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Der Stahlbau : Beilage zur Zeitschrift die Bautechnik, Jg. 9, Heft 11

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Academic year: 2022

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DER STAHLBAU

S c h r i f t l e i t u n g :

G eh. Regierungsrat Professor $r.=3ng. A. H e r t w i g , B erlin-W ilm ersdorf, Sächsisch e Str. 43 Fernsprecher: 87 7421

Professor W. R e i n , Breslau, Technische H ochschule. — Fernsprecher: Breslau 421 61

B e i l a g e i n \ TT~T T ) / \ T T" I ' T T T T \ T T T / r

Fachschrift für das ge- z u r Z e i t s c h r i f t \ J \ I V JL j C v V i X J L S t . sam te B auin gen ieurw esen

P reis des Jahrganges 10 RM und P o stg eld

10. Jahrgang BERLIN, 2 1 .Mai. 1937 Heft 11

A lle R ech te V o rb e h a lte n ,

D ie S ta h lb a u te n d e r n e u e n M e s s e h a ll e n d e r S tad t B erlin an d e r M a s u r e n a lle e .

V on ®r.=S»9- H ellm uth B ic k e n b a c h , B erlin -H alen see.

Der N eub au der neu en M esseh a llen der Stadt Berlin an der M asuren­

a lle e g e h t seiner V o llen d u n g e n tg e g e n . D ie B ilder 1 bis 4 z eig en in A nsicht, Grundriß und Schnitten die m onu m en tale G esam tan lage der H allen.

D ie H allen sind als S tah lsk elettb au ten in g e n ieteter Bauart ausgeführt, und zwar entsp rech end d en statischen B erechnu ngen derart, daß d ie S tü tzen ­ ausm aueru ng sich selb st trägt, w ährend d ie S ta h lg lied er im stand e sind, a lle übrigen B elastun gen a llein au fzu n eh m en . D ie Stahlkonstruktion und d ie A usm auerung erhalten ln den Frontw änden ein e V erk leid u n g aus W ürzburger M uschelkalk, w ährend d ie E hrenhalle auch in ein em Teil ihrer Innenw ände m it K alkstein v erk leid et wird. D ie A u sm auerung und d ie V erk leid u n g m üssen in­

f o lg e der inn igen Ver­

b in d u n g m it dem Stah l­

sk ele tt der F orm änderung der S ta h ltelle fo lg en und b eteilig en sich daher natur­

gem äß an der A ufnahm e der B elastu n gen der S tah l­

stü tzen Im V erh ältnis der g e g e n se itig e n E lastizitäts­

w erte. Da Erfahrungen über ein e derartige V erk leid u n g im w e se n tlich en nur bei G esch oßbau ten m it a u s­

steifen d en Z w ischend ecken v o r lie g e n , war

d ieser B au w eise b eso n d ere A uf­

m erksam keit z u ­ zu w en d en .

Z unächst m uß­

ten d ie h eu te b ei G esch oßbau ten oft verw en d eten ,

verh ältn ism äßig dünnen S tein ­ platten von 3 bis 5 cm D ick e aus- sch eid en , w e il sie für d ie auftreten­

d en Spannungen

als u n g ee ig n e t an g eseh en w erd en m ußten. M an gels Irgendw elcher V or­

schriften über Zugspannungen im M auerw erk zur Z eit der E ntw urfs­

b earb eitu n g w urden zur Sicherung der W erk stein verkleid ung die ein zeln en B au teile daher s o entw orfen , daß unter der der W irklichkeit entsprechenden A nnah m e ein er B e teilig u n g d es M auerw erks an den Form änderungen der S tah lglied er h ö h ere Z ugspan nu ngen als 15 k g/cm 2 in der im übrigen nur sich se lb st tragen den A u sm auerung und V erk leid u n g nicht auftreten. D ie D icke d erW erk stein e w u rd e also unter B erücksichtigung praktischerG esich ts- pu nkte nach der H öhe der für das M auerwerk erm ittelten Druck- und Z ug­

sp ann ungen je w e ils für alle in F rage kom m end en B au teile b e m e sse n . Som it w u rd en vielfa ch W erk steine von 10, 15 und 20 cm D icke v erw en d et, w ährend b ei e in zeln en , nur g erin g en F orm änderungen a u sg esetzten W and­

flächen auch ein e D ick e v o n 6 cm als ausreich end erachtet w u rd e (Bild 5).

D ie A nordnung erfolgte nach dem V ersatzplan derart, daß die schw äch eren P latten in b estim m ten A bständ en tiefer g reifen d e Binder­

schichten von 15 bis 20 cm D icke erh alten, deren S te in e untereinander und m it der H interm auerung verankert sin d und m it ihr ein en r eg e l­

rechten Verband b ild en . Im übrigen sind d ie ein ze ln e n W erk stein e, w ie üb lich, durch Ankerdrähte, die zum T e il durch Bohrlöcher im S te g der

S tah lstü tzen geführt sind, zum T eil hakenförm ig um d ie F lansche herum ­ greifen , untereinander und mit der Stahlkonstruktion verb und en und bilden so ein sch ließ lich der H interm auerung m it den Stü tzen ein ein h eitlich es G anzes. Da nichtrostendes M aterial nicht verfügbar war, m ußten für die W erksteinverankerung leid er verzin k te Stahldrähte v e rw en d et w erden.

W egen der E m pfind lichk eit der W erk stein verkleid ung g e g e n F orm ­ änderungen des S tah lsk eletts w urden, um schäd liche Spannungen in der A u sm auerung und sein er B ek leid u n g zu verhindern, zur V erm inderung der V erform ung in fo lg e der W indkräfte die S tah lb au teile so b em e sse n , daß für den B elastungsfall 1 und 2 der H och bau bestim m u ngen die z u lä ssig e

Spannung für H a n d elsb a u ­ stahl von trzill = 1400 k g /c m 2 m öglichst a u sg en u tzt ist mit der Einschränkung, daß b ei den jen ig en Stah lteilen , d ie in den senkrechten W änden lie g e n und d ie allein oder nur zum T eil durch W indkräfte b ea n ­ sprucht w erden , d ie Span­

n u ng Infolge W indkräfte allein <fw t = 600 k g /cm 2 nicht überschreitet. Da der w aagerech te W indrahmen in der U ntergurt­

e b e n e der D ach­

binder der E hren­

h alle m it den R ahm enriegeln ln d en senkrechten W änden zu sa m ­ m enw irkt, ist er eb en fa lls nach der gen an n ten F estsetzu n g b e ­ m essen.

D iese Stah l­

b au teile dürfen a lso durch W ind- kräfte allein nur b is 6 0 0 k g /cm 2 beansprucht w erd en , während als G esam tbeanspruchung aus allen Lasten 1400 k g/cm 2 z u g e la s se n und nach M öglich k eit au s­

g en u tz t Ist. Durch d ie se M aßnahm e hat sich zwar das Stah lgew icht d es Bauw erks um w e n ig e Prozent erhöht, jedoch w urde dam it ein e u n vergleich lich h öh ere S teifig k eit der Konstruktion erzielt, die vor allem der W erk stein verk leid u n g und dam it dem A n seh en d es ganzen B auw erks zu gu te kom m t. Es se i daran erinnert, daß d ie V orschriften für Brückenbauten für W in d verb an d glied er und b ei Rahm en, w enn d ie se nur von Zusatzkräften beansprucht w erd en , auch e in e S p ann un gs­

beschränk un g vorschreiben. Ü b rigen s war zur Z eit der Entw urfsbearbeitung und der W erkstattarbeiten von d en Vorschriften zur Stahlersparnis und von ein er A bänderung der H ochbauvorschriften b ezü glich S p annun gs­

änderungen im Stahlbau noch nichts verlautet, die dam als sicherlich ein e gru n d legen d e Projektänderung zur F o lg e geh a b t hätten.

B ezü glich der N ieta n sch lü sse der Stäb e, d ie für aw ^ = 6 0 0 k g /c m 2 b e m e sse n sind, g e n ü g te es, da d ie V erform un g von der Spannung im Stabanschluß un abh ängig is t, s ie für ein e z u lä ssig e Scherspannung 0 , 8 - 1 4 0 0 = 1120 k g /cm 2 und für ein en zu lä ssig en L ochleibungsdruck 2 • 1400 = 2 8 0 0 k g /cm 2 zu b e m e sse n . B ei den Stü tzen stößen w urd e B ild 2. A n sich t und Teilgrundriß der H allen.

(2)

_ _ DER STAHLBAU

o 2 B i c k e n b a c h , Die Stahlbauten der n euen M es seh a lle n der Stadt Berlin an der Masurenallee B e n a g e z u r Z e its c h rift .D i e B a u te c h n ik '

natürlich die v o lle F läche der zu sto ß en d en T eile ge d eck t. E benso w u rd en d ie Stöß e der R ahm enriegel der Ehrenhalle b em essen .

Im B estreb en , für die H allen im Rahm en der architekton isch en F orm ­ g e b u n g ein e Bauart m it m öglich st gerin ger F orm änderung zu w äh len, ergab sich nach den V oruntersuchungen für d ie A usführung der S e ite n ­ h allen als ste ifstes S y stem b ei zu gleich größter Z w eck m äß igk eit In der M ontage, d ie B inderstützen in den F und am en ten ein zu span n en und die D achbinder g e le n k ig auf den S tü tzenk öpfen zu lagern. D ie Einspannung der Stü tzen fü ß e erfolgte den W ind m om enten entsp rech en d nach Bild 6 in ein er du rchlaufenden F undam entgrundplatte etw a 1,80 m unter G elän d e.

An der A u ß en seite m ußte die V erankerung erh eblich stärker sein als an der In nenseite.

D ie A ußerm ittigkeit der S tü tze in b e z u g auf d ie B od en fu ge wurde so bestim m t, daß der Sp ann un gsw ert der m axim alen B odenp ressun gen aus den b e id en ein and er e n tg e g e n g e se tz te n u n gü n stigsten B ela stu n g s­

fällen üb erein stim m te. D ie T iefe der G rü n d u n gssoh le war durch die an der In nenseite der Stü tzen en tlan glau fend en unterirdischen H eiz-, Luft- und M ontagekanäle bedin gt. D ie Fundam entgrundplatte ist als D urchlauf­

träger län gsb ew eh rt, zur V erteilu ng auf ihre Breite von 3 m qu erbew ehrt und m it Schw in d fu gen in den üb lichen A bständen verseh en .

B ei den Stü tzen der S eiten h a llen lie g t für Knicken in der B ind er­

eb e n e der 1. H auptfall nach Euler vor, so daß hier als K nicklänge die d op p elte S tab län ge von 2 - 1 7 = 34 m zu berü ck sichtigen war. Für A usknicken in der W and eb en e ist d agegen d ie durch d ie h oh en F en ster b ed in g te größte T e illä n g e von 10,50 m m aßgeb end . D am it ergab sich für den u n gü n stigsten B elastu n gsfall als Stützenprofil I P 80, verstärkt mit vier innen ein g en ie tete n W inkeln 1 0 0 - 1 0 0 - 1 0 .

Der 41,1 5 m w eit g esp a n n te D achbinder ist als F achw erkbinder in üblicher Form mit D o p p elw in k eln und L am elle a u sg eb ild et und auf den Stü tzenköpfen m ittels K naggen g e le n k ig gela g ert (Bild 7). D am it er frei dreh­

bar dem F orm än d eru n gsw eg der Stü tzenk öpfe folgen kann, ist das D rem p el­

mauerwerk m it en tsp rech en d en A ussparungen für die B in d eren d vertikale v e rseh en und zw isch en b e ­ son d eren , an den S tü tzenk öpfen a n g esch lo ssen en Trägerstutzen gesp an n t, so daß es m it dem Binder nicht in Berührung kom m t.

Der Binderuntergurt trägt e in e b egehb are Z w isch en d eck e aus H oh lstein en , d ie die T iefstrahler und d ie Sprinkleranlage aufzun eh m en hat. Für die A u sb ild u n g der kassetten artigen U ntersicht w urden d ie D eckenträger un tergeh ängt. D ie Dachhaut ist eb e n fa lls als H oh lste in d eck e über d ie Pfetten g e ­ spannt. D ie B e m essu n g d es Binders erfo lg te für ein e G esam tlast ein sch l. S ch n ee, E ig en g ew ich t und N u tzlast von q = 5 0 0 k g /m 2. D ie errechnete Durch­

b iegu n g von 10 cm w urde durch ein e entsp rech en de Ü b erh öh u n g a u sg eg lich en .

D ie w aagerech ten D achverb änd e aus einfachen, k lein en W inkelprofilen d ien en als Richtverbände und w urden in d ie E bene d es flach g e n e ig te n B inderobergurtes g e le g t, und zwar je ein Längsverband an der Vorder- und der Rückfront der S eiten h a llen entlang und in je d em 5. oder 6. F eld ein Q uerverband zw isch en zw ei benachbarten Bindern, ln d iesen Feldern ist zw isch en den Binderendpfosten auch ein sen k rech tes V erbandkreuz angeordnet. Ein w eiterer senk rechter V erband zw isch en den B inderstützen d ien te als M ontageverband und w u rd e m it F ortschreiten der grup p en w eise m ontierten Stü tzen w ied erv erw en d et und sch ließ lich im E ndfeld, das an d ie Ehren­

h alle stöß t, zur L ängsaussteifu ng der H alle b ela ssen .

W ährend der W ind auf ein norm ales B inderfeld durch d ie unten ein gesp an n ten Stü tzen un m ittelbar in die F un d am en te g e le ite t wird, waren bei den G ieb elw ä n d en hierzu b eso n d ere V erb änd e nötig. D ie Stü tzen der G ieb elw a n d sind je nach ihrer A u fgabe un ten ein gesp ann t oder m it norm alem F u ß g elen k a u s g eb ild e t und leh n e n sich o b en g e g e n ein en kräftigen D achverband, der sein en A uflagerdruck durch die m it e n t­

sp rechenden W inkelkreuzen v erseh en en L ängsw an d teile in d ie G ründung abgibt. Auch die an sch ließ en d en b eiden E nd feld er der H a llen lä n g s­

w än d e sind durch W ink elkreu ze au sg esteift, w o b ei auf Luftkanal- und T oröffnungen R ücksicht gen o m m en w erd en m ußte. An der Rückfront der O sth alle w urde d ie A b fangu ng einer B ind erstütze über ein er 6 m breiten T oröffnung n ötig; für den D urchgang zum A n schluß bau an die vorhand en e H alle VIII m ußte d ie östlich e G ieb elw a n d in fast ganzer B reite durch ein en beson d eren Fachw erkträger ab gefan gen w erd en .

Der nach O sten an sch ließ en d e V erb indu ngsbau stöß t stu m pfw ink lig an die b e ste h e n d e H alle VIII und erforderte nach Abriß d es E nd binders der H alle VIII d ie A n ord nu ng e in es b eso n d eren Z w isch en b ind ers in der Schnittachse der b eid en Bauten auf in E in zelfu n d am en ten ein gesp an n ten Stü tzen.

I D ie A u fstellu n g der m on tagefertig g e lie fe r ten S tü tzen erfolgte b ei der w estlich en S e iten h a lle durch ein fach e Stan dm aste m it H and w inden (B ild 8), bei der and eren durch S ch w en k m a ste m it M otorw in den, g ru p p en w eise nach der E hrenhalle zu fortsch reiten d. D ie E inspannung der S tü tzen in den F u n d am en ten erübrigte nach dem A b se tze n und nach dem A n zieh en

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52

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(3)

J a h r g a n g 10 H e f t 11

2 1. M al 1937 B i c k e n b a c h , D i e Stahlbauten der n eu en M es seh alle n der Stadt Berlin an der Masurenallee 8 3

________ ¡JL V U _______

der Ankerm uttern je d e A b seilu n g, so daß d ie M ontage b ei b eid en H allen rasch und oh n e Z w isch en fälle v on statten g in g . N ach der V erschraubung der Sturz- und Brüstungsträger w urde dann w ied er gru p p en w eise Binder um Binder, jeder in drei T ellen an sein em Stützenpaar an geliefert, am B oden in den Stöß en vern ietet, an den Stü tzen h och g ezo g en und durch V erbände, Pfetten und D eckenträger fe stg ele g t.

M ußte schon b e i der Bauart und der B em essu n g der 17 m h o h en S eiten h allen auf d ie W indkräfte b eso n d e re Rücksicht g en o m m en w erd en , so w aren b ei der e b e n ­ falls o h n e au ssteifen d e

39 m h oh en Stü tzen und ein erF irsth öh e v on mehr als 3 5 m üb er G elä n d e 55 d ie se Kräfte und d ie § ^

durch sie m öglich en V er- t Ä --- form ungen au ssch la g ­

g e b e n d . D as ein gangs |'; .O.ZFußb.iQ

über die A usm auerung ' rM ~ x.-... ...

und d ie innere und

ED

Bild 4. Querschnitt- der S eiten h a llen , äußere V erk leid u n g G e- ~ -

sagte erforderte hier a lso b eson d ere B eachtung. — D ie A u sw ah l d es S y stem s w urde, w ie b ei ein em derartigen Repräsentativbau nicht anders m öglich , durch architektonische B elan ge entsch eid en d m itbestim m t. Der Stü tzenab stand von 3 m war durch die F en sterteilu n g g e g e b e n , d ie großen F en sterh öhen ohn e statisch w irksam e Q u erau ssteifu n g waren für die Knick-

Bild 4 a. Schnitt der E hrenhalle.

S eiten w ä n d e leiten dann die in der Vorder- und Rückfront angeordneten senk rechten Fachwerkrahm en in die F u n d am en te, während der Wind auf die rd. 24 m breiten Frontw ände von den senk rechten Rahm en in den S elten w ä n d en au fgen om m en wird.

D ie D achbinder sind auf den Stü tzen der S eiten w ä n d e g e le n k ig g e ­ lagert. S ie w irken g e g e n die Gurte d es senkrechten R ah m en riegels recht fein g lied rlg und sind nach den g leic h e n G esichtspun kten a u sg eb ild et w ie die der S eiten h a llen (Bild 10). Ihr erster U ntergurtstab d ien t g le ic h z e itig als P fosten d es w aagerechten W indrahm ens, der so m it auch zum D eck en ­ träger der A b sch luß d eck e wird. Der A u ßengurt d e s w aagerechten W ind­

rahm ens wird durch d ie U ntergurte der oberen R ahm en riegel der se n k ­ rechten Rahm en g e b ild et, b ei deren B em essu n g auf d ie se Zusatzkraft R ücksicht zu n ehm en war.

Für d ie A u fnah m e d es W inddrucks auf d ie F ron tw ände durch d ie S elten w and rah m en stand außer dem oberen , über den seitlich en Fenstern lieg e n d en R iegel von 2,85 m S y stem h ö h e noch ein F achw erk zw ischenrlegcl zur V erfügung, d e ssen L age und H öh e mit 3 ,8 0 m durch den D achbinder der an sch ließ end en S eiten h a lle und durch die F en sterteilu n g b estim m t wird. D ie Gurte der R ah m en riegel b esteh en aus U C -Profilen, je nach den M om en ten C 4 0 b zw . C 35, in deren Sp reizu ng d ie Breitflanschprofile I P 70 der R ah m en stiele und der Z w isch en stü tzen hin ein p assen, d ie g leich zeitig als R iegelvertik alen d ien en . Für d ie Streben der R ahm enriegel reichten im a llg e m ein e n entsprechend den Querkräften d o p p elte, g leic h sc h e n k lig e W inkel aus, nur d ie unter den b e id en äußeren F en steröffnungen lie g en d e n D iagonalen d es m ittleren R ah m en rlcgels m ußten w e g e n d e s un ten b e ­ schrieb en en E in flu sses der Z w isch en stü tzen auf den m ittleren R iegel aus 2 C 26 b zw . aus stärkeren W inkeln g e b ild e t w erd en . D ie R ah m en stiele d es Seiten w an d rah m en s b e steh en aus drei E in zelstü tzen , d ie durch g ek reu zte steife D iagon alen, je nach der Querkraft 2 C 22 bis 2 C 30, verstrebt sind. D ie vier E ckstützen des JL150-150-16

B ild 7. Stützenköpfe der norm alen B inderstützen

der S eiten h allen .

längen der Stü tzen e b en so b estim m en d w ie für die A nordnung der unten erw ähnten R iegel in den A u ßenw änden. N ach ein g eh en d en V oruntersuchun­

g en w u rd e ein Rahm enbau der folgen d en W irk u n gsw eise g ew ä h lt (Bild 9).

D ie Z w isch en stü tzen , die w ie a lle Stü tzen d ieser H alle fest in den F undam enten ein gesp an n t sind, leh n en sich m it Ihren K öpfen g e g e n ein en a llseitig g e sc h lo sse n e n w aagerechten W indrahm en, der in der U ntergurt­

e b e n e der D achbinder lie g t und ringsum

parallel zu den A u ß en w än d en verläuft.

V4fiRS A MUS Y®S,

D en W inddruck auf d ie 45 m breiten V ifiK S t VH a N K fr

innen

1 Schicht

innen

Z. Schicht

Bild 5. W erk stein verkleid ung und A u sm auerung einer Z w isch en stü tze der E hrenhalle.

B ild 8.

A u fstellu n g der S eiten h allen stü tzen m it dem Schw en km ast.

Bild 6.

V erankerung der norm alen B inder­

stü tzen der Seiten h a llen .

(4)

8 4

D E R S T A H L B A U

B i c k e n b a c h , D ie Stahlbauten der n eu en M es seh a lle n der Stadt Berlin an der Masurena lle e Benage zur Zeitschrift .Die Bautechnik-

Bild 12. F und am en triegel der Frontw andrahm en der E hrenhalle.

Bild 10. Frontw andrahm en und D achbinder der E hrenhalle mit Z w isch en stü tzen .

der K nicklängen um d ie H älfte berücksichtigt, so daß sich hier zw ei E inzelkn icklän gen von 9 und 10 m ergab en . Hierfür reich te im unteren Teil der Z w isch en stü tzen zw isch en m ittlerem R iegel und F und am en t I P 70 nicht m ehr aus, v ielm eh r w urden d ie verbreiterten P rofile I P 70 • 36 der Ilseder H ü tte ,'A b t. P ein er W alzw erk, erforderlich. D ie erste Z w isch en ­ stü tze der S elten w a n d , die auf den inneren R ahm enstiel folgt, m ußte jedoch außerdem über den Bereich der -W erte mit 2 ¡=¡ 360 • 8 verstärkt w erd en , w ie sich b e i der rechn erisch en V erfolgu ng der g e g en se itig e n E inflüsse von Z w isch en stü tzen und Rahm en der S eiten w an d b e i Wind auf d ie Frontw and ergab. D en n durch d ie starre V erb in d u n g von Z w isch en­

p feiler und m ittlerem R ah m en riegel wird d ie D u rchb iegun g d es R iegels als G lied d es Rahm ens wirksam ge h em m t. D ie dadurch erh öhte S te ifig ­ keit d es m ittleren R ieg els b e d eu tet e in e E ntlastung der R ah m enstiele, jedoch andererseits ein e größere B eanspruchung d es R ieg els und zu g leich e in e z u zü g llch e N orm albelastung der entsp rech en den Z w isch en stü tzen .

Für d ie F rontw andrahm en, d ie den W inddruck auf d ie 45 m breite S eiten w an d in d ie F u n d am en te ü b erzu leiten h aben, w u rd e b ei den g e ­ g e b e n e n A b m essu n gen das S y stem der S eiten w an d rah m en Im Prinzip b eib eh a lten . Jedoch w urde d ie E in sp an n u n gseb en e der R ahm enstiele durch d ie A nordnung e in es beson d eren stählernen F und am en triegels um rd. 3,5 m nach oben v e rleg t. D ie R iegel b esteh e n auch hier aus kräftigen Frontwandrahmen

Bauw erks sind als g e g lie d e rte Stützen aus je v ier W inkeln 200 • 200 • 20 g eb ild et, da sie als in z w e i Ebenen w irksam e R ahm en stiele g u te A n sch lu ß ­ m öglich k eit so w o h l in Richtung der S eiten w an d als auch ln Richtung der Frontwand b ieten m üssen.

Waagerechter Windrahmen

Oberer Rahmenriegel

Fundamentriegel

Bild 9. S tatisch es S ystem der E hrenhalle für d ie W indaufnahm en.

B el der F estsetz u n g der K nicklängen der Z w isch en stü tzen der S eiten ­ w and war für das A usknicken über d ie W -Achse der A bstand v o n O ber­

fläche F und am en t bis zum w aagerechten W indrahm en ln der U ntergurt­

eb e n e d es D achbinders m aßgeb en d . D ie E inspannung Im Fundam ent w urde nach E uler durch e in e E rm äßigung der K nicklänge um 1/ t b e ­ rücksichtigt, so daß sich e in e K nicklänge s k von 27,3 m ergab. Für das A usknicken über d ie K-Achse, a lso ln der S eiten w a n d eb en e, waren die S ystem m itten der R ahm enriegel m aßgebend . D ie b eid erseitig en Ein­

spannungen im F undam ent und in den R iegeln w urden durch Erm äßigung Bild 11. Spannungsdiagram m

für W ind b eim Frontw andrahm en.

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J” 2i*Mai10i937h U B i c k e n b a c h , D ie Stahlbauten der n eu en M es seh a lle n der Stadt Berlin an der Masurenallee 8 5

B ild 13.

M ontage der Ehrenhalle m it dem 42 m h oh en Schw en km ast.

Bild 14.

E infädeln ein es S tü tzen ob erteils ln der Rückfront der E hrenhalle.

C -Profilen m it 70 cm Sp reizu ng für die P ein er S tü tzen , d ie g le ic h z e itig die R ahm enpfosten darstellen.

D ie L age und H öh e d e s Z w isch en rieg els war durch die A nbauten und d ie F en sterteilu n g g e g e b en , in der Vorderfront durch die V orhalle, in der Rückfront durch d ie g eplanten E rw eiteru ngsbauten für ein en an­

sch ließ en d en F estsa a l, also in v ersch ieden en H öhen untereinander und in anderer H öhe als d ie Z w isch en rieg el d e s S eiten w an d rah m en s. Der obere R iegel hat w ied er ein e S y stem h ö h e von 2,85 m, se in e Gurte H C 40 sind Im O bergurt zur g e g lie d e r te n E ckstütze etw a s h erab gezogen , um die rech tw in k lig zu ihn en an sch ließ en d en O bergurte d es S eiten w a n d rieg els v o rb eizu la ssen . S e in e D iagonalen b esteh e n , den Kräften entsprechend aus D op p elw in k eln , in der R ahm enecke aus 2 C 3 2 .

D er m ittlere R ahm enriegel hat ein e S y stem h ö h e von 2 m, se in Gurt ein Grundprofil von 2 C 40, die D iagonalen b e ste h e n aus D op p elw in k eln und in den R ahm enecken aus 2 C 40 mit B eila g e. W egen d es auch hier v erfo lg ten E influsses der Z w ischenstützen auf die S teifig k eit d es Rahm en­

rieg els und die dadurch b ew irk te größere B eanspruchung m ußten an den R ieg elen d en so w o h l d ie Gurte als auch d ie D iagonalen m it V erstärkungs­

b lech en v e rseh en w erd en . Ü b rigens ist, w ie bei dem m ittleren R ieg el der S eiten w a n d , der Untergurt d es Z w isch en rieg els über den Fen sterau ssp aru ngen als Sturzträger zusätzlich b elastet.

Der F u n d am en triegel v erteilt d ie g e sa m ten in ein er Richtung w irkenden W ind m om ente von 1765 tm auf d ie Fundam entkörper der Frontw and, d ie nun durch den R iegel so ver­

b u n d en sind, daß sie für d ie W in d eln flü sse als ein

zu sam m en h än gen d er G ründungskörper wirken (B ild 11).

Für d ie B em essu n g des F u n d am en triegels (B ild 12) w aren d ie Kräfte Infolge W ind natürlich aussch la g ­ g eb e n d . S e in e S y s tem ­ h ö h e beträgt 3 ,3 0 m, sein G urtquerschnitt, der für

ein M om en t von 522 tm Bild 15. G esam tbild . A u g u st 1936.

zu b em essen war, b esteh t w ied er aus 2 C 40 m it außen auf den S teg a u fg eleg ten B lechen von 20 mm D icke.

Für d ie D iagonalen waren 2 C 4 0 erforderlich, für d ie Eckdiagonalen, d ie zu gleich D iagon alen der R ah m en stütze sin d , m ußten sogar w e g en der großen Querkraft 4 C 4 0 + 2 = 400 • 16 g ew ä h lt w erd en . U m d ie als R iegelp fosten d ien en d en Stü tzen der Z w isch en p feiler nicht zusätzlich aus d en Q uerkräften d es F u n d am en triegels zu b ela sten , w urde auch hier, w ie b ei den übrigen R ahm enriegeln, in R iegelm itte ein Strebenkreuz angeordnet.

D er R ah m en stiel, der ein W indm om ent von 665 tm ab zu g eb en hat, ist z w eite ilig : außen die g e g lie d e r te Eckstütze, innen I P 7 0 , Im unteren Teil b is etw a I m über dem F u n d am en triegel verstärkt durch zw ei B lech e und durch vier inn en e in g en ie tete W inkel.

D ie vier Z w isch en stü tzen der Frontw and haben unter B eachtung der v e rsch ied en en E inspannungen in der erw ähnten W eise K nicklängen v on = 2 7 , 3 m und s k = 13,5 b zw . 5,25 m, so daß du rchw eg d ie verb reiterten I P 7 0 - 3 6 der Ilsed er H ütte als Grundprofil zum Einbau g ela n g en m ußten. — Ü b rigens war b ei der B e m e s su n g der ein zeln e n

Stü tzen d ie se s B au es die U n tersu ch ung bezü glich der knicksicheren A u s­

b ild u n g der gedrückten G urtung unerläßlich.

Um den b ei einer V erschraubung auftreten­

den Schlupf auszu sch alten , w urden bei der E hrenhalle a lle F ach w erk stäb e der w aagerech ten und se n k ­ rechten W indrahm en in d en K notenpunkten durch N ietu n g an g esch lo ssen . D ie g e g lie d e rte n G urtstäbe der oberen R ahm enriegel w urden mit Rücksicht auf den auß erm ittigen A n­

schluß d e s w aagerech ten W indrahm ens am R ie g el­

untergurt durch W in k el­

d iagon alen und -pfosten vergittert. D ie G urte der m ittleren und unteren R ah m en riegel so w ie die D iagon alen und Pfosten der R ah m en stiele w urden m it T raversen C 30 in den

(6)

8 6 B i c k e n b a c h , Die Stahlbauten der neuen M es seh a lle n der Stadt Berlin an der Masur ena lle e B eilag e z u r z c it s c h r i tt .D i e B au tecim ik *

A lle R e c h te V o r b e h a l t e n .

S ta h ls k e le t t b a u d e s P o s t a m t e s am S te ttin e r B a h n h o f in Berlin.

V on O bering. J o h . H e ln ic k e , V D I, Berlin.

D ie durch den Bau der N o r d sü d -S -B a h n b ed in gte B eseitig u n g d es an der O stse ite d es Stettiner-B ah nhof-P latzes g e le g e n e n P ostam tes gab der O berpostdirektion V eran lassu ng zu ein em zeitg em ä ß en N eu b au für d as Postam t IV an der W e stseite d ie se s P latzes. W ie der Grundriß (Bild 1) ze ig t, h an d elt e s sich um ein um fangreich es B auw erk m it der 74,27 m lan gen Hauptfront nach O sten gerich tet am Stettiner-B ahnhof-Platz lieg en d

und z w e i S eiten flü g eln . Der nördliche S eiten flü g el von 5 4,36 m Länge gren zt an d ie Z inn ow itzer Straße, der sü d lich e m it 16 m Länge lie g t mit der Front an der Invalidenstraße. Mit Rücksicht auf e in e spätere V er­

breiterung der In valid en straß e lie g t d ie Front 7,5 m hinter der jetzt b e ste h e n d en . D ie Ecke der Invalidenstraße nim m t zur Zeit noch ein W oh n geb äu d e ein, m it d e ssen späterer B eseitig u n g im G esam ten tw urf Bild 16.

Blick vom Funkturm auf d ie H alle. Im Vordergrund d ie vorh an d en e H alle VIII.

für die K nicksicherheit erforderlichen A bständen der E in zelstä b e v e rseh e n .

A uch d ie F en ster­

sp rossen m ußten w e g en ihrer Schlan kheit in die B erech nu ng ein b ezo g en w erd en . D ie H auptfenster d erE h ren h aile sind 22,43 m im Lichten hoch und 2,26 m im Lichten breit.

J ed es F en ster ist durch z w ei sen k rechte Längs­

sprossen und durch sieb en w aagerech te Q uersprossen u nterteilt. A ls statisch w irksam e Q uerau ssteifu n ­ g e n für d ie S tü tzen p feiler können d ie w aagerechten Sprossen nicht heran­

g e zo g e n w erden. D ie B em essu n g der Sprossen erfolgte s o , daß die senk rechten , 2,80 m hohen Z w isch en sp rossen in ihrem A nschluß pun kt an die w aagerechten Sprossen g e g e n se itlic h e s A u s­

w eich en g eh a lten sin d , so daß sie für d ie lotrech ten Lasten m it s k = 2,80 m so w ie für das auf s ie en tfallen d e W ind m om ent berechnet sind . D ie w aagerech ten Sp rossen sind eb en fa lls auf B ieg u n g durch den auf sie en tfallen d en W inddruck bzw . für d ie in der g leic h e n Richtung w irkenden E inzellasten in den A nschlußpunkten der senk rechten Sprossen b em e sse n . M aßgebend war b ei den senk rechten Sprossen die B e ­ d in gung, daß Stäbe m it ein em Schlankheitsgrad > 2 5 0 nicht v erw en d et w erd en dürfen.

W egen der benachbarten S eiten h allen fu n d am en te war für d ie vier E ckfundam ente der E hrenhalle, d ie je w eils z w ei aneinan derstoß en de R ah m en stiele und das in

der Ecke lie g e n d e , bis zum D achbinder reich en d e gem au erte Treppenhaus aufn eh m en , der Raum b e ­ en g t. M assenschw erpunkt d es A u fgeh en d en und Schw erpunkt der G rund­

fläch e w urden zur D ek- ku ng gebracht, so daß für stän d ige Last e in e g le ic h ­ m äßige B od en p ressu n g er­

reicht w urde. J e d e s Eck­

fundam ent erforderte bei 1,40 m H öh e e in e Grund­

fläche von 9 0 m 2, die L än gsverteilu n g über­

nim m t d ie in 2 m D icke ausbetonierte Fund am en t­

w and von 4 m H öh e, die Q u erverteilu ng erfolgte durch ein e te ilw e is e kreuz­

w e ise B ew ehrung. D ie zw isch en den Eckfunda­

m enten lieg en d en durch­

laufenden 2 ,5 0 m breiten F und am en tban kette der Z w isch en stü tzen der S eiten w and sind lä n g sb ew eh rt und m it B erücksichtigung der A nkerzug­

kraft querbew ehrt. S ie stoß en stum pf g e g e n d ie Eckfundam ente.

D ie 3 9 m hohen Stü tzen der E hrenhalle w urden in drei annähernd g leic h langen E inzeistü ck en an geiiefert. D em gem äß erfo lg te d ie M ontage in drei S chü ssen m it H ilfe ein es 42 m hoh en Sch w en k m astes, der in der M itte der E hrenhalle auf der K ellersoh le stand (Bild 13). B egin n en d m it dem Unter-

B ild 17. G esam tbild . April 1937.

teil der vorderen R ahm en­

eck en , w urden nach deren V ergitterung und Einspan­

nu ng nach und nach die M ittelteile ein g efä d elt und verschraubt, die R iegel e in ­ g e z o g e n und dann die S tü tzen o b erteile au fg e­

setzt (Bild 14). N achdem d ie Binder h o ch g ezo g en w aren, erfo lg te von leich ­ ten R üstungen aus der Er­

sa tz der Schrauben durch d ie A b n ietu n g aller Stöß e und A n sch lü sse. Dank der E in satzb ereitschaft der w ackeren M onteure g in g d ie se nicht alltäglich e A uf­

stellu n g rasch und ohne U n fälle vonstatten . D ie B ild er 15 b is 17 z eig en v ersch ied e n e B au zu stän d e.

B ei einer G esam tfront­

län ge der drei H allen von 2 30,50 m m ußte auch dem Einfluß derW ärm eänderun- g en B eachtung g esch en k t w erd en . D ie Pfetten und A bschlußdeckenträger hab en an jed em Stoß 2 mm S p iel. Ihre V erbindu ng m it der Ehrenhalle e rfo lg te durch Langlochanschluß für ein e V ersch ieb ung von ± 5 cm derart, daß sich die D achhaut und d ie A b sch luß deck e frei ver­

sch ieb lich in ein em w aagerechten S ch litz in der A u sm auerung der Ehren­

h a lle b e w e g en k ön nen. D ie A u sm auerung der au fgeh en d en W ände hat b eim A nschluß der S eiten h a lle an die E hrenhalle e in e D eh n fu g e dadurch erhalten, daß die V erzah n u n g in Trockenm auerw erk h e rg estellt w u rde.

D as S tah lgew ich t für ein e S e iten h a lle beträgt rund 1000 t, das der E hrenhallc e b e n so v ie l. H inzu treten noch d ie G ew ich te für den A n sch lu ß ­ bau an d ie vorh an d en e H alle VIII und für e in e k lein ere V orhalle zur Ehrenhalle, d ie als cln-

facher Trägerbau mit

S tü tzen und G esch o ß ­ d ecken a u sg eb ild et wird.

D er Entwurf ist von der H aup th och bau verw al­

tun g der Stadt Berlin — Stadtbaudirektor !ör.=3n<p R e n d s c h m l d t — in der E n tw u rfsa b teilu n g — M agi­

stratsoberbaurat E r m ls c h

— a u fg estellt. D ie B au­

leitu n g unterstand M agi­

stratsoberbaurat H e l l w i g . D ie F estsetzu n g der B e ­ m essu n gsgru n d lagen für die Stahlkonstruktion er­

fo lg te unter H in zu ziehun g d es Brückenbaüam tes der S tad t Berlin. D ie L iefe­

rung und A u fstellu n g der S tahlkonstruktion erfolgte durch e in e F irm en gem ein ­ schaft, b e ste h en d aus den Firm en S t e f f e n s & N ö l l e A .-G ., B erlin -T em p elh of (Ehrenhalle), B e r l i n e r S t a h lb a u G .m .b .H . , B erlin-L ichtenberg (ein e S eiten h alle), J. G o l l n o w & S o h n , Stettin (ein e S eiten h a lle). V on ein em G em ein schaftsbüro d ieser Stahlbaufirm cn w urden auch d ie W erkstattzeichnungen angefertigt. Mit der B erech nung und Ent­

w ick lu n g der Bauten w ar das T ech nische Büro für In genieurbauten des R egieru n gsb au m eisters B r u n o S c h u l z , B erlin-G runew ald, betraut, dem auch d ie Prüfung der W erk zeichn un gen oblag.

(7)

J a h r g a n g 10 H e it 11

2 1 . M al 1937 H e i n i c k e , Stah lskelettbau des P ost am tes am Stettiner Bahnhof in Berlin 8 7

d es N eu b a u es schon g erech n et w urde.

D ie H auptfront wird dann ein e Länge von in sg esa m t 90 m erreichen und die Südfront in der Invalidenstraße ein e Länge von in sg esa m t 47 m.

H inter der Hauptfront z ie h t sich noch ein verb in dend er F lü gel am H ofe entlang zum S ü d flü g el. Der durch d iese N e u ­ bauten und von der G rundstückgrenze des noch b esteh en d en W ohn hau ses g e ­ b ild ete Hofraum ist m it ein em G lasdach üb erdeckt w orden zur A ufnahm e der in jed em größeren P ostbau h e u te erforder­

lich en Schalterh alle. Der P osth of enthält an sein er W est- und Sü dgren ze e in ­ g e sc h o ssig e E inbauten für G aragen, die Hoffronten der m eh rg esch o ssig en Bauten haben g la sg e d e ck te Vordächer.

B ei der W ahl zw isch en M assivbau, E isen b eto n und S tah lsk elettb au entschied man sich für den letztgen ann ten in den über dem G elä n d e lieg e n d en fünf G e­

sch ossen . Für das K ellergesch oß w urd e B eton in V erb indu ng m it ein er E ise n ­ b eto n k ellerd eck e g e w ä h lt. Der S tah l­

sk elettb a u w u rde aus G ründen g ew ä h lt, d ie . auch schon für das am A nhalter B ahnhof ausgefü hrte n eu e P ostam t m aß­

g e b e n d waren.

Der Stah lsk elettb au b ietet infolge seiner hoh en F estig k eit b ei g e ­ ringsten M a ssen g ew ich ten g eg en ü b er dem M assivb au und E isenb etonb au größere Sicherh eit g e g e n Zerstörung durch B om ben in sein em G rund­

g e fü g e , da d ie W andfüllungen leichter nachgeb en und in folge Ihres gerin geren G ew ich tes w e ­

n iger Schad en anrichten.

Ferner hat er den V or­

zu g , daß die D eck en en t­

sprechend den Anforderun­

g en m oderner Transport­

anlagen leichter und ohn e Störung der statischen V er­

h ä ltn isse durchbrochen w er­

den können und sich A ppa­

raturen an Trägern und Stü tzen sc h n ell und zu ver­

lä ssig ansch ließen lassen . A us den Q uersch nitten (B ild 2 u. 3) ergibt sich der A u fb au der G esch o sse . Hauptbau und N ordflügel sin d entsp rech en d Schnitt a — b , c— d m it fünf G e ­ sch o ssen errichtet, während H o fflü g el und S ü d flü g el in gleich er H öhe v o rg eseh en sind, aber zunächst nur mit z w e i G esch ossen ausgeführt w urden, w ie aus Bild 3 zu erseh en ist. D ieser Schnitt zeig t auch das G lasdach der

Sch alterh alle m it einfacher Bild 2. Schn itt a — b und c— d.

Stau b d eck e.

Bei G eb äu d en von im V erhältnis zur Länge geringer T iefe ist d ie A u fnahm e der w aagerech ten Kräfte durch d ie steifen G esch oßdecken und ihre Ü b ertragung an g e e ig n e te Punkte der A u ß en w än d e w irtschaft­

lich er als ihre A ufnahm e durch d ie S tü tzen. V on den A ußenw änden kann man sie durch ein fach e K reuzverbän de zu den Fund am en ten herunter­

leiten . D ie s e A n nahm e ist auch b ei d iesem Bau gem ach t w orden, jedoch wurde m it R ücksicht auf etw a zahlreich ere sp ätere D eckendurchbrüche ein auf den D eckenträgern lie g en d e r parabelförm iger w aagerechter Verband v o rg eseh en . Im Grundriß Bild 1 sind d ieser und d ie erw ähnten Kreuz­

verb än de b eso n d ers an g e d eu tet. Im S ü d flü g el m ußte, um e in e Raum- zertrennung zu v erm eid en , zw isc h e n den M ittelstützen ein Stockw erk­

rahm en angeord n et w erd en . Im Dach, w e lc h e s durch e in e isolieren d e Z w isch en d ecke vom D ach gesch oß getren n t ist, hat man m ittels Kopf­

bänder S tü tzen und U n terzü ge zu Z w eigelen krah m en verein igt, w elch e in der M itte durch ein e P en d elstü tze en tlastet w erden.

D ie F rontw andstützen sind in der üb lichen W eise aus Breitflansch­

trägern h e r g este llt, die M ittelstü tzen aus □ □ -Q u e r s c h n itte n , um den U n terzu g durchstecken zu können und hierdurch e in e größere G esam t­

steifig k eit zu erhalten.

Bild 1. Grundriß.

Zur E rzielu ng größerer Ö ffnungen sind am D urchgang von der Haupt­

front zur Schalterh alle und in der Z inn ow itzer Straße an der Durchfahrt zum P osth of g e n ie te te Blechträger b zw . N ietträger von etw a 9 m S tü tz­

w e ite zur A b fangu ng der Stockw erklasten in der E rdgeschoßdecke e in ­ geb au t w orden.

D ie B ilder 4 bis 7 z eig en den F ortgan g der A u fstellu n gsarb eiten so w ie die im vorhergehend en bereits erw ähnten E inzelh eiten der K onstruktion.

Bild 4 z eig t den am Treppenhaus g e le g e n e n V ertikalverband so w ie d ie in den F ahrstuhlw änden g e le g e n e n K reuzverbände, d ie M ittel- und F rontstützen ln größerem M aßstab. Bild 5 z eig t im beson d eren d ie B lech ­ träger zur A b fangu ng der Hoffront an der Z innow itzer Straße. Bild 6 zeig t neb en den erw ähnten V erbänden und Blechträgern rechts die A bfangung

Bild 4 . A u fstellu n g der Stahlkonstruktion.

Bild e—f.

(8)

8 8

D E R S T A H L B A U

H e i n i c k e , Sta hlskelettba u de s Pos tam tes am Stettiner Bahnhof in Berlin B e ila g e z u r Z e its c h rift „D ie B a u t e c i m i k -

V e ra n tw o rtlic h f ü r d e n I n h a lt: G eh . R e g ie ru n g s r a t P ro f. A. H e r t w l g , B e rlln -C h a rlo tte n b u rg . — V e rla g W llh , E r n s t& S o h n , B e rlin W 9 . — D ru c k : B u c h d ru c k e re i G e b r ü d e r E r n s t, B e rlin SW 68.

IN H A L T : D ie S ta h lb a u te n d e r n e u e n M e ss e h a lle n d e r S ta d t B e rlin a n d e r M a su re n a lle e . — S ta h ls k e le ttb a u d e s P o s ta m te s am S te ttin e r B a h n h o f In B e rlin .

B ild 7. Straßenfront S tettin er B ahnhof und Z inn ow ltzer Straße. B ild 8. A nsicht d es fertig g estellten Bauw erks.

der Hoffront d es H au p tgeb äu d es, den Verband ln der D e ck en eb en e über dem E rdgeschoß und 4. Stockw erk und die Dachkonstruktion m it Kopf­

bändern und aufgehängter Z w isch en d eck e. Bild 7 z eig t d ie Fronten am Stettiner Bahnhof und an der Z innow ltzer Straße, d ie D achkonstruktion, links den K reuzverband am S ü d g ieb e l und das die Durchführung des G esam tb au es noch v erh in d ern d e Eckhaus.

D ie v o rg eseh en en D eck en - und N u tzlasten sind : 1. D a c h l a s t

12 cm B i m s b e t o n ... 2 16 k g /m 2

D o p p e lp a p p e ... 15

S t e l z u n g ...14 ,

Z w ischen- und H aupfpfette . . ■ ■ 20

265 k g /m 2 N u t z l a s t ... 250

515 k g /m 2 2. I s o l i e r d e c k e unterm Dach 6 cm H o h l s t e i n ... 55 k g /m 2 P u t z ... 20 .

6 cm T o r f m u l l ... 20

L a u f b o h l e n ... 5 ,

T r ä g e r r o s t... 20

120 k g /m 2 N u t z l a s t ... 150

2 70 k g /m 2 3. G e s c h o ß d e c k e n 10 cm eb e n e H o h lstein d eck e . . . . 130 k g /m 2 3 „ A uf b e t o n ...66

15 , S c h l a c k e n b e t o n ... 180 .

3 „ E s t r i c h ... 66

L in o le u m ...5 ,

P u t z ...20

G ew ich t der T rägerlage . . . . 23

490 k g /m 2 N u t z l a s t ... 600 ,

1090 k g /m 2 D i e W ä n d e w u r d e n h e r g e s t e l l t a u s : 25 cm W a b e n s t e i n e n ... 360 k g /m 2 2 , F u g e ...40

4 „ K alk stein verk leid un g . . . . 100 500 k g /m 2

D ie A u fstellu n g der Stahlkonstruktion w urde im N o v em b er 1934 b eg o n n en und bis zum 1. April 1935 in den H auptteilen b ee n d et.

An der L ieferung waren b e te ilig t:

P e i n e r W e r k s h a n d e l s f i r m a G. m. b. H ., Berlin- M arien felde, m i t ... 7 6 1 H. G o s s e n , B erlin-R einick endorf, m it . . . . 7 6 t E i k o m a g , D ü sseldorf, m i t ... 369 t V o r m a l s R a v e n d ’s c h e r E i s e n h a n d e l u n d

E i s e n b a u G .m . b . H . , B erlin-T em pelhof, m it . 254 t G esa m tg ew ich t: 775 t

Bild 5.

H offront Zinnow ltzer Straße.

B ild 6.

H offront Z inn ow ltzer Straße und Stettiner-Bahnhof-Platz.

D as fertig g estellte Bauw erk ist aus Bild 8 ersichtlich.

D ie A u fstellu n g der K onstruktion erfolgte für d ie von ihr g elieferten 369 t durch die Firma E ikom ag, für d ie restlich en 4 0 6 t durch d ie Firma V orm als R avene’scher E isen h an d el und E isenb au G .m . b . H . D ie K on­

struk tion szeichnu ngen w urden von der Firma V orm als R avend’scher E lsenh andel und E isenb au G. m. b. H. ausgefü hrt, d ie statisch e B e ­ rechnung von Z iv il-In g . Fritz H e n t s c h k e , B erlin-Schm argen dorf.

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