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Stahl und Eisen, Jg. 38, Nr. 47

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Leiter des

^wirtschaftlichen Teiles Generalsekretär Dr. W. B e u m e r , G esdiaitsfGhrer der Nordw estlichen Gruppe 4 e s V ereins deutscher E isen - und Stahl-

industrieller.

TAHL ID EI

Z E I T S C H R I F T

Leiter des

technischen Teiles

I > r . O n g . 0. P c t e r s e n

Geschäftslührer Vereins deutscher

EisenhGttenleute

FÜR D A S D E U T S C H E E IS E N H Ü T T E N W E S E N .

N r . 4 7 . 2 1 . N o v e m b e r 1 9 1 8 . 3 8 . jah rgan g.

D ie E isen in d u strie Italiens unter dem K rieg e1).

V o n D r. ju r. et p h il. E m i l J a c o b in B e rlin . A U g e m e in e s . D ie ita lie n isc h e E is e n - u n d S ta h l-

• * V in d u strie n im m t u n te r den g le ich e n Gew erbs- zw eigcn der europäischen G ro ß m ä ch te d ie le tzte S te lle ein. Ih r U m fa n g und ih re L e is tu n g s fä h ig k e it m üssen besonders b eim V e rg le ich e m it der an erster S te lle in E u ro p a stehenden deutschen E is e n in d u s trie un­

a nse h n lich erscheinen. B e tru g doch im le tzte n F r ie ­ densjahre (1913) d ie Roheisengew innung im deutschen Z ollg e b ie te 19,3 M illio n e n t, in I ta lie n dagegen n u r 426 7 0 0 1, u nd die S tah le rze u g un g in jenem 18,9 M i l li ­ onen t, in I ta lie n n u r 933 500 t. T ro tzd e m h a t m an gerade in D e u tsc h la n d v o n jeher besonderen A n t e il an der ita lie n isc h e n E is e n in d u s trie zu nehmeip V e r ­ anlassu n g gehabt. D e u tsc h la n d lieferte im Ja h re 1913 den M engen nach n ic h t w eniger a ls 22 % des f ü r I ta lie n überragend w ichtig en Bedarfs an S c h ro tt, A lt - und B ru ch eisen , über 32 % der ita lie n isch e n E in fu h r an R o h e is e n , fa s t 55 % der E in fu h r an bearbeitetem E is e n u nd S ta h l sowie sch lie ß lic h fa st 54 % seines E in fu h rb e d a rfe s an K e sse ln , M aschinen u n d M aschinenteilen. W ä h re n d des K rie g e s g ilt , da unsere E in f u h r n ach I ta lie n gehemmt- b le ib t, die deutsche A n te iln a h m e v o r a lle m dem w eiteren V e r ­ la u fe der E n tw ic k lu n g , die etwa seit 1902 m it größ erer J) n ie folgenden Ausführungen — als Quellen haben neben Angaben aus zahlreichen vom Verfasser regelmäßig

■durohgesehenen wirtschaftlichen und politischen Naoh- riobtcnblättern die am Schlüsse aufgeführten Sohriften und Zeitsohriftenaufsätze gedient — beschränken sieh auf die italienische Eisen- und Stahlindustrie im engeren Sinne (Industria mineraria e mctallurgioa), behandeln also die Versorgung m it Eisenerzen (eigener Erzbergbau und E r z ­ einfuhr) und Sohrott, die Gowinnung von Roheisen, die Darstellung von sohmiedbarem Eisen und Rohstahl sowie schließlich nooh die Herstellung der sogenannten W alz­

werkserzeugnisse. N icht in diesen Rahmen fällt demnaoh die gesamte weiterverarbeitende Eisen- und Stahlindustrie (Industria meocanica), die Herstellung von Eisen- und Stahlwaren,’ von Gesohossen, Artillerie- und sonstigem Kriegsgerät aller A rt, die Maschinen- und Kraftwagen­

industrie, die Fabrikation von Schiffbaustoffon usw. D a ­ m it entfällt für die Betrachtung aber auch Art, Maß und Richtung der gerade im Kriege stark angewachsenen E in ­ fuhr von Fertigerzeugnissen aller A rt aus Eisen und Stahl.

Hierüber hat der Verfasser unter dom T ite l „D ie Entw ick­

lung der italienischen Kriegsindustrie“ in der Beilago

„A us der Kriegsw irtschaft“ zur Nr. 24 der Zeitschrift

„Kriegsam t. Amtliohe Mitteilungen und Naohrichten“

vorn 26. Ju li 1917 Näheres berichtet. (Vgl. St. u. E. 1917, 23. Aug., S. 780/1.)

S tä rk e eingesetzt h atte u nd bereits im le tzte n J a h r­

fü n f t v o r K rieg sau sb ruch durch den verm ehrten R üst.ungsbcdarf auß erord en tlich geförd ert w orden w ar, um sich dann volle n d s in folg e der ita lie n isch e n K rie g sb e te ilip u n g zu einem sprunghaften, w o hl bei­

spiellosen A u fsch w ü n g e zu gestalten. D ab e i b le ib t das besondere A u ge n m e rk d a ra u f g erich tet, w ie es der ita lie n isch e n E ise n - und S ta h lin d u s trie gelungen is t, sich den B ed ü rfnissen der K rie g s z e it anzupassen u n d auch n u r einigerm aßen der S ch w ie rig k e ite n H e r r zu werden, die ih r bei der v e rän d erten p o litisc h e n L a g e und bei den m it zunehm ender K rie g sd a u e r fa s t u n ü b e rw in d lich werdenden V erkehrsschtvierig- ke ite n aus ih re r A b h ä n g ig k e it von frem d er E in fu h r erwachsen. D ie A b h ä n g ig k e it v o m A u sla n d e , der

¡Mangel einer n a tü rlic h e n V eran k e ru n g im eigenen L a n d e b ild e t ü b e rh a u p t das ausgeprägte M e rk m a l f ü r d ie ita lie n isc h e S chw e rin d ustrie . I h r sta rk e r E in fu h rb e d a rf an R ohstoffen, Zw isehenerzeugnissen u n d F e rtig fa b rik a te n , zu dessen D e c k u n g gerade' D e u tsc h la n d , m it im m e rh in erheblichen M engen ab e r auch O esterreich-U n g arn beigetragen hat, is t oben bereits angedeutet w orden u nd w ird sp ä te r des näheren behandelt. ¡Nur eines A b h ä n g ig k e its­

grundes, a lle rd in g s des u rsp rü n g lic h ste n und in der T a t a lle s entscheidenden, s o ll ;\n dieser S te lle vorw eg E rw ä h n u n g geschehen, n ä m lic h des fa s t v ö llig e n M an g els an eigenen in d ustrie b ra uch b a re n B re n n - und H eizstoffen. I ta lie n b e s itz t g a r k e in e S te in k o h le (die etwa 1000 t betragende jä h rlic h e G ew inn u ng is t n ic h t der E rw ä h n u n g w ert); die F ö rd e ru n g v o n B ra u n k o h le n is t zw a r v o n k n a p p 700 000 t im le tzte n F rie d e n sja h re 1913 u n te r dem D ru c k e der K rie g s n o t a u f etw a 1% M illio n e n t im Ja h re 1917 angew achsen, doch b le ib t ih re Bed eu tu ng Belbst bei v e rvie lfa c h te n Fö rd erm eng en g e rin g 1), da sie fü r die besondere V erw e n d u n g im H ü tten w esen , bei der

1) Die Italiener setzen auf iliro Braunkohlenförderang große Hoffnungen. Sie reohnen in weiterer Zukunft m it jährlich etwa 8 bis 10 Millionen t. D am it wollen sie dann etwa 4 Millionen t Steinkohlen ihrer jährlich rd. 10 M illi­

onen, t betragenden Einfu h r ersetzen. Ein e weitere M in­

derung dieser Einfuhr versprechen sie sieh von der ge­

steigerten Verwendung di-r unter Ausnutzung der Wasser­

kräfte des Landes zu gewinnenden Elektrizität, besonders für elektrisohe Beleuchtung und zur Elektrifizierung der Bahnen und des Hochofenbetriebes.

X L V II. 3, 144

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1074 S ta h l u n d Eison. D ie E isenindustrie Ita lie n s unter dem Kriege. 38. Ja h rg . N r. 47.

G asgew innung sow ie bei der H e izu n g v o n K e sse ln f ü r L o k o m o tiv e n u n d D am p fsch iffe g a r n ic h t in F ra g e kom m en, f ü r die allgem einen in d u s trie lle n Zw ecke aber wegen ih re r sehr geringen H e iz k r a ft einen im m e r n u r u n zu lä n g lich e n B e h e lf d a rste lle n können. B is a uf einen geringen A n te il m uß Ita lie n also seinen B re n n sto ffb e d a rf d u rch E in fu h r v o n S te in ko h le n decken. Sein jä h rlic h e r V e rb ra u c h an solchen s te llte sich im F rie d e n (1913) a u f 10,8 M i l l i ­ onen t, w ovon E n g la n d zw a r den w eitaus g röß te n T e il, n ä m lic h 86 % , D e u tsc h la n d aber auch im m e rh in 9 % lieferte. D ie B e te ilig u n g anderer L ä n d e r, n a­

m e n tlic h auch K o rd a m e rik a s , an der K o h le n z u fu h r, f ie l dagegen n ic h t in s G ew ich t. D ie w ährend des K rie g e s eingetretenc K o h le n n o t Ita lie n s is t w o h l die bekannteste E rs c h e in u n g in der in te rn a tio n a le n K rie g s w irts c h a ft. E s w ir d nachgerade im m e r un ­ e rk lä rlic h e r, w ie cs bisher im m e r w ieder gelungen is t, einen Z usam m enbruch f ü r d ie H a u p tk o h le n ­ ve rb rau ch e r, I n d u s trie u n d Eisenbahnen, zu v e r­

meiden. D e n n die K o h l e n e i n f u h r b e tru g

1914 1915 1916 1917

in Millionen t

0,8 7,8 8 5,3

I m Ja h re 1914 b lie b sie also tro tz d e u tlich e r N e ig u n g zu m R ü ck g ä n g e noch z ie m lic h regelm äßig, ging 1915 w e se n tlich z u rü c k , stieg 1916 zw a r w ieder unw esent­

lic h , sa n k d a fü r aber 1917 u m so m ehr. D iesen K ü c k g a n g im ganzen haben a uch d ie im Ja h re 1916 besonders sta rk e n , in zw isch e n jedoch w ieder ab- g e fla u tc n B em ü h un g en der V erein ig te n S taaten v o n N o rd a m e rik a u m die ita lie n is c h e K o h le n b e lie fe ru n g n ic h t zu v e rh in d e rn v e rm och t. A u c h im laufenden Ja h re 1918 v e rs c h ä rft sic h d er R ü c k g a n g der E in fu h r a lle m A n sch e in e nach noch w eiter. S o b e tru g z. B . d ie m o n a tlic h e K o h le n b e lie fe ru n g , die im D u r c h ­ s c h n itt des Ja h re s 1917 noch im m e r etw a 440 000 t e rre ic h t h atte , im F e b ru a r 1918 n u r 350 000 t. D a b e i d ü rfte tro tz a lle r V erh a n d lu n g e n m it E n g la n d , F r a n k ­ re ich u n d den V e re in ig te n S taa te n gerade neuerdings am w enigsten A u s s ic h t a u f Besserung bestehen, w o­

f ü r die im M o n a t A p r i l d. J. n otw e nd ig gewordene

„ R e v is io n z u m S ch le ch te re n “ der b isherigen K o h le n ­ abkom m en m it E n g la n d u n d F ra n k re ic h einen ersten d e u tlich e n Bew eis lie fe rte . A ls U rsa ch e n dieser u n ­ z u lä n g lic h e n K o h le n b e lie fe ru n g b rauchen n u r die frü h z e itig im K r ie g e fü h lb a r gewordene K n a p p h e it a n S c h iffs ra u m , d ie geradezu in s U n g eh eu erlich e gestiegenen S c h iffsfra c h te n , v o r a lle m aber d ie a ls F o lg e n der deutschen Seesperre eingetretene V e r - kehrsunsächerheit, die V ersen kun g en v o n K o h le n ­ la d u n g e n u n d S c h iffe n u n d d er u na u fh a ltsa m e

» w eitere R ü c k g a n g des S chiffsra u m e s e rw äh nt zu werden. A u c h a u f d ie d u rch d ie ü b erm äß ig e I n ­ ansp ru ch nah m e der u n zu lä n g lic h e n V e rk e h rs m itte l ve ru rsa ch te n S c h w ie rig k e ite n der K o h le n v e rte ilu n g im L a n d e v o n den E in fu h rh ä fe n aus sei hingew iesen, ein U m sta n d , der v o r a lle m f ü r die n ic h t in der N ä h e der K ü s te gelegenen in d u s trie lle n W e rk e in s G e w ich t f ä l lt . D a ß bei der K o h le n z u te ilu n g n u n gerade die E is e n - und S ta h lin d u s trie in a lle re rste r L in ie v o rzug s­

w eise b ed acht w urde, w a r bei ih re m im höchsten G rad e krie g sw ic h tig e n G epräge z w a r'v c n vorn herein eine se lb stve rstä nd lich e N o tw e n d ig k e it gewesen; ze it­

weise, se it M itte 1917 w a h rsch e in lich ständ ig , w aren sogar die gesam ten K o hlenm en g en der im S ta a ts­

a u ftra g arbeitenden K rie g s in d u s trie u n d den E is e n ­ bahnen Vorbehalten u n d der P riv a tv e rb ra u c h b lie b ohne jede, auch im V e rh ä ltn is n u r geringe B e rü c k ­ sich tig u n g . T ro tzd e m h atte u nd h a t auch die E is e n - u n d S ta h lin d u s trie u n te r der K o h le n k n a p p h e it sta rk zu leiden, insofern a ls sicherem Vernehm en nach selbst sie zeitw eilig e Betriebsein schrän ku n gen n ic h t h a t ver­

m eiden kön ne n . Je d e n fa lls m uß sie die V erw end u n g v o n K o h le n in der H a u p tsac h e a u f besondere, d u rch k e in e E rs a tz s to ffe zu erreichenden Zw ecke be­

sch ränken und is t im üb rig en gezwungen, M itte l zu ersinnen, b ra u c h b a r zu m achen lin d ve rm e h rt anzuw enden, d u rch die eine w enigstens teilw eise U n a b h ä n g ig k e it v o n der K o h le e rre ich t w erden könnte. H ie rb e i k o m m t, u m v o n der u nzu lä n g lich e n V erw e n d u n g v o n B ra u n k o h le u nd H o lz ganz zu schw eigen, in der H a u p tsa c h e die aus der w eißen K o h le , der W a s s e r k r a f t , gewennene elektrische K r a f t in B e tra c h t. I n der T a t h a t deren, H e ra n zie h u n g , zu m a l in dem w äh rend des K rie g e s a u ß e ro rd e n tlich verm ehrten U m fang e, gerade auch der E is e n - u n d S ta h lin d u s trie w irksa m e H ilf e gebracht. Ita lie n , u n d zw a r Bowohl G b e rita lie n in seinem A lp e n g e b ie t a ls auch M it t e lit a lic n m it dem A p enninengebiet, is t reich an W asserkräften . E in e n ic h t geringe, w ä h re n d des K rie g e s gesteigerte Z a h l v o n K ra ftw e rk e n v e r­

sorgen m it H ilf e g u t ausgebcuter V erteilu ng sn etze­

e le k trisc h e r F e rn le itu n g e n auch entfernter liegende­

in d u s trie lle W e rk e m it E l e k t r i z i t ä t . B e re its irre Ja h re 1913 h a tte an der gesam ten B e t r ie b s k r a ft v o n 173 000 P S , m it der a lle E is e n - und Stahlw erke- arbeiteten, die e le ktrische K r a f t m it 34 CCO P S einers A n t e il v o n 19 %. W ie hoch dieser A n t e il in zw isch e n gestiegen ist* lä ß t sich ziffe rn m ä ß ig noch n ic h t er­

m itte ln . Besondere E rw ä h n u n g v e rd ie n t die zu ­ nehm ende V erw e nd u n g der E le k t r iz it ä t im H ü tte n ­ betriebe. D e n n w äh rend die Z a h l der E l e k t r o - lr o c h ö f e n v o n zw eien im Ja h re 1915 a u f neun z u E n d e 1916 stieg, b e tru g die Z a h l der E l e k t r o - s t a h l ö f e n im Ja h re 1910 erst zw ei, 1912 bereits sechs, 1315 aber sehen 20 und 1917 (im August)>

sogar 34. I m Ja h re 1915 erreichte d ie H e rs te llu n g v o n E le k tr o s ta h l doch im m e rh in ' schon 25COO t (gegen a lle rd in g s 985 CCO t M a rtin - und Bessem er­

sta h l) u n d ebenso w urden im Ja h re 1916 v o n den.

im L a n d e erzeugten 4 C 00C 0 t R o heisen 10 400 t in e le ktrisch e n Oefen gewannen. E s is t v o n besonderer k rie g s w irts c h a ftlic h e r Bed eu tu ng , gerade diese V e r­

w endung e le k trisc h e r K r a f t in der ita lie n isc h e n H ü tte n in d u s trie w äh rend der ferneren K rie g s d a u e r u n d nach dem K rie g e w e ite r zu verfolgen. Jeden­

f a lls erhoffen gerade auch in dieser R ic h tu n g d ie ita lie n isc h e n E ise n - und S ta h lin d u s trie lle n eine groß e E n tw ic k lu n g . E in e solche h e rbeizuführen, b ild e t einen w esentlichen T e il ih re r w irts c h a fts p o litis d en A b sic h te n , die im ü brigen, w ie gerade neuerdings-

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21. N ovem ber 1918. D ie Eisenindustrie Ita lie n s unter dem Kriege. S ta h l u n d E isen. 1015 m it echt ita lie n is c h e r H o c h tra b e n h e it b eton t w ird ,

d a ra u f abzielen, sich aus der A b h ä n g ig k e it v c m A u s ­ la n d w enigstens f ü r die Z e it nach dem K rie g e zu befreien. N a tu rg e m ä ß haben sich diese Bestrebungen d er ita lie n isc h e n S ch w e rin d u strie zu beschränken a uf die U n a b h ä n g ig k e it v o m B ezüge frem der H a lb - u nd F e rtig e rze u g nisse aus E is e n u nd S ta h l. D e n n in ­ sow eit b le ib t d ie A b h ä n g ig k e it v o m A u s la n d e jeder­

z e it bestehen, a ls e in m a l d ie E isen erze des ita lie n i­

schen Bodens n iem als und bei w eitem n ic h t v ö llig z u r D e c k u n g des Bedarfes ausreichen, zu m ändern die einzuführende S te in ko h le tro tz a lle r noch so w e it gediehenen B ra u n k o h le n fö rd e ru n g s- u n d E le k - trisierungsbestrebungen n ic h t en tb ehrt w erden kann.

O b fre ilic h s c h lie ß lic h auch eine w eitere A b h ä n g ig ­ k e it der ita lie n isch e n S ch w e rin d u strie , n ä m lich die von frem dem G elde, in absehbarer Z e it w ird a b ­ g e lö st werden können, is t nach dem heutigen sta rke n und noch wachsenden E in flü s s e besonders des fra n ­ zösischen, aber a uch des a m e rikan ische n und eng­

lisc h e n G e ld m a rk te s zu m m indesten sehr zw eifelhaft.

E is e n e r z e u n d S c h r o t t a ls R o h s t o f f e d e r E is e n g e w in n u n g . D ie ita lie n isc h e n E is e n e r z e haben z w a r einen hohen E is e n g e h a lt (bis zu 66 % , d u rc h s c h n ittlic h etw a 50 % ), ih re V o rk o m m e n sin d jedoch so -wenig u m fan g reich , daß Ita lie n als eisen­

arm es L a n d zu gelten h at. D ie E r z g e w i n n u n g betru g (in ru n d e n Z iffe rn )

19X8 1914 1915 1916

H a l b j a h r

600 000 1 700 000 1 680 000 1 942 000 1 520 0001 D a z u k o m m t noch die G e w in n u n g von M a n g a n ­ e r z e n . D ie se h a t erst w ie d e rim K rie g e einen nennens­

w erten U m fa n g gewonnen. I n den Ja h re n .v o rh e r w a r der A b b a u der im m e rh in n ic h t u nerheblichen V o rk o m m e n s ta rk zurückgegangen, n ä m lich in der Z e it v o n 1910 bis 1913 bei Eisen m ang an erzen v o n fa s t 26 000 t a u f eine sta tis tis c h n ic h t m ehr erfaßte geringe M enge u n d bei reinen M anganerzen v o n über 42 000 t a u f noch n ic h t 2000 t. V e ru rs a c h t w a r dieser R ü c k g a n g d u rch die sta rke E in fu h r englischen u nd deutschen M anganeisens, die die A u sn u tzu n g der eigenen M anganerze unlohnend gem acht h atte (vgl. unten). D e r K r ie g n u n h a t h ie rin eine Aen deru n g gebracht. D e n n an m ang an haltig en E ise n ­ erzen w u rd e n 1916 bereits w ieder 4400 t u n d im Ja h re 1917 sog ar 4800 t, an reinen M anganerzen 1915 w ieder fa s t 13 000 t , 1916 schon über 18 000 t u n d im Ja h re 1917 nahezu 25 000 t gewonnen. In sg e sa m t e rg ib t sich also eine re c h t b e trä c h tlic h e Steig eru ng der E rzg e w in n u n g w ährend des K rie g e s 1). S ie w u rd e sow ohl durch

1) Besonder© Erwähnung verdient in diesem Z u ­ sammenhänge die im Ju li 1917 erfolgte Gründung einer Aktiengesellschaft „Sooietl Italiana ricerche minerarie“ , die ihren S itz in Genua hat und deren Einlage von 1 Million Lire je zur H älfte von der „ J lv a “ und den „ A lti Forni di l ’iombino“ aufgebracht ist. Zweck der Gesellschaft ist neben dem Erzhandel hauptsächlich, Fundstätten für Eisen- und Manganerze, Schwefelkiese, K a lk und sonstige fü r die Eisenindustrio notwendigen Mineralien aufzu­

suchen, zu erwerben und abzubauen, auch solche außer­

halb Italiens.

stä rke re A u sb e u tu n g • der a lte n L a g e rs tä tte n als auch durch A u fs c h lie ß u n g neuer L a g e r erreicht.

D ie w eitaus ertragreichsten F u n d stä tte n liegen im O stte ile der In sel E lb a . D o r t w erden d u rc h s c h n ittlic h 89 % der ita lie n isch e n E ise n e rze gewonnen. D ie fa s t g anz dem S ta a te gehörenden G ruben sin d seit 1899 einer einzigen G e se llsc h a ft z u r A u sbe u tu ng überlassen. B is zum Kriegsbegänn w a r die F ö rd e ru n g gesetzlich a uf tOOCCO t jä h rlic h b esch rän kt. W ä h re n d des K rie g e s kon nte diese B e schrä n ku n g u m so eher fa lle n gelassen werden, als die frü h e r v ie l u m stritte n e F ra g e , ob der E r z ­ v o r r a t a u f E lb a w irk lic h insgesam t n u r 7

/2

M illio n e n t betrage und daher im Ja h re 1918 e rsch öp ft sein werde, w o hl e n d g ü ltig zugunsten einer noch lange v orh alten d en L e istu n g sfä h ig k e it der G ruben en t­

schieden sein dürfte. D ie w ichtig ste n E rzg ru b e n sin d die von R io bei R io M a rin a (O lig is t und H ä m a tit) u nd d ie von R io A lb a n o ( L im c n it und H ä m a tit), beide an der O stküste, sow ie die v o n C a la m ita an der S ü d k ü s te ( H ä m a tit und M agnetit). A u c h a u f dem gegenüberliegenden toskanischen Fe stlan d e tritt, ein bedeutendes E ise n e rzvo rkom m e n in der P r o v in z Grosseto bei M assa M a r ittim a auf, das v o r dem K rie g e v o n einer H a m b u rg e r F irm a abgebaut wurde.

V o n anderen, klein eren E rz la g e rn is t das ertrags­

reichste das v o n H u r r a a u f S ard in ie n , m it dessen A b b a u erst w enige Ja h re v o r dem K rie g e begonnen w urde u nd a u f das die Ita lie n e r neuerdings ganz besondere H o ffn u n g e n setzen (F ö rd e ru n g 1916 2 0 0 0 0 t, 1917 w a h rsch e in lich m indestens 175 000 t).

D es w eiteren kom m en in B e tra c h t d ie lom bardischen G ru b e n bei B e rg a m o u nd B re sc ia (F örd e ru n g 1916 zusam m en 23 000 t), ferner d ie bei C o rs in c llo in der P ro v in z L u c c a sow ie die piem cntesischen im C h iu - s e lla ta l (B e zirk Ivrea) u n d im oberen A o sta ta l.

D iese le tzte n , besonders reichen u nd reinerzigen (M agnetit-) G ru b e n haben, nachdem die früh eren A b b au sch w ie rig ke ite n d u rch erst neuerdings v o ll­

endete V erke h rsa n la g e n überw unden worden sind, eine gewisse Z u ku n ft.

I ta lie n h atte frü h e r, noch bis etw a 1902, im ganzen U m fa n g e seiner G ew inn u ng eine E i s e n e r z ­ a u s f u h r , da das L a n d keine H ü tte n w e rk e besaß.

D a r in h a t sich aber m it d er E n tw ic k lu n g einer ita lie n isc h e n H ü tte n in d u s trie ein v ö llig e r U m schw ung vollzogen. W u rd e n im D u rc h s c h n itt der Ja h re 1899 bis 1903 noch jä h r lic h 68 000 t Eisenerze ausgeführt, so w aren es im D u r c h s c h n itt der Ja h re 1904 bis 1908 n u r noch 16 000 t. S ch o n etw a ein J a h r fü n ft v o r dem K rie g e w u rd e dann aber diese A u s fu h r n ic h t n u r fa s t v ö llig eingestellt, Eondern sogar von einer w achsenden E r z e i n f u h r abgelöst. Im Ja h re 1912 z. B . bezog I ta lie n (in runden Z iffern)

au« t

B e lg ie n 6 400

F ra n k re ic h 1 500

G roßbritannien 6 700

D e u tsc h la n d 1 600

Insgesamt 16 200 W ä h re n d des K rie g e s sin d diese E rz e in fu h re n jedoch a u f eine M indestm enge zurückgegangen u n d be-

(4)

1076 S tah l und Eison. D ie Eisenindustrie Ita lien s unter dem Kriege. 38. Ja h rg . N r. 47.

sch ränken sich in der H a u p tsa c h e a u f M anganerze.

So w u rden im Ja h re 1915 n u r k n a p p 12 000 t E rz e u n d d avo n ü b er zw ei D r it t e l M anganerze, u nd im Ja h re 1916 ü b e rh a u p t n u r 1 1 5 0 0 t M anganerze ein gefü h rt. D ieser R ü c k g a n g der E ise n e rze in fu h r w urde einerseits d u rch d ie gesteigerte eigene E r z ­ förd e ru n g , anderseits d u rch die verm ehrte E in fu h r von A lte ise n ersetzt.1

S c h lie ß lic h m öge noch einer a lte n A u fg a o e E r ­ w ähnung geschehen, an deren L ö s u n g die Ita lie n e r w ährend des K rie g e s erneut herangetreten sin d , der A u sn u tzu n g des e is e n h a lt ig e n K ü s t e n s a n d e s vu lka n isch e n U rsp ru n g es, w ie er sich in ungeheuren M engen besonders an der K ü s te bei R e m fin d e t.

D ie K ie d e rsc lim e lzu n g diese^ K üstensandes m a ch t S ch w ie rig ke ite n . N euerdings w erden d a m it v o n der e lektro sid erurg ischen G e se llscha ft in R o m S ch m e lz­

versuche im e le ktrisc h e n Ofen gem acht.

W ie schon angedeutet, is t B r u c h e is e n (A lteisen , S c h ro tt) als R o h s to ff f ü r die ita lie n isc h e H ü tte n ­ in d u s trie v o n ganz besonderer Bedeutung. Sehr d e u tlic h k a n n dies aus der T atsa ch e ersehen werden, daß die der gesam ten, 1,3 M illio n e n t betragenden italienischen ; E rze u g u n g v o n F lu ß eisen u n d S ta h l im Ja h re 1916 zug ru n de liegenden R o h sto ffe zu m ehr a ls 58 % (0,8 M illio n e n t) aus S c h ro tt u n d n u r zu etw a 4 2 % (0,6 M illio n e n t) aus R oheisen be­

standen. F ü r einen d e ra rtig großen B e d a rf kon nten n a tü rlic h d ie aus dem eigenen L a n d e sich ergebenden E is e n - und S ta h la b fä lle n ic h t ausreichen, sondern es m u ß te eine sta rk e E in f u h r hin zu kom m en . D iese is t entsprechend der E n tw ic k lu n g der ita lie n isch e n W e rk e v o n 1 4 8 0 0 0 1 im Ja h re 1901 a u f über 416 0 0 0 1 im Ja h re 1909 angewachsen. I n den darauffolgenden Ja h re n is t sie dann a lle rd in g s w ieder etwas herunter- gegangen. Im letzten F rie d e n sja h re 1913 b e tru g die S c h ro tte in fu h r über 326 000 t. D a v o n en tfiel der g rö ß te A n te il, n ä m lic h 24 % , z w a r a u f F ra n k re ic h , der zw e itg rö ß te , 22.% oder 72 000 t, aber bereits a u f D e u tsch lan d . A n d r itt e r S te lle fo lg te dann die S chw eiz m it ru n d 48 000 t. D ie S c h ro tte in fu h r aus E n g la n d , die bis zum Ja h re 1900 noch an erster S te ile gestanden h atte, w a r bis z u m Ja h re 1913, w o sie n u r noch 10 000 t b e tn ig , u n b e trä c h tlic h ge­

worden. D ie m it K rie g sb e g in n n aturgem äß eintretendo S tö ru n g der B ru ch e ise n e in fu h r w a r w o h l einer der ‘ U m stän de, d ie d e n ita lie n is c lie n E is e n m a rk ta m s c h w e r- sten getroffen haben. I m Ja h re 1914 kon n te n n u r etw a 259 000 t u n d 1915 im m e r noch erst 266 000 t e in g e fü h rt werden. W ie s ta rk dam als die N o t w ar,

') Nach neueren Nachrichten (in dor „Metallurgia Italiana“ , wiedergegeben in der Londoner „Iron-and Coal Tjades Review“ 1918, 16. Aug.) soll allerdings die E in ­ fuhr von Manganerz nach Italien im Jahro 1916 29925 t und im Jahre 1917 21538 t betragen haben. (Vgl.

Nachrichten für Handel, Industrio und Landwirtschaft 1918, 2. Okt., S. 6.) Diese Zahlen lassen sieh an Hand amtlicher Veröffentlichungen z. Z t. noch nicht naeli- prüfen; sehr zuverlässig scheinen sie, wenn man nach den wonigen uns zugänglichen Angaben des „Ispettorato delle miniere" urteilen darf, nicht zu sein.

D ie Schriftlcitung.

e rk e n n t m an am besten aus einer a m 2. F e b ru a r . 1915 v o n der M a ilä n d e r In d u strie - u n d H a n d e ls­

kam m e r an d ie ita lie n isc h e R e g ie ru n g gerichteten d rin g lic h e n B itte , der In d u strie sofo rt a lles A lte ise n der E ise n b a hn u nd der M a rin e z u r V e rfü g u n g zu stellen u nd durch h an d elsp olitische V orzugsbehand­

lu n g d ie sch rottlie fe rn d e n Staaten zu v e rs tä rk te r E in fu h r zu v e ran lassen 1). I m Ja h re 1916 gelang es dann ta tsä ch lich , m it 348 000 t die E in fu h r des le tzte n F rieden sjah res sogar noch zu übertreffen, an der die Schw eiz n ic h t u n b e trä ch tlich b e te ilig t w a r (1914 in a c h t M onaten: rd. 20 000 t, 1915: 23 000 t, 1916: 38 000 t). D och b le ib t auch diese gesteigerte E in fu h r , so b e trä c h tlic h sic an sich nach F rie d e n s­

m aßstab gemessen erscheinen m ag, in A n b e tra c h t des im K rie g e g e w a ltig gestiegenen Bedarfes u n zu ­ reichend. A n g a b e n über den gesam ten S c h ro tt­

v e rb rau ch Ita lie n s in den K rie g sja h re n sind le id e r n ic h t zu erreichen. E in e n teilw eisen A n h a lt d a rü b e r m ögen aber folgende Z ahlen geben:

Z u r H e rs te llu n g von F lu ß e ise n u n d S ta h l w urden an S c h r o t t v e r b r a u c h t :

* 1 9 1 5 1916

t t

einheimischer Schrott . . . . 403 000 542 000 ausländischer Sohrott . . . . 189000 256000 Insgesam t 592 000 798 000 E ig e n e r z e u g u n g u n d B e d a r f a n E i s e n u n d S t a h l. D ie eigene ita lie n is c h e R o h e is e n e r z e u ­ g u n g betrug:

19 0 0 1908 1907 1903 1909

23 000t 75 000t 112 000 t 112 000 t 208 000 t

1912 1913 1914 1915 1916

380 000 t 427 000 t 383 000 t 37S 000 t 467 000 t B is zu m Ja h re 1913 weisen also die Zahlen eine un­

unterbrochene, rasch e A u fw ärtsbew egun g nach u n d zeigen d e u tlich den G a n g der sch w e rin d u strie lle n E n tw ic k lu n g in Ita lie n . D e r K rieg sa u sb ru ch h a t dann a lle rd in g s auch h ie r seinen zun äch st a lle m a l hem m enden E in f lu ß geltend gem acht, indem die Roheisenerzeugung zu e rst im Ja h re 1914 u nd im folgenden Ja h re sogar noch etwas w e ite r zu rü ck g in g . A b e r w enn dieser R ü c k g a n g auch an sich n u r ein Z u rü c k fa lle n a u f die d u rch sc h n ittlich e H ö h e der le tzte n F rie d e n sja h re bedeutet, so b rin g t er doch im V e rh ä ltn is , m it R ü c k s ic h t a u f den u ng le ich höheren K rie g sb e d a rf, eine sta rk e U n z u lä n g lic h k e it der ita lie n isc h e n H ü tte n in d u s trie u n d eine gewisse S ch w e rfä llig k e it in der U m s te llu n g a u f die K rie g s ­ v e rh ä ltn isse zum A u sd ru c k . E r s t im Ja h re 1916 g in g die E rze u g u n g über den g ü nstigste n Frie d e n ssta n d h inaus. F ü r das J a h r 1917 ste h t eine w eitere, zahlen­

m ä ß ig a lle rd in g s noch n ic h t b ekannte Zunahm e fest.

’ ) Damals war besonders der englisobe Botschafter in Born, S ir Bennel Rodd, eifrigst bemüht, für die Ein fu h r von Bruoheisen England an Deutschlands Stelle zu bringen und so m it der Zuneigung der Industriellen auoh die weiterer Kreise und dor Regierung für England zu ge­

winnen oder zu steigern. Dieser E rfo lg ist denn auoh erreioht worden, trotz der anfangs abschreokond wirken­

den hohen Preise für das englische Alteisen infolge der gestiegenen Schiffsfrachten und Versicherungskosten. (Vgl.

auoh unten S. 1077, Anm .)

(5)

21. N ovem ber 1918. D ie E is en in i'itlrie I ta lie n ) unter dem Kriege. S ta h l u n d E isen. 1077 V o n diesen Roheisenm engen is t naturgem äß der w e it­

aus g rö ß te T e il, n ä m lic h 309 4C0 t — 97 % , im Ja h re 1915 und 443 500 t = 95 % im Ja h re 1916, m it K e k s und n u r ein u n e rh eb licher T e il, n ä m lic h 4300 t im Ja h re 1915 u n d 6600 t im Ja h re 1916, m it H o lz ­ koh le n erblasen. Im e lektrischen H ochofen dagegen w urden 1915 3800 t, 1916 aber m it bem erkensw erter Steigerung im m e rh in bereits annähernd 17 000 t gewonnen. D ie Z a h l der R o h e is e n h o c h ö f e n be­

tru g im Ja h re 1915 im ganzen 13, n ä m lic h sieben f ü r K e k s -, v ie r f ü r H o lzko h le n b e sch ick u n g u nd, w ie

b cIi o h oben erw äh nt, zw ei elektrische. B is E n d e 1916 w a r die G e sa m tzah l der H och öfe n a u f 21 gestiegen und u m fa ß te a c h t der ersten u nd v ie r der zw e ite n A r t sow ie neun e le k trisc h betriebene.

N eben der bis je tz t behandelten allgem einen ita lie n isc h e n R oheisen gew in n un g h a t die E rze u g u n g der S o n d e rro h e ise n a rte n ,. des S iliziu m e ise n s, des E ise n m ang an s und des S iliziu m eisen m an g ans einen n u r g anz geringen U m fa n g . U n d auch dieser is t in der H a u p tsac h e erst u n te r dem Zw ange der K rie g s - a nfo rd eiun g , dann a lle rd in g s in raschem A n w a ch se n 1), e rre icht w erden. A n S iliziu m e ise n , m it einem S iliz .u m g e h a lle der g r i f eren H ä lfte v e n 45 bis 50 % , der k le in e re n von 10 bis 12 % , w u rden 1915 e rst 4 5 C 0 1 ,1916 aber bereits 9 2 0 0 1 gewonnen. A n E ise n - m angan b

2

w. S pie g e le kcn betrug die E rze u g u n g 1915 erst 3700 t m it einem M a n g a n g e h altc v e n 80 % f ü r 1400 t, von; 20 % f ü r 800 t u nd v o n 10 % fü r den R e st, die E rze u g u n g des Jah res 1916 aber sehen 12 £00 t m it einem M an g a n g e lia lte ve n 80 % fü r 5CC0 t, ven 28 % f ü r 450 t, v o n 20 % f ü r 17C0 t und ve n 10 % f ü r den R e st. A n S iliziu m e ise n m an g a n s ch lie ß lich w u id c n 1915 5 5 0 1 u nd 1916 8C01 erzeugt.

F ü r das J a h r 1917 m uß gerade auch in der G e­

w inn u ng dieser S cndereiscnscrten und g anz be­

sonders f ü r M anganeiscn eine w eitere b e trä ch tlic h e Steigerung angenom m en werden.

D ie ita lie n isch e Roheisenerzeugung b le ib t h in te r dem R o h e is e n v e r b r a u c h des Lan d e s noch im m e r w e it z u rü c k , so daß die den A u sg le ich sch iffe n d e E in fu h r recht b e trä c h tlic h sein m uß. B is zum Jah re 1909 überrag te diese E in f u h r sogar regelm äßig die Eigenerzeugunp um ein bedeutendes, in dem ge­

nannten Ja h re ncch u m 39 000 t (247 GCO t E in fu h r gegen 208 000 t Eigenerzeugung). E r s t im Ja h re 1910 t r a t der U m sch w u n g d a h in ein, daß Ita lie n seitdem d ie größ ere H ä lft e seines Roheisenbedarfes selbst a u fb rin g t. In jenem Ja h re w aren durch E in ­ fu h r n u r noch k n a p p 37 % des V erbrau ch es, n ä m lich 205 000 t, zu decken, im Ja h re 1913 sogar n u r noch 34 %, n ä m lic h 223 000 t 2). I m ersten K rie g s ja h re (1914) g in g dann d ie E in f u h r a n sich z w a ra u f2 2 0 COOt z u rü c k , doch bedeutete dies angesichts der v e r­

rin g e rte n E rze u g u n g im V e rg le ic h zu m V erbrau ch e w ieder ein A n ste ig e n a u f 36 % . I m J a h re 1916

l) Vgl. entsprechend die Steigerung der Mangancrz- förderungen oben S. 1075.

s) Die italienische R o h e ise n a u sfu h r kann wegen ihrer ganz gering!ügigen. im Kriege völlig in W eglall

kommenen Mengen außer Anrechnung bleiben.

dagegen m achten die 176 000 t E in fu h r n u r 31 % des V erbrauches aus. F ü r 1916 u n d 1917 liegen k e in e brauchbaren Zahlenangaben v o r, doch is t so v ie l sicher, daß in beiden Ja h re n neben der starken Steigerung der E igenerzeugung auch die E in fu h r v o n Roheisen ganz a u ß e rord e n tlich , w o h l erheblich ü b e r die Friedensm engen hinaus, zugenem m en h a t1).

I n der H a u p tsac h e stam m en diese gesteigerten Zu ­ fuhren aus E n g la n d , das d a m it auch im F rie d e n schon im m er an erster S te lle (1913 m it 50 % ) ge­

standen hatte. W äh rend des K rie g e s u nd in v e r- s tä ik te m M aß e se it E n d e 1916 oder A n fa n g 19172) haben aber auch die V e re in ig te n Staaten, die v o rh e r n u r einen ganz bescheidenen P la t z a u f dem ita lie n i­

schen E is e n m a ik te eingenom m en u n d 1913 n u r etw a 8 % der italienischen R ch eisen ein fu h r g e liefert hatten, in erheblichem U m fa n g A n te il an der B e lie fe ru n g Ita lie n s. So m üssen die norde m erika n ke b e n die in W e g fa ll gekom m enen deutschen R oheisenliefcrungen ersetzen, d ie im F rie d e n (1913) m it 32 % A n t e il an zw e ite r S te lle gestanden hatten.

W ie v ie l v o n den w ährend des K rieg e s eingeführten R o he kcn m e ng e n a u f S o n d e r r o h e ls e n , insbesondere auch Eisen m ang an , e n tfä llt, en tzieht sich unserer genaueren K e n n tn is. G erade an E ise n m a ng a n d ü rfte t ro tz der gesteigerten Eigenerzeugung (vgl. oben) der E in fu h ib e d a r f re c h t b e trä c h tlic h sein. D ie A b h ä n g ig k e it ve n fre m d e m E k e n m a n g in w a r b is zu der ü b e rh a u p t erst durch den K r ie g erzwungenen u nd begünstigten ita lie nische n Selbsteizeugung so g u t w ie v o lls tä n d ig ; sie h a t die ita lie n isch e E is e n ­ in d u strie , die v o r dem K rie g e ih r gesamtes E ise n - m angen fa s t aussch ließ lich aus D e u tsch lan d u nd E n g ­ la n d bezog, besonders in den ersten K rie g sm enaten, a ls D e u tsc h la n d und E n g la n d die A u s fu h r v e n E is e n ­ m angan v e ib o te n hatten, d ie in A m e rik a rasch ge­

kau fte n M engen aber lan g e ausblieben, in große B e ­ d rä n g n is gebracht. D a m a ls h a t E n g la n d , das, ebenso w ie ü brigens D e u tsc h la n d , v o n der italienischen R e ­ g ierung w ie d e rh o lt und d r in g lic I s t u m R ü c k s ic h t nähm e a u f die ita lie n isch e n Interessen in dieser Sache angegangen wurde"), etwa s e it A n fa n g 1915

J) Nach der „Iro n and Coat Trades Review “ vom 24. Mai 1918, S. 586 (vgl. St. n. E . 19)8, 4. Ju li, S. 622) wurden im Jahre 1916 rund 302300 t und im folgenden Jahre rund 3j6 COOt Roheisen nach Italien eingeliihit. — H ie r sei ferner erwähnt, daß Anfang 1917 in Mailand eine Aktiengesellschaft fü r Eisen- und Stahleinfuhr aus England und Am erika (Soeiet’i anonima importazioni sidcrurgiche) m it % Million Lire Stammcinlage ins Leben getreten ist.

-) Eine Angabe der ,,Rassegna m inciaria“ besagt vom März 1917, daß die stärkste Nachfrage nach R o h ­ eisen auf dem nordamerikanischen Markte damals dio italienischen Aniorderungcn m it wöchentlich 30 000 bis 60 000 t auBmachtcn. D ie fü r die Ausfuhr gesuchten Roheisenmengen überschritten damit die Leistungsfähig­

keit der Erzeugungsstätten und des Verkehrswesens.

3) A u f die Versorgung m it englischem Eisern angan bezog sich in erster Lin ie auch (neben Brucheisen; vgl.

oben S. 1076, Anm .) ein der Bedeutsamkeit halber hier mitgeteilter einstimmiger Beschluß, der „Assooiazione fra i mctallurgici italian i“ vom 22. Dezember 1914, wo es heißt, „cs seien an die englische Regierung neuerliche inständige Vorstellungen zu richten, damit in der geeig­

(6)

1078 S tah l u n d Eisen. Die E isen in lu slrie Ita lie n s unter dem Kriege. 33. Ja h rg . N r. 47.

d ie E ise n m a n g a n au sfu h r v o n F a ll zu F a ll u n d u nter d e r d u rch e id lich e E rk lä ru n g e n der B e zieh er sicher- g estellten B e sc h rä n ku n g des V erbrauchszw eckes auf H e rs te llu n g v o n „G ebrauchsgegenständen“ in it a ­ lie n isc h e n F a b rik e n gestattet. S e hr b a ld u n d in seitdem w achsendem U m fa n g e haben sich dann die en glischen u n d sp ä te r d ie am erikan ischen E ise n - m anganlieferungen z u r regelm äßigen K rie g s u n te r­

stü tz u n g des z u m Bundesgenossen , gewordenen Ita lie n s um gebildet.

D e r verarbeitende Zw eig der ita lie n isc h e n H ü tte n ­ in d u strie , die D a rs te llu n g v o n S t a h l u n d F l u ß ­ e is e n (in geringem U m fa n g e auch Schw eißeisen) aus dem R oheisen u n d dem E is e n - u n d S ta h lb ru c h , w eist im V e rg le ic h z u r Roheisenerzeugung insofern einen g ü nstigeren S ta n d auf, a ls dabei die E igen erzeugu ng einen im V e r h ä ltn is u ng le ich höheren A n t e il an der D e c k u n g des ita lie n isch e n Gesam tbedarfes n im m t.

I n diesem Zw eige h a t sich auch in erster L in ie der A u fsch w u n g des le tzte n Ja h rzehn tes u n d e rst re ch t der der K rie g s z e it geltend gem acht, u n d zw a r sow ohl h in s ic h tlic h der Erzeugungsm engen, a ls a uch ganz be­

sonders h in s ic h tlic h der technischen Verbesserungen.

D ie S t a h l - u n d F lu ß e i s e n e r z e u g u n g b e tru g

1909 1 9 '3 1915 1916

609 000 t 846 000 t 1009 000 t 1270 000 t D i e . danach im le tzte n Frie d e n sja h re 1913 schon sta rk e A u fw ärtsbew eg un g gestaltete sich also im K rie g e geradezu sp ru ng h aft; das erste v o lle K rie g s ­ ja h r 1915 w e ist schon eine Stah lerzeu g un g v o n über 1 M illio n t auf, das J a h r 1916 z e ig t v o lle n d s eine w esen tliche Zunahm e, und f ü r das J a h r 1917, dessen Z iffe rn noch n ic h t genau b e kan n t sind, m uß eine w eitere erh eblich e Steig eru ng a ls sich e r angenom m en werden. A n dieser E rz e u g u n g nahm en folgende O f e n a r t e n te il:

1915 19 1 6

Siemens-Martin-Oefen . . . . 67 80 Oefen ähnlicher Bauart . . . 2 2 Bessemerbirnen... 1 3 Ro b e rtb im e n ... 4 4 Elektrische O efen... 20 34 I m Ja h re 1916 w a r s o m it die- Z a h l der Oefen gegenüber dem V o rja h re b e trä c h tlic h gewachsen.

W ä h re n d des Ja h re s 1917 is t w ieder eine v e rh ä ltn is ­ m ä ß ig groß e A n z a h l neuer Oefen, und z w a r über­

w iegend f ü r elektrisches V erfa h re n , in B e trie b ge­

nom m en w orden.

D ie dabei v e r a r b e i t e t e n R o h s t o f f e -waren:

1915 1916

R o h e is e n ... 496 000 t 586 000 t Sohrott ... 592 000 t 798 0001 H eben dieser E rz e u g u n g v o n F lu ß eisen und F lu ß ­ s ta h l s p ie lt diejenige v o n S c h w e iß e is e n (F u d d e l- neten Weise den italienischen Hüttenwerken gestattet werde, sich m it den unentbehrlichen Rohstoffen, die Groß­

britannien liefern könne, zu versehen; diese Bewilligungen würden, indem sie die italienische Industrie vor einem Stillstände ihrer Tätigkeit bewahrten und dam it zahl­

reichen Arbeitern die Arbeit sicherten, die Gefühle der Zuneigung, die Großbritannien in Italien genieße, noch vermehren“. (Nach Fenoglio in der „Metallbörse" vom 6. März 1915.)

eisen) eine ganz geringe R o lle . D as eigentliche P u d d e lv e rfa h re n h a t heute in Ita lie n v ö llig a u f­

gehört. D ie Schw eiß eisen lierstellu ng b e sch rän k t sich also a u f d ie S chw eiß u n g in P aketen . I n dieser W eise w urden 1915 etwa 72 000 t Schw eißeisen zu g e ric h te t und zu K n ü p p e ln oder Stabeisen, A chsen, R a d re ife n u. dg l. verarbeitet. F ü r die spätere Z e it liegen k e in e rle i A n g a b e n vor.

D e r U m fa n g der aus F lu ß e is e n und R o h s ta h l h ergestellten W a lz w e r k s e r z e u g n is s e is t augen­

b lic k lic h z iffe rn m ä ß ig genau n u r f ü r d ie le tzten F rie d e n sja h re 1912 u n d 1913 sow ie f ü r 1915 fest­

s te llb a r. A u s der E rze u g u n g an R o h s ta h l v o n 802 000 t im Ja h re 1912, v o n 846 000 t im J a h re 1913 u n d 1 0 0 9 0 0 0 1 im Ja h re 1915 w urden u. a. h e r­

g e ste llt:

A l t d e r E r z e u g n is s e 1912 t

1913 t

1315 t

Vorgewalzte Blöcke, Stab-

und Formeisen ... 392 200 349 400 382 600 Grob- und Feinbleche . . . . 90 000 90700 109 300 Sohw arzblcoho... 31700 50 900 5.3 400 S ch ie n en ... 130000 173 600 27 700 Sonst. Eisenbahnbedarf (La-

sohen usw.1) ... 10 800 38500 14800 W a lz d r a h t... 68 600 68 400 85 900 D r a h t ... 3 000 2 500 Nägel ... 4 900 7 300 — Röhren { nicht gesohweißt

‘ \ gesohweißt . . .

19 800 17 900 20 300

— — 6000

F e d e r n ... 2 700 2500 2 900 Achsen und Gußstücke ver­

schiedener A r t ... 19 600 16 400 15 100 P a n z e r p la tte n ... 10 100 8 000 Geschützteilo und Gesohosse 11300 15 300 Kriegsbedarfsgegenstände . . — — 128 600 In den K rie g s ja h re n h a t der U m fa n g dieser Z w ische n ­ erzeugnisse, entsprechend der v o n 1912 bis 1916 u m etw a 58 % gewachsenen E ig e n e rze u g u n g u nd 'der g le ic h fa lls gewachsenen E in f u h r v o n R o h s ta h l, zu ­ genom m en. Besonders w ic h t ig is t je tz t die H e r ­ ste llu n g v o n F lu ß e ise n - u nd S tah lb lechen f ü r K rie g s ­ m itt e l verschiedener A r t , n am e n tlich aber f ü r SchifE- b auzw ecke geworden; einige E in ze la n g a b e n liegen h ie rü b e r noch in den obigen Z ahlen fü r das J a h r 1915 v o r.

W ie oben schon angedeutet, b le ib t die ita lie n isch e E rze u g u n g v o n R o h s ta h l u n d W alzw erkserzeugnissen, w enn auch in erh e b lich geringerem M aß e a ls die Roheisengew innung, h in te r dem B e d a rfe des Lan d e s z u rü c k u n d m a c h t die E i n f u h r v o m A u s la n d e n o t­

w en d ig . U n d zw a r is t dies n ic h t e rst w äh rend des K rie g e s u n d in fo lg e des auß ergew öhnlich sta rke n B e ­ darfes so' geworden, sondern w a r bereits bei dem ü b lic h e n Frieden sb ed arfe der F a ll. A lle r d in g s wies in dem J a h r fü n ft v o r dem K rie g e die E in f u h r v o n rohfern u n d u nb earb eitetem S ta h l im m e rh in eine im ganzen fa lle n d e N e ig u n g auf. W e n n n ä m lic h b ei­

spielsw eise an S ta h l u n d E is e n in S täben im Ja h re

%) F ü r 1917 naoh „ T h e I ro n a n d Goal T rad cs R eview “ 1918, 24. Mai, S. 586. — Vgl. S t. u. E . 1918, 4. J u li, S. 622.

(7)

2 1. iMovetnber li) 18. A nw endung des U berlnffer'seM n Aetzm ittels. S ta h l und liison. 1079 1910 noch 29 000 t bezogen w urden, so im Ja h re

1912 n u r noch 13 000 t, u n d w enn an bearbeitetem S ta h l und E is e n ü b e rh a u p t 1910 noch 273 000 t

■eingeführt w urden, so im Ja h re 1913 n u r 2G7 000 t.

In den K rie g s ja h re n h a t sich diese K ic h tu n g in ih r G e g e n te il v e rk e h rt, is t also s ta rk ansteigend ge­

w orden. So v ie l is t an E in z e lh e ite n bekannt, daß

■die in erster L in ie der G esch oß herstellun g dienende E in f u h r v o n Stabeisen u n d G u ß s ta h l v o n 96 000 t im Ja h re 1914 a u f 160 000 t im Ja h re 1916 u nd

•sogar 4 20000 t im Ja h re 1917 gestiegen ist, sow ie

■daß an S chienen im Ja h re 1914 5000 t, 1916 aber 1 1 0 0 0 t, 1917 3 6 0 0 0 1 e in g e fü h rt w u rd e n 1). N a t u r ­ gem äß m u ßte der K r ie g in g rö ß te m U m fa n g e auch eine A e n de ru n g h in s ic h tlic h der B ezu g slä n d e r m it s ic h b rin g en. H a tte doch D e u tsc h la n d , das gerade I ta lie n gegenüber w äh rend dessen N e u tra litä ts z e it bereits eine besonders v o rs ic h tig e Z u rü c k h a ltu n g in se in e r A u s fu h rb e w illig u n g s p o litik beobachtet h atte u n d v o lle n d s nach Ita lie n s E in t r i t t in den K r ie g als L ie fe re r g anz ausschied, im Ja h re 1913 a lle in 55 % des ita lie n is c h e n E in fu h rb e d a rfe s an bearbeitetem S ta h l u n d E is e n gedeckt. N a c h dem A u ssche ide n D e u tsc h la n d s sin d nun, w ie f ü r Boheisen, so auch

’) Die Werte für 1917 sind nach „The Iron and Coal Tradee Review “ 1918, 24. Mai, S. 586, angegeben.

Vgl. St. u. E . 1918, 4. Ju li, S. 622.

f ü r S ta h l- und F lu C e ise n in erster L in ie E n g la n d und die V e re in ig te n S taaten die K rie g s m itte llie fe re r Ita lie n s geworden. Besonders d ie V erein ig te n S taaten haben im Gegensätze z u r F rie d e n sze it sich eine a lle re rste B e d e u tu ng a u f dem ita lie n isch e n E is e n ­ m a rk te errungen.

Q u e ile n n aoh weis.

Annuario statistico italiano 1914 (Rom 1915).

R iv ista del servizio minerario nel 1912 (bzw. 1913, 1915). (Rom 1913— 17).

Cenni statistioi sul movimento cconomioo delT Italia.

H rsg. von der Banca Commerciale Italiana (Mailand 1915).

S e h m e r, T h .: Die Eisenerzvorsorgung Europas (Jena 1911), S. 169/73 (Absohnitt: Italien).

Z ü b lin , R o b .: D ie Handelsbeziehungen Italiens vornehmlich zu den Mittelmeerländern (Jena 1913).

The Engineer 1911, 25. Aug., S. 209/11 (The Iron and Steel Industries of Ita ly , No. I).

D ie Metallbörse 1915, 27. Febr., S. 73—76; 6. März, S. 85— 87 (F e n o g lio : Bergbau und Metallindustrie in

Italien). |

Rassegna mincraria, metallurgioa o ohimioä 1917, 16. März. S. 65/7 (Produzione minerale e metallurgioa italiana nel 1915); 1917, Aug., S. 19/26 (Condizioni dell’ Industria mineraria o metallurgiea in Toscana);

1917, Sept., S. 50 (Italia: Produzione mineraria nel 1 0 semestre 1917); 1918, Febr., S. 34/5 (Produzione mineraria e metallurgiea italiana nel 1916).

St. u. E . 1905, 1. Okt., S. 1105/14 (C a r l B r is k e r : D ie Eisenindustrio Italiens); 1907, 2. Ja n ., S. 13/9;

20. März, S. 429 (D r. I I . W e d d in g : Italiens Eisen­

industrie).

U e b e r die A n w en d u n g d es O b erh o ffer’sch en A e tzm ittels zur K enntlichm achung von P h o sp h o r-A n reich eru n g en in E isen und Stahl.

V o n K . I l a r n e c k e r u nd E . R a s s o w , B e rlin -T e g e l.

(Hierzu Tafel 6.) j a s v o n P . O b e r h o f f e r e rö r te rte 1) a b g e ä n -

d e r t e S t e a d s c h e A e t z m i t t e l z u r S i c h t ­ b a r m a c h u n g v o n P h o s p h o r s e ig e r u n g e n hat sich m it g ro ß e r S c h n e llig k e it in vie le n Lab o ra to rie n ein g e b ü rg e rt, u n d es lassen sich gute R e su lta te be­

sonders an höher koh len stoffhaltig en M a te ria lie n , je d o ch n u r b is ■ zum eutektoidischen P u n k t (0,9 % C) e rzie le n , bei denen das H eyn sche K u p fe ra m m o n ­ ch lo rid -R e a g e n s n ic h t m eh r m it dem V o r t e il a nzu ­ w enden is t w ie b e i w eichen E isen sorten.

D ie Zusam m ensetzung des A e tz m itte ls d a rf nach e b ig e r V e rö ffe n tlich u n g u n d einer denselben Gegen­

s ta n d behhan delnd en v o n O. B a u e r 2) als b ekan n t vorausgesetzt w erden. (D as F e h le n des K u p fe r ­ c h lo rid s u n d d ie U m än d erun g von Z in n c h lo rü r in Z in n c h lo rid in der V o rs c h rift v o n O. B a u e r sin d w ohl n u r a u f D ru c k fe h le r zu rü ck zu fü h re n ). D u rc h das A e tz m itte l w erden die hoch- u nd n ie d rig e r phosphor­

h a ltig e n S te lle n sch a rf u nd d e u tlich herausgearbeitet.

D ie von B a u e r beigegebenen B ild e r zeigen, daß das neue A e tz m itte l b ei g le ic h e r B e le u ch tu n g sa rt ge­

w isserm aßen ein N e g a tiv der K u p fcram m o n iu m -

■) S t. u. E. 1916, 17. Aug., S. 798/9.

2) M itteilungen a u s dem M aterialprüfungsam t 1917, H e ft 4/5, S. 204/6.

ä tzu n g erg ib t. Im G egensatz h ie rz u is t bei den Oberhofferschen A b b ild u n g e n 1 u n d 3 k e in U n t e r ­ schied zw isch en den m it seinem A e tz m itte l u n d den m it K u p fe ra m m o n c h lo rid g eätzten P ro b e n sich tb ar.

"Wir sin d n ach h äu fig er g rü n d lic h e r N a c h p rü fu n g der A e tz m itte l z u d e r A n s ic h t gekom m en, daß h ie r ein I r r tu m v o rlie g t oder aber, daß der "W iderspruch auf einer V erw e ch slu n g , d e r B e le ü ch tu n g sa rt beruhen

m uß. *

A b b . 1 (fünffache V e rg rö ß e ru n g ) z e ig t ein phos­

phorreiches, d e n d ritisc h e rsta rrte s M a te ria l m it 0,40 % C, 0,246 % P , 0,19 % S bei se n kre ch te r B e ­ le u ch t im g n a c h A e tz u n g m it dem O berhofferschen Reagens. D ie p rim ä re n phosphorarm en D e n d rite n sin d d u n k e l a u f dem phosphorreichen n och n ic h t an ­ gegriffenen U n te rg rü n d e , w äh rend u m g ek e h rt bei schräger B e le u ch tu n g (A bb. 2, fün ffach e V e rg rö ß e ­ rung) die D e n d rite n h e ll u n d d e r U n te rg ru n d d u n k e l erscheinen.

D iese Beobachtu n gen w erden b e s tä tig t d u rch U n tersu ch un g en an einem w eichen F iu ß e ise n m it 0 ,1 1 % C, 0 ,0 1 9 % S i, 0 ,2 7 % M n , 0 ,0 5 5 % P , 0,064 % S. D ie Späne sin d über den ganzen Q u e r­

s c h n itt entnom m en, d ie A n a ly se e rg ib t also D u rc h ­ s c h n ittsw e rte . D e r phosphorreiche K e r n (A b b . 3,

(8)

1080 S ta h l u n d E isen. Der gegenwärtige S tand der Pgrometrie. 38. J a h rg . N r. 47.

fün ffach e V ergrö ß e ru n g bei se n kre ch te r B e le uch tu n g) w ird durch das Oberhoffersche A e t z m it t e l w eniger a n g eg riffen ; die schräge B e le u ch tu n g (A bb. 4, fü n f­

fache V ergrö ß e ru n g ) e rg ib t w ie oben das N e g a tiv des B ild e s. A b b . 5 (fünffache V e rg rö ß e ru n g ) ze ig t bei sen krech ter B e le u ch tu n g u n d K u p fo ra m m o n c lilo rid - ä tzu n g nach H e y n den K e r n d u rch B ild u n g von P h o sp h o rku p fe r d u n k e l g e fä rb t. D as A e t z b ild is t also ein N e g a tiv d e r Oberhofferschen A e tz u n g bei g le ich e r B e le u ch tu n g . V o n ein er A u fn a h m e des so g e ä tzte n Schliffes bei sch räger B e le u ch tu n g w urde abgesehen, da die g le ich m ä ß ig tiefgehende A e tz - w irk u n g ein z u k o n tra stlo se s B ild ergab.

Z u m V e rg le ic h g ib t A b b . 6 (fünffache V e rg rö ß e ­ ru ng ) das B ild der A e tz u n g m it 2 p ro ze n tig e r a lk o h o li­

scher Salpetersäure. W ie schon-bei dieser V e rg rö ß e ­ ru n g e rs ic h tlic h is t, sin d an den G re n ze n des phos­

p h orreichen K e rn e s v o llko m m e n kohlenstoffarm e S te lle n , die zah lreiche M an g a n -S u lfid -E in sch lü sse en thalten, w ie M ik ro p h o to g ra p h ie 7 (120fache V e r ­ größ erung) ze ig t.

O b g leich es n ic h t in den R a h m e n dieser A r b e it geh ört, m ö c h te n w ir n ic h t u n terlassen , a u f die auß er­

o rd e n tlic h interessante A n o rd n u n g des P e r lit s im Q u e rsc h n itt dieser P ro b e liin zu w eisen . W ä h re n d an

den phosphorarm en R ä n d e rn der K o h le n sto ff g le ic h ­ m ä ß ig fe in v e r t e ilt is t (A b b . 8 bei 120facher V e rg rö ß e ­ rung), t r i t t in der K e rn zo n e d er P e r lit in F o rm eines N e tzw e rk e s auf. A b b . 9 (120fache V e rg rö ß e ru n g ) z e ig t den schroffen U c b e rg a n g vo m R a n d z u r M it t e , A b b . 10 (120faehe V erg rö ß e ru n g ) e n tsta m m t d e r M it t e d e r P rob e .

O berhoffer g ib t ein ä h n liches B i ld m it noch schöner ausgebildetcn „ P e r lit n e t z e n “ 1). E in e E r ­ k lä ru n g dieser eig en tü m lich en P e rlita b sc h e id u n g lä ß t sich in dem hohen G e h a lt an V e ru n re in ig u n g e n finden. W ie H o w e 2) a n g ib t, w ir d d u rch P h o sp h o r d e r A r s-P u n k t sow ohl n ach re c h ts verschoben w ie­

erhöht, w o d u rch v o llko m m e n v e rä n d e rte K r is t a lli- sationsbedingungen entstehen. D e r bei h ö h e re r T e m p e ra tu r u n d in re ich lich e re m M aß e ausgeschie­

dene F e r r it sch lie ß t sich z u g röß eren K o m p le x e n zusam m en. D ie g e rin g e D iffu sio n sfä h ig ke it des Phosphors v e rh in d e rt einen K o n ze n tra tio n sa u s­

gleich, u n d infolgedessen b leib en dieso F e r r ita n ­ häufungen bestehen. E s is t dieselbe Ersch ein u ng*

w ie sie häufig bei der Z e ile n s tru k tu r z u b eobachten is t.

>) St. u. E . 1912, 30. Mai, S. 889/93.

s) Mitteilungen des inter. Verbandes der Material­

prüfung der Technik 1913, 10. Ju n i, S. 16.

D er gegenw ärtige Stand der P y ro m etrie1).

V o n Dir. A . M a h l k e in C harlottenb u rg . (Sohluß von Seite 10G2.)

m zum S c h lu ß an einem B e isp ie l zu zeigen, in w elcher W eise in der P r a x is die th e rm o e le k tri­

schen P yro m e te r angew endet w erden, w elchen Z w e ck sie dabei e rfü lle n u n d w elchen N u tze n sie gewähren, w ä h len w ir denjenigen B e trie b der E is e n in d u strie , d er schon am län g sten u n d im g röß te n U m fang e von ihnen G ebrauch m a ch t, den H och ofenb etrieb . D o r t haben die T e m p e ra tu rsch re ib e r in V e rb in d u n g m it Therm oelem enten a llg e m e in E in g a n g gefunden u n d sin d f ü r die M essung der T e m pe ra tu re n der H e iß w in d le itu n g e n u n d der G ic h tg a se so g u t w ie u n e n tb e h rlic h geworden. A ls Therm oelem ente w erden solche aus E is e n -K o n s ta n ta n u nd N ic k e l-N ic k e lc h ro m verw endet. D ie E le m e n te , w elche die T e m p e ra tu r d er H e iß w in d le itu n g e n messen sollen, b a ut m an in die R in g le itu n g , die den Hochofen, u m sc h lie ß t, se.bst ein oder in die Z u fü h ru n g , w elche von der den W in d e rh itz e rn gem einsam en H e iß w in d le itu n g zu der R in g le itu n g h in fü h rt. D a die fortd au ernd e In ne­

h a ltu n g ein er genügend hohen T e m p e ra tu r der Ge­

b lä se lu ft u n d die re ch tze itig e U m steu eru ng der W in d ­ e rh itze r f ü r eine g u te L e is tu n g des H o ch ofens eine u n e rlä ß lic h e B e d in g u n g ist, so m u ß m an die T em ­ peraturm essungen fo rtla u fe n d ausführen, und p fle g t sic h h ierzu eines T em peratu rsch re.b ers zu bedienen.

A lle U n re g e lm ä ß ig ke ite n in der W in d e rh itz u n g zeich ­ n e t der A p p a r a t a uf und e rm ö g lic h t es so, den G ang d e s H o c h o f ns zu überw achen u n d a lle vorkom m enden F e h le r b a ld w ieder zu beseitigen. M iß t m an außer­

dem auch fo rtla u fe n d die T e m p e ra tu r der aus den E r h itz e r n austretenden V erbrennungsgase, so geben diese in V e rb in d u n g m it der H e iß w in d te m p e ra tu r ein B i ld vom Z u stan d u n d der L e is tu n g der W in d ­ erhitzer. B eschädigungen an ihnen werden schon im E n tste h e n entdeckt, u n d die e rford erlich en R e ­ p a ra tu re n können re c h tz e itig au sg e fü h rt werden. E in e w eitere S te lle im H o ch ofen, an der d auernd T em ­ peraturm essungen e rfo rd e rlich sind, w enigstens b e i raschgehenden Ocfen, befin det sich an der G ic h t.

D ie T e m p e ra tu r der d o rt abström enden Gase bietet ein zuverlässiges M itte ], um die B e g ic h tu n g des O fens zu überw achen. S ob ald n ä m lic h die B e g ic h tu n g unterbrochen w ird , s te ig t die T e m p e ra tu r der G ic h t­

gase an, und zw a r ste ig t sie um so höher, je lä n g e r die U n te rb re ch u n g dauert. So stieg z. B . bei einem H o c h o fe n 1) m it raschem G ange im V e rla u fe d e r M itta g sp au se von

%

st die T e m p e ra tu r, d ie v o rh e r 100 bis 1 5 0 0 betru g , a uf 200 bis 3 5 0 0 an. E r s t n a c h etw a 3 s t lan g em ununterbrochenem G ich te n w u rd e die frü h e re T e m p e ra tu r w ieder e rreicht. D a s h ohe A nsteigen der T e m p e ra tu r w äh rend der Pause w ir d d u rch das tiefe S inken der B e sc h ic ku n g ve ru rsa ch t.

D u r c h eiiie solche P au se w ird der G a n g des O fens g estört. K e k s u n d E r z m üssen aus 5, 6 u n d 7 m H ö h e abgestürzt werden u nd werden so z e rtrü m m e rt.

D ie s k a n n ein „ H ä n g e n “ der B e sc h ic ku n g z u r F o lg e

B V g l S t. u. E . 1911, 16. P eb r., S. 268.

(9)

„S T A H L U N D E I S E N “ 1918, N r. 47.

Tafel 6.

K. H a r n e c k e r und E. R a s s o w : U e b e r die A n w en d u n g des O berhoffer’schen Aetzmittels zur Kenntlichmachung von P h o s p h o r -A n reich eru n g en in Eisen

und Stahl.

Abbildung; 1. x 5

A e tzn n g n a c h O berboff«r. S e n k r e c h t e B eleuchtung.

A b b ild u n g 2. X 5

A etzung n a c h O b erb o ffer. S c h r ä g e B e le u c h tu n g .

A b b ild u n g 3. X ®

A etz u n g n a c h O b erh o ffer. S e n k r e c h t e B eleu ch tu n g .

A bb ild u n g 4. X 9

A etzu n g n a c h O b erb o ffer. S c h r ä g e B eleach tan g .

(10)

M P

A b b ild u n g 5. A e tz u rg K u p fcram m o n ch lo rld n ac h H ey n . S e n k r e c h t e B eleu ch tu n g .

A b b ild u n g 6. A etzuDg m it 6% Iger alk o h o lisch e r x 6 H N O j. S e n k r e c h t e B e le u ch tu n g .

A b b ild u n g 7. X

K o h le n a to ffa rm e , phosphor* u n d sch w efelre ich e S telle.

A b b i l d u n g 8 . R a n d z o n e , p h o s p h o r a r m ,

v w ß s m m m

M m M ?

A b b ild u n g 10. P h o sp h o rre ic h e M itte. P e rlitn e tz e . A b b ild u n g 9. U e b e rg a n g vom R a n d z u r M itte. x 120

(11)

21. N ovem ber 1918. D er geg nwärtige, S tand der P yrom rlrie. S ta h l u n d E isen. 1081 Laben. A u s den S c h a u lin ie n k a n n m an ersehen,

daß der Ofen seine ric h tig e G ic h tte m p e ra tu r erst dann w iedererlan g t, w enn er n o rm a l g e fü llt ist.

D a s Messen der T e m p e ra tu r der G ichtg ase lä ß t also die R e g e lm ä ß ig k e it der B e g ich tu n g genau überwachen u n d w ird daher auch fo rtd a u e rn d m it H ilf e eines Tem peraturschreibers ausgeführt. A u ß e r den im regelm äßigen B e trie b e vorgesehenen Messungen der

selben W ä rm e w e rt w ie die S ta h lp ro b e besitzt, z. B . N ic k e l. D ie beidon P ro b e stü ck e m it den E le m e n t­

lö ts te lle n werden in einem elektrischen Ofen g le ich ­ m ä ß ig lan g sam bis zu einem H ö c h s tw e rt e rh itz t u n d w ie de r abgekü h lt. D a b e i sin d die Therm oelem ente gegeneinandergeschaltet, so daß s ie etw aige Tem ­ p eraturdifferenzen zw ischen der S ta h lp ro b e u n d dem N o rm a lm a te ria l, die bei den H a lte p u n k te n der S ta h l­

prob e entstehen, anzeigen, w ährend g le ic h ze itig m it einem d ritte n E le m e n t die T e m p e ra tu r der S ta h l­

probe selbst gemessen w ird . D ie T em peratu rd iffe-

Abbildung 15. Registrierendes Doppelspiegeigalvanometer.

Tem peraturen in der R in g le itu n g , in der A b g as­

le itu n g der W in d e rh itz e r u nd in der G ic h t fü h r t m an auch gelegen tlich an anderen S te lle n , im M au er­

w e rk des Ofens, in seinem In n e rn , im abfließenden E ise n u n d in der S c h la c ke

sow ie in den E rh itz e rn , solche Messungen aus, aber n u r, w enn es sich um D u rc h fü h ru n g besonderer U ntersuchungen h an d elt.

Ebenso frü h z e itig u n d in g le ic h w eitem U m fa n g e w ie bei dem H ochofenbe­

trie b e haben die th e rm o ­ elektrischen P y ro m e te r bei der H ä r tu n g des S tah les V erw end u n g gefunden. D ie genaue In n e h a ltu n g der ric h tig e n T e m p e ra tu r fü r das A b sch recken w a r von

jeh er a ls w ic h t ig e rk an n t w orden u n d w u rd e m it der Z e it im m e r sch w ierig er, je m e h r neue S ta h l­

sorten z u r E in fü h ru n g gelangten, da jede S ta h lso rte eine ih r e ig en tü m lich e A b lö sc h te m p e ra tu r besitzt.

U m diese T e m p e ra tu r zu e rm itte ln , is t es n ö tig , die H a lte p u n k te f ü r den S ta h l zu bestim m en, w obei m an folgenderm aßen v o rg e h t: E in T herm oelem ent w ird m it seiner L ö ts te lle in der zu untersuchenden S ta h l­

prob e u n te tg e b ra ch t, ein zw eites d ic h t daneben in einer Masse, die kein e U n re g e lm ä ß ig ke ite n beim E r ­ h itz e n oder A b k ü h le n , aufw eist u n d m ö g lic h s t den-

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renzen werden m it H ilf e des von Siem ens & H a ls k e hergestellten D op p elspiegelgalvanom eters als O rd i­

n ate der O fentem peratu r p h oto g rap h isch aufgezeich­

net. A u f der lin k e n Seite der A b b . 15 sieht ma»-

das D o p p e lsp ie g e lg a lva no m e te r, rech ts die ph oto­

g rap hische K a m m e r u nd d ie L ic h tq u e lle . D ie A b b . 16 lä ß t d e u tlich a ls K u rv e n s p itz e n die p lö tzlic h e n T em ­ p e ra turdiffe re n ze n erkennen, die im A u g e n b lic k d e r U m lag e ru n g e n im S ta h l entstehen u n d die H a lt e ­ p u n k te bei T e m p e ra tu ra n stie g u nd A b f a ll anzeigen.

M it H l f e dieser H a lte p u n k te is t m an im stande, die ric h tig e A b se h re c kte m p e ra tu r f ü r den S ta h l fest­

zulegen. A u c h is t die K e n n tn is der H a lte p u n k te

*) Ans Brearley-Schäfer: D ie Wärmebehandlung der Werkzeugstähle, Julius Springer, Berlin 1013, S. 22.

145 Abbildung 161). Haltepunktskurve eines eutoktischen Koblenstoffstahls,

aufgenommen m it dem Doppelspiegeigalvanometer.

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3. Wider Erwarten gelang es jedoch nicht, hier eine Beeinflussung durch den Sauerstoffgehalt festzustellen. Es ist zudem durch Versuche festgestellt worden, daß bei

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