• Nie Znaleziono Wyników

Der Prinz von Preussen in Berlin : Ein Aufruf an die Berliner

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Der Prinz von Preussen in Berlin : Ein Aufruf an die Berliner"

Copied!
2
0
0

Pełen tekst

(1)

EinAufruf an dieBerliner-

Bürger

Berlins!

as Ministerium hat den Prinzen von Preußen in Eure Mauern zu­

rückführen wollen. Ih r habt Euch dem widersetzt. Große Corporatio- nen, wie der politische Clubb, der Bürgerwehrclubb, die Studentenschaft, ha­

ben gegen die Rückkehr des Prinzen von Preußen Proteste und Petitionen

eingereicht. Einzelne Stimm en, welche in öffentlichen Plakaten für die Rückkehr des Prinzen sprachen, haben keine aslgemeine Unterstützung gefun­

den, weil die Anhänger dieser Ansicht offen aufzutreten sich fürchten. S ie,

die Ruhigen, wagen es nicht, der leLdenschaftliMn Erregung ihrer Gegner entgegen zu treten.

W ie aber soll die Sache ausgeglichen werden? W ie kann sie aus­

geglichen werden?

Mitbürger, das Ministerium kann unmöglich leichtsinnig diesen Schritt gethan haben; es muß ihn für heilsam und nothwendig für das ganzeLand gehalten haben. Wenn das Ministerium an der Ausfüh­

rung einer solchen Maaßregel durch die Einwohnerschaft Berlins gehindert wird, was bleibt ihm dann zu thun übrig? Es muß abdanken? Es kann nicht mit seiner Ueberzeugung in Widerspruch treten. Wohl muß jede Regierung der öffentlichen Meinung nachgeben; aber die Ausschlie­

ßung des Prinzen von Preußen ist nicht die öffentliche M ei­

nung des ganzen Landes. Giebt das Ministerium hierin den Berli­

nern nach, so wird ein großer, sehr großer Theil des ganzen Landes sich gegen dasselbe erheben, und das Ministerium wird gezwungen wer­

den, abzutreten.

Was dann?

Die Antwort auf diese Frage ist inhaltsschwer und verhängnißvollU W ollt Ih r ein republikanisches Ministerium?

Nach dem M inisterium Camphausen bleibt Euch kein an­

deres übrig.

Fürchtet Ihr den Prinzen? Fürchtet Ih r den Prinzen mehr, als ein republikanisches Ministerium? Verlangt Ih r, daß die öffentliche M ei­

nung Berlins respektirt werde, und wollt Ih r selber nicht die öffentliche Meinung des ganzen Landes ehren? Zugegeben, Euer Zorn gegen den Prinzen sei gerecht, wollt Ihr diesen Zorn nicht auf dem Altar des Vaterlandes ovfern? Wollt Ihr, obne Grund au irgend einer Bes sorgniß, bloß um Eures Hasses willen, das Vaterland in einen blutigen Bürgerkrieg stürzen? Wollt Ih r, daß was gar leicht geschehen kann

unsere Armee in Schleswig und Posen erkläre: sie kämpfe nicht eher weiter, bis der P rinz von Preußen zurückgekehrt ist?

Noch einmal, Bürger Berlins: Wollt Ih r Bürgerkrieg? Wollt Ih r Anarchie? Wollt Ih r zur Einwilligung in die Rückkehr Euch lieber zwingen lassen, statt als freie Männer frei verständig und patrio­

tisch zu handeln? W ollt Ih r Euch durch Clubbs bevormunden lassen?

Bürger Berlins, Helden der Märznacht, das könnt Ihr nimmermehr wollen!

Man will, daß die const. National-Versammlung über die Rückkehr des Prinzen entscheide. Nun wohl, sie wird für ihn entscheiden, und Ih r werdet wiederum gezwungen thun müssen, was Ih r besser als freie Män­

ner gethan hättet, und Ih r werdet das Vertrauen des ganzen Landes zu Eurem Patriotismus verscherzt haben.

Auf denn, Bürger Berlins, tretet zusammen, verlangt von dem M

nisterium, daß es den Prinzen veranlasse, sein Schweigen zu brechen,

er erkenne das Geschehene voll und aufrichtig an, er erkläre, daß

er die Constitution ohne Rückhalt beschwören wolle, dann kehre

er zurück, er soll uns willkommen sein, dann wollen wir lieber ihn, als ein republikanischesMinisterium, Anarchie und Bürgerkrieg.

Zu haben

Sophien-Straße

Nr. 5, parterre.

Schneüpoeffinvnlckvon<$.Lttfaß. Atzlerstr. §.

(2)

Cytaty

Powiązane dokumenty

In vorliegender Mitteilung geben wir die Methode, mit der wir finden, dass die Polynome (5), multipliziert entsprechend mit willkürlichen positiven Zählen ali2 , die

Es überrascht, bei Plinius, der auch selbst Norddeutschland besucht hat, so wenig zu finden, was für unsern Zweck zu verwerthen wäre. Doch das eine können wir aus ihm entnehmen,

Das Volk, es schreit nach seinem Recht,!.

Jch habe Zeiten der« Tyranneyz habe Zei- ten milder-Herrschaft gesehen. -—.- Jch habe gesehen,Väter-, wie die Erde, sonstreich ge- nug· für alle- Lebendjgen,soft für· Einm-

Beschreiben den Einzug Ca Johann Jacob Kienast, Abraham Schrödter, Johann Gottlieb Brodowski, Philipp Jacob Neumann,· « Gottfried Gutbe, &#34;« - » Israel Peterson,. Carl

Aus den Erfahrungen einer bald dreißigjährigen eingehenden Beschäftigung mit der altpreußischen Landesgeschichte habe ich die Erkenntnis gewonnen, daß die v e r g l

Aberst wenn't denn nu alle Tage wieder Kloppe kriegt, alle Nächte injespunnt wird, überall der Gewalt weichen muß, überall nich zufrieden jelassen. und behorcht un bedroht

Das Ministerium zeigt dem Präsidenten der National-Versammlung in einem Schreiben des Minister-Präsidenten an, daß es der heutigen Sitzung der Versammlung nicht beiwohnen könne, weil