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Historische Monatsblätter für die Provinz Posen, Jg. 13, 1912, Nr 3.

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HISTORISCHE MONATSBLÄTTER

für die Provinz Posen

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Jahrgang Xlll Posen, März 19 12 Hr. 3

Z a u b e r t M ., F ried rich W ilhelm IV. u n d G en eral von U m iriski. S. 33. — W o t s c h k e T h., D ie h erzo g lich p re u ssisc h e H e rb erg e in P o sen . S. 41.

L iterarisch e M itteilu n g e n . S. 43. — N ach ric h te n . S. 45. — G e ­ schäftliches. S. 45. — B e k an n tm ac h u n g . S. 48.

Friedrich W ilhelm IV. und General von Uminski1).

Von

M. Laubert.

Z

u den polnischen Emigranten, die von der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV. eine Besserung ihrer Lage erhofften, gehörte der General Johann Nepomucen von Umi r i s k i . 1780 im Posener Palatinat geboren, war er 14jährig bereits zu den Waffen geeilt und hatte 1794 unter Dqbrowski gefochten.

Die folgenden Jahre widmete er, teils in Dresden, teils auf seinen Gütern lebend, militärischen Studien. 1806 schloss er sich als einer der ersten den Fransosen an, bildete aus dem jungen polnischen Adel eine Leibgarde für Napoleon und kämpfte als Ulanenoffizier vor Danzig. Im Gefecht bei Dirschau fiel er verwundet in preussische Gefangenschaft. 1809 befehligte er Dqbrowskis Vorhut und schuf bald darauf das berühmte 10. Husarenregiment, an dessen Spitze er die russische Kampagne mitmachte. Auf dem Rückzug zum B r i g a d e g e n e r a l befördert, warb er in Krakau ein Regiment leichter Kavallerie, sogen.

Krakusen, an und führte es im Feldzug von 1813, bis er bei

*) N ach d en A k te n d e s G e h e im en S ta a tsa rc h iv s zu B erlin Rep. 89 C. X L I V b S ch lesien -P o sen N r. 2 vol. VIII/IX ; Rep. 77, XXI, Spec. Lit.

U- Nr. 8, vol. II u n d d e s S ta atsa rch iv s zu P o s e n , O b e rp rä s id ia la k te n IX, d. 201 vol II.

(2)

Leipzig verwundet, von neuem in Feindeshand geriet und nach seiner Heimat geschickt wurde. Hier versuchte er, durch agi­

tatorische Tätigkeit nach Kräften den Verbündeten zu schaden1), doch zog ihn Alexander trotzdem durch die Aussicht auf den Befehl über eine Kavalleriedivision in russische Dienste. Durch die Wiener Traktate und die Gestaltung der Dinge im Königreich Polen tief verstimmt, nahm der General indessen bald den Abschied und zog sich auf sein Gut Smolice (Kr. Kroeben) zurück, hier seine Bauern mit grösster Härte schindend und im Frühjahr regel­

mässig den Breslauer Wollmarkt und dann die schlesischen Bäder .aufsuchend, um durch gewerbsmässiges Glücksspiel seinen Lebens­

unterhalt zu verdienen. Äusserlich verstand er es, dank der ihm eigenen Geschmeidigkeit, sich mit der preussischen Regierung zu versöhnen und im Hause des Posener Statthalters, Fürsten Radziwift, eine Rolle zu spielen2), im geheimen aber nährte er unversönlichen Hass gegen die Unterdrücker seines Vaterlandes, trat mit gleichgesinnten Landsleuten zu Warschau in Verbindung und machte sich zum Haupt der Posener Verschwörer3). Nach der Entdeckung dieser Umtriebe wurde er 1826 zu sechsjähriger Festungshaft verurteilt und zu deren Verbüssung nach Glogau geführt.

Als Gefangener auf Ehrenwort genoss er hier die grösste Freiheit und erhielt zur Bewirtschaftung seines Gutes alljährlich mehrere Wochen Urlaub, bis der Ausbruch der Pariser Revolution und dann des Warschauer Aufstandes vom November 1830 eine strengere Aufsicht notwendig erscheinen Hess. Umiriski be­

anspruchte zwar unter Berufung auf sein Versprechen auch ferner­

hin die gleiche Bevorzugung und fühlte sich bei deren Ver­

weigerung des verpfändeten Wortes ledig. Mit Hilfe vertrauter Freunde gelang es ihm zu fliehen und die polnische Grenze zu erreichen. Er nahm nun am Befreiungskampf seiner Nation hervorragenden Anteil, musste aber nach dem Scheitern des Auf­

standes im Westen ein Asyl suchen. Er lebte vornehmlich in London, von wo er seinem Sensationsbedürfnis durch unerquickliche Zänkereien mit seinen Landsleuten Genüge tat und durch heftige Pressefehden seinen Namen vor der Vergessenheit zu be­

wahren wusste.

Als Friedrich Wilhelm IV. durch Erlass der Amnestie vom 10. August 1840 allen politischen Verbrechern binnen 6 Monaten straffreie Rückkehr in ihre Heimat zusicherte, erbat des Generals Tochter, Frau von Charlkowska, vom Monarchen für ihren Vater die Befreiung von dem noch nicht verbüssten Rest seiner Festungs­

x) V gl. m ein e „ S tu d ie n z u r G e sch ich te d e r P ro v in z P osen * S. 26 ff.

“) A. a. O. S. 86.

3) S ch iem an n : K aiser A le x an d e r I. etc. B erlin 1904. S . 161 f.

(3)

haft1 Durch Kabinettsordre vom 31. Januar 1841 an den Justiz­

m inister von Mühler sicherte der König auch ihm Straflosigkeit für die. Ereignisse seit 1831 zu, behielt sich aber die Entscheidung über die Ahndung der früheren Vergehen bis zu dem Augenblicke vor, wo Uminski auf preussischem Boden die Gnade seines L andesherrn erbitten werde.

Jener reiste darauf nach Brüssel und fragte von hier aus bei dem ehemaligen Vortragenden Rat Radziwifts, von Michalski, an> ob er daraufhin ungefährdet seine Heimat betreten dürfe oder sich zuvor von London aus einer bedingten Begnadigung unter­

werfen solle2)? Rochow konnte hierüber keine Erklärung abgeben W i erw^ er*e nur» dass es im Fall der Rückkehr allein vom en des Königs abhänge, ob ihm der Rest seiner Strafe völlig _ teilweise erlassen werden solle. Da aber der für die etmkehr in der Amnestieverordnung festgesetzte Termin in­

zwischen verstrichen war, war zunächst keine Behörde befugt,

‘hn anders denn als entwichenen Staatsverbrecher zu behandeln3).

Friedrich Wilhelm entschied später in einer zweiten Ordre an Mühler (10. April), der General habe es lediglich sich selbst zuzuschreiben, dass die ihm gesetzte Frist abgelaufen war und er nunmehr der Wohltaten der Amnestie nicht mehr teilhaftig werden könne.

Als Uminski, den sein Hass und sein herausgeputzter Nationalstolz niemals abhielten, den schwer beleidigten Monarchen mit Bittgesuchen zu überschütten und unter winselnden Be­

zeugungen seiner Loyalität und Verehrung um materielle Vorteile anzugehen, es über sich brachte, am 13. Mai die Wiederverleihung seiner Pension zu erbetteln, liess ihm der König durch Mühler eröffnen, dass er es zwar ihm allein anheimgebe, ob er wegen seiner Handlungen Reue empfinde oder nicht, dass aber der Mann, der das Ehrenwort gebrochen habe, welchem er den Gebrauch der Freiheit allein verdankte, auf keine Art königlicher Gnade Anspruch machen könne, bevor er nicht den Festungsarrest, dem er sich durch seine Flucht entzogen, bis zum letzten Augenblick seiner festgesetzten Dauer abgebüsst habe (Ordre vom 9. Juni).

Damit war ein alter, die öffentliche Meinung Europas seit Jahren beschäftigender Streitpunkt wieder angeschnitten, die Frage, ob Uminski durch sein Entweichen sein Ehrenwort gebrochen habe oder nicht? Er beeilte sich, durch eine neue Immediat- vorstellung diesen Vorwurf von sich a b z uwälzen, und der König war grossherzig genug, die Sache selbst zu prüfen. Aus den

* ,.L 1 J ahr 3 T ag e , w o z u n o ch 3 M o n ate 24 T a g e in F o lg e d e s frü h er g en o sse n en U rla u b s k am en .

2) M ichalski an d e n M in ister d e s In n e rn v o n R ochow 1 M ärz 1S4.1 3) R ochow an M ichalski 7. M ärz 1841.

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einschlägigen Akten ersah er die Zusicherungen, die Umiriski be) Gelegenheit seiner Beschwerden über die in der letzten Zeit seines Glogauer Aufenthalts angeordnete strengere Bewachung abgegeben hatte, um die Aufhebung dieser Massregel herbeizuführen. Wenrc er sich bei ihrer Fortdauer jener Zusicherungen für entbunden gehalten hatte, so mochte er allerdings damit den Vorwurf von sich ablehnen können, seine Freiheit mit dem Bruch des Ehren­

wortes erkauft zu haben. Allein durch die Beseitigung dieses Vorwurfs wurde sein Gesuch um die Wiederverleihung seiner früheren Pension noch nicht begründet, da er deren Genuss durch seine Flucht und den Übertritt nach Russisch-Polen verwirkt hatte. Nachdem ferner die zur Rückkehr gesetzte Frist unbenutzt geblieben war, sollte der Minister ihm die Ablehnung seines Begehrens, ebenso aber den gewünschten be­

friedigenden Bescheid wegen des gegen ihn ausgesprochenen Vorwurfs zufertigen1).

Wie nicht anders zu erwarten stand, nutzte Umiriski das ihm erteilte Zeugnis des preussischen Königs vor der Öffent­

lichkeit gebührend aus. Er bediente sich dazu der A u g s b u r g e r Al l g e me i n e n Z e i t u n g , die am 14. November 1841 (Nr. 318}

eine Notiz folgenden Inhalts brachte: „Wiederholt haben während des polnischen Krieges deutsche Journale verbreitet dass General Umiriski Staatsgefangener auf Ehrenwort in Glogaui gewesen sei und dieses gebrochen habe, um Teil am Kriege zu nehmen. Der General hat nicht unterlassen, durch positive Be­

weise diese seine Ehre angreifende Behauptung zu widerlegen2),.

J) K a b in ettso rd re an M ü h ler 30. A u g u s t 1841.

2) U n te r a n d ere m h a tte d ie „Z eitu n g d e s G ro s sh e rzo g tu m s P o sen * 1831 in N r. 54 b e rich tet, v. U. h a b e au f die V e rg ü n stig u n g a n g e tra g e n , v o n Z eit zu Z eit zu m B esuch s e in e r G ü te r ein ig e W ochen U rla u b zu er­

h alten , w a s ihm au ch g e s ta tte t w u rd e. A ls d iese G e n eh m ig u n g für die n ä c h s te Z eit s u s p en d ie rt w e rd en m u sste , h a b e d e r G en eral am 15. O k to b e r 1830 ein em p h a tisch e s G e su c h e in g e reic h t, w o n ach es g e g en seine E h re sein w ü rd e , d ie vielen g e n o sse n en B ew eise d e r G ü te u n d G ro ssm u t zu h in te rg e h e n , a b e r tro tz d e m sei er am 17. F e b ru a r entw ichen. Umiriski v e rte id ig te sich h ie rg e g e n d u rch ein e E rk lä ru n g im K u ry er P olski, d ie in N r. 67 d e r P o s e n e r Z eitu n g A u fn a h m e fand. E r versich e rt, fü r’ d e n K ö n ig h e g e er d ie g rö ss te D a n k b ark e it u n d w en n d ie R eg ieru n g ihm w ie b is h e r d en B esuch se in er G ü te r g e s ta tte t h ä tte , w ä re e r nie g eflo h en , da er d ie a lle rs ich e rste D eck u n g , d ie se m er E h re, g e g e b e n h atte. H ö c h ste n s w ü rd e e r sich, am K am pf fü r d a s V a terlan d v erh in d e rt, d a s L eb e n g e ­ n o m m en h ab en . D a ih m a b e r d ie A b re ise u n te rs a g t u n d e r u n ter b e ­ so n d e re B ew ach u n g g e s te llt w u rd e , so sah er, d ass m an n ich t d a s in ih n g e s e tz te V e rtra u e n , so n d e rn ein e m ate rielle B ew ach u n g als B ü rg sch aft fü r seine P e rso n b e tra c h te te u n d so e n tz o g er sich d ieser d u rc h d ie F lu ch t, g eh o rsam d e r S tim m e d e s R e ttu n g su c h e n d en V a terlan d es. — D a d ieser n u r auf ein e S ophisterei h in a u sla u fen d e n u n d am S c h lu ss in d ire k t g a n z u n a n g em esse n e A u ffo rd e ru n g en e n th a lte n d e E rk lä ru n g n ach d em G u ta c h te a

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allein die falschen Ansichten fanden dennoch Eingang und einer der ersten preussischen Magistrate hatte sich in einem offiziellen Schreiben erlaubt, diesen Vorwurf dem General zu machen. Dieser hat sich darauf an den König selbst mit der Bitte gewandt, Richter in dieser Ehrensache zu sein. Der König hat sich die auf den Aufenthalt in Glogau bezüglichen Dokumente vorlegen lassen und nach eigener Prüfung derselben die Anklage, so wie sie vor­

gebracht ist, für unbegründet erkannt und dem General diese Entscheidung mitteilen lassen. So sind also durch einen eines grossen Monarchen würdigen Zug alle 10 Jahre lang umher­

getragenen Verleumdungen zunichte gemacht.

h]... Nachricht ging dann in fast alle namhafteren Tages­

atter über und veranlasste Rochow, dem Kabinettsminister eneral von Thile eine Berichtigung anheimzustellen, falls er eine solche für notwendig erachte. Letzterer musste aber erwidern, bei einer Durchsicht der Akten habe anerkannt werden müssen, ass Umiriski den ihm seit vielen Jahren allgemein und öffentlich gemachten, nie widerlegten und daher vom König als ein noto­

risches Faktum für völlig begründet gehaltenen Vorwurf streng genommen ablehnen könne, und dass unter diesen Umständen keine Veranlassung vorliegen werde, dem Artikel der Augsburger Allgemeinen Zeitung entgegenzutreten1).

Die günstige Wendung benutzte Umiriski aber auch zu

•einem neuen Immediatgesuch aus Brüssel vom 26. Oktober:

»Par la haute decision de Votre Majeste, je suis venge de l’in- justice, avec laquelle depuis dix ans on s ’est efforce ä porter atteinte ä mon honeur, pour aggraver ma triste position. Cet acte si digne d’un grand Monarque, qui daigne personellement s occuper de la cause d’un de ses sujets en rend justice meme a celui, qui a eu le malheur d’encourir sa disgräce, est un acte, auquel l’Europe s’empressera d’applaudir et l’histoire ne manquera pas de l’enregistrer. Cluand(!) aux sentiments qu’il m’inspire, re> le coeur magnanime de votre Majeste les devinera et je la supplie d’en daigner agreer l’hommage, et comme preuve ma soumission. Oui, Sire! je ne balance pas un moment de sou- mettre mon sort sous tous les rapports ä la volonte supreme

<i un Monarque aussi magnanime, et supplie Votre Majeste d’en vouloir decider ä son gre.“ Umiriski bittet dann um einen Pass in die preussischen Staaten und die Zusicherung, dass er sich

d e s O b e rze n su rk o lleg iu m s d a s Im p rim atu r h ä tte v e rw eig e rt w e rd en sollen, v erfü g te d e r M in ister d e s In n ern v o n B renn ein e Z u rec h tw eisu n g d es Z en so rs (d a s O b e rze n su rk o ll. an B renn, 13. A pril, d ies er a n d e n O b er- P rä sid e n te n F lo ttw ell, IG .A pril 1831).

*) R o c h o w an T hile, 20. N o v em b er, A n tw o rt 27. November 1841.

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„libre sur parole“ zu der ihm vom König ausersehenen Be­

stimmung begeben dürfe. Das phrasenreiche, für den Charakter seines Absenders überaus bezeichnende wie auf den des Emp­

fängers geschickt berechnete Schreiben verfehlte jedoch seinen Zweck. Durch Kabinettsordre vom 31. Dezember an Mühler und den Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Grafen Maltzan, gestattete Friedrich Wilhelm dem Flüchtling die Rückkehr nur, wenn er den Rest seiner Strafzeit in Minden abbüssen wollte. Hernach sollte er sich in einem beliebigen Ort Westfalens niederlassen, wogegen ihm die Übersiedelung nach der Provinz Posen „aus bewegenden Ursachen“ zu versagen war. Die Wiederverleihung der Pension sollte wie bei allen am Aufstand beteiligt gewesenen ehemaligen polnischen Militärs von seinem künftigen Betragen abhänsrisr bleiben.

Wer nun nicht kam, war Umiriski. Nicht einmal eine Antwort stellte er den Behörden zu. Trotzdem wurde mit Rück­

sicht auf die Lokalitäten der Festung ihm gestattet, im Fall seines Eintreffens sich in der Stadt einzumieten1).

Erst am 29. Mai 1842 Hess d e r General aus Brüssel wieder von sich hören, und zwar ersuchte er Rochows Nachfolger, den Grafen Arnim-Boitzenburg, unter Appell an dessen väterliches Empfinden dem Supplikanten ein sicheres Geleit nach der Provinz Posen, wenn auch nur für einen Monat auszuwirken, damit Umiriski vor seinem Ende noch einmal seine Tochter Wieder­

sehen könne. Der Minister erwiderte jedoch, die Erteilung freien Geleits gehöre nicht zu seinem Ressort, sie scheine zu dem angegebenen Zwecke aber gesetzlich ganz unzulässig zu sein, und nachdem der König die Bedingungen der Rückkehr festgesetzt hatte, müsste es sich der Graf versagen, auf das Gesuch näher einzugehen2). Gleichen Misserfolg hatte eine nochmalige Bitt­

schrift des Generals vom 4. A ugust3), sowie die Fürsprache der Gräfin Rosalie Engestroem, der Witwe des schwedischen Geschäfs- trägers zu Warschau, zu Jankowice (Kr. Posen), obwohl sie hervorhob, Umiriski sei über 70 (!) Jahre alt und zu arm, um in seiner Heimat zu leben, während in Belgien seine Existenz durch eine Pension gesichert werde. Sein Wunsch beschränkte sich deshalb darauf, seine im Posenschen lebende Tochter, die für eine Reise nach Brüssel zu kränklich war, wiederzusehen und einige Familienangelegenheiten zu ordnen. Die Gräfin gab

x) lm m e d ia tb erich t M ü h lers, 11. F e b ru a r; K a b in ettso rd re an d ie M in d en er K o m m an d an tu r, 25. F e b ru a r 1842.

2) A rnim an U m iriski, 12. Juli 1842.

3) A n tw o rt A rnim s vom 22. A u g u st.

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an, durch die Zusage ihrer Fürsprache die mit ihr verwandte Tochter von einem Bittgesuch an den König bei dessen An­

wesenheit in Posen zurückgehalten zu haben1). Durch zwei Schreiben vom 4. September verlieh Arnim seinem Bedauern Ausdruck, dem Wunsch der Gräfin nicht entsprechen zu können.

Im März 1843 tauchte plötzlich der Verdacht auf, Umiriski habe sich heimlich nach dem Grossherzogtum Posen begeben.

Anlass zu diesem Gerücht gab ein aufgefangener Brief des Emi­

granten Felician Wolski an seinen Bruder Robert zu Oiaczewo vr - ^c^r0(^a)- Der in Vertretung des vorübergehend in das Ministerium des Innern berufenen Polizeidirektors von Minutoli mit der Wahrnehmung der Geschäfte in Posen betraute Polizei­

rat Bauer kalkulierte, dass Vermögens- und Familienangelegen- neiten nicht in Frage kamen, denn die Angehörigen des Generals hielten sich nicht in jener Gegend auf, und Grundbesitz hatte er nicht mehr. Es mussten also andere Motive ihn bewogen haben, sich einer drohenden Gefahr auszusetzen, worüber möglicher Weise seine Papiere Auskunft versprachen. Des­

halb setzte man alles daran, sich seiner Person zu bemäch­

tigen und schickte den tüchtigen Polizeikommissar Valentini zu Nachforschungen in den Schrodaer Kreis. Auch Arnim war daran gelegen, Gewissheit über etwaige gefährliche Verbindungen zwischen dem Grossherzogtum und den Polen im Ausland sowie darüber zu erlangen, ob die ohne Legitimation herumreisenden Fremden politische Ziele verfolgten oder es nur auf die Sammlung von Almosen abgesehen hatten. Er billigte deshalb die ergriffenen Massnahmen und empfahl vorsichtige Nachforschungen zu Winna- göra und Targowa Gorka, den in jenem Kreis belegenen Gütern der Söhne von Umiriskis alten Waffengefährten, der Generäle Dqbrowski und Kosinski2).

Das Gerücht erwies sich aber als blinder Lärm, denn Umiriski hatte kurz vorher beim König von neuem die Erlaubnis zur Rückkehr und die von ihm als sein gutes Recht in Anspruch genommene Wiederverleihung seiner Pension erbeten und forderte vom Minister am 10. März von Brüssel aus einen Bescheid3).

Inzwischen hatte Friedrich Wilhelm bereits verfügt, dass er sich durch die neue Petition nicht veranlasst finden könne, von den

*) G esu ch e an A rnim vom 12. u n d 22. A u g u s t.

-) B auer an A rnim , 12. M ä r z ; A rn im an B auer, an d en O b e r­

p rä sid en ten v o n B eurm ann, 16. M ärz. — D as g leich e G e rü ch t w a r b ereits a n H e rb st 1840 v ö llig g ru n d lo s d u rc h d e n G u tsb e sitz e r v. K rzvzanow ski in P o s en a u sg e s p re n g t w o rd en (L an d ra t v. W im m er an F lo ttw ell 7. O k t.

O b e rp räs id ia la k ten IX C a 16 vol. I).

3) A rnim an T hile, 20. M ärz.

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Bestimmungen seiner Ordre vom 31. Dezember 1841 abzu­

gehen1).

Im September 1843 erklärte sich Umiriski plötzlich zur Annahme jener Bedingungen bereit und bat den Minister des Auswärtigen, Grafen Bülow, durch Vermittelung des preussischen Geschäftsträgers am belgischen Hofe, Freiherrn von Arnim, um Ausfertigung des notwendigen Passes, die auch sofort mit Minden als Reiseziel erfolgte, obwohl Arnim nicht an den Antritt der Fahrt glaubte, da der General in Brüssel häufig im Schuld­

gefängnis sitzen sollte und sich erwarten liess, dass seine Gläu­

biger gegen seine Entfernung Einspruch erheben würden2).

Diese Vermutung wurde in der Folge bestätigt.

Im März 1846 endlich finden wir Umiriski zu Frank­

furt a. M. Bülows Nachfolger, Freiherr von Canitz, dachte an ein Einschreiten gegen den ehemaligen Revolutionär und ver­

weigerte jedenfalls die Ausfertigung des erbetenen Passes nach * Frankreich, bis die Regierung sich vergewissert haben werde, dass jener an den in Posen und Westpreussen entdeckten staats­

verräterischen Verbindungen nicht beteiligt war. Da indessen bis zur Stunde hierfür kein Anhaltspunkt vorlag, fühlte der damalige Minister des Innern von Bodelschwingh zum Vorgehen keinen Anlass und war auch mit der Ausfertigung der gewünschten Legitimation einverstanden, sofern sie nur zur Rückreise nach Frankreich erteilt wurde3).

Umiriski nahm in der Folge seinen Wohnsitz zu Wiesbaden, wo er im Juni 1851 starb, ohne den Boden seines Vaterlandes wiedergesehen zu haben.

Mit ihm ging einer der unversöhnlichsten und glühendsten Gegner aller Feinde Polens dahin, ein Mann, dessen ganzes Leben dem Kampf gegen die T e i l u n g s m ä c h te galt und ein Mann, der sich von seinem Hass zu den gefährlichsten Wagnissen ver­

leiten liess. Es ist daher nur natürlich, dass er seinen Zeit­

genossen und Nachfahren von der Gloriole des nationalen Mär­

tyrers umstrahlt erschien und von der polnischen Tradition als Held und Patriot idealisiert wird, obwohl in ihm auch die üblen Eigenschaften seines Volkes, wie Verschwendungssucht und Ruhm­

redigkeit stark ausgeprägt waren, obwohl er sich zur Förderung seiner Zwecke der bedenklichsten Mittel bediente, obwohl er als Mensch durch die Brutalität und Leidenschaftlichkeit seines Charakters seinen Ruf untergrub und obwohl er endlich als

*) K ab in etso rd re an M ü h le r v o m 27. F eb ru ar.

2) U m iriski an A rnim , 14. S e p te m b e r; B ülow an G ra f A rnim , 22. S ep tem b er 1843.

3) C anitz an B o d e lsch w in g h , 10. M ärz, A n tw o rt vom g leic h en T ag e

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41

Offizier durch Ungestüm und Verbissenheit seiner Sache nicht selten geschadet h at1). Er hat aber seine Verfehlungen hart ge- büsst und sie mit einem ruhelosen Leben bezahlt, das den energischen tatendurstigen Mann unfreiwilliger Müsse, Not und Verbitterung in die Arme trieb. Dieser Tragik, sowie der Konse­

quenz, mit der er seine Ziele verfolgte, werden auch seine Gegner ein gewisses Mass von Achtung nicht versagen können.

Er ist aber auch einer der wenigen, wenn nicht der einzige der Polnischen Emigranten, dem gegenüber Friedrich Wilhelm IV.

unerbittlich blieb, und den er den Kelch des Leidens bis zur Neige leeren liess.

---•***•---

Die herzoglich preussische Herberge in Posen.

Von

Th. Wotschke.

U

nter dem 24. September 1556 richtete ein Georg Ge- nusche, der etwa vor einem Jahrzehnt aus Gera nach Posen gekommen war und hier das Bürgerrecht erworben hatte, folgendes Schreiben an Herzog Albrecht nach Königsberg2):

»Gnedigster herr! Nachdem ich die jare her zum offtermahl gesehenn, dass E. F. G. dyenere, wann sye anher kommen, lange vmbher uffm pflaster nach herberge vmbzyhenn müssen vnd zu mehrmals keine erlangen mogenn, wo ich nich aus vndertenigem willen, damit ich E. F. G. zu dienen bereitt, inenn bey guttenn freunden hette vndergeholfen oder bysweilenn, vngeacht dass ich sonst mit gestenn vberladen gewest, sye inn mein haus genommen, vnd jnen raum vnd equemigkeit eingebenn, souiell mir möglich gewest. Will solches auch hinfurtt gerne mit aller dienstwilligkeit kegenn E. F. G.

dienere thun vnd jnen forderlich sein, so offte sye mich darumb anlangen werden vnd souill mir möglich ist, darzu ich mich hiermit vntertheniglich will erbotten habenn. Weyll ich aber

*) B eso n d ers in d em G efecht am L iw (14. A pril 1831); v g l. K unz:

U er P o ln isc h - ru ssisch e K rie g vo n 1831. Berlin 1890, S. 85 f. I n d e r p o ln isch en D a rste llu n g w ird a u c h d ie s e r T a g zu einem R u h m esb latt fü r d en G en eral, v g l. z. B. N e y fe ld : P o le n s R evolution u n d K am pf im Ja h re 1831. H an au 1833, S . 258 u n d S tra s z e w ic z : D ie P o le n u n d P o lin n en d er R evolution vom 29. N o v em b er 1830. S tu ttg a rt 1832. Bd. I.

2) A uch G raf L ukas G o rk a u n d d e r R at d e r S ta d t P o s en sch rieb en U1 j? n en T ag en an H erzo g A lb rech t. Vgl. W o tsch k e, E u stac h iu s T rep k a

H. G. P osen 1903. S. 108.

(10)

glaublich berichtett, dass E. F. G. zu Kraka, zu Kauen vnd zur Wilda eigene herbergen haben sollenn, die darzu von der könig­

lichen Majestät zu Polen befreyett, dass sie alleine E. F. G.

botte vnnd dienere zu beherbergen schuldig seint vnd dakegenn mitt ändern gestenn, sonderlich Polen, verschonett bleiben vnd E. F. G. allhier zu Posen auch einer solchen privilegierten herberge für E. F. G. ihette vnd diener meinem vnderthenigenn bedenkenn nach bedurften, damit sie, wie oben gemelt, lange vmbher vff der gassenn nach herberge zu reyttenn mochten verschonet bleybenn, also will E. F. G. ich meine behausunge zu einer herberge für E. F. G. rhette vnd diener hiermit vndertheniglich angebotten vnd erbotten haben, mich mit gut­

williger ausrichtunge für zimbliche bezahlunge nach gelegenheit der zeytt also dienstwillig vnnd forderlich zu erzeygenn, dass E. F. G. daran ein gnädiges gefallen haben vnd E. F. G.

Herren, rhette vnd diener für jre zahlunge ein guttes genügen haben sollen. Ist demnach an E. F. G. meine vnterhenige bitte, E. F. G. wollen bey hochgemelter königlichen Majestät mir ein privilegium vnd befreyunge ausbringen, das meine behausunge hinfurtt alleine vff E. F. G. rette vnd diener zur herberge verordnet, behalten vnd bestellet sein soll vnd dass ich darüber solle mit ändern gesten, sonderlich wider meinen gutten willen vnbeladen vnd verschonet bleibenn. Solches vmb E. F. G. vber obgemelt mein anderthenigs erbieten sunst in allem, dass mir möglich ist vnd E. F. G. zu gnedigem gefallen mag gereichen, zuuordienen, will ich vngespartes fleyss treulich befunden werden.“

Des Herzogs Antwort ist mir nicht bekannt, doch leidet es keinen Zweifel, dass das Anerbieten des Genusche ange­

nommen und die privilegierte preussische Herberge hinfort in dessen Hause lag. In den dreissiger und vierziger Jahren des fünfzehnten Jahrhunderts befand sie sich im Hause des Bürgers Johann Kunz, eines Schwagers des Goldschmiedes und späteren Bürgermeisters Nikolaus Schilling. Früher habe ich bereits einmal der Dienste gedacht, die dieser Kunz dem Herzog Albrecht durch Beförderung von Briefen erw ies1). Hier bemerke ich noch, dass das Entgegenkommen, das Kunz den herzoglichen Räten und Dienern auf ihren Reisen von und nach Deutschland zeigte, den Herzog zu Aufmerksamkeiten gegen diesen Posener Bürger bestimmte, deren sich sonst nur Adlige erfreuen konnten. So schreibt er ihm den 3. Dezember 15382): „Ersamer, lieber

J) V gl. W o tsch k e , H e rz o g A lb rech t v o n P re u s s e n u n d P o s en e r K aufleute. P o s . M o n a tsb lä tte r 1903, S. 39 f.

2) P o sen , d e n 3. Ju n i 1538 h a tte K unz, d e r au ch h e rzo g lic h e W aren zu b e fö rd e rn p fleg te, d e n H e rz o g um ein offenes B eg la u b ig u n g ssch reib en , g e b e te n , d a m it d e r Z öllner ihn sc h n e lle r abfertige.

(11)

41)

besonder. Auf Anlangen des ernuesten, achtbaren vnd hoch-

^eierten, vnseres cantzlers Johann von Kreizen, auch in ansehung euer gutwillig gewogen gemuth, so ir vns vnd vnsem dienern, die bei euch geherbergt, bewiesenn, vberschicken wir euch aus gnädigem willen ein fas wildpret hiemit zu, gnediglich be- gerende, jr wollet in eurer gutwilligkeit gegen vns vnd vnsere diener, so bei euch hausen werden, fortfaren, sie furdern vnd allen guten willen erzeigen.“

Diese Aufmerksamkeit ermutigte Kunz, den Herzog Weih­

nachten 1545, als er auf der Rückkehr aus Deutschland in Posen [astete, um eine Beihülfe zur Aussteuer seiner nach Breslau ver­

heirateten Tochter zu bitten. Sein Schwager, der Kanoniker Schillingi)5 habe ihn bereits mit 100 Gulden unterstützt. Ausser diesem Bittgesuche besitzt das Staatsarchiv in Königsberg noch eine ganze Reihe von Briefen dieses Posener Bürgers an den Herzog Albrecht.

Literarische Mitteilungen.

D e u t s c h e B i l d u n g s i n s t i t u t e i n d e r P r o v i n z P o s e n . F e s t ­ s c h r i f t d e r w i s s e n s c h a f t l i c h e n A n s t a l t e n u n d V e r e i n e , g e ­ w i d m e t d e r 51. V e r s a m m l u n g D e u t s c h e r P h i l o l o g e n u n d S c h u l m ä n n e r z u P o s e n v o m 3. b i s 6. O k t o b e r 1 9 1 1 . L i s s a , E u l i t z . 1 9 H .

Der 51. Versammlung Deutscher Philologen und Schul­

männer, die vom 3. bis 6. Oktober 1911 in Posen tagte, wurde von seiten der wissenschaftlichen Anstalten und Vereine eine F estsch rift gewidmet, zu welcher die bekanntesten Vertreter der W issenschaften Beiträge geliefert haben. Die Berichte über die staatlichen und provinziellen Bildungsinstitute haben deren Leiter geschrieben, die Einleitung hat Professor Moritz verfasst. I h m

fiel auch die wichtige Aufgabe zu, eine Übersicht über den Werdegang der deutschen Vereine für Kunst und Wissenschaft zu g eb e n . Kurz, aber doch erschöpfend hat der Verfasser dieses Thema behandelt, in knappen Sätzen die Geschichte der Vereine für Musik, Kunst, Naturwissenschaften, Technik, Volks­

wirtschaft, Geschichte, Handelswesen und Handwerkertum nieder­

geschrieben.

*) E s ist der S e n d o m ire r Archidiakon Jo h a n n S ch illin g . O b er die bekannte F am ilie S c h illin g , die au s W eissen b u rg im Eisass in P o le n e in ­ gewandert war, w e r d e ich an and ere r Steiie n ä h e r e N achrichte n ? e b e n .

(12)

u

Einen breiteren Raum hat er für die Geschichte der Ent­

stehung und Tätigkeit der Deutschen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaften gewinnen können. Aus der Vereinigung aller -einzelnen wissenschaftlichen Vereine hervorgegangen, ist ja auch kein anderes Institut so gewinnbringend für die Entwicklung der künstlerischen und wissenschaftlichen Bestrebungen gewesen als gerade sie. Indem sie den einzelnen Vereinen völlige Entwick- iungsfreiheit liess, ihre pekuniären Verhältnisse der Anzahl ihrer Mitglieder entsprechend günstig stellte, hat sie zur Entfaltung derselben beigetragen, durch Zentralisation aber die Möglichkeit gewonnen, vor Zersplitterung zu wahren und neues bieten zu können. Ohne sie ist die Gründung der Akademie nicht zu verstehen.

Professor Moritz gibt nun zunächst einen Überblick über die einzelnen Abteilungen für Musik, Naturwissenschaft, Technik, -Geschichte, Staats Wissenschaften, Philologie, deutsche Literatur, Kunst und Photographie, und geht dann auf die Einrich­

tung der Hauptgesellschaft näher ein. An der Spitze steht der jedesmalige Herr Oberpräsident, die Leitung der Verwaltung liegt in der Hand des Vorstandes und Geschäftsführers. Die Zahl der Mitglieder ist in der Stadt Posen etwa dieselbe geblieben, in der Provinz erheblich gestiegen. Zweiggesellschaft und Zweig- Abteilungen sind eingerichtet worden, die meist rasch aufblühen und sich in stattlicher Mitgliederanzahl, als Träger der Be­

strebungen der Hauptgesellschaft erhalten haben. Wandte sich zunächst die Tätigkeit der Gesellschaft der Stadt Posen zu, wo in den ersten beiden Wintern 20— 30 Vorträge gehalten wurden, so ergab es sich nach Gründung der Akademie fast von selbst, den Schwerpunkt in die Provinz zu verlegen. Hier wurden in den letzten Jahren von 30 Herren etwa 80 Vorträge jährlich ge­

halten, nicht nur Einzelvorträge, auch mehrstündige Kurse; daneben waren die Zweiggesellschaften in der Lage, von sich aus einzelne Oelehrte zu fachwissenschaftlichen Vorträgen oder Künstler zu Konzerten zu gewinnen. Wer, wie ich, 10 Jahre lang die Ehre hatte, an der Entwicklung und Tätigkeit der Deutschen Gesell­

schaft mitzuarbeiten, der weiss, wieviel Segen diese Einrichtung in Stadt und Provinz Posen geschaffen, wieviel Anrecht auf Dankbarkeit sie sich errungen hat. Wir alle aber können Herrn Prof. Moritz zu grossem Dank verpflichtet sein, dass er es unter­

nommen hat, den von ganz Deutschland zusammengeströmten Schulmännern durch seinen Aufsatz zu zeigen, dass wir in unserer Provinz aufrichtig bestrebt sind, deutsche Bildung und deutsches Wissen zu lehren und zu verbreiten. n j(Unke

(13)

Nachrichten.

1. In den V o r l e s u n g e n d e r P o s e n e r A k a d e m i e im Sommersemester 1912 werden wiederum mehrfach die ver­

gangenen und gegenwärtigen Verhältnisse unseres Landes berück­

sichtigt werden. So wird Professor Hötzsch über die Kolonisation, und Germanisation des preussischen Ostens, Pofessor Mitscherlich, über das ökonomische Vordringen der Polen und Professor Warschauer über Historische Altertümer deutscher Kultur in der Provinz Posen, lesen. Wir erwähnen noch, dass Dr. Christiant seine Übungen in der polnischer Sprache fortsetzen wird.

2. In der Zeitschrift: „Gute Gesundheit. Zeitschrift für allge­

meine Gesundheitspflege“ 1912 Februar S. 227 giebt Dr. Laubert einige Notizen zur Geschichte des Posener Bordellwesens. Es- geht daraus hervor, dass das letzte derartige Institut in unserer Provinz in der Stadt Posen im Posthause bis 1837 bestand.

Spätere Empfehlungen von ärztlicher Seite zur Wiedereinführung;

hatten keinen Erfolg. A . W a r s c h a u e r .

Geschäftliches.

Jahresbericht der Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen (Historischen Abteilung der Deutschen Gesellschaft für Kunst und W issenschaft zu Posen) über das Geschäftsjahr 1911.

Ü b er d a s a b g elau fen e 27. G e sc h ä ftsja h r u n se rer G esellsch aft ist fo lg en d e s zu b e ric h te n : D i e M i t g l i e d e r a n z a h l b e tru g am T ag e d e r letzten G en era lv ersam m lu n g 1545, h e u te 1549, ist also um 4 M itg lie d e r g estie g e n u n d h a t m ith in einen h ö h eren S ta n d e rreich t als jem als zuvor.

V on d iesen M itg lied ern entfallen auf P o sen 2 4 1 ; v o n d en S ek tio n en sin d Lissa m it 203, K roto sch in m it 160 u n d P ie sc h en m it 135 M itg lied ern d ie stärk sten geb lieb en .

D e r V o r s t a n d , d e r in den v e rg a n g e n e n J a h re n d u rch d a s A b ­ leben d e r H e rren S k la d n y u n d B eh eim -S ch w arzb ach u n d d u rch V erzu g d es H e rrn T h ü m en 3 M itg lie d e r v e rlo re n h a tte , w u rd e in d e r letzten G en eral-V ersam m lu n g au f d ie sa tzu n g sm ä ssig e H ö h e v o n 9 M itg lied ern e rg än z t, in d em die H e rre n M u seu m sd irek to r P ro fesso r Dr. K äm m erer, S ta d tra t K ro n th al u n d O b e rstle u tn a n t N06I z u g e w ä h lt w u rd en . In d em lau fen d en Ja h re e rh ielt er w ied eru m eine L ücke, da H e rr G y m n asial­

d irek to r F rieb e infolge se in es V e rzu g e s nach B reslau sein A m t n ie d e r­

legte. E r g e h ö rte d em V o rs tä n d e d e r G esellschaft seit d em Ja h re 189&

an u u d h a t d a s A m t d e s stellv e rtre te n d e n V o rsitz en d e n v erw altet. D ie V erd ien ste, w elch e sich so w o h l er, als auch H err G y m n a siald irek to r T h ü m e n um d ie G esellsch aft w ä h re n d d e r Z eit, als sie dem V o rstä n d e a n g e h ö rte n , erw o rb en h ab en , h a t d e n V o rs ta n d v e ran lasst, sie zu k o rres p o n d iere n d en M it­

g lied ern zu ern en n en . D ie g leic h e E h ru n g w u rd e auch H e rrn G y m n a sial-

(14)

d ire k to rD r.F re d ric h bei seinem W eg z u g von Posen n a c h K ü s trin zu teil in R ück­

sic h t auf seine L eistu n g e n im In teresse u n se rer lan d e sk u n d lich e n F o rs c h u n ­ g e n , b e so n d e rs in d e r w issen sch aftlich en P rü fu n g d e r auf dem B oden u n serer P rovinz g em a ch te n an tik en M ü nzfunde. D er V o rsitz en d e u n serer G esellschaft, H e rr G eh eim er A rc h iv ra t P ro fe sso r Dr. P rü m e rs w ar am 25. N o v e m b er 1886 in d ieses sein A m t g e w ä h lt w o rd en . A m 25. N o ­ v e m b e r d es B e ric h tsjah re s w aren also 25 J a h r e ab g elau fen , w ä h re n d w elch er er m it u n s allen b e k a n n te m Eifer u n d g lä n z e n d e m E rfolge die G esch äfte d e r G esellsch aft g e le ite t h atte. D er V o rsta n d , die älte sten M itg lied er d e r G esellschaft, so w ie d ie s tä n d ig e n B esu ch er d e r S itzu n g e n u n d d a u e rn d e n M itarb e iter d e r Z eitschrift h ab en d iesen T ag m it dem Ju b ila r u n d se in en F a m ilien a n g eh ö rig e n d u rch ein e im Saale d es H o tel M ylius a b g e h a lte n e F estfeier b e g a n g e n . H ierbei w u rd e ein w o h lg e lu n g e n es Ö lg e m ä ld e d e s Ju b ilars, d a s im A u ftrag d e s V o rs ta n d es von d e r P o sen e r M alerin F räu lein L eesch g e m a lt w o rd e n w ar, um k ü n ftig d a s S itz u n g s­

z im m er d e r G esellschaft in d e r A k ad em ie zu schm ücken, se in er B e­

s tim m u n g ü b e rg eb e n .

E inen sc h w e ren V e rlu st h a t u n se re h e im a tk u n d lich e F o rsch u n g d u rch d a s am 1. A u g u s t in E rm atin g e n in d e r S chw eiz erfo lg te A bleben u n se res M itg lied es u n d d e s V o rs itz e n d e n d e r B ro m b erg e r S ch w e ste rg e se ll­

schaft, d es P ro fe sso rs Dr. E r i c h S c h m i d t a u s B ro m b erg e rlitten . M it ihm sta rb e in er d e r b e d e u te n d s te n M itarb eiter an u n se ren P u b lik atio n en , einer -der tre u e ste n d e u ts ch e n S ö h n e u n se rer H eim at, fü r d eren G esch ich te er U n s te rb lic h e s g e le istet hat. E r starb im A lter v o n 51 J a h re n im Begriff, e in e zw eite A uflage sein es v o lls tä n d ig verg riffen en H a u p tw erk e s: „G eschichte d e s D e u tsc h tu m s im L an d e P o s e n “ v o rz u b ere ite n . Es w ird die A ufgabe u n se re r G esellsch aft sein m ü ssen , d afü r zu so rg e n , d a ss d ieses w ichtige W erk a u s u n se rer L ite ra tu r n ich t v ersch w in d e, u n d d a ss m ö g lich st bald e in e zw eite A uflage d e sse lb en o d e r v ie lm e h r ein e n a ch d en n eu esten F o rs c h u n g e n u m g esta lte te N e u b e a rb e itu n g ersch e in t. D er w ertv o lle h a n d ­ sch riftlich e N ach lass S ch m id ts, so w eit er die G e sc h ich te d e r P rovinz P o sen betrifft, ist von d en E rb en d u rc h V erm ittlu n g d e s H e rrn S ta d tb ib lio th e k ar P ro fe s s o r D r. M in d e-P o u et dem h iesig e m S taats-A rch iv üb erw iesen w o rd en m it d e r M assg ab e, d ass d e r H isto risc h en G e sellsch a ft die B e n u tz u n g d e s­

se lb en fü r ih re V e rö ffen tlic h u n g en z u ste h t. A u sse r z ah lreic h en E xcerpten, U rk u n d e n , A b so h riften u. s. w . h a b e n sich au ch ein ig e M an u sk rip te u n ­ v o lle n d e te r h eim a tsg esc h ic h tlic h e r A rb e ite n g e fu n d e n , d e re n E rg än z u n g u n d sp ä te re V erö ffen tlich u n g m öglich sein w ird. ^ Zu d e r T rauerfeier, die sein em A n d e n k e n am 29. O k to b e r d e s B e ric h tsja h re s in B ro m b erg g e ­ w id m et w u rd e , h a t d e r V o rsta n d sein en V o rsitz en d e n u n d d en B ericht­

e rs ta tte r en ts an d t. Ein L eb e n sb ild d e s V e rsto rb e n e n h a t in u n se rn M o n a tsb lä tte rn H e rr O b e rle h re r D r. F. K och zu W o n g ro w itz entw orfen.

E b e n d a ersch ien au ch (in d e r Ja n u a r-N u m m e r) S c h m id ts letz te A rbeit u n te r dem T ite l: „Ein n e u e s m o n u m e n tales W erk z u r G esch ich te F rie d ­ ric h s d e s G ro s se n “, eine W ü rd ig u n g d e s B ä rsch en W e rk e s : „ W estp reu ssen

u n te r F ried rich d em G ro s se n .“ U n sere G esellsch a ft h a t in V e rb in d u n g m it d em B ro m b erg e r h isto risch en V erein b e sc h lo sse n , ein e b ro n z en e Tafel m it e in er e n ts p re c h e n d e n Inschrift zu E h ren d e s V e rsto rb e n e n in d en S a m m lu n g s rä u m e n d e s B ro m b erg er V ereins a n b rin g e n z u lassen .

M ancherlei V e rän d e ru n g e n h a t d e r K reis u n se rer G e s c h ä f t s ­ f ü h r e r in d em B e rich tsjah re erfahren. In K r o t o s c h i n h a t H e rr Z eich en ­ le h r e r G ra b o w w e g en V e rzu g e s sein A m t n ie d e rg e le g t u n d w u rd e d u rch H e rrn O b e rle h re r K lem m ersetz t, in M e s e r i t z ist a n s t e l l e d e s vo n d o rt v e rse tz te n P ro fesso rs L oosch H e rr B u c h h än d ler H a u g zu m G esch äftsfü h rer e rn a n n t w o rd en . In N a k e l h a t für H e rrn J u s tiz ra t B rin k H e rr R ektor .R üde d a s A m t ü b ern o m m en . In S a n t o m i s c h e l ist u n se r G eschäfts-

(15)

47

iü h rer H e rr B ü rg e rm e is te r B ru st v e rsto rb e n ; da die S ektion je tz t n u r ein M it­

glied z ä h lt, ist die N e u b e s etz u n g v o rläu fig n ich t n o tw e n d ig . In S c h w e r i n tra t a n S telle d e s H e rrn S e m in a rd irek to r B raune, d e sse n W eg ­ z u g aus u n se rer P rovinz im lan d e sg e sc h ic h tlic h en In te re sse se h r z u b e ­ d au ern ist, H e rr K reissch u lin sp ek to r S iegel, in T r e m e s s e n h a t für d e n nach S chrim m v e rsetz te n P ro g y m n a siald ire k to r Dr. W u n d rack sein A m ts­

nachfolger H o ltz d a s G e sc h äftsfü h re ram t ü b ern o m m en .

D e r w i s s e n s c h a f t l i c h e V e r k e h r m it V ereinen v e rw a n d te r B e­

s tre b u n g en ist e rw eitert w o rd e n , in d em sich d em S c h rifte n au s ta u sc h a n ­ sch lo ssen : D ie G esellsch aft Felix R avenna zu R avenna, die H isto risch e G esellschaft d e r D iöcese L y o n , die K öniglich n o rw e g isch e G esellsch aft der W issenschaften z u D ro n th eim u n d die öffentliche B ib lio th ek sow ie das Museum z u W ilna. D ie S chriften d e r le tz tg e n a n n te n In stitu te ü b e r­

n ah m en w ir fü r u n se re S a m m lu n g , die d e r d re i e rste rw ä h n te n w u rd e n den b e ste h e n d e n A b m a c h u n g e n en tsp re c h e n d d e r h iesig e n K aiser W ilhelm - B ib lio th ek ü b erw iesen .

M it d e r H isto risch en G esellsch a ft fü r den N e tze d is trik t zu B rom - t>erg w u rd e die literarisch e V e rein ig u n g u n te r d en alten B e d in g u n g e n aufrecht erh alten . D ie G e n era lv ersam m lu n g d e r d e u tsch e n G esch ich ts- und A ltertu m sv erein e u n d d e n d a m it v e rb u n d e n e n 11. A rc h iv ta g zu G ratz 3m 4.—8. S e p tem b e r d e s B e ric h tsjah res b esch ick ten w ir d u rch u n sern H errn V o rsitz en d e n , d e r ü b e r d ie V e rh a n d lu n g e n in d e r O k to b e rsitz u n g uns B erich t erstattete. In P o s e n se lb st fand vom 3 . - 6 . O k to b e r die 51. V e rsa m m lu n g d e r P h ilo lo g e n u n d S c h u lm ä n n e r s ta tt, d ie in m a n n ig ­ facher W eise au ch u n se re h e im a tk u n d lich e n B e stre b u n g e n fö rd erte, in d em M itg lied er u n s e re r G esellsch a ft so w o h l m it lite rarisch en D a rb ie tu n g e n als Referaten a u s dem S to ffg eb iet u n se rer F o rsch u n g e n bei d iesen V er­

sam m lu n g en b ete ilig t w aren . Im ein z eln en h a t h ierü b e r H e rr P ro fesso r M oritz in d e r O k to b e r-N u m m e r u n se re r M o n a tsb lätte r b e ric h te t. A uch die P o s e n e r A u s stellu n g fü r H an d el, G ew erb e u n d In d u strie, die im S om m er d es B e ric h tsjah re s stattfan d , h a t m an ch erlei M aterial la n d e s­

g esch ich tlich er A rt an K arten , B ildern u n d lite ra risc h e n E rzeu g n issen zu T age g e fö rd e rt, die w ir u n s zu N u tz e m ac h en k o n n te n . In d em L e s e ­ zim m er, d a s die S ta d t B ro m b erg e in g e ric h te t h a tte , lag e n au ch d ie P u b li­

k ationen u n se rer G esellsch aft z u r B e n u tz u n g aus.

A n w i s s e n s c h a f t l i c h e n V e r ö f f e n t l i c h u n g e n ersch ien en in dem B e ric h tsjah re d e r 26. B and d e r Z eitsch rift m it 8 A rb eiten v o n 8 V er­

fassern u n d d e r 12. B and d e r M o n a tsb lä tter m it 16 klein eren A rbeiten von 14 V erfassern, B ü c h erb e sp re ch u n g e n . N ach rich ten u n d g esch äftlich en M itteilu n g en . £)je A rb e iten a n dem Lexikon d e r O rtsn a m en s än d e ru n g e n SCf 1815 sin d vo n H e rrn A rc h iv assisten ten D r. E. G rä b er zu E n d e g e rü h rt w o rd en , so d a ss m it d e r D ru c k leg u n g b e g o n n e n w e rd en k onnte.

D as W erk, d e sse n V erlag H e rr B u c h h än d le r Jolow icz zu P o s e n ü b e r­

nom m en h a t, w ird u m O s te rn d ieses J a h re s ersch ein en . Z u r F o rtse tzu n g sein er F o rsch u n g e n ü b e r d ie G esc h ich te d e s B a u ern h a u se s in d e r P r o ­ vinz P o s en u n d d ie hierfü r a u fzu w e n d e n d en K o sten fü r R u n d sch reib en , Reisen etc. h a t d e r V o rstan d H errn Dr. H a u p t z u P o sen ein e P a u sc h a l­

su m m e z u r V erfü g u n g g e ste llt u n te r d e r B ed in g u n g , d a ss d a s v o n ihm gesa m m elte M aterial E ig en tu m d e r G e sellsch aft w ird u n d d iese d a s R echt d er V erö ffen tlich u n g d e r ab sc h lie sse n d en E rg eb n isse b eh ält. Die von dem G esam tv erein d e r d e u tsch e n G esch ich ts- u n d A ltertu m sv erein e im S o n d e rd ru c k h e ra u sg e g e b e n e n P ro to k o lle d e r P o s e n e r T a g u n g im S ep ­ tem b er 1910 sind, d a sie zu m g ro ssen Teil u n se r L a n d b e tre ffen d e B e­

richte e n th a lte n , in e in er g rö ss ere n A n zah l E x em p lare zum V e rtrieb u n te r u n se re M itg lied er a n g e k a u ft w o rd en . W ir sin d d a d u rch im s ta n d e gew esen , d a s 243 S eiten s ta rk e H eft zu 0,50 M. a b zu g e b en .

(16)

48

D ie Z ah l d e r in P o sen a b g e h a lte n e n S i t z u n g e n b e tru g 8. D ie J a n u a rs itz u n g w u rd e w ie g e w ö h n lic h zu r V o rle g u n g v o n lan d e sg e sc h ic h t­

lich en N e u ers ch e in u n g e n b e n u tz t. A ls V e rsa m m lu n g s s tä tte w u rd e d a s S itzu n g szim m e r in d e n P a tz e n h o fe r B ierhallen, B e rlin erstrasse 19, w e ite r b e n u tz t, d o ch w u rd e n e in ig e S itzu n g e n , bei d e n en z u r E rlä u te ru n g d e r V o rträg e L ich tb ild er v o rzu fü h ren w a ren , o d e r fü r d e ren B e su c h d a s V or­

trag s zim m e r n ich t au sreic h en d e rsch ien , im H ö rsaal II d e r A k ad em ie a b g e h a lte n . D as u n s ü b e rw iese n e Z im m er in d e r A k a d em ie w u rd e m it M ö b eln a u s g e s ta tte t u n d ist z u r A b h a ltu n g vo n V o rsta n d s- und K o m m issio n ssitzu n g e n b e n u tz t w o rd en .

D e r S o m m e r - A u s f l u g w u rd e am 18. Ju n i nach F ra u s ta d t g e ­ rich tet, d a s seit d em J a h re 1888 v o n u n s n ic h t w ie d er b e su c h t w o rd en w ar. E s w a r fü r u n s ein e b e so n d e re F re u d e , d a ss an d iesem A u sflu g e sich sech s M itg lie d er d e s V e rein s fü r G esc h ich te un d A ltertu m sk u n d e S ch lesien s u n te r L e itu n g sein es V o rsitz e n d e n , H e rrn G eheim en A rch iv rat D r. M e in ard u s b e te ilig ten . D ie h ierd u rc h v o n n eu em h e rg este llten freu n d ­ sch aftlich en B e zieh u n g e n zw isch en u n s u n d d ies er d u rch ih re w iss e n ­ sch aftlich en L eistu n g en u n s zu m V o rb ild d ien e n d en N a ch b arg esellsch aft h a b en sch o n im B e ric h tsjah r z u r H e rb e ru fu n g d e s B re slau e r N u m ism a­

tik ers P ro fesso r F rie d e n s b u rg zu einem in u n serer G esellsch aft g e h a lte n e n V o rtra g g e fü h rt. F ü r d a s n ä c h s te J a h r w ird ein z w e itä g ig e r B esuch u n se re r G e sellsch aft in B reslau u n d S c h lesie n g ep la n t.

D ie S a m m l u n g h a t sich um 278 B ä n d e, 66 B ilder un d e in e A n zah l L an d s ch a fte n , M ü n z e n u n d L ich tb ild er v e rm e h rt.

Historische Abteilung der Deutschen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft.

Historische Gesellschaft für die Provinz Posen.

D i e n s t a g , d e n 12. M ä r z 1912, a b e n d s 8V2 U h r in der»

P a tz e n h o fe r B ierhallen, B e rlin e rs tra ss e 19.

M o n a tssitz u n g .

H e rr P riv a td o z e n t D r. L a u b e r t - B r e s la u : D ie ersten g e h eim en P o le n v e rb in d u n g e n an d e r B erlin er U n iv e rsitä t u n d ih re S te llu n g z u r d e u ts ch e n S tu d e n te n b e w e g u n g (1817— 24).

Redaktion: Dr. A.Warschauer, Posen. — Verlag der Historischen Gesellschaft für die Pro­

vinz Posen zn Posen und der Historischen Gesellschaft für den Netze-Distrikt zu Bromberg.

Druck der Hofbuchdrnckerei W . Decker & Co., Posen.

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Reorganisiert sollte allerdings nur der Teil werden, der ganz vorwiegend polnisch war, und so erliess der Oberpräsident von Beurmann schon am 30. Darauf

schmied in Ricek aus der russischen Stadt Lodz ein Buch in Schweinsleder, das laut einer darin befindlichen Inschrift einst Eigentum eines Bruders Matthäus

Die Massnahmen, die der König für die Landwirtschaft traf, bewegten sich in verschiedener Richtung, je nachdem es sich um den adeligen Besitz, die

In der zwiespältigen Königswahl nach dem Tode Stephan Batorys (1586) stand ein Teil des grosspolnischen Adels unter dem Wojwoden von Posen Stanislaus Görka auf

Dieser theilt zum Jahre 1451 mit, daß im Kloster Tremessen der aus Bromberg stammendeBranknecht Goly Jan (,,der kahle Hans«) verstorben sei: derselbe sei ein hervorragend tüch-

suchung gegeben, Christof Ridt. Ihm gehört das Wappen anf das wir unseren Lesern in Abbildung vorgeführt haben. Es zeigt einen von links oben nach rechts unten

An dem Neujahrstage (September) jenes Jahres liess man mich nicht unter die Menschen gehen, und man wollte mit mir nicht in Berührung kommen. Zu jener Zeit