthschaftlicher Leistungsfähigkeitbefinden, denselben
Eindruck erweckendie
Ergebnisse der städtischen Betriebsverwaltungen.Es ist daher
noch immer möglich gewesen, dendauernd tvachsenden
Anforderungen an diestädtische
Verwaltungzu
genügen,ohne
eine Aenderungdes städtischen
Steuersystemsund
eine Erhöhitng derSteuerneintreten
zit lassen.Die
Bebauungdes
Festnngsgeländes nördlichdes
hohenThores nimmt einen be
friedigenden Fortgang. Wegen des Erwerbes des Festungsgeländes
südlichdes
hohenThores und
Aufstellung
eines Bebauungsplanes
für dasselbesind
die Verhandlungen weitergeführt und
demAbschluß nahe.
Es ist
also auchAussicht
vorhanden,daß
die Projektewegen
bessererWasserversorguug und
Eaualisirnugder
Vorstadt^chidlitz,
für welche dieMittel bervilligt
sind,demnächst
in Angriff genommen werden können.Dasselbe gilt von
derbesseren
Wasserversorguugvon
Neusahrwasser. Audem Problem einer
zweckmäßigenKanalisirung
auchdieses Vorortes
wird gearbeitet. Die Erweiterung derGasanstalt ist soweit gefördert,
daß der
neueGasometer demnächst
dem Gebrauch übergebenwerden
kann. DieVorarbeiten
für das neue Wasserwerk ander
Stcinschleilsesind abgeschlossen
undwerden tvir
unter Vorlegungder speziellen Projekte
dieendgültige
Bewilligungder Kosten
demnächst beantragen.Der Walldurchbruch hinter dem Lazarett) ist
tlahezu vollendet, die Straßenbahntlach Neusahrwasser
imBau und
derVollendung nahe. Wegen
einer Verbesserungdes Danziger Hafens
durchAnsbaggermig der Schuitenlaake
und Herstellung einerEisenbahn
nachder
Nehrung und dem Holm wird verhandelt. DieProjekte
dazusind
inArbeit.
Mit demBau der
technischen Hochschulewird begonnen
werden, nachdemder Vertrag zwischen dem Fiskus
undder Stadt
wegetr Ueberlassung eines Bauplatzes perfekt
gewordenist. Dasselbe
giltvon dem Vertrage mit dem
Staatwegen
Errichtung einesStaatsarchivs in
Danzig. Der Neubaueines
städtischenLazareths
für innere unddie Durchführung
dieses Projekts sichert zugleich
einebefriedigende
Lösung derFrage über
einenErsatz der Anlagen
fürArbeitshans
itnbSiechenstation in der
Töpfergasse. Wegen Eingemeiudmlgeiner
Anzahlvon
Vorortensind
die vorbereitendenSchritte gethan.
Am1. April
1899 sindam städtischen
Gymnasium unddem
Realgymnasiumüon
St. Johanuje
einevollbesuchte Sexta
mit dem Lehrplan fürReforulgymnasien eröffnet.
Die Umwandlungder
Realschule von St. Petri in eine Oberrealschuleist
beschlossennnd in Vor
bereitung. Die Gebünde dervon
ConradischenStiftnng
in Langfuhrsind
soweit
gefördert, daß die ineine
Realschule umgestaltete Schuleim
Herbst von Jenkaunach Danzig
übersiedelnkann.
Wenn
wir hiernach
mitBefriedigung
aufdas zu Ende gehende
Etatsjahr zurückblicken, dürfenwir
uns doch nichtverhehlen,
daß dieschwierigsten Aufgaben,
dieder
erfreuliche AnfschwnngDanzig's
an diestädtische Verwaltung stellt, noch vor nns liegen
niibnur
beiweiser Sparsamkeit,
einer sorgsamenScheidung des Nothwendigen
ümi dem Wünschenswerthen und nichtohne
erheblicheAufwendungen
anArbeit
undGeld
zu einerbefriedigenden
Lösunggeführt
werdenkönnen.
A. Allgemeiner Hheit.
I. Stadt-Lhronik (sggugoo.
<
27.
Febr. 1899.11.
März „
1. April
//
//
Das
ueuerbaute
Hauptpostgebäude inder Langgasse wird dem Verkehr
übergeben.Uebergabe
des
Corpsder
städtischen Fenerwehr durch denBranddirektor Bade
an den BrandmeisterSchwartz-Hafter.
34. Kunstausstellung
des Kunstvereinsim
DanzigerStadtmnseum.
Tagnng
des
Provinzial-Landtagesder Provinz Westprenßen in Danzig.
Einführung
desStadtraths
Poll insein Amt.
Beginn
der Ueberführung
desstädtischen Gymnasiums und
des Realgymnasiumszu
St. Johanuzu
Resormschuleu und der Entwickelungder
Realschulezu
St.Petri und Pauli
zueiner
Ober-Realschule.„ Eröffnung des Freihafenbezirkes
inNeufahrwasser.
„ Der Königliche Baurath Heise, Landes-Bauinspektor und Direktor
des Westpreußischen Kumt-Gewerbe-Museums,
verstorben.„ Der Senior der
Stadtverordneten -
Versammlung,Dr.
Piwko, im81. Lebensjahre ver
storben.28. „
19. Mai5. Juni
„2.
Juli„ 7.
1. August
„ 21
" • // rr
7.
u.
8. Sept.„Verleihung
des Ehrenbürgerrechts
auSe.
Excellenz, denKöniglichen
Oberpräsideuteu der ProvinzWestprenßen,
Staatsminister D. Dr. von Goßler.Gründung eines Provinzial - Verbandes
des DeutschenFlotteuvereius, mit dem
Sitze inDanzig.
Festessen zu
Ehren des zumEhrenbürger der
Stadt Danzig ernannten HerrnOber
präsidenten,
StaatsministerD.
Dr.von
Goßler,Excellenz.
Tagung
des Allgemeinen Deutschen Lehrennnen-Vereins
inDanzig.
Sanitäts-Ausstellung
in Danzigeröffnet.
Regatta des Westpreußischen
Rudervereins.Der
Stadtrath
Voigt wirdznm
Bürgermeisterin Rixdorf
gewählt.Der
Königliche Eisenbahn-Präsident Thomö verläßt Danzig,
nmeinem
Rufenach
Frankfurt
a. M. zu
folgen.Tagung des Deutschen
Apothekertages.
Tagung
des Westpreußischen
Städtetages.11.
Septbr. 1899.^5. ff ff
26.
„ s, 27./2S.
„„
3.Oktbr. „
IS. „ 3.
Novbr. „
11. „2- Dezbr. „
21.
6.
Januar 1900.
Tagung des
baltischenVereins der
Gas-und
Wasserfachmänner.Empfang
von Mitgliederndes internationalen
Geographen-Kongressesiitt Artushofe.
Ankunft
Sr. Majestätdes
Kaisers aufder
Danziger Rhede.Brand
derDanziger
Oelmühlemit)
Stärkefabrik.Die Vorlage
des
Magistratswegen Neubau eines Lazareths
wirddurch
die Stadtverord- neteu-Versammlunggenehmigt.
Einweihung der
Lutherkirche
inLangsuhr Der
Stadtverordnetevon
Kolkowverstorben.
Die Stadtverordneten-Versammlung
genehmigteine Stadtanleihe von
5200000Mark.
Der
SuperintendentReinhard aus
Freistadtwird als
ersterGeistlicher
an derOber- Pfarrkirche zu St. Marien eingeführt.
Der frühere Stadtverordnete Dinklage verstorben.
Der Geheime
KommerzienrathDamme legt sein Amt
als Stadtverordneter nieder.Sitzung
desVerbandes
Ostdeutscher Industrieller.Stapellanf
des Passagierdampfers„Großer
Kurfürst" auf der Schichnu-Werft.Jahrhundertfeier in
den Volksschulen.Der
Stadtrath Dr.Helm
wird zum Stadtältesten ernannt.A. II. Standesamtliche Mittheilungen.
A. Gebürte n.
Im
I
al; r e
Im
Ganzen
D
avo ii
männlich weiblich
ehelich unehelich
lebend todt
Einzeln-
Ge-
burtenZwil
lings- burten
Ge-Dril- liugs-
b
nrtenGe-
1892 4079
2124 19553553 526
3971 1084000
381
1893 4211
2179 2< '32
3609 6024<
'80 131 409160 —
1894
4259 2236 2023 3673 586 4112
1474143 55 2
1895
4269 2198 2071 3706
5634102 167
4157 56—
1896 4364 2273
2091 3792572 4229 135
428042
—1897
4516 2244
2272 3915601 4353 163
4386-
65 —
1898 4698
24372261
4082616 4555
1434567 64 1
1899
4878
25222356 4214
6644729
1494786 46
180
8595
132 48174 6
219weniger
— —
—— — — -
18Die
inder
vorstehenden TabelleA
enthalteneZahl der
unehelichenGeburten
664oder
13,61 %aller Geburten,
istanscheinend
groß.Dieselbe
würdejedoch
nicht unbedeutendreduzirt werden
können, wennes möglich
wäre, diejenigenFälle
auszuscheiden, indenen unverehelichte Mütter ans auswärtigen Standrs-
amtsbezirken hier —in der Provinzial Hauptstadt —
sür die Zeitihrer Niederkunft eine
Zufluchtsstättegesucht
und einesolche
nichtallein
inder
Hebeammen-Lehranstalt oder im Stadtlazareth, sondernauch
beiHebeammen selbst
und beiPrivatleuten
gefunden haben.Es
wurden nämlich
:1.
Im Hebeammen-Lehr-Jnstitut
:im Jahre
1892: 219 Kinder geboren,
vondenen 161 unehelich waren;
im
Jahre 1893:244 Kinder, davon
188 unehelich;im
Jahre1894: 262
Kinder,davon
198 unehelich;im
Jahre
1895:273
Kinder, davon 196unehelich
;im
Jahre 1896:272
Kinder,davon 202 unehelich;
im
Jahre 1897: 336 Kinder,
davon 250 unehelich;im Jahre 1898:
358 Kinder, davon260
unehelich;im Jahre
1899:
376 Kinder, davon249
unehelich geboren.2. Im städtischen Lazarett):
im Jahre 1892:
110 Kinder, davon 86 unehelich;
im
Jahre
1893:91 Kinder, davon 65
unehelich;im Jahre
1894:
92 Kinder,davon
70unehelich;
im
Jahre
1895:102
Kinder,davon
75 unehelich;
imJahre
1896:98 Kinder, davon 69 unehelich;
im
Jahre
1897: 69 Kinder, davon58
unehelich; im
Jahre1898: 67
Kinder, davon 57unehelich;
im Jahre
1899:
78Kinder, davon 69 unehelich geboren.
3. Im Central-Gefängniß:
im
Jahre1892:
1 Kindunehelich
geboren;im
Jahre 1893: 2
Kinder unehelich geboren,während
in
den Jahren 1894/95
daselbstGeburten nicht
vorgekommen sind;im Jahre
1896: 3
Kinder, davon 1unehelich;
im
Jahre 1897:1 uneheliches Kind
; im Jahre 1898kein Kind und
im Jahre 1899
kein Kind geboren.
4. Im
städtischen Arbeitshaus
und 5. im St. Marieu-Krankenhaussind im
Jahre
1894 je1
Kind unehelichgeboren
worden, im Jahre1895,
1896 und 1898 sind uneheliche Geburten nicht vorgekommen.Im
Jahre
1897ist
indiesen Anstalten je ein
Kind unehelichgeboren.
Im Jahre 1899 sind im
städtischen
Arbeitshanse2 Kinder, davon 1 unehelich geboren.
6. Im
Diakonissen-Kraukenhauseist
im Jahre 1896 1 ehelichesKind
und im Jahre 18981 uneheliches
Kind,1899
kein
Kind geboren.Unter den obigen Paaren befanden
sich
B. Vhe s
djties; u n g e n.
Darunter sind Ehen, bei welchen die beiden Ehegatten
a. gleicher Konfession
luiyeyimeiib. vern'tnedenen Konfessionell
anaebolten Jahrgang.
Im Ganzen
stlicherSekte
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1 2
34 5 6 7 8 9 10
1112 13
14 1516
171892
913 481
163 192
12215
26 1 97 3
1— 1 —
1893 912 474
162 13 5
12313 5
135
934 1 — 1 —
1894 1027 518 209
6
7 13024
—17 4 111 1 — —
——
1895 1060
563239 11 3 1211 8 — 8
— 921
42
—1896 1114
616
21812 —
1436 1
91 108
——
1897
1144
560 26020
2149
261 8 1 112
21 1 1
1898 1229 680 232 11
2
171 9 15 4
1074 —
3— —
1899 1257 611
299 13 —146
203
18 1 1401
23 — —
Gegen Vorjahr
das28
■
mehr —
672 — —
11 213 — 33 — 2
——
—w
euiger— 69 —
—2 25
33 —
— —1892
Verwittwet: 115 Männer und 81
Frauen.Geschieden: 22
Männer
und24 Frauen.
1894
Verwittwet:
119 Männer und 82Frauen.
Geschiedn!: 32 Männer und 23 Frauen.
189t;
Verwittwet:
103Männer
und 68 Frauen.Geschieden: 30 Männer und
33Frauen.
1898
Verwittwet:
97Männer und 79
Frauen.Geschieden:
35 Männer und 25
Frauen.1893
102 Männer und 64
Frauen.26 Männer
und 14 Frauen.1895
135 Männer
und
76 Frauen.50 Männer und
22 Frauen.
1897
95
Männerund 72 Frauen.
29 Männer
und 25 Frauen.1899
111
Männer und 84
Frauen.35
Männer nnd 34 Frauen.
Der sozialen Stellung nach haben die Che geschlossen:
I a h
r- gang
I
mGanzen
Gelehrte Beamte Kaufleute
Handwerker
Militärs Rentiers Landwirthe
:S
,v< C
.
© '■ET
Arbeiter Dienstboten Gastwirthe ohnebestimmteStell.Meister Gesellen
1
23
45 6
78 9
1011 12
1314
151892 913 13
81
7469
334 434 12 10
23020 11 12
1893
912 797
8885 292 45 6
16 * 235 189
61894 1027 8 95 83
124349
45 129 10
263 18 101
1895
1060 22 85 103 82
34457 16 5 9 286
328 11
1896 1114
19
102108
111367
3512 9 16 281
37 98
1897 1144 10 113
105 98 395 42 13 15
7 3()2 27 3 14
1898 1229
11
134• 86 97
51939 15 18
25127 14
91899 1257 7 122
114
117 48642
722 10
26344
149
Gegen
das Vorjahrmehr
2828
203
-—
41 12
17weniger — ! 12 — —
33 8 ——
C. Todesfälle.
Im
JahreDie Zahl
derSterbefälle
betrug
Unterden in Kolonne 2 aufgeführten Gestorbenen, excl. der in Kol. 3 auf
geführten Todtgeburteu,
waren
Hiervon lind gestorben im Älter
bis zu einem Jahr
vo«
1—5 Jahren
6bis15Jahre 16bis20Jahre 21bis30Jahre 31bis40Jahre 41bis60Jahre 61bis80Jahre 81unddarüber Alterunbekannt
intGanzen hierunterTodt- geburten männlich weiblich ehelich unehelich ehelich unehelich
1
2
34
56
78 9 10
11 12 1314 15 16 17
1892 2898 108
14461344
838 189 225 2094 44 139
179 413530 119 —
1893 3430
131
17211578
983235
36934
124 57135 210 435
593 1231
1894 3136 147 1575 1414
850 236 291 20
11765
141184
448 55780
—1895 3372 167 1705
1500 975 234
292 21121 37
125197 482
604 117— 1896 2894 135 1277 1482
840 195173 22 74 47 128 187
—
467
52997
1897
3510 163 1763
15841066
255350 36 100
50154 185
480 547124
—1898
3106
144 1569 1393 904204 221 21
10345 133
163473 559 136
—1899 3289 149
1622 15181026 233 216 24 94 66 144
156 488 541 152—
Gegen
das
Vorjahrmehr
1835 53
125 12229
321 11 15
—
16 —
weniger — —.
—— 5 — 9
——
7— 18 —
—10
der
Vergleichende Uebersicht
Todesursachen der in den Jahren 1892/99 in Danzig Gestorbenen.
In
der Zeit
Pocken MasernundRöteln Scharlach DiphtherieundCroup Uuterleibsthyphusinçl.gastrhches Nervenfieber Fleckthyphus Choleraasiatica AkuteDarmkrankhettenem)cl)l. Brechdurchfall,darunter -BrechdurchfallallerAltersklassen! Brechdurchfallvonzlmderii biszu1Jahr
SS
-o
5.
Lungenschwindsucht
zS
So
§8
§
Ä SS
3'S s i)
gO
z,
AlleübrigenKrankheiten
Gewal
|;
5gl
o 2
œ«22 A ~
a erSelbstmord
|
--------------------------15 oTodtschlagJBoi» 1. Januar
bis 31. Dez. 1892
—
— 1395
28— —
437385
36511 251
3311510
68 42 4Vom 1. Januar
bis 31. Dez. 1893
5 40
44 101 181
— 531 470434 11
273515
169347 17 3
Vom 1. Januar
bis 31. Dez.1894
—
11 9377 20 1
10 395348
32311
278 3151697 56 20 5
Vom 1. Jauuar
bis 31. Dez. 1895
1
19 59 46 151 —
576501 470 8 260
346 1784 5330
7Vom 1. Jauuar
bis 31. Dez. 1896
— 9 3
3910
—— 426 379 361 11 270
2621598 87 31
13Vom 1. Jauuar
bis 31.Dez. 1897
—
195
8126
——
637 597 5488 241
457 176073 30 10
Vom 1. Jauuar
bis 31. Dez.1898 — 7
2 82 12 — — 448
430 399 10288 307
169564 36 11
Vom 1. Jauuar
bis 31. Dez.1899 1
24
7 31 29— — 628 602
556; 10
257 278 176484
23 4Gegen das Vor
jahr mehr
1
17 5 — 17— — 180
172 157 —— 61 20 —
!weniger
— —
—51 —
—— — —
— —31
29— — 13 7 i
A. III. Wahlangelegenheiten.
Vertreter der Stadt
Danzig
(des111.
Wahlkreises desRegierungsbezirks Danzig)
imDeutscher
Reichstage istder am 24.
Juni 1898 in der Stichwahl mit demsozialistischen Kandidaten, Volksanwatt
Storchzu Stettin gewählte freisinnige Abgeordnete, Herr Heinrich Rickert.
Im
Preußischen Abgeordnetenhause wird die Stadt durch
dreiAbgeordnete,
dieam
3. November
1898gewähltenHerren Heinrich
Rickert,Stadtrath
Ehlers-Danzig undGutsbesitzer S
chahnassan- Altdors
vertreten.Im Preußischen Herretchause
vertritt der
durchAllerhöchsten
Erlaß vom 5.Oktober
1896 zum Mitgliededes Hauses ernanute
Oberbürgermeister Delbrück die Stadt.Im
Westpreußischen Provinzial-Landtage endlich
sindVertreter
der Stadt der OberbürgermeisterDelbrück, Stadtrath
Kosmack,der Stadtverordnete
Steffensund der
Geheime Kommerzien- rathDamme.
Der Stadtrath Kosmack ist auch
Mitglieddes
Provinzial-Ausschusses,der
Geh. Kommerzienrath DammeMitglied des
Provinzialrathsund der
BürgermeisterTrampe Mitglied des
Bezirks-Ausschusses für den RegierungsbezirkDanzig.
A. IV. Die Stadtverordneten-Versammlung.
Von
den 60
Mitgliedernder Stadtverordneten-Versammlung,
welche in dem Berichte für1898/99
nachgewiesen worden sind,gehören derselben znr Zeit
nur uoch56
Mitgliederan. Der Stadtverordnete
Pollwurde
am 31.Jauuar
1899zum unbesoldeten Stadtrath
gewählt,womit, nach
Bestätigungdieser Wahl,
sein Stadtverordnetenmandaterlosch:
dieStadtverordneten
Dr.Piwko und von Kolkow
sindam
19. April bezw.am 9. Oktober
1899 verstorbenund der
StadtverordneteDamme hat
dnrchSchreiben
vom26.
Oktober1899
sein Mandat niedergelegt.Für
das
Jahr 1900 sind inder
Sitzung vom5. Januar 1900 gewählt worden:
Zum Vorsitzenden,
derStadtverordnete
Berenz,„ 1.
Stellvertreter
desselben der StadtverordneteMünster berg,
„
2.
Stellvertreterdesselben
derStadtverordnete
Kernth,„ Schriftführer,
der
Stadtverordnete Syring,zn
Ordnern, die Stadtverordneten Rabe nnd Mix.Bei
den Wahlen
im Jahre 1898hat
die Abgrenzung der Unterabtheilungenfür die 3
Wahlbezirke der III.Wühlerabtheilung, wie sie durch
die Ausführungs-Bestimmungen für die Wahlen znrStadtver-
ordneten-VersammllMgvom
15. Juli 1898 angeordnet worden war,zn Beschwerden
Anlaß gegeben. Wir habendeshalb versuchsweise
für die Aufstellung derGemeindewählerlisten
im Jahre 1899eine anderweite
Abgrenzungdieser Unterabtheilimgen vorgenommen. Es ist dabei thunlichst
aufAbrundung der
Uuter- abtheilnugsbezirkegeachtet worden.
Die
für 1899aufgestellten
Gemeindewählerlisten haben folgendeZahlen über
dieWahlberechtigung
undSteuerleistung der Wähler ergeben:
Abthei
lungen
in.
Zahl
der wahlberechtigten Wähler
Steuerbetrag
der Wähler
Durchschnitts
steuerbetrag
auf den
einzelnen
Wähler.
M. xü
M.
13092
892389 66 68 15
ii. 1098
892845 32
813 15i. 221
89398217 4045 16
Summe
14411 267921715
Abtheilung III.
Wahlbezirk
Zahl
derwahlberechtig
ten
WühlerSteuerbetrag
der Wähler
M. -à
1
3 438
286040
682
4
733292
40678
3
4921 313
942 20Summe
13 092
892389
66Für
dieWahlen
des Jahres1900 werden wir
dieoben
angeführtenAusführungs-Bestimmungen, abgesehen
vonder Eintheilung der Wahlbezirke,
nod) in andererBeziehung
ändern müssen.Wir
warenbei
den Wahlert von 1898zum ersten
Maledazu übergegangen,
zurErleichterung
des Wahlverfahrens, für dieWahlen
der II. und der
III. Abtheilung2
bezw.14 Abstimmungsbezirke
tUnterabtheilnngeiO einzurichten,in
denenvor besonderen
Wahlvorständen gewähltwurde. Diese Einrichtung ist
nach einem Erkenntniß des
Oberverwaltungsgerichts vom3. Oktober
1899rechtsungültig, weil nicht den
Vorschriften der Stüdteordnnng entsprechend,welche Letztere
nach derAuffassung des
Oberverwaltungsgerichtsnur
einen
fürden
Wahlbezirk imGanzen
gebildeten Wahlvorstaudkennt. Dem
Einwande gegenüber,daß in großen Städten geordnete
Wahlen ohne Bildungvon
Abstimmungsbezirken nicht vollzogenwerden könnten,
wirdin dem
Erkenntnisse selbst an dieHand gegeben,
die Wahlen für dieeinzelnen
Wahlbezirke aufmehrere Tage
anzuberaumenund
dieWühler
gruppenweise(nach
Anfangsbuchstaben,Straßen
u.s.
w.)aus
dieverschiedenen Tage einzuberufen. Für
sämmtlicheWahltage muß
abernach
denAusführungen des ilber- verwaltungsgerichts stets
derselbe, nachMaßgabe der
Städteordnung fürden
ganzen Wahlbezirkgebildete
Wahlvorstand,der jedoch
in seiner Zusammensetzung zeitweilig durch Eintrittder
Stellvertreterwechseln
kann, inWirksamkeit
bleiben.Welche Einrichtungen wir
beidieser
Rechtslagefür
dieweiteren
Wahlen treffen werden, habenwir
nochnäherer Entschließung
Vorbehalten.A. V. Der Atadtausschuß.
Der
Stadtausschuß bestehtaus dem Oberbürgermeister bezw. Bürgermeister als Borsitzenden und
den Stadträthen Dr. Bail, Gronau, Dr.Helm und Claassen als
Beisitzern.Ueber die Thätigkeit
des
Stadtausschusfesin
dem Kalenderjahr1899 giebt
dienachstehende
Tabelle Auskunft:ZahlderSitzungen. m II III. Zahl der Streitsachen. F. Die neu eingegangenen Streitsachen betrafen Angelegenheiten der Gewerbe polizei und zwar Anträge auf Erthcilnng
der Erlaubniß zum Betriebe:
ZahlderTerminemitmündlicher Verhandlungüberhaupt. insbesondereinBeschlußsachen.
A
B C
DE
Neueingegangen. AusdemVorjahreunerledigt übernommen.
pq
JO dS
Davon (C) sind erledigt
Unerledigtgeblieben.
a
ê
W
JO derSchankwirthschaft. desWein-undBierschanks. desAusschanksvonThee, Kaffee,Mineralwasser u.dgl. desKleinhandelsmit Spirituosen. DurchEndurtheil. aufand.Weife(Anerkennt- niß,Vergleich,Zurücknahme).
O
16 141
3133 4 137
69 63132 5 4 80
29 —20 133
Hiervon sind : a.
konzessionirt. 2 6 5
— 1 14b.
versagt1
34 5 — 11 51c.
zurückgezogen1
3717 — 8
63d. unerledigt
.
—3 2 — 5
Summe wie
oben!
4 80 29 20
133!
15
Zu Kolonne F. c. „Gastwirtschaft" — Gesammtsumme der ertheilten Schauttonzessionen.
Von
beit
hieraufgeführten
Konzessionenist
einein
Folge Ausdehnungdes schon
bestehendenGeschäftsbetriebes
aufandere Räume
ertheilt worden.11
Konzessionirungen sanden in Folge Personenwechselsstatt.
Zu Kolonne F. d. „Schaukwirthschaft".
7 Konzessionen beziehen sich
auch
hier auf Erweiterung schon bestehender Betriebeaus andere Räume in denselben Grundstücken. 45 Konzessionen wurden
in
Folge
Personenwechsels und1 Konzession
für einenPersonen - Dampfer
ertheilt.Zn Kolonne F. e. „Ausschank von Wem und Bier."
In
Folge Personenwechsels
fanden59
Konzessionirungenstatt. Die In
haber von
8 Lokalenhaben int
Laufedes
Jahres zweimalgewechselt,
so daß aufdiese 8
Geschäftslokale16 der ertheilten Konzessionen
entfallen.2
Konzessionensind
in FolgeAusdehnung des Betriebes
auf andereRäume ertheilt
worden.Ein Antragsteller
wurde
zunächstzum
Ausschankvon
Bier und Wein und späterzum
Ausschankvon
Grog undLiqueuren konzessionirt.
DieseKonzessionist daher
sowohl inder Anzahl von
F.d. wie auch
F.e.
enthalten.Zu Kolonne F. g. „Kleinhandel mit Spirituosen".
In
der hier
aufgeführtenZiffer
sind6 Konzessionen zum
Verkauf vouSpirituosen
inverschlossenen Flaschen
und1 Konzession zum
Betriebe des Kleinhandels mitSpirituosen enthalten.
In Folge
Personenwechsels
fanden3
Konzessionirungenund in
Folge Ausdehnung
des
Betriebes auf andereRäume 2 Konzessionirungen statt.
Hiernach stellen
sich die Ab- undZugänge
an Konzessionen während des•
Jahres1899 im Vergleich zum Bestände
desVorjahres folgendermaßen
:Gegenstand
Gegen st and
des
Konzession santrages.
Bestandultimo Dezember1898 Im Jahre 1899
sind
konzessionirt eingegangen
S weniger Bestandultimo Dezember
1.
Gast- resp. Herbergswirthschaft... 7014 14
— —70
2. Schankwirthfchafteinschließlich
Ausschank von Grogund
Liqueuren
... 343 51 73 — 22 321 3.Ausschank
vonBier, Wein, Thee, Kaffee,
Milchinib
Mineralwasser
... 276 9162
29—
305 4.Kleinhandel
mit Spirituoseneinschließlich
Verkaufvon
Spirituosen
inverschlossenen
Flaschen ...76 5 9
472
Summa
765 161158
29 26 768Aus
dieser Uebersicht ergiebtsich, daß trotz des
Eingehensvon
22 Schankstätten für Branntwein, Grogze. und
von4 Verkaufsstellen
vonSpirituosen doch
derGesammtbestand
sich von765 im Vorjahre auf
768 am Schlüssedes Berichtsjahres vermehrt hat.
Diese letztere Thatsacheist lediglich
daraufzurück
zuführen,daß
im Laufedes Berichtsjahres 29 Schankstellen
für Bier und Weinre.
hinzugekommen sind.Ein namentliches Verzeichniß
der
im Jahre 1899behandelten
Schankkonzessions-re.
Gesucheliegt
im Stadt-verordneten-Bureau
zurEinsicht aus.
Was ferner
dieErrichtung von
Dampfkesselanlagen angeht, sosind
anderartigenAnlagenkonzessionirtworden
:a)
FeststehendeKessel
...21
b)Lokomobil -
Kessel... 48c)
Schiffs-Kessel...30 zusammen 99
Arr
Verwaltungsstreitkostensind
im Kalenderjahr 1899 festgesetzt worden.
. . 634Mk.
oOPsg.
davon
sind als uneinziehbarniedergeschlagen 29 Mk. 50 Psg.
in
Einziehung begriffen...19 „ „
48
Mk.50
Psg.so
daß 586
Mk. — Pfg.bei
der
Kämmereikasse zur Vereinnahmung gelangten.B. Detonderer Weil'.
Abschnitt B. 1. Zu den Etats I, Aämmereifonds und I. C., Forst- und Dünen-Venvaltung.
Im Ordinarium des Kämmereifonds
sind, was
die Verwaltungder
Kämmereigütermtb Grund
stückeeinschließlich
derForst- und Düncn-Vrrwnltung,
die Pacht-und Miethszinsen, Renten
undGrundzinsen
angeht, bemerkcnswerthe Verändernngetl gegenden Etat nicht eingetreten.
Die
inden Etat
eingestellten250000
Mk. anProvinsinlbeilriigcn haben
nichtausgereicht:
denn die wirklicheAusgabe für1899einschließlich
derNachzahlungfür das
Vorjahrhat Mk. 258490,21, also
Mk.8490,21 mehr betragen.
Das
mit
rund106 000
Mk. in denAusgabe-Etat eingestellte
Extraordinarium desKämmereifonds
wirddem Bedarf
desabgelanfenen
Rechnungsjahres füraußerordentliche Bewilligungen voraussichtlich nicht genügen.
Inden
neuen Etatist
daher eingrößerer
Betrageingestellt
worden. Wegendes
Betriebsfonds derKämmereikasse beziehen wir uns auf
die„Bemerkungen zum Finalabfchluß
für dasRechnungsjahr 1898/99"
vom 28. Dezember 1899.Abschnitt B. II. Zum Etat I. A. Stadtbibliothek.
Die Einnahme entspricht
dem
Erat.Bei der Ausgabe
fini)
Etatsüberschreitnngeneingetreten zu
Titel I Kap. 2, fürBüchereinbände mit bis
jetztetwa
300Mk.
undbei Titel II
Kap. 2c, fürSchreibmaterialien, Utensilien ?c.
mitbis jetzt 166
Mk.In
beiden Fällen
habensich
die bisherigen Etatsansätzeden Bedürsitisfen einer
geordnetenBibliothekver
waltung
gegenüber als nichtausreichend erwiesen
undsind deshalb entsprechend
höhere Sumnienin
denEtat für 1900
eingestellt worden. Die übrigenAusgabetitel
weisen bisjetzt keine
Etatsüberschreitungenauf.
—Für
bauliche Ausführungen andem Stadtbibliotheksgebäude
sinddurch
Stadtverordnetenbeschlußvom
19.Dezember 1899
Nr.20 —
2000Mk. aus dem Kapitalfonds
zurUnterhaltung des Stadtbibliotheks
gebäudes bewilligt
worden.Es handelt sich darum,
dieArbeitsräume
insbesonderediejenigen
desBibliothekars umzu bauen
undmit einer wirksamen Heizeinrichtnng zu
versehen.Die
Arbeitensind
ausgeführtund
entsprechen
den
gehegten Erwartungen.Als
Bureanasfiftent für die Stadtbibliothek ist der Militäranwärter Schi f f
ke feit dem 1. Mai
1899
festangestellt
worden. Andere Personalnachrichten sind nichtzu
geben.Abschnitt B. III. Zum àit I B Stadtmuseum.
Die Verwaltung
hat sich in den
Grenzen desEtats
bewegt. An Stelledes am
19. April 1899 verstorbenen HerrnStadtverordneten
Dr.Piwko ist — gewählt durch
denKunstverein — Herr Stadt
schulrathDr. D
a inu
sals Mitglied
indas
Curatoriumgetreten: weitere Persoualveränderungen sind nicht vorgekommen.
Die Kunst-
und kulturgeschichtlichen
Sammlungen haben mi Zuwachs erhalten:2
Oelgemälde und1 Aquarell
durchAnkauf,
7Oelgemälde
geschenkweise,1
Aquarell und
einephotographische Publikation,
sowieverschiedene Gegenstände aus Jtltiungsbesitz
durch Ueberweisungvon Seiten des Magistrats.
Tie Bibliothek
hat ebenfalls
durcheinige Ankäufe, fotvie
durchGeschenke
Sr. Excellenzdes
HerrnKultusministers
u.A. eine
Vermehrungerfahren. Die diesjährige
Sonderansstellunq — November1899
— umfaßteeine
vom Künstler selbstgewählte
Collection von Oelbildern und Aquarellendes Prof. Ludwig
Dettmannuud eine
kleinere Sammlung Oelfkizzen „AusCadinen" von
W. Gordack.Die Wiederherstellung der
drei Giebeldes
Franziskanerklostersist
beendet, die Erneuerungder
Oberlichtfenster bisauf drei
derselbenditrchgeführt worden;
nun die durch dieseund
diedamit zusammeu- hüngenden
Bauarbeitenim
Innernder Gemäldegalerie bedingten
Störungen voraussichtlichaufhören werden, uöthigcnfalls
auch aufeinige in
den letztenJahren
beiVerwaltungsausgaben
entstandeneErsparnisse zur Deckung der
Auffichtskoften zurückgegriffert werden kann, soll imbevorstehenden
Etatsjahredas
Museumversuchsweise
mi einem Tagein jeder
Wochemehr
alsbisher
demunentgeltlichen öffentlichen
Besuche zugänglichgemacht
werden.Abschnitt B. IV. Zum Etat I. C Forst-und Dünen-verwaltung
Der Bericht
ist indem Abschnitte B.
I. mitenthalten.Abschnitt B. V. Zum Etat II. Handelsanstalten.
Bei den
Kandeksanstatt-n wirb dieJahresrechnung
für 1899 im Wesentlichen dem Etat entsprechen, abgesehen
voneiner Mindereinnahme
anLagergeldern vom
Bleihose.Abschnitt B. VI. Zum Etat III. Allgemeine Verwaltung.
Bei
der
Ginnahme habensich
wesentlicheAbweichungen gegen den
Etat bisher nicht ergeben.Zur
Ausgabeist Folgendes
zubemerken:
Etatsüberschreitungen
liegen
bis jetzt bei Titel IV,4:
„Ausstellung von Gemeindewähler-und Schössen- re. Listen"
(mit702 Mk.)
; beiTitel VI, 2: „Gebühren
anBeisitzer des Gewerbegerichts"
(mit 99Mk.) und
beieinigen
Kapiteln des TitelsX: „Sächliche Ausgaben" (mit zusammen 3372
Mk.)vor.
Der Hauplantheil
an der letzteren Ueberschreitung entfälltaus
Portoausgaben (mit2208 Mk.)
undfindet
seinen Grund darin,daß, weil
dieKräfte
der Magistratsboteil für die ordnungsmäßige mit)rechtzeitige
Bestellungder
Ortsbriefe2C.
nichtmehr
ausreichten, dieseOrtsbriesschasten seit
November 1898in
erheblichem Maße zur Reichspostaufgegeben
werden.Begonnen
wurde mit dieserEntlastung der Magistratsboten
AnfangsApril
1898 durchUebertragung der
Beförderung von Briefen,Karten
2i\innerhalb
des Stadtbezirks
Danzig andie hiesige
Privat-Stadtbries-Besörderungsanstalt„Merkur". Die
durch Vertrag mitdieser Anstalt vereinbarten Portokosten
waren zwar erheblichniedriger als
die au dieReichspostverwaltung zu entrichtenden Portosätze. Einige
Zwischenfälleließen indeß diese Art der Beförderung als
nichtgenügend
sichererscheinen und
sohat denn seit
dem11.
November 1898zu der
theurerenBestellung
durch dieReichs
post übergegangenwerden müssen.
Indem aus Durchschnittsberechnung beruhenden Etatsansatze hat
diegeschilderte Maßnahme
nochkeine
Berücksichtigung gesunden underklärt sich
darausdie verhältnißmäßig
hohe Mehrausgabe.—
DieMehrausgabe
fürAufstellung der Gemeindewählerlisten 2c. (702Mk.) findet ihre Erklärung in den
Neueinrichtungen, welche beider
imSommer
1898vorgenommeuen
Neubildungeines besonderen,
deinSteuerbüreau angegliederten
Wahlbüreaus getroffenwerden
mußten. —Ob
dieMehrausgaben einen
Ausgleich durch anderweite Minderausgaben erfahren werden,läßt
sich nochnicht übersehen.
Bei
den
Pensionen sind infolge Todesfalls6356 Mk.
jährlichin
Abganggekommen.
Die Verstorbenen sind:
1.
der frühere Steuererheber Ficht,
2. der frühere Lehrer Scheibe,3. der
frühereLazareth-Oberinspektor Hintz.
Der
Zugang anPensionen
beträgt jährlich:1. Vom 1. Oktober
1899 fürden
früheren Stadtsekretär Malad in s
ki . .3000 Mk.
2.
Vom1. Januar
1900 „ „ „ „ Labudde ....2814 „
3. Vom1. „
„ „ „ „ Kämmereikassen-RendantenHein 3714 „ zusammen 9528
Mk.Neu bewilligt sind die
Stelle eines
Büreauassistenten für das Elektricitätswerkvom 1. April
1899ab (Stadtverordueten-Beschluß vom 27.
Juni1899
Nr.12), und
die Stellen für zwei Sekretäreund einen Buchhalter
vom 1. April 1900ab
(Stadtverordneten- Beschluß
vom 19. Dezember 1899 Nr.19).
DieSekretärstellen kommen beim
Steuerbüreau für diediesem Büreau
hinzugefügten Abtheilungen fürWahlen
und fürNealsteuern und
die Buchhalterstellebei der
Steuerkassein
Zugang.An Persoualveränderungen
sind
anzusühren:Aus dem
Magistratskollegiumist der besoldete Stadtrath
Voigt am 15.September
1899 infolgeseiner
Wahlzum Beigeordneten der Stadt
Rixdorfansgeschieden.
Für ihn ist durchStadtverordneten-
Beschlußvom 12.
Januar 1900 Nr.8 der zeitige
Stadtsyndikuszu
Brandenburg a.H.,
Dr.Mayer
gewählt worden. Herr Dr.
Mayer hat
dieWahl angenommen: dieBestärigung der
Wahl durchden
HerrnRegierungspräsidenten
istnachgesucht
worden. DieBesoldung ist aus 5100 Mk. festgestellt
worden, gegen 5600Mk.,
welcheHerr
Voigt zuletzt erhielt.Befördert
sind:der Stadtsekretär Schmidt zum Büreauvorsteher des
III. Bureaus(früher Wilke);
die
Assistenten Maro
wsky, Holstein,Kapitzki,
Peschke,Goldberg zu
Stadtsekretärenunddie Assistenten
Beyer undCzerwiński zu
Kämmereikassen-Buchhaltern.Ausgeschieden sind: die Stadtsekretäre Maladinski und
Labudde,
sowieder
Kämmereikasseu- Rendaut Heininfolge Pensionirung. Außerdem ist
durchden am
30. Juli1899 erfolgten
Toddes
Stadtsekretärs
Naethlereine Vakanz eingetreten.
Neu angestellt sind:
1. die Militäranwärter Schisfke,
Münchow,
Dorow, Gorski, Metz und Stephan,sowie
dieCivilanwärter
Kanareck,Rosenthal,
Wolter,Winter
undGrunert als
Büreau- bezw. Kassenassistenten (davonSchisfke der Stadtbibliothek und Münchow
dem Leihamteüberwiesen);
2. der Civilanwärter
Boyals Magistratsbote unter gleichzeitiger Uebertragnng der Stelle
als Hauswart für dasBüreaugrnndstück Hundegasse
10.Das Gesetz, betreffend
die Anstellung und Versorgung der Kommunalbeamtenvom 30. Juli 1899 hat uns
den Anlaß dazugegeben,
in eineumfassende Neuordnung der
Anstellungs-und
derGehaltsverhältnisse
der
städtischen Beamteneiuzutreteu.
Die indieser
Beziehung vonuns
gefaßten Beschlüsse habenwir
unterm21. Januar 1900
inzwei
Vorlagender Stadtverordneten-Versammlung
zurGenehmigung
zugehen lassen.
Abschnitt B. VII. Zum Etat IV. Militar-(Servis)-Verwaltung
Die Anforderungen in Bezug
auf Gewährung von Naturalquartieren
waren imEtatsjahre 1899 er heblichgrößere,
als im Vorjahre.Es
wareneinquartiert:
I. in Durchmarslhquartieren: II. in Kantonnementsquartieren: III. dauernd bezw. aus längere Zeit:
16
Offiziere,
1 Unteroffiziere, 8 Gemeinezusammen:
26 Offiziere 61
Unteroffiziere1036 Gemeine (gegen
imVorjahre 4
Offizieren, 47Unteroffizieren,
410 Gemeinen.)Die Titel I des
Voranschlags werden in Einnahme undAusgabe
zwar überschritten werden:
der im Voranschlag aus2705
Mk.festgesetzte Zuschuß wird jedoch ausreichen,
dain Titel I der Ausgabe
einhöherer Betrag
eingestelltwar, um
dieTruppen
in dieerheblich theureren
Miethsquartiereunterbringen zu
können. DieseAbsicht ist in
den meisten Fällennicht
durchführbar gewesen. —Behufs Feststellung der Quartierlast
neu erbauter und in der Substanz für dasJahr
1898/99 veränderter Gebäude derinneren Stadt
zwecksentsprechender
Berichtigung derServiskataster
sind ca. 150Gebäude zu
vermessen.Die Garnison ist 7 225
Mann stark.I
Abschnitt B. VIII. Zum Etat V. Kirchenverwalümg.
A. Personal-Veränderungen:
Emeritirt:
1.
Consistorialrath
D.Franck, Kgl.
Superintendentund
Pfarrer ander Oberpsarrkirche zu
St.Marien.
2.
Pfarrer
Rindfleisch-
Trutenau.Neu
angestellt:1.
Consistorialrath Reinhardt auder
Oberpsarrkirchezu
St.Marien.
2. Pfarrer Schulz
(früher in Fischau)in Trutenau.
B. Die Beiträge
zu
denBesoldungen der
Geistlichen warenbisher fast durchweg an
diebetheiligten Geistlichen zahlbar
undwaren zu verschiedenen Terminen,
theils prä-theils
postnumerando fällig.Das
Kirchengesetz vom
2.Juli
1898, betreffenddas
Diensteinkommender
Geistlichender evangelischen
Landeskirche,nach welchem vom
1.April
1899 ab dieKirche «lassen den
Geistlichen das Gehaltvierteljährlich im
Vorauszu
zahlenhaben, hat
uns den Anlaßdazu
gegeben,auch die
Zahlungsweise für
dievon der Stadtgemeiude zahlbaren
Besoldungsbeitrügefür
Geistliche(Titel I des Kirchenverwaltungsetats für 1899) einheitlich zu ordnen. Durch Stadtverordneteubeschluß vom
11. April 1899 Nr. 17ist
genehmigtworden, daß
dieseBeiträge
vom 1. April1899 ab sämmtlich vierteljährlich
imVoraus
mit)zwar
an die zuständigenKirchenkassen
gezahltwerden. Eine recht
liche Verpflichtung
hierzuhat allerdings nicht
vorgelegen, da die Fälligkeitsterminehinsichtlich
derden
Kirchenkassen aufGrund
besonderer Rechtstitelzustehenden
Hebungendurch
dasvorbezeichnete
Gesetz unberührt gebliebensind. Wir haben aber durch
unsereMaßnahme
sowohl den Kirchengemeinden die
Erfüllung ihrer Verpflichtungen
nach dem neuenGesetz erleichtern, als auch
durch die einheitlicheRegelung der Zahluugsweise dem
Interesseunserer Kassenverwaltung
entsprechenwollen.—
Von
der gesetzlichzulässigen direkten
Ersülluug der Besoldungsbeiträge habennur,
unterZu
stimmungdes Gemeindekirchenraths,
die Geistlichender
Kirchenzu
St.Vartholomäi
undzum heiligen
Leichnamin
Danzig und derKirchen
in Prvbberuau undWonueberg
Gebrauchgemacht.
In
den
Etatsbeträgenist
eineAenderung nicht eingetreten.
Abschnitt B. IX. Ium Etat VI. Schulverwaltung.
A. Höhere Schulen.
Die
Schülerzahl hatin
den3 höheren
Knabenschulen sichin der
Gesammtsummeum
38 erhöht(Michaelis 1898: 1308,
Michaelis 1899:1346),
dazu kommennoch 8 Schüler
mehr inder Vorschule
zu St.Petri.
An dieserSteigerungist
das Realgymnasiumzu St. Johann
mit18
Schülernund
dieRealschulezu
St. Petri mit26
Schülern betheiligt,während
die Frequenz beimGymnasium um
6 Schüler zurückgegangen
ist.
Im Einzelnen stellt sich die Frequenz
folgendermaßen:
I. Städtisches Gymnasium.
Durchschnitts-Frequenz
der Klassen:
29,8Schüler.
Michaelis 1899. gegen
Mich.
1898Ev.
Schüler Kath. SchülerJüd. Schüler Einheimische Auswärtige Gesammt-
summe
380 63 33
398 78
476— 6
Durchschnittsfrequenz
derKlassen der Realschule 34,4
Schüler.II. Htealschnle zn St. Wetri.
Michaelis
1899. gegen
Mich. 1898
Evanqel. Kath.
Jüd.
Ein-Auswärtige Gesummt-
Schüler Schüler
Schüler heimischesumme
Realschule . .
.
471 3842 455
96551 + 12
Ober-
Realschul-Klasse 12 2
122 14 +
14Vorschule
(3 Kl.)100 13
14113 14
127 +8
III. Htealgymnalium zu St. Joljanu.
Michaelis
1899.gegen
Mich.
1898 Ev.Schüler Kath. Schüler
Jüd. SchülerEinheimische Auswärtige Gesammt-
snmme
283
19 3 226 79
305+ 18
In
den Lehrer-Eollegien
sindfolgende
Veränderungenvorgegangen:
InRuhestand getreten:
Professor
Dr.Lampe
undProfessor Dr.
Kreutz(Gymnasium),Elementarlehrer Z ur (St. Petri-Realschule).
Verstorben:
Professor Weidemann (Realgymnasium St.Johann).
Angestellt
alsOberlehrer:
Die bisherigen wissenschaftlichen Hilfslehrer:Steinbrecher, Dr.
Simson(ersterer vom 1. Januar und letzterer vom 1.
April1900
ab);als wissenschaftlicher
Hilfslehrer:
P.Remus (tritt am 1.
April 1900ein); als Zeichenlehrer: Krompholz; als
Elementarlehrer:Sindowski,
Krause II(treten am 1.
April 1900ein).
Zwei vakante
Oberlehrerstellen gelangenvom
1.April 1900 ab
zur Besetzung.Von den Einnahmen
stehennach Titel
IIIder
Petri-Realschule vonder
KabrnnscheuStiftung 7000
Mk.ans; die Feststellung dieser Einnahme
und dieVereinnahmung der. festgestellten
Summekann erst nach
Ablegung derRechnung pro Etatsjahr 1899 im Mai 1900 erfolgen. Für
1898/99betrug
dieEin
nahme
6313,78Mk.
B. Die Bietoriaschule.
Die Schülerinneuzahl ist
nm 22gestiegen,
die Zahlder Seminaristinnen um
1gefallen.
gegen
Michaelis 1899. Mich.'
1898Evangel.
Schülerinn. Kath.
Schülerinn.
Schülerinn.Jüd. Einheimische
Auswärtige
Gesummtsumme
Bietoriaschule
390
24 46412 48
460+
22Seminar .
..
755 3 68 18
86— 1
Die Durchschnittsfrequenz
a.der Schulklasse:
27Schülerinuen, b.
derSeminarklasse: 29
Schülerinnen.Aus dem Lehrkörper sind
ausgeschieden: DerOberlehrer
Dr. Dahms infolgeVersetzung
an dasstädtische Gymnasium; angestellt: Oberlehrer
Dr. von Lengerken, FräuleinBnßlapp.
C. Mittel- und Volksschulen.
Die Frequenzverhältnisse ergießt die nachfolgende Tabelle: