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Katholisches Sonntagsblatt der Diöcese Breslau, 1925, Jg. 31, nr 47

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(1)

ein^elpteis io Bctdjspfennlgc £ii?bet $teuttO! IBirb für mid}!

mit Der utuimerren Beilage „W ttatymi|ijje

Bejugspceis für Jtooembet burd) bie $o[t, Butbbanblungcn, Agenturen, Kolporteure 40 Pfennige. $el Slb^olung (n ber ©eftböftofteHe fiummerei 89/41

monatlitt) 35 ^Pfennige.

Sei. Ring 497,1110,9248.

Bofifdjetf Rt. 190.

5d»lef.Bolfßjfg., Rreelau.

tUttselgenptcifc in ©olbroaet. @efti>äftsan$etgen 25 'Big., ©teHengefw) 10 Bfg-, «Singebote 15 Bfg. für bie ÜDMUimeterljötie. (Erfflllungeort Bresla*

6d?lu6 ber Snferatenanna^me 10 Sage oor ©rfdjelnen jeher Bummer,

Mummer 47. Breslau, ben 22. Remember 1925. Jahrgang XXXI.

Jünfunbjmanjtgffer Sonntag nad) pfmgften

(Eüangelium (lUattĄ. 24, 15-35).

^n jener Seit fpracß Jefus 3U fernen Jüngern: IDenn iE)r Öen (Breuel öer Derroüftung, welcher von bem Propheten Daniel vorßergefagt worben, an ^eiliger Stätte fielen feßet, — wer es lieft, verfiele es woßl! — bann fließe, wer in jnböa ift, auf bie Berge; unb wer auf bem Dad)e ift, fteige nid)t ßerab, um etwas aus feinem Bjaufe 3U ßolen; unb wer auf bem $elbe ift, keßre nid)t 3urück, um fein (Dberkleib 3U bolen. IDeße aber ben Schwängern unb Sätigenben in jenen (Tagen! Betet aber, baß eure $lud)t ni<ßt im IDinter ober am Sabbate gefcßeße. Denn es wirb aisbann eine große Bebrängnis fein, wie fie vom Anfang öer tDelt bis jeßl mcßt war nocß and) fein wirb. Unb wenn jene (Tage mcßt abgekür3t wären, würbe kein Itlenfcß gerettet werben; aber um ber Auserwäßlten willen werben jene Cage ab geküßt werben. IX :nn aisbann jemanb 311 euĄ jagt: Sehet, hier ift Chriftus, ober bort! fo glaubet es nicht. Denn es werben falfcße Chriftus unb falfcße Propheten aufftehen unb fie werben große 3eicßen unb IDunber tun, fo baß auch bie Auserwählten (wenn es möglich wäre) irregeführt würben. Seßet, id) höbe es euch vorßergefagt! IDenn fie eud) alfo fagen: Seßet, er ift in ber IDüfte, fo geßet nicht hinaus;

feßet, er ift in ben (Bemäcßern, fo glaubet es nidjt! Denn wie ber BÜß vom Aufgange ausgeßt unb ßinleucßtet bis 3um Uiebergange, fo wirb es and) mit ber Ankunft bes tttenfcßen*

foßnes fein. DOo immer ein Aas ift, ba werben ficß auch bie Abler verfammeln. Sogleicß aber nad) ber Bebrängnis jener Cage wirb bie Sonne verfinftert werben unb ber ITtonb feinen Scßein nicßt meßr geben unb bie Sterne werben vom Himmel fallen unb bie Kräfte bes Rimmels werben erfcßüttert werben.

Aisbann wirb bas Seichen bes Utenfcßenfoßnes am Ęimmel erfd)einen unb es werben bann alle (Befißlecßter ber Crbe weßklagen unb werben bert Ulenfcßenfohn "kommen feßen auf ben IDolken bes Rimmels mit großer DTacßt unb Herrlichkeit.

Unb er wirb feine Cngel mit lauttönenber pofaune fenben unb fie werben feine Auserwäßlten fammeln von ben vier IDinöen, von einem Cnbe bes Himmels bis 311m anbern. Dom $eigen=

bäume aber lernet bas ©leicßnis: IDenn fein Sweig fdßon weicß wirb unb bie Blätter ßervorkommen, fo wißt ißr, baß ber Sommer nabe ift. So au6 ibr, wenn ihr bies alles iebet, lo

(Bufer Bat.

Darf ft nictjt auf bie Z)oßen fdfauen, tDas fie tun, unb role fie’s treiben, tDas fie trinken, mas fie effen, IDenn bu roillft gufrieben bleiben.

Siel) auf bie, bie täglid) muffen

tllit

ber

rtot

bes Dafeins ftrette«, Die bas Hötigftc uermiffen, Unb bie tSglid) — bid) beneiben.

tDijjef, baß es naße vor ber Cure ift. Waßrlicß, id) fagc eu<ß, biefcs (Befd)Ied)t wirb nicßt vergeßen, bis bies alles gefcßießt!

Himmel unb (Erbe werben vergeßen, meine Worte aber werben nicßt vergeßen.

(Bebetsgebcmten aus ber Cifurgie*

„Halte ftitl, bu Zßanbersmann, unb fieß btr meine Söunben an.

Die SBunben fteßn, bie Stunben geßn.

Stimm bicß in ad)t unb ßüte bid), mas id) am Jüngften Zag über bid) für ein Urteil fpricß,"

Diefer ernfte Spruch, ber unter einem Ziroler Begfreug fteßt, ift mir eingefallen, als icß bie Siturgie bes teßten Sonntags nacß

$fingften burcßlas, bes leßten Sonntags im SUrcßenjaßrl

„Halte ft iii, bu Söanbersmann". Ja, ßalte füll unb unb fdjau gurüd auf bas oerfloffene 5Urcßenjaßr. 9Bie ber Älang ber ©loden am füllen ßeft* unb Sonntagsmorgen bid) fo oft gur Zeilnaßme ber im Saufe bes Heilanbslebens erworbenen unb im Saufe bes Stirdjenjabres gefeierten ©naöenfrücßte Jefu (Eßrifti rief, fo Hopften ©ottes ©naben immer mteber an bie Züre beiner Seele. Haft bu ißnen aufgemaeßt? Unb wie weit ßaft bu ißnett geöffnet? Sinb bie göttlichen Hßtlsftröme für bicß Segens*

ftröme geworben, bie bas Saab b ein er Seele fruchtbar machten, breißigfältig, feeßgigföltig, ßunbertfältig ? Ober war es anbers bei bir, gang anbers? Sd)au bir mal bas Btlb bes ©efreugigten an!

„D i e 9B u n b e n ft e ß n." 9Bie ßeilige Quellen für bas maßre Seben ber SDtenfcßen. ©ßrlftus, ber ©efreugigte, ift ber große Siturge, ber fraftöölle Beter, in beffen Barnen wir alles erreichen, ber gewaltige Blittler gmifeßen ©ott unb ber fünbigen Btenfcßßeit, ber gottgefällige Sühner aller Schulb „ln beffen Blut wir bie

©rlöfung haben unb bie Bergebung unlerer Sünben" (©piftel.)

Ununterbrochen toönft bie Süircße aus feinen SBunben ßimmlifeße

(2)

602 Krä te für bie Seelen ber ©laubigen, jebes Kirchenjahr non neuem.

Jod) „bie S t u n b e n get) n." ©inmal fommt dein leßtes Kirchenjahr. Das ift ber mahnenbe, gur Selbftprüfung ftimmenbe

©mit Des heutigen Sonntags mit bem ©Dongeltum oom ©erid)t.

Slus bem Mittler roirb ber 9tid)ter. Stuf bie Stunbe ber ©nabe folgt bie Stunbe ber 9ted)enjd)aft. Sßie mirb uns bann bas oergangene Kirchenjahr angerechnet werben, rote bas fommenbe, roenn ©ott es uns noth gang fd)enft? ©leicht beine Seele bann bem wellen, oergilbten Kräng am ^eilanbs-Kreug, ber nie erneuert würbe, bann hnt 3efus feine ßreube an ihr.

Das Dagesgebet ber heutigen Sonntagsmeffe ift barum eine tiefinmge Bute um beffere Slusnütjung unjerer ©nabengeit:

„SB e

cf auf, o j)err, Den Söillen Deiner ©laubigen, Damit fie eifriger um bie ßrucht Des göttlichen Dienftes fich bemühen unb fo oon Deiner Batergüte reichere ^etlsgnaben empfangen".

-iiiuvicmgMt aus ber $ülle ber Ciebe unb ber Xiefe ber 2lrmut

Bon Pfarrer ©r. Konrad Merger.

$d)rifftefung

(2. Kor. 8, 1-iG, 9, fl-ro).

Meine Brüder, mir geben end) Kunde non ber ©nabe ©oiled, bie ben

©emcinben in Makedonien verlieben ift. Objcbon fie von vieler Be- brängnid bcimgefud;f maren, ergoß ficb bod; and ber gfille ihrer gtcube unb and ber Suefe ihrer Armut ein reicher Girom von Mildtätigkeit.

Bad) Vermögen, ja, roie ich bezeugen kann, über Bermßgen maren fie freigebig unb baten und flehentlid) um bie ©unit, an ber Unter jtüßmtg ber Seifigen ficb beteiligen ju btirfen. lieber alle ©rwartung haben fie ficb ßuncicbft bem Serrn unb bann und nach ©otted Millen hingegeben.

Go haben mir ben SEifud aufgeforbert, er möge biefcd fitebedmerk bei end) p ©nbe führen, roie er ed poor angefangen hat.

Mic ihr eud) in jeber S'nficht and^eichnet, im ©tauben, in ber £el)t- gabe unb ©rkennfnid, in jeber Begjamheit unb in ber ßiebe, bie von und in eud) geroeckt rootben ift, fo zeichnet eud) auch in biefem ßiebed- roerke aud. Aber nicht um und p befehlen, jage id) bad, id) möchte nur an bem (Eifer anberer bie Aufrichtigkeit eurer Ciebe erproben. 3ht kennt ja bie ©nabe unfered Serrn 3efud ©hriftud: obfd)on reid), ift er um eurctroillen arm geroorben, bamit ihr burd) feine Armut reid) roerbet.

Bür einen Bat möchte ich in biefer Gadje geben. (Denn bad ift euch tirberlid). 31)r habt ja fd)on vor 3ahredftiff nid)f nur mit ber Aud- übrung, fonbern auch mit bem guten Millen ben Anfang gcmad)f. 3eßf ührt cd auch vollenbd bureb, bamit eurer Berciffchaff im Mollen auch bie Ausführung entfpred)e, je nad) Bermögeit. Denn bie Bereitwillig­

keit ift roillkommen, roenn fie nach Bermögcn, nicht über Bermögcn gibt. Andere fallen cd nicht gut hoben, während ihr Bot leibet, fonbern cd foil ein Audgleid) ftattfinben: 3n ber gegenwärtigen ßeit fall euer Ucberfluß bem Mangel jener 3ugute kommen, bamit anberfeitd bet Überfluß jener eurem Mangel abhelfe. Go foil ein Audgleid) eintreten, roie gcfcbticben ftebt: „Mer viel fammelte, hatte keinen Ueberfluß, unb wer wenig fammelte, litt keine Bot."

©ad beberatgt woßh Mer fpärlid) fät, wirb aud) fpariid) ernten; wer in Gegendfülle fät, wirb auch in Gegendfülle ernten, ©ehe jeber, roie er ed fid) im Serben vorgenommen hat, nicht mit llnluff ober aud ßroang;

benn nur ben freubigen ©eher hat ©ott lieb, ©ott iff ja mäd)tig genug, euch jegliche ©abe in guile p fpenben, baß ihr ftefd in allen Glücken vollauf habt unb nod) gu allerlei guten Merken übrig bebalfef — nach bem Morte ber Schrift: ,,©r ftreut aud unb gibt ben Armen, feine Ge­

rechtigkeit roäbrt in ©tvigkeif." ©er aber 6cm Gämann ben Ganten borreid)t unb Brot pr Bobrung, roirb aud) euch bad Saatgut reid)lid) barrcid)en unb bie grüchfe eurer ©ercd)figkeif roaebfen taffen. Go werbet ihr an allem reich genug fein p jeglicher Mildtätigkeit, bie burd) und ©off ßobpreid verfchafff. ©enn biefe opferroiflige ©icnftleifiung hilft nicht bloß bem Mangel ber Seiligen ab, fonbern bringt aud) über­

reiche ©ankfogungen an ©oft hervor, ©enn infolge biefed Cicbcdbicnftcd werben fie ©ott bafür preifen, baß ihr bem Bekenntniffe bed ©van- geliiimd ©hrifti ergeben felb unb ihnen foroie allen anbern euren milben Ginn pmenbef. 9Iuci) werben fie inniglich für euch beten, weil bie ©nabe

©otted fid) übergroß an eud) etroeiff. ©ank fei ©oft für fein uttatid- fprcchlid) große ©abe!

gaff jeden Sonntag iff in deiner ‘Pfarrkirche eine Kollekte.

Die eine roird immer dringender empfohlen, aid die andere.

Sroifchenditrd) kommen noch Vereine ihre Beiträge holen, Scbweffernbäufer fammein milde ©oben, Briefe von Diafpora- gelfflid)en nid>f nur aud unferer Diopfe laufen ein. Bocb nid)f genug. Die pollfifchen ©emeinben und infcrkonfeffionelle ©in- rieh hingen veranffalfen Sammlungen. Beufid) hoff du dir den 6vaß gemacht und hoff ln einer BŚodp ge^äbltr von ^roan^ig ver­

triebenen Gelten trat man an did) heran. Dabei find diejenigen nod) nid)t gewählt, die an der SCür um ein Blmofcn bitten.

°Benn id) dad überdenke, fällt mir ein B3orf ein, dad id) neu!id) fad. ©d fvrad) davon, daß die Siebe beute dem 2vbe nahe fei. BÜrklfdb! © d muß foviel gefammelt werden, ro e ttdieBächffenliebederSin.ielnenaflmähfid) verkümmert. B? i r müffen durch Sammlungen 3«m ©eben gedrängt wer den, weil mir von felb ff nicht geben würden oder doch nicht genug gäben.

Dad ailed hängt innig pfammen mit dem Gdiwinden bed

©laubendgeiffed, bed ©eifted 5er ©offedliebe, aud bem allein echte Mildtätigkeit geboren wirb. Mir wollen beut einmal Paulud jubören unb überdenken, mit welchen Beweggründen er den Korinthern die Kollekte für die arme Btuttergemeinbe der

©briffembeif in 3erufalem empfiehlt.

patilud beginnt mit einem lebendigen Beifpiel großer, aud dem ©luKben geborener Opferwilligkeit, ©d wirkt um jo mehr»

aid ed nicht der Bergangenpeit, fonbern der ©egenwart angebörf.

Die Sammlung für die armen ©briftcn in 3erufalem but in den masedonifcben ©emeinben bereits einen großartigen ©rfolg gehabt. Die dortigen ©briffen waren felbff in großer Bedrängnis.

Dazu waren fie nicht etwa begütert. Zroß alledem, oder vielleicht gerade dedwegen fühlten fie die Bot der Mifbrüber mit diefen mit 3n ihren Seelen lebte cbrifflicbe greube und jener tiefe

©laube, der in der recht erfaßten Brntuf fo gut gedeiht Bud diefen unficbtbaren Quellen ergoß fid) „ein reicher Strom der Mildtätigkeit", ©inplne, kleine Säge beleben dad „Bild". Man gab vielfad) über Bermögcn, ja man dachte nicht mehr: „3d; will geben," fonbern ,,3d) darf geben" und fab darin*, geben p dürfen, eine ©unft Bile ©rwartungen ded bk paulud wurden über- überfroffen. Der Bpoftel bot den ©indrudt: die mapdonifcben

©briffen hoben nicht nur ihre ©abe, fonbern fid) felbft geopfert 31)r ©ebendürfen war ihnen ©offedbienft; ‘paulud nennt ed an anderer Stelle geradezu „Sifurgie". Die Mazedonier wußten, daß fie, wenn fie geben, mehr empfangen, old fie geben.

3edocb foil die fieffte Murzel der Mildtätigkeit nicht dad Beifpiel fremden ©ebeeiferd, vielmehr ©otted- und ©briffudliebe fein, ©rff fo wird Spenden sunt wahren ©offedbienft

Dad ©taubendleben in Korinth ffebf auf der Söhe. Die dortigen ©briffen hoben die Mehrheit erfaßt, fie dringen immer tiefer in fie ein, fie bekennen fid) freu zu ihr und verkünden fie den Seiden. Bud dem ©tauben iff aid reife grudy! die Siebe enf- fproffen. 3eßf braucht die Kollekte gar nidjf befohlen zu werden.

Bngeregf von dem Beifpiel der Mazedonier follen die ©briffen in Korinth die Bufrid)figheif ihrer ©otted- und Bäcbffenliebe be­

reifen, indem fie reichlich fpenden. Bm ©rfolg der Kollekte wird

‘Paulud feben, ob ihre Siebe ed)f, opferfäbig ift Den ©e- finnungen der Siebe müffen die ttafen der Siebe folgen.

©ndlicb nüßf %)oulud die Opferkraft aud, welche dem Beifpiete

©briffi und der lebendvollen Berbindung mit ihm cnffprid)t Der

©oftmenfd) bot fid) in der ©rlöfung all feined inneren geiffigen Beid)fumd enfäußerf und bat dadurch die Korinther reich gemacht Diefed Beifpiel muß antreiben, daß auch, der ©briff aud Dank­

barkeit gegen den Setland irdifdje ©üfer fpendet ©r wird da- durd) nicht arm, fonbern reich werden. Blmofen geben macht nicht arm, fagt dad Bolk in einem feiner Sprichwörter.

Diefer ©edanke wird wunderfam vertieft burd) einen weiteren,

©croiß follen Brme nicht mehr geben, aid fie können. Sonff würden ed fd)ließlid) die ©briffen in 3erufalem beffer haben, aid die Korinther. Bndererfeitd aber foil unter den ©briftengemeinden ein Budgleicb ftaftfinden. Die mehr mit irdtfdjen ©ütern ©e- fegnefen follen denen helfen, die Bot leiden, ©d enfffebf dadurch ein Budfaufcb der ©üfer im höheren, natürlichen Sinne. Die armen ©briffen in 3erufalent werden den Korinthern dafür ihre geiffigen ©üfer, ©ebef und gute Merke, fdpnken. ©d wird auf biefe Melfe dad Münder fid) wiederholen, dad die 3fraeliten beim Mannafatnmeln in der Müfte erlebten. Blle baffen fcbließlid) gleich viel Manna in den Sonden, ob fie viel oder wenig aufgelefen hotten, ©oft der Serr hotte feinen Segen g(er­

mäßig verteilt So wird auch in den ©emeinben ein Budgleicb einfrefen, wenn die Korinther eifrig fammeln und die ©briffen in 3erufalem ihre übernatürlichen Schüße ihnen mitfeilen.

‘Paulud begnügt fid) mit diefen ©edankengängen nicht ©r weiß, wie wir Menfcpen alle find, wenn wir geben follen. Bach- dem er einige praktifebe gragen betreffend die Organifation der Kollekte bcfprod;en bot, fprid)f er von neuem über be i großen Segen ded glaubendtiefen und liebeerfüllten

© e b e n d.

S o f er b i d b e r die Kollekte aid ©offedbienft gef child er f, jeßf legt er mehr Badjdruck auf die Sagend fülle, die fie den ©ehern vermittelt

Mad id) für einen Brmen, eine arme Kirche, eine Bnftalf fpende, iff wie dad Saatgut, dad auf den Beker geftreuf wird. Sot der Bauer gefäf, dann find feine Kiffen und Käffen leer. Kein Sandmann iff darüber traurig, ©r weiß: Mer reid)lid) fät, wird reichlich ernten, ©r iff nur fdjeinbar arm geworden beim Säen.

Draußen fprießf’d unfiebfbar unter der ©rbe. Mer fo über dad

Blmofengeben denkt, der gibt nicht mit linluff, aud Stowtg; der

wird ein freudiger ©eher, wie ©off ihn lieb bat ©r weiß und

erfährt ed immer wieder: der allmächtige ©oft kann und wilt

und wird und ailed, wad wir fpenden, irt großer güTle wieder

geben, ©off läßt fich keine Blmofen fpenden, fagt

dad Sprichwort ©r gibt und irbUcbc ©üfer dafür

(3)

603 3 u r ti ck, n o <h nt e h r a b e r ü b e r i r b i f d) e. © r l ä ß f u n d 3um C o h n e für unfcrc W U b f ti f i g k e i f w a d) f e n anber©eele. ©eben bewirkt alfo irbifeben unb überirbifeben Veid)fum, unb gwar in folcber ftülle, baß wir fchlleßlid) nid)f anberd können, aid in einen Gobpreid ©oiled audgubrechen, ber bad ailed wirkt Vtilbfäfigkeif wirb fo auch gu einem Wege, ber und gu ©oft führt Unfere ©oben helfen nid)t nur ben Girmen, fonbern erwirken auch bei ihnen heiße ©ankgebefe an ©oft bafür, baß er in ben ©ebenben fo mächtig bur<h feine ©nabe gewirkt

©iefe ©ebanken bewegen ben heiligen Vaulud fo, baß er mit einem ©ebef fchließen muß. ©r fieht wie Vtilbfäfigkeit aud ber Quelle göttlicher ©nabe bervorgehf unb wie burd) fie neue ©nabe gewirkt wirb, ©arum ruft er, ber Glpoffel ber ©nabe, aud:

,,©ank fei ©oft für feine unaudfprechlid) große ©nabe." —

Prieffer unb Volk foltfen recht nacbbenklid) werben, wenn fie fehen wie *Paulud bie kirchlichen ©elbfammlungen mit bem

©laubendgeiff unb ber übernatürlichen Siebe in Verbinbung bringt 3e mehr tiefer ©taube in und iff, beffo gebefreubiger werben wir. 3e mehr eine ©emeinbe fpenbef, beffo mebrmäd)ffinihraud> bad ©emeinfchaftdleben.

Wahrhaft glauben dtiefed 6 p e n b e n macht eine 'Pfarrei nicht arm, wie man manchmal hören kann, fonbern fchmieöef alle gufammen gu wahrer ©offed- unb Vrubergemeinfchaff. ©er ,

©egen bed ©ebend ffrömf über von ben ©tngelnen auf bie gange

©emeinbe. _ _ _ _ _ _ _ _ _

(£in iligenbuö),

Wan geht heute in ber Vefd)reibung ber Heiligenleben neue Wege. 9Kif bem Weffer krififqjer gorfepung (öft man bad bichte Vankenwerk, bad bie Segenbe um bad Heiligenbilb gefchlungen.

llnb fo erfd)einen und auf einmal bie Heiligen in gang neuer t£orm. ©ie Segenbe hafte bie Heiligen vielfach ihrer 91ten[d)li<h- keifen entkleibef unb ihnen bad ©ologemanb ber Uebermenfchlich- . keif umgeworfen, ©aburch waren fie benn bermenfd)lid)en ©pbäre entrückt unb ihr Vorbilb fd)ien für ben Wenfchen bed Glllfagd unerreichbar. 3eßt fehen wir mit ftreube unb ©enugfuung, baß bie Heiligen Wenfcpen waren wie wir. Wif all ben Gchwächen, Kämpfen, Vßfen, bie auch unfer Anteil fittb. llnb weiter fdmuen wir, wie fie fich bie Heiligkeit errungen haben burd) freue Glud- nufeung ber ©nabe ©offed. Gtur wenige Heilige waren wie bie

„kleine" %herefia reine ©nabenkinber ©offed. ©ie meiffen haben aid Vüßer, Glpoftel, Kämpfer unb Warfprer fich gur Heiligkeit ehrlich burd)gefd)lagen. Heiligkeit unb Vollkommenheit finb nicht befchränkte Privilegien in ber Kirche ©offed. 3n febem ©briffen ffeckt ein Heiliger, ©er Veruf gur Heiligkeit muß von und erkannt werben, llnb ber Wille gur Heiligkeit muß nur in und geweckt werben. „Heilige" hießen bie erffen ©griffen. Vicht weil fie fchon Heilige in ausgeprägtem Ginne waren. „Heilige"

hießen fie, weil fie in ber hl* Saufe ©nabenmittel unb Veruf gur Heiligkeit erhalten haften. 3nfofern ßnb aud) wir ©hriffen bed 20. 3ahrhitnberfd „Heilige", ©ie Heiligengefd>id)fen haben nun bie Aufgabe, und an Hanb von Veifpielen unfere Ve- ftimmung kennen gu lehren unb unb und bie Wege gum fifflich- religlöfen Stufffieg gu geigen.

Wir haben bereifd eine anfehnlidx Veil;e gefd)id)ftid) treuer Heiligenleben. Wad foil aber benn nun aud unfern höfftid)en Heiligenlegenben werben? ©ollen wir fie aid werflod in bie ©die [feilen? ©ie Heiligenlegenbe will nicht krififd) fein, ©ie übergeht meift bie menfchltchen ©chwächen unb bad natürliche Vtngen ihrer Helben. ©ie fammelf nur bie erbaulichen 3üge unb [feilt bie ©nabe

©offed in ihrem gangen Uebergemtchf bar. llnb all bad Wunber- bare unb ©eheimnidvolle, bad kindlicher ©laube unb liebenbe Verehrung erfonnen, legt ße aid buntfarbigen Vlumenflor um bad Heiligenbilb. ©d wäre jammerfchabe, wenn biefe Vlüfen einer glaubendinnigen, bergwarmen Seif in Vergeffenheif gerieten, ©e- rabe in ber heutigen feelenlofen, maferialiffifchen Seif fotlfe man wieber einmal gern gur Heiligenlegenbe greifen. Wir begrüßen ed febr, baß ber Vertag Herber, ffreiburg f. V., fich gu einer Veu- audgabe ber Heiligenlegenben von Sllban ©folg verffanben hat.

(Segenbe ober ber ehrifflid)e ©fernenhimmel von 911 b a n ©folg. 13. bid 15. Auflage, g'reiburg i. V. Herber,

©eb. in Vuckram 24 Wk., in Vuitram mit ©olbfehnitt 30 Wk„

in Geber 40 Elk.) $ur jeben %ag bed 3al)red bringt Gllban ©folg ein Heiligenleben. Wif Vorliebe wählt er unbekannte Heilige, llnb nun kennt man ja Gllban ©folg. Wie er gang fchlicht unb einfach fchreibf. Glud) bad ärmffe Wüfferchen foil ihn verffehen.

©ad macht gerabe unfere Heiligenlegenbe fo angiehenb. 5?ein Wort guviel, kein Wort gu wenig, ©ie ©efdncbte bed Heiligen, uńb bann bie Hauptfache: kräftige Glnwenbungen für bad chriff- Iiche Geben, ©arin liegt überhaupt ber große Wert ber ©folgfchen Heiliaenleaenbe: fie mill wenlaer unterhalten, fonbern vielmehr

lehren unb prebigen. Giber in gang unaufbringli#er Weife, ©ang leicht unb felbfberftänbli# fließen bie Glußanwenbungen aud bem Geben unb ben Werken ber Heiligen heraus, llnb ©folg greift nicht gu hoch, ßeine höhere GIfgefe. Hausbackene #riftli#e Wahr­

heiten, bie aber fehlte## bo# ailed enthalten, road anbere geift- liche ©chriffffeller im ©eroanb ber forfgegriffenen GIfgefe ihren Scfern barbiefen. Wenn ed fo gef#iehf wie bei Gllban ©folg, baß bie Heiligenlegenbe, bie f#one äußere ftorrn einer tiefen inner#

Wahrheit iff, bann haben au# bie Gegenben ihren hohen gelt- gemäßen Wert, ©emüfoolle 3ltuftraftonen in rei#er Sahl oer- Dollffänbigen ben Charakter bed G3u#ed aid Volkderbauungd- bu#. Wir nannten bie ©folgf#en Gegenben ein Gtllerheiligen«

bu#. ©agu gab und Ginlaß bad prä#fige farbige SÜtelbilb: ,,©it Glnbefung bed Gammed" von Gubwig ©elß. Wöge „ber #riffli#e Sternenhimmel" au# heute wieber werben, rnad er gu früheren Seifen war: ein Haud- unb ^amilienbu#.

(12. gfortf.)

€$ fiel ein Beif •.»

9toman von Henriette 93 r e 9.

Wie betäubt ftanb Coreng ©raf vor feinem G3rofherrn, Gtun roor er bo# gefallen, ber 6#lag, ben er unbewußt immer er­

wartete, vor bem er heimlich gegittert hatte.

©r ftanb no# immer ffumm. ©ie Glume hingen f#laff herab, ftaff blöbe fab er vor fi# hin.

„Glimm ed ni#f quer, Coreng," begütigte ber Vauer mit un- bebagli#em ©efühl unb räufperte fi# meprmald — ed war #m wobi wad in bie unre#fe Kehle gekommen. „6#au, mußt ed bo#

felbff einfeb’n. 3ff jeßf ffille Seit bie Glrbeit iff getan; i# bin wieoer gefunb. 3n ber 6fabf kriegji ©u Iei#t Glrbeit aid 6#reiner; bad haft ©u fa gelernt, ©in fetned Seugntd gebe i# ©it au#. — llnb — fa, au# no# einen GJlonaf Gohn weiter. Gla, fteh ni#f fo ba; fei vernünftig."

Goreng nickte nur gleichgültig. ©5 war fo ailed einerlei.

Plößli# la#fe er lauf auf unb lief ohne ein Wort aud ber Kammer.

5?opff#üffelnb fat? ber Vauer ihm na# unb ffopffe bann erlei#ferf fein Pfeifchen.

6o, bad war überffanben! Wenn jeßt nur bie bumme ©eern gef#eif blieb! 6ie hatte ihn fo felffam weh angefehen, aid er #r bad von ber Künbigung jagte, llnb au# bie ßfrau hafte vormurfd- voll gefagf: „©hriftian, iff bad ber ©ank für all bie treue Glrbeit von bem armen GKenf#en?"

„©ummed Weibervolk," brummte ber Vauer in fi# hinein.

Glun, ed waren no# viergehn Stage; bid babin würben wohl alle ft# beruhigen.

Giber ber To#fer gerötete Gingen f#afffen ihm bo# Un­

behagen.

„3# geh auf ein paar ßfunb’ gum 6#ulfenbauern, Hanna,"

fagfe er vor Glbenb gu feiner g'rau. „GZtuß bo# langfam bie Gla#barn wieber auffu#en. Hat mi# fa oft befuepf, ber 6#ultenbauer; ba muß man fi# jeßf wobl mal fehen taffen."

„3a, iff gut. llnb guck ©Ir Dorf mal bie Senfrifuge an, ob mir ni# au# fo ein ©ing anf#qffen können. Wenn ber Goreng fort id, hat Gena fo viel mehr Glrbeit, ba kann fie fi# ni#f mehr Me Seif für bad Vuffcrn nehmen." Vorwurf klang aud ber Väuertn (Stimme. „3# gmtng bie Glrbeit bann au# nt# mehr.

Ober ob mir lieber glei# an öle Wolkerei liefern?"

„3o, jo, will'd mal überlegen unb befpre#en; anfehen kann i# mir bat ©ing ja mal," gab er boffig gurfick unb ftapffe bavon, no# ein wenig pumpelnb unb f#werfällig.

Veim Glbenoeffen legte Coreng na# gwei GHinufen feinen Göffel bin.

„3# geh in ben 6#uppen; ed iff no# wad an ber Karren- bei#fel gu flicken, ©ufe Gla#i llnb ging hinaud, ohne jemanben angufehen.

©till faßen Wuffer unb To#fer na# bem ©ef#irrfpülen am Tif#. ©in Korb mit gerriffenen ©frfimpfen ftanb neben ihnen,

©cpmeigenb arbeiteten fie. ©ie grau feufgfe gumeilen teife auf, wenn fie ber To#fer jeßt fo blaffed ©efi#f unb bie verweinten Gingen faß.

©raußen bellte ©ulfan, ber Keffenbunb, auf; ed kam ein

©#rtff über bie ©iele. ©lei# barauf trat mit „©u’n Glbenb gu- fammenb" bie ©erharbd Cied ein, bie früher auf bem Hof gebient unb ben ©#ulfenbauerd Tagelöhner geheiratet hafte.

©ie kam bie Väuerin um Vaf fragen wegen einer f#limmen Hanb. ©ie tjaffe ben f#merghaffen „Umlauf" baran. ©ie Väuerin hotte bamald no# bie gute ©albe gehabt? llnb fie ver<

ffänbe bad Verbinben fo gut. 3a.

Vereifwillig gab grau ©cblagbölfer Vaf unb Hilfe, ©anii faß bie Cied no# bei einem „Köppken Kaffee mit Vef#üft" unb ergäblfe ber grau von ihren Kinbern.

Gena ftanb auf. .,3ch will bem ©ulfan einen 6a# in Mt

(4)

604 Suffe legen, SRuffer," fugte fie. „Sr bot oorbin fo gewinfelf;

wirb halt haben."

Sultan roebelfe mif feinem bufewigen Schwang unb (echte bankbar ble Sanb, bie Ihm bie manne (Decke unb ein 99unb Stroh in feine ßß#e febob.

(Dann ftonb Cena mitten im Sof unb preßte ble Sänbe gegen bie 93ruft „(Du Slrmerl (Du Slrmed"

(Drüben com Schuppen bet kam ein fcbwacber Clchffcbein bureb ben (Türfpalf. (Dorf arbeitete Coren3 roobl an ber ©eicbfel.

Slber fie bürte kein Sümmern unb Rlopfen. billed ftilt. Sr roar lieber fd)on fertig unb faß traurig ba.

Sögernb, roie oon einem inneren (Drang getrieben, ging fie (angfatn bem Schuppen gu. Sin warmed SDorf burffe fie ibm bod; geben; baß batte er oerbtenf.

6ie öffnete bie STür. Sine SDagenloferne gab fpärlicbed Cicbf in bem bunklen Staum.

Coreng ©raf faß auf ber (Deicbfel unb ffarrfe finffer oor ficb bin. Sieben ibm auf ber Srbe ftanb ber SDerhgeughaffen; bie Säge (ebnte an ber Söanb.

„Coreng!"

Sr fab nicht auf. SDod wollte fie noch? 3n Stube (affen follfe man ibn!

6ie trat einen Gebritt näher. „Sorem . . . ed tut mir jo leib."

(Da b»b er ben Ropf unb fie erfebrak oor bem parfoer- biffenen Studbruck feiner Süge. SDar bad noch berfelbe SHann pon geffern?

„Sd tut mir fo oiet leib," murmelte fie roieber. — Sr (achte kur) auf..

„Ceib? Söedbalb? Um fo einen roie ich ift ed fa nicht f<hab.

(Der bat feine (Dienfte getan. Silan braucht ihn nicht mehr — ita, fo fogf man ihn einfach mle einen Sunb auf bie Straße.

Gie mürbe noch bleicher, ihr Sitem ging gepreßt. —

„Stein, nein--- fo ift ed nicht," hauste fie bilflod. „(Der Später ift bloß . . ."

„3a, fo ift ed!" unterbrach er jie febroff. „(Der Seimaflofe iff Such unbequem geworben. Srff laßt 3br ibn roarm werben bei Such — baß er guleßt benkt, er bütf ein biffel Selmaf gefunben.

Unb bann floßt 3br ihn wieber oon ber Geh welle 1 Sab, fo einer, fo *n S^agabunb unb Sanbftraßenbruber, ber foli ficb bod) nicht ein- bilben, baß er gu orbentlicben Ceufen gehört! SRag er gum (Teufel fahren! ...£), ihr felbftgerecbten, brauen Ceufe ihr!"

Gie lehnte febroer an ber SDanb. 3bre Sänbe fafteten nach einem Salt.

„Söirff ed fa miffen," knirfchte er erbittert, „mad id) für einer bin. ©efeffen bab* ich! Sbrlod bin leb."

3a, fie wußte ed. ©er Slater batte ed gefügt. (Du lieber ©off, unb wad Gcbllmmed konnte bad bo<h nicht gewefen fein? Sliel- leicbf gewilberf, wie fo manche S3ur[<hen tun. ©ad war noch nid)fd Sbrlofed. SBarum fotlte baran fein Ceben gerbre^en?

Gie fuchfe nach einem Wort, aber ein Scblucpgen würgte in ihrer Reble.

,,©u bift nicht fehle<hf, Coreng," brachte fie enblich mühfam beroor.

„Slid)f fcblccbt?" höhnte er. „Söad weißt ©u baoon? Sin Slenber bin ich, ein Geächteter. Siner, bem ble ehrenhaften Senfe auf bunberf Gchriff audmeicben, haha!"

„Sprich boch nicht fo, f^rang," flehte fie erfftckf — Über er hörte nicht.

„Söad tuft ©u noch hier?" rief er heifer. ,,©eb’ boch, geh !

©u gehörft gu ihnen. 3d> brauch' ©ein SKifleib nicht. Söenn ©u müßfeff, wer ich bin, ©u mürbeff nach mir ffoßen wie alle — alle ..."

SUif bem guß fließ er ben Söerkgeugkaffen fort, baß Sommer, Sange unb Stägel berumrollten. Gein ©efichf war oet- gerrt oor SBuf unb Scbmerg; ble ftäuffe batte er gehallt.

„Coreng!" rief Cena weinenb, „oerbiene ich bad?"

Sr kam 3« fi<h-

„Stein, ©u nicht. Ö © u nicbfl ©u bift immer gut gewefen.

Ob, ob —--- " Sr legte plößlid) ble Slrme auf bad Söagenrab unb ben Ropf barattf. „Cena! Cena!"

Gie ftanb erschüttert. Sag faßte fie nach feiner Sanb, bie er ißr millenlod ließ.

„Coreng . . . nicht meinen , * * 3d) karin’d nid)t (eben — ed febneibet mir ind Set3. .

„Cena, a<h Cena! . . . ©oft, 0 ©oft, nun fängt bad elenbe Ceben wieber an. 3d) war im Simmel — nun kommt ble Solle wieber. Sd iff ailed oorbet. 3d) hätte ein onberer SItenfd) werben können, wenn ©u . . . Cena, wenn ©u--- . Caß meine Sanb lod, Cena. ©u mürbeft ©ich mit Schrecken oon mir roenben, menn ©u müßfeff, wer ich bin. —

Sie 3ifferfe.

„3d) weiß nur, baß ©u unglücklich bift, armer Coreng.'*

Sr richtete ficb olöfoticb auf. ..©ich will ich nid)f betrüben.

SKäbchen, ©id; nicht! Söt’ gu, ich muß ed ein eingig SKot einem SKenfchen fugen. Unb bann — bann geh’!"

Sine fürchterliche Slngff fcfmürte ihr bie Sßruft gufammen*

SKad würbe fie hören?

Sr glitt von ber ©eichfei herab unb wich bie SUanb entlang bid ind ©anbei gurüdt. ©ie gange Oual felned ©afelnd ftanb vor ihm auf. 0 ©oft, feine reine Rinbl;eif! ©ein gerfförfed Ceben! —

„3<h war fd;ulblod," begann er bumpf, „war ein armed, vaferlofed Rinb, rein unb arglod. Slber fie haben mid; gertreten wie ein Unkraut; mit Steinen mid; geworfen. Saben mir ailed genommen . . . meine Seele gemorbef! S3id ich fchlechf unb böfe würbe — wie ein Staubtier, ©ie SKenfchen haben mid; fo gemacht! O id; hoffe fie alle! Sille!"

Unb nun quoll all bie jammervolle Stof feined Cebend and ibm heraud. Sie f ehrte and feinen haßvollen Söorfen, fie weinte and feinen teibenfchafflid;en Sinklogen.

©ann fd;wieg er erfchöpff. ©umpfed Schweigen fank auf bie beiben herab.

SBie erftarrt lehnte bad SKäbchen ba. Sntfeßen fchüftelte fie.

S8el;e, Srfchüfferung, Srbarmen unb Ciebe.

,,©u Slrmer, ©u Sinner!" fchluchgfe wieber ihre Seele. O, road hatten bie SKenfd;en ihm getan! Unb roenn er gefrevelf hafte — onbere waren fchulb, anbete , . .

Sie hatte il;n heimlich geliebt. So traurige Singen hatte er Immer gehabt. Sind SKifleib war bie Ciebe geboten, ©ad war ein fruchtbarer S3oben. ©arum war fie heilig unb brach in biefer bitfern Sfunbe nicht gufammen.

Sin Schlangen bebte burd; ben Staum. SKif einem Schritt war Coreng ©raf bei ihr.

,,©u weinff, Cena? ©tt menbeff ©id; nicht mit Slbfd;cu von mir? . . . Cena, Cena, ©u weinff? , . . Süeinff ©u um ntid;?"

„O Coreng, wad haft ©u gelitten — mad haben bie SKenfchen an ©ir gefünbigt! SKein armer, armer Coreng!"

©ad gerbrad; ben SKann. Sr fank an ihr nieber, brückte ben Ropf an ihr Rnie.

„Cena . . . Cena — fo bift ©u mir gut? . . . Saft ©u ben armen, verfaffenen SKenfchen lieb . . . troß allem? O ©off im Simmel — Cena!"

Sie neigte fid; gu ibm, Ihre bebenbe Sanb glitt über fein Rrandhaar.

„3a, Coreng — id; habe ©ich lieb — troß allem . . , Steh' auf, Coreng. . . Sich mir armen SKenfchen!"

„Cena, Cena!" Sin Cant — halb 3ubel, halb fiefffe Oual.

,,©ank für biefed Söorf — O ©u . . . ©u! Cena — biefe Stunbf ... löfchf 3abre bed Slenbd and."

t Sr erhob ficb unb gog fie neben fich nieber auf bie SDagcn- beicbfel. ©orf hockten fie wie gmei erfchrcckfe S3ögel. Sr wagte ed, fanff ihre Schulter gu umfaßen — ba legte fie ben Ropf an feine S3ruff unb weinte fich aud.

Still war’d, gang ftill. Sr beugte fich herab unb preßte bie Cippen auf ihr Saar. 3hren SKunb gu berühren, getraute er fid;

nicht

»©urd; bie Stille kam feine Stimme; fie klang wie ger- fprungen.

„3d; hätte ein guter SKenfd; werben können. Siel;, Cena, cd legt oft in einer Sßiefe ein großer Stein — nod; biefen Sommer dnb id; in Surer S2ad;miefe, aid ich ben gweifen Schnitt mähte, o einen ferneren Stein; ber hat wohl noch üom vorigen 3ahr 'er ba gelegen. 3<h habe ihn umgemenbet Unb barunter lagen ie armen %)flängchen unb ©räfer niebergebrückf — lange, blaffe STriebe. Sie haben gehungert nach Cidjf unb Sonne, Cena. . . Unter bem Stein fino fte hervorgekrochen, hoben einen Sludgang gcfud;t Sehen konnten fie ihn nicht bie Caff war gu fcl;mer.

Rrank unb gelb waren bie gerbrückten Salme — aber fie lebtet;

noch! 3n ber warmen Sonne haben fie fich lattgfam aufgerichtef

— — Sich, Cena, Cena, fo ein Stein hat auf mir gelegen! Stein, Rinb, ed ift nicht ailed fd)le<hf in mir. Slid ich gu Sud; kam, ba hob* ich erff mid; ftill gebückt — id; hatte Sing ft, bad cpiäßd;en gu verlieren. Slber bann . . . ba ift bad S3öfe von mir ab­

gefallen. 3ch wollte gut fein —- um ©einetmillen gut fein, Cena, ffür ©id; hätte id; ailed, ailed getan — —" Sr fchluckfe krampf­

haft „Cena, wenn ©u mein fein wollfeff — mein guter Sngel — 3d; könnt* ein guter SKenfd; fein!" Unb bann gang lei je, wie crfchreckenb vor bem eigenen vermeffenen SDort; „Cena , . . wenn . . . wenn ©u mein SBeib fein wollteff . . . ©ie Söelt ift weit, wir könnten fortgel;en ind Üudlanb, wo und keiner kennt 3d; hob’ gefunbe Slrme. 0 ich roollt’ arbeiten für ©id; — — ■—»

Cena, fag ein Söorf. .

Sie fal; ihn traurig an. Sld; ©off, ed war fa kein Sßeg! Sie konnten nie gueinanber kommen.

SKühfam jagte fie: „Stäube ich allein, Coreng — id; wollte

©ir folgen. Über meine alten Stfern — de werben cd nie gu*.

oeben . .. cd kann nicht fein . * *"

(5)

605

©a fanden feine Sirme herab. ©r biß bie ßäbne 3ufammen.

SMufroelten jagten in fein (Deficit.

„3d; l;äff’ eß roiffen können," fagte er t;art „(Ein entlaffener 5ud;fbäußler! ©u müßfeff ©ich ja meiner fd;ämen!"

6ie fd;Iang öie Sinne um feinen ^alß.

„Stein, nein, nid;f öarum! Sßaß kümmern mich bie Seufe!

3d; weiß, roie Diet ©ufeß unb ©bleß in (Dir lebt Stid;f (Du biff fd;ulb. ©off mißt mit anberm SKaße . . . Slber — id) bin ibr einsigeß 5Unb! (Darf id; fie oertaffen? 3br jßerg brechen?"

„SKein ^eq aber brid;ff (Du!" rief er bitter.

6ie oerkrampffe bie ijänbe. 0 ©off, mie bot* mar ber ßantpf.

„ßorens, f;ör’ mich an. 3d) mar immer febroaeb unb kränklich;

meine SZtuffer t;af mich 3at;re binbureb mit Siebe unb Gorge umt;egf. 3eßf iff fie atf, iff fetber krank — kann i<b fie allein taffen? Mitteln fferben taffen? . . . Itinbeßpfticbf mar 3uerff ba — Sorens, mir müffen enffagen. Sur unß gibt eß kein ©tück, kein Sufammenkommen."

©r fföbnfe. (Daß S3luf raufd;fe ibm roieber 3um surück;

fobt mar fein ©efiebf. (Dann ffanb er jäb auf.

„Saß nur. ©ß iff gut. 3d; hätte baß miffen können."

6ie umktammerfe it;n. „©et; nicht fort, — nicht f o fort, Soretq! Gei nicht ungerecht. Söir motten erff ruhig roerben. ©ß finb ned; Dier3et;n Zage, ba kann ftd; manebeß änbern. (Du baff mich ©einen guten ©ngef genannt: Saß eß mich fein. 3d) mill atteß tun, um ©ein Seben freunbtidjer 3U machen — roenn eß benn ni<bf glücklich fein kann, ©ß läßt ficb eine Gfette finben.

STtein ‘Patenonkel bat in ^ottanb einen S3ruber, ber iff Gd;reiner, Dietteicbf . . . D Soren3, fieb nicht fo finffer, uerffeb mich boeb!"

©r riß (id) toß. ,,6par’ ©eine SBorfe. Gie finb billig. Zrug iff ©eine Siebe; Saß mich nur uerfinken — maß liegt an fo einem!"

Gie taumelte faff 3urüdt, faffefe na<b bem SUagenrab.

„Sena, uer3eib! 3d) bin ein Untier. Steqeib mir, ©u — (Du Siebe . . . Siebffeß, Siebffeß — meine Sena!"

Geine pfiffe brannten auf ihren #dnben, ihren Sippen---

©ann ging bie Gcbuppentfir. Sena mar allein.

Sange faß fie ffarr ba. SHif ferneren $üßen febteppfe fie ficb enbficb über ben #of.

Stuf ben ©äebern tag febon meißer Steif.

Gie nickte, ©in Steif baffe bie fpäfe Śerbffrofe getroffen — ba mußten ihre SJtäffer in alte SBinbe flattern.

fieb root;!! ©ß roitt kein anbet SBorf Sitir über bie Sippen fteigen.

©in (Druck ber ßanb, ein lebtet S3lick — Stun laß mid) sieben unb feproeigen.

(Du ffebft am SBege unb roinkft mir nach Unb rufff: Stuf Süiebcrfeben!

3d) barf’ß nicht fagen unb rneiß eß boeb (Daß nimmer eß kann gegeben . . .

(Daß Gcbäflefn läßt an ber (Diffel, am (Dorn,

©in Blöckchen mie roeiße Gelbe — ficb roobl! 3<b taffe bei bit surück

©in Ztöpfleitt Seqbluf — unb febeibe.

(Heinrich ioeimannß.) Ungut maren bie Glimmen ber Stacht, bie in Senaß Gcbtaf- kammer bineinrounfen. Gie maren forbernb, aufreisenb, böfe;

fie maren brobenb unb — traurig. Gie baffen bie kalten Singen ber unerbittlichen ‘Pflicht

Sena Gcßtagbölfer baffe ficb mit ben Kleibern auf baß S3eff gemorfen. Stur erff einmal außrußen, baß arme ^er3 311 r Stube bringen!

SBilb taumelte ihr ©enken burd;einanber. Unb roenn bie beißbrennenben Stugentiber mübe ßitfanken, bann fuhr baß S2täbd;en fcßreckbaff empor.

,,©u fottff Stater unb SKuffer ehren . . ." loaffe baß jemanb lauf gefagf? Std;, baß ffanb bo<b in bem alten heiligen S3ttcb!

„©eß SJaferß Gegen baut ben ßinbern Säufer, ber SHuffer t?fud; aber 3erftörf fie non ©runb auß . . ." SBaß fottte baß?

Gie moltfe bod) baß Opfer ihrer Siebe bringen — menu and; ihr ßeq .zerriß, (£ür bie kranke SRuffer tat fie eß.

„Satte beine SZtuffer in ©bren alte Zage beineß Sebenß unb betrübe fie nid;f . . . baß bu nicht ihr graueß Saar vor Gd;mer3 unter bie ©rbe bringff." ' Stein, fo hieß eß nicht . . . Ober boeb?

Steh, nur fcblafen können!

SBie mochte eß Soren3 umß #er3 fein? 0 bu Stermffer! Unb baff im ©runbe ein fo reickeß ger). . . Unb S3tärd;enaugen . . . unb ©üfe — nur crfdjüfferf iff atteß. 3d) hätte eß roedten können . . . atteß könnte aufbltiben . . . SHetn ©off, marum, warum?

SUie lauf bie alte ßaffenubr in ber ßüd;e fickte. S3iß hierher hörte rnan’ß. SDeb fafß. Std) ja, ber alte Gprudb in ber Uhr:

„3ebe Gfunbe Dcrrounbcf, bie teßfe tötet."

Söiß babin nod* ein langer. Reiniger Söea! Strmer Soretu.

Zat fie red;t? ©in SZtenfcbenleben mar tn ihre Sanb ge­

geben. Gie mar mtinbig. SUenn fie bennocb . . .

SUaß fiüfterfen bie Gfimmen ber Stacht jeßf? „Gie liefen heimlich non Saufe fort — unb mußt’ eß nicbf S?afer, noch SZtufter. Gie haben gehabt roeber Glück noch Giern — fie finb gefforben, uerborben."

Stein! Stein!

Sena preßte bie Sänbe gegen bie Gchläfen unb ftöbnfe.

©arm richtete fie ficb auf. Gie konnte bod; nicht in ben Kleibern bleiben! Slber ihre ©lieber fchmergfen; ber 5topf brannte. Stein, füll liegen bleiben.

„Unffef unb flüchtig follff bu fein auf ©rben."

©aß mar ja SBabnfinn! SBaß baffe baß bamit gu tun?

©ie Gtunben rannen. Stuf ber ©iele raffelte eine 5lub mit ber

^effe. SBar roobl bie Stotbunfe, bie aud; keine Stube fanb.

SZtocbfe roobl Gd;mer3en haben, baß arme Zier, ©ß batte fie mit ben fcbönen bummen Gammefaugen fo bilfeflebeitb angefd;auf.

©ing nicht eine Zür? Gd;riffe auf bem jjlur? . . . Stein, fie baffe fid) roobl gefäufd;f; baß morfcße Solgroerk knifterte off fo felffam.

Gcbon ber erffe Sabnenfd;reU Süenn fie boeb Gcbtaf finben könnte. SZtorgen bei Zageßiicbt mürbe ficb alleß anberß anfeben.

Gie hämmerte eine SDeile babin, ©achte halb traumhaft:

„SDenn nur nicht ber Soreng . .. ©r fab fo uergroeifelf auß."

Söieber krähte ber Sahn — unb gum briftenmal. ,,©a ging 'pefruß biaauß unb meinte bitterlich."

SZtif einem Stuck faß Sena aufrecht SBober kamen ihr all bie enffefjlid;en ©ebanken? ,,©r ging bin unb meinte bitterlich!".

Sieber SJafer im Simmel, nimm bu unß alle in beine treue Suf!"

Gie faltete bie Sänbe unb fcblief enblid; ein.

©aß bleiche Zagcßlidjf fd;aufe burd) bie fünfter, alß Sena Gchlagbölfer emporfitl;r. Unten rief man: „Sena! Sena!"

Gcbon fo fpäf, febort Zag? Ungebulbig riffen bie Mbe an ben betten unb mul;ten; fie roollfen gemolken fein. Gie fprang auf — unb märe beinahe gefallen, fo roeb tat ihr atteß, faft alß fei fie gelähmt.

Stlß fie bie Zür öffnete, ffieß it;r $uß gegen etroaß — fie bückte fid; unb hob eß auf. ©ß mar ein bübfcb gefebnißfeß S0I3- käftchen mit Senaß gierlicb uerfd;lungenem Stamcnßgug in feinffer Saubfägearbeif.

Gie gitterte; beinahe hätte fie eß auß ber Sanb fallen laffen*

Soreng! ©r mar fort! ©aß mar fein SIbfcbiebßgruß!

Stur einen Slugenblick ftanb fie roie erftarrt; bann eilte fie, ohne bie Gcbroäche nur gu fühlen, roie geheßf hinunter unb über bie ©iele binauß. ©ie Mbe riefen, fie achtete nicht barauf. Stur fchnell, er konnte noch nicht roeif fein. SUelleicbt hotte fie ll;n ein. Söenn fie quer burch ben ©arten lief, febnitt fie ein Glück ab; jenfeifß führte bie Sanbftraße oorbei.

Gie haftete burch ben ©orten, ftleß baß ‘Pförtchen auf.

©in paar Gd;ritfe roeifer, an ber ©cke beß ©artenß ffanb ein bot;eß £reug am SBegranb, von Räumen umfehirmf. Unb ein menig roeifer bie Gtraßc entlang ging einer — mit SJünbel unb jtnofenffock.

(Rortfeßung folgt.)

stummer (Bins ber IBeitynadtfsroünfcbe.

3n „beß ©ud)eß SOetbegang tmb Gcbickfat" jagt ©. ©br. ©cp: „(Daß in unb vor allem nad) bem Kriege troß oller fdjroeren 9tof bie 9Kcnfd)en bei unß ben 9ftuf fanben, ©lieber 3u febreiben, gu brudien unb gu verkaufen, baß onbere 9)Tcnfd>en froß fd;rocrer (Entbehrung nod) (Selb erübrigten, um biefe ©lieber 31t kaufen; taß ber empfinb- ticbe 9Hed)anißmuß beß geiftigen Sebenß aufrecht geblieben iff, toä'brenb fo vieleß onbere gufommenbracb, iff einer ber gang wenigen bellen Punkte am ffürmifeben Simmel." (Daß ©ud) iff eben bod) ein — vielleicht ber guvcrläffigffe ^ulfurbarometer. (Daß roirßafbolikcn in ber ßriegß- unb 3nflationßgeit unfete geiffige Pofifion behaupten konnten, bafür gebührt ein Stiupfverbienft — man barf baß auß- fpreeben, ohne bie ©erbienfte ber anberen kafbolifd)en ©erläge bamif gu febmäletn — bem ©erlag Ser ber in greiburg. 9tud)^mit ber 3abreßgabl 1925 liegt eine ffafflicbe 9tngabl ©ücber auß biefem ©er­

läge vor unß; mir ivollen hier kurs lene d)arakferifieren, bie ficb für ben ©3 e i b n a cb f ß f i f d) befonberß eignen, ©oranffeben mögen bie

©iograpbien; unb unter biefen mieber an erffer Gfelle bie Gelbßbiograpbie unfereß großen 9lpologefen 9t. 9K. ©Beiß Q. Pr.

„Sebenßroeg unb Sebenßtnerk. ©in moberneß Propbeferi- leben." (10 91tk.) 9#an bat ihm mit ©edit ben ©einamen eines

„groeifen ©anifiuS" gegeben. 3n einer eingebenben SBürbigung im

„©aper. Kurier" fagt Prof. (Dr. SBalter: „(Die 3dfereigniffc haben bem

„Propheten" red)f gegeben, ihn fogar in ber ktaffen 9B$rklid)keif ibrcS

©efebebenß überboten, ber Sufammenbrucb ber gerühmten europäitoen Sivilifation roar kafaffropboler, atß ihn fogar „ber Gcbroatgfeber für möglich gehalten hafte " fiurg nad)bem p. ©Beiß feine Gelbffbtograpbie in bie öanbe ber beuffchen Safbotiken leaen konnte, fegte er fid) niebet

(6)

jum Sterben. — sieben biefed Bud) (ei ble Selbffbiographie ber Benebihtinertn 94. Rafaela Brentano „W 1 -y (Sott mich rief"

(6,50 94k.) geftelit, ein Werk, wie cd nicht (ebed 3abr ge(d)rieben wirb innb gefcbricben werben kann, weil cd nicht viele 94enfcben gibt, bie ein io reicbed äußered unb innered, natürliches unb übernatürliches»

Erleben bauen; unb baau bie ßunft ber Sarftellung. Sie hatbolifcbe Frauenwelt vor allem fei 90113 nacbbtfichlicb auf biefed Buch auf- methjam gemacht. — Bon nicht wenigen wirb auch freubig begrüßt werben bad große Werk über „Sie heilige 94 a g b a 1 e na 6opbte B a r a t unb ihre Stiftung". (16 94k.) 3nd'cjonbere alle, bie im Klafter ober in ber Welt 94äbcben herait3ubilben haben, finben in biefer neuen, gan3 mobernen ^eiligen, bie in iUoftermauern ein aan3 Ind llebernafürlicbe oerfenhted Geben führte, unb hoch für alle Probleme ber Welt aufgefchloffen war, eine gerabesu unerfeßliebe Führerin unb Beraterin; fie können lernen, wie man Wtäbcbenfeelen audrfiften muß für bie Beife burchś Geben, wie man aid ©qieberln leben muß „in ber Welt unb hoch nicht von ber Welt". — Ser vor 25 3abren 311t kafbolifeben Kirche belmgehcbrtcn P r i n 3 e f f i n 4 n n a von ‘Preußen, £anbgräfin von Reffen, hat Sr. jtaplftran 91omdd O. F- M. ein Gebendbifb geroibmef. (3,60 94k.) Sie ßon- oerfion ber ©roßtante Halfer Wilhelmd II. machte felneqeif nicht ge-

rtngeś Buffęhen. Buch in ber lebten 3eif befaßten fleh bie Leitungen roleber mit biefer 'perfönlichkeit. 94an wirb bedfmlb gerne nach biefem jrtifen, um fid)1 ein Sefomtbilb ßu fehaffen; unb 3mar finbet man bad Bilb einer roillendffarhen, 3ielbemußfen Frau mit lauterem Charakter, bie Jich in fchmeten Kämpfen 3ur Wahrheit burchtang. — Ser bekannte 9taturforfcl;cr ber Vieler llnioerfität, Prof. Sr. 3ohanned Jxeinke, ben aerabe feine wiffenfchaftfichen Forschungen 3um Be- henntnid bed ©laubend an ben persönlichen (Sott brängen, hat fein reiched unb intereffanted Geben gc3eicbnet in bem Buche, „94 e i n Gebendmerk". Sad Buch bietet im Böhmen eined ©etebrten- lebend nicht nur reiche miffenfd;aftliche unb meltanfd;aulicbe ©efldjtd- punkte, ed ift auch ein Spiegelbilb unferer politifchen ©efeßiehte in ben ehten 50 3ahren. — 3efuitenpater Blkoläud Scheib hat bem lang­

jährigen Booi3enmeifter feined Orbend, p. 94 or iß 94 e f ch l e r, ein literarifched Senkmal gefeßt, bad überall (Eingang finben möge, wo man biefen Älaffiker ber Bf3efe oerehrt unb fich an jeinen Schriften (eclifd) orientiert unb erbaut, jßaben mir fd;on einmal einen fo oer- ehrungdmürbigen 94ann, fo wollen mir ihn auch kennen lernen. (Sad Bud) enthält vier Bilber. 5.00 94h.) — ©in anberer 3efuitenpafer, ber feit vielen 3ahren mit ber ©rfotfehung bed Gebend bed hl- Ftan3 laoer befchäftigt ift, ©eorg Scburhammet, läßt foeben ein nicht um- fongreiched, aber pftjcbologifd) oollffänbiged unb gefchlc## oerläffiged Gebendbilb erfcheinen: „Ser hl. Frans Sauer, ber Bpoftel von 3nblen unb 3apan". (94it neun Bilbern unb einem Dörfchen. 6.00 94k 3m 3ahre ber Batlkanlfcßen 94iffiondaudftellung fei ein folcßed Werk befonberd begrüßt ©in kleinered Saoetiudleben bed Berfafferd ift bereild, in 16 Sprachen überfeßt unb in mehr aid 150 000 ©remplaren verbreitet

Bon religio fen Beuetfd;einungen wirb Geo Wolperld neued Buch „©ebetdmeidheit ber 5Urd)e, Gefungen im Bn- fchhiß an bie Sonn- unb F#agdoraiionen" (5.60 94k.) freubig be- grüßt werben, ©d ift ein glückliched ©egenftüdi 3u feinem Bänbdjin

„3n ber Bpoftelfchule" (4.20 94k.); wie in biefem an ein ©piftelworf (eweild eine Betrachtung fich anknüpft, fo ift in bem neuen, an jebem Sonn- unb Feiertag bed ßirebeniabred ein ©ebanke aud ber Oration ber 91udgangdpunkt einer tellgiöjen lleberlegung. Bm mohltuenbften unb mirkfamften finb ble vielen treffenben Beifpiele. — Bgned ©ruß bietet „3met Freunbinnen ©otted". Sankt 3uliane von Güttich, bie Beklufln ©oa unb bie ©infeßung bed Fefted ©otted.

3uliane von Güttich unb ©oa, bie Behlufin, bereu freunbfcbaftlicbed, gotterfüllfed 3ufammenmirken ber Kirche bie ©infeßung bed Fron- ieidmamdfeffed gejebenht hat, werben hier, im fchlicßten Gegenbenton von einer satten Ftauenhanb ge3eid)net, und vor Bugen geftelit. Sie

©laubendfreubigkeit unb 3nnigkeit bed beutfehen 94ittetalterd buftet aud biefen Blättern. Sie 3nitlalen oon ber Berfafjerin felbft ge- 3dd)net, zeigen oon 3eitgenöffif ehern ^unftoerftehen. — Sr. Blfond Seilmann hat feinen beiben feinfinnigen unb fprachlich gepflegten, olel- begehrten Betrachtungdhänbißen ein britted angereiht: „B 0 m haft­

baren Geben" (3.00 94k.). ©erabe recht kommt aud) ber vierte Banb feiner „Bücher ber ©inkehr", enfhalfenb Perlen ber 94pffih frember Bölker, unter bem SOtef e r r 11 d) k e 11 e n ber Seel e".

— Henriette Brcpd Büchlein voll „euchariftifcher ©ebanken" mit bem Zitel „Bon ewiger Giebe" (3.60 94k.) möge befonberd bei ber hatholifd)en Flauen- unb 94äbcbcnwelf recht Diele aufnahmefreublge Scrsen finben. ©ine in Gelb ©eretfte fpricht in h^tßbeswlngenbcr

Sprache 311 nuferer Seele oon ber nie vcrfiegenben 3efudliebe: oon 3efü Giebe ju uns, oon unjcret Glebe 3U 3ejud. — Äatl Saggcncę S. J. hat bas Geoen bed Heilandes unb ben Busbau bed ©ottesreicpes naa; bem (Evangelium bed hl- tuhad in einer Beibe kurser, aber inhaltreicher Betrachtungen für ben teligiöfen Btenfcpen oon heute bargeffellt unb in 3ioei Banbchen unter bem Zite! „Buf bed tßerrn pfaben"

(16-00 94 h.) 3ufammengefaßt. — lieberaud anregenbc, mitunter braftifche, aber auf jeöer Seite gcbankenoolle, religiöfe Gelungen bietet bad Werkeben „Pfeffer unb Sals, ber frumbben ©briftenbeit in Stabt unb Ganb in bie fonntäglicbc Prebigtkoft geftreut, vom Bruber Bernharb" (3.30 94k.). ©in moberncr Bbrabam a Sancta ©lara. — Wieoiel warmen religiöfen Btcm bie von ber Bbtei 94aria Gaact) bei Gerbet herausgegebenen „Giturgifchen Bolkdbüchlein" unferem Bolke fchon eingehaucht haben, läßt fich saßlenmäßig nicht feftftellcn, aber es läßt fich ahnen, wenn man ficht in welchem Zempo bie Beiße forf- fehreiten kann. Bcu liegen vor ein 9. Bänbcßen: „Sad neue Gebe n", bad bie Zeremonien bei ber Zaufe eined ©rmaebfenen bar- fteüt unb erklärt, (fiart. 70 pfg.) 10. Bänbchen: „Sie heilige Firm u n g". Bach bem römifchen Pontifikale (Slart. 30 pfg.) 11. Bänbchen: 0 f u n b F e i b' (kart. 50 Pfg.) eine (Erklärung ber Segnungen für gelb, $of, ©arten unb Stall. Sad Büchlein follte jebem Ganbwirt unb jebem Winser in bie ßanb gegeben werben.

12. Bänbchen: „Sad d; r iff liche 94 a h 1" (kart. 50 Pfg.), enthält außer bem lifurgifcben Zifchgebet bie Speifefcgnungen bed Bömißben Bituale. ©üblich, 13. Bänbchen: „Sie Komplet". Sad kirchliche Bbenbgcbet latelnifch unb beutfeh. (ßart. 70 Pfg.) Befonberd bad 11. unb 12. Bünbdjen können helfen, bad djriftliche ©emeinfebaftd- leben 3U erneuern. — ©ine Frohhoffdjaft für bie Frauenwelt Iff oad neue Wethdjen ber Bücherreihe „Ecclesia orans": „Giturgie unb Frauenfeelc" (2.40 94k.). Sad kleine Buch will „aud ber Giturgie, ber Wefendfpradje ber Kirche, bad Bilb unb llrbilb ber d;rlft- lid;en Frau betaudbeben unb bie Berklärung weiblichen Wefcnd unb weiblichen Geibed butch bie heiligen 94pßerien 3eigen". ©in mirh- famer Weg, bie Frauenwelt unb barnit bie Familie unb bie ©emein- (chaff fitlich 3u erneuern; ber Weg müßte nur beheqf betreten werben.

— Biclbefcßäftigten Prieffern lege man auf ben Weihnachfdtifd) Bnton ßuonbetd S- J. Betrachtungen „ßu Füßen bed 94eifterd", bie in brei Bänbchen,erfd)einen fallen. Sad erfte, „Brbeitdtag" (5.20 94k.), würbe bereitd in 12 Spradjen übetfeßf. Sad sweite, „GeibenS- n a ch t" (5.20 94k.), ift vor kursem erschienen unb barf auf ben gleid)eit

©rfolg rechnen. Sad britte, „Betkidtungdmotgen", ift ari- gehünbigt — ßu ben erfreulichften hier einfchlägigcn 9lcuerfd)eimmgen muß gerechnet werben bie oon Sr. Otto ßunse beforgte meißerbäftc Beubearbeitung bed „#elian b" (5.60 94k.), Jener alffäcbfifdien

©bangeltenbicbtung, bie aud ber Berfchmel3ung ber antiken Kultur, bed ©hriftentumd unb bed Seutfcbtumd geboren mürbe. Sie leßfe llebertragung geht auf Slmrock 3urück; fie wirb faß oon niemanb mehr gelefen, weil fie für und ungenießbar ift wegen enblofer Bbfdjmeifungcn unb Gängen. Ser Beubearbcitcr hat bei aller Sdwnung bed Original*

eyted hoch mit enffcbloffenem ©tiff bie Wucherungen befeifigt, unb 0 bie poetifche Sdjönheif ber Sichtung erß 311t rechten ©elfung ge-

>rad;f. Seine llebertragungdkunß hat fdjon früher an ben Fiaretfi bed )(. Fransidkud ihre Probe beftanöen. Sem Buche würbe eine, bem Seitßil bed „Gelianb" angemeffene 9ludßaffung suteil. Ser Bering wählte ein raubed Papier, auf bem bie norbifeße Bntiqua in großem

©tab anfptecbenb wirkt. Siefe charakterißifche Schrifttppe kommt ber karolinifchen 94inudket am nächßen. ©0311 ftebt ergänßenb bad äußere

©emanb bed Bitched mit bem wuchtigen Zite!, einer alten Sanbfcbdft gleichenb unb in ben charakterißifchen blauen unb roten Farben ber Buchmaler lener 3eif, role auf einem alten pergamenten ©runb.

(6d)luß folgt.)

Sie 3efuiten in Gifaucn. Sem „Btaßbobe" vom 11. Oktober wirb gefdmeben, ber Gh Batet bake anläßlich ber Bückkcbt ber 3ejuiten nad) Cifauen bie Summe oon 500 000 Cire gefcbenht, um 31t Gounod ein Seminar 3U errichten. Seit bunbcrffünßjig 3ahren waren bie 3efuifen bed Ganbed oermiefen unb können nun ihren alten Befiß mieber antreten. Ser Bifd)of, Blfgr. Äareolciud feßt auf bie Bück- kehr ber 3efuiten bie größten (Erwartungen für bad Bttfblfiben ber hatholifcben Kirche in Gitauen. Bereitd iß eine Gdjule mit 3irka 200

Schülern eröffnet worben. Äipa.

Hclpncu

menn Sie 3f)re ©efunbtjeit unb ein gutes, blühenbes Slusfefjen erholten I mehr in 3f)rem 'Beruf, Blomalg (räfllgl unb erfrlfrfjt ben gongen ÄBnwr wollen. Sternen erholen fich, 3bre Strbeitslroft hebt fleh- Sie (elften I ungemein. Schlaffe, weite 3üge oerfchroinben,

bie ©efießfefarße roirb frifeßer

unb roflger, ber leint reiner. Bei mageren, In ber (Ernährung herunter»

gekommenen B*rfonen macht fleh eine Hebung bes Bppettts, bes Gewicht»

unb tnfolgebeffett eine mäßige Bunbung ber Sormett bemerfbar, ohne baß flberflüfflger unb läftiger ßettanfaß ble Schönheit ber formen beeinträchtigt.»

Blomalj Ift allen burd) lleberarbeitunq, Rranf heit. Beroofltät gef dymach ten B erf on en ju empfehlen. Bon Brotefloren unb Beriten glänjcnb begutachtet. (£rt>öltlirf> in allen Sipotheten unb Broaerten. Brets einer Bote 1.00 Bit., mit ßerfibtn 5 Bit., mit (Elfen

(jur Glürtung für Blutarme unb BlelchfiWige) 2,20 Bit., mit Äall ejira (jur Gtilrtung für ßungenlelbenbe) 2.RO Bit. Sion »erlange nur bas echte Blomalj, nldjta anberea, angeblich „QEbenfogutea*. -Sichte genau auf bae Stilett. Bructfchriften oerfenben mir auf SBunfch umfonfl unb poftfrei.

Jleti: Bioinatj»6chototabe, Je 100»©ramm*Iafei 60 Bf unb B i o m o l j»B o n b o n, befte* tiinbeningsmtttel bei duften unb Reifer«

teit, öorjilglicher ©efehmaef. je Beutel 30 Bf-

ffi e b ». Batermann, Bcltow-BerUn 20a,

Cytaty

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©agu kommt noch bei vielen Arbeitern, baß fie alltäglich gweimal einen weiten, bei manchen Arbeitern fogar ffunben- langen Weg gur ArbeifSffäffe gurücklegen muffen, nicht wenige

©ott beßüte jeben oor bem Schnaps, bem BZonbfcßeinfchnaps, ber jeßt im füllen ßergeftellt wirb mit allem gufelöl, bas genügt, um franf, ja fogar blinb gu werben. Sie

Wenn bie Waien3eif iff, bann ßaufel S'rau Vacbfigoll am Walbfattme, too bad Vädjlein inf* Selb binaudfpo3ierf, unb roer moebfe cd oufnebmen mit ihren (Trillern unb Slkenfönen!

Bud all bem folgt: „Be ff er viele Kinber auf bem Kiffen, old eined auf bem Gemiffcn!&#34; Sie chriffliche Frau fürchtet fid) nicht vor ben Kinbern. Gie benkf nid)t: Wenn ich nur

Scßämft Vu Vid) nicht, Veinen Gott unb Vein Vaterland gu verraten?&#34; Ver Soldat bittet kniefällig um Gnade, die ihm gewährt wirb. Atoreno aber verläßt eiligft gu Pferde bie

„Btr iff ailed erlaubt.&#34; paulud batte gehört, baß biefed Bort auch auf bad gefd)lechflld)e ©eblef angewanbt würbe, unb fab, wad ed bort für oerbeerenbe golgen haben mußte, ©t

bie auch fonft als Bö der ber Sprache vorfommen, 3. Bergmann, Röroig, Sauer, ßreitag u. a., ab unb gu an bie Bedeutung biefer Barter detifen; bei allen anderen — und bas ift

ag abermals ohne jeglichen (Bottesbienft oerleben füllte, mirfte fo iüeberbrücfenb auf Sttnton, baß er mibermtlltg rote noch nie feine IßerBgeuge pußte. „3d) glaube mirflidj,