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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Jg. 94, Bd. 1, Nr. 14

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Chemisches Zentralblatt.

1923 Band I. Nr. 14. 4. April.

(Wlas, Teil.)

A. A llg e m e in e u n d p h y sik a lisc h e C hem ie.

E . B e r l, Georg L unge f - N achruf auf den am 15/9. 1839 geborenen, am 3/1.

1923 verstorbenen Forscher. (Chem.-Ztg. 4 7 . 157—58. 20/2.) . S p ie g e l . W ilh e lm O s tw a ld , Z a r Geschichte der Zeitschrift fü r physikalische Chemie.

Ein Rückblick. (Zischr. f. physik. Ch. 1 0 0 . 1—8. 17/3. 1922.) Wo l f. H, H erm a n n , Trockene L u f t fü r Gasgesetze. A ngabe einiger Verff. zur Trocknung

■von Glaskolben. D as A usw ägen des Kolbeninhalts geschieht mit trocknem Sande.

(Korresp.-Blatt f. d. höheren Schulen W ürttem bergs 2 9 . 22—24. 1922; Pbysikal.

Ber. 3. 1198. Ref. S c h w e b d t.) P f l ü c k e .

A. B y k , Z u r Quantentheorie der Gase u n d Flüssigkeiten. (V gl. Ann. der Physik [4] 66. 157; C. 1922. I. 614.) Vf. dehnt sein Quantentheorem nunmehr auf das Gesamtgebiet der vom Theorem der übereinstim menden Zustände beherrschten Er­

scheinungen aus. D ie in Betracht kommenden Phänom ene innerhalb der reinen Thermodynamik werden dabei in die Lehre von der Zustandsgleichung (negativer Differential quotient der freien Energie nach dem Vol.), von der Entropie (negativer Differentialquotient der freien E ngergie nach der Temp.) mit ihren Beziehungen zur ehem. G leicbgew ichtelehre, sow ie in die Lehre von der inneren Energie (HELMHOLTZseke D ifferentialgleichung der freien Energie) mit besonderer Berück­

sichtigung der spezif. W ärme (Temp.-Koeffizient der inneren Energie) u. der V er­

dampfungswärme (Volumkoeffizient der inneren Energie) eingeteilt. D azu kommen als A nwendungsgebiete außerhalb des Rahmens der reinen Thermodynamik die innere R eibung, Capillarität u. Mol.-Refr. E s zeigt sich , daß die sogenannten thermodynam. Invarianten, deren universelle Konstanz das klass. Theorem der übereinstimmenden Zustände fordert, in der T at über das ganze von der v a n d e s WAALSschen Theorie der A ggregatzustände umfaßte E rscheinungsgebiet hin ent­

sprechend dem Quantentheorem der übereinstim menden Zustände sich als Funktionen des reduzierten W irkungsquantum s w darstellen, die sich im F alle kleiner io be­

stimmten Grenzwerten, eben den Invarianten des klass. Theorems, nähern. Sofern man nunmehr durch den individuellen Parameter w den Grad des klass. bezw.

quantenhaften Verb. einer jed en Substanz quantitativ charakterisieren kann, darf man von einem ehem. Individuum als im V erhältnis zu anderen ehem. Individuen u. nicht nur von bestimmten Zuständen der gleichen Substanz behaupten, daß bei ihm die Quanteneffekte stärker oder schw ächer hervortreten. E s sind gerade die einfachsten Moleküle der ein- u. zw eiatom igen Gase w ie H e, H , u. Os, von denen die ältere, klass. Molekulartheorie als von den g e w ö h n l i c h s t e n die Erfüllung der Forderungen der klass. Molekularmechanik am ehesten erwarten zu dürfen glaubte, die ihr infolge ihres großen reduzierten W irkungequantums in W ahrheit am fernsten stehen. W ährend in Übereinstim m ung m it der herrschenden Meinung Vf. die kleineren unregelmäßigen Schw ankungen der Quasiinvarianten der mangelnden 'geometr. bezw. mechan. Ä hnlichkeit der einzelnen M oleküle zuschreibt, führt er die beiden Arten grober A bw eichungen vom klass. Theorem der übereinstimmenden Zustände auf völlig verschiedene U rsachen zurück. Im Gegensatz zu der Ab­

weichung der assozierten Substanzen, die sich au f dem Boden der klass. Theorie durch die B. von D oppelm olekülen erklären lassen, w eiden in den Abweichungen der tiefsiedenden Substanzen typ. Quanteneffekte gefunden. In der Kontroverse

V. 1. 72

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1 0 5 8 A . Al l g e m e in e u n d p h y s i k a l is c h e Ch e m ie. 1 9 2 3 . I.

zw ischen Agglomerations- u. Q uanten-Hypothese seheinen sich , sow eit der fluide A ggregatzustand in Betracht komm t, beide A uffassungen nicht gegen seitig aus­

zuschließen, sondern zu ergänzen. D ie Art der Einfühlung der Quanten in die T heorie der A ggregatzustände erfolgt m ethodisch in analoger W eise w ie ihre ursprüng­

liche Einführung in die W ärmestrahlung, u. das Quantentheorem der übereinstimmen­

den Zustände erscheint somit als eine natürliche Fortbildung der Quantenstatistik.

(Ann. der P h ysik [4] 6 9 . 161— 201. 1 6/11. [20/5.] 1922. Berlin.) By k. E . T. W h it ta k e r , Über den Quantenmechanismus im A tom . Vf. betrachtet die experim entellen Tatsachen, die über den Zusammenstoß eines ElektronB mit einem Atom bekannt sind. L ieg t die G eschw indigkeit des Elektrons unterhalb der zur Ionisation erforderlichen, so sind vor allem zw ei F älle m ö g lic h : 1. D ie Ge­

schw indigkeit bleibt unterhalb einer gew issen Grenze u. das Elektron erfährt einen elast. Rückstoß seitens des Atom s. 2. D ie G eschw indigkeit u. damit die kinet.

E nergie deB Elektrons ist so groß, daß ein ganz bestimmter Betrag davon ans Atom abgegeben w ird: TJ = h v , ein Elektron aus seiner R uhelage entfernt wird u. bei seiner Rückkehr in dieselbe die Em ission von Strahlung der Frequenz v erfolgt.

Von diesen Tatsachen ausgehend betrachtet Vf. den Mechanismus des Zusammen­

stoßes u. folgert, daß das nahende Elektron im Atom ein elektr. F eld erzeugt, indem es primär etw as w ie einen „magnet. Strom“ darin hervorruft. D ieser Vorgang, den Vf. vor allem aus der Tatsache der A b s t o ß u n g des Elektrons folgert, stellt ein Analogon zu EwiNGs A uffassung des Mechanismus der induzierten Magnetisierung in d i& m a g n e t. Körpern dar. U m zu zeigen, w ie diese Auffassung rückschließend zu den richtigen D ifferentialgleichungen u. vor allem zur quantenhaften ■ Energie­

übertragung im Sinne der Erfahrung führt, konstruiert Vf. ein Modell, bestehend aus einem um den einen P o l als A chse drehbaren Stabm agneten, au f den ein Elektron mit verschiedenen G eschw indigkeiten zufliegt. D as Elektron setzt den Magneten in Schw ingungs- oder D rehbew egung, woraus sich , sow ohl das von der Erfahrung geforderte elektr. F eld ergibt, als auch mit H ilfe der B ew egungsgleichung des Magneten u. des Elektrons die quantenhafte Energieaufnahm e, bezw . elast. Re­

flexion des Elektrons. V f. entw ickelt w eiter V orstellungen für die Umwandlung der kinet. in Strahlungsenergie im Atom, indem er die Ä quivalenz des „magnet Strom es“ mit einer elektr. H ü lle seinen B etrachtungen zugrunde legt, weiterhin das strahlende E lem ent im Atom als einen elektr. Kondensator auffaßt u. analog einem HEBTZsehen Oszillator behandelt. Vf. leitet hieraus die Herausschleuderung eines Elektrons a u f eine höhere B ahn durch den Elektronenstoß ab u. die Existenz des PLANCKachen WirkungsquantumB. — In einem Zusatz wird für die Umwandlung in strahlende Energie eine andere V orstellung entw ickelt, die die Schwierigkeit der Annahme eines elektr. K ondensators vermeidet, dafür aber das Modell kompliriert.

Mittels dieses Modells w ird das Zustandekommen des lichtelektr. Effekts demonstriert u. der A nschluß an Bohks Theorie der Serienspektren. (Proc. Roy. Soc. Edin­

burgh 4 2 . 1 2 9 - 4 2 . 2/6- 1922.) Ky e o p o u l o s. H . S ta n le y A lle n , D er magnetische Charakter des Quantum s. (Vgl. vorat. Ref.) Vf. betrachtet das von Wh i t t a k e b angegebene Modell als System magnet. Induk- ^ tionsröhren, untersucht die V erteilung der magnet. K raftlinien in dem Modell u.

diskutiert die Folgerungen, die sich daraus für die von Wh it t a k e b betrachteten Problem e ergeben. (Proe. R oy. Soc. Edinburgh 4 2 . 213—20. 4/7. 1922.) Ky.

J . A lfr e d E w ln g , Bemerkung über P rof. W hittakers S ch rift „Ü ber den Quanten-' mechanismus im A tom “. (Vgl. vorvorst. Ref.) Vf. bespricht W h i t t a k e b s Modell u.

befaßt sich besonders krit. mit der Frage der U m w andlung der kinet. Energie des Elektrons in Strahlungsenergie u. W h i t t a k e b s A uffassung des System s als eines HEBTZsehen Oszillators. Vff. hebt hervor, daß der „magnet. Strom“, der durch einen unelaBt. Stoß zustande konmmt, in e i n e r R ichtung läuft u. d a m it wohl einem

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1 9 2 3 . I. A . Al l g e m e in e u n d p h y s i k a l is c h e Ch e m ie. 1 0 5 9 einfachen geladenen Kondensator, nicht aber einem schw ingenden äquivalent ist.

Vf. ändert das magnet. Modell d a h in a b , daß es beim Elek­

tronenstoß Schw ingungen auefiihrt, ähnlich der Unruhe einer Uhr, In der Ebene betrachtet, ergibt sich das skizzierte Modell (s. nebenstehend), in dem die nach außen gerich­

teten P ole des „B ades“ JR und der Magnetstäbe A B C B gleichnam ig sind, so daß beim Passieren eines Elektrons u.

B ew eg u n g der Stäbe in der Papierebene Schw ingungen in die R uhelage auftreten, deren E nergie alB Strahlung er­

scheint. W eiter w eist V f. au f die N otw endigkeit der Mit­

wirkung des Äthers hin in der V orstellung v o n Wh i t t a k e b u. a u f eine verein­

fachte Vorstellung vom Zustandekommen des liehtelektr. Effekts. (Proc. R oy. Soc.

Edinburgh 42. 143—46. 6/6. [6/5.] 1922.) Ky b o p o u l o s. L. Bede, B a s Reiben der Gefäßwand m it dem Glasstabe (Bemerkung zu der Erwiderung des Herrn F b ic k e ) . Vf. kommt auf die Erwiderung F b i c k e s (Ztschr.

f.Elektrochem. 2 8 . 365; G. 1 9 2 2 . H I. 1111) zurück; die Verss. mit MgNHJPO* zeigen deutlich, daß in dem F all, wo die G lassuspension .vorhanden war, die K rystalli- Bation ausblieb, während sie bei R eiben m it dem Gum miwischer eintrat. (Ztschr.

f. Elektrochem. 2 8 . 543. 1/12. [7/10.] 1922. .B a d Nauheim , Inst. f. Quellen­

forschung.) R e g l i n .

K. Jablozyfiski und F . J. W isniew ski, B a s Gesetz des Gleichgewichts fü r EleUrölyte. In einer früheren A rbeit (Sprawozd. Tow. N auk W . 1 9 1 8 . 351) stellten die Vff. an S telle der OSTWALDschen G leichung: — = K eine neue G leiehgew ichts-

«o

gleichung für E lektrolyte a u f : --- == K . A u f Grund kryoskop. M essungen wurden*/*

no

der Koeffizient K für K C l, NaCl u. LiC l berechnet u. erw ies sich nur für KCl konstant, während er für die beiden anderen Chloride mit der Konz, der L sg. stieg u. bei hohen Konzz. für L iC l sogar negative W erte annahm. D iese Tatsache wurde durch die Hydratation der Ionen erklärt. D ie Einführung der v a nt Ho f f- schen Korrektur für die Berechnung der Ionenzahl aus kryoskop. D aten führte zu einer bemerkenswerten Konstanz für R \ für K C l wurde K : 3,09, für N a C l: 3,10 u. für L iC l: 2,93 erhalten. D er Hydratationsgrad der Ionen wurde für K : 0, für Na': 3, für L i': 11 u. für C i : 0 Mol. H aO gefunden. A nalog verhält sich HCl.

Nach Annahme der Hydratation des Ions H' = 9 H 20 wird der G leichgew ichts­

koeffizient konstant K = 4,74.

Selbst für schw ache organ. Säuren, w ie CH3C 0 0 H , w ächst der aus dem Os t- WALDschen Gesetz abgeleitete K oeffizient K mit der Konz, der L sg. D ie von den W . aufgestellte Gleichung führt dagegen zu einem konstanten W ert für CH3C 0 0 H . S: 0,00504. Ferner wurde die Gleichung der Vff. auch an ebullioskop. D aten für SCI, N aCl u. L iC l geprüft. E s zeigte sich auch hier, daß die W erte für K mit der Konz, der L sgg. w achsen, für K Cl u. N aCl sogar in höherem Maße, als dies hei den kryoskop. Messungen der F all war. D ies läßt sich nur erklären, indem man fjjr i onen einen höheren Hydratationsgrad b ei 100° als bei 0° annimmt.

In Einklang damit steht die Tatsache, daß die A ssoziation der W asserm oleküle sich oit der Erhöhung der Temp. verringert u. nur einzelne W asserm oleküle eine hydra- tssierende Wrkg. ausüben. B ei Annahme der Hydratation b ei 100° für KCl: 4 H aO, für NaCl: 6,5 H aO u. für L iC l: 11 H aO wurden für KT konstante W erte, für KCl

£ = 2,11, für NaCl FT = 2,14, für L iC l K = 1,87 erhalten. Ri ist kleiner bed 100° als ei 2°, d. h. der Ionisationsgrad fällt mit der Erhöhung der Temp. D ies läßt sich nur damit erklären, daß der dielektr. K oeffizient des W . mit der Erhöhung der

72*

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1 0 6 0 A . Al l g e m e in e u n d p h y s i k a l is c h e Ch e m ie. 1 9 2 3 . I . Temp. geringer wird. D ie Vff. schliesen sub dieser T atsache, daß der Gleich­

gew ichtskoeffizient für W 8 s . L sgg. dem dielektr. K oeffizienten proportional ist, d. h.

K = tt'S (ce is t eine für jed es einzelne Salz konstante Größe). A u f Grund der Durchschnittswerte von K berechnen sie den Iouisationsgrad von K C l, N aC l u.

K C l bei verschiedenen Konzz. u. Tem pp. Schließlich w erden die auf Grund kryoskop. u. ebullioskop. D aten berechneten W erte von K für U N O , , N a N 0 „ K N O s u. C sN O s zusammengeBtellt. E s zeigte sich, daß der Gleichgewichtskoeffizient dieser N itrate u. der Sauerstoffsäuren überhaupt, mit der Erhöhung der Kons, kleiner wird. D ieses Verh. läßt sich durch A ssoziation der Ionen mit den un- dissoziierten T eilchen, sow ie der A ssoziation der undissoziierten T eilchen unter­

einander erklären. (Roczniki Chemji 1. 116—34. 1921. W arschau, Univ.-Inst. f.

anorgan. Chemie.) L o b ia .

S v a n te A rrh en iu s, E in ige Bemerkungen zu r Ghoshschen Theorie der Elektrolyt­

lösungen. Vf. w eist auf die vielen W idersprüche hin, w elche die Erfahrung gegen die Theorie von Gh o s h (Ztschr. f. physik. Ch. 9 8 . 211; C. 1921. III. 1055) erhebt N ach Ne k n s t ist die Fundam entalgleichung Gh o s h s, was den darin auftretenden Zahlenfaktor betrifft, Bedenken unterworfen. Hieraus folgert Vf., daß, wenn der Zahlenfaktor anscheinend stark unrichtig ist, die recht gute numer. Übereinstimmung der nach Gh o s h berechneten W erte mit den Beobachtungsdaten gänzlich verloren geht- (Ztschr. f. physik. Cb. 1 0 0 . '9 —35. 17/3. [Jan.] 1922. Stockholm.) Wolf.

H e r b e r t S ch ö n b o rn , Über die Beweglichkeit radioaktiver Ionen in der Bunsen- flamme. Gem essen wird die B ew eglichkeit der beim Zerfall von Th C entstehenden positiv geladenen Rückstoßatome ThC". In der Flam m e ein es Mekeibrenners sind zw ei durch W . gekühlte Elektroden übereinander angeordnet, von denen die obere netzförmig ausgebildet ist u. in Th-emauation aktiviert w erden kann, während die untere aus einem einfachen Röhrchen besteht. W ird die Elektrodenspannung derart angelegt, daß die beim Zerfall des radioakt. Nd. der oberen Elektrode entstehenden Rückstoßatome gegen d ie Flamm engase nach unten wandern, so können Bie die untere Elektrode erreichen, also durch ihren Zerfall im Elektroskop nachgew iesen werden, wenn ihre im Bereich des kleinsten Potentialgradienten erlangte Geschwindigkeit die Flamm eDgeschwindigkeit gerade übersteigt. Durch Messungen der Flammen- geBchwindigkeit u. der P otentialverteilung mittels Sonden läßt sich dann die Beweg­

lichkeit bestimmen. D ieselbe lie g t j e nach der Tem p. zw ischen 200 u. 400°, in Übereinstimm ung m it den von L u s b y für M etallionen in der Bunsenflamme gefun­

denen W erten. (Ztschr. f. P hysik 4 . 118—130. 1921.) SchöNBOBN.*

M a r ia H o r n y a k , Über Oberflächenionisation. U nter Verwendung der Meß­

anordnung u. Methode von Fo n o v it s (Sitzungsber. A kad. W iss. W ien 128. 5) prüfte Vf. die Beeinflussung der Form des F eldes in einem Plattenkondensator bei verschiedener Plattendistanz. Es zeigt sich, daß das F eld bei 11 cm Plattendistanz noch hinreichend gleichartig ist. Durch Variieren der Plattendistanz bei bestimmter R estreichw eite wurde versucht Oberflächenionisation zu erhalten. D ie Verss. zeigen hinsichtlich der A bhängigkeit der Kurvenform von Stromstärke u. dem Verhältnis R estreichw eite u. Plattendistanz, daß nur ungefähr bis zu 4 Volt/cm eine Über­

einstim m ung der K urven mit der theoretischen von Ru t h e b f o b d erhalten wird.

E s werden die B ew eglichkeiten der positiven u. negativen Ionen berechnet u. ge­

funden, daß von fast fünfmal so großer Plattendistanz als R eichw eite angefangen für ein Präparat, das auf 1,4 cm R eichw eite abgeschirmt, eine Stärke von ungefähr 68 e. s. E. hat, bei 10 bis 15 V olt Potentialdifferenz, mit anderweitig erhaltenen W erten befriedigende Übereinstimmung sich ergibt. Bei höheren Spannungen als 15 Volt ist die V oraussetzung, daß das Spannungsgefälle an der ionisierten Platte gleich N u ll wird, für die RüTHEBFOBDsche Theorie nicht mehr hinreichend erfüllt.

(Sitzungsber. Akad. W iss. W ien 1 3 0 . 135 —47. 27/1. 1921.) Wolf.

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1 9 2 3 . I . A . Al l g e m e in e u n d p h y s i k a l is c h e Ch e m ie. 1 0 6 1 W . R o m a n o ff, Über selektive A bsorption elektrischer W ellen in Dielektrika.

(Vgl. Ann. d. P h ysik 4 0 . 281; C. 1913. I. 1171.) V f. verm utet in den selektiven Absorptionen im G ebiete der elektr. W ellen E igenschw ingungen der Solvate sow ie komplizierterer molekularer Gruppen. D ie von ihm ausgearbeitete Methode eignet sich speziell für die Unters. Btark absorbierender Substanzen. D ie elektr. W ellen hatten eine sehr kleine Däm pfung von 0 ,0 1 —0,005. D er Vibrator wird vom H och­

spannungsstrom eines TESLA-Tranaformators erregt. Zum S ch u tte der D rähte gegen die unmittelbare W rkg. des TESLA-Transformators dient eine m etall. Schutzkammer.

Längs der Drähte verbreiten sich reine starke W ellen, deren P eriode von derjenigen des erregenden System s abhängt. Bringt man zw ischen die Drähte eine kleine Menge, einige Tropfen, des zu untersuchenden Dielektrikums, das die elektr. W ellen absor­

biert, so kann man aus seiner Erwärmung Schlüsse auf den A bsorptionskoeffizienten ziehen. Man erhält so allerdings keine absol. W erte des AbsorptionBkoeffizienten.

Die Erwärmung des Tropfens wird m ittels eines Therm oelem entes bestimm t; dieses bestand, um ehem. W rkgg. auszuschließen, aus einem m it Pt-R h verlöteten P t- Draht. D as W ellenlängeintervall betrug 57— 88 cm. Diarch schrittw eise V erlänge­

rung der W ellenlänge ist es m öglich, die Kurve, w elche die A bhängigkeit der Er­

wärmung des Dielektrikum s von der L änge der absorbierten W ellen darstellt, in diesem Intervall zu konstruieren. D a diese Erwärmung von der D äm pfung der absorbierten W elle abhängen kann, muß man das logarithm. Dämpfuugsdekrem ent der W elle bestimmen. A uch ist notw endig, um die Absorption der W ellen bei ver­

schiedener L änge zu vergleichen, die Erwärmung des Tropfens b ei ein n. derselben Energie der auf den Tropfen fallenden W elle zu m essen. Zu diesem Zw ecke war der Brücke des R esonators ein Therm oelem ent parallel geschaltet, dessen A ngaben proportional der Energie der im Meßresonator erregten W ellen waren. D a s Thermo­

element ist, um Störungen zu vermeiden, nich t im Bauche der elektr. Kraft, sondern in der Nähe der Brücke in einem solchen Abstand von dieser angebracht, daß die Absorption der W ellen durch das D ielektrikum noch genügend groß ist, um mittels eines empfindlichen DüBOlS-RuBENSachen Panzergalvanom eters gem essen zu werden.

Eine besondere Konstruktion des Therm oelem ents sorgte außer seiner L age für vollständige B eseitigung der schädlichen Reflexionen. D ie A bsorption w urde an den 5 Alkoholen: M cihyl-, Ä th yl-, P ro p yl-, Ieobutyl-, A m ylalkohol gem essen , die alle eine starke A bhängigkeit der Absorption von der W ellen län ge z e ig e n , w obei sich bei der Halb w eilenlänge von 285 mm offenbar ein G ebiet maximaler Absorption befindet. D ie sekundären Maxima zeigen eine A bhängigkeit vonader V orgeschichte des Alkohols, was Vf. au f einen verschiedenen ZustaDd der schw eren molekularen Gruppen sch ieb t, d ie bei diesen langen W ellen die E igenschw ingungen bedingen sollen. Schmale A bsorptionsstieifen treten in dem untersuchten W ellenlängegebiet nicht auf. D och ist selek tive A bsorption für alle 5 untersuchten A lkohole un­

zweifelhaft vorhanden. (Ann. d. P h ysik [4] 6 9 . 125— 46. 2/11. 1922. [1917.]

Moskau.) By k.

G. F . R o c h a t , Q uantitative S tudie über die binokulare Verschmelzung von Komplementärfarben. D ie bisherigen Verss. zu vergleiehsw eisen Studien der mono­

kularen u. binokularen Farbenm ischung leiden unter dem U m stand, daß der bino­

kulare u. der monokulare Vers. nich t unmittelbar aneinander schlossen, so daß der Farbenvergleich nach dem Gedächtnis gem aeht w erden mußte. Vf. gibt eine Anordnung an, w elche gestattet, daB gleich e Farbenpaar unmittelbar nacheinander monokular u. binokular zu betrachten. Meßbare Verbreiterung von Spektroskop- Bpalten gestattet die einzelnen Spektralfarben in einem meßbaren Verhältnis zu physiolog. W eiß zu m ischen. D ie folgenden Farbenpaare w urden so zusammen­

gesetzt: 585 p p (gelb) n. 485 p p (blau), 617 p p u. 489 p p , 656 p p u. 492 p p , 671 p p n. 493 p p . Farben, die bei monokularer Betrachtung komplementär sin d , bleiben

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1 0 6 2 A . Al l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e Ch e m ie. 1 9 2 3 . I.

es auch bei binokularer. D as M ischungsverhältnis zu W eiß ist in beiden Fällen nahezu das gleiche. D och gehört dazu bei binokularer Betrachtung im allgemeinen etw as mehr von der kurzw elligeren Komponente. D ie G leichartigkeit der Mischungs­

regeln in beiden Fällen spricht gegen die A uffassung, daß die physiolog. Farben­

mischung au f einem ehem. Prozeß in der Retina beruhe. In diesem F alle könnte eine M ischung von Farben auf den R etinen der beiden A ngen nich t stattfinden.

(A rehives nderland. bc. exakt, et nat. [3] 7 . 2 6 3—67. 1922. Groningen, U niv.) B y k . M . T s c h e r n in g , D ie Youngsche Theorie des Farbensehens. (Vgl. C. r. soc. de biologie 86 2 2 7 ; 0 . 1922. II. 550.) D ie photometr. Gläser benutzt V f. zum Studium der Farbenem pfindlichkeit. D ie YoUNGsche Theorie formuliert er so , daß heim Farbensehen gew isserm aßen drei voneinander unabhängige A ugen vorhanden sind, die bezw . R ot, Grün u. V iolett wahrnehmen. D as V iolettauge is t im Dunklen allein empfindlich. B ei abnehmender H elligk eit bleibt das G esichtsfeld des Violett­

auges unverändert, während sich diejenigen der beiden anderen zusammenziehen.

D aher erscheint bei schw acher B eleuchtung eine Flamm e in unmittelbarer Um­

gebung des Fixpunktes des A uges rot, in größerer Entfernung davon violett. W ie die Verss. zeigen, werden die Eindrücke des V iolettauges vom G ehirn etw as später perzipiert als die der beiden anderen. (A rehives neerland. sc. exakt, et nat. [3] 7.

4 5 0 —53. 1922. K openhagen) By k.

J, L ifs c h itz und G eo rg B e c k , Z u r Optik disperser Systeme. V. (IV. vgl.

Kolloid-Ztschr. 26. 58; C. 1 9 2 0 . III. 82.) Vff. berichtigen zunächst einige nicht im Ref. enthaltene Berechnungsirrtümer in T eil III. (Kolloid-Ztschr. 26. 10; C. 1920.

I. 547). Zur B eseitigung der U nstim m igkeiten über das Verh. von Arsentrisulfid- solen, die zw ischen ihren A ngaben u. denen von WlNTGEN bestand, unternommene Verss. ergaben, daß ein feiner B eschlag von Sulfiden an der Einfallsfläcbe des PULFBICH-Prismas die früheren Ergebnisse der Vff. gefälscht hatte. Vermeidung dieser Fehlerquelle führte zu recht befriedigender Ü bereinstim m ung mit WlNTGEN in den gem essenen W erten der D . u. der spezif. Refraktion. (Kolloid-Ztschr. 31.

1 3 — 15. Juli. [1 5 /5 .] 1922. Groningen, Univ.) Beh k le.

S . C o rn u b ert, M olekulare Brechung und D ispersion. (Vgl. Rev. gön. des Sciences pures et appl. 33. 432; C. 1 9 2 3 . I. 569.) Vf. bespricht zunächst die Störenden E inflüsse a u f die molekulare Brechung infolge der K onst. der Verhb. Es werden an H and der A rbeiten von Be ü h l, Eis e n l o h k, v . Au w e k s, Land olt, WlLLSTÄTTEK usw . die Einflüsse verschiedener A rten konjugierter Doppelbindungen u. konjugierter dreifacher Bindungen diskutiert, die sich durch Anwachsen der Brechung u. D ispersion äußern. W eiter führt V f. Material an über die Einww.

von elektroncgativen R adikalen, R ingschließung, D oppelgruppen. A us den Ergeb­

nissen folgert V f., daß eine Erhöhung der molekularen Brechung auf ein konju­

giertes System, einen D reiring, einen Vierring oder eine halbcyclische Doppelbin­

dung vom T ypus C H , schließen läßt. B ei Nichterhöhung darf auf Fehlen konjugierter D oppelbindungen nicht geschlossen werden. In diesem Sinne hält Vf. K onstitutionsklärungen in fraglichen F ällen für m öglich. Schließlich erörtert Vf. die M öglichkeit, tautomere G em ische w ie K eto-Enolgleichgew icbte oder Pseudo- säure-Säuregleicbgew ichte refraktometr. zu analysieren. Im allgemeinen scheint die Refraktometrie zwar nicht sehr empfindlich zu sein, jed och zusammen mit den anderen Methoden zur Klärung der Tautomerieverhältniase beizutragen. (Rev. gda.

des Sciences pures et appl. 3 3 . 471— 83. 15/8. 1922.) Llndnek. G. S z iv e s s y , Über die Temperaturabhängigkeit der D ispersion der magnetischen Doppelbrechung. (Vgl. Ann. der P h y sik [4] 6 8 . 127; C. 1923. I. 568.) D ie Temp-- A bhängigkeit der D ispersion der m agnetischen D oppelbrechung bildet eine weitere M öglichkeit zur P rüfung der LANGEViNschen Theorie der magnetischen Doppel­

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1 9 2 3 . I . A . Al l g e m e in e u n d p h y s i k a l is c h e Ch e m ie. 1 0 6 3

brechung. F ü r d ie COTTON - MOUTON Bche K o n sta n te G so ll das HAVELOCKsche Gesetz: G = 7» s gelten, wo n der Brechungsindex, ). die W ellen län ge, 7»

w K

eine von der N atur u. der Temp. der F l. abhängende Konstante ist. N acb L a n g e - vin sollte h th S (xk absol. Temp., ö D.) b ei derselben F l. für alle Tempp. u. W ellen ­ längen denselben W ert haben. D ie Prüfung wurde an N itrobenzol durchgefübrt, das sieb durch sein großes C für genaue Messungen besonders eignet. D a es nicht anging die Temp. der F l. länger als ‘/s Stde. konstant zu halten, wurde die Temp.

bei konstant gehaltener W ellenlänge variiert. Zur V erwendung kamen die W ellen ­ längen 486, 540, 589, 620, 656 fipt. D ie Best. des Br^phungsindex u. seiner Temp.- Abhängigkeit wurde für 486, 589 n. 656 fifji durebgeführt; die den übrigen W ellen ­ längen entsprechenden W erte w urden durch Interpolation erm ittelt. D ie C o t t o n - MOüTONsche K onstante nimmt nach den Messungen des V f. für alle W ellenlängen schneller zu, als die LANGEVlNsche m olekulare Orientierungstheorie verlangt. D ie Dispersion der magnet. D oppelbrechung gehorcht bei allen Tempp. dem H a v e l o c k - schen Gesetz. D ie LANGEVlNsche T heorie vermag die T em p.-A bhängigkeit der Dispersion nicht richtig w iederzugeben. (Ann. der P hysik [4] 6 9 . 231—40. 16/11.

[26/5.] 1922. Münster, P hysikal. Inst. d. U niv.) B y k . G eorges A. dDima, B eitrag zum S tu diu m der photoelektrischen W irkung an Metdllverbinäungen. Vf. hat den photoelektr. E ffekt an Verbb. von M etallen ver­

schiedener Valen,z mit elektronegativen Elem enten untersucht. (Tabelle im Original.) Die Verb. mit der höheren Valenz des Metalls erzeugt den kleineren photoelektr.

Effekt. D ie Leitfähigkeit erhöht die Em ission nicht, Pi>Oä z. B. mit besserer L eit­

fähigkeit w ie P bO , hat eine niedrigere photoelektr. Emission als letztere. D ie höheren Oxyde zeigen die Erscheinung der Ermüdung nicht; dagegen ermüden die niederen Oxyde rasch, vielleich t durch eine oberflächliche Oxydation. M oO , zeigt unter Einw.

des ultravioletten L ichts eine Erhöhung des photoelektr. Effekts unter U m schlag der Farbe in violett; wahrscheinlich findet eine B ed. statt. (Bulet. SocietaJ. de

§tiinte din Cluj 1. 63—64. Dezem ber [14/4.] 1921.- Cluj [Rumänien], U niv.) Ju n g. L. H a m b u r g e r , Über Euminescenzcen.tra u n d Ä nderungen des Gasdruckes bei elektrischen E ntladungen in Spektralröhren. I. (Vgl. Ztsehr. f. w iss. Photographie, Photophysik u. Photochem ie 1 8 . 1; C. 1 9 1 8 . II. 1013.) Beim D urchgang elektr.

Entladungen durch eine Spektralröhre wurden an den Anoden, bezw . an der Kathode Änderungen des Gasdruckes beobachtet. D ieser D ruekeffekt is t hauptsächlich zu­

rückzuführen au f die verschiedene Zahl der M olekeln, die bei der Entladung der positiven u. negativen Ionen an Anodo u. Kathode entstehen. D er elektr. W ind spielt dabei so gu t w ie gar keine R olle. E ine physikal. D eutung der Faktoren, die den Druckeffekt (A p ) verursachen, erscheint m öglich, A p ist abhängig von den elektr. Variabein, vom Gasdruck u. der Art des Gases, d. h. die Größe def D ruck­

unterschiede verändert sich mit der Zahl, M., Ladung u. B ew eglichkeit der positiven u. negativen Ionen. — In der leuchtenden positiven Säule kommen mit M. beladene positive u. negative Ionen vor w ie auch in erheblicher M. Elektronen, w elch letztere hauptsächlich den Strom transportieren. — D ie für A p abgeleiteten theoret. Formeln werden an den experim entellen Ergebnissen geprüft u. bilden au f dem G ebiete der ElektrolumineBcenz ein e Stütze für die A nschauungen von Ch i l d (Physical R eview [2] 15. 3 3 ; C. 1 9 2 1 . I. 757) bezw. Fr a nCk u. He r z (Physikal. Ztsehr. 2 0 . 132;

C. 1919, III. 145). — D ie katalyt. Eigenschaften werden durch die äußeren E lek ­ tronen des Atoms bestimmt, u. die Erfahrungen auf opt. Gebiet bestätigen die Zulässigkeit der A nnahm e von gelockerten Zuständen b ei der Theorie der Katalyse.

(Ztsehr. f. Elektrochem . 2 8 . 545—53. 1/12. [12/10.] 1922. D ordrecht) Be h r l e. L u d w ig S c h ille r , Dimensionsbetrachlungen unter Zugrundelegung des Gleich- i'efteilungssatzes. U nter H inw eis au f die B edeutung der Dimensionsbetrachtungen

(8)

1 0 6 4 A . Al l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e Ch e m ie. 1 9 2 3 . I.

als heurist. Prinzip zum A ufsuchen von G esetzm äßigkeiten wird gezeigt, daß man durch Dimensionierung des A t.-G ew . als Masse (Masse des Atoms) u. der Temp.

als Energie (eines Freiheitsgrades des Atoms d. h, unter Zugrundelegung des Gleich­

verteilungssatzes) so auf ein e A nzahl w ichtiger Gesetzm äßigkeiten geführt wird:

DüLONG-PETiTsches Gesetz, Wi e d e m a n n- Fü a n zsehes Gesetz, Cr o m p t o n-Wa l d e n-

a • ^ -v»

sehe E egel usw. Z w ei neue Beziehungen •— —— = Konst. u. a . 2 . A = Konst., (cc Ausdehnungskoeffizient, JS1 Schmelzwärme, (j spezif. "Wärme) werden aufgestellt, die für eine Anzahl fester E lem ente (Pb, Cd, Au, K, Co, Cu, N a, A g, Sn, Bi) gute Ü bereinstim m ung mit der Erfahrung zeigen. (Ztschr. f. P h ysik 6. 159—62. 23/5.

[24/3.] 1921; Physikal. Ber. 3. 1199. Kef. Sc h il l e r.) Pf l ü c k e. W . H erz, Über Verdampfungswärmen. D ie von Y o u n g (Proc. K. Dublin Soc. 12. 374) m itgeteilten A ngaben über die Verdam pfungswärm en bei wechselnden Tempp. liefern ein B eisp iel für die T heorie der übereinstimmenden Zustände, indem die Quotienten aus den VerdampfuDgswärmen bei gleichen Bruchteilen der krit.

Tempp. eine vortreffliche Konstanz ergeben. A us einer T abelle ißt diese Konstanz ersichtlich. A uch ist die Differenz

A

aus z w e i hintereinander kommenden Quotienten

A

= d. h. Verdampfungswärme : Temperatur konstant, u. in der Nähe der krit. Temp. werden die D ifferenzen größer. D ieses Verh. zeigen P entan, Hexan u.

andere KW -stoffe, sow ie Chlor-, Brom- u. Jodbenzol, CClA, Zinnchlorid, Äthyläther, M e th y l, Ä th yl- u. P ro p y lfo rm ia t, M ethyl-, Ä th yl- u. P ropylacetat, -propionat u.

b u tyra t u. M e th y l, Ä th yl- u. Propylalkohol. Mit steigendem Mol.-Gew. tritt inner­

halb der ß e ih e n eine geringe Abnahme für

A

auf. A bw eichend ist das Verh. der E ssigsäure, bei der die Verdampfungswärme zw ischen 293—403'* zunimmt, erst dann erfolgt der A bfall. D iese A nom alie hängt mit den A ssoziationserscheinungen der Essigsäure zusammen. (Ztschr. f. anorg. u. allg. Ch. 124. 5 6 - 5 8 . 21/9. [19/6.] 1922.

Breslau, U niv.) J u n g .

J . E . V e r s c h a ffe lt, D ie Verlängerung der D am pfdruckkurve u n d vom „ Durch­

messer1' Gemäß der G leichung von VAN DEE Wa a l s werden die D .D . der koexi­

stierenden P hasen oberhalb des krit. Punktes konjugiert imaginär. Ihr Mittelwert ist also reell, und der „D urchm esser“ der Grenzkurve besitzt eine reelle Verlängerung.

D ie Ordinate des Durchmessers strebt für T = oo dem W ert 0 zu, so daß das Gesetz des geradlinigen Durchmessers jen seits der krit. Temp. einen Übergang zu negativen Ordinaten zur F o lg e haben würde. — D ie Dampfdruckkurve besitzt eben­

falls eine reelle Verlängerung, die bis ins U nendliche reicht. N ach der von VAN DEE Wa a l sgegebenen empir. Form el würde ein M aximalwert asym ptot. erreicht. (Pbysica.

2. 143—45. 1922; P h ysik al. Ber. 3. 1 1 9 1 - 9 2 . E ef. He n n i n g.) , Pfl ü c k e. Hn'gh S. T a y lo r , K a ta lyse u n d K atalysatoren bei chemischen Prozessen. Zu­

sam m enfassende Darst. des im T itel genannten Problems. 1. E in le itu n g : Kataly­

satoren werden im V erlauf der katalysierten B k. ehem. nicht, w ohl aber physikal.

an der Oberfläche verändert, w as durch einige Photographien erläutert wird. Be­

zü glich der W irkungsw eise ist Vf. der Ansicht, daß z. B. bei der Hydrierung des Ä thylens das N i vorübergehend mit den reagierenden Gasen labile Anlagerungs- verbb. bildet. 2. Methoden zu r Aufsuchung von K atalysatoren. In einer Tabelle w erden die w ichtigsten katalysierbaren ß k k . mit den dazugehörigen Katalysatoren aufgezählt u. erläutert. 3. D ie Form der Katalysatoren-, Trägersubstanzen. Es wird betont, daß bei festen K atalysatoren m öglichst große Oberfläche ein wesentlicher Faktor is t, u. eine Reihe von Trägersubstanzen aufgezählt. 4. H ierauf gibt Vf.

eine Ü bersicht über die Theorien der K a ta lyse u. bespricht zum Schluß noch die katalysatorenfördernden Substanzen u. die K atalysatorengifte. (Journ. Franklin.

In st. 194. 1 - 2 7 . Juli [23/2.] 1922. Princeton, U niv.) MAEK"

(9)

1923. I. B. A n o r g a n i s c h e C h em ie . 1 0 6 5

B. A n o rg a n isch e C hem ie.

F. M a rtin und 0 . F a c h s , Über die Gewinnung von Schwefeldioxyd aus E r d ­ alkalisulfaten u n d E isen bezw. E isensulfid. Fe bewirkt als R eduktionsm ittel bei E rd - alkalisulfaten einen vorteilhaften V erlauf der Bk. E s oxydiert sich bis zum E isen­

oxyd u. bindet das Erdalkalioxyd, so daß das energiearmere F errit enstebt. — Bei den Veras, wurde das Subetanzgem iseh in einem Porzellanschiffchen im elektr. Ofen in einem konstanten N,-Stronq erhitzt u. die Menge des SO, durch Absorption in gemessener J-L sg. ermittelt. Um den zeitlichen V erlauf zu verfolgen, wurde eine bestimmte Menge J in die Vorlage aus einer aufgesetzten Bürette zufließen gelassen n. die Entfärbung abgew aitet. — D ie Best. des im Rückstand gebliebenen Sulfids erfolgte durch D est. in Ggw . von SnC l, zur Vermeidung der Zers, des H ,S durch Fe'". Der in NaOH aufgefangene H ,S wurde durch EiDgießen in angesäuerte J- Lag.

u. Zurücktitrieren des Ü berschusses bestimm t (vgl. App. im Original). In alkal.

Lsg. wird H ,S b is zur H ,S 04 oxydiert; die sulfidhaltige NaOH wurde deshalb vor dem Eingießen in die J-L sg. durch H ,S 04 fast neutralisiert. — Dureh Einw. hin­

reichend bemessenen F e ist vollständige Red der Erdalkalisulfate zu Sulfid zu er­

zielen; die Einw. beginnt bei Tempp. w esentlich unter den für C erforderlichen.

Die Red. ist b ei CaSOt, b ei etw a 750°, bei S rS O t bei etwa 850*, b ei B a S O , bei etwa 950° .in einer halben Stde. vollständig. — W endet man zur vollständigen Red.

sicht ausreichende M engen F e u. um rund 150° höhere Tempp. an, so tritt B. von SO, in rascher Rk. ein. D as Optimum der A usbeute an SO, lieg t für C aS04 bei CaS04 -j- 16/j5 F e mit theoret. 80% SO,, für SrS 04 bei S rS 0 4 -f- % F e m it tbeoret.

83,9“/0 SO,. — B ei der E inw . von Fe bilden sieh Ferrite von gu t definierter Zus.:

BCaO*2Fe,03; 2 S iO - F e ,0 „ ; B a O » F e,O s. — V on dieser Zus. iat das Optimum der Ausbeute u. die Zus. d es R ückstandes abhängig. — D ieser enthält neben dem Ferrit überschüssiges Sulfat u. Sulfid bei Anwendung von w enig F e innerhalb der Grenzen beim Ca S 04 von 0 —ls/16, bei S rS 04 von 0 —% F e auf 1 Mol. Sulfat. Er enthält bei gesteigertem Zusatz neben dem Ferrit Erdalkalisulfid u. F eS, beim C aS 04 innerhalb der Grenzen 10/16 — 11/e » Leim S rS 0 4 % — % F e auf 1 Mol. Sulfat, bei weiterhin gesteigertem Fe-Zusatz F eS u. FeO neben Ferrit bei C a S 04 innerhalb

“/«—10/ji beim S rS 04 innerhalb F e a u f 1 Mol. Sulfat. Für die G renzw erte w/t bezw. % tritt vollständige Red. zu Sulfid eia. — D ie Einw. von F eS a u f E rd - alkalisulfate unter Entw. von SO, erw eist sieh als w esentliche, rasch verlaufende Teilrk. Für die techn. Anwendung erscheint auch P yrit unter Fe,O a-Zusatz brauch­

bar. — In geringem Maße tritt die B . von elementarem S ein; beim C a S 04 beträgt die Ausbeute etwa Vs des SO,, beim S rS 04 w eniger. — Für d ie techn. Anwendung ist die Tatsache bedeutsam, daß die Erdalkaliferrite mit reduzierenden Gasen zu metall. Fe nebst freiem Erdalkalioxyd reduziert werden können. D ie freien B asen können mit h. W . ausgezogen bezw, ausgeschlem m t werden. D ie im Rückstand befindlichen R este von Ecdalkalisulfat werden zu Sulfid reduziert, es b ild et sich FeS; der S wird also dem zw eiten Prozeß restlos zugeführt. (Ztschr. f. anorg. u.

a%. Ch. 1 2 5 . 307— 48. 18/12. [31/5.] 1922. Darmstadt, Tecbn. Hochseh.) Ju n g. G. B r e d ig und J. M ic h e l, Z u r chemischen K in etik der Überchlorsäure u n d ihrer Salze. (Vgl. auch J. Mic h e l, Dissertation, K arlsruhe 1921.) D ie R eaktionsgeschw indig­

keit bei der Red. was. Überchlorsäure durch T i"‘ u. Mo"', sow ie durch Cr" in salzsaurer u' aehwefelsaurer L sg. wurde gem essen. Im F alle des T i ist die G eschwindigkeit Proportional der ersten P otenz der Konz., sow ohl des Ti"', w ie des Perchlorates bezw.

8er Überchloraäure. D ie Konz, der H ,S 0 4 oder HCl hat in verd. L sgg. derselben our geringen Einfluß, ihr Einfluß steigt von einer gew issen Säurekonz, an ungefähr huear mit dieser. D ie Form der kinet. G leichung ist von v iel niedrigerer Ordnung, als sie von der Bruttork. verlangt wurde. E s muß daher hier eine die Gesch windig-

(10)

1 0 6 6 B . An o r g a n is c h e Ch e m ie. 1 9 2 3 . I.

k eit bestimmende Stufenrk. von niedrigerer Ordnung angenommen werden. Die Reaktionsgeschwindigkeit der T i-W rkg. steigt pro 10° Temperaturerhöhung auf un­

gefäh r den dreifachen Wort. (Ztschr. f. physik. Ch. 1 0 0 . 124 — 38. 17/3- 1922.

Karlsruhe, T echn. H ochscb.) WOLF.

R o sc o e G. D ic k in so n , D ie K rysta llstru k tu r des P hosphonium jodids. (Vgl. Journ.

Americ. Cliem. Soc. 4 4 . 276; C. 1 9 2 2 . III. 27.) U nter Benutzung von LAUEschen Photogrammen untersuchte Vf. m ittels R öntgenstrahlen die Krystallstruktur deB regulär erscheinenden, tatsächlich jedoch tetragonalen P H4J. D ie Ergebnisse der Röntgenaufnahm en fuhren dazu, in der E inheit 6,34 X 6,34 X 4,62 1 . P-Atome bei (000) u. ( 7 ,7 ,0 ) u. J-A tom e b ei (07» w) u. ( 7 ,0 ü ) anzunehm en, wo u sehr nahe 0,40 ist. Eine einfachere Struktur läßt sich zur W iedergabe der VersueliBergeb- nisse nicht finden. A u f die Ä hnlichkeit der K rystallstruktur mit derjenigen des N H4C1-unterhalb 184° wird hingew iesen. (Journ. Americ. Chem. Soe. 4 4 . 1489 —97.

Ju li. [1/5.] 1922. Pasadena [Californien], T echnol. Inst.) Böttger. E n g e n S t o ll, D ie D ispersion der L u f t u n d ihrer H auptbestandteile im Spektral- in tervall: 4 3 8 8 —9 2 2 4 A .-E . B ei allen genauen W ellenlängenbestim m ungen ist die genaue K enntnis der Refraktion u. Dispersion der Luft unentbehrlich, u. für Serien- theoret. A rbeiten dient sie zur B erechnung der Vakuum weilenlängen u. damit der W ellenzahlen. D ie M essungen wurden nach der jAM mschen Refraktometermethode ausgeführt. D ie Best. des absol. B rechungsexponenten erfordert dabei außer der genauen Kenntnis der D ruekvariation, der Temp. des V ersuchsgases u. der LäDge der Reiraktom eterröhren, insbesondere die Ermittlung der Zahl der Interferenzen für d ie verschiedenen W ellenlängen bei der betreffenden D ruckänderung. Doch läßt sich d ie Erm ittlung der D ispersion w esentlich vereinfachen, w enn man nur für e in e einzige W ellenlänge ein e A hsolutbest. des BrechuDgsexponenten ausführt. Die M essungen wurden teils mit Laboratorium s-, teils m it G artenluft ausgeführt. Die M ittelwerte der Beobachtungen ergaben als D ispersionsverlauf die Formel:

(«0 - i y 60 • 107 == 2871,87 + — a in fx).

D ie der Gartenluft angehörenden A bsolutw erte übertreffen die in Laboratoriumsluft um 2— 3 E inheiten in der ersten D ezim ale des R efraktionswertes (n0 — 1) • 107, was auch in den K onstanten der beiden nahezu äquivalenten Dispersionsformeln zum Ausdruck kommt. D ie nahezu konstante W ertdifferenz ist dem in Laboratoriums­

gegenüber Gartenluft verminderten 0 ,- u. entsprechend erhöhtem CO,-Gebalt zu­

zuschreiben. Mit der gleichen Anordnung u. Methode wurden die Dispersions- m essungen der drei Hauptbestandteile der atmosphär. Luft 0 , , JV, u. CO, vor­

genomm en. D ie erreichte G enauigkeit von (n0 — 1) beträgt für die AbBolutbest.

etw a 0,02% , für d ie R elativbest. (D ispersionsm essuug) etw a 0,01% . (Ann. der Physik

[4] 6 9 . 8 1 - 1 1 1 . 2/11. [Juni.] 1922. Zürich, Univ.) B yk.

U m b e r to S b o r g i und X e lio F e r r i, Über B orate. D a s System (N H i)i O-Bi Oi-H10 (bei 4 50 u n d 90"). D as Studium dieses System s bei 0°, 10° u. 30° hatte die Existenz stabiler Verbb. vom T ypus 1-5-8 u. 1-2-4 zu T age gefördert, u. bei 60° wurde D o ch

ein e von der Zus. 1-4-6 gefunden. B ei 45° haben sieb nun alle drei erwähnten Zuss. als stabil erw iesen. D ie V erhältnisse sind in einem Zustandsdiagramm wieder­

gegeben. B ei 90'* erwies sich die Untere, als noch w esentlich schwieriger, doch ließen sich auch hier m it Sicherheit die 3 Verbb. 1-5-8 , 1-2-4 u. 1-4-6 feststellen.

(A tti R. Accad. dei L in cei, Roma [5] 31. I. 324—29. 23/4.* [5/3.]' 1922, Pisa,

U niv.) Mark.

J o h n M arsh a l l , D ie Quantentheorie des sekundären Wasserstoffspektrums. Vf.

b e tr a c h te t d ie S p ek tra llin ien , d ie a u sg esa n d t w erdeD , w en n ein E lek tron ein e Bahn um z w e i A n zie h u n g szen tren b esch reib t, in d em er d ie a llg em ein en Annahm en der

(11)

1923. I. B . A n o r g a n i s c h e C h em ie 1 0 6 7 Quantentheorie von So m m e r f e l d u. Wil s o n zugrunde leg t u. die Zentren ruhend anuimmt. D ie Annahm en entsprechen einem W asserstoffm olekül, w elch es ein Elektron verloren hat u. dessen anderes um die positiven K erne kreist. V f. b e­

handelt das Problem allgem ein mathemat. u. faßt so das vorliegende Untersuehungs- material zusammen. D ie ausführlich w iedergegebenen Berechnungen vgl. im Original. (Proc. B oy. Soe. Edinburgh 42. 2 4 7 - 5 6 . 6/7. [18/3.] 1922 ) Ky r o p o u l o s.

V. K o h ls c h ü tt e r und K . S t e c k , Z u r K enntnis topochemischcr Reaktionen:

Über die K rysta llb ild u n g in kolloiden M etallen. D ie Vff. untersuchen, ob in kolloi­

den Systemen bei A usschaltung ehem. Zwischenvorgänge K rystallb. beobachtet werden kann und ob, bezw . mit welchem Effekt die K rystallb. hervorgerufen wird.

Durch ausgedehnte system at. U nterss. mit geochützten Solen unter A nw endung von LEischem A g, Collargol und Elektrargol, m it ungeschützten Solen (A g-Sol nach Kohlschütter, A u-Sol nach Do n a u [Monatshefte f. Chemie 2 6 . 525; C. 1 8 0 5 . II. 21.]) und den entsprechenden unter W . aufgehobenen G elen wird festgestellt, daß in reinen ungeschützten A u-Solen, die außer den in ihren M ieellen u. in der intermicellaren F l. vorhandenen geringen Mengen von A g' bezw . A u' keine Frem d­

stoffe enthalten, sow ie in ihren unter W . verwahrten G elen selbst in langen Zeiten keine erkennbare K rystallb. stattfindet. — V erss., bei denen die Einw. von Fe"' u. Ag' auf koagulierte G ele u. andere Bildungsform en des A g studiert wurdeD, b e ­ weisen, daß auf dem U m w ege über die umkehrbaren Rkk. A g -j- Fe'" A g' + Fe"

u. Ag -f- Ag- A g , Silber von mkr. nicht erkennbarer krystalliner Beschaffen­

heit bei gew öhnlicher Temp. in ausgebildete K rystalle um gew andelt w erden kann;

dabei scheint die erstere Kk. deutlich die wirksamere zu sein. D ie K rystallb. in kolloiden M etalllsgg. erscheint als sehr charakterist. Äußerung einer interm icellaren ehem. Umsetzung. — A uch bei der Red. von A g--L sgg. mit Fe", die vorübergehend kolloiddisperses M etall liefern, bilden Bich innerhalb eines gew issen K onzentrations- gebietes krystalline Form en. D ie K rystallb. erfolgt nicht durch Zusammenschluß kleiner krystalliner T eilch en , sondern durch eine ehem. „R eifungs“rk. infolge E in ­ beziehung des A g der M ieellen in die angeführten umkehrbaren Rkk., w obei dem topochem. Moment der räum licben Zasammendrängung der R eaktionskom ponenten m u. an den kolloiden T eilchen w ahrscheinlich sow ohl für den E intritt der Rk.

ab auch die spezif. A usbildungsform des krystallinen A g m aßgebende Bedeutung zukommt. — D ie Krystallisationsform en des A g wurden an verschiedenen Oxyden u. Sulfiden beobachtet. A n C u ,0 in AgNO„ traten bei n. L sg. nach einigen Min., bei ‘/io n- Lsg. nach einigen Stdn. schon mit bloßem A uge sichtbare, feine Fäden vou weißglänzendem A g auf, die von den O xydulaggregaten m it einer m ittleren Anfangsgeschwindigkeit von ca. 0,3 mm in 5 Min. in die L sg . hineinwuchsen.

Ähnlich reagierten unter anderen B eS, C u,S; ZnO, PbO; deutliche Polyederb. bei ZuO, u. PbS. Änderungen der Konz, wirken au f die Größe der G ebilde, nicht auf die typ. Form; bei erhöhter Temp. erfolgen die A g-A usscheidungen rascher. B ei sämtlichen Verss. geht die A g-A usseheidung von einem festen Körper aus u. wird io die Lsg. getragen. D ie oft beträchtliche A g-A bscheidung is t im V erhältnis zu den angewendeteh Substanzm engen rein ehem. nicht zu erklären; die AbBchei- dungaform erinnert an die vielfach durch E lektrolyse erhaltene. Am C u ,0 konnte wiesen werden, daß die Fortsetzung der rein ehem. Rk. au f eine E K . zurück- zufiihren ist, die durch den Konzentrationsunterschied an Ag- unm ittelbar am festen über gegenüber der L sg. entsteht, sei es "durch Adsorption, sei es durch Ver­

armung infolge einer anfänglichen ehem. A usscheidung. (Ztsehr. f. Elektroehem .

« . 5 5 4 -6 8 . 1/12. [14/10.] 1922. Bern, U niv.) Re g l i n. W. E. R in g e r , Beobachtungen, betreffend die Strahlung der Kalium salze und

“ er die Frage, ob Caesium radioaktiv is t. E s is t überraschend, daß in der R eihe er Alkalien im G egensatz zu den Erdalkalien das Elem ent m it dem höchsten A t.-

(12)

1 0 6 8 B . An o r g a n is c h e Ch e m ie. 1 9 2 3 . I, Gew. Cs nicht radioaktiv ißt, w ohl aber die leichteren Elem ente K u. Rb. Die Strahlung des C s, falls vorhanden, dürfte sehr w eich sein. Vf. trifft deshalb eine Anordnung, die auch sehr w eiche Strahlen berücksichtigt. Jedoch gelingt es ihm nicht, eine A ktivität von Cs naehzuw eisen. A us pbysiolog. Gründen vermutet Vf.

eine Beeinflussung der A ktivität des K durch Fe. D och auch in dieser Beziehung sind die Verss. negativ. D ie A ktivität des K4Fe(CN)„ u. K sFe(CN), ist wie die des K Cl dem K-Gehalt genau proportional, u. mötall. F e eder N i in Blättchenform hat keinen spezif. Einfluß auf die Strahlung des K. D ie schw ache Radioaktivität, die man regelm äßig an käuflichen Cs-Salzen beobachtet; ist auf radioaktive Ver­

unreinigungen zurückzuführen, da sie verschw indet, w enn man in der Lsg. Ndd. von Fe(OH)s , CuS oder B a S 04 erzeugt. (Archives nderland. sc. exact. et nat. [3] 7.

4 3 1 —40. 1922. Utrecht, Univ.) By k.

A . S m it s , D a s elektromotorische Verhalten des A lum inium s. A n tw o rt auf die E rw ideru n g des H errn A . Günther - Schulze. Vf. w endet sich nochmals gegen die Theorie von Gü n t h e r-Sc h u l z e (Ztschr. f. Elektroehem . 2 7 . 523; C. 1 9 2 2 . I. 1223) u. b etont, daß seine R esultate nicht für u. auch nich t gegen die Annahme eines Oxydhäutchens von. molekularer D ick e, das die Elektronen durchläßt, sprechen.

(Ztschr. f. Elektroehem. 2 8 . 543r-45. 1/12. [15/10.] 1922. Amsterdam, Univ.) Reglin. G. U rb a in , ü ber das K eltiu m , Elem ent der Atom num m er 72. Gegenüber Co s t e r u. He v e s y (Nature U l . 78; C. 1 9 2 3 . I. 1005), die das Element 72 als von ihnen entdeckt u. m it dem Namen H a fn iu m bezeichnen, hält V f. nach von ihm a.

von Da u v i l l i e r ausgeführten röntgenspektrograph. Unteres, daran fest, daß die Priorität der Entdeckung ihm u. Da u v i l l i e r gebühre, die das Element 72 als erste als K eltiu m b e z e ic h n te n u. wovon Co s t e r u. He v e s y bloß zum erstenmal eine es in größerer M enge enthaltende Substanz in H änden gehabt hätten. Zum N achw eis der Priorität erfolgt die besondere F eststellung, daß die von D auvillier im Zirkon bestätigten L inien des Elem ents 72 sich au^h in Präparaten aus den früheren keltium haltigen Fraktionen finden. L etztere enthalten kein Zr, so daß k eine V erw echslung m it dessen L inien vorliegen kann. D er Grund, daß das Elem ent 72 als vierw ertig die dreiw ertigen seltenen E id en nicht begleiten könne, ist gegenüber der T atsache, daß es eben doch vorliegt, nicht stichhaltig. (C. r.

d. l ’A cad. des Sciences 1 7 6 . 469—70. 19/2.*) Behble. H . M. H a n s e n und S. W ern er, D a s optische Spektrum des Hafniums. Vff.

haben während des Fortschritts der Arbeit von Co s t e r u. He v e s y (Nature 111.

78; C. 1 9 2 3 I. 1005) eine große Zahl von deren Präparaten in der Region 25C0 bis 3500 Ä. spektrograph. gem essen. D ie S pektia wurden von einem gewöhnlichen K ohlebogen erzeugt, w obei die Salze sich an der Kathode befanden. In einer Probe von ca. 90°/0 an Hafnium (festgestellt durch Röntgenstrahlenanalyse) waren dessen L inien die intensivsten, u. diese sind in einem in te n siv e n Spektrum von gereinigtem Zr n i c h t sichtbar. Von den L inien, die Ur b a i n bezw. Da uvillier

(vgl. vorst. R e f) dem von ÜRBAIN entdeckten Elem ent Keltium zusehreiben, konnte au f den pbotograph. Platten nicht die leiseste Spur entdeckt werden. Obgleich die von Co s t e r ü . He v e s y benutzten A usgangsm ineralien eine beträchtliche Menge seltener Erden enthielten, so konnten doch neben Hafnium in den Präparaten nur Zr u. T i Spektroskop, gefunden werden. Schon frühere Forscher, w ie Bachem (Diss.

Bonn 1910), erhielten im Zr-Spektrum schw ache Linien, die sieh jetzt als einige der hervorstechendsten H afnium linien erw eisen. (Nature 111. 322. 10/3. [23/2.] Kopen­

hagen, U niv., Inst. f. theoret. Physik.) Beh b l e. D, C o ste r , H a fn iu m , ein neues Elem ent. A n Betrachtungen über die Atom- Struktur, bezw. die Quantenzahlen der Elektronen der einzelnen Elemente zeigt Vf., w ie Bo h r zum Schluß komm t, daß das neue Elem ent 72 nicht zu den seltenen Erden gehören könne, die mit 71 (Lutetium) abschließen, sondern ein Homologes des

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1923. I. B . An o r g a n is c h e Ch e m ie. 1 0 6 9 Ti, Zr u. Th sein m üsse. A u f diese Ü berlegungen hin begann V f. in G em einschaft mit V. H e v e s y U nterss., um das Element 72 in Zr-Mineralien aufzufinden, wozu Böntgenspekira von Mineralien vsrschiedenen Ursprunges aufgenom meu wurden.

Es gelang dabei, L inien der L -Serie aufzunebmen u. auszumessen. D er Hafnium­

gehalt der Präparate wurde durch Zugabe einer bekannten M enge Ta (Ordnungs­

zahl 73) u. Vergleich der Intensität der Ta- u. Hafniumlinien festgestellt. Es konnte Hafnium von solcher B einheit erhalten werden, daß nur Zr als B eim engung vorlag.

Das opt. Spektrum nahmen H a n s e n u. W e r n e r (vorst. Ref.) auf. Ferner wurde gänzlich hafniumfreies Zr gew onnen. (Chem. W eekblad 2 0 . 122—23. 10/3. [25/2.]

Kopenhagen.) B e h b l e .

D C oster und G. v . H e v e s y , Über das Elem ent der A tom zahl 72. D ie A us­

führungen decken sich m it denen des vorat. Ref. (Naturwissenschaften 11. 133.

23/2. [31/1.] 1922. Kopenhagen, U niv., Inst. f. theoret. Physik.) Be h r l e. D. Coster und G. v . H e v e s y , Über das neue E lem ent H afn iu m . Vff. schätzen den Hafniumgehalt der Erdkruste auf mehr als 1 Teil" auf 100000 u. polemisieren gegen die A uffassung von Ur b a i n u. Da u v i l l ie r, daß Hafnium mit Keltium iden­

tisch sei, w obei die A usführungen sich m it denen des zw eitvorst. Ref. decken.

(Nature 111. 252. 2 4 /2 . [9/2.] K openhagen.) Be h r l e. T. E. T h o ip e , H afn iu m und T ita n . In einer histor. Ü bersieht w ird gezeigt, daß schon lange vermutet w ird , daß in verschiedenen Titanm ineralien das T i mit einem unentdeckten Element zusammen vorkäm e, worauf w ohl auch die Tatsache znrüekgeht, daß bis 1885 das A t.-G ew . des T i um 2 Einheiten zu hoch gefunden n. angenommen war. In diesem Zusammenhang teilt Vf. mit, daß ein bei Menaccan (Cornwallis) gefundenes Mineral Menaccanit, in dem daß jetzt T i genannte Elem ent zuerst entdeckt u. damals Menachin genannt wurde, unzw eifelhaft ähnlichen Cha­

rakter hat w ie ein schwarzer Eisensand aus N eu seeland, in dem Sc ott eine Sub­

stanz fand, die er als w ahrscheinlich identisch mit einem Oxyd des H afn iu m s an­

sieht. (Nature 111. 252. 24/2. W hinfield, Salcombe, South Devon.) Be h r l e. H. G ieseler, Serienzusammenhänge im Bogenspektrum des Chroms. (Vgl. La n dA, Ztschr. f. Physik 5. 2 3 1 ; C. 192L. III. 1342.) D ie LANDfiiche Theorie des anomalen ZEEMAN-Effektes wird am Cr geprüft. D ie Messungen der Effekte wurden zur Hauptsache an einer Cr-Aufnahme. gem acht, die von S. Po p o w an der großen Gitteraufstellung des Tübinger Physikal. Institutes ausgeführt worden war. D ie Aufnahme war in L uft g em a ch t A ls Elektroden dienten Kohlenlam ellen, die in einer Schmelze von A gN O a u. Chromnitrat gekocht worden waren. D ie Stärke des Magnetfeldes betrug 3 7 7 5 0 Gauss. E ine zw eite Aufnahme hat Vf. selbst an dem gleichen Gitter u. zwar im Vakuum gemacht. A ls Elektroden dienten diesmal Metallplättchen aus einer M ischung aus Cr- u. M g-Pulver. D a die Autnahm e w eit lichtschwächer war als die POPOWsche, so wurde sie mehr zur Orientierung b e­

nutzt. Als Lichtquelle für eine dritte Aufnahme ohne Magnetfeld diente eine Abreißfunkenlampe m it Elektroden aus Cr-Metall. D ie Aufnahme wurde in Hj unter geringem Druck gemacht, um das Auftreten von Banden zu vermeiden. D ie Übereinstimmung der gem essenen ZEEMAN-Effekte mit der LANDfeschen Theorie ist namentlich bei den Gliedern m it niederer Quantenzahl eine sehr gute. (Ann. der physik [4] 6 9. 147— 60. 2/1 1 . [19/6.] 1922. Tübingen.) B y k .

T rank E. E . G erm ann, E in neues H y d r a t des U ranylnitrats. D ie D . der was.

Lngg. von (UOj)(NOa)j wurde pyknometr. bei 24° in ihrer A bhängigkeit von der Konz, ermittelt. Für die einzelnen Konzz. wurden alsdann nach dem Verf. der berm. Analyse Abkühlurigs- u. Erwärmungskurven aufgenom m en, aus denen die xistenz eines Ikositetrahydrats vom Uranylnitrat hergeleitet wird [(UOs)(N 03V IH,0], D ie Verh. entsteht spontan bei etwa —35° u. zers. sieh unterhalb —20°.

egenüber der Annahme von Ho w e s (P hysical R eview 6 . 195. [1915]), daß das

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steht noch ein unbekanntes Prod., F. Aus dem Monobromester m it sd. Nachdem die Rk. im Sonnenlicht eingeleitet ist, wird geschmolzenes K -A eetat zugesetzt u. bei

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