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Die pollitschen Bandjuden mit de kurze Elle, Die muß der Deibel holen! : Eine Jahrmarchtsrede

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Academic year: 2022

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pMtscheil mR de Blln-ju-cn

torjt EÄe,

Die muß -er Deibel holen!

(Eite Jahrmarchtsrede

von

Dagcs-Schriftsteller

mit'n

jroßen

Bart.

(Preis 1 Sgr.)

Des is ne traurige Wirthschaft, ene wahre Hunde-Wirthschaft is des! Die Dummheit is obenuf un führt betRejiment, dieNiederträchtigkeit drängelt^sich vor

un hatbetjroßeMaul, diePaar Klugen un Ehrlichen, die noch mang dieMensch­

heit sind, kriechen innen Winkel un denken: „HolEuch Alle der Deibel, ick will mir von Euch nich vor nen Reaktionär ausschimpfen laaßen!" un Bud­

delmeyer alleene kann et nich zwingen! Aber bet Donnerwetter soll in die verrückte Zucht schlagen! Is des nich en Jezaudre un Jezackle und Jewrangle, deß Enen schlimm wird, wenn man et mitanseht! Ick bin nich jern jrob, aber ick kann mich nich helfen, ick muß etjraderaus sagen:

et is ne Schweinewirthschaft in

janz

Deutschland!

un wenn et nich balle anders werd, denn kommt et noch so, deß der dreißigjährge Krieg en Hund dajejen jewesen is. Sagt, Buddelmeyer hat et Euch jesagt!

Un wer is an die verfluchte Zucht Schuld? Wißt Jhr't? Ne, Katzen- köppe, Ihr wißt et nich, denn Ih r seid schmälig dumme Luders in de Polletik d.h. nischtvor unjut! und dadrum taumelt Ihr wie so'n Besoffner von ene Seite uf dieandre, deß et en wahrer Skandalis. Aber ickwillEuchden Schwin­

del verdeutschen, wenn Ih r ufpassen wollt, un wenn Ih r nich wollt, un denkt, deß Jhr't besser versieht als wie Buddelmeyer, na, denn meinswejen! Denn jeht zum Deibel! Mich is et eenjal; wer nich hören will, der muß fühlen, also warstIhr man, bis jeEuch dieWeisheit braun und blau nf'n Puckel malen, denn werd'tIhr ihr wohl bejreifen!

Nanu zu die Hauptsache! Wer is an die Schweinerei in Deutschland schuld, an das Dodtjeschieße un Jnjespunne un an das damlige Bedragen us alle Ecken un Enden, un an das verflüchtigeJeschleppe un Nischt-zu-Stande-jebringe un

an Allens? Wer is dran Schuld?

Die Fürschten? N e, Schaafsköppe, die sind nich daran Schuld.

Nanu? Jutste Demokraten, brüllt man nich jleich los, wie deOchsen! Hört mir erscht an un denn red't klug. Ick sage nochmals:

Die Fürsten sind nich an die Schweinerei Schuld!

un des werr ickEuch beweisen. Wat sind die Fürschten in janz Deutschland? Sind

et jroßmächtige Potentaten? Ne, Jrützköppe, des sind se nich! Arme jeschlagne Je­

schöpfe sind et; von de Revlution abjeknufft un mürbe jemacht, des sind se. Die können uns nischtduhn un duhn uns nischt. Sie haben vor den März allerdings us't hohe Pferd gesessen, aber sie sind entweder freiwillig runjestiegen oder sie ha­

ben enen Schups jekricht un sind runjepurzelt, un wie se unten waren, da haben se sich des Dings in die Nähe betracht't un jesagt: „Hurrjeh! so hab ickmich desAllerdurchlauchtigst nich vorjestellt!" un denn haben se sich in ihr Schicksal erjeben. Wat nu dieHartleibjen damang waren, die haben zwars

inwendig jeflucht, aber Muß is'n bitter Kraut, un da hüls nu weiter nischt, se mußten Allerjesälligst ja sagen. Die Andern, die vernümftger waren, die sagten

woll:„Ne,holmirderDeibel,desVolkhatjojanzrecht,desisbis­

her jo niederträchtig jekniebeltjeworren, watWirAllerhöchstjar- nichtewußthaben." Un so sagten se denn janz jutwillig: „Herrjes, ja, des kann jo Allens jeschehen!" Na, un dedritte Sorte, wat nu meinswejen die Dummen sind, die rissen des Maul Allerhöchst weit uf, waren janz verdutzt un

sagten: „Ick bejreise desjar nich;wozu is'n dieRevlution?Jebtdoch desVolk,watethaben w ill,Uns kann desAllerdurchlauchtigst een­

jalsind!Nichwahr, KammerherrvonPopelmatz?"SummaSummarium:

dieHartleibigen sagten ja, weil semußten, dieJutmüthgen, weil sewollten, un deDämligen, weil se dämlig sind. Aber ja sagten se Alle, un also kann

man se och weiter nich um die Hundezucht, die ansetzt stattfinden duht, ankrakehlen.

Kurz un jut: die Fürschten zählen bei dem jetzigen Schwindel jar nich mit.

Na, wer is denn Schuld? DesVolk? I, Ihr dreimaldämligen Reaktionärs,

desVolkisnoch ville wmger an dieSchweinereischuld!

Des Volk hat seine Schuldigkeit jedahn; et hat seine Revlution ehrlich abjemacht

un dadermit Basta! Wie die Keilerei aus war un die Fürschten sagten:

„Seid doch man Widder jut, jeliebte ltnterthanekens, W ir

wollen jo Allerdurchlauchtigst Allens jeden!" da jab sich des

Volk zufrieden un dachte: Abjemacht is abjemacht! En Mann eit

W o rt! uit stellenweise rief et och: Vivat hoch, unser juter Fürscht oder so der- jleichen soll leben! un war kreuzfidel un rochte uf de Straße un jenoß seine er­

oberte Freiheit. Stellenweise hat et sich zwars och en Bisken besoffen benommen un en Paar Fensterscheibekens anzwee jeschmissen, aber et is doch immer in die Jrenzen vonnen Anstand jeblieben, nennt man des, et hat feenettFürschten nich weg- jejagt, keenen Minister nich ufjehängt und nich mal enen Kammerjunker (mit Re­

spect zu melden) braun und blau jeprügelt! Wer des anders sagen duht, desis'n verfluchtiges Lügenmaul, wißtIhr des? En boshaftiger Racker is des, der be­

haupt, deß des Volk was jedahn hat, wodurch die jetzigeHundezucht jekommen is.

Et hat allerdings in seine Dummheit doll jenug jewählt, oder vielmehr jewahl- mannt, aber dadervor konnt et nich, et war noch nich soinstrowirt in diepollitsche Jeschichten, un übrijcns hat et in die 6 Monate ochsig zujelernt un wird sich bei die nächste W ahlen doch höllisch en bisken vorsehn. NanumiteenWort:desVolk is nich Schuld. Des Volk is jut un brav!

Wer is denn nu Schuld? Die Ufwiegler? I, sehtmal, bet könnte bet reaktionäre Lumpenjesindle jefallen, wenn se des so beweisen könnten? Wat haben denn die allerschlimmsten Ufwiegler jedahn? Wat seJuts jeredthaben, des is doch nischt Böses, un wat se Böses jeredt haben, dadran hat sich jo des Volk nich jekehrt, denn des Volk hat nischt Böses jedahn. Also dadruf kann sich keener nich berufen!

Nanu zum letzten Mal, wer is denn Schuld? Des w ill ick Euch sagen:

Die Bösewichter sind Schnld, die dem Volk des eroberte Jut Widder abjaunern wollen, die die Fürschten ufputschen, det sie ihr jejebnes W ort nich halten sollen, die von allens, watjejeben wird, wat abknapsen wollen, die sich mit desVolk noch mal wrangeln wollen, ehrsie et als Siejer anerkennen, die us't Pfund immer man 24 Loth, uf de Elle man Dreivirtel jeden wollen,

diese

pollitsche Bandjuden

mit de

kurze

Elle,

die sind an die Schweinerei schuld! Die muß der

Deibel holen!

Un er wird sie, soJott will, och holen. Erholtse, hol mirder Deibel, er holt se! Denn wodrum? Det will ick Euch sagen. Je mehr diese pollitsche Bandjuden mit dekurze Elle messen, jemehr sie als en wahrer Judas den Heiland der Rev­

lution verleugnen, je mehr se die jöttlichen Zehnjebote der Freiheit übertreten, testo rascher wird das Volk reif, testo wärmer wird des Republikjefühl, testo jiftiger wird der innerliche Aerjer, testo höher wird der Jaljen!

Jek

sag

<§ud) brüstt,

Fürschtkens! W ollt Zhr Eure

Kronekens

behaltest,

macht bei Zeiten linksum,

laaßt Euch nich nochmal den Kopp verkeilen, jlobt nich zu lange die pollitsche Bandjuden, et find't keen Handel nich statt.

Allens oder

jar

nischt!

des is die Losung, des heeßt: Allens vor uns, oder jar nischtvor Euch! Hofft

nich, deß Euch des was helft, wenn des Volk durch Zwiebeln und Kniebeln zu Dummheiten jedrieben werd. Des verzeiht der liebe Jott Allens un Euch jeht et zuletzt doch en Stündeken schlecht. Un deß die Centraljewalt zu bundesdäjern an­

sangt, is och man bloße Täuschung! Dadruf rechent nich! Kurz un jut, Fürschten, jagt die schlechten Rathjeber zum Deibel, nehmt Euch sonne, die Euch zeigen, wie Ihr Euer jejebnetWorthalten müßt. Ick meen etjut mit Euch, dadrum

Fürschten! hört uf Buddelmehern!

Oder Ih r seid

jemeiert!

Zu haben: Mauerstraße 17, eine Treppe hoch. Druck von Marquardt u. Steinthal, Mauerstraße 53.

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