Der
um-Frcund..
NO. 26.
VII. Jahrgang.
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Herausgegeben
Vonder allgemeinen praktischen Gartenbau
-Gesellschaft zu Frauendorf in Bayern.
:
Naturgeschichte
derHaselnuß-Staude.
—- Eine demRinge-la
derObstbäumezur Empfehlung dienende Beobachtung
desHerrn
Garten-Direktors Otto —Noch einige Erscheinungen, welche
dieVeränder- lichkeit
derForm, Farbe
undGestalt
desObstesans-eigen
— DieKräuselkrankheit
undderBrenner andenObsihäumem
—Kurzweil
amExtra-Tisch.
Naturgeschichte der Haselnuß- Staude.
Ganz Deutschland kennt die Haselnuß und besizt sie zum Theil wild in seinen Wäldern und Hemi, zum Theil kultiulrt, in seinen Gärten; sie kann also als eineihm
vonder Natur einheimisch gegebene Frucht angesehen
wer-den, wenn auch eine oder die andere Sorte aus andern Ländern eingeführt seyn sollte.
Es kann aber
umso weniger gelaugnet
wer-den, daß dies vorhin wildgewachsenen durch Verse-jung aus ihrem wilden Aufenthalte, in die Gärten und in bessern Boden, Verbessert
worden sind,- da
manjezt noch die Erfah-
rung davon machen kann. Wer behaupten
wollte, daß sie durchaus eine ringt-wanderte Frucht sey, der würde sehr irren. Wie hätte sie sich so sehr ausbreiten können, wie sie jezt in den- Wäldern, Heken und Gebüschen ausgebreitet ist. Sie hat auch in Deutsch- land ihren eigenen deutschen Namen: Ha- selnuß; ob schon
unterdiesem auch andere mit begriffen werden, die
vonStaaten und Ländern einen besondern Namen angenom-
menhaben, wie wir nachher sehen werden.
Sie heißt also iin Deut«"chen Haselnuß, Unterhaltungen im Gartenstübchenj
Wir werden
heute auf
diegewohnte Unterhaltung verzichten,
Unddiesele Auf
dieWitterung einschränken müssen,
daunsere unterhalkexndstm Gesellschafter abwesend sind, begann
derKrämerJbst
imGartenstiibchen. Pflicht- Gkschäfte hatten
denHerrn Ksplav, Verwalter-, Wirth- schastarath, Schullehrer
undübrige Gäste, welche
mitih-
eenErzählungen
dieLangweile
zudannen pflegten,
vomBesuch
desGartenstiibchens abgehalttn. Die AUWssEUdM
verriethenihre Berlegenheit
undLangeweile durch hin-
undheut-anderm
als obsie
etwassuchten,
oder balddkAUssen
imGarten,
bald drinnen imStäbchen
einwich- tiges Geschäft
zubesorgen hätten, gleich
denAmeisen,
dieinkreuzenden
Wanderungensich geschäftig durchein-
anderdrängen. Wirklich suchten sie
etwas,besondere die
2
und ihr Stamm,
andem sie alr- Frucht
er-scheint- gehört nicht zu den Bäumen, son- dern zu den Sträuchen, wie wohl
erbio- weilen auch zu einem Baume gezogen
wer-den kann,.
wenn mansich mit seiner Kultur Mühe geben will. Jm Lateinischen wird die Frucht »New avellana genennt. Bei diesem Namen muß
mansich. schon nicht mehr die wilde Haselnuß, sondern eine im Garten kul- tivirte, denken; denn
erwird hergeleitet
Voneiner Stadt«i«n Campanien, die im König- Reiche Neapel in Italien ligt, und Avella
oder Abt-Ha heißt,
wosie ehemals häufig
wuche, und
auowelcher sie in unsere Gär- ten eingeführtseyn soll.
Wer gerne dem- Urspruuge der Obst-
Früchte nachspühret, der kann noch weiter zurükgehem und
erwird diese Frucht, wie wir schon
vonmehrern andern gesehen haben- auch in Kleinasien finden, daher sie auch von den Römern Nux pontjcas genetlltl lVdeth Und
wenn eoeinmal auf dao Jurist-gehen
an-kommt, so glaube ich, würde
mankeinen
ver-geblichen Gang gehen,
wenn mansie in den- Ländern
amCattraius, Georgien, Zirtassien
tr.der Mutter der meisten unserer Obstsorten, aussuchen wollte.
Der lateinische Name der Staude,
anwelchem die Haselnüsse alo- Früchte wachsen- heißt: «cox-y1us. Der Franzofe
nenntdie Fküchte dieser Gattung Noisettcs nnd die- Haselnußstallde Noisctierauch Contiritsrz Eng- Ilsch beißt die Staude the Hazel oder Nut- kkexe -uno die« Feuchk Hazet Nur auch Fitheka Eitzhoklz will, daß
mandiese Nüsse nach ei-
nerdänischen Insel Hrvett oder Ween, die 202
wegen des Tychode Bra he Sterntttnst be- rühmt ist, benennen möchte, wen daselbst die Haselnüße in großer Menge wachsen sollen, mach Abkaham Gölnitz Zengniß)
unterwel- chen es nie eine wurmsttchigte geb-.
Im System des Linn-Z sindm wir den- Haskmußslknuclx in der achten Ordnung der
,ein und zwanzigsten Pflanzenllasse, welche Monaecia polzandris genennt wird, weil-die nemlichen Pflanzen männliche und weibliche Blüten, die männlichen aber Viele Staubfä- den haben.. Nach Seite 850 der Murren- schen Ausgabe
von1784 wird sie so be- stimmt: Nux availana stip111j5- ovutis ob-iu-- sis- das ist corylus mit eisörmigen stampfen Blattansäzem
Miller in seinem Gärtner-Lexilon gibt- eine weitläusigeres und deutlichere Beschrei- bung davon. Er sagt Theil I. Seite 850«.
Die Hsaseltittßstaube hat männliche und- weib- liche Blüten, die
andem nemlichen Baume- in einiger Entfernung
voneinander wachsen.
-Die männlichen Blüten kommen in langen schnppigen Käzlein zum Vorschein ; jedeSchupoe schließet eine einzelne Blume in sich," dles klei-
nereBlumenblätter hat, aber acht kurz-s Staub- Faden-. dies
ander Seite der Schuppe- befe- stiget sind, und sich mit länglichtenaufs-echt stehenden Kökblein endigen. Die weiblichen Blüten sind in dek künftigen Knospe einge- schlossen, so dicht
anden Zweigen sizt. Diese hab-en einen diken zweiblättrigen Kelch, dek-
amRande zkkkissen ist, und
unterder Blume- sizt- wenn
ernoch klein ist-- sich aber nach-- gehende, nach der Größe rer Frucht vergrös- sert. Sie haben keine Blumenblätter. Da-
Frauen, (welche bekanntlich
dasGeschäft
derUnterhaltung
gerne Andernüberlassen) nemlich sich
dielange
Weile zuvertreibtm
Da nundirjenigen gerade abwesend
wa- ren,auf welche sich
dieGesellschaft verließ,
unddiese also auf sich selbst beschränkt
war,so
warguter Rath theuer.,
DieBemerkung
desKrämersInst trug indessen doch dazu bei,
eineUnterhaltung anzubahnen.
Denn nun wurde mansich erst deutlich bewußt, daß
man zumge-sellschaftlichen Vergnügen selbst noch wenig belgetragen,
daß
eswederklug UOchschiklkchsey-. sich stets
von An- dern dieZeit vertreiben
zulassen- daß
mansich bereit
halten müsse,
Anderen mitseiner
Gabezu dienen.»Es ist
nur,daß
wir unsDie Zeit Vettteibem nahm
dieFrau
Verwaltekin dasWort, auch fallen
unsunsere Männer
nicht nachreden, daß
Wil- UNSOhne sie nicht zuweilen selbst
zunamhaftenwissen.
Weretwas zuerzählen weiß, mache
sich bereit, ich mache
denAnfang,
underzähle
eine ganz kleineGeschichte
voneinem »diensifertigenHeimweh-«
Ein—-
203
gegen nimmt ein kleiner runder Eierstot den Mittelpunkt ein, welcher zween stachlichte ge- färbte Griffel unterstüzet, die länger als der Kelch und mit zwei ikvfschen Narben ge- krönt sind. Aus dem Eierstole wird nach- gehends eine eirunde Nuß- so
ander Basis glatt, oben zusammengedrüttist, und sich mit einer Spize endiget.
Hieran nimmt Herr Miller
nurdrei Verschiedene Socken
vonHaselnüssen
an.1) Corylus (Avellana) stjpuljs ovatis obs-«
rusis nach dem Hart. Clitic 448. Haielnuß mit eirunden zugesiuinpften Blätteranhiingem Corylus s)-1ve-stris. C.. B. P- 418. Die wilde Haselnuß.
2) Corylus (Max·1ma) stipulis oblongis ob- tusis, ramjs erectjo1sjbus. Haselmiß mit längs lichten zugesiumpften Blätteranhängen, und mehr aufrecht wachsenden Zweige. coryius sativa fructu oblongo C, B. P- 418- Leim- hell-Miß. The Filbert.
.Z) Corylus (C01urna) stipulis linearibus acutjs Hort. Crit-L Zins Haselnuß mit schma- len spizigen Blätteranhängen. Coryius By- zanrina H. L. 441. die Byzantinische-Nuß.
Der erste dieser Bäume ist in Vielen Wäldern in England gemein und die Frucht derselben wird häusig
vonden Landleuten ge- sammelt und auf die Märkte nach London gebracht. Er wird selten in Gärten gepsianzt, ausser
vonden Liebhaberin weiche Bäume und Stauden sammeln« Er liebt einen feuchten fetten Boden, und läßt sichhäufig durch die Nebenschossen dir Akten Pflanzen vermehren, oder auch durch Ableguvg ver Zweig-, weiche innerhalb Jahresfrist Wurzeln genug zum Ver- SWHES Schiff gerieth
in einemSeehafen
inBrand,
einStcsvldcit
mitWeib
Und Kindsaß gerade
Unter demBerdeke,
wo dasFeuer aus-gekommen
war· Der Mannsah ein, daß
darSchiff Tischt Mehr
zurettensey,
undergab sich
mitderGattinseinem "Schiksaie."
Nurum das LebendesKnaben warihm bange. Schnell »Hu-ff
»d, nen von desKapitäns größten Hammeln,
banddenKna-ben ans
denwolligen
Rüken undließ beide
indgik
S»lauern »Seht zu, isagte er) ivie ihr
anieLandkommt;
sezen bekommen. Aug diesen werden feinere mit bessern Wurzeln versehene Pflanzen als.
aus den Nebenschossen, welche sie auch über- wachsen, sonderlich weil sie noch-jung sind.
-Man hat
vondenselben eine Variekäe mit einer in großen Trauben
amEnde der Zweige wachsenden Frucht, welche
vonder- selben durch den Nanien der Traubennuß ich-stets nut) unterschieden ist. Da sie aber blos für eine zufällige Varietät gehalten wird- so habe ich sie nicht besonders aus-führen wol- len, indessen kann
inansie
aueden Ablegern ziehen, und die Art beständigerhalten.
Die zweite Sorte wird
voneinigen bloß für seine Varietät gehalten, die auo den Sa-
mender ersten entstehet, und durch die Kul-
turverbessert worden ist. Das ist aber sehr zweifelhaft. Denn ich habe beide etliche Mal
auoden Nüssen gezogen, niemals aber ge- funden, daß eine in die andere ausgeartet wäre, ohngeachtetsie in Ansehung der Größe und Farbe der Frucht,
vonden Sorten ab- weichen, deren Same aiiogesäet wurde. Da aber die Stauden dieser Sorte mehr aufrecht wachsen, ald der andern ihre, auch die Blät- terauhänge in Ansehung der Gestalt unter- schieden sind, so habe ich sie alv eine beson- dere Sorte anführen wollen. Von dieser hat
mandie rothen und weißen Lam- bertonüsse, tie wohl bekannt sind, und nicht beschrieben werden dürfen.
Die dritte Sorte wächst bei Consiantie nopel wild. Sie hat große rnnde Nüsse, die wie der gemeinen Haselnußstaudeihre gestal- tet«aber fast zweimal so groß sind als diese. Die Kelche, in denen die Nüsse wachsen, sind sehr
und Gott
geleite nicht«
DerMuth
desMannesmachte
diebesorgte
Mutterbeherztz
Siesprang
demKindenach·
DerMann wollte seineGattin
nicht verlassen-
Undfolgte
ihr.
Erkonnte schwimmen
underhielt sie
überdemWas-
ser.
Baldwurdensie
von Botenaufgefischt. Unttkbessen
verfolgte
dergute Hammel standhaft seinen Weg
Undttiig
denkleinen Reiter bisnahe
an dasUfikk
WDihli
M Leute kaumbemerkten,
alssie ihm
iUHile
kamen.Eine
gesithivolle
Dameauf
derInsel Wighigorgrte
vondiesem
-
204
groß, so daß sie fast die Nuß bedeken. Sie sind
amRande tief eingeschnitten. Diese Sorte ist in England nicht gemein, ich glaube aber-, daß die Nüsse, welche jährlich aus Barrellona in Spanien zu
unskommen, von eben dieser Sorte sind, indem die Nüsse ein- ander so gleich sehen, daß
mansie,
wennsie aus dem Kelche genommen werden, nicht
voneinander unterscheiden kann, und da die
vonder spanischen Sorte ohne Hülsen zu
unskommen, so kann man nicht mit Gewißheit sagen, worin sie wesentlich
voneinander
un-terschieden sind.
Schon
wenn manin die Wälder geht Nüsse zu suchen, wird
manden
vonMiller angegebenen Unterschied
unterden wildwach- senden größtentheilsantreffen, und leicht be- merken können, daß sie sichs in länglichte und runde theilen. Auch siudet
manBüsche,
anwelchen
manimmer
nureine, selten zwei beisammen antrist; aber auch andere,
anwel- chen die Nüsse in starken Büscheln oder Trau- ben zusammen wachsen.
Die in Gärten gezogenen theilen sich hauptsächlich in lange und runde. Die Laugen
nennt manZeller auch Lamberts- nüsse, und die runden Spanische, die so sehr mir den Byzantinern übereinstimmen und vielleicht das sind, was die Römer, wie oben bemerkt worden ist, Nux pontjtsa
nann- tenund die
vonda nach Spanien gekommen, und vorzüglich kultivirt seyn können.
Die Lambertvnüsse sollen ihren Namen
vonder Lombarden, dem obern Theile
vonItalien habe-u,
aueider sie zunächst zu
unsgekommen seyn mögen. Aus diese Weise hat-
ten
sie keinen Sprung unmittelbar-aus Amen-, Avelljno Mich Deutschland, sondern
nurei-
nenSchritt durch die Lombarden zu uns mehr gethan. Andere wollen ihren Namen.
Von
Lamperti hekicikcll, weil sie nach dem Kalender reifen.
Die Zellerrsüsse sollen ihren Namen von»
dem Kloster Zell im Bißkhume Würzburg erhalten haben, auch redet
manda noch
voneiner großen und kleinen. Vermuthiich sind sie da vorzüglich
vonden München tultivirt worden, und zu einer besondern Größe Und- Güte gelangt, daß sie die Aufmerksamkeit der Liebhaber gereizet und aus diesem Kloster verschrieben, und ausgebreitet worden sind.
Man
nenntsie auch Bartnüsse
vondem langen Barte, den die grüneHülle hat, in der sie liest; auch Ruhrnüsse weil sie in der Ruhr sür dienlich geachtet worden sind-- Vielleicht wegen der stopfenden Kraft die ih-
nenbeigelegt wird; ob
eeaber mit dem Men- schen dadurch besser wird, mögen die Aerzte entscheiden. Joh. Georg Miller
nenntdie langlichten im Garten gezogenen Nüsse auch Angstnüsse, und die rothen insbe- sondere: rothe Angst- oder Blutnüsse.
Warum sie diesen Namen haben, hat
ernicht angegeben.
Diese Nüsse, unter dem allgemeinen Na-
men
Haselnüsse begriffen, werden,
wenn mansie im Garten anzieht, aus dreierlei Weise sortgepsianzr. Durch das Einlegen der Nüsse in die.Erdk, durch das Ablegen, und durch das Oiulirem
Die Nüsse, sagt Miller in seinem Gärt- ner-Lexilon,müssen im Februar eingelegt werden- sonderbaren Verfalle, ließ
denKnaben sammt demHam-
mel
kommen, läßt
nunjenen erziehen,
undgibt diesem
dasGnadenfutter.»Nu«,« Herr Inst, fuhr
dieFrau
Berwalierinnach Beendigung
ihrerkurzen Erzählung fort,« jezt
wäre eseigentlich
anIhnen,
aber beiLeibenichts
vomWetter;
Siekönnen
schon
etwasBesseres liefert-,
wenn Siewol-len,
undbesseres
alsich.«
Wenn dieGesellschaft sich
mitWenigem begnügt, nahm Herr Jost
dasWort, so will
ich
miteinerkleinenBegebenheit dienen,
diesich auch auf
dem Meerezugetragen hat
und zumBeweise dienet,
welche Wirkung
dieAngst
aufeinschwacheeMädchen
ha- benkann. Einjunges Mädchen
aus einerangesehene-n
Familie
verlor dieSprache.
DieAerzte
erklärtendiese
Stummheit für Folge
einerEntzündung
inderLunge,
undHeilung für unmöglich.
Die bekümmerten Elterngaben jedoch
dieHoffnung nicht aus,
undschikten ihr
Kindnach London,
umdiedortigen Aerzte zu Rathe zu
und
uinsie gut zu erhalten, soll-man sie in
einem feuchten Keller im Sande aufheben-
wo
kein Ungeziefer zu ihnen kommen und siezverderben kann. Doch muß man sie auch nicht gar
vorder äussert-iLuft verschließen,
denn
davonwürden sie schimmlicht werden
und verderben. Auf diese Weise erhalte
mansie nicht
nuram Sicherstem sondern auch
amGeschwindesten. Die Nüsse legt
man un-gefähr drei Zoli tief in die Erde und noch einmal soweit aus einander;
amBesten ists--
wenn mansie gleich dahin legt,
wosie ste- hen bleiben sollen. Man kann sie zwar auch etwas enger legen, denn
wennsie zu dik sie- hen, kann
mansie eher ausranfen, als die Lin-gebliebenen eriezem Da hier
vonkeiner Kernschule die Rede ist, in welcher man die Pflanzen zu diesem Strauche zum ferneren Vecsezen erziehe, so kömmt es
nurdarauf
an,
ob
mannur zum Bedeken einer Wand eine Reihe solcher Gesträuche, oder eine Heke davon haben will. Im lezten Falle kann
mandie Reihen zwei bis dkek Schuhe
vonein-
ander avlegen. Der Boden dazu muß im
vorhergehenden Herbste tief umgraben, und
von
allem Unkraute gereiniget worden seyn- damit die Gange der Mäuse und Nester der Insekten, die den Körnern und den Keimen derselben nachstellen- Zetflött werden, der Bo- den loker friere, Und zUM Einlegen der Nüsse im Frühjahre bereit sey.
Eine« dem Ringeln der Obstbäume zur Em- pfehlung dienende Beobachtung des hDrin
Garten
-Direktors Otto.
Von dem RingeTn der Baume bin ich
ziehen.
DasPaketboot, Auf Welchem
dasMädchen diese Fahrt machte,
wardunterwegsan
einemheftigen
Sturmeüberfallen,
nndgerieth
inGefahki Schiffbruch
zuleiden.Angkt
undSchreien bemächtigte sich
allerPassagiere,
undggch
desMädchens;
aber zumGlüledesselben. Nach grenzenlvlethvstrengUng schrie
«plözlich
lautauf,
unddi«
Sprache
war wieder da. Das Bootentging gliiklich
demSturme.Als
kaum die kleine Erzählung beendigt
nar,rühmte 205
nie eingenommen gewesen und habe es stets
als
etwaoganz Gleichgültiges betrachtet, ob-
schon
es vonvielen Gärtnern und Garten- Fteundengerühmt und als ein bewahrtes Mit- tel angegeben wurde, Bäume zum Blühen und zum Fruchttragen zu bringen. Sieht
man
auf den Erfolg, den daa Ringeln ge- habt hat, so sindet
manallerdings, daß es
dem
einenoder andern gelungen ist, Baume
dadurch zum Blühen zu bringen, viele
an-dere hingegen haben aber bei dieser Opera- tion niemals ihren Zwek erreicht. Auch ich habe schon gesehen, daß Zweige, die gerin- gelt waren, Blute Und Frucht hervorbrach- ten, obgleich sie zuvor niemals geblübt hatten- und daß das Ringeln hier wirklich gute Dienste geleistet hatte, zeigte sich daran, daß die nicht geringelten Aeste, gar keine Blüten trugen- aber üppig fortwuchsen. Dennoch
war
ich immer in der Meinung, daß es in der Regel gar keinen Erfolg hatte und so- gar noch nachtheilig auf die Pflanzen ein«
wirken könnte.
Es ist mir indessen ein Fall bei einem Bhododencitson arboreum vorgekommen, dek meine Meinung etwas verändert hat und wohl verdient bemerkt zu werden. Ich kaufte
nem-lich im Jahre 1829 in England ein sehr großes und buschkgesExemplar
oonBhodo—
dendron -a1-b01-eum, welches fast eine Höhe
von
sechs Fuß hatte, wobei mir aber
vondem Verkaufer bemerkbar gemacht wurde, daß
eseine
ausSamen gezogene Pflanze sey, noch nie geblühkhabe und auch wohl vorläu- sig nicht blühen werde. Das Exemplar
warindessen zu schön und auch billig genug-. weß-
die
Frau Wirthschastsräthin
garsehr
dieWahl
der-Ma-terie-,
dieHm Jest
zurErzählung gewählt habe. Ich
binrecht
um einenStoff oerlegengewesem
unddoch
vfählte ich wohl, daß ich
derGesellschaft auch einen
klei- nes-Beitrag schuldig
bin.Ihre Ekzöhlsvg Dicht Mich
aus derVerlegenheit, sie
erinnertmich
an einepersische
Geschichte, dieich
vorvielenJahren gehört,
unddiemich
damalslehr
angezogenhatte.
DieErzählung isi
etwasdifsitiler
Irriin
Munde einerFrau, ebret aber das per-
halb ich mich auch entlchloß,sdasselbe zu kaufen. Es wuchs hier im botanischen Gar-
tellfröhlich fort- allein Blüt-en kamen nicht zum Vorschein. Gegen den Monat April bemerkte ich, daß der Kon oder die Spize der Pflanze welk
wurdeund abzusierben schien;
ich untersuchte sie sogleich genauer und fand, daß die Zweigefast troken und sogar etwas zusammengeschrumpfr
waren.Die Ursache konnte ich mir nicht sogleich erklären,«und glaubte im Anfange-
eswären Blätter ab- gerissen und dadurch die Zweige verwundet und beschädigt worden. Endlich sah ich ek-
nenschmalen Einschnitt rings
umden Haupt- Stamm, und fand bei näherer Untersuchung, daß ein dünner Draht
umden Stamm ge- schlungen
war(wahrscheinlich
umdas Ex- emplar mit einer Nummer zu bezeichnet-J Dieser Draht
warmit der Rinde so
ver-wachsen und hatte so eingeschnitten, daß die Säfte fast gar nicht mehr cirkuliren konnten.
Mit einem Rufe hatte
manden ganzen obern Theil, der über dem Drahte saß, abbrechen können, so tief hatte dieser eingeschnitten. Es fand sich sehr bald, daß der Draht wirklich noch vorhanden war, aber in den Stamm- so tief eingewachsen, daß es im Anfange gar nicht gelingen wollte, ihn herauszubringen,"
endlich gelang erl, durch die Anwendung el- nes spizigen Instruments, die Pflanze
von-diesem gefährlichenFeinde zu befreien. Der Einschnitt, den dieser unselige Draht in den Stamm gemacht hatte,
warso tief, daß ich durchaus nicht mehr zu hoffen wagte, daß die Pflanze je fort vegetieren würde, denn das Laub blieb auch noch einige«Zeit nach- sifche Frauenzimmer-,
undbeweist,
daßdieSchamhaf- tigkeit
und derTugendsinn
ebenso mächtig auf
dieOr- ganewirkt,
alsdieFurcht,
oderdieAngst,
oderandereheftige Erschütterungen.
— Die Geliebte einespersischen Schachs hatte sich
eineNacht auf ihrem Lager dergestalt ausgestrekt, daß ihr
derArmgestrekt
blieb undgleich- sam gelähmt wurde, so daß sie ihn nicht
wieder unter- wärtsbringen
konnte.Der Schach
zog mehrereAerzte
zuRathe
und zuHilfe,
urn dieGeliebte wiederherzu- stellen.
Allesumsonst. Endlich
botGabriel, Sohn
desBachtistua, sich
an, dasUebel glüklich zu heben, doch
206
her welk und es schien-— als
wennder ganze obere Theil der Pflanze eingehen müßte. Doch endlich sieng derselbe sich wieder zu beleben an; die schon fast trokenens Zweige wurden
wieder straffer und bekamen
neuesLaub, so daß zwischen ihnen und den
unterdem Ein- schnitte hervorgekommenen, gar kein Umk- schied mehr Statt fand. Ia, es entwitelren sich sogar
anihnen ganz dünne Blütenknosi pen-·die ich im Anfange für junge schwache Teiche hien, bis ich endlich sah, daß er wirklich Blumen werden wollten- die sich auch leik Vollkommen ausgebildet haben. Die un-
ter
dem Drahteinschnirte befindlichenZweige hingegen, obgleich sie
voneinem viel starke-
ren
und kräftigerenWachse sind, haben bis iezt noch keine Spur
vonBlütenknospen angesezt.
Der Zufall Und dao Ungefähr hat mich also jezt belehrt, daß das Ringeln oder Um- winden mit seinem Drahte, bei solchen Pflan- zen wohl anzuwenden seyn dürfte, die nicht leicht blühen wollen.
«
Noch einige Erscheinungen, welche die Veränderlichkeit der Form
,Farbe und
Gestalt des Obstes anzelgelb Viele der Mikkheilyng Werthe Verän- derungen
amObste sind
VVUUUsSkULefikkl schon beobachtet worden, Die Mitrheilung derselben mit Angabe der Umstande, woraus sich eine Theorie bilden ließe, wäre wün-»
schenswerrh. Hier noch einige Bemerkungen
auo den Mittheilungen eines französischen Kul- turanten.
Unsere (die französischen) aus Samen
unter der
Bedingung-, daß
Manihn nach
Gurt-linken ver-fahren lasse.
Es wurde ihmbewilligt·
DieKrankelag
leichtgekleidet auf
einerOttomane, ihre Aufwärterin
und derSchach standen
umsie her.
Gabrielerscheint,
nä-hert sich ihr,
bliktsich, erwischt
denSaumihres
Unter- roksundstellt sich
an,alswolleerihr denselben
vordenAugen
allerAnwesenden wegziehen.
DasMädchen-ent-
brannte vorSchaum
undZorn«s,.und
dieHeftigkeii
desAffekts
wirkteso kräftig, daß
esgeschwind
beide Armeherunterließ
und mitdenHänden nach
desn UnterrokeGriff-i Um
demFrevler Einhalt
zuthun. Von dem
Au--·
207
«-erzogenen Früchte sind nicht so aus-fallenden Veränderungen unterworfen, wie die auf die- selbe Art in England gewonnenen. Sollte dießdaher kommen, weil die Englänsder so sehr gern die künstliche Besruchkung anwen-
den, wir hingegen glaub-en, die Kunst habe- hierbei nichts zu- ichoffevT
Solch-e außerordentlicheVeränderungen müssen
unsvorsichtig machen--
wennwir über die Eigenschaften einer
neuenObsisorte nach den ersten Jahren der Vererelung urtheilen wollen.
Andere Veränderungen hängen
vondem Einflnsse des Grundstammeo auf dao Echt- reis ab, wodurch Färbung, Form und Reife- Zeit mehr oder weniger merkliche Abände- rungen erleiden.
Bienen-, deren Wuchs durch Kunst zu- rükgehalten wird, sind auffallend besser, ais solche, die zu üppig wachsen. Die Doyennö, Calabnsse, Bergamotte, B. Crassanne
U.M.a»beweisen dieß
amDeutlichsien. Andere
ver-ändern bloo Farbe und Geschmak, wie z. B.
Bon Chrötiefi despagnS-
dieForm aber bleibt dieselbe« Von
BonChrötien Xliiver Und- Beurrseå komain haben wir 5 oder 6 Formen- und verschieden gefärbteoFleisch, je nach der Beschaffenheit des Grundstamtneel.
—Courste pendru ist bald lang, bald platt, einfach oder doppelt, roth-, grau, grün, gelb-, rot-hinausr- früh oder spät.
—Bello Plem- ändert auch besonders in der Größe der Früchte, weni- ger in der Form. Diese Veränderung zeigt sich
anEdelreisern
Vondemselben Stamme- auf Wildlingen
voneiner und- derselbe-n Sorte, ja auo derselbe-n Frucht erzogen.
Wir wissen nicht- wonach
mandie Ver-
änderung-en zvorher bestimmen könnte, die der Wild-sing auf das Edelreio hervorbringen wird.
Alle Kennzeichen sind in dieser Hinsicht
Vongleichem Wer-he: die aufrechten oder hän- genden Zweige, die größeren oder kleineren Blätter, die ausgestrekten oder breiten, die starken wie die schwachen Knospen, der hohe oder der breite Wuchs;
esentscheidet also der Zufall- nicht dao Wissen des Menschen, über den Erfolg.
Die Kreiuselkrankheit und der Brenner an den Obstbäumen.
Beide Krankheiten sind einander ähnlich- doch wird der Brenner
nurbei den Psirschen gefunden. Bei der Kräuselkrankheit, der alle Geschlechter der Obstbäume unterworfen sind, rollen sich die Blätter nach
untenzusammen,
werdengelb und fallen vorder Zeit ab. Oftist dieß Folge der Läusekrankheit, oft aber kömmt es
auch von einer Ermattung der Lebenothätige
keir her. Jst dar- leztere der Grund, so gibt
man
dem kranken Baume kraftvollere Erde-
andie Wurzeln, düngt nach einer langen, anhal- tenden Regenzeit, oder begießt fleißig nach Dürre.
Der Brenner, bei den Psirschen einzig erschei- nen-d, dausert
nurungefähr drei Wochen im Früh- jahre, und ist Folge dee schnellen Wechselne
vonWärme und Kälte in dieser Jahreszeit. Die Blätter dieser Baumes blasen sich- auf, laufen in allerlei Gestalten zusammen, bekommen ein rothes, gelben und weißes Ansehen, oft ergreift auch diese Krankheit die jungen Triebe; diese, so wiedie Blätter fallen ab. Am Sicherstenists, die befallenen Triebe auszubrechen, und dem Baume kräftigerefrische Erde zu geben.
genblike
anwarsie
kurirhGabriel erhielt 500,0«00 Tha-
ler
Belohnung.
«Die
Anwesenden beseitika großes Vergnügen
und ihren lautenBeifall
über dieangehörten Erzählungen-
DerBauer Simonbemerkte dabei, daß ihm;
dieZeit kecht angenehm verstrichen sey,
Unddaß
erniegeglaubt habe, daß sie sich
ohneMithilfe
del-abwestnden
Gliederwäh-
rend derZeit ihres— Beifammkuseynd
inrGartenstübchen so oergnügen
können. Weresich Just Wenigetn begnügt,- siel
dieFrau Wirthschaffskäkhm
km-ist leicht
zubefrie- digen. Die fehlenden Gäste
waren ebeneingetreten,
undhatten
dielegten
Wortegehört
Sieließen sich
danner-zählen,
wie man ihreGegenwart Wir-fange unangenehm
vermißt
undschon angefangen habe sich
derLangweile
zuüberlassen,
am Ende aber dieUnterhaltung
inrecht
or-dentlichen Gang gekommen sey,
wobei mannicht
ver-säumte
demHerr Jost,
derFrau Verwalterin
undderFrau
Wirtbschaftträthin
fürihren
besonderenAntheil
anderUn-terhaltung
alles Lobzuertheilen. Dieß veranlaßte
dieVerabredung-, daß
beiähnlichen Gelegenheiten
alleGäste-
inderReihe,
wiedas Loossie treffe, auf
einenBeitrag
zur Unterhaltung vorbereitet seyn sollen.
Kurzweil am
208
Extra-Tisch.
Beispiel heroischer Freundschaft.
Ein englischer-Kapitän, mit Namen Braun- kam mit seinem Schiffe
ander westindischenJn- sel Barbados an, welche den Engländern zugehört.
Die Schiffsladung bestand aus Steinkohlen. Als
mandiese ausgeladen hatte, so warfen sich die- jenigen
VomSchiffsvolke, die diese schmuzige Ar- beit Verrichtet hatten, ins Meer,
umsich abzu- waschen. Sie
warennicht lange darin gewesen, als Jemand
vomSchiffe aus einen großen Hayfisch auf-sie zuschwimmen sah. Er gab den Badenden ein Zeichen-, sie schwammen eiligst zuriik, und
er-reichten das Schiff glüklich, einen einzigen aus- genommen. Dieser Unglükliche
war nurnoch 5 Fuß
vomSchiffe entfernt, als ihn das schrekliche Thier erwischte, bei den Schultern faßte, mit feinen«"zakigten Kinnladen ihn sogleich
Voneinan- der riß, und eine Hälfte des Körpers ausfraß, indeß die
andere Vonden Matrosen aufgesischt, und auf’s Schiff gezogen wurde. Der Getödtete hatte unter den Matrosen einen Kameraden-, mit dem
erviele Jahre in Vertrauter Freundschaft ge- lebt hatte. Dieser Mensch gerieth beim Anblike des traurigen Ueberrestes feines Freundes in ein solches Entsezen, daß- ihn alle Schiffsleute mit
«Wehmuth anblikten. Während
erfeinen Klagen freien Lauf ließ, erschien der blutdiirstige Würger auf der Oberfläche des Wassers,
umden Ueber- restseines Raubes nachzuholen. Die andern Schiffs- Leute
warenfroh, im Schiffe und ausser Gefahr zusseym Nur der Verwaiste Freund beklagte sich heftig, daß
erden Mörder seines Kameraden nicht«erreichen könne. »Auf einmal ergriff
erein
scharfes»Messer, und that im wiithendsten Schmerze das Gelübde, entweder das Ungeheuer mit. rig-
ner
Hand zu erwürgen, oder
vonihm sich
Ver-schlingenzu.lassen- und so sprang
erins Meer.
Der Haysisch
wareben so hungrig nach Raub als vjener begierig nach Rache« Jezt sperrte das Thier seinen weiten Nachen auf,
umseine Beute zu Verschlingenz aber der Matrose beugte sich durch eine geschikte Wendung aus- tauchte schnell unter, faßte den Räuber mit der linken Hand bei den untern Floßfedern, und gab ihm mit dem Messer, das
erin der rechten Hand hielt-
emen
Stich nach dem andern, in den Bauch«
Der Hapsisch gerieth in Wuth, und machte die siirchterlichsten Bewegungen, bekam aber
von demtapfern Matwsen immer mehrere Stiche. End- lich sah sich das Thier in seinem eigenen Ele- mente iiberwunden, und suchte sich loszumachen.
Bald fuhr
esin die Tiefe hinab, balb hob es seinen oerwundeten Körper über die Wellen
em-por. Auf den Böten umher sahen die Makrosen mit zitternder Neugier dem fürchterlichenKampfe zu, ohne zu wissen, ob der Mensch ader das Thier die Ströme
vonBlut vergieße- womit die Oberfläche des Wassers gefärbt
war.End- lich eilte das entkräftete Thier schnell dem Ufer zu- und der muthige Sieger folgte ihm- nach.
Mit verdoppelter Hize stärmte
er,seines Sieges
nun
fast gewiß, auf seinen Feind ein, zog ihn mit Hilfe der Ebbe ans Ufer, riß ihm das Ein- geweide auf, nahm die abgebifseneHälfte seines ungliiklichenFreundes heraus- fezte sie mit der andern zusammen- Und begrub ihn meinem
or-dentlichen Grabe.
—-Diese heroische Freundschaft verdient
umso Mehr Unsere Bewunderung, je seltener sie bei Leuten zu sinden ist, die
manfür die rohesten ihres Geschlechtes zu halten ge- wohnt ist.
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