o 2
12 DEC. 1972
iab
v.
Scheepsbouwkunde
ARCHIEF
S C 111FF S T E C II ' I K
Technische Hogeschool
FORCI1UNGSIIEFTE Ftlll SCllIFFAU UND
SCIIIFFStASCIIRiAU
Einleitung
Die Vorhersage der Torsionsbelastung eines Sdiiffes im
Seegang un friihen Entwurfsstadium wird immér widitiger, be-s6ndcrs im Falle von Containerschiffen mit grol3en Lukenöff-nungen.
Auf friiheren Veroffentlidiungen [1-6] aufbauend, Iegte
deWilde [71 eineMethode zurVorhersage desTorsionsmoments or. Er benuizie nur eine einfadieAbsdiätzung, die von
Modell-versuchcn abgeleitet war, da für eine vollständigere
Bestim-mung iiuBcrst umfangreiche Berechnungen erforderlidi wären.
Nun kann man natiirlidi fragen, ob eine relativ einfathe Abchiitzung ausreichend ist für cine Belastung, die
entschei-dend scm kann für die Sicherheit des Schiffes und die in einer
selir komplexen Wcisc von ciner grol3en ZahI von Parametern ahhangt.
Nadi Meinting der Autoren kann mit Hilfe der modernen Theorie des Seegangsverhaltens dos Problem auf einer höhe-ren Ebenc gelöst werden unter Einsthluf3 der Abhãngigkeit
von alien wesenilidien Parametern.
Einc .coidie vollstiindigerc Lösung 1st in dicsem Aufsatz
dar-gesici It. Triigheiten, hydrodynamische und hydrostatische
Kriific werden bcrücksichtigt, wobei auth die Kriifte auf das
Ruder und auf Sdilingcrdümpfung.sflossen cingesdi]osscn sind.
i)ic Qiler.. Cier- und Roiihcwegungcn folgen aus der Lösung cier Ucwegungsgicichungcn. Nidit nur die Loge des
Massen-niittcipunkts spielt cinc Rolle, sondern audi die Verteilung der
Masse Ilings end vertikal. AuBerdeip ist dcr erhebliche
Em-fluB der Schiflsgcschwindigkeit bcrBcksichtigt, und (lie
Rech-nung ist niclit auf die Bestimmiing des Maximaiwertes der
Torsionshelastung beschriinkt. In. ciner vollstündigen Lösung spc'.icll für die l3esiimmung des Torsionsmoments als Funktion
der Lage (Ics Sdiubni tic] punkis wird die Beredinung von
A in p it u d Un d I'Ii a sen I age d er horizontal en Querk raft, des
lateralen ]3icgciiomcnts end des Torsionsmomenis
durdige-fiilirt.
) Wicderyabc ames Vortragcs ens Proceedings IMAS 1969-Kon-fcrcnz rnLt Erlaubnis des Royal Institute of Naval Architects.
Heft 93, September 1971 (18. Band)
63
-Zur Vorhersage der Torsionsbelastung
der lateralen
Biegebelastung und der horizontalen
Schubbelastung
eines Schiffes im Seegang
Prof. Dr.-Ing. 0. Grim und P. Schenzie*)
Unter diesen Umständen ist eine einfache Darstellung der
Ergebnisse nicht mehr möglith, und die Berechnang ist nur mit
Hilfe einer Rechenanlage durchzuführen. Hierfür steht am
Institu für Schiffbau in Hamburg em vollständiges Redien-programrn zur Verfügung.
Es werden nur einige wenige Ergebnisse dargesteilt, die auf
die beschriebene Weise errechnet wurden. Der Einflul3 einer
Schlingerdämpfungsanlage wird durch em Beispiel illustriert. Aul3erdem wird gezeigt, daB der Verlauf des Torsionsmoments über die Sdiiffslänge sehr verschieden sein kann für verschie;
dene Weilenlängen, Begegnungswinkel usw., was zur Folge hat, daB eine einfac}ie Formel für diesen Verlauf nicht
auf-gestelit werden kann.
Tm folgenden wird nur der Fall regelmäl3iger Wellen behan
delt. Wegen der vorgenommenen Linearisieruug ist aber die
Anwendung auf unregelmiif3igen Seegang ohne weiteres
mög-lich.
Bewegungsgleichungen
Korvin-Kroukowsky [8] und Watanabe [9] haben zur
Be-handlung der gekoppelten Tauch. und Stampfbewegungen eine Strèifenmethode eingeführt. In ähnlicher Weise wandte Tasai [10] eine Strcifenmethode an auf die gekoppelte Quer-, Gier-und Roilbewegung in einer sdsräglaufenden Weile. Die gleiche
Streifenniethode wird in diesem Aufsatz benutzt. Allerdings werden einige der Koefuizienten auf etwas andere Weise
be-slim nit.
Die Methode liefert nicht nur die drei genannten
Bewegun-gen, sondern audi die Vcrteilung der Kräfte und Momente iiber die Sehiffslänge und damit auch die inneren Kräfte und
Momente in den Quersdinitten des Sdiifles.
-Für die Querbewegung (Auslenkung y), die Gierbewegung
(i) und die Roilbewegung (q) werden drei gekoppelte lineare
Gleidiungen aufgestellt:
p
4g,?+
&l-cv-c
fit,Schtffstechnik Bd. 18 -- 1971 - Heft 9 (1 )
Auf der linken Seite des Gleidiungssystems (1) stehen die
Kriifte und Momente, die durch die Bewegungen des Schiffes
entstehen. Das sind die Triigheitskrfte (Koeffizienten A), die
Dampfungkrãfte (B) und da
Rückstellmoment (Cr.). DieKoefflzienten mit gemisditen Indizes sind die der Kopplungs-glieder.
Die rechten Seiten stellen die Kräfte und Momente dar, die durch die Welle erzeugt werden, die Horizontalkraft F.,
das Giermoment M, und das Rolirnoment M,1.
Die Koelfizienten der Glieder auf der linken Seite sind die
gleichen wie fur die drei Bewegungen des SchifTes ira glatten
Wasser; das ist durdt die Annahmenearer Zusammenhänge gerechtfertigt. Diesen Kräften und Momenten werden durch
Hinzufiigcn der rechten Scite die erregenden Kriifte und
Mo-mente der Welle auf das ruhende Schiff linear superponiert. Bei der Lösung der Bewegungsgleichungen werden die
Be-dingungen des Gleidigewidits am ganzen Sdiiff erfüllt und so die erregten Bewegungen bestimmt.
Das Koordinatensvstem x, y, z ist so gewählt, daB es der gleichförmigen Fahrbewegung des Schiffes folgt, aber nicht
den Sd-iwingungen (Bud 1).
=
rfl',
BUd 1
Dureii die l3ewegungen erzeugte Krii/te und Momente auf den Sriii/Jskôrper
Bei versdiwindender Fahrgesthwindigkeit können die
Koef-fizienten auf der linken Seite des Gleichungssysterns (1) mit Hilfe der Streifenmethode berechnet werden dutch einfache Integration über die Sthiflsliinge der Koeffizienten pro
Lan-gencinheit für Zylinder mit den Spantquersthnitten des
Schif-fes.
Diese Koeffizienten pro Langencinheit sind entsprethend denen für das ganze Sdiiff bezeidinet, aber mit kleinen
Budi-staben:
= rnOrY hSr
b4' N O9 (2)b5 =N
(rn+c'Psm.Ot1)
Die Tragheitskoefflzienten a enthalten jeweils einen Anteil von der tatsiichlichen Masse der Schillssektion und cinen aus der hvdrodynamisclten Masse; die Koeffizienten b stellen nut
die Dämpfung durcli We1lenabsrah1ung dar, und der einzige
Rückstc]lkocffizicnt c,,., enthiilt wieder' einu ''iteiI aus dem
Cewidit der Sektion und cinen aus dem hydrostatisehen
Auf-truth.
SchiffsteChflik Bd. 18 - 1971 - Heft 93
64
-Die hydrodynamischen Glieder dieser Koeffizienten pro
Lan-geneinheit, die von Tamura [12] nach der von Grim [11]
ent-widelten Theorie berechnet wurden, hängen
ab von der
Schwingungsfrequenz und von der Spantform.
Bei einem Schiff, das sich mit einer konstanten
Geschwin-digkeit in einer Welle vorwärtsbewegt, müssen diese
Koeffi-zienten für die Begegnungsfrequenz bestimmt werden.
Aulier-dem treten zusätzlidie Dampfungskräfte und -momenteauf.
Diese zusätzlichen Dämpfungen entstehen durth konvektive
Impuls- und Impulsmomentänderungefl des umgebendenWas. sers, das sich mit der mittleren Geschwindigkeit V an den ver-ünderlichen Sdiiffsquerschnitten entlangbewegt und durch eine
Zirkulation, die sich ausbildet, urn eine AbreiBbedingung an der Hinterkante des Tothoizes (ähnhidl der Joukowskysdien
Abflufjbedingung am Tragfluigel) zu erfüllen (siehe Anhang).
Cj 'j Cjd)(
Bild 2
Die Koeffizienten pro Langeneinheit für endliche
Fahr-geschwindigkeit V sind: = rrt - t1)
ö+ Ph1Sr
= 7s -Vj_ (m hi,)
a, X
a..
)( =x - 2 Vrn
b
bçDlpX'_2VrflYlSrc
c
=Vb,
(3)
m 4a
-X' CyfDie Triigheitskoeffizienten a und der Rücksteflkoeffizient c hangen nicht von der Fahrgesdiwindigkeit ab. Die
Därnpfungs-koeffizienten enthalten zusãtzliche Glieder zur
Berücksichti-gung der obenerwähnten Effekte. Die zusätzlidien
Koeffizien-ten c, und c,, sind wie der Faktor 2 in b, und bqp
Eigen-heiten des speziellen gewählten Koordinatensystems.
Für das ganze Schifi erhült man die Koeffizienten A, B und C der Horizontalkraft und des Rolimoments durth Integration
von a, b und c über die SdiifTsliinge. Die Koeffizienten des
Giermornents auf des ganze Scuff sind die Montente der Koef-fizienten der Horizontalkraft:
L1
)(th(
-,(
(4)
Bei der Durc}ifuhrung der Integration der Ableitungen der
3m" 3 3
f
J", \
3J". (in .
h) ,
-CX OX OX
\ hi
/-iibcr die -SdiifTlänge wird die Abreil3bedingung an der
Hinter-kante des Totitoizes dadurch erfülh, da!3 der
Integrations-bcreidi nicht nadi hinten iiher diese Kante hinausreidit, son--dent unmittelbar vor der Kanie endet. Die Hebelarme GO und OM gehen ebenso wie das Triigheitsmoment Jo5, nur für die jeweilige Sektion. Zuni Beispiel liefert die Integration von m GO jiber die Lange die Masse dc gesamten Schiffes multi-p]iztert mit dent 1-Ichelarni GO fur clas ganze SchifL Fur die
Bestimrñung der inecren Beiastungcn ind aber these
Anga-hen für jede Sektion erforderlidi.
Durc/z sdir/iglau-/ende We/len oaf den Sdiiflskörper - ausgcübte KrU/te and Mornente
Die Kriifte und I1ornente pro Langeneinheit, die von
quer-laufenden Wellen auf Zylinder von Lewis-Spantquersehnitt
ausgeübt werden sind audi in Tamuras Arbeit [12] enthalten.
Gi'im und Takaishi - [15] wandtén Tamuras Ergebnisse auf schriiglaufenden V'ellen bei versdiwindender
Fahrgeschwindigkeit an, indern sic die erregcnderi Kräfte proportional dem -Sinus des Bcgcgnungswinkels reduzierten als Naherung für
lange Wcllen. -
-Diese erregenden Kräfte und Mornente bestehen aus cinem
Anteil aus der ungestörteä Druckverteilung in der Welle am
-Ort det
Korperoberiliidie (FroudeKryioffHYPOtheSe) und-eincm zweiten Anteil aus der Störung der Welle durch die Anwesenheit des Korper. Dieser zweite Anteil kann wieder
in zwei Komponenten zerlegt werden, cine in Phase mit der
horizontaicri Orbitalbesdileunigung und elne- in Phase mit
der horizontalen Orhitalgeschwindigkeit, die dann formal als
Triigheits- und Dainpfungsglieder der Welle angesehen
wet-den könneii.
-Bci schriiglaufenden Wellen ist die Strimung selbst urn cinen zylindrisdien Körper dreidimensional, da die Orbital-- bewegun bezogen auf den Korper nicht nur Quer-, sondern
audi Langskornponenten besitzt. - -
-Nur -die Querkomponente, die an alien Querschnitten die
- gleiche Amplitude, abereine entlang dem Zylinder
variable
Phasenlage hat, verietzt seine Randbedingung. Ihre
Kompo-nente normal zur. Körperoberfluiche
mu!3 durdi eine
drei-diinensionale Storströniüng kompensiertwerden.Flier wird die Storung der Randbcdingung durch cine
schrüglaufende Welle art der Oberfl-iidie-eines Zylinders
belie-biger Lewis-Spaniform berechnet.
Die Rindbedingung an
e inc in Querschnitt des zv]indrischen Körpers wird dann durc'h cinc zuiitziiehe zweidirncnsionaie Ströniung erfiillt und die an
dern ciii en Quersdinitt dadurch hervorgerufenen Kräfte
wer-den berediect. Diese Kriiftc pro Liingencinhcit wcrwer-den benutzt,
urn tiadi der Streifeitmethode die Erregung auf den ganzen
Körper zu beredinen, wodurch eine bessere Nüherung erreicht wird ais die von Grini und T-akaishi [15] vorgeschlagene.
Bei Anwendung dieser besseren Näherung können die von Tamura für querlaufende Welien beredtneten \Verte nidst rnehr -benutzt werden fur die Berechnung der erregenden Kräftc und Momente in schriigiaufenden \Vellcn; sic müssen
vicirnehr fur jeden Begcgnungswinkei E neu berechnet
iter-den. AuF3crdeni hiingen sic ss'ic sdioit bei Tansura und ivic die
Koeflizienten der ]inken Scite von der lrequcnzund von der
Spantfornt ub. - -
-- liii Falle verschwindender Sdiiffsgesthwindigkeit und mit Hilfe einer- tYbertragungsfunktion YFya gegenuber der vorde-ren Wellenschräge a wird die- horizorttale erregende Kraft pro Langeneinheit f. im Koordinatensystem von Bud 3 dargestellt:
Bud 3
Die reelle Coder Cosinus-) Komponente Y1, die mit der
Weiienschräge in Phase schwingt, besteht aus dem Anteil Y11 nach der Froude-Kryioff-HypOthese und dem Anteil Y19
ent-sprechend einer Tragheitskraft, verursadit durch eine iokale
Verzögerung der Orbitalbewegung. Die imaginilre (oder Sinus-) Komponente Y2, die
mit der Welienerhebung in
Phaseschwingt, entspridit einer Dampfungskraft, verursadn durdi
eine lokale Dampfung der Orbitalbewegung. Tinter
Beibehal-tung dieser Phasendefinition, aber nun auf dieAmplitude der
Wellenerhebung anstatt. der Weliensdiräge bezogen, erhäit
man
('iç(
ç)
()
Damit sind die erregenden Kräfte und Momente, die auf das ganze Schiff in schraglaufenden Wellen wirken: die
Horizon-taikraft:
-e;
Wot( y/)
A
eIw.tfcr'
..iY
) e (_kwcOSjL4) "-eiJE(
cos (k' COJ&a) (kscthke))(yskii.c
i)+'
s(k-co,L¼)fr)(e15enso das Giermoment:
ti
=f
- -
(74)
und das Roilmoment analog der Horizontalkraft:
fr1jv1,dw.
- - (Th)- 65 -
Schlffstechnlk Bd. 18 - 1971 - Heft 93 f&,k.aC0S0&)
---k(5)
k E, cos(cu0&.kCOSfie) ---oder in komplexer Sthreibweise (wobei -nur der Realteil physi-kalische Bedeutung haben soil):
wohei für rn cine Beziehung entsprediend (6a), aber mit den Ohertragungsfunktioncn gilt.
lin Falle nidit verscliwindcndcr Falirgesdiwindigkcit rnu
zuers! ciii zvlindrisdicr Körper betraditet werden,- der sich in sehrüglaufendcn Wellen lungs bewegt. Die Strömung urn die-sen Körper und die Druckverteilung auf seiner Oberfluiche in
idealer Fliissigkcit wird irn raumfesten Koordinatensystem
durdi die Fahrbewegung nidit beeinflugt. Daher sind die Am-plitudcn der erregenden Kriifte und Momente pro Längenein-heit für die absolute Wellcnfrequenz (O zu bcrechnen vie für vcrsdiwindende Fali rgcscliwindigkcit. obwolil sic an einern
festen Quersclinitt des falirendcn Körpers wit der Begegnungs-frequenz pulsieren.
In den ni('ht zvlindrisdien Bereichen entstehen am
fabren-den SdiifT zusatzlidie errcgcnde Kriifte und Mornente infolge
einer konvektiven Anderung des Orbitalirnpulses der worn Sdiiff durdifahrenen Welle. Dieser Effekt entspricht dern irn
vorigen Abschnitt Erwähnten (siehe auth Anhang). Urn iese
zusiitzlichen Kriifte, ähnlidi einer Diirnpfung der
Orbitalbewe-gung, zu bcriicksichtigen, wird in den Formeln für die
erre-genden Kräfte und Mornente (7)
durdi
'I
v2.N,
2 )(8)
und durdi
ersetzt.: Urn die audi bier auftretende Zirkulation zu
berüdc-siditigeh, werden die Ableitungen
nicht über die hintere Tôtholzkante hinweg integriert; die
hintcre Integrutionsgrnze ist audi bier unmittelbar vor der
Kunte anzuneh.rnen.
Krä/te und Momente cut die Anliiinge
Zusutzlichzu den auf den nackten Sdiiflskörper-wirkenden
Kriiften und Monienten gibt es audi soiche, die auf die An-liiinge - des Ruder, den Propeller, Sthlingerkiele und Roll. darnpfungsllossen - wirken. Diese können zum Teil
beatht-lithe Gröl3enordnungen erreichen, ünd die widitigsten können
gerade bei der Betraditung der Quer-, Gier- und
Rolibewe-gung nidit völlig vernachlässigt werden. Das Ruder
Die Betraditung wird beschriinkt auf die Wirkung des
Ru-ders in Mittschiffsstcllung iihnlich einer feststehenden Stabili-sicrungsllosse. Unter clieser Bedingung wirken Trügheits- und
Düinpfungskriifte sowie Errcgungen aus der Welle auf des
U ci c r.
-Bud
Eine vorhandene Formel für den Auftrieb von Tragflugeln mittleren Seitenverhältnisses [16] wird aUf das feststehende
Ruder angewandt, urn die zusätzlidie Diirnpfung durth das Ru-der zu beredinén:
A8y,R.TflRV(.l# .!i(E_i)).
(1_w)(4-w.)
ARDabêi sind Korrekturen für die Strömung hinter dem
Schiff vorgenommen, wR ist die Nachstromziffer am Ort des Ruders für die Liingskomponente der Anstomung, während Wyt eine entsprediende ZilTer für die hinter dern driftenden Sdiiffskorper gestörte Querkornponente darstelit, die man vielleicht als Abwindziffer bezeichnen könnt. Der Wert von
hängt von der Lage des Ruders bezüglich des
Totholz-endes ab. Er ist ,,eins", wenn es direkt am Totholz ansdiliel3t, und ,,null" für eine Lage weit dah inter.
Das effektive Seitenverhältnis ist:
wobei CA von den Verhältnisser am oberen Ruderende ab.
hängt. - -
-- -\ Mit elner Formel für die hydrodynamisdie Masse einer
redit-e&igen dünnen Platte erhält man den Koeffizienten für die
zusiitz]iche Tãgheit durdi das Ruder:
4y=
Die anderen Zusatzkoeffizienten werden in AAyR und
AB.u1 ausgedruckt. Dabei ist für den wirksamen vertikalen
-Hebelarm angenommen:
-zg=
(4zo2c4z
(-1'2)Damit sind die übrigen zusätzlichen vom Ruder
herrühren-den Koeffizienten:
4fl2' APX
4vPe" ARvZa
o Py
A fy Z
-ZQ)CR & mit -undAVaZJ
(9) (40)Die von der Welle auf das Ruder ausgellbten zusätzlithen
Kräfte und Momente werden ebenfalls
in undausgedrückt, wobei eine iiber die Ruderhöhe gemittelte
effcktive Orbitalgesdiwindigkeit zugrunde gelegt wird und
ebenso ciii korrigierter Hebelarm für des Roilmoment. Mit der
Wellenzuhi k = (2/X) und der Frequenz w0 ergeben sidi
dun a Schilistechnik Bd. is - 1971 - HeIt 9. = 66 ->E A ASp Z.Q (13) A PVR2
A5A,ygZeXg
W2A3,(z1±L)
&&iIjR )(Al
CA)S/4
A A
w ssi,A
exp(-kzp) s()J(.&)
A
A
1cZ: AYZZ)ca
(;fq)
A ,. A'
(z+
- 1zri
Ag2
- -
i Ce))
Der Propeller
Der Eintlul3 des Propellers auf die Querkomponente der Anströmung des Ruders ist in den obigen Formein für die
Kriifte auf das Ruder nicht beriicksiditigt. Konsequenterweise mul3 angenommen werden,daB keine Qucrkraft auf den Pro-peller selbst wirkt.
DiescNiiherung ist herechtigt unter derVoraussetzung, daf3
einc Querkraft auf den Propeller mit einer Verminderung der Queranstr6mung -des Ruders verhuriden
ist und daniit die
Qucrkraft am Ruder so reduziert, daB sicli diese beiden EfTekve etwa aufhel,en.
Sclzlingerkiele
Der lines-re Diimpfungseffekt der .Schlingerkiele, die als feste Flossen extrem kleinen Seitenverhältnisses angesehen wcrdcn können, ist wegcn ihrer begrenzten Höhe sehr klein. Er ist unabhiingig von der Lunge der Kiele und proportional
zur Schiffsgeschwindigkeit. Keine dieser beiden Eigensdiaften
entspricht der Erfahrung, was zu dem Schluf3 führt, daB der
HauptcfTekt der Scli!ingerkiele die niditlineare Dämpfung ist,
die mit der Wirhelablosung an der langen Kante verbunden ist. Dieser Eflekt kann aber in den lincaren
Bewegungsglei-chungen nidit beriicksiditigt werden.
- Se/i Iingerdiimpfungsflossen
Als cm l3cispicl ciner aktiven Sdlingerdiimpfungsan1age
wird eiie Flossenanlage betrachtet..
Es wird angenonimen, doll die Flossen so gesteuert werden, daB sic nur eine Kraft proportional zur Rollgeschwindigkeit cj
- erzeugen:
-Y4I'F
.Csni3
(46)
BUd 5
Die Aufsthaltgrolle C kann unter Annahme eines maximalen
Roliwinkels q und eines maximalen Auftriebsbeiwertes CL*
nath der folgenden Formel abgeschätzt werden. (Roll-Eigen-frequenzwo): - .
-.VZP
GJ,,q,
inn ere Krä/te und' Momente
Die dynamisthe Gleichgewiditsbedingung für das ganze
Schiff, dargestelit durch die gekoppelten
Bewegungsgleithun-gen, liefert die Obertragungsfunktionen der drei gekoppelten
Bewegungen
Querbeteguflg
Oiei'beweun
Yq-
'Tqç (-'i g)und Ro11bewegun
cr
-Unter Voraussetzung der nun bekannten Bewegungen
lie-fert die Gleichgewiditsbedingung für einen Absdinitt des sich bewegenden Schiffes, von einern Sthiffsende bis zu einem
Quer-sthnitt, die t)bertragungsfunktionen der inneren oder
Sdinitt-kriifte und -momente in diesem Querschnitt: die horizontale Querkraft:
YF. Y44ç
das laterale Moment bezüglich Hauptspant:
und des Torsionsmoment bezogen auf die Athse O
-Das laterale Biegemoment im Querschnitt an der, Stelle x istdann: -
-(4)
Für die Torsionsspannungen in den Sdliffsverbänden ist das
Torsionsmoment bezogen auf den Sthubmittelpunkt P
maB-gebend (P0 positiv, wenn P unterhalb 0 Iiegt):
Ergebnisse
--- - Zur Darstellung o'er Ergebnisse
Die Ergebnisse werden vom Redmer ausgegeben in der
Form dimensionsloser Kosinus- und Sinus-Komponenten der komplexen t)bertragungsfunktioneu der Bewegungen:
- 67 -
SchiiTstethnlk Bd. 18 - 1971 - Heft 934eW
(20)
Dann sind die zusäizlichen Dämpfungskoeffizienten durch
die Flossen: -
-SCPI
2C(Cost3
z, s/3)
'tre
und der inneren Belastungen:
F
Y.g/(L8)
/(s L B)
'%/L.9
Die Komponenten sind entsprethend denen der Erregungen definiert. Aul3erdern werden die dimensionslosen resultieren-den Amplituresultieren-den atugegeben.
Der Verlauf der beiden Komponenten der inneren
Be-lastungen iibcr die Sdiiflslänge kann angesehen werden als mornentaner Verlauf zu zwei sich urn 900 uriterseheidenden Phasenwinkeln. die aber durch die Lage des Sdiiffes zur Welle
definicrt wurden. Der Verlauf der resultierenden Amplitude ist die Einhiillende aller vorkornmenden momentanen
Ver-läufe (siehe Bud 6a).
0 E w°e
/k
Cog-K. /4 120 cos-4(nip. 5cn-(Omp. Re5ultierenee BUd Ca Bild Sb xILZur weiteren Veranschaulichung dient die Darstellung as Phasenbild (Bud 6b). Hier treten die Komponenten als karte isdie Koordinaton auf, wUhrcnd die Ilesultieronde und dor
(2)
Phasenwinkel als Polarkoordinaten erseheinen. Elnen Mo.mentenverlauf zu jedem beliebigen Phasenwinkel a erhiilt man
durth Projektion des Diagramms auf eine Ebene unter dem
Winkel a.
Das angegebene Torsionsmoment ist bezllglich einer
einge-gebenen Adise P berechnet, deren Lage möglicherweise über
die Sdiiffslãnge veränderlith sein kann. Wenn die Schub-Achse
zur Zeit der Berechnung noch nidit bekannt ist, wird vorteil-hafterweise der Kiel K als Bezugsadise gewählt. Später kann
enisprediend Formel (21) auf eine andere Achse umgerechnet werden (siehe Bud 7).
3)
Torsonsmoment
ob-hó.ngig von GIeT 1a9e / des ezwgspmktes
BUd 7
Beispiele
Die folgenden Beispiele wurden beredinet für das Modell eines Containersehiffs, das von Hattendorif [17] zur
experi-mentellen Bestimniung des Torsionsmoments in
sthräglaufen-den Wellen benutzt wurde. Bud 8 zeigt die resultierensthräglaufen-den
Amplituden des Roliwinkels und des Torsionsmoments für die beiden Mel3querschnitte des Modells bei x/L
0,2 und x/L
= 0 als Funktion des Begegnungswinkels iE für drei
Schiffs-geschwindigkeiten F11 = 0; 0,17 und 0,18.
Es ist zu erkennen, dali der Einflul3 der Sdiiffsgeschwindig-keit klein ist aul3er in den Fallen, in denen grol3e Roliwinkel
dadurch auftreten, daB die Begegnungsfrequenz sich in die
Niihe der Rolleigenfrequenz verschiebt. Die Resonanzspitzen sind nidu gezeidlnet, da die Bestimmung ihrer Höhe mit Hilfe einer rein linearen Betrathtung nicht möglich ist. Wenri keine
Sdilingerdämpfungsanlage wirksam ist, ist der entscheidende
Diimpfungseffekt in der direkten Unigebung der Eigenfrequenz
die nichtlineare Dampfung durch Ziihigkeit und Wirbelablö-sung, besonders im Falle kleiner Fahrgeschwindigkeiten. Die
experiinentellen Ergebnisse theinen in den Fiillen endlicher
Fahrgesdiwindigkcit hesser mit den berechneten Kurven über-einzustirnrnen als irn Falle verschwindender Gesthwiiidigkeit.
Leider ist em umlassender Vergleidi zwisdien Rechnung und
Versudi noch nidit möglich wegen der grolien Zahi der
Para-meter und cler sehr aufwendigen Versudie.
-1/
I.
I 30 50 GO BUd 8Das bemerkcnswerteste Ergebnis ist der starke EinfluB der
Rolibewegung auf das Torsionsmoment. Schon in relativ fla-chen Wellen kann das Torsionsmoment im Resonanzfall eine
beuchtliche Gröf3e erreithen.
In soldien Fallen würde sidi eine Schuingerdämpfungs-anlage günstig auswirken. Bud 9 zcigt den Verlauf des Tor-sionsmornents mit und ohne Wirkung einer
Schlingerdiimp-fungsanlage. An der Stelle, an der das Diimpfungsmoment auf
den Schiffskörper wirkt, ist eine Unstetigkeit im
Momenten-verlauf zu erkennen. Resultcerende Arnptituden
- mt
-. - ohne j
5chUngerctämpftu, Bud9 C 150 780 0Die Untersudiung wurde voni Forsdiungszentrum des
Deut-sthen Sthiffbaus gefordert, dem die Autoren ihren Dank
aus-spredien
Anhang
Der sdzlankc, uruer einem Dri/tu'in/cel gleidi/örmig bewegie Körper in idea/er Flüssigkeie
Wie in der Theorie des Manövrierens wird cia körperfestes
Koordinatensystem x, y verwendet. Die Komponenten der gleithformigen Geschwindigkeit V sind V
in Ridttung der
Korperlangsadise und V quer dazu.
/_V
im obigen Falle:
-
M;MVx
Die hydrodynamisclien Massen bezüglich Längs- und
Quer-bewegung des Körpers seien M"X und M". Dann hat der
Impuls I" der den Korper umgebenden Flussigkeit die
Kom-ponenten
= r-1 v,.
Wenn nun die hydrodynamischen Massen des Körpers
be-zUglidi Längs. und Querbewegung verscliieden groB sind (und das ist beim sthlanken Korper in besonderem Mal3e der Fall),
sind auth die Rithtungen des resultierenden Impulses I" und
der resultierenden Geschwindigkeit verschieden. Das bedeutet, daB infolge einer Querversthiebung des Impulsvektors schon in idealer Fliissigkeit em hydrodynaniisdies Moment auf den Korper wirkt:
V)( I
(2 c)
Dieses Moment wirkt in Richtung einer Vergrof3erung des Driftwinkels [13]. Diese Betrachtung gilt ailgemein für
belie-bige (nicht notwendigerweise schianke) Korper in
drehungs-freier idealer Fliissigkeit. Für M" = M"
(z. B. Kugel)ver-schwindet das Moment.
mm Falle sthlanker Körper (z. B. Schifle) kann man da-gegen M" da-gegenuber M" vernadtliissigen; dunn gilt:
i-1v,f-1ivxvy
(2)
Ferner ist gerade bei einern sthlanken Körper die Anwen-dung der Strcifenmethode in besonderem Mu!3e angebratht. Mit ihrer Hilfe liifJt skit das destabilisierende Moment als Moment einer Querkruftverteilung f3. (x) über der
Korper-langsadise deuten, verursadit dureh cine konvektive Anderung
des Querimpulses 3I". / 3x der gleichförmig mit der
Ge-sdiwindigkei t V an den veränderlidlen Körperquersdinitten
entlang bewegten Flüssigkeit.
- 69 -
SthiffstechnikBd. 181971 Heft 93"-"
r.lr T/L0,5 :g?
0,15 xfL--o,2 O0t5__4_l-f / 0,010 / 30 GO 90 c015 120 150 ,j[O] 7 MT /j J .0,010x/L0
1/
\.
/).
-.
° 150 ,40J 180 90 720 ifro 0 90= !_
?1;
d
Damit ist das Moment auf den ganzen Korper mit den Enden xv (vorn) und xlt (hinten):
-.v.v, (()i
,.;
Und für einen geschlossenen Korper mit
L4i'ç (xv)
ii
gilt:
Hvv,
ri(w7e,i. 26)
C)
Bei einem Körper von nur mEl3iger Schlankheit ware zu-sätzlich zur Querkraft f (x) eine Verteilung von exzentrisch angreifenden Lüngskriiften f (x) zu berUcksiditigen, deren
.Moment die in Gi. 29 vernathliissigte Differenz zur exakten Forniel Cl. 25 darstellt. Die resultierende Querkraft auf den
Körper ist:
(w)
V,.'4
xk))Bei einem geschlossenen Körper in drehungsfreier Flüssig. keit muf3 diese Kraft verschwinden, was auth aus GI. 30
her-vorgeht.
Wenn der Körper eine endlidi breite Hinterkante quer zur Ebene der Anströmung bcsitzt (z. B. Totholz oder Spiegel),
so gilt dort eine Abreil3bedingung analog zur Joukowskyschen
Abftul3bedingung am Tragflügel. Das bedeutet für die Strei.
fenmctliode, daB der endliche Impuls in Riditung der
Körper-achse der umgebenden Fliissigkeit direkt vor der Hinter.
kante nidit unmittelbar hinter dieser Kante sthon in die
Rith-lung der ungestörten Anströmung umgelenkt sein kann.
Diese Bedingung kann erfüllt werden durch das Modell eines an seiner Hinterkante nicht gesthiossenen Körpers. Mit
der hydrodynamischen Masse des Quersthnitts an einer Stelle
x. unmittelbar vor der Hinterkante ergeben sich die
resultie-rende Querkraft und dos resulticresultie-rende Moment:
V9
-Vy
(-'
(2 )
= V,,V Y (x4) Il,r=v,c'..cj(t.t-m,(c))
Die Kraft F3. kann angesehen werden als eine Querkraft (Auftrieb), verursatht durdi eine Zirkulation, die sidi aus-bildet, urn die Abreil3bedingungen an der Hinterkante zu
er-füllen.
Bezeichnungen
A FlAche
(a) Tragheitskoefflzient (T. pro LAngeneinheit)
B1 (bjj) ampungskoefflzient (D. pro LAngeneinheit)
C (c11) Rtickstellkoeffizient (R. pro LAngeneinheit)
CT Schubbelastungsgrad CT T/(Q12 s14 D' VA')
FKraft
F11 horizontale Querkraft g ErcIbesthleunigung H Höhe Ii Hebelarm I Impuls 'v-i
J Tr5gheitsmoment k Wellenzahl L ScbltTslängeM Moment, Masse, Metazentrum M1 laterales Biegemoment MT Torsionsmoment
m Masse (Moment) pro Längeneinheit
N Koefftzlent der Dgmpfung durcb Wellenabstrahiung o Bezugspunkt auf der Symmetrielinle elnes
Querschnitts in der ungestorten Wasseroberfiäche P Bezugspunkt für das 'rorsionsmoment
(z. B. Sthubmittelpunkt) V Geschwindigkeit w Nachstrornztffer
y Querauslenkung
tYbertragsfunktion tUr die GröBe I bezogen au die GröBeJ
a Wellenschr5ge t Wellenerhebung ) Wellenlange A Seitenverhältnis E Begegnungswlnkel v Dichte 'p Stoliwinkel t' Gierwinkel Kreisfrequenz untere Indizes:
x, y, 'i', 'p Riehtung von Bewegung, Xraft und Moment (Doppelindex ij: Kraft oder Moment in Richtung I durch Bewegung in Rlchtung J)
R Rolibewegung, Ruder S Querbewegung (swaying) r reell imaginSr A Amplitude obere Indizes: hydrodynamlsch o dimensionslos
partielle Ableltung nach der Zelt
(3 -s)
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