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Osteuropäische Zukunft : Zeitschrift für Deutschlands Aufgaben im Osten und Südosten, 1918 nr 1

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Academic year: 2022

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(1)

(PfUuropdi

3ufunft ,=„„,

gettfdjrift für Seutfcftlonflg flufgoben im (frften und guöoftcn

5imtlidjcs © rgan bes Donau*, Baifan* unb Sdjtparjmeerlänberperbanbes „DubPtb" Berlin unb 2TCünd}en, bes IDtrt*

fdjaftsausfcbuffes „Hfraiite“ Berlin, ber MDeuticb=glnnIön6if<bcnöercittf9»nö“ Berlin, ber „Deutfd)=®eorgijcben ®cfcD- idiaft“ Berlin unb bes „Deutf^HotbiftflCtt ÖWbail6c$“ <£■ V . Berlin; DeröffentlicfyungsjMe für bie uerbiinbeten oft=

eutopötf^eit unb motgcnlaitMjcfien Vereine Berlin.

Herausgeber:

D f. SöH $d}Upp=Berltn, Dr. (DttO $prenget=Bremen D f. $fiebftcb ®fyoma=2lugsburg,

Derlag: ®eorg D. tD. (EoOtDCp, 2Hünd?en, ^infenftr. 2 311 b- K- "• b- 6av«- k.>£|.

1111 i 11 M 11111111 i 111111111111 IM1111 i111111111111111111111111II1111! 11111111111111 i 111111111111111111111111111111111111111111 i 11111111f 11 i1111111111111111111IIIi!11IIIIIIIIUI11111IIIIIllllllll11lllill Utefe JSeUfdjrift erfdjeint monatlich 3 w e i m < \ J B e s u g s p r e i s : palbjäbrllch fü r bas ©eutfdje Betcb unb ©fterreich = Ungarn m .8 .—, fü r bas Uuslanb IR. 9.— ; ein3elne fjefte 60 p fg . Bei*

trage unb Befpred;ungsftücfe wolle man fenben: Un bte Schriftleitung ber ©fteuropaifetjen

¡gufunft, B e rlin i£>. 50. IDürjburgerftrage 2; gufenbungen fü r ben Be3ug, fowie fü r U re ig e n an Perlag (Seorg ©. IP. Catlwey, irtündjen, ¿finfenftraße 2.

inwnniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiniit iiiiiimiiiimimniiiiiimiiniiiinniiimimniiiiiinnnimmniiinmiimiiiniimmiiiimiiiMimiiimiiiimniiiimmiiiimiinmnimiiumn

b^anuarijeft \9\H

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiim iiiiiik

3 .3 o b r g ö n a t t t . j

niiiniiiiiim m m iniiiiiinniiim m iin

3 rtfyalt:

B o y e r u. S e r g i j o f , <£itt ©onauprojeft. S. j.

U t a r t e i l , Der §infbergbau in polen. S. 2.

B i e b e n f a p p , ©euifcfje als Buffene^ieljer. S. 4.

K r a n 3 , Kurland. S. 6.

© f t w a l b , XTtittefeuropa — ein britifefjes ^riebenssiel. S. 9.

© o t j r m a n n , Baltifcbe Kämpfe unb Böte, j. Umfdjlagfeite.

C r o t i = £j ei ge, Braunfoble in ber Ufraine. 2. Umfcblagfeite.

f l a c h s , Deutfcfjlanb — ©fanbittauien — Bußlanb, ein wirtfrfjafilicbes gufunftsbilb. 2. Umfdjlagfeite.

t> e l;n , ©fterreid;4 lngarrt unb bie Ubria. 3. Umfrfjlagfciic.

Pereinsnachrichten. — Büdierbefprec^ungen. 3. u. 4. Umfcblagfeite.

Znitteilungen.

S o U if ^ e K ä m p fe u « 6 H o le . (Sans abgefeben uon ber Ejodjflut ---battifdjer Begeiferung gleidj nad) ber Befeßung Kurlanbs - burdj. bie beutfdjon Cruppen, gab es nach bem Bcfdjluß ber Beidjstagsmcljrhcit über einen „fiinigungsfrie*

ben" für bie Balten unb im Befonbereit für bie Kur»

länber eine fgeit, ba glaubten fie aus bem iüortlaut biefes' BTel)r*

-jeitsbefdjluffes einen befonbecen Sinn tefen 511 biirfen; unb obgleich es in ber beutfdjon preffe unb ffleffentlidjfeit ungcsählte Kommen*

taforen gab, bie fdjon batnats uon einem Trieben oljne Kttnerionett unb Kontributionen fpradjen unb ben Sinn bes UTchrijeitsbefdjluffes

>n biefer Bicfjtung beuteten, fo war rman in Kurlanb bodj guten Blutes unb meinte allgemein, bie BTehrheitspartcten hätten bie bat*

tifdien Eanbc unb Ei tauen nidjt im Buge gehabt, als fie einen Bcfdjluß faßten, ber jwifdjen ben fe ile n in ber Cat einen Perjidjt auf Bn*

unepionen enthielt. ©er baltifdje ©ptimismus erhielt übrigens 3ur leiben ¿jeit eine greifbare Betätigung: ber furtänbifdje Eanbtag unb litauifdje Eanbesrat traten in Ulitau unb in IPilna jufammen unb j tc turlänbifdjen unb litauifdjen Bbrcffeü an ben ©eutfdjen Kaifer Tanbert nicht nur allgemeine Beadjtung in ber beutfdjon preffe aller Parteiridjtungen, fonbern cs würbe uon biefer preffe audj naljeju ein*

Inmmig begrüßt unb gutgc£jcißen, baß Kurlänber unb Eitauer uor aller Welt erilärten, fie wünfdjten in enger blnlebnung an bas ©eutfdie Ueidt beutfdje Perwirttidping ihres fetjnlidiften Xüunfdies: „Eos uon fußlanb!" €5 feßien in ber Cat bie 5°rig gefunben 311 fein, in ber

•e Eoslöfung Kurlanbs unb Eitaueits uon ilußlanb ftaatsred)tlid)en mdt in'Cf ^’nbcn f°™te, otjne baß biefe Canbe bem ©eutfdjen Xteid) un*

1 1 t|e jPac angegliebert würben unb ohne baß fie anberfeits bod) in ein es ^ et3I(>ltnis 51t Ceutfd;lanb traten, wie ber politifdie Staatsrat Än^’n bcfug auf bas frühgeborene Königreid) polen träumt, ©as allein inn infolge ber uerfchiebenen antiannepioniftifdjen Strömungen litauifdi ^Cs bcuti^ lcn Poltes in ber Cat fchwierige baltifche unb

J , c Problem fctjicn baburd] einer glücflid)en Eöfung entgegen*

kJh w^3lrcob ©eutfdjlanb auf litauifchem unb turlänbifchem Cerri*

m neue ftrategifdie unb weltpolitifche pofitionen gegen bie (Sefahr

im ©fielt erwarb unb einen Sdiußwall für feine frieblidjen 5turen auf*

richtete, gab es ben Eitauern unb ben Bewohnern Kurlanbs gleichseitig (Selegenijeit, bas uon ben Cnglanbem fo laut geprebigte unb in ber p ra ris fo brutal mißachtete p rin jip bes Selbftbeftimmungsrechtes ber tleincn Pölfer in aller Stille in bie Cat untjufeßen. €ine preußifd)*fur*

lanbifche perfonalunion unb bie Uebertragung ber großfürftlich*litau*

ifchen Krone an bie Blajeftat bes Königs uon preußen waren weitere Konfequenjen, bie nicht gesogen werben braudjten, wenn biefe plane bie Billigung ber (Sefamtheit bes fiegreidjen beutfehen Bolfes nidjt fanben.

Kurlänber unb Eitaucr gewöhnten fid) jebenfalls an ben ©ebanfeit einer feften Kngliebcrung ans ©eutfdje Xleidj; für bas beutfehe Clement in Kutlanb bebeutete bas bie teilweife (Erfüllung jahrbunberte alter Cräume;

für bie furlänbifdieit Ectten eine Kusfidit auf bie ihnen uon ben Buffen fo lange oorenthaltene Perwirflidjung ihrer 3beale einer frieblidjen eigenen fintmieflung; unb für bie Eitauer bie Jluferjiehung aus ju fir»

ijunberten buntler Badjt. XDct in ©cutfdjlanb nidjt in politifchert Bornrtcileu befangen ift, Ijat (Selegenheit genug gefunben, fid) bauou 5U iiberseugen, baß biefe Eöfung bes baltifch*lifauifd)en Problems uon ben Bölferfchaften Kurlanbs unb Eitauens einftimmig als bie will*

iommeue begrüßt worben ift. ©iefe ^uftimmung fanb ihren Kusbruct nidjt nur in propaganbafdjriften, Eaubesuerfammlungeit unb Kbreffen;

audj in ber neutralen Sdjweij unb in Schweben, in ber öftlidjen preffe unb fogar in ben feinblidjen Blättern hohen furlänbifdje unb litauifdje Pertreter ber uerfdjiebenften politifdjen Knfdjauungen einer foldjen gu*

fünft ihrer Eanber bas XPort gerebet unb auf bie Bolle ©cutfdjlanbs als faftifdjeu Befdjüßct ihrer Keinen Bationen h'ugewiefen. B u r bas be»

fangene feinblidjc Urteil tonnte ©eutfdjlanb feibftfüdjtiger Bcotiue be*

fdjulbigen.

Bit bie Stelle baltifdjcr unb litauifdjer 3 uuerfidjt im Kngefidjte einer foldjen gufunft ift mittlerweile eine beutüdje ©epreffion getreten,

©ie gufpißung ber innerpolitifdjen, beutfdjen lirife , uon beten enb*

lieber Eöfung in biefer ober in jener Bidjtung auch bet Cljarafter bes tommenben 5tiebens wefentlidj abhängt, ift ben Kusfidjten ber Balten unb Eitaucr nidjt günftig. IPährenb bie Bebentung bes feltfamen pol*

9öt)

(2)

2 CDftcuropäifdje <§uîunft Ut. *

1

«— y \ r w

1

nifchen S taatsgebiet, bas fid; imitier febärfer gegen bic Bepormun»

bang feiner Schöpfer, ber ficgreichen XTiittelmädjte, auflehnt, wädift, einen je nachhaltigeren Einfluß ber XDitle 'ber beutfehen Dolfsner»

tretung auf bas Problem ber Cöfuttg ber Sriebensfrage nimmt, per»

blaßt anberfeits bas beutfebe 3ntereffe an einer ©rbnung ber bal»

tifdjen unb litauifchen Derhältniffc in beutfdietn Sinne immer mehr. Doller Derwunberung bat bie Beoötferung Kurlanbs unb Citauens in biefer Bestellung beifptelswcife bie Sähe getefen, mit berten bie Partei*

forrefponbens einer ber einflußreichften Zïïehrheitsparteien in beit testen XTooembertagen bie bamals beuorftelfenbe Eröffnung bes Keid]stages begrüßte ; unter äuberem hieß es ba, 'es fei ein ©(lief für Deutfthlanb, baß ber ©ebanfe einer Hnglieberuüg Eitauens unb Kurlanbs ans Deutfche Heid; non ber erbrüefenben Xïïehrheit bes beutfdjen Dolfes ab*

gelehnt wirb unb baß bie îtnneçion non ein paar „Seßen £anb" im

©ften als unerwünfcht betrachtet werben muffe, wenn es gelingt bie

— übrigens nach allen in biefem Kriege gemachten Erfahrungen w irflid i mehr als problematifche — ^tciEjctt ber XTTeere Englanb gegenüber burdisufeßen. Seit man bie Hidjtung ber gegenwärtigen Strömung beutfdher ^riebenspolitif beutlid) erfannt hat» benft man in Kurlattb unb Eitauen iaum mebr an eine beutfebe Xlnnejion. libér­

és liegt wohl auf ber bjanb, baß foldje Erftärungen an ber Hegic*

ruttg beteiligter Parteien, wie, bie erwähnte, wenn fie jubem noch mit manchen anbereu (Erfahrungen ähnlicher Hrt sufammenwirfen, bei ben Kurlänbertt unb Eitauern bas (Befühl einer tiefen, ein wenig er*

ftaunten (Entmutigung auslöfen müffen. Denn in weldje läge geraten

— befonbers Hußlanb gegenüber — ber furtänbifdie unb ber titauifdjc Eanbesrat mit ihrem öffentlid;en Bcfenntnis 511 Dcittfäilanö, wenn einflußreidifte Kreife ber beutfeben ©efellfdjaft ihnen uimerblümt 311 uerftehen geben, bie Holle Deutfdilanbs als Dermittleriu ihrer Hechte unb XDünfdio fei ein nerfehltes Unterfangen gewefen. Xïïan wirb fich in Deutfchlanb jagen müffen, baß ein foldies Derhatten bas Per ­ trauen jur beutfeben p o litif erfdiiittert! Don ben beutfeben Halten foll hier nicht weiter bie. Hebe fein; biefes beutfehgefinnte Element, bas nie aufhören wirb, an Deutfchlanb ju glauben, ijt 5U gering an Kopfjahl. Unb es ift leßten Enbes 'weber non Deutfchlanb 3U er*

warten, baß es fich um 250 000 Huslanbbeutfcher willen 3U folge*

fdjweren Henberuugen ber enropäifeben Eanbfarte entfchlteßt, noch fcfjließ*

lieh ein XHangel an nationalem ¿ufammengehötigfeitsgefühl ju nennen, wenn bas beutfdje Doit biefes cerwanbte Xjäitflein in feiner weit*

politifdjeu Betätigung nid;t mit in Hed;nung 'sieht- Das baltifd;*

litauifche, ober sursoit noch prägifer : bas furlänbifch»litauifdie Problem ift aber fraglos ein Problem ber (großen beutfeben politif, unb in biefem Sinne ift eine Debatte baritber wol;l feiir am plaße, ob es wirtlich außerhalb bes politifdien beutfeben Jntereffes liegt, in Kur*

lattb unb Eitauen Suß 3U faffen, ober biefes „K tiegsjiel" gegen bie Kusfidit auf eine „Befreiung ber Xïïeete" 5U pertauf djen.

gum erften ftebt es feft, baß cs feineswegs im Jutereffe Deutfeh»

lanbs liegen fatut, Eitauer unb Eetten, Deutfcbe unb Shmuben auf bem

»Doge ber politifdjen Entmutigung bem ©tauben an Deutfdilanbs XHiffiou als faftifeben Derwirtlicher jener Hechte ber Meinen Dölfer ju ent*

fremben, bie Englanb ju feinem eigenen Schaben fo pomphaft protla*

miert unb ben Hationen sunt Bewußtfein geführt hat. <§unt jweiten aber biirfte gerabe ben Desintereffenten an öftlid;en „Hnuefionsheßen" unb ben Anhängern , bes ausfditießlichen Krtegssieles einer Befreiung ber Hleere entgegengehalten werben, baß bas XDeltmeer nie frei fein tarai, folangc Englanb bie HTöglichteit gegeben ift, auf bem berühmten XDege friebticber englifdjer Durdibringuitg feine Caßen auf Xfäfen unb pläße 3U legen, wie ©ibraltar, ©ftenbe, Calais, Bergen, unb im fpejielten Salle Eibau, XDinbau, ©efel unb Heoal. Die englifche ©efahr im ©ften *) unb bie englifche Hbfidit, im Horben über bie battifchen Xfäfen bie Schlinge um Deutfdilanbs tfals uollenbs suäujiehen, ift webet ein an*

nepioniftifches propaganbaniittet, noch ein ©efpenft dlbeutfdien Xtr»

fprungs. 3 n bem ©rabe, wie Kußlanb an Einfluß nerliert unb Deutfeh»

lanb auf feine natürlidien ©ftfeeintereffen uccjiditct, oerbichtet bie eng*

lifdie ©efahr im Horboften fid) sur Cat. Darum muß bie beutfehe p o litif fid) beffen bewußt werben, baß es beutfehe Eebensintereffen finb, bie an ber CDftfee in Kurlanb unb Eitauen unb auf ©efel auf bem Spiel ftehen. Das Spiel aber gewinnt, wer fid; in biefen ©ebicten ftrategifdie unb politifche pofitionen fidjert, pofitionen, bie übrigens mit toft»

barem beutfd;em B lut bejahlt würben, unb nidit um ben preis äugen*

bticflidier Depreffionen unb uiclleidit fehr achtbarer Xtonjeffionen an bie 5riebeusibeale ber HIenfchheit in engtifdien Befiß übergehen biirfen.

b j a n n s D o h r m a n n .

Brauttfolfle iit 6er llfraine. ^ sonberausfehuß für tfei5*

--- --- material bei ber utrainifchen He»

gierurtg, beffen Hufgabe es ift, Hachforfdiungen nach neuen Jlbbaumög*

lichfeitcu für Kohle ufw. ausfinbig gu machen, hat in ber Bähe ber Stabt Elifabetgrab, ilfraine, eine Schicht Brauntohle oon etuxi 8 Hleter Starte cntbeü't." Die 5örberungsarbeiten finb aufgenommen worben, unb tonnten bereits etwa fOO 000 pub geförbert werben. Sofern bie Krebite für bie Hrbeiten »ergrößert werben, hofft man bis 500 000 pub monatlich ab»

jubauen. bjauptabnehmer ber Kohle finb bic Zïïühten unb gueferfabriten Sübrußtanbs, bie bisher Ejeijmaterial aus bem Donejbccten bejogen haben, aber infolge bet Decfehrsfcfiwierigfeiten nur unjureichenb oon bort aus uerforgt werben tonnten. Der Sonberausfd’uß ift inswtfdjen babei,

*) Siehe meinen Huffaß „D ie englifche ©efahr im ©ften" im jweiteu Hiaiheft (Hr. fO, \%7) ber „©fteuropäifchen ^ufunft".

Hadiforfdiungen über weitere Dorfonimen uon Braunfohle in ben ©ou»

nernements Cherfon, K ijiw unb in îDolhyren anfuftellen.

C r o t t * i f e l g e .

Peiitfd)fon6 — SfaMtiaoien — KuSlan6, etn roirtf^aftli^es

_ . . .. . HTehr ats ein Diertel ber IDelttonnage ift bisher im o U tllltftS D tlO . großen Krieg oernichtet worben. Schon biefer Uniftanb wirb es bewirten, baß in ber erften Seit nad) .^riebensfcbluß Deutfchlanb in erhöhtem Xliaß fid; mit ;bein Ueberlanbhanbel befaffen wirb. Diefe Er ­ weiterung unferer panbetstätigfeit wirb fich ohne Sweifel als eine für uns fehr uortcilba-fte, ftetig anwachfenbe Erbfchaft aus bem iDettfrieg erweifen. Heben ber fchon uor bem Kriege angebahnten Derbinbung non ber beutfeheu itorbfee über Bubapeft—Sofia—Konftantinopel uad;

Baabab bieten fich uns noch anbere wertoolle ähnliche HTögtid;feiten.

Heber eine non biefen fprad) fid; nor furjem in „©oteborgs bjanbels»

Och Sjöfafts»Cibning" ber ffanbinanifdie Dolfswirtfchaftlcr Dr. E. Hrchc in ausführlicher IDeife aus. Seine Hrtregung oerbient ernfte Beachtung:

ein gebrängter Husjug aus feinen Husführungen erfcheint besl;alb angejeigt.

„E s haben fich für Deutfchlanb Husfid)ten für ein „Hlittelmeer bes Horbens" eröffnet, in beffen ©ewäffem es bie Uebermacht hat.

Etwaige beutfehe Unternehmungen nodi weiter nach Horben hin werben burd; bic beutfdifreunbliche Stimmung, bie gegenwärtig in ^innlanb immer mehr an Boben gewinnt, bebentenb erleichtert. IDenn Deutfd)*

lanb bie fjerrfchaft in ber ©ftfee erlangt unb jjinnlauö ein felbftänbiger Staat mit wirtschaftlichem Hnfd]luß an Hcitteleuropa wirb, fo ift bis auf weiteres wohl ferne Husfid’t oorhanben, baß ber IDunfcß Huß»

lanbs, fid; nad) XDeften ausjubehnen unb fein 5enfter weiter ßu öffnen, lanbs, fich nadi XDeften aussubehnen unb fein ^enfter wieber ju öffnen, in Erfüllung geht. Selbft bie XDeftmächte fönnen Hußlanb irt biefer

inficht nicht helfen. IDirtfchaftlich muß . Hußlanb jebodi alles tun, was in feiner XlTacht fteht, um 'nach XDef t en E u f t ju erhalten.

Xjier grenjt es aber teils an XTlitteleuropa, teils an .finulanb. Es famt an bem mächtigen, mitteteuropäifchen Blocf nicht norbeifommen.

Eine hanbelspolitifchc Befämpfung besfelben burch Hußlanb, etwa ;,u- fatnnten mit ben XDeftmäd;ten, würbe für Hußlanb faunt non Dorteil fein, eher wäre bas ©egenteil bet 5all. Ein Slicf auf bie Karte ge»

nügt, um bies einjufehen. IDie eigentümlich es aud] flingen mag, man muß mit ber XTtöglichfeit rechnen, baß Hußlanb, wenn wieber einmal Stiebe in ber XDelt. fein wirb, fich allmählich nad; bem mitteleuro*

päifchen Blicf hm orientieren wirb. Dies würbe jebenfalls mit feiner natürlichen, wirtfdjaftlidien Entwicftung übereinftimmen, wenn fie ihren geraben XDea gel;t, ohne fid; burd; Kongreßbefchlüffe ober Hbfontmen, bie nidit mit ben wirtlichen, wirtfchaftlfchen jjntereffen ber einjelnen Eänber übereinftimmen, einfehnüren ober aufhalten 311 taffen.

Um fich wieber aufrichten 511 fönneu, muß Hußlanb ¡ich nor allem einen Husgaitg unb Hbfaß für ifeine bebeuteitben, natürlichen Heiditümer fdjaffen. Xfat es felbft feinen IDeg nad; XDeften offen, fo muß es 51t biefem ¿jweefe fich teils bes mitteleuropäifchen Blocfs, bc fonbers Deutfdilanbs, teils 'ber Xfilfe Sfanbinaoiens bebienen.

3n großen Siiaen farrn man batjer folgenbes gufunftsbilb ent»

werfen: E s i f t e in f ü n f t i g e r m i t t e l e u r o p ä i f c h e r B l o c f b e n f b a r , b e r u. a. b i e g r o ß e H u f g a b e h a b e n w i r b , b i e g e w a l t i g e n H e i d i t ü m e r H u ß t a n b s a u f b e n XDel t » m a r t t 3 u b r i n g e n . 5 ü r b i e f e K 0 n ft e 11 a t i o n g i b t es 3 w e i n a t ü r l i c h e ¿f enf t er n a d) XD e ft e n; b a s e i n e h ö i ß t Xf a m b ü r g , b a s a n b e r e K o p e n h a g e n . D i e f e b e i b e n S t a b t e w e r b e n 311 b e n w i cf) t i g ft e n S t a p e l p l ä ß e n b e s X D e l t m a r f t e s g e h ö r e n . Das „Xfinterlanb" Xfambntgs wirb außer Deutfchlanb felbft alles bas fein, was gum Hhein»Elbe*Donau*Heß gehört, bas Schwarse XIteer, ber Baifan, Kleinafien unb perfien; bas

„Xfinterlanb" Kopenhagens bagegen wirb fid) über bas Düna» unb XDolga*Heß unb himmter bis 311111 Kafpijdjen XUeer erftreefen.

” IDährenb bie Erseugniffe bes fübweftlidjen Hußlanb auf ben Donau»

unb Hhcm».E[bo»XDegen nad; Ijamburg gehen werben, werben bie Heiditümer bes inneren unb füböftlicheit Hußlanb auf ben XDolga*

Düna»XDcgen norbwärts jitr ©ßfee geleitet werben, unb ber natür*

tid;e Stapclplaß wirb in biefem Saite iKopenhagctt fein, bas ben Sditüffet 3ut weftlidien Eiic ber ©ftfee befißt. Huf foldje XDeife läßt fich eme XDechfelwirfung jwifdjen Sfanbütaoien, bem mitteleuropäifchen Blocf, XXußtanb unb ber ganzen mohammebanifdien XDelt erjielen. Das ift fein Eraumbilb ber gufunft, fonbern es finb Xliöglichfeiten, mit benen man redinen foll unb muß.

XDas befonbers XXorwegcn betrifft, hatte id) es teineswegs für ausgefchloffen, baß andi bies Eanb feinergeit geswungen fein wirb, ernft*

lieh 3U erwägen, wie es fid) in Sachen feiner ©rientierung nerhalten foll, bie mehr nach Siibcit (unb ©ften) weift, ats es gegenwärtig wirf*

lid) her Sali ift. XDie es fich auch orientiert, feine fjanbelsflotte wirb immer große Hufgaben haben, wenn es XDarentranspocte über bas XDeltmeer gilt. Xtorwegens Sdjiffatfrt wirb fid) in hohem ©rabe an bem Cransport ber ruffifchen Haturreichtümer nach ben weftlichen XDeftmärften beteiligen fönnen. Efieran änbert fid] faum etwas, aud) wenn Hußlanb fich nach bem mitteleuropäifchen Blocf hm orientiert.

Htle biefe Probleme erforöern natürlich forgfältige Erwägung, wobei nationale Sympathien ober Hntipathien nicht mitfpredien bürfen.

XDeitn es Xjanbelspolitit unb fiinftige weltwirtfdiaftliche Heuorientierung gilt, geht bie Hrbeit am beften ponftatten, wenn man faltes Blut bc»

wahrt.

(3)

Sin bic ßcfcr!

2ö e g e n p o ffa ítfc fy e r @ d )t» ím g = fe tte n ^ a t ftd> i>er 25e rfan í» n o r íte * Sen&er T lu m m e r te ílw e ífe » e tjo g e r t.

© e r S J e ría g *

(4)

ffoitfcfrrift für Deutjcfrlante Aufgaben im (Dften und gfiftoftcn

21mtlicfyes (Drgatt £>es Donath, 3alfan= unb Schn)ar

3

meerlänbemrbanbes „Dubüiö" Berlin unb Blüncfyen, bes tDirtfcfyaftsausfdjuffes „Ufratlte" Berlin, ber „Deutfcp=gittnlättöti<f)en öcreilttgunQ“ Berlin, ber „t)CUtf<^=

©eorgije^cn ©efeUjdjöft" Berlin unb bes „Deutj^^norMf^ett Derbanbes“ € . P . Berlin; PeröffentlidjungsfteHe für bte nerbünbeten ofteuropaif^eit unb ntorgenlältMföeit öereittc Berlin.

Herausgeber:

X)r. göll SdjlipP'Berlin Dr. (DttO $ptCltger=Bremen Dr* grfebrtd) <D)0ma*3lugs6utg Perlag: <5eorg D. U). dafltDCt), ZtTüncfyen, ^tnfenfhr. 2 OT- b- u- b- baYet- a.=£>.

iiiiiiim iiiiiiiim m iiim iiiim iniiim ii iiiiiiMiiiiini inen iiiiiiiiiiiiii i iimiiiiiiiMiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiimiitiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiii iiiMiimi i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i

1 3anuarbeft J9!(8

Diefe g5eitfd;rift erfdjeirtt monatlid? 2 mal B e j u g s p r e i s : £jalbjäl}rltd) fü r bas Deuifcbe Heid; unb ©efteuetdj'Ungarn UT. 8.—, für bas Huslanb OT. 9.—; einjelne Ejefte 60 p fg . .'.

Beitrag''. unb Befpredjurtgsftücfe »olle man fenben: A n bte Sd?rifileitung ber ©fteuro=

päifdjen § u fu n ft, B erlin 2X>. 50, tPürjburgerftr. 2; gufenbungen fü r ben Beäug, fottne fü r Hnjeigen an Berlag ©eorg U. U). Catlmey, Htündjen, ¿finfenftrajje 2.

...INI.... Illlllll....Illlllllllllllllllllllllllllllllll... IIHIII.... Illlllllltlll]....Illtllllllll....Illllllllll...II... Illlllllllllllllllllllllllllllll....

3. Jahrgang ttr. \

mimmimmiiimimmHimimmm

€ in Ponauprojeft.

Don ^ r i e b r i d ; B o y e r 0 . B e r g h 0 f , UAen.

Es bat 3tt>ar fdjon Ber Freiherr oon Brucf, ehemali*

ger öfterreid]ifd]er 5 inan3minifter, oor .etlichen fünf 3ebnten erflärt, baß ber Donaumonard]ie © ufunft im O rient tiege unb baß bie Donau ber rote 5 aben feiner ©efeßiefe

©äre, aber erft ber XDeltfrieg mußte fommen, um biefes längft uergeffene RTiniftermort m al]r 3U machen. Der IDelt*

frieg m it einer XDelt non ^einben, mit abgefperrten RTeeres*

teilen unb bergleichen angenehmen BoYfottmaßregeln für bie RTittelmächte mehr. Unb erft jeßt befannen m ir uns plößlid] unferer Sünben. 3eh ba^ e tn meiner Schrift „ID ie poincare burd] ben Suesfanaifchminbel präfibent mürbe?“

populär bargeiegt, meid]' ungeheurer 3 ntrigen es beburfte, um ben Suesfanal, bas ID erf eines (Dfterreicbers unb bas

^Derf ber Diplomatie RTetternid]s, fü r englifch*fran3Öfifd]e rapttaliftifcfje K o^ern e unb ben RTacht* mie ©elbijunger ,,CL' beiberftaatlichen ©roßen 3U retten. R un erft, ba bas

¡a tu ta rifd ] fü r alle Nationen ber Erbe gleid]ermeife 3ur oenubung freie feine Durcbjugsmögiid]feit fü r bie ZUi telmdcbte nerfperrt hält unb bie Neutralen jmingt, burd]

XUitnabme non englifd]sfra n 3Öfifd]en Cransporten Xfanb*

langer ber (Entente ai^ugeben, unb ba m ir fehen, in meid]

fd]amiofer XDeife bie fra n 3Öfifd]e Suesfanalgefetlfcf]aft gan3 gegen ©efeß urtb Red]t ben freien 2£>eltl]anbel bemuchert, hämmerte uns bie fträfiidie ©leichgültigfeit gegenüber biefer mie anberer XDafferftrafen im ^rieben auf. R un bat’ ^u Senatspräfibent R. oon 5raus fü r bie öfterreid]ifd]e unb 3 uftt3rat D r. Siiberftein fü r bie beutfd]e be3m. fäd]fifd]e Regierung ein umfangreiches ©utachten unferer Anrechte am Suesfanal ausgearbeitet.

t3o mie ber Suesfanal, fo mürbe auch bie Bagbab*

pafin, bie Konfurren3 3unt Suesfanal, unb bie Donau ein r u iiUd|aengIifcb=fran3Öfifcber In trig e n . Die 3ari*

f l d7e Regierung mußte nicht genug IDert auf bie Beherr«

Khung ber Donaumünbungen 3U legen, unb megen bes l°9- St. (Seorgsfanals fam unfere Diplomatie gar nicht 3um Sd]meigen.

Die Donau, biefer prächtige Strom im ffe r3en Euro*

pas, mar aber bisher eigentiid] gar nicht red]t fü r aiige*

mein*mirtfchaftiid]e 3wecSe oermenbbar. 3 © oberen Caufe hat bie Donau ein 3U ftarfes (ßefäiie, im unteren la u fe , bas heißt im ungarifchen la u fe , ro llt fie recht träge, be*

megungslos bahin, fließt fchmuhiggrau über bie feichten, aufgelöften Ufer unb fe^t bas im ftarfen (ßefälle mitgeriffene Staumerf ber Stlpenjuflüffe ab.

Daher ift in ber ungarifchen Ciefebene bie Donau fd]mer fdßffbar. <£5 finb baher hier große Regulierungen unb ftänbige Ausbaggerungen notmenbig, bamit ein genü*

genb großes unb breites fd]iffbares UOaffer gefchaffen merbe.

E in B licf auf bie la n b fa rte 3eigt uns bann, baß bei Rafoma unb Cfchernamoba bie Donau anfängt, fid] auf eine fehr fu r3e Diftan3 bem Schm alen XTTeere 3U nähern. U?ir fehen ferner, baß fie fich aber hier nicht in bas Schmar3e RTeer ergießt, fonbern einen - enblofen Bogen noch macht, bas linfe Ufer ganj oerfumpft unb fchließlid] in einem gän3lid] unbrauchbaren Delta münbet. U?ahrfcf]einlid] er*

goß fid] enft bie Donau m irflid ] bei Cfchernamoba in ber Richtung auf XCüftenbfche (Conftan3a) ins RTeer, mürbe aber burd] eruptioe Vorgänge, Bergbilbungen unb ber*

gleichen abgelenft unb 3U einem gän3lid] mibernatürlid]en la u fe ge3mungen. Die Anlage eines Kanals non Cfcherna*

moba nach Küftenbfdje märe aus folgenben (Sefichtspunf*

ten gegeben: Die Donau befäme ben einigen möglichen fjafen, ber an ber IPeftfeite bes Sd]mar3en RTeeres benfbar ift. Durch bie Abteufung bes Donaumaffers in einem fü r Kanalanlage fehr geeigneten f^ügetterrain mürbe bie linfe matad]ifd]e Donaufeite ab Rafooa ftarf entfumpft merben fönnen. Ungeheure ©ebiete mürben ber K u ltu r bienftbar fein. Die Derfiirsung ber Donaufahrt um etliche 200 K ilo*

meter fäme bem Donauoerfehr fehr 3U ftatten, unb ber günftige A u s tritt ins RTeer fönnte ben ©ebanfen einer 5rachtr»erbinbung Regensburg, lüien, Küftenbfche, Kon*

(5)

2 Dr. p. H l a r t e t t , Der <gin?bergbau in poten. nr. X

ftantinopet, ja auch eine Derbinbung non IDien nad] Crieft unb umgefeijrt bewerfftettigen.

Die Koften eines foteben Kanates mürben burd] Errich®

turtg einer K laut in Kafowa ober ©fchernamoba leicht her*

eingubringen.

Vielleicht fönnte aus beutfebeu, öfterreich^ungarifchen,

buigarifeben unb türfifchen 5 inan3?reifen eine Stubienfom®

m iffion gebilbet werben, bie bie norbereitenben Arbeiten biegu in Sgene fetgen fönnte, ähnlich wie bies feinergeit

«Enfantins Stubiengefettfchaft in p a ris nor ber «Erbauung bes Suesfanats tat.

Per §trt!bergbau irt Polen.

Don D r. p . ¿ K a r t e l l . Die ginfinbuftrie int ebematigen Königreich polen

nimmt in ber potnifeben ¿Kontaninbuftrie eine nicht un®

bebeutenbe Steilung ein, bie nach Deenbigung bes IDett®

frieges bei (Eintritt georbneter Derhäihtiffe gweifettos an mirtfcbaftlicbem ID ert erheblich gewinnen bürfte. Das große ruffifd]e Heid] hatte tebigticb in polen g inferje auf®

jumeifen, jeboeb w ar ber poinifebe ginfbergbau bei weitem nicht in ber £age, ben ruffifcb:en |jin fb e b a rf 3U beefen.

(gegenüber ber ¿Dettprobuftion in <7jinf macht bie poinifebe probuftion nur \ progent aus. ©bgteid] Hußtanb bie pol®

nifdie ginfinbuftrie bureb 3 ätte 31t febü^en fuchte, w ar bie wirtfebaftiiebe £age ber potnifeben ^in fgrub e n feines®

wegs günftig.

Kn fidj müffen bie potnifeben 3'infevze als arm be®

3eicbnet werben, auch ift bei ber Verarbeitung m it giem®

lieben ¿Ketattuertuften 3U rechnen. 3 n ben potnifeben ©ru®

ben w irb fämttid] ©aintei als ©pybationsprobuft ber «ginf®

btenbe gefördert, atterbings in wirtfebaftticb ungenügen®

ben ¿Tiengen. Das ©atmeier3 wieberum erfdjeint in Der®

binbung m it Dteigtang. Der poinifebe K3iei®^trtfersbejirf bat als ein Ceilftücf bes erheblich größren unb wirtfehaft®

lieb fo hoch entwiefetten oberfd]iefifd]en gi^fbergbaues 3U gelten, ber feine Hustäufer bis nach ©atigien entfenbet.

Über bie geotogifebe Formation bes potnifeben ^tnfoorfom®=

mens geben bie alten Daue ber Hnna®©rube bei ¿Kate S tt3emics3ve unb bie Utyffes®©rube gmifchen Dufowno unb Dolestaw 2tuffd]iuß. Das Dacbgeftein 5eigt I^ier gewiffer®

maßen abgeteitte Dänfe, bie fotgenbe Scbicbtanorbnung aufweifen: Unter zertrümmertem Dacbgeftein beginnt 4 Dieter unter Dage eine fd]wad]e ©atmeiergtage; es folgt eine nabe3u taube, 6 Dieter mächtige D anf r>on Dacbgeftein, unter weicher eine 0,5—\ Dieter ftarfe ©atmeiergfehicht ruht. £eßtere beftebt aus einem tiebtodergetben, merget®

haltigen Katfftein ober auch aus einem oefergetben, febr feinfdjiefrigen DIergel. Diefes gelbe ©eftein fü h rt bie eigentlichen ginferge, bas als ¿jiafopyb ber gan3en ¿Kaffe gewiffermaßen cbemifch beigemifebt ift.

IDobt bie erften gefd]ichtiid]en Krtfänge nennenswerter 2ir t fpietten fid] im 3 ahre 1813 auf ber ©rube „ 3 ofepb//

bei © tfu fd ] ab, wo man g in f aus ©atmei 3U gewinnen begann. Don einer regelrechten fachgemäßen Derarbei®

tung bes ©atmeis 3U g ittf auf biefer Erggrube fann man jebod] erft »out 3 ahre f826 ab fpreeben. 3 m 3 ahre 1820 feßte auch auf ber ©rube „H tty ffe s " bei bem Dorfe Du®

fowno bie ©ewinnung non ©atmei ein, unb im 3 ahre f825 folgte bie bei bem Dorfe Startfd]inow im Kreife ©t®

fufch gelegene ©rube „© e o rg ". D is 3um 3 a^ rc f 8 9 2 gehörten fämtiiehe brei ©ruben ber ruffifeßen Krone, bie auch bis bahin 2lbbau unb 2tusbeutung betreiben ließ.

Später finb jebod] bie ©ruben non ber ruffifchen Degierung an bie „^rangöfifdya'ufiifche UTontangefettfchaft" ücrpad]tet worben. Don ben §irtfgvuben im Dorfe Dotestaw wiffen w ir, baß im f 8 . 3 atu'haubert ein bamatiger ©utsbefißer

©atmei nad] Dangig febiefte. Hachborn fid] bie Krongruben

„3 o fe p b // u n b . „U ty ffe s " im Detriebe befanben, würben, am 5uße bes ffügets K u ftin in ber Habe bes Dorfes Du®

fowno neue ©atmeitager entbeeft, 3U beren Kusbeutung ber bamatige ©utsbefißer Dotestaw im 3 abce f822 febritt.

Das hier gewonnene E r3 würbe in bie ifütten ber D örfer

Siecte, H jem 3y unb Danbowfa 3u r Derarbeitung gefanbt.

Später wechfetten bie ©atmeitagerftätten t»on Dotestaw ben Defißer; gegenwärtig finb fie Eigentum ber ©efett®

fchaft non Sosnowice, bie 3u r Errichtung eines eigenen TDerfes „P a u lin a " gefebritten ift. Die ©efd]id]te ber pot®

nifd]en 3 iufgruben nennt nod] anbere ©ruben, wie bie im 3 ahre f820 eröffnete ©rube „K n n a " unb bie im 3 ahre f829 in Detrieb genommene ©rube „Ceonib" bei bem © rte Stafow, bie jebod] kente nicht mehr beftehen unb meift nad] fur^er Detriebsbauer gefebtoffen würben.

Das 3weite, jebod] wenig bebeutenbe poinifebe ©atmei®

gebiet befinbet fid] bei bem Stäbtcben Sjewerfh, bas ©ebiet ber D örfer Cosnja, E b ^ i ^ f ^ o t r o b unb Crfcbebestawißa umfaffenb. bie ©egenwart b^t biefes ©ebiet binfiebt®

lieb ber 3 tnfgewinnung nur ein hiftorifdfes 3 ntereffe, ba in früheren 3 abir3ebnten tebigticb in ber ©rube „Katha®

rin a " ©atmei gewonnen würbe, bas fid] jebod] bei nähe®

ren ilnterfuchungen als 3U wenig 3inft]attig erwies. Der Detrieb ber ©rube „K a th a rin a " ift baher feit tanger ¿Seit eingeftetit.

Kucb bas britte ruffifd]®potnifche ©atmeigebiet ift mehr non hiftonfeher Debeutung. Diefes an bem £aufe bes 5tuffes D rinißa gelegene ©ebiet bat eine gan3e Deit]e uon ginfgruben auf3uweifen, bie jebod] fämttid] ftittgetegt finb.

Der Deit]e nad] mit ber Dauer ihrer Detriebs3eit banbett es fid] um fotgenbe © ruben: f. Die prinate ©rube im Dorfe © fidjow non f822 bis f829; 2. bie Krongrube

„D a rb a ra " im Dorfe Sbid]3i3e non f 8 f 8 bis f 8 «I0 ; 3. bie Krongrube „fje rfu te s " im Dorfe D obrow sfi non 182^ bis f829; % bie ©rube „E a fp a r" im Dorfe JDoifowise non 1821« bis f826 unb 5. bie prinate ©rube bei bem Dorfe Hogosnif non f820 bis 1 8 2 9 - bfiernad] befd]ränft fid] bie gefamte ©atmeiförberung in Duffifd]®poten gurjeit auf bie 3wei ©ruben „ilty ffe s " unb „D o te sta w "; bie übrigen ©ru®

ben finb fämttid] gefebtoffen.

Don ben Cagerftätten um © tfufd ] bat pufd] fotgenbe Einteilung gegeben: 3anäd]ft bas E r3fetb ©tfufcf^H ow a

©ora, bas fid] über bie ©egenb non Dotestaw, S tar3ynow,

© tfufd], Cgota, ©orenice, Howa ©ora unb p fa ry erftreeft, ferner bas Stawfower E r3fetb, welches bas ©ebiet non TDarpia ©ora, Klatę Strzemieszyce, Kawiagora, 3ei’asfa®

gora, K o3iat unb St. D laref umfaßt. Die Erse finben fid;

bort in einer etwa \70 Dieter mächtigen Schicht triafifd]en Dlufcbelfalffteines, ber bie Karbonform ation 3u r Unterlage bat unb teitweife nom 3 u rafa tf überlagert wirb. 3 a ber Heget w irb bas Erg quer 3U feiner £ängsrid]fung foweit abgebaut, bis ber §infgebialt nur nod] 5 progent beträgt.

Hfeift pflegt bas aus ber ©rube fommenbe «Erg nur ein Viertel H oheit 3U enthalten, mit einem burd]f<d]ritttid]en 3infgebatt non Ü—\2 progent unb einem DIeigei]att non 2 ,8 progent. 3 n ben beiben norbanbenen Kufbereitungs®

anftatten geben etwa 35 progent bes ursprünglichen g iu fs unb 25 progent bes DIeigebatts nertoren, ba bie Kbfätte non ber TDäfcbe nad] D r. petrafd]ecf je nach ber Korn®

große 5—8 progent ^ ir tf unb \ progent Dtei enthalten.

Das aus ber IDäfche b^aorgebenbe nerbüttbare Erg be®

ftebt aus ©atmei®Stücf® ober ®Ktauberg mit burebfebnitttid]

\7 progent g in f unb f progent Dtei, aus TDäfchegrieß mit t2 —^ progent §'mf, aus Steinerg mit 2 \ —25 progent 3'xnf

(6)

(• 3anuor 1958 Dr, p. K a r t e l l , Der ginfbergbau tn polen. 3

unt> [,5 p ro 3ent B le i, fomie aus B le ig la s mit \ —-2 p ro 3ent

®mi unb 70 prosent Siei.

, Die g in f gruben bei © Ifu fd j finb burdj bie Herljalt*

mffe bes lüeltfrieges mieber in Setrieb gefegt morben, nc*djbem bie (Sruben lange gett oollftänbig unter IDaffer ß’aren. Die g inferjgrube „B o le sla m " bei Sosnomice, bie ber Sosnomicer (Stuben* unb fjüttengefellfdjaft gehört, fyüte doc beut Ü)eltfriege eine burdjfdjnittlidje gafjres*

förberung uon ¡1,0 000 Donnen (Salmei unb 2 0 0 0 Donnen (Salmei m it Bleiglans. Die förberung ber jeßt unter gmangsoermaltung fteljenben ginferjgrube „U ly ff es" in ilu fie n fa bei Dombroma [teilte fidj jährlich auf ([0000 Donnen (Saltnei unb [2 0 0 0 Donnen (Salmei mit B le ig la ^ . Die förberung biefer beiben (Stuben [teilt bie (Sefamt*

förberung polens an g in fe r3en bar. Die r»or bem Kriege auf ben beiben ginfersgruben befdjäftigten Arbeiter be*

liefen fid; auf runb [500.

Das in biefen 3tr>ei (Stuben gewonnene (Salmei fommt in ben nadjbenannten brei gin fljütte n „B e n b in ", „K o n * ftantin" unb „p a u lin a " 3ur Verarbeitung, meldje lü e rfe redjt bebeutenber A rt finb unb fäm tlidj im Kreife Senbin bes (Sounernements piotrfom liegen, g m g a ljre [907 waren in biefen brei fjiitte n burdjfd jn ittlid j 53 (Sas* unb J Höftöfen im Setrieb. Die D urd}[djnitts3a ijl ber H luffeln tn ben ©fen besifferte fidj auf [83^ Stücf. lü e iter fei be*

w erft, baß in allen brei IHerfen \2 Dampfmafdjinen mit 3nfammen [89 pferbeftärfen arbeiteten.

(Eefdjidjtlidjes über biefe gin fljütte n i[t folgenbes 3U fagen: IHie fcijon ermafjnt, mürben bie erften in ber 3meiten fjä lfte bes [ 8 . gafjrljunberts errichtet. Das erfte IP erf in H uf[i[d]*poIen mar bie im g a ljre [ 8 [6 erridjtete g in f*

hätte „K o nfta ntin ", bic in Dombroma*(SornY im Kreife bes (Souuernements p iotrfom gelegen mar. Die bfütte blieb bis 3um g a ljre [85[ im Setrieb, bann erfolgte bie Schließung. Badjbem jeboch bie 5 iwn3Öfifdj*ruffi[dje HTon*

tangefellfdjaft fidj bes größten Deils ber polnifdjen g in f*

gruben bemächtigt hatte, mie burdj Erpadjtung ber (Sru*

„g o fe p lj" unb „U ly ffe s ", lag fü r biefe (Sefellfdjaft bie Stage ber Errichtung einer eigenen g in fljü tte aus m irt*

[djaftlidjen (Srünben feljr nahe. Es fam an Stelle bes

«Iten IDerfes, non bem heute nur noch bie ÜTauern [tehen, 3u r Erbauung eines neuen, bas gleichfalls unter bem alten Hamen „K o n fta n tin " geführt unb im g a ljre [891 in Setrieb gefeßt mürbe, g m g a ljre [826 erfolgte bie Errichtung ber 3ß>eiten ginfhütte „K fa m e r" bei Senbin, meldjes iü e rf gleichfalls non ber 5 ran3Öfifdj*ruffifdjen 2l!ontangefeil*

fajaft ^gepachtet mürbe. Die brüte große ruffifdj*po!ntfdje om ftjütte „p a u lin a " ift Eigentum ber (Sefellfdjaft Sosno*

mice. Es Ijaben jebodi noch meitere ginfljütten beftanben, t- v H ’erf „£eopoIb" im Dorfe HTilemice; „fjo ffn u n g v> tss/ Żm, (Sute Sielce; „g o lja n n a " im Dorfe Hjem 3y ;

" aTi T<f / Sosnomice; alle biefe IHerfe finb jebodj g genmar ig nollftänbig gefdjloffen.

' 1 ^ erbnttung beftimmten E r3e merben fo ge*

milcht, baß ft« 17 prosent g in f enthalten. Die E t 3e mer*

en bann geröftet, allerbings nidjt nollftänbig, fo baß ein Hof tu er luft oon etma 26 prosent eintritt. Huf ber Kon*

1 antm*£jütte, bie erfolgreicher als bie pauüna*£jütte arbei*

tete,^murbe in ben leßten brei galjren eine Ausbringung Qn g in f in gngots oon burdjfdjnittlidj 80 p ro 3ent ersielt, 3n benen noch etma 2 prosent ginfftaub traten, gns*

gejault ergab fidj alfo eine ginfausbeute oon etma 53 pro *

« woraus beutlicfj mirb, baß oon einer genügenben JDirt*

K ^ d jfe it bes polnifdjen ginfbergbaues troß gollfdjußes .Öfiprodjen merben fann. Ą ier hätten fadjgemäßere i^ lr ije Einrichtungen IDanbel 3U fdjaffen. Der S lei*

ri n •>^r ?^au ©berfdjlefiens barf mit bem polens nidjt in im ^ ^ h e geftellt merben, benn ©berfdjlefien überragt mit lemer öinfprobuftion oon etma [ ( [ 0 0 0 Donnen jä ljrlid j bie Polens um bas gm au3igfadje unb nimmt in Europa über*

haupt bie erfte Stelle ein.

Die ginfersgruben polens finb nach ber Sefeßung burdj bie Hiittelmädjte feüens ©fterreidj mieber in Se*

trieb gefeßt morben. Die langfame unb foftfpielige pferbe*

beförberung ber Erse ift burdj eine etma 3toei Hteilen lange Sörberbahn befeitigt morben, bie 2lnfdjluß an ben S aljn*

hof Sufomno erljalten lj(ü. Hon hier aus merben bie E r3e nach Dombroma beförbert, mo bie ginfhütten liegen. Die Arbeitersaljl betrug in Sriebensseiten in ben leßten galjren bei ber paulinen*£jütte etma ([50, bei ber Konftantin*£jütte gegen 200 unb bei ber Senb3iner*ijütte 200. g n ber Kriegs3eit ift bie Strbeitersatjl etmas fleiner.

Der 2lnfang bes [9 . gatjrljunberts brachte ben polni*

fdjen lü e rfen einen großen m irtfdjaftlidjen 2luffdjmung, ber auf bie neue Sermenbung bes g in fs unb bie gefteigerte Hadjfrage in biefem HTetall feitens Dljina unb ©ftinbien beruhte, g n biefen beiben afiatifdjen Cänbern lj«üe fidj nämlich um bas g a ljr [820 ber p re is fü r g in f um bas Dreifache erhöht. ISie bebeutenb bie A usfuhr nach biefen Cänbern mar, oeranfdjaulidjt bie Datfadje, baß nodj im g a ljre [829, obmoljl bie ginfpreife fdjon bebeutenb ge*

fallen maren, bie ruffifdje Hegierung aus ihren polnifdjen (Sruben ([5000 Donnen g in f nadj gnbien oerfaufte. Über bie (Sefamtprobuftion bes in H uffifdj*polen gemonnenen g in fs gibt nadjftehenbe Dabelle oom g aljre [8[6 bis [9[3, alfo mit Beginn ber erften ginfljütte, 2luffdjluß:

§ m i

£

§ tn f t

(8(6 ( 2<(5,( (9«( «(((,2

(820 ( 2<(5,0 (902 8274,0

(830 ( 055, h' (903 8274;,0

(8<(0 2779,( (904 (00( 7,0

(850 2784;, H (905 70<(O,9

(800 ( 4; 29,2 (900 9000

(870 3(88,9 (907 2700

(880 439(,9 (908 3800

(885 459 (,o (909 8(32

(890 3877,0 ( 9(0 9079

(895 5035,8 ( 9(( (0327

(900 5909,9 ( 9(2 920(

( 9(3 8277

Es belief fidj bie bisher e^ielte (Sefamtprobuftion in g in f in H uffifdj*poten, begonnen uom g a ljre [ 8 [ 6 , bis [9[3 auf 372[6([ Donnen.

Das in H uffifdj*polen gemonnene g in f mirb bem pan*

bei 3um Deil in Bledjform ober in 5orm oon B arren ober B lättern jugefüljrt. ‘ £jierfü r fommen 3mei polnifdje g in f*

malsmerfe in iff ^ es ^ a5 Ü)erf „E m m a " in in Sosnomice, ber Sosnomicer (Sefellfdjaft gehörig, unb bas ü>erf ber 5irm a D illm ann & ©ppenheim in Bonbin.

Die fjerftellung oon ginfmeiß erfolgt Ijauptfädjtidj auf bem IH erf ber Sosnomicer (Sefellfdjaft.

“ Da g in f innerhalb bes ruffifdjeit 22eidjes Dorneljmlidj nur in H uffifdj*polen gemonnen mirb, anberfeits jebodj bie polnifdje probuftion bei meitem nidjt ben eigenen rn ffi*

fdjen Bebarf becft, fo ift Hußlanb in g in f auf eine ftarfe E in fu h r angemiefen. Deutfdjlanb meift in biefer iöinfidjt bie ftärffte g in fe in fu ljr nadj Hußlanb auf, unb 3mar erreidjt bie beutfdje g in fe in fuh r fü r einseine g a ljre giffern^m eldje bie gefamte ruffifdj*polnifdje Eigenprobuftion in g in f oft meit überfdjreiten.

IHenngleidj fomit ber polnifdje ginfbergbau fid; b i^

lang in befdjeibenen (Sren3en bemegte, fo eröffnen fidj hier fü r bie g u fu n ft bodj günftige m irtfdjaftlidjc Ausfidjten, unb mirb es eine ber fommenben Aufgaben ber ü litte l*

machte fein, bem ginfbergbau polens fortan ben iüeg 3um m irtf djaftlidjen Aufftieg 3U ebnen.

(7)

Dr. (S eo r g S i e b e n f a p p , Deutfdje als Huffener3teBjer,

* rxx. [

Deutfcfye als Hu]fcncr3tcl]cr.

Dort D r. (S e o r g S i e b e n f a p p , 5 ra n ffu rt a,D L U ls Huffener3iehet beutfdjer fje rfu n ft fommen (Serie«

räle, (Belehrte, 5orfdjer, Dichter, Crfinber unb religiöfe Heformerinnen in Setradjt.

Der IDeftfale urtb 3enert[er Stubent f f e in rief; 3 o « h a n n © ft e r m a n n mufjte megen eines Duells fließen.

C r tra t in m ffifd je Dienfte unb ftieg bis 3u r IDürbe eines Hegentfdjaftsrats. C r l]a lf Peter ben (Srofjen aus einer gefährlichen Cage am p ru th befreien. Der Ubfdjlufj bes

^riebens non Hyftab ^ a r fein IDerf. C r mürbe Freiherr, Heidjsoi3efan3ler, ©berhofmeifter unb HTitglieb ber oor«

munbfchaftlidjen Hegierung fü r peter II. Unter beb K aiferin Unna 3 t»an01x’na mürbe ber einftige 3 enenfer Haufbolb (Sraf unb U linifter bes Uusmärtigen, unter ber Hegentin Unna £eopolbomna (Seneralabmiral, unter ber Clifabetlj manberte er aber aufs Slutgerüft unb mürbe noch im lebten Uugenblicf 3u r Derbannung nach Sibirien begnabigt, ba«

mals 56 3 ahre alt.

ebenfalls ruffifcfjer (Seneral unb fogar glorreicher

©ürfenbefieger mürbe ber fförftersfohn ^ b i e b r i d ; I D i l « h e i m S a u e r , aus ber Sähe fjanaus gebürtig. Durch feine ungemöhnlicfje Segabung fü r ITcathematif erregte ber Knabe bie ¡Teilnahme bes Canbgrafen IDiitjelm s V III.

Uls 5euermerfer ber heffifdjen UrtiEerie fam er mit einem ffilfs fo rp s nach Cnglanb, rücfte 3um „S tücfju n fer" auf unb mürbe, nadjbem er 3U Segitm bes Siebenjährigen Krieges nach Deutfchtanb 3urücEgefei)rt mar, unter bem Se«

fehl bes fje r3ogs ^erbinanb oon Sraunfdjmeig rafch hinter«

einanber fjauptmann, ©berftleutnant, (Seneralquartier«

meifter unb (Seneralabjutant. 3 m 3atjre f76f gefangen unb mieber ausgemedjfett, mürbe er megen meiterer Der«

bienfte oom alten geabelt. Sine geitlang gab er fich ber ITIufje bes prioattebens hin, bis ihm ber H u f feiner militärifchen C üdjtigfeit eine Cinlabung feitens ber ruffi«

fdjen K aiferin Katharina eintrug, als (Seneralmajor unb (Seneralquartiermeifter in ih r ffeer ein3utreten. Um f. Uuguft f770 eroberte er fünf türfifdje Satterien mit 93 Kanonen, unb 3mei Cage fpäter fprengte er über fOOOO 5einbe in bie Donau, ffOO nahm er gefangen, ba3u er«

beutete er 26 Kanonen, fOOOO Stücf Dich, ^000 befpannte IDagen unb 2000 fdjöne Hoffe. <§u ben friegetifdjen Cor«

beeren fügte er halb nützliche SLiebensmerfe. Derbefferun«

gen in ben Cinridjtungen ber Sa^bergmerfe non Horn«

gorob brachten ihm bie Stellung eines (Seneralbireftors bes Salinenmefens. H lit noch l)öheren Citeln gefdjmüdt, manbte er fein Können unb lü iffe n ben IDafferleitungen unb IDafferbauten im ruffifchen Heidje 3U, fdjuf Straffen, fjäfen unb Kanäle, 3utet$t mürbe er — Cljeaterbireftor in Petersburg, mo ihm bas Deutfdje 3 nftitut fü r Schau«

fpielfunft unterftellt unb K o f c e b u e als literarifcfjer Sei«

ra t unb Sefretär beigegeben mürbe. Die glänsenbe Stel«

lung, bie ber beutfche ^örfterfoljn je^t einnahm, fpiegelt fich in folgenben ID orten: „U ufjer ben beiben ©rben non St. Unna unb St. (Seorgc (legerer ift ein guter ITiann, er besahlt feinen Stern unb Sanb mit 800 Hubeln jähr«

lief?) bin id? m it einem golbenen Degen, m it S rillia nte n garniert, unb aufjerbem noch m it ber ffe rrfd ja ft lü is fi«

mopfy, bie aus 30 D örfern befteljt, fü r mich unb meine Crben begnabigt morben." Diefe glän3enbe Caufbaljn fanb ihren ausgleidjenben U bfltid j burdj einen oerhältnismäfjig frühen Cob: Sauer ftarb erft 52 3 afire alt. <£ine fran«

3Öfifd? non ihm gefchriebene U rbeit enthält gefdjidjtiidje, geogrqphifdfe unb militärifcfje Crinnetungen an bie IDa«

lad?ei.

Sine gemiffe U hntidjfeit m it Sauers Caufbahn tjat bie feines Canbsmannes HTap K l i n g e r , bes Dichters oon „S tu rm unb D rang". Sein Dater mar Konftabler, feine H iutter ID äfdjerin in jL a n ffu rt a. HT. Seine (Sa«

ben gemannen ihm (Bonner, er befucfjte bas (Symnafium,

gemann feinen Cebensunterljalt 3um Ceil burd? Stunben«

geben, fcfjuf fich Stellung unb Unfeinen im literarifdjen Ceben Deutfdjlanbs unb mürbe, mie (Soethe in IDeitnar, fo in Petersburg am ruffifchen Kaiferfjof einflufjreidj.

K linger ftieg bis 3um (Senerai, unb ftrenge Shrenhaftig«

ieit erhielt ihm bie (Sunft ber ruffifchen fjerrfdjer.

Don beutfd?en (Belehrtennamen in ber (Sefdjidjte ber ruffifchen ID iffenfdjaft finb als (Sefd?id?tsforfd?er ( Ser « h a r b ^ c i e b r i d ? H l ü l l e r , S c h l Ö 3 e r , S ü f d ? i n g 3u nennen, ferner S a c m e i f t e r , S t a u n , I D e i t b r e c h t , D i 11 h e Y- 2lls Hlathematifer lehrte in Petersburg im 18. 3ahrhunbert ber berühmte S u l e r , ein Sol]n S afels;

als heroorragenbe ©rientaliften finben m ir im 19- 3 ahc®

hunbert in Hu^lanb S ö h t l i n g , ber fferausgeber bes großen oielbänbigen Sansfritmörterbudjs, ferner S r u n n « h o f e r , ben Derfaffer mehrerer IDerie über bie Ur«

gefd?id]te ber Urier, non (Seburt Sd?mei3er, fobann D i f » t o r f f a h n , ben Derfaffer bes berühmten IDeries über

„K u ltu rp fla n 3en unb ffaustiere". Uls Srfinber unb Cech«

niier begegnet uns auf ruffifchem Soben I D e r n e r Sie,?

m e n s , I D i l h e l m S a u e r , 5 c i e b r i d ] K ö n i g unb H l a j S y t h -

Die Srüber S i e m e n s begannen im 3<*hre 1^52 in Hu^lanb Celegraphenlinien 3U bauen. Hächft bem Kaifer mar bamals (Sraf K l e i n m i c h e l — man beachte mieber ben ed?t beutfd?en Hamen! — als Chef bes HTinifteriums fü r IDege unb Kommunifationen ber mächtigfte HTann.

<£r mar höchlich erftaunt, als er IDerner Siemens’ jugenb«

liehen S ruber K a rl als Dertreter ber 5 üm a oor fid? treten fah, befam aber Dertrauen 3U bem „bartlofen HTenfdjen", als biefer fehr halb (Selegenheit had c/ fein praftifdjes (Sefchicf unb feine ^inbigteit in einer Sache 3U 3eigen, in meldjer ruffifdje © fe ie re erfolglos geblieben maren. Uls im Frühjahr 185^ ber K rim frieg ausbrach, befam bie Siemensfche 5irm a meitere Uufträge 3U Celegraphenbauten, oon IDarfchau nach Petersburg, oon HIosfau nach Kiem, non Kiem nach ©beffa, non Petersburg nach Heoal, r>on Komno 3u r preu^ifdjen (Sven^e, von Petersburg nad; fjel«

fingfors. Seim S au biefer Cinie [teilte Siemens niele frühere Hegimentsfameraben in Dienft. Der 5 icnta mürbe auch bie Semachung unb 3 nilctnbhaltung ber Celegraphen«

linien auf längere <§eit aufgetragen, fie erhielt fü r ihre Seamten bas Hedjt, Uniformen m it Hangab3eidjen 3U tra«

gen, ein fehr mid?tiges Hecht in Hujjtanb, mo man nur bie Cräger non Uniformen refpeftierte.

Die (Erfahrungen, bie ber Unterfeebootserfinber I D il«

h e i m S a u e r in ben 3 ahcen 1855—1858 m it Hujjtanb mad?te, fpiegeln bie Saumfeligfeit unb Seftechlichfeit ber ruffifchen Seamten mieber, 3ugleich begegnen uns eine ITtenge b e u t f e h e r Hamen. 3 n ruffifdjem Uuftrag er«

baute ber beutfche C rfinber ben erften größeren Sranb«

tauchet. C r mürbe babei an bie fferjog C e u d? t e n b e r g « fdje nermiefen, in ber meift Deutfch'e angeftellt maren.

D er HIarinem inifter mar S äron o o n ID r a n g e 1. Uls Segutadjter bes Sauerfchen Cntmurfs blamierte fidj ber ruffifdje Staatsrat unb p ro fe ffo r o. 3 a c o b i , ber Cr«

finber ber (Saloanoptaftif, ben es beforibers ärgerte, bafj ein UrtiEerieunteroffisier ihm gegenüber Hedjt behielt.

Sauer mürbe Unterfee«3ngenieur m it H lajorstang unb oer«

heiratete fidj m it ber Codjter eines D e u t f d j e n , ber in P e t e r s b u r g als ID e rffüljre r tätig mar.

g u Seginn bes notigen 3 ahr ilunöerts fehen m ir ben C rfinber ber Sdjnellpreffe ^riebridj König bemüht, in P e t e r s b u r g jemanb 3U finben, ber fidj fü r feine Hia«

fdjine geminnen liege. Deutfchtanb feufste ja bamals unter bem 5 ran3ofenjodj. IDas König nidjt in Petersburg er«

reidjte, bas hat er bann in Conbon o erm irftid jt: bem heuti«

(8)

X■ 3<tnuar X9Xä. 3)r. © e o r g B i e b e n f a p p , Deutfdje als Huffenersießer. 5

gen IBeltlügenblatt „F irn e s " fant [eine ©rfinbung juerft 3Ugute. 3 n ber 3meiten ijä lfte bes porigen 3aßrt)unberts finben m ir unfern Dicßter*3ngenieur HTaf ©ytß in Süb*

rußlanb. © r fü h rt bort ben Dam pfpflug ein, ein engli*

idies ^a brifat, unb mirb fomit mirtfcßaftlicßer ©rsießer ber Muffen.

TBie bas ©Ifaß früher fü r 5 tanfreid)> fo finb bie ©ft*

feepropinsen fü r bas Huffenreicß pon jeher bie größte Kraftquelle an ©enies unb ©alenten gemefen, unb bebeutet eben bie ©rcnnung biefer germanifcßen propn^en pon ben fremben Heid)en eine ©nt3iel)ung befter geiftiger Kräfte.

TBie beutfcßes ©eiftesleben unb befonbers aud; religiöfe Anregungen auf bem XBege über bie ©ftfeeprop’tnjen in Hußlanb einficferten, bas lelqrt uns, um tpieber ein perfön*

lidjes Beifpiel ßeraus3ugreifen, bas IB irie n bes Perüden*

macßers 23 i e f e r aus einem Dorfe bei ^Eanffurt a. KT. ©r maltete meßrere ^aßre in Ciplanb unb ©ftßlanb als Apoftel ber Brübergemeinbe, m irfte fü r bie Ausbreitung bes Ejerrn*

ßutertums unb trug baburcß ben Kam pf auch in bie Kreife ber lutßerifcßen Kirche. Das Ejerrnßutertum gemann, 311*

mal unter ber B e ra tu n g bes ©egenfaßes 3mifcßen ber roßen, gefnecßteten lettifcßen Bauernbepölierung unb ber beutfcßbürtigen Hitterfcßaft, mächtig an Boben. Die lutße*

rifdje ©eiftlicßfeit ftanb anfangs fogar felber 3U einem ©eil unter bem Bann ber Ejerrnßuter, man „pergötterte" ben ehemaligen ^Eanffurter perücfenmacßer anfänglich, feßte aber fdqließlicfj feine Abberufung burcß. Das Ejerrnßuter*

turn fpielte halb eine Holle im Sieben einer ruffifcßen reli*

giöfen Heformerin — ber 5^au p o n K r ü b e n e r , ber Prophetin pon Higa, bie „n a tü rlich" auch mieber aus beut*

Pher Familie flammte — fie mar eine geborene B i e t i n g * 3 ß r Bater, Sproß eines ©efcßlecßts, bas bem beut*

fchen Hitterorben smei ©roßmeifter gegeben, mar Befißer großer ©üter, ©eßeimrat unb Senator, ih r ©roßpater ber ruffifdie ^elbmarfcßall H T ü n n ic ß . Diefer ftammte aus oem ©ibenburgifcßen, tra t erft in fransöfifcße, bann in heffifch*barmftäbtifche, barnad) in fäcßfifcß^polnifcße unb 3U*

le^t, 1720, in ruffifcße Dienfte, ftieg bte 3um ©rafen, ©e*

neral*5elbmarfchall unb präfibent bes Kriegsfollegiums.

Aud] fpielte er in ben ruffifcßen ©hronmirren eine ßerpor*

ragenbe politifcße Holle, um unter ©lifabetß fnapp an ber

£}inrid)tung porbei nach' Sibirien perbannt 5U merben.

Unter Katharina II. mürbe er ©eneralbireftor ber iiäfen an! Haltifcßen HTeer. Deffen © nielin nun, bie 5rau bes ntffifchen, äußerft pflichttreuen unb arbeitsfreubigen Diplo*

maten B aron p. K r ü b e n e r , erlangte als Heligionsrefor*

merin eine ^e itla ng großen ©influß auf ben K a i f e r A l e y a r t b e r I. Das Bünbnis ber „¿¡eiligen A llians" mar 3um ©eil ih r IBerf. Sie arbeitete auf bie Berfd)mei3ung ber cßriftlicßen Befenntniffe hin. IBie fie felber nid)t nur religiös geftimmt, fonbern auch etmas ßyperreligiös pcram agt ßtar, fo haben aud) ßyperreligiöfe perfonen ihre Hei- gung 3u zriYftif, ihren ©lauben an eine religiöfe UTiffion 3um e,|. Smecfe beftärft, ©influß auf bie reiche, frei*

Cr- r ” erkmgen. IBenn man reich ift, iann man lü g fü r feinen Hut)m forgen. Die Krübener, m it ihren erfchmengltchen ©efüßlen bei ihrem piel älteren (Satten

^ chaU, brach ib)m bie ©l)e, mar ^euge ber fran*

30)i|chen Hepolution, perfeßrte m it ^ranfreicßs auserlefen*

] en ©eiftern ber bamaligen <geit unb peröffentlidjte f80^

3 H111 ^omcln, „B a le ria ", pon bem fie fid) bereits eine fp rk fw el ° rm *n ^ er Pa rifer ©efellfchaft perfprad) — fie 1 leßte alle lauteren unb unlauteren pebet in Berne*

jh^em Buch Abfaß 3U perfchaffen, m it poltern H il° ^ ' i Ur ^ en niU)t aber fü r bie Sittenreform. Hach tiaen" l^ rer „® c^u r^sita^t, 5urüd?ge?ehrt, geriet fie nach h^p

■Seifp « . em3 *seri chütterungen angefid)ts ber ftrahlenben r f ett eines herrnhutifd)en Schufters in Berührung mit

herrnl]utifd]en Kreifen. Solche unb anbere hYPe^prelli*

giöse ©inflüffe brachten bie 5rau auf bie Bahn ber reli*

giöfen Heform — bei ihren ©elbmitteln unb ihrer ©pfer*

m illig fe it fonnte es an Anhängern nicht fehlen. Sie mürbe fü r bie bamalige g eit eine europäifdje Berühmtheit, unb infoferne fie bie 5<^hne einer perinnerlid)ten Heligion unb Derfd)mel3ung ber d)riftlid]en Befenntniffe an pielen ©rten, in höd)ften, 5umal r u f f i f d j e n ©efeEfdjaftsfreifen poran*

getragen hat, läßt fid) ih r ein Derbienft, eine gemiffe ©r*

3ieherfd)aft religiös*reformatorifd)er A rt gemiß nicht ab*

fprechen. Sie hflt fo3ufagen ben proteftantifdiften Prote*

ftantismus auf bem Boben ber gried)ifd)*iathoüfd)en Kird)e 511 perbreiten gefucßt, unb bie pielen 3 ahee, bie fie im Dienfte biefer 3 ^ ee perbrad)t hat, bürgen bafür, baß fie auf bem Stu^acter ber griechifd)Aatholifd)en Heligion ein 3iemlid)es Stücf mit bem p flü g beutfd)en (Seiftes umgelegt haben mirb.

UDie bie Baronin K r ü b e n e r eine Bereinigung ber d)riftlid)en Befenntniffe anftrebte, fo nannte bie ©heofophin p e l e n e B l a p a t s f Y als ih r ¿ iel bie Bereinigung pon IBiffenfchaft, Heligion unb pt)ilofopi)ie. ©hne bie 3U ihrer 3 «it im Abenblanb 3ur Kenntnis gelangenben inbifdjen philofophifchen Cehten burd) Stubium ber in S ansfrit ab*

gefaßten ITrtepe nachprüfen 3U fönnen, machte fie fid) aus ber fogenannten IBeisheit ber 3aber, bie oft nichts anberes als bas Schillern einer fetjr lufterfüllten Seifenblafe ift, ein eigenes theofophifdjes Syftem unb mürbe 3ufammen mit bem englifd)en ©berften © I c o t t S tifterin ber ,,©heo*

fophifeßen ©efellfchaft" unb bferausgeberin perfd)iebener theofophifeher 3eitfd]riften. IBie bie Krübener bie IB elt aus meiten Heifen fannte, ba fie fdjon ber B eruf ihres TlTannes nad) Deutfd)lanb, 3talien unb 5ranfreicf) geführt hatte, fo fonnte aud) bie B lapatsfy etmas et3äl)len, fogar noch piel meßr als bie Krübener, benn fie mar fogar, außer in IBefteuropa, aud) in Syrien, Ägypten, Horbamerifa, 3nbien unb ©ibet gemefen, hatte ein Buch gefchtieben „ 3 n ben fjöblen unb Dfchungeln ffinboftans" — mas IBunber, menn fie mit ihrer reichen geiftigen Beranlagung unb meltmeiten Keifeerfahrung als Heligioüsftifterin ©rfolg hatte? Jm * merhin brachte fie neue ©lemenfe in bie IB elt bes reli*

giöfen ©laubens; porn ruffifdien unb amerifanifdjen

©eiftesboben aus muß fie als bebeutenbe 5t'au unb Bringe*

rin pon Befferem erfcheinen, ein pe r g 1 e i d ) s m ei f es B e r b i e n f t läßt fid) alfo ißr fo menig mie ber Krübener abfpreeßen. ©s erübrigt nur noch, ^aß m ir auf ißre ffe t*

fun ft aufmerffam madjen: 5^au B la ra ß fy ift eine ge*

borene b j a ß n unb ftammt pou beutfd)en, nad) Kußlanb ausgemanberten ©Itern. HTit \7 3 ahren perlieiratete fie fid) m it einem 60 jährigen HIanne, pon bem fie fid) unter Beibehaltung feines Hamens nad) brei HTonaten trennte.

3 n theofophifchen Kreifen genießt fie bie Bereßrung einer Heligionsftifterin. 5 ragt man aber, mit meld)em Hecht mir fie als ruffifefje © r3iel)erin be3eid)üen, ba fie ja bod) i h ^ geitfeßriften unb Bücher pornehmlid) in angelfäd)fifd)em Spracßbereid) erfeßeinen ließ, fo genüge ber fjinmeis, baß bas Buch /r3a ben Dfchungeln unb pößlen fjinbo*

ftans" aus Briefen entftanb, bie 5^au Blapaßfy fü r eine r u f f i f d) e geitfeßrift gefeßrieben ßat.

HTid) m ill bebünfen, baß ber obige Had)meis fo oieler Deutfcßer als ruffifeßer ©r^ießer erft nur einen Brudßeil beffen barfteEt, mas man aEes ßier anführen fönnte unb müßte, menn man bie <§eit hätte, biefe ¿Eage umfänglich unb grünblicß 311 ftubieren. IBie bie B riten 1111b tjaniees, fo merben aud) bie Hüffen ßinficßtlid) ißres geiftigen unb fulturellen IBacßstums fcßließlid) bei genauester ©rgrün*

bung ber Berßältniffe als ben Deutfcßen am allermeiften 3U D anf perpflicßtet fid) ßerausfteEen.

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