Ueue
Notizen
aus dem
Gebiete der Untat-—Und
Qeiiliundg
gesammeltnndmitgetheilt
vondernOber-sMedicinalratde Irorisp zuWeimar,nnddemMeditisalrashe nndItslisssiII·siipIIIBerlin-
N"« 588. (Nr.16. des XXVlL Bandes.) August184ä
Geh-user imLandes-J»dustkic-ComptoikzuWeine-. Preiseines ganzenBandes, von 24Bogen,2Thlr.oderzFl.30Kr»
deseinzelnenStückes3gGr. DieTafelschwarze Abbildungen3gGr. DieTafel colorirteAbbildungen6gGr.
Natur-hunde.
Eine Periodeinder Geschichte unseresPlaneten.
VonLouisAgassiz,ProfessorderNaturgeschichteanderNeuf- rhateler Academieec»2c.
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Das Studium derUrgeschichtedesMenschengeschlechts hat fürdenMenschen etwas besonders .Anlockendes. Welche Kraft hatden Menschen auf dieErde hingestelltund ihn zuderenHerrnund Meisterberufen? War erdaserste Er- zeugnisjenerSchöpferkraft,dieunsernPlaneten mitTau- sendenundAdertausendenvon lebenden Wesenbevölkerte, odergingen ihm.andere Geschöpfevoran? Undwiewak diese Erdebeschaffen,bevordiegeistigeundphysischeKraft des Menschen ihr unvertilgbare Spuren seinesDaseyns ausgeprägthatte-? DergleichenFragenließen sich eben so seichtvervielfältigen,alsderen bündigeLösungschwierigist;
denn dasDunkel, welchesjene ferne Zeit bedeckt,läßtsich mitderLeuchtedekForschungnur allmäligaufbellen, und wenn esuns auchgelingt- ein Paar Schritte hineinzukhun und unsernNachfolger-i einen schmalenPfadzueröffnen, so wirdebendiesek PfadVon nochdichterer Finsternißum- lagert. Wonochdek«MsUschselbstzuseinemMitmenschen redet, wo erdiesemDIEGsschichteseinerSchicksaleerzählt, dadürfenwirallerdingsaufEinewichtigere Einsichtindie Natur der Creigklisserechnen- dahüterwiriwchhoffen, dieBekgqngenhelcklclkckdu«Umsianallein wenn dieQuel-
lendekGeschichtein der KindheitderVölker versiegen,odek nur indemtrübenSchiMM«k·dek·Mythesprudeln, daläßt sicheineAntwort auf UNleewißbegkskismFragenMit schwer erlangen,und siebleibtmehkVPSTFVWSEVzweifelhaft Aber wer kanndieRäthsellösen,dieinderdunkeln Nachtder Zeit vergraben liegen, welchederEtschAffUNgunsererSpecies Vorangjng? Wer keimt dieZauberfokmel-VUkch diesich solch tiefverborgenerSchatz hebenläßt?
Wenn Menschen schweigen, sagt AllaltesSprüchwort, MüssenSteine reden, und dieWahkhtlkdesSprüchwokkg wird durchdietäglicheErfahrungmehrUndMehrbekräftigt.
Sie reden.wirklichzuuns, dieSteine UndFelsen,die NO 1688.
BergeundThaler;jedes inseinereigenthümlichenSprache;
und wiedieAmericanischen Völkerschaften,versteht keines dieSprachedesandern; auchistesnichtjedemMenschen gegeben,dieSprachenAllerzuerlernen und inderen eigen- tbümlichen Ausdruck-en dieAntwort auf seineFragenzu vernehmen. Hatman sich also darüber zu wundern, daß man diese ZeugenimAllgemeinennochso wenig befragt undverstanden hate
Nach dem, was indieserHinsichtschongeleistetist, läßtsich indeßhoffen,daß sich noch weit mehrundBesse- res erlangen lasse. Es bemühesichnur jederBefähigte redlich,sein ScherfleinzumallgemeinenWissen beizutragen;
so geringesauchseynmag, eswird nichtverloren seyn.
Jedermann wird michbereits verstandenhaben, daß ichvon derGeologieredet undinder Thatversprichteinzig und allein dieseWissenschaftnur einevollständigeLösung derobenaufgestellten Fragenzuliefern. Sie istdieeinzige positiveWissenschaft,diederVergangenheitdasjenige, was diese lange in tiefes Dunkelgehüllthat, Schritt fürSchritt mühseligabzuringensucht,undwas sichanderOberfläche nichtdarstellt,dasschlagtsiemit-dem Hammerbei-M KÜ- benScheine desGrubenlichts aus demhartenFelsen- Sie nimmt dieFackeldemHistorikerundAltertbumssorscher aus derHand, um nochtieferindie Nacht del-·Vorkleit einzu- dringen,als dieMdthologieundSageesgestakkeklsDenn ihrProblemistdieGeschichtederErde; siewillerforschen, waswar, als derMensch noch Nichtkklstlkkezwas lebte,
bevordieSchöpfungihr Werk durchdiejEskugungdesje-
nigenWesens gekrönthatte, welchesallemImStande ist- über weiteZeitenundRaumehin-MS-selkleGedankendurch
Wort undSchrift mitzutheilmi · ,
Früherkaum beachtet-hilfFchMGeologieerstneuer- dingszudemNang iWk ,Wlssmschüfterhoben. Mem suchtesonstdieLösungM Nathskl AuseinemandernWege.
Man begnügtesichevthdekthe WeiteresmitDem,was
man als unmittelbaregokklicheOffenbarungbetrachtete- Odek suchtedenZweck durch metaphysischeFpkschungenundend-
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loseFolgerungenzuerreichen, ohne sich großdarum zu küm-
mern, obderenGrundlage auf Wahrheitberuhe. DieErde
selbstum ihreGeschichtezubefragen,hatman erstneuer- dings angefangen;allein um desto eifrigerhatman seitdem dieseBahnverfolgt, und esläßtsich behaupten, daßdie Geologie,wie esfrühervielen andern neuaufgekommenen Wissenschaftenergangen , gegenwärtigdie Modewissens schalt sey-
Undallerdingsistesum einesolcheWissenschaft,in welcherüberhaupt nochweniggeleistetworden ist,welche noch keineGeschichteoderhöchstenseinesolchevon wenigen Jahrzehntenbesist,einegarbequeme Sache! Auch bedarf man zumBetreiben derselbenSammlungen, undjeder Di- lettant kannsich bedünken, daßerdurchAnlegungderselben dieWissenschaft fördere.Man kann mitderGeologienoch
wie mit einem Kinde spielen,währendihreSchwester-
Wissenschaftenbereits altund altkiuggeworden sind. Sie wird daher wohlnochlange der Lieblingder Dilettanten und derreichen Gönnerarmer Naturforscher bleiben. Möchte ihrdaraus rechtgroßer Nasenentspringen, bevor dieselben derSache überdriißigwerden und einandres Steckenpferd reiten!
Hoffentlichwird man michnichtanklagen, daß auch ichnur dieMode mitmache,indem icheinen mit diesermei- ner Lieblingswissenschaftinenger Beziehungstehenden Ge- genstandbespreche,dervielleichtmehr,als irgend ein andrer, mitderGedlogiezusammenhängender,für Jedermann Inter- essehat. Wirhabenesdabeinichtetwa miteinerEpoche zuthun, welcheinungeheurerFerne liegtund daherzuder gegenwärtigenkauminindirekter Beziehung steht,sondern mitkimksolchen.deren umfangsreicheUeberrestenochjetzt auf weite LandstricheundProvinzen ihrenunheilbringenden Einflußäußernund sich,gleich mächtigenDämmers,dem FortschreitenderEivilisation entgegenstellen;deren Ueber- dleibsel so Viele ReisendeinunsereSchweiz locken,diesich, mitten in ihrerBewunderung desErhabenen,nichtleicht träumenlassen,daß das,was sieanstaunen,nur dasWrack dahingeschwundenerGröße ist.
Auf die Gletscher nämlichund dieErzeugerindieser Riesenkinder,dieGlekschrrperiode, wünscheichdieAuf- merksamkeit meiner LesrköU cenkrkd
Durch diegeologischrklForscher istüberalldieUeber- zeugung begründetworden« daß die Erde nichtvon jeherdie Gestaltbesaß, die wirgegenwärtiganihr wahrnehmen; daß dieUnebenheitetides trocknen Landes unddieAusdehnung derGewässkkeinsteinganz anderes Schauspieldarboten,
als gegenwärtig; daßdieErdeihregegenwartigeGestalt nur stufenweiseund durchmächtigeRevolutionen erlangte, Vermögederen ganzeDistricteundBergkettenindieHohe geschobsnund andere gesenktwurden. DitskUMWWUUAUL derenRrsultareinjedem besondernFallezu Untersuchem sian derHallpkproblemederGeologiebildet,sinddiePfEWD AllsVE- nen dieGeschichte-unsererErderuht, dieMarkstriwnwelche dieGränzrV» WschiedenenEntwickelungsperiodenbezeichnen- unddieverschiedenrnseitalteywenngleich allerdingsnurbezie- hungsweise, brzrichmnzdennselbstdieannäherndeBestimmung
244 derabsolutenDauer dieserEpochen istnochiehteinunge- löstes Problem. Wirwissen, daß die Kreideälter,alsdie tertiärenFormationen, und jünger ist,als dieJuraforma- kivnzalleinwielangedieKreideepoche gewährthat«wec- cher ZeitraumüberderAblagerungderlKreideverstrichen ist, das wissenwirnicht, undesfehltuns auchbisjehtnoch an allen festenAnl)altepunrten,um dieß zu bestimmen.
Möchtenwir deren balddurchden beharriichenEiferder Geoldgisngewinnen!
WährendjederderEpochen,welchevon einerUmwäl- zungbis zurandern verstrichen,war dieErdevoneinerel- genthümlichenSchöpfungbevölkern Jede Periode besaß ihren besondernTypusdesorganischenLebens,undwiein derMenschengeschichtejede großeCulturepoche, vermögeder inihrvorherrschenden besondernGeistesrichtung,ihr eigen- thümlichesGepräge erhält,sowirdjeder geologischenPeriode durchdieGesammtheit derwährendderselbenaufderOber- flächederErdelebenden Geschöpfe.derenUeberrestewir jetzt unter derOberfläche vergraben sinden,eineigenthümlicher Stämpel aufgedrückt.
Die heutigeGeologie beruhtfast lediglich auf der Bekanntschaft mitdenUeberresten jener verschiedenen Schö- pfungen, und fürdenKenner reicht oftderAnblick eines einzigencharacteristischenFossilshin,um zubestimmen, zu welcherFormationdieSchichtgehört,inwelcher dasselbe aufgefundenworden ist.
Sowenig sich also, wenigstensinBetreffderältern Formationenbiszudentertiären herab, läugnenläßt,daß jede EpocheeineihreigenthümiicheFaunaundFlorabesaß, unddaßmit demEndejeder solchen Epochediesämmtlichen dieseFaunaic. bildenden SpeciesausderListederleben- den Wesenverschwanden, so wenigläßtsich auch bezweifeln, daßdieSchöpferkraft,welchedieseOrganismenin’s Daseyn rief,sichnur allmäligund durchvieleAbstufungenderEr- schaffungderjenigenorganischen Formengenäherthat,die wir gegenwärtigaufderErdoberflächelebend antreffen. Ja es läßtsichsogar nachweisen, daß indemgroßen Schöpfungs- plane, vermöge dessensich die besondern PeriodendesAuf- tretens der lebenden Wesen entwickelten. schonderAnfang eingewissesHinstrebennachdem Endebekundet;so daßin derReihederWirbeithierediesichdermenschlichenBildung immer mehrnäherndeOrganisationder nacheinander in’z Dasrvn'grkaenen Wesenuns denletzten Zweckoffenbart,
««Uferchm diesestufenweisen Umbildungen abzielen. Was diewirbellosen Thiere anbetrifst, so reichen dievon diesem Grsichtspunrtaus unternommenen Forschungendermalrn nichtbin, um uns mehralsbloßeAndeutungen hinsichtlich einesähnlichenZiels imSchöpfungsplaneerkennen zulassen«
Soviel stehtindeßfest,daß, je weiter wirzurückgehrnsje ältereFormationenwir untersuchen, dieFormenVon den Irgenwärtiglebendvorhandenen immer mebr abweichenund dieUnmöglichkeit,daßdiejetzigen GeschöprVM »Um Ab- stammewimmer klarerhervortritt
DiesezunehmendeUnähnlichkeirderFVMMI Nach Maas- sAabedesAlters derGebirgsartenist sv «Uff«llmd- daß sich Viele dadukchzudemfalschen Schlusse hebenverleiten lei-
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sen,als obdie Natur Anfangs sehr roheund unvollkom- mene VersuchezurEtschassunglebenderWesengemacht habe understnach undnachvon ihrenFehlernundMißgriffen zurückgekommensch- sO daß sie ihreignesWerkhabever- nichtenmüssen,um neue und vollkommene Schöpfungen hekVoszkaen, bissieesendlich, nachvielfach mißlungenen Versuchen,dahingebracht habe, dieKrone ihrerAnstren- gungen- denMenschen,undeine,seinenBedürfnissenange- MesseneSchöpfunghervorzubringen. DieserfalscheSchluß stütztsichaufdieselbe einseitigeAuffassungderThatsachen, WiedieAnlichtznachwelcherman inunserergegenwärtigen SchöpfungeineWiederholungjenerVersucheerkennen will und eineLeiterannimmt, an welcherderBegriffdesvoll- kommenenOrganismus gleichsam hinaufzukletterngehabt habe, bis er sich endlich imMenscheninseinerhöchstenBlüthe entfalrrthabe. EskannkeinZweifeldarüber seyn, daßder Polyp, oderWurm wenigervollkommen organisirt ist,als dasSeiugethier,oder derMensch,nämlich,dem Prinripe nach,weniger vollkommen; allein daraus folgt nicht« daß diese Geschöpfe,inBezugaufihre besondereStellung, we- nigervollkommen organisirtseyen.Wäreetwa derMensch im Wassereinvollkommenes Geschöpf,oder derFischin derLuft? Gewißnicht.
Undwas dieallmeiligeEntwickelungdesBegriffsdes vollkommenen Organismusin unserer gegenwärtigenSchö- pfung,diesealseinGanzesbetrachtet, betrifft,so läßt sich nachweisen, daßeine solcheEntwickelung ebensowohl inden Abstufungendergeologischen Epochen stattgefundenhabe.
Wenn wir zugebenmüssen,daß dieOrganismrnder Grauwarke, alseinGanzesbetrachtet,unvollkommner sind, als diederJuraformarioneunddieletzternwiederunvoll- kommener, als die derterrieirenPeriode,sodürfenwirauf derandern Seite nichtunberücksichtigrlassen,daß sie sich mit denUmstandes-,unter denen sie lebten, vollkommen im Einklangebefandenundunter diesenUmständenrelativ eben- so vollkommenwaren,alsesdiejetzigeSchöpfungimVer- hältnisseöUd« ledigen Epoche ist. Würde espassender gewesen seyn-Wenn dekMensch, stattungeschlachter Elimi- lien, auf dielchknnitnInseln des JurasOreans gestellt
worden weite? Oder htittendieplumpen Pathodermen,
welche dieMorästedertertieirenPeriodedurchwühltemetwa inden heißenMeeren der Grauwacke umherschwimmen
sollen? « »·
Wirwollennun ineinigen SkizzeneinBild von den älternEpochenderEtdgeschichteaufzustellen suchen,um den GegenstandunsererUntersuchungauf dieeinfachsteWeise
zuerreichen. «
UnsereAbsichtkannhier durchaus nicht seyn, eine in’s Esnzekne gehendeSchilderung der Formationen zu geben, mit denen unsdieGeologiebekannt macht; wiekönnennur dieHanptliniendesgroßenGemåldesderErdgeschichkein wenigenGrundzügendarlegen. Allsgnnöstkengegeologische Richtung darfesalso hier nichtabgesehenseyn. Sofasse ich, z,B, die erstenPerioden des organischen Lebens bis zum Schlusse der Steinkohlenpe- riode in eine Formation zusammen,obwohl sichdarin
246 offenbardreiPeriodenunterscheiden lassen, währendMm Fischeaufdem Gipfeldes thierischenLebens ecscheimm Desgleichenwerfe ich die ganzeReiheVonGebikgsamnvom rothen Todtliegenden bisznkn esjzwchclkalke und Keupek (dieReihederTkiasformationen) O),akg einezweite Hauptepoche,inEinszusammen;dieJurm Periode MitallenihrenUnterabtheilungen ")bildeneine dritte, die Kreide dievierte. Wahn-nddeklegten drei Hauptepochengewinntdiegarstige GruppederReptiliendie Oberhandundstehtan derSpitzederSchöpfung.Soge- langen wir endlichandietertiärePeriode unddieda- anflOiSendeEpochedersogenanntendiluvialen Ferma- tionen, inderen Verlaufe dieSäugethiere allmäligihre jetzigeGestaltunggewinnen und derWegznkEkschzffung desMenschenundderihnjetzt umgebendenSchöpfungnn- gebahntwird.
Wie auchimmer dieUkspkünglicheFormderErdebe- schaffen gewesenseyn mag, so deutet doch Allesdaraufhin- daß,als dieersteorganischeSchöpfungderen Oberflächebe- lebte, diesevonunermeßlichen,aberseichtenMeeren bedeckt
war, aus denen nur hinundwieder eineniedrige, flache
Inselhervortauchte. Einewunderbare Faunabevölkertediese Oreane, und nichtwenigermerkwürdiggebildetePflanzen bedecktendasmarschige Land. Die ungeschlachten Orthores ratiten, riesigeTintenfische,welchedieihnen einJahrlang alsHaus dienenden Schaalen hintersich her schleppteu, nebst ihren winzigenVerwandten,denunzähligenGonia-titen; eine Mengeverwickelr organisirterTerebratulen (welcheman bis- herunpassendineinebesondreClasse zusammengestellthat, dasie sich,richtiger-,bloßfüreinebesondere,obwohldie nie- dkigste- FamiliedekAcepbalabetrachtenlassen); groteskge- bildetePolypenundEncriniten,welchean denflachenUfern festsaßen,stellen sichuns alsdiefrühestenOrganismenin denbeiden Haupttypen derWeichthiere und Strahlthiere dar. DieReihederGliederthiere-, derentodteKörperaller- dingsnur Materialien enthielten, welche weniger geeignet waren« derVerwesungzuwiderstehen,findetsich dUkch Seorpioneund Trilobiten repräsentirt.Wie athnnl die Form dieser fossilenKrabben,imVergleichemitderiebigen OrdnungderEntomostrareen, ist, ergiebtsichausdemUm- stande,daß dieNaturforscherlange darüber imZweifelwa- ren,was siedaraus machensollten,bissichauseinergründ- lichern vergleichendenUntersuchungergab- daßesCrUstaceerr seyen, welchemitdenÄselli undLimuli Aehnlichkeitha- ben,deren Typusindeß unter-gegangen istUndandern,hö- her entwickeltenFormenPlatzgemachthnts
Sonderbar gestalteteFische,MithnkkenkndthigenSchup- pen, gegen dieAngriffeihkekeigenenSpeciesbewaffnet, lebten indenheißen Meeren dervGt’aui·tu1cke-undmerkwür- digerweisegehörenalleFischedes GkaUtVacken-UndStein- kohlenformation zuden Pineoidiekn(R0chenund Haien) und den sonderbaraussehendenGanoidiern,deren inder
«Dassogenannte poikilitischeSystemParnant
·« D.Uebers.
")DaspolitischeSystemBuckland’d. D.Uebers.
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Schwanzflosseaufwärts gebogeneWirbelsäuledemdollwüchs
siebenFischeeinAnsehenekkheicr,one man gegen-valueun- terdenGrätensischennur am Embryo findet,und deren Zahnstrueturdeutlichzeigt,daß sie sichhauptsächlichvon den härternMollusken, diesie mit ihrenplattenZähnen zkkqutkschten,sowievon fauligen Pflanzenund Mollusken nährten. VielediesermerkwürdigenFische,und in’sbeson- dereeinigeaus dem alten rothen Sandsteiue, sind,wegen derungemeinen Verlängerungder gegliedertenKietnendes ckel,alsInsecten.(Wasserkäfer)beschrieben undabgebildet worden.
BeiGelegenheitdererstenSchöpfungward demnach derKeim zudenWirbelthieren, jenervierten Hauptabthei- lung derThiere,gelegt, anderen SpitzezuletztderMensch zutreten bestimmtwar.
Dieriesigen Farrniräuternnd andereMonoeothledonen, deren Ueberresteuns gegenwärtig,als Steinkohlem soau- ßerordentlich viel nützenund ein HaupthebelderCioilisas tion sind,bedeckten das trockeneLand. Siezeigten wenig MannigfaltigkeitinderForm;allein wenngleichdieSpe- cies nicht zahlreichnnd dieTyoenbeschränktwaren, so wurde die-Z durchdieungeheureMengederEremplarewie- derausgeglichen.
Dieseerste Schöpfungschwand dahin; ihre thierischen Ueberrestewurden inden steinigen Schichten, diesichauf dem Grunde derQreaneniederschlug,vergraben;ihre Wäl-
derwurden in dieAbgrundeundSchluchten Versenktund
dort verschlemmt. NeueInselnstiegenüber die Meere her- vor; diefrühervorhandenen wurden größer;das trockene Landnahmbedeutend an Umfangzu. Neben denGanois diern desMannsfelder Schiefersunddenübrigensonderba- km Fischendesbunten Sandsteins undMuschelk.tlkel,deren KieferknochenmancheForscher fürsolchevon Säugethieren gehalten haben,nebendiesen räthselhaftenOrganismenleb- ten gewaltiaeLands und See-Reptilien; derNotlrosau- rus und Dracosaukus, zwei große See-Eidechsen,die demPlesiosaurus verwandt sind,gingenaufdemhohen Meereihrem Raube nach, währendandere salamanderåhm kjchkSpecies, z. B» derLabyrinth0d0n, amUferauf Beute lauer-ten. Dis Mdtkn FamilienthpenderAmphibien fehlen biöjetztz mit derJnraformation treten dieselbenzuerst allmäligin’s Leben. DieTlllvbiten sind bereits verschwun- denundanihre Stelle dieschönenausgestorbenen Familien
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derlanzgrschksänskrnKrabbengetreten; diegestieltenEntri- niren, jene thierischenWasserliliendeoUrmeereo, haben sich inihrerhöchstenBlüthe entfaltet. Equisetaeeen, Coniferen undCocadeen, nebst einigen Farrnkräutermbedecken das Land.
Gortsegung folgt.)
Miorellem
In Beziehung aufdieGenerationeorgane eini- skkAnnellven hntHerr Quatrefageo derPariserAcademie derWissenschaften eineNoteuber einige sehr sonderbarephysiolo- gische Thatsachenmitgetheilt.·Erbat nämlich,wieersagt,sich überzeugt,daß, dergewöhnlichenAnnahmeentgegen, bei denhere umschweifendenAunelrdcnkllndselbstbei denRohr-enbrwohnenden, dieGeschlechtergetrennt sind-«obwohldieLebensweisederregieren dasEntgegengesehtewahrscheinlichermachenmußt-. Die ganz ähnlichen TestitelundOvarien liegenanderBauchseiteunter dem Nervenstrangr. BeimehrerenArtenhat Herr Quatrefagea die Entwickelung derSpermazotdrnrn allenihren Phasenverfolgen können. Erhabegeschien-Mk sie sich zuerstindemTestitelge- zeigt hätten,unter der Formkleinergetörnter,erdbeerähnlicher Massen,welchebaldrndieallgemeineKörperhdhle übergingen,wo sie sichzuOktlslllllkmspkkfllvkcnsjedesKörnchenderMasseer- halteeinen Schwle Und»Nach elnkgtr Zeittrennten sichdieSper- mazoidenund zklgkkllM so characteristifchen FormenundBew-
gungen. — Eineeanderer,von herrn Quatrefagri berich-
tete, Thatsachewurde nicht wenigerdieAufmerksamkeit derNa- turforscherverdienen. Er habesyllis(herumschweifendeAnnrlis den)angetroffen-,beiwelchen sich eine,immer auffallender wer-«
dende,Einschniirungvordendreiundoierzig letzten Ringenbemerkbar machte. DerzusammengeschnürteSpuntt habesichbaldineinen, mitseinen AugenundTentaieln versehenen Konorganisirt. Dir weit gedffneten Jntegumente und Darmcanal hatten einedirekte Communiration zwischenMutter undTochter unterhalten. »Bei meinenerstenBeobachtungen,«sagt Herr Quatrefageo, «glaubte icheineReprodutkion durchfreiwilligeZlbtrennungvor mir zu haben; alleinbaldsahich,wiediesyst-sneuer Bildung sichmit so zahlreichen Eiern, oderZoospermenfullte,daß derDurchmes- serdesThieres dadurchumdasDoppeltezugenommen hatte. Wäh- rend desganzen Monats Jllllhabe lch syllis getroffen, diese son- derbaren Neproduttionskapseln hinter sich herschleppend, welchedarum nicht weniger durch Ihre Bewegungeneinganzun- abhängige-ZLebenundWillen darlrgten.«
Pinus DWSHIIIL imSüden des Columbiaslusseain
America- WächstVOMBodenan200Fuß hoch,ohneeineneinzi- genAst MängekaUIWhatdabeianderWurzelfunf,siebenoder selbstneun KlastrrnnnUmfange.Auf llrupka, unter demtrösten Breiteqrade- erreicht dieseTanne eineHöhevon 280Fuß. Die Saper oder SaamrnbehälterhabendieFormeinesEiesundsind mehr-Alsfllßlana:die Saamen sindwie einegroße Bohne (Ca- storrBohne[sio?]).
—
Heilkundr.
Ueber Verdauungsstörungenin szlthllg zU Gasansammlungim Magen und m anderen
Theilen.
VonDr.Willsam Ed.Steelr.
EswarblkkktslangedieAnsichtderPhysiologrm WlkchkAber erst durchDr.Besumontinseineninteressanten VersuchenM
St. Martin begrundetwordenist, daßderMagensafttmgefun-
denZustandeinmäßigerMenge srternirtwird,nnddaßnnk·1tde ArtderNahrungeinbestimmtesVerhältnis dieses Lösungsmlkkrli bedcll·-f-umvollständiginChymusumgewandelt zuwerden, das aber,den wenn unverdaulicherStoffindenMagen aufgenommenwor-
ist- nach kurzer ZeitdieAusscheidungdesMagensaftes,«wel-
crdieMasse nicht aufzulösenvermag, aufgehobenUnddlenn- berdaute Substanzentweder ans demMagenhinausgeworfenoder durchdenpylorus hinausgetriedenwird, jedochlllchk«Ohnehöchst beschwerlicheSymptom zuäußere-,welcheeineJndrgestronpkixk Dpspkpsieanzeigeu.