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Osteuropäische Zukunft : Zeitschrift für Deutschlands Aufgaben im Osten und Südosten, 1918 nr 9

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Academic year: 2022

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(1)

© fte u ro p ä if^ e J u i u n f f

g d t f d j r i f t f u r D e u t f < h ! o n 6 g f l u f e o b c n i m O f t e n u n d g u f t o f t c n 2lmtlicfyes (D rga n bes Donau=, B alfa it= unb Scfyu)ar3meerIänberDerbanbes „T>Uböib4‘ B e r lin unb IHüncfyen bes XDirb fd?aftsausfd?uffes „ U fr a tite “ B e rlin ,b e r „D cutf(ij=gm itIöitM f<^enX >ercm tgunö4i B e rlin , ber „X>cutfd)=<5corgifcben <5efeH=

fd ja ft“ B e r lin unb bes „ D e u tfd ja to r b iid K tt O e r b a n k s " € V . B e r lin ; D e rö ffe n tlicfyu n g sjM e f ü r bie uerbünbeten oft=

europätfd?en unb m org e niä n M fd)cn ö e rein e B e r lin .

D r. $ a lt $d)U pp=B erIin

H erausgeber:

Dr. (Dito $prctiger=Bremen

P e r la g : © C O rg 5. t® . (Eallroet), Z H ürtchen, 5 in f e n f t r . 2 .

D r. S rie b ricb 2^oina=2iugsburg

XH. b. H . u. b. bayer. £. £ .

m m n m iim iiiim m im m m iim m m i

l lltoibeft ( 9 J (8

iiiimiiiiiiiiiiiiuiiimmiimiiimiiiiiii

1,1 ... ii i n 11 ii 11111111111111 ii t ii 11 ii 11111111111 i 111111111111 ii im 111111111 inTi 1111111111 iu'i M1111111111"| 11111 111 li I If 1111111111111111 D ie g e irfc b r ift erfd?eint m onatlich 3i» e im al. S e j u g s p r e i s : £?«Ibjäbrlid? f ü r bas Deutfcbe Seid?

unb © fterreicb» U n g a rn 111.8.— , f ü r bas A u s la n ö U i. 9 .— ; einfeine ß c fte 60 p f g . Sei»

träge unb Sefprec^ungsftücte w olle m an fenbeu: A n bie S c fjt'iftie itu n g ber © fte u ro p ä ifcb e n (3 u frin ft, B e r lin Ub. 5 0 , IB ü rß b u rg e rftra ffc 2 ; {$)ufenbungen f ü r ben B e 3ug finb 3U richten a n ben

B e rla g (Seorg D . W . C a llw e y , U iü n d je n , ¿ Jinfe n ftrafe 2 .

m iü lllü J illlü iU » » 1... ... ... ... ... m 11111 in ■ n 1 n n ■■ 11 ti 11 n n um m 11 n mm 11111 n n im n 11111 n

I ■ 11111111111M111II11111 ■ 11111 [ 11111; IM111111 k

3 . ^abrgoitg Hr. 9

" V t h r t i t * ^ a l t e r , K u m ä rttc n , bas £anb ber cSegenfätje. ß e y c t ,

© ü europäifcbe g u fu n fts g e b a n fe n . £ u t t ; e r , D ie gu»

f u n f i ber b a lt if h n t DöICer. .'. K o g g e , D ie öcutfch’ ru m ä n ifd je n ßanbels»

befipbungcn o or bem K iie g e unb in ber g u f u n f i. .-. $ I a d ? s , Deutfd;«

jl111 III III11111111111111111111111111111 H11| 111

b u lg a rild je s f e f t bes „ D u b o ib " . ^ Iad? s , D im it r i K ^ c f f f .-. K r a n f

© ftfa re lie n . .-. U litte iiu n g e n u. 2 . U m fd}Iagfeite. Dereinsnacbrid?ten 2 . u. 3. U m fd jla g fe ite . B ü h e rb e fp re d ju n g e n 3. unb n- Um fc^Iagfeite.

X i l i t t d i i m g e n .

D r . ¿utfi I3ei + Sine ber gierben ber tü rtifd je n K olonie in B e rlin , --- --- © e n e ra lfo n fn t fifg e lle n f D r . © m a r C utfi S ei, ift am 2\, A p r il in frü h e r 21iorgcnftuube, ungefähr ^9 gabt'e alt, ge« ] ftorbelr. B o r jw e i iDochen ln'tte er eine nicht alljufchw erc © p e ra tio n gut übcrflaubeu, unb nun eriag er einer inneren B lu tu n g . <£r w a r ein herDorragertbcr Staatsm ann, ber [pater bie rein biptomatifche Cauf«

bahn einfchlagen follte. Dabei jeichnete er fid i burd; oornebnifte

© efinm m g aus. bin ben maßgebenben Stellen in Konftantinopel, in ber CürienFolonie unb in ben gefellfchaftlidien K re iicn B e rlin s w a r er ebenfo aefebäßt tuie beliebt, g u Cnoer pafcha ftaub er in ben frennbfohaftlichften Beziehungen.

C utfi S e i hatte in peibelberg unb Erlangen g u ra ftubiert. g it feiner Xfeimat begann er feine Beam tenlaufbahn als Siebter. Seine a u ffä llig e Begabung fü r B e rw attung unb fflrg a n ifa tio n erregte bie A u fm e rffa m fe it bet Kegienutg unb fie übertrug ihm , ba er noch in jungen g a tjrc n ftaitb, bie fchwierigo unb oerantw ortungsoolle S te llu n g als B ifc *B a li in Bagbab. D o rt blieb er brei g a ljre , muffte aber | bas 2tmt aufgeben, w eit er bas K lim a nicht oertrug. H a d f Konftau* I tinopel jurüefgefehrt, w ürbe er halb p o lijc ip rä fib e u t, bann S ta b tp rä fcft.

(915 übernahm er bie Ceitung bes hiefigen ©eneratfonfulats. Sein befd’ eibenes, gütiges, außerorbentlid; freunbliches IBefen tru g oiel ba,fu bei, baß er bie m itunter fcfiwicrigen beutfd]«türfifdjen panbets*

bejiehungen in fu rje r 5 rift regeln formte. IDcihrcnb feines B e rlin e r Aufenthaltes w ürbe ihm m ebrfadj nahegelegt, bie Ceitung biplo»

matifcher Dertretungen feines Staates int Auslanb ju übernehmen;

er lehnte jebod] jebesmal „ c o r lä u fig " ab m it ber Begrünbung, feine g e it h ie rfü r fei noch n id it gefommen. £ r w a r p rä fib e n t bes (Dtto®

manifchen C lu b s unb grünbete hier ben tü rfifd je n ilnterftühungscerein fü r bie Fam ilien 311111 peeresbienft eiugejogener D ürfen, bereu es ungefähr [5 0 gibt. Jlllgem eiu befamtt t|t es, baß bet Derftorbene ein überjeugter, treuer jfn h ä ng e r bes Dierbunbes w ar.

Sein Cob bat ein feltenes 5am ilienglücf serftört, ift aber nicht n u r ein fchwerer S d jla g fü r feine (Sattiu unb ben uie rjelm fä h rig e n - o h n ; aud; ber tiirfifche S taat hat an ihm einen hadibegabten Staats«

mann unb glühenbeu P a trio ten uerloren, unb bie tiirfifche K olonie in K e rlin , ungefähr 6 0 0 Seelen fta rf, oerm iyt nun jenen K ia n n , ber wie ein fürfo rg lich e r B a te t bem (Seringften wie bem fjöchften unermüblich m it 2'at unb C a t ju r Berfügung ftaitb.

C utfi B e i entftammte einer aitgefeheneit bürgerlichen 5am ilie aus Com =palanfa au ber Donau. D o rt gab es m itunter Keibungen

5w ifd]en B u lg a re n unb D ü rfe n : feinem gerechten S inn, feiner 5ricb«

fe rtig fe it, feiner großen d>iitc, bie fid; fdion in feinem fanften S lid funbgab, w a r es ju ju fd ire ib e n , baß er felbft in folchett erregten gelten n ur allgemeiner 2Idituug unb g u tteigung begegnete. € s fo ll nicht unerw ähnt bleiben, baß er g ä n jlid i fre i w a r non nationaler unb re lig iö fe r Boreingenommenheit, was a lle rb iu g s bei fo ld i einem geift«

nollett, gebilbeteu unb feinfühligen D Iann nicht ocrw unberlid; ift.

Bejeidm enb fü r feine (5üte unb fein fd jltd jte s IBefen ift ein an fid ; belauglofer B o r f a ll: An einem Bortragsahenb in B e rlin , es w a r im F ebruar, faß er a ls aufm erffarner g u h ö re r in ber leßten B a nfreihe. D a benterfte er neben fid j einen p e rrn , bem fid itlid ] bas Stehen befchwerlich w ar. S o fo rt erhob fid ] S rje llcn ,; C utfi B e i notn S iß unb bot ih n bem llnbefannten. D iefer lehnte h o flid i bantenb i ab, mußte aber bie Ijä lfte bes Sißes einnehmen, als ber (Seneral®

fo ttfu l m it Uebcnswürbigetn S ta rrfin n behauptete, ber Sißplaß fei fü r 3» e i b re it genug.

21Iit D r . Cutfi ift eine große, helle S rfd ie in u ng fü r im m er ucrfchwunben. Xüer m it bem Berftorbenen auch n u r einen hrrsen blugcublicf gefprodjen hab w irb bas hersgewinnenbe IBefen biefes KTannes, ber auch ein w a rm e r D euifdjenfreunb w a r, nicht uergeffen.

21b. St.

Die U)iefrerflufrid}tuttQ 6er UwtDcrfttat Porpot. g n ben „preufe.

—--- --- g a h rb ." erläfh p ro fe ffo r A b o lf u. pa rn a e f einen A u fr u f ju r lB ie b e ra u frid )tu n g ber beutfehen H n io e rfitä t D o rpa t. S r e rjä h lt, baß er o or wenigen Dagen einen B r ie f befommen habe oon einem beutfehen P atrioten, ber nie in D o rp a t gewefen unb fein p ro fe ffo r ift. „ D ie beutfehen p ro fe ffo re n fo llcit fid) 3ufammentun, bie p a te n fd ja ft in B e fu g a u f D o rp a t übernehmen unb burd] einen 21ufruf ein K a p ita l jufatniuenbringen, um bie junge Schwefter ausjuftatten. (Sern bin id i bereit, bafu eine nam hafte Summe bei«

Suflenem." hjarnaef g re ift ben ©ebanfen auf, inbem er fo rtfä h rt | ./gell jw e ifle nicht, baß ein p a a r A lillio n e n fd fn e ll sufammenfommerj:

werben. A la n feße ein co rlä u fig e s K u ra to riu m ein, bas bie Sum me in Berbinbung m it ber einfichtigen ATilitärbehörbe unb m it ber beutfehen K it t c r f d ja f t Cinlanbs unb ber Stabt A ig a oerw altet, unb beginne bann f of or t bam it, bie H n io e rfitä t D o rp a t in A ftio itä t 311 feßen. S jn paar ausgcseicbnetc K rä fte finb troß g u r je w noch im m er am © et.” ®>enm m an nodi 2 0 p ro fe ffo re n b o rth in fenbet, fa n n bie H n io e rfitä t a n f wid- ' tigen Cinien f.ofo.ct eröffnet werben.. D ie gugenb fo ll fid ; wieber fam«

(2)

2 ©fteuropätfdje ©ufunft. A r. 9

m ein unb bie ernfte 2tfbeit aufnehm en! D as ift ber erfte 3 ctjritt, ben m ir h ie r im Aeicße tun fönnen." ija rn a e f »erfennt nicht, baß bic Uni»

» e rfitä t in ein gutes t>cr£jättnis ju ben fe tte n unb Eften treten fo ll.

E r »erlangt, baß neben beutfeßen aud) lettifdje unb eftnifeße Dortefungen gehalten »e rb e n müßten. A ber bas Deutfcße müßte im Dorbergrunbe fteljen. Denn bie K u ltu r ber baltifcfjen prouinsen fei beutfd). Auch bie fe tte n unb Eften hätten ißre K u ltu r »on ben Dcutfcben befomnten. H u t

müffe bie beutfdje XDiffenfcßaft itod) tiefer in bas Cettifcße unb E ftnifdie cinbringen unb biefe D o tie r auch in ihrem Eigenmucßs förbern.

2lusöcl}nuna öes 6ulaarffd>ctt (Eabafbaues. «nem bc»

——--- fd;luß bes bul»

garifeben A lin ifte riu m s fann C a b a f auch a u f Reibern angebaut »erben, Sie bisher anberen gweefen bienten. Doch m üffen bie betreffenben (Eigentümer ebenfopicl fa n b m it ©etreibe beftellen » ie im 3 a ßee 1.9 U-

Deretnsnad?rid?ten.

B c r i i l t . 3 um 9 ° - ®nipfangsabenb ber »erbünbeten ofteuropäifeßen --- - unb morgenlänbifchen Dereinc » a r f je r r © r a f S p i r i b i o n

© o p c e » i c 3u einem D o rtra g über bie A briaptoblem e gewonnen wor»

ben. Den D o rfiß fü h rte bje rr D r. 5 a 1 f 5 d) u p p com Donau», Baifan»

unb S d )w a r3m cerlänber»erbanb D ub»ib. B a d ) Begrüßung ber recht 3aßl»

reich Erfcßienenen unb einigen einleitenben ID orten übergab ber Dor»

fißenbe bem Aebner bes Abenbs bas ID o rt ju feinem Dortrage.

D ie fe r g r if f m it bem A nfang feiner A usführungen auf bas <£nbe bes f 8 . 3 ahrbunberts suriief. E r erläuterte bie | einerseitigen g u * ftänbe in S ü b tiro l unb bem Horben »on Denetien, » o b e i er 3unäd)ft feftftellte, baß biefe fanbftrecfen frü h e r »oltfom m en beutfd) x»aren unb n u r b urd; bie C äffigfeit ber XDiener Aegierung nach unb nad) »ollfom m en

» e r» e lfd )t » u rb e n . D a n n betonte er bie XDicßtigfeit ber A b ria fra g e n fü r

©efterreid). Dieses ATeer fei gleichfam m it ber fu n g e bes Staates ju

»orgleicßen, benn eine S p e rru n g ber A b ria » ü rb e gteichbebeutonb fein m it einer E rb ro ffe h in g bes g a lte n © rg an ism u s. Schon in alten fe ite n fei es eine Catfache ge»efen, baß berjenige bie Ife rrfch a ft über bie A b ria befiße, ber 3 ftrie n unb D alm atien habe, benn bie ja h tre id ’On bjäfen a u f ber fflftfeite ber A b ria feien mwergleicßlich beffer a ls bie » enigen fjjäfen a u f ber XDeftfeite. Croß ber günftigen ta g e habe fid) aber ,u jener g e it niemanb in ©efterreid) gefunben, ber fid) bes B a u s einer in s © e w id jt fallenben flo tte irgenbwie angenommen hätte. 3 m G e g e n te il, bie K a ife rin ATaria Cßcrefia

»erfaufte bie » enigen Schiffe, ba it>r Englanb eingerebet batte, baß

© efterreid) feine ."flott? brauche.

E rft 3 o fep h I I. »ibm ete fid) wieber mehr biefetn pro b le m . E r erfannte » o ß t aud; bie XDicßtigfeit ber Sache, es ftanben ihm aber n u r »enige A litte l fü r biefen gweef 31» Derfügung, fo baß er nicht | in ber ta g e » a r , größeres 3ntereffe fü r biefe Angelegenheit 3U ent»

» id e ln , o b » o h l bam als bie H ifo b a re n in B efiß genommen »urben.

Hacßbem Hapoleon 189? ber A e p u b lif Denebig ein Enbe gemacht hatte,

» a r bereu ©ebiet »on 1?9?— 1805 m it ©efterreid) »ereint, bas aber »on

^ 0 9 — 1913 g a lt, »on ber A b ria abgefeßnitten » u rb e . ¡Erft 1814 burd;

ben p a r ife r ^rieben famen bie Küftenlänber » ie b e r 31t ©efterreid).

A la n hatte aber auch aus biefen Schicffalsfdjlägen nichts gelernt, unb befonbers jjü rft ATettemid), ber © e fle rre id js Scbicffale fo lange 3 ahre lenfte, fanb, baß bie aus 180 Saßrseugen, barunter 12 tinien»

fchiffen, beftebenbe flo tte fü r © efterreid) »iel 5U groß fei, unb er ging fogar fo » e it , aus einigen £ inienfd)iffen .Fregatten 31t mad)en unb anbere, a u f S ta p e l liegenbe bort »erfaulen 3« laffen. A la n hatte,

» ie Aebner ausführte, abfotut fe in Derftänbuis fü r ben ID e rt unb bie XD idjtigfeit einer K rie g s * unb ßanbelsm arine, gefd)»eige benn fü r XDettpolitif. A ls B e ifp ie l fü h rte Aebner an, baß man fid) fahre»

lang m it ber C ü rfe i geftritten habe, wem eigentlich bie 3 n fe l Safeno gehöre. D e r S tre it » a r entftanben, » e it a u f ber 3 « fe l ein £eud)tturm errichtet »erben fo llte , unb feiner ber beiben Parteien fehlen bie 3 n fe l, o bw ohl ftrategifd) ßöcßft wichtig, fo »iel w e rt 511 fein, um bie Koften bes £eudftturm baues 3U übernehmen. ATitflerweitc hatte ©ricd)en»

lanb feine S elbftänbigfeit erlangt, fürs entfd)loffen bie 3 n fe l befeßt unb ben £eud)tturm gebaut. D e r Aebner w o llte bam it n u r oeran*

fd)aulid)en, in » ie leichtfinniger XDeife feinerseit m it ber fo außerorbent*

ließ wichtigen A b ria fra g e bei ber oft er reich ifd jcn A egierung umgegangen

»u rb e . Auch ber Uebetftanb, baß bis 18^8 in ber öfterreießifeßen ATarinc ausfctyiejjücb ita lie n ifd ] ^efprodien imicbc unh ita lie n ifd je t <55et|t fyeci'fajte, fei a u f bie »erfehrten Ataßnahmen bes 5ürften Aletternid) 3urücf3ufül;ren.

E r habe eben m it a lle n A iitte ln bas gtalienifcßc unterftüßt unb nichts getan, um beutfdjen bexiehungsweifc öfterreidjifdjen (Seift unb E in flu ß

•n ftärfen. ..

E rft »om 3 a hre 1828 angefangen übernahm es ein C nejtm er

© roßhanbclsßerr unb Aeeber, gleid)3eitig aud) Schiffbauer, ber Datei' bes D o rtragenben, eine ftattlicße flo tte 311 bauen unb ber ö|ter»

reid)ifd)en .flagge in allen £änbern » ie b e r © eltung 5U »erfchaffen.

(£r baute nicht n u r eine erljeblidje Anzahl ija n b e ls jd jiffe , fonbern and; eine Xlnjabl Kriegsfd?iffc fü r »ier überfeeifd)e Staaten.

Um nun bie geringe Berechtigung ber Aitfprüche 3 ta lie n s a u f bie fogenannten italienifch fptedienben ©ebiete fflefterreidjs Harjulegen, ging ber Aebner etwas ausführlicher a u f bie B e » ölferungs»erhältniffc biefer ©ebiete ein. <£r betonte, baß in © efterreid) fid) m otjl an 8 0 0 0 0 0 Seelen sur italienifd)en Umgangs)prad)e befennen, bies feien aber nicht alles Ita lie n e r , fonbern 3. B . in S ü b tiro l feien mmbeftens 3/ bec fogenannten 3 ta lie n e r beutfdjcr Abftam m ung, im Kuftenlanb ein nod) größerer C eil fla w ifd je r unb beutfdjer, unb m Dalm atien fönnten ‘ n u r etwa 2 p r o 5ent als 3 talicner angefprodjen »erben A lle s anbere feien Slawen. Spesiell s-übtirol ijabe n u r »on 1809 bis 1813 unter italienifd)»fransöfifdjer lie r rfd ;a ft geftanben unb fei frü h e r fem beutfd) gewefen; bie D e ritalie nifie ru n g ftamme größtenteils erft aus

bem 19- 3 a hehLlnbert b a itf ber K u r jfid jtig fe it ber öfterreidjifdjen Ae»

gicrung. 3 « 3 fttie n fei bie fta w ifd je Beeölferung burd) bie frühere

<3ugcl)örigfeit 311 Denetien italienifd) geworben, ebenfo »erhalte es lieb m it D alm atien. A u r C rie ft habe eine Ausnahme gemacht. D ie nicht italienifche B e cö lfe run g biefer Stabt habe nichts »on Denebig » iffe n

» o lle n unb fid) 1382 unter ben Sdjuß ©efterreießs b e j» . bes Deutfdjen K a ife rs geftellt. Jlber bie 3 ta lie n ifie ru n g »on D alm atien, Albanien u fw . burd; bie Denetianer reichte nicht weiter a ls in bie bjafenpläße.

Croßbem beanfprud)en bie 3 r r ebentiften a u f © ru n b ber eben erwähnten gefchid)tlid)en Aedjte biefe £änber fü r 3 * a tie n , »obei fie a llerbings, fü h rte ber Dortragenbe aus, gan? »ergeffeit würben, baß bie gefd)iditlid)en Aedjte ©efterreießs einen berechtigteren Anfprud;

a u f bie £om barbei unb Denetien ergeben würben. Aud) C rie ft bean»

fprudie man fü r 3 ta lie n ; aber obw oßl bie Um gangsfpradje in C rieft feßon in ber elften Xfälfte bes »origen 3 aßrßunberts italienifd) w a r, würben fid ; bie meiften feßr bagegen gefträubt ßaben, a ls 3 taliener 3U gelten. D ie größten panbetshäufer, » ie ber Dater bes Dortragenben, ber Eigentüm er ber 2 \ größten Schiffe ber Ija n b elsm a rin c » a r , unb beffeit 'S d jw a g e r ATaticßa, w aren gut öfterreidjifd; gefinnt, obwoßl ißre Umgangsfpracße, » ie fdjon bemerft, ita lie n ifd ) » a r. Diefe ©roß»

fa u flcute feien cs auch 0 e»efen, bie 18^8, als bie Bereinigte itatienifeße .flotte b a ttf ber p o lit if Aietternicßs in besug a u f bie Kriegsm arine in ber £age w a r, C rie ft 311 blocfieren, bem Staate eine bebeutenbe ' Ansaßl K rie g s fd jiffe 3111: Derfügung ftellten. D er D ater bes Dortragem ben ßabe a lle in 17 K riegsfcßiffe m it 2 8 0 Kanonen ber A egierung attge*

boten. D ie £ ä ffig fe ü ber Aegierung illu ftrie rt am heften bie ©egen»

überftellung, baß bie K . K. flo tte bam als n ur aus 10 Schiffen m it 220 Kanonen beftanb.

D ie D e ritalie nifie ru n g ber Kriegsm arine, bereit Schiffe insgefatnt ita lie n ifd ie Ham en führten, bie Begünftigung ber italiemifd)en Sprache unter ber Befaßung ßatte eben sur fo lg e gehabt, baß 1.8^8 ber größte C e il ber flo tte ^u ben Denejianern übergegangen » a r. 3 tl Denebig w a r man fo fießer, bie ganje flo tte 311m A b fa ll bewegen 311 fönnen, baß ber Schiffsfäßnrid) fin e a ti, ber, geborener Denejiancr, in ber K . K.

flo tte biente, nach p o la gefanbt » u rb e , um ben Denesiancrn bie Schiffe 3U3ufüßren. 1862 a ls italienifcßer Diseabmirat ßat er bem Aebner felbft erjäßlt, baß er gegen bic K aifertreuc ber Slaw en unb Deut»

feßen troß iß re r italienifcßen IXmgangsfpradje nid)ts aussurießten »er*

modjtc-. E r » u rb e gefangen unb fpäter gegen ben »on ben Dcn.'jiaitecn gefangenen öfterreidjifdjen S ta tth a lte r »01t Denebig ausgetaufdjt.

D ie „unertöften B rü b e r" Ita lie n s feßiiten unb feßnen fid) aber ö u rd ja u s nießt barnaeß, Aeicßsitaliener 311 »erben, benn fie » iffe n g a ii5 genau, baß ißre » o lfsw irtfd ia ftticß e n D e rljä ltn iffe uitbebingt eine g u g eß ö rigfe it 3U © efterreid) »erlangen. C rie ft uor allem » ü rb e 311 einer B ebeutungslofigfeit ßerabfinfen, wenn es italienifd) »erben würbe,

© b w o ß l aber, » ie ber Aebner ausfüßrte, biefe irrebentiftifeßen Xfeße reien bei ber öfterreidjifeßen A egierung gut befanitt J c i.n , ßabe fid ’ biefelbe nie 3U einer energifdjen A bw eß r a u fra ffe n fönnen, benn bie A egierung ßabe fein rechtes Derftänbnis fü r bie © efa ß r gehabt, unb fpesiell nad) blbfcßluß bes Bunbesnertrages ßabe 3 ta lie u jebe ©e»

genmaßregel als © e ß äffig fe it unb fe in b fe lig fe it ausgclegt unb Dor*

ftellungen erhoben. Aber ©efterreid) w o llte jebe D iffercns »ermetben unb ßabe bic unglaublicßften © e w alttatcn ber 3 crcöenti)ten, hinter benen g a n j offenfunbig bic italienifche A egierung ftanb, ruß ig emgeftccft.

Die Sacße fei fogar fo w eit gebießen gewefen, baß 3 taü f n lfu 3 rth f°

1908, a ls ber K o n ftift 3» ifd )e n ©efterreid) unb Serbien siemltd) ernitc fo rm e n annaßni, bereits bic AIobilm ad)ungsorbcr an bie Beßorben ausgegebeit ßatte.

D e r Aebner füßrte 511m Schluß aus, baß es fü r ©efterreid) abfolut nötig fei, bie © berßanb im Abriatifcßen XTicer 311 behalten, unb 511 biefem gweefe fei nach feiner Anficßt bas einsig A td jtig e , Albam en n id ’ t » ie b e r 311 einem felbftdnbigen ,‘fürftentum 3« erheben, naeßbem es fid) ja ge5eigt ßabe, baß bas I>olf n id jt befähigt fei, )id) felbft 3»

regieren. D a s Aicßtigftc fei, A lbanien als ö|terreid,i|d)e prom ns an

© efterreid) ansugliebem. S ollte bies aber meßt bureßfüßrbar )etn, fo müffe © efterreid) minbeftens Ifa fe n unb tr-tabt D aloim m it ber J n |e ! Babeno befeßen unb baburd; fid) ben Ausgang aus cein A in a tifc ß c n

A leer fießern. . . . .

Außerorbentlid) lebhafter B e ifa ll loßittc ben Aebner fü r feine intcreffanten Ausführungen.

gum S d ilu ffe bes Abenbs gab auch p e rr D r. 5 a lf Sd)upp^ auf

© ru n b feiner perfönlidicn K enntnis »on £anb unb £euten noch einige intereffante A u fflä run g e u , bie ebenfalls ban fb a r entgegengenommen

»urben.

(3)

®ftcutopäif<f)e

^ u t u n f t

f ü r D e u t f c h l o n f t s A u f g a b e n i m ( f r f t e n u n d g u d o f t e n 2lmtlid?es ©rgan bes Donau», Baifan» unb SchtDarjmeeriänberDerbanbes „Dubütb“ Berlin unb BTündjen, bes rDxrtfd?aftsausfd?uffes „« trau te“ Berlin, ber MDeutfil}=gtttnIätti>tf^Cn D ere ittip ita “ Berlin, ber „ D e u tf^

©eorgtfc^CIt ©eicDfc^aft“ Berlin unb bes „D c u ti^ Ilo rö tf^ e n Derbattöes“ € .D . B erlin; PeröjfentlidjungsfteHe fü r bie oerbünbeten oiteuropaiichett unb morgeitläitMföeit öcreine Berlin.

Herausgeber:

Dr. Salt $d)Upp=Berlin 5 r * $Pf enger=Bremen t)t* grteörtd) Spoma=2lugsburg

° 7 W irt. b. H. U. b. Bayer. £. £.

Derlag: ©COrg D. tD. ZHünchen, Sinfenftr. 2.

IIII111I!IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII... Illlllllllll

l matyeft 1918

intim im n... mmmmm im m niii

immmiimmimMiimmiimmmmimimmiimmiiiiiiiiiiiiiiiiiiiNiiiiiiiiiiiiiimiiimmmimiimimimmmmiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii immmmmmimmmmmiimimii

D ie g e t if d j r if i e rfd je in t m onatlich 2 m a l B e ä u g s p r e i s : fja lb jä tjrltd ? f ü r bas Deutfc^e H e id j unb (D efterreicfpU ngarn JJl. 8.— , f ü r bas b iu s la n ö OT. 9 .— ; e i^ e h te h e fte 60 p f g . B e iträ g e unb B efp red ju n g sftü cfe motle m an fe n be n : U n bie S c fjriftle iiu n g ber ©fteuro=

päifcfyen g u f n n f i, B e r lin ID . 50, ID ü n sb nrg e rftr. 2 ; g u fe n b u n g e n f ü r ben B e ju g fin b 3U rid ite n an ben D e rla g (Seorg U. ID . Catttoey, m ü n d e n , iin fe n ftr a ß e 2 .

.. ...m in i... 11111... ...

3 . 3 ol)rgong ttr. 9

III lllllllllllllllllll IIIIII1I111IIIU11I1IIII

Humänien, bas Canfc ber (ßegenfeifee.

Don (Sarol ID a lt er.

DTandic 5 taaten non geringer Husbehnung, Heiner Benölferungssiffer unb tiefftehenber K u ltu r nerbanfen eine übergroße Bebeutung einzig unb allein ihrer geographi®

[eben Cage. Dies g ilt auch von Rumänien. J m jto rb e n Unb IDeften non ben an einigen Stellen bis 3U 2500 Bietern emporfteigenben Karpathen eingeengt, im CDften unb Süben

dotu p ru th unb oott ber 'Donau begrenzt, breitet fiel]

biefes junge Königreich heute, nach ber Verausgabe ber ganjeit Dobrubfcho,, auf einer Bobenfläche non ctma [32 000 Quabratfilom etern aus. Huf biefem (Scbiet leben ungefähr 7 M illio n e n ; ettna 53/ 4 M illio n e n banon finb D auern, bie faft 5m- fjä lfte nicht lefen, noch fdireiben fönnen. IDeil bas Canb aber .gnifeben ben cSroßmächten (Dfterreich'Ungarn nnb Hußlanb eingejmängt i]t, 3ugleid]

ben frä ftig auftretenben Bulgarenftaat 511m Dacbbarn hat, enblich tu eil es Hnrainer ber unteren Donau ift, fpiclt es halb als Derbinbung, halb als trennenber Keil jtnifchen ben 3ntereffen ber bas fleine Heid] umfehlie»

ßenben Staaten non Seit ju <§eit eine sietnlid] große Dolle. Diefer Umftanb allein genügte, baß m ir fortab jenem Canbe unfere erhöhte Hufm erffam feit tnibmen folb»

ten. Ijin3u femmt, baß in Sriebensjeiten jmifdjen uns unb Humänien in ^anbelsarxgelogcnVeiten befanntlid] ein lebhaftes, ftetig anmachfenbes pinüber unb Verüber herrf'djte. Danon abgesehen, bieten Canb unb Ceute an fiel] eine bunte Sülle non Schönem, 3ntereffantem, <&gen«

artigem unb IDiffensmertem. Dies and] 'nur in großen Um riffen fennen ju lernen, lohnt ber Blühe. Dagegen le^nt fid] melleidit bie in beut(d]en lanben augenblidlid]

herrfchenbe tiefe Derftimmung gegen bas rumänifdfe D o li tnegen feines (Ereubruchs auf; allein biefe beruht auf bem meitnerbreiteten 3 r jdum, als mären bie Humanen

in ihrer übermiegenben BTehrbeit beutfchfeinblich ge®

finnt. Das ift burchaus nicht ber Soll- Das Bauerntum nor allem, alfo bie große HTajorität, empfinbet mohl einen bumpfen V aß gegen ben Blosfotoitcr, meiß aber nur menig nom Deutfchtum; unb bie menigen Deutfchen, m it benen ber Dauer in B erührung fommt, flößen ihm burd] ihre <£hdid)feit, Düchtigfeit, burd) Steiß unb S^ieb*

fertigfeit befonbere Ijodiachtung ein; mer aber non V 0ChÄ aditung erfüllt ift, fann unmöglich hoffen. Don ben Stäbtern unb bem © ffijie rfo rp s mar nor bem IDeltfrieg nur ein nerhältnismäßig geringer Bruchteil gegen bie Deutfchen noreingenommen.

Humänien läßt fidi fu r j als bas Canb merfmürbiger cSegenfäße bejeidmen, bie in bem einen Soll ein freunb*

fd)aftliches Hebeneinanbcr-, mitunter fogar Uliteinanber*

leben führen, in bem anberen [ich feinblich gegenüber^

ftehen. € s fehlt nielfach atx nermittelnben Übergängen, unb gerabe bas nerleiht bem (Banken bas (Sepräge bes Settfamen unb Heijnollen.

<£inige biefer cSegenfäße feien hier geftreift. Die Humanen betradjten fidf als Ubfömmlinge ber Hörner.

3 n ben leßten 3 ahi-'eu hat jeboch bie U)iflenfd]aft biefe 2lnfid)t unter bie Cupe genommen unb in ber Solge biefe nornehme Ubftammnng fehr bejmeifelt. Huch einige ru=

ntänifdie (Selehrte hoben hinter bas Cateinertum ber Humä*

nen non heute ein großes Srogejeichen gefeßt. 3n ber (Se=

fd]id]te taucht Humänien eigentlich erft als S traffolonie ber römifdfen Kaifer3eit auf. Die Sträflinge, bie m ilitä*

rifche Befaßung unb bie Dermaltungsbeamten brad]ten bie lateinifdie Sprache unb 3U einem C eil aud] römi=

fd^es B lu t in bas Donaulanb m it — jiffernm äßig mar bie Sieblung nicht non großem Belang — , allein fpäter

(4)

94 5 1 a cf) s , Bumänien, bas Canb ber (Scgenfäße. Hr. 9 famen lOanbervölfer aus © ft unb IDeft: (Soten, £¡un*

nen, ¿taioen, d ü rfe n , © varen, petfdienegen ufm., fü r fürjere <§ett herein, einjelne Gruppen unb größere Scharen non tíznen ließen fich bauernb nieber, unb fo bilbetc fid] aus biefer ©etmifdiung hauptfächlich im ©icf®

lanb bes heutigen Humäniens bas jeßt jiem lid] einheit®

iid]e rumänifche © olf mit ftarf flamifchem (Sepräge.

©ud] bic Sprache ift, ungeachtet lateinifcher l©ur®

3eln unb ©nflänge, eine flamifcße, bie namentlich mit tür®

fifchen, griedjifdien, ungarifchen unb etma fOOO beutfchen

©nflängen vermengt ift; man fcßäßt ben Befiß ber mähren, b. h- ber Bauernfprache, an flamifchert Stämmen auf 2/ 3 bes gefamten lüortfchaßes, ber fid] auf ?—8000 XDörter belaufen fo ll! 3 a ben breißigcr 3 ahi-'cn bes nötigen 3ahrhunberts begann man in Rumänien bie Sprache fünftlid] 3U rom anifieren; man entnahm in erfter Sinie bem Sateinifchen unb 3talienifd]en 2©örter, benen man ein nationales (Setnanb burch Anhängen bes © rtifels, burch ©eränberung ber 3nfinitinform en ufm. nerlieh, unb heute ift bie Sprache ber (Sebilbeten mit folgen fremben ©usbrüden reich burchfeßt. 3 n ber Bauern®

fprache 3eigen bie bebeutfamften unb gebräuchlichften l©ör®

ter unbeftreitbar flamifchen ©harafter. So bebeutet

„iü re m e a " bie Seit ober bas lüetter, m ofiir bie Heu er er tim pul (nom lateinifchen „tem pus") fagen; bragofte = Siebe, m ofüt bie Beuerer „a m o r" nertnenben. ©ucf] bie fehr alten Benennungen non Bergen unb Flüffen ent®

ffcammen ber flamifchen Sprachquelle. Befonbers merf®

rnütbig ift, baß bas Bumänifche feinen ©usbrud fü r

„fchon" befißt; um bas ßu be5eid]nen, mas bereits ge®

fle h e n ift, h ilft man fid] bei ber Beantmortung non fra ge n b am it, baß man biefe mit einem beftimmten, gleichfam bejahenben ©onfall mieberholt, ober burch ge®

miffe fjanbbemegungen. Bei bem ©Tangel eines fo mich®

tigen lüortes barf man [ich nicht munbern, baß bas fran®

ßöfifche „d e jä “ in Stabt unb Canb faft allgemein ge®

bräudhlich ift. 3 n f^öE^er ftehenben Kreifen ift neben bie®

fern noch bas ID ort „m e rc i" bas gangbarfte.

©er Unterfchieb jmifd]en bem Stäbter unb bem Sanb®

bemohner ift in Bumänien befonbers ftarf. 3 n ben Stabten unb Stäbtdien — namcntlid] in ben nier größten Stabten: Bufareft, 3 a ffi, ©>alaß unb B ra ila — leben niele 3uben, (Dfterreicher, Ungarn, ©eutfd]e, Bulgaren, (Sried]en, Armenier ufm., im ganzen faft 1/ 2 ©Tillion. ©ie®

fer fremblänbifche Einfd]lag läßt rumänifche (Eigenart nicht gans auffommen. ©aneben unterliegt ber Stäbter immer mehr bem Einfluß ber meft(id]en .givilifation, unb fo ent®

fernt er fid] 3ufef¡enbs non bem rumänifchen Bauern;

nom Sanbe her fommt etmas gumachs, allein ber ftreift gemöhnlid] fchon in ber nächften (Seneration bas länbliche l©efen ab. ©aber barf man bielleicht behaupten, bie bei®

ben Benölferungsteile feien nicht B riiber, fonbern bloß

©ettern.

So ift benn ber Bauer im Königreich ber einzige malire Bumänc. ©ie Sanbbcvölferung hübet auch bas Funbament bes gefamten Staatslebens unb bat nicht ben geringften politifd]en Einfluß. ©uf ihrer Schulter ruhen bie meiften unb fchmerften Saften, unb babei gibt es feinen Bauernftanb in Europa, ber fid] in größerer ©rmut unb B o t befinbet. ©abei ift ber Bauer auch ein treuer, 3äher Bemahrer ber alten Sitten unb (S5ebräud]e, ber herrlichen

©olfsbichtung, ber an poctifcf]cn B ilbern unb prächtigen onomato®poetifd]en ©usbrüden reichen Sprache.

BTerfmürbig iviberfpruchsvoll ift auch bas ©erhält®

nis jmifchen bem Seelforger unb feiner fferbc.

©ie Bumänen finb ftrenggläubige ©hriften. ©er Pope fpielt beshalb vornehmlich auf bem Sanbe unb in ben Kleinftäbten eine große B o lle ; er hat einen ftarfen E influß auf bie ungebilbeten ©olfsfreife, befonbers auf bie Frauen. Sein Bilbungsgtab ift aber fo niebrig, baß er bas geiftige Btveau feiner perbe nicht ßu fyben ver®

mag. ©uf bem Sanbe oerbauert er faft oöllig, beshalb mohl bringt ihm ber Bauer aufrichtige ©cfjtung nur ent®

gegen, menn er gerabe fein heiliges ©mt ausübt. © rifft er fonft m it bem .Seelforger 3ufamtnen, fo füßt er ihm mohl manchmal bie panb, m ill aber fonft möglichft menig mit ihm ju tun haben, es fei benn, er bebarf eines Bates ober ber pilfe. Eine Begegnung mit einem Popen, ber nid]t juft einen firchlichen ©ienft oerrichtet, g ilt fogar als unglüefbringenb. ©Tan menbet bas brohenbe Unheil ab, inbem man ausfpueft ober bem (ßeiftlichen ein Stein®

chen ober einen Strohhalm nachmirft. ©er firchlid^e (Staube m urjelt bei ben Bumänen nicht tief. 2Ttan be®

fchränft fich auf Beachtung ber 2tußerlid]feiten. Bloß menn’s ans Sterben geht, mirb fetbft ber ^meifelnbe Stäb®

ter auch innerlich etmas frommer, ©er Butnäne ift oott paufc aus in (Slaubensfadjen außerorbentlich bulbfam.

©ennod) fonnte fich bort ein jiemlich heftiger Kntifemi®

tismus entmicfeln, ber atlerbings im mefentlichen aus mirt®

fchaftlichen, teils begrünbeten, teils falfd]en Ermägungen heroorgegangen ift unb burch planmäßige ©erheßung, bic etma im 3ahre f870 einfeßte, eine große Bebeutung unb ©erbreitung gemonnen hat-

2lbmechfelnb auf bem Sanbe unb in ber Stabt leben bie (Sutsherrn unb (Sutspächter. (Slattj, Knfehen, ©lacht unb Beichtum bes Bojarentums finb tangfam im 2lb®

brodeln begriffen. Bod] finb oiele oon ihnen (etma f800) reiche KSroßgrunbbefißer, ju benen bie armen Bauern ohne Sanb ober mit einem fleinen S tüd Sanb mie 3U palb®

göttern emporfehen ober emporfehen muffen; oiele finb aber aud] fchon Stäbter gemorben; mit bem ©erluft bes

©ermögens 1 ber Erfchmerung bes Kampfes ums

©afein befchetot.^. gemorben, fchtagen fie bie Beamten®

laufbahn ein ober ergreifen fonft irgenbeinen bürgerlichen B e ru f; anbere micber bleiben als p o litife r ober © fe ie re in höh^tea gefellfdiaftlichen Kreifen.

©ie Bcoölferung umfaßt außer ber Bauerrtfd]aft unb bett (Sutsherren, bem ©ffijier® unb Beamtentum haupt®

fachlich feie im ©Serben begriffene B ürgerflaffe, bie panbcl unb (Semerbe treibt unb bie Berufsintelligenj — Brjte, Bechtsanmälte, 3n9cni eurer Schriftfteller ufm. — in fich fchließt, unb bie ftäbtifd|cn ©rbeiter. ©ie fd]arfen (Se®

genfäße $mifchen ben ein3elnen Schichten oerhinbern oiel®

fad; ein innigeres gufammenmirfen jugunften ber 2X11® gemeinheit; bie baraus ermachfenben großen Schaben mer®

ben fich erft verringern, menn umfaffenbere unb gleich0 mäßiger verbreitete B ilbung bic Bevölferuttgsflaffen einan®

ber näher gebracht haben mirb. ©as begabte, rafches

©uffaffungsvermögen befißenbe ©olf, in beffen Seele fd]öne fittliche unb e tliche ©nfäße m urjeln, leibet jeßt noch unter ben Badjm iriungen aus ber phanariotenjeit, ba bie ©ür®

fei bie perrfchaft über bie ©onaufürftentümer ben meift®

bietenben (Srie<hen aus Konftantinopel überließ, unb unter ben folgen ber Bad)barfchaft bes 3ariftifd)en Bußlanbs, bas mährenb bes 1(8. unb (9- 3ah>-'hunberts bas Sanb im ganzen jm anjig 3al©(i befeßt Ejielt. ©iefe jmei Einflüffe begünftigten bas Übermuchern von allerlei U nfraut mie OSünftlingsmefen, Befted;lid]feit, l© illfü r. ©ie „golbne"

3ugenb, bie nach P aris ju Stubiensmeden ging, brad;te auch noch Safter in bie iieim at ju rü d , bie namentlich in Bufareft unb ben größeren Stabten bas Familienleben viel®

fad] vergifteten unb bie allgemeine Sittenverberbnis ftei®

gerten. *Eine unerfreuliche Erfcheinung, vornehmlid] in ber pauptftabt, als Folge ber großen preffefreiheit, ift bie Freube am ©erleumben unb Schimpfen, bie befon®

bers in einem verhältnismäßig großen © cii ber Preffe 511®

tage tritt, lü e il aber alle ©©eit foldje ©ngriffe nach ihrem mähren (ßtunb unb iü e rt ju fchäßen meiß, gelten fie in ber iöffenttid]en BHeinung nicht viel unb bie Schmähungen bleiben nicht lange haften, ©uch König K arol unb feine (Semablin mareu häufig bie ^ielpunfte mibermärtigfter Beleibigungen unb ©erhöhnungen in

(5)

t ZtTaiEjeft t9f8

e y c f, ©fteuropäifcfje ¿juFunftsgebanfen. 95

tungen. Do di bat iber ß errfdier auch nidjt ein einiges 2Hal bie gerichtliche Derfolgung ber Urheber geftattet.

Uor bem (Eintritt Rumäniens in ben IDeltFrieg batte eine Schar non bernorragenben UTännern einen Bunb 51m BeFämpfung ber ererbten HTißftänbe unb ju r pflege bür*

gerlicber Eugenben gegrünbet. Don folcben Bemühungen ift eine allmähliche peilung biefer ungefunben Duftänbe fiepet* su ennarten, sumal menn bie ftäbtifepe BcoöIFerung reicplicper burd] Derfcbmeljung non unten ber, burd] ein»

toanbernbe Bauern geftärft merben follte.

®fteuropäifd?e <l)uFimftsge 5 anFeru

Don profeffor Dr. Eb. Devcf . Der IDeidifelftaat polen muß ju r (Oftfee ftreben.

Drum tnirb es aud] feine Begierung, mer fic fein mag, müffen. ©beffa ju erreichen, bie Ufraine su burd|bred]en, ober fie noch einmal 311 beherrfchen, fosufaaen bie ruffifepe

©efd]id]te unb Katharina II. ins polnifcbe 311 überfeßen, bas mürbe reeitfepichtige Borausfeßungen bebingen, unter benen bie oorbergegangene Derbinbnng mit Litauen, bie Bewegungsfreiheit an ber ©ftfee, bie öftiidje «gerftörung eines gefundenen preußen fchmerlid] fehlen Fönnten. Im

©an3en hat es aber feinen IDert, bem polnifpen Frage»

^eichen prioates Kopfserbrechen su mibmen, beuor man meiß, mas aus ber berühmten „auftropolnifchen" Cöfung mirb unb mie meit biefe etma heimlid] oorgefchritten ift.

polen, ber f. unb f. 2Tionarcf]ie angegliebert, müßte mobl bahin führen, baß ein großes Heidi jerftört mirb, mie cinft bas oorfid]tige belppifcpe © ra fe l bem lybifd]en König Kroifos ju r Kntmort fagen ließ, ber übrigens fein unreifer unb unbefonnener politiFer mar, fonbern richtig unb aut bie eßefahr oorherfal], hoch Dort feinen Dertragsoer»

bünbeten im Stid] 'gelaffen mürbe. 3ft bod] ber 'B efiß non polen auch niemals fü r Bußlanb ein cSlücf gemefen unb fdiließlich ihm oerliängnisnoll gemorben.

Du ben Bebingungen bes neuen polens treten feine alten Jmponberabilien hi'isu. ¡Denn man in ben Kunb*

gebungen 3U feiner IDiebergeburf aud] oieles Dertrauens»

ootle oon feiner meftlichen Anlehnung unb oon ber unter Bethmann niemals fehlenben „ K u ltu r " gefpropen huf, fo heißen bie ÜDeftlicpfeit unb bie Kulturneigung ber polen bod] fd]led]thin Born unb Paris. IDie bie Slarnen überhaupt mit ben Kelten auffallenb oiel Dermanbtes haben, fo ähneln bie polen am meiften ben ^ a n jo fe n , gerabe aud] *u ben politifdjen Eigenf cßaften, unb fie finb beiberfeitig am menigften bafür gefdiaffen, mit bem Deutfchen überein 5U fommen*).

Bei allebem nun mar bie Errichtung polens an fiep gut unb notmenbig. Sie mürbe 311m E i bes Kolumbus im IDeltFriege burd] bas, mas fiep baraus fortpflanste, mas 3ur ofteuropäifdien Folgerung mürbe, ohne baß freilich hei uns f 0 meit gebad]t mar, ja, ohne baß unfere 5inan3melt unb Diplomatie mit biefem unberechneten (Erfolg, als er 3uerft fieptbar mürbe, einoerftanben maren.

Die Derfelbftänbigung Polens trieb ben 3erfprengenben Keil in bie großruffifdje Dölferbefpotie, brachte beren natürliche Huflöfung in millenslebenbige Bemegung. Die politifchen ^ehfee fanben Baum genug, im einseinen gemacht 3U merben. Der polnifchen gansen Ungelegen*

heit fehlte bie Durd]benfung, pfychologie, bie Entm irrung oon 3 mPuls unb 2lbfid]t, bie felbftbebadjte Folge*

rid]tigfeit. Das Befte bran mar noch hie Bott]mannfct]e 2lrt, alles in ber Schmebe su taffen, bie Sdjeu oor Ent»

fchließung unb Durd]führung.

IDas bie pronins Pofen im befonberen anlangt, fo

*) <£irte febr nüßlidje, »otfstüm üd)e U eberfidjt übet bie bipto«

m atifdje <Sejcf]ici)te bet polnifdien Ceilungen unb übet bie gefaulte tuffifd:«peeugifcbe ^K 'u n ö fd ja ft, flätenber a ls bies B is m a rc f 3. C. tun t o n n t e , g ib t bie ftuge fteine S ch rift von Cegationstat a. T>.

® t. e iifte b l i m m e t m a n t i , „¡D a s erm attet bas beutfebe D o tf 0 0 m Stieben m it S u fjta n b ? " ( fje ft I bet Sam m lung „ D e r beutfebe S tiebe", berausgegeben Port 3 ° b annes ¡ ¡ Ö f f n e r , ¡fa lle , 191^)-

mürbe K a rl ber ©roße aus 2lnlaß biefes Krieges unb bes 5riebens, ber fpäter bauern foll, eine umfaffenbe, austaufchenbe Umfieblung, mas befanntlid] su feinen meifeften, mirffamften Bütteln gehörte, oorgenommen haben. B u n leben m ir nicht in feiner geit. Dertreibungcn uon peimat unb Scholle, aud] bei burdjaus oermiebener Schäbigung, erfcheinen uns roh unb barbarifd]. 3>nmer»

hin finb fie es meniger, als mas bie Kriege unb bie anbauernbe feelifepe Kampfftellung bes Bationalitäten»

ftreits über bie gleichen Beoölferungsfd]id]ten bringen.

ID ir leben in ber geit bes Sd]Iagmorts, bas immer nur einen E e i 1 ber fjum anität unb ber IDirf'licpfeiten ein»

besieht.

Die ©ftgefahr fü r uns, infofern fie nun polen heißt, ift immerhin fel]r oiel Heiner unb berechenbarer gemorben, mobei fie smar ein Sammelgefäß fü r größere 3ntrige unb ©egenmirfung merben mirb. Sie ift ber llb F a u f unferes einft brohenben Untergangs. Für ein bie Krife oon 19B überlebenbes ©roßrußlanb, eines, meldfes fort»

fuhr, bie fremben SonberoölFer einsufd]fießen, , meld]es Seit gemann, fie su uerruffen, melches an 2TTenfd]ensahl, ipirtfd]aftlid]Feit, Einheitlid]Feit, sentraler fferrfd]a ft eines biefe £änber sufammenfaffenben unb lertfenben tßefchäfts»

geiftes ftetig oon innen muchs, mar bie ©ftfee nicht genug.

Da liegt es anbers als für polen. Das „5enfterd]en", mo»

non <§ar J^oter fprach, führte auf ben DorEjof. Derjenige beutfehe 3beengang, ber nur immer einen anberen fo ftarf miffen ober machen m ill, baß er uns bann als großmütiger Patron beiftel]e unb befeßüße, seigte aud] barin feine ganse Kursficptigfeit, menn er bie mieber aussuliefernben balti»

fd]en Cänber als bie non gemiffen Diplomaten jeßt noch empfohlene „Zllorgengabe an bas oerjüngte Bußlanb" — polen heftimmt er natürlich nicht basu — 3ur Sättigung bes polyphem ausreichenb hielt. ID ir mußten bann fdjon auch noch Kiel unb pam hurg in fpätere Uusficht nehmen unb balbigft ben Sunb unb Bormegens Küfte. Das „emige Bußlanb", oon bem in Bieslers Dogmatif B erliner Diplo»

matenmeisheit (Beuauflage I9f6) gefeßrieben ftebt, — bas mit p ilfe funftreid] beutfd]er E him rgie mieberhergeftellte unb oeremigte (ßroßreid] Fonnte nur, nad) Erbrücfung ber Rinnen unb Balten, fiep mit oerftärFter IDillensmadjt über SFanbinaoien unb gans Borbbeutfchlanb meiter fd]ieben.

E in fold] ungeheurer UTad]tFomplef oon politifeper unb materieller <ßefd]loffenl]eit mußte mit Erbteilgemalt bis an bie Borbfee unb ben 2ltlantifd]en ©sean hinaus.

Doch bas finb Folgerungen aus Dorausfeßungen, bie nun oormeg befeitigt finb. Unb gar bas Buffenreid], bas nod] mieber aus ben Erümmern sueinanber ftrebt, gibt es nur in fd]mad]en Köpfen. IDieber einmal ftehen m ir ba oor einem honrenben Beleg ber tnobernen UnfähigFeit, 3U unterfcheiben. B a t i o n a l f t a a t e n , bie einem S d]idfal erliegen, oermögen fiep an ben (ßebanFen ihrer IDieber*

erftel]ung ansuFlammern. 3enes Bußlanb bagegen mar ber Spätling ber ©roßbefpotien, bie mit ben K ffyrertt, Ute»

bern, perfern beginnen. 3 m gleichen ©fteuropa hciben ber

©ote Erm anarid], ber ffunnen*©roßFhcm K ttila, bie BTon*

gotert, bie 3ctgellonen (polens ITlachtgröße entfprang feiner Bereinigung mit Citauen unb mar an biefe gebunben) gleiche DofFersufammenballungen fü r gemiffe ¿jeit unter ihrer ffanb

(6)

96 e y c f, ©fteuropäifche «gufunftsgebanfen. Kr. 9 gehaltert, mie nachmals bie „«garen aller Beußen". C rifft

biefe d]imärifd]en Beid]e einmal ber oernid]tenbe Stoß, fo 3erbred]en fie in biefer (Seftalt fü r immer. Die Brüchigfeit ift innen brin enthalten, fie mag fü r oiele Augen, beteiligte nnb unbeteiligte, latent fein, aber fie lauert auf ihre Stunbe, unb ber gemaitfame „D ru c f", ber fie beheben tc ill, oer*

mehrt fie nur. <£s foll besmegen nicht beftritten fein, mürbe otelmebr oorhin fdjon geftreift, baß unter neuen llmftänben, trenn ber Stoß nicht ju r Zertrümmerung ge*

reid[t hätte, and] Bußlanb 311m Verfahren bes «gufammen fcfjmeljens hätte gelangen unb im Saufe ungeftörter «gehen etmas ähnliches mie bie Bomanifierung bes alten Börner*

reich'S noch hätte nach h o l e n fönnen. So aber ift bie K )irflid ]fe it, baff bas garenrußlanb fü r fein Alter uiel ju haftig uölferreict] geworben mar unb, als es unoermittelt 3U nationalifieren begann, baß es ba bie mehrheitlichen Kräfte ber Bationalitäten norerft nur g e g e n fid] ermecfen, ftählen, fie bemühter unb entfd]lußfäl]ig machen mußte.

3 n unferer beutfchen ftaatsmiffenfchaftlichen „B ilb u n g "

mirb neucrbings fünftlid] bie B ationalität um ih r Becfyt oerfürjt. Die literarifd]*politifche £anbläufigfeit beoo^ugt Statiftifen, mirtfchaftliche, hänblerifche unb anbere mate*

rielle (gefid]tspunfte, fie erhebt fid? aus biefen Catfachen*

gruppen 3U IDahrfcheinlichfeitsberechnungen, oon benen fie oft nicht merft, baß fie fd]on Dunftgebilbe merben. tüäre Baum bafür, fo follte bargelegt merben, mie oft auch auf ähnliche iüeife bie ältere lDeltgefd?id?te a ll3U flu g uerbeutet mirb, mie ba ju r Krfadje unb 3um Bemeggrnnb gemacht mirb, mas uielmehr als 5 oige ber gan3 anbers 3ufammen*

hängenben Kdillensoorgänge entfteht unb nußbar geerntet, 3itmeilen aber aud] gebüßt mirb. — Die materiellen Be*

bingungen ber (Entwicflung, fo michtig fie finb, erreichen bod] nicht bie Stärfe bes Alleinrechts. S tärfer ift, mas feber in ber (Semeinf am feit—: bemühter, ober unburd?bad?t unb gehemmt felbft — in f i ch trägt, in feiner Seele, in feinem natürlid]*urfprünglid]en ¿mpfinben unb folgen, unb mas fomit auch fü r bie lüillertsbilbung bas (Semeirtoerftänb*

lichfte ift. Deshalb haben bie lü ille n sfrä fte bes (glaub ens, ber Beligionen mächtiger als bie materiellen in ber (Se*

fd]id]te mitgefprochen, tun bies 3um Ceil heute noch, unb auf ber oermanbten Stufe ber C riebfraft ftehen bie nationa*

len K n m illfü rlid ]f eiten. Cheorien oermehen, unorganifche Beich'e uergehen, unb mas fid] nad] oft uielhunbertjähriger politifeher Dergeffenheit —- man benfe an bie (griedjen unb an bie Slamenuölfer auf bem B aifa n — an bie Stelle ber (gemaltreiche mieber feßt, finb bie ftammhaften B ationali*

täten. (Es ift nicht ab3u[ef|en, meshalb man bie (Einengung bes Cürfenreichs auf bie osmanifchen (gebiete fü r enb*

gültig, bie entfprechenbe ber Bfosfomiter aber nicht fü r bauernb halten foll. 3 m erfteren 5 all ift 3mar. bie Bolle bes Beligiöfen babei fla re r unb einheitlicher, bafür liegt aber in bem (gefchichts* unb Bationalitätsbemußtfein ber uom 3erfallenen Zarenreich abgetrennten ©rtfjoboyen meit*

gefienber (Erfaß.

BTanches, momit unfere politifchen Beurafthenifer bie iüieberoermörtelung bes einftür3enben Beiches begrünben mollten, bleibt auch richtig ober mirb es uielmehr, menn man ba ftatt Bußlanb bie Kfraine feßt. Das £anb ber reichften natürlichen Bebingungen unb Kräfte im ©ften bes (Erbteils, mit feiner einft fo lebensuollen, fo über uollfäfti*

gen (gefd]id]te, bie nur begraben unb oerfd]ollen liegt unter ber lähmenben Stille, bie burd] bie oerfnechtenben Blaß*

regeln Katharinas II. eingetreten ift. B ad] ber Kfraine meift ber beffer gelefene Kompaß ber beutfchen ^reunb*

fd]aftsbahner, unb baß biefe politifche ^üeunbfdjaft gefunb bleibt, bafür merben allein fd]on bie Polen, menn nicht nod] anbere forgen.

Aud] mit Blosfömitien fann bas oerftänbigte «gufam*

mengehen fid] günftig entmicfeln, menn nicht m i r biefem Beicße eine barin ftörenbe Bid]tungsuerfehrung gerabe3u aufnötigen. Schon jeßt, unter bert Bolfd]em ifi, regen fid]

(„3sm e fiija", Bütte A p ril) bie Blosfauer Stimmen, man folle Fühlung in B e rlin fueßen, „w e il man ge3toungen mer*

ben fönne, bie ruffifche (Erbe gegen ein japanifches (Ein*

bringen 3U oerteibigen". Diefe -ruffifche (Erbe ift S i * b i r i e n.

D orthin liegt, mie feit golühunberten, bie gefd]ichtlid]c Bid]tung. Sie ift bie natürliche nationale. 3 nfäaftiu er*

fannten früh bie Bemohner bes meiten, aber auch fo armen nörbtidjen Bußlanbs, bas Sanbes ber B irfe , mas ihnen jene unerschöpflichen, fü r Dielend]!, Acferbau, günftige Aus*

manberung geeigneten, an Büneralien reichen (gegenben 511 geben hätten, bie neuerlich bie fibirifdje B al]n burd]*

3ief]t. Dorausgegangen mar regelrichtig ber panbel uott feinen ffauptpläßen, bem alten f)anfenbefud]ten Bomgorob unb uon B losfau aus. (Er bringt bis 3U beit p e l3jägern unb 5ifd]ern bes äußerften Borbens oor, mie in Sie oft*

afiatifdje JDelt. Die d;inefifd]*großruffifd]e alte unb neue Derbinbungslinie geht burd] Sübfibirien. Unmittelbar oft*

lieh an ben Kreml, ben geheiligten Burgberg uon Blosfau, feßiießt fid] bie K itai egorob, bie „d]inefifd]e Stabt", bas allgemeine ffanbelsquartier, aus beffen Sonbermauern bie

„djinefifche D urchfahrt" (fitaisfi projäsb) nad] bem ©ften führt. Die ruffifchen Kaufleute leiten and] (burd] gorm af) bie politifche (Eroberung ein. (6S3, 311 einer geit, ba Buß*

lanb fo fern uom Schwaben Biber mie uon ber Balten*

herrfdqaft ift, erreichen bie Kofafen, bie ihren Kriegsunter*

nehmerlohn felber ein3ief]enben Untermerfer, bas ©cßots*

fifdje Bleer gegenüber Sachalin. — Den 3meifelhaften (Ein*

manberern unb Kolonifationsformen feit bem (6 . unb (7.

3at]rt]unbert folgen bie neueren oerbefferten Bfaßregeln, unb non ber Heimat aus fommt ber fibirifchen Befieblung namentlich bie Aufhebung ber £eibeigcnfd]aft (f8 6 f), bie

^reijügigfeit 311 ftatten. 3 m lebten BTcnfchenalter sählte ber jährliche guftrom nad? punberttaufenben. Bußlanbs 2lus*

ficht, noch einmal ein IDeltreid] 311 merben, unb 3mar bann aus ber bauerhaften K ra ft bes D o l f s t n m s , grünbet fid]

auf biefe alte unb neue Bichtungnahme an ben Stillen

® 3ean. KAabimoftof ift ein Ausgang an bas KMtmeer, an bas grofje ITtittelmeer ber «gufunft, ber 9 BTonate eis*

frei ift. 3 rtbem m ir biefen jeßt bebrohten p la h ermähnen, inbem m ir auf bie IDünfd]barfeit beuten, bort noch günfti*

gere Stellungen 311 erlangen, berühren m ir unmittelbar bie mahrfd]einlid]ften Hauptprobleme ber ruffifchen nächft*

fünftigen (gefd]id]te. fo rta n mirb aber biefe Bichtung um fo geflärter unb nod] uiel bewußter fein, als bie Derriegelung ber Bichtung Dnjepr*abmärts 3um Bosporus unb burd] bie Dobrubfeha unb B ulgarien als eine enbgültige erfcheinen muff. <£s 3eigert fid] ba parallelen mit ber einftigen itali*

fd]en Bichtung ber beutfchen Kaifergefd]id]te unb ihrer nationalpolitifchen uölligen Beenbigung, bie nad] Borb*

beutfd]lanb ben Sd]merpunft rücfte.

S fi33enhafte Anbeutungen, 3U benen oieles näher 311 erläutern bliebe. Die KMtgefd]id]te, bie fid] nach feinen ih r oorgebachten Cheorien richtet, hot eine rafchefte K la r*

ftellnng ber neuen Bebingungen unb Kräfte im meiten

©ften oorgenommen, nadjbem fid] ber Knebel bes Peters*

burger «garentums gelöft, ber bie unorganifd] unb miber*

ftreitenb 3ufammengebünbelten Dölferbeftänbe 3ufammen*

hielt. Das neue Bu§lanb, gleid]oiel melcher Begierungs*

form, fteht unter B ad ]b arli:d]feiten unb Spannungen, (in benen nicht m ir bie oorberfte Stelle einnehmen. Knb mo einft nur alles „B u fjla n b " mar, nicht bloß am D njepr unb Schm alen Bleer, an ber lü o lga , fonbern aud] ba, mo jenes Bußlanb bie (gebiete islamitifd]*mittelafiatifcher Bomaben untermarf, fie fid] anglieberte unb fie bod] auch ftaatlid]

et5og, fteigen nunmehr neue, fid] oolflid] 3urücfgegebene Knabhängigfeiten auf. A u f bie oberflädhenhafte Selbft*

fid]erl]cit ber Dheorie, baß bie (Erbteile baran feien, an menige K>ettreid]e reftlos als Beute aufgeteilt 3U merben, folgt in ber ID irflichfeit bie erneuerte (Einfeßung bes B a*

iionalftaats in feine abfehbar nicht fittlicf] erfdjöpften, nod]

(7)

I ZTTaiEjcft t9]8 C u t l e r ; Die g u fu n ft ber battifcßen Dotier. 97

täncjft nid^t überwunben 3urücFIiegenben Erjießungsauf®

gaben. Der Krieg, biefer große ©ffenbarer ber minber®

bcmerftcn Deränberungen unb Entwicftungen, hat auf feine gewaltige Anfcßauungswaubtafet and] fo tiefgreifenbe lüi®

berlegungen unb uielteüige ttmwät3ungen ber potiüfcßen 2Tieinungen gefcßrieben, baß bie £ebenbigcn, Sachlichen auf lange hinaus 3U tun haben werben, fie in bie öffentlichen Derftänbniffe ßinübczuteiten. 2lls näd]ftes aber, im Reichen bes „S tirb unb werbe!", bcbiirfeit w ir in Deutfd]tanb einer Diplomatie, bie wieber fid] um bie wahren iDirfticßfeiten befümmert unb bie imftanbe ift, fie and] bann, wenn fie ganj, ganj neue finb, ju erfertnen unb fo aus ihnen, unb ihnen

Pta gufurtft fcar

Don A r t h

„A d ], Befte! (Staube, was man fo uerftänbig nennt, ift oft mehr EitetFeit unb K u z fin n !"

An biefes 5auftwort möchte man immer wieber benfen, wenn man bie Bemühungen gewiffer £eute bei uns be®

obad]tet, um (Sotteswittcn bod] bie armen Buffen nicht burd] bie IDegnaßme bes Battentanbes 511 FränFen. Diefes BITitfeib —- hinter bem fid] juteßt bod] wohl bie 5urcßt r>er®

birgt, ber niebergefcßmetterte Koloß Fönnte ficf] wieber auf*

richten unb furchtbare Bache nehmen — geht fo weit, baß man fogar bas fonft mit fo großem (Eifer uerteibigte 5elbft®

beftimmungsredjt ber Dotier pergißt, unb es beit brauen Eften unb £etten Kar ,u machen fucßt, fie Fönnten nid]ts Befferes tun, als fid] wieber unter bie ruffifd]e £jerrfd]aft begeben, ber entronnen 3U fein fie im (Srunbe bod] fo froh finb. Die Befd]tüffe ber battifchen £anbesräte werben als Befd]tüffe einer 21(inberi]cit ßingeftetit, bie in feinem 5att ats Stimme ber (Sefamtbeoölferyng gelten Tonne, unb natürlich w irb bann wieber bas alte Ammenmärchen t>on beit „B a ro n e n " herDorgeßolt. <£nblid] gibt es and] £cute, bie ben Anfcßtuß Kurtanbs an bas Deutfcße Beid] fcßwereit fferjens gelten 31t taffen bereit finb; fohatb aber bie Bebe auf bie jenfeits ber burd] ben Dertrag non Breft®£itoswF ge3ogenett Cänber fommt, w irb immer wieber betont, biefe

£änber ftünben nod] unter ruffifcßer fflberhoßeit, unb w ir hätten bei ber Entfcßeibung ihres Sdjicffats gar nicht mit®

3ureben.

Dietteicht finb biefe Ceute bie gefährtid]ften. Denn man fann fid] Faunt etwas Schlimmeres benfen, ats wenn bie (Sren3e uon Breft®£itomsf fortab bas Battentanb bauernb in 3mei ungleiche Ceite auseinanberreißen fottte.

Dann hätten w ir w irftid ] bas, was fo niete fürdjten — einen „neuen B a tfa n " im IDcften. Die brei cinft ruffifd]cu

©ftfeepronin3cn bitben eine Einheit nid]t nur burd] ihre beutfdie ®berfd]id]t, bie — man mag über fie benfen wie man w itt •— fiebenhunbert 3at]re lang bie (Sefd]icfe bes

£aitbes beftimmt I]at, fonberrt and] burd] ihre gemeinfame K ultu r, bie gteid]artige Derwalturtg, Bed]tspftege, Fird]®

liehe ©rganifation. IDärc bie (Srctt3c non Breft nod] eine nationale (Sren3e, fo ließe fid] allenfalls über fie bisfutieren, Aber fie ift aud] nicht einmal bas. Sie läßt einen Eeil bes

£ettennotfes oftwärts liegen unb trennt bie Eften ber bem Bigaifd]en BTeerbufen norgetagerten 3nfetn non ber großen Blaffe ihres Dotfes ab.

Eine w irftid ] gebcit]iid]e <§ufunft ber battifdjen £anbe unb ber battifd]en Dotier ift nur benfbar, wenn bie alte Einheit bes cinftigen ©rbenstanbes gewahrt bleibt. Unb ba hieten fid] nun brei BTögtid]Feiten: nöttige ftaattidfe SetbftänbigFeit, Anfd]tuß an Bußtanb ober Angtieberung an bas Deutfd]e Beid],

Daß bie beutfd]en Batten nichts festlicher wünfdjen als bas teßtere, ift befannt. Es h^ß t aber, bie Deutfdjen

gemäß, 3U benfen. Es ift Fein Aufwachen, wenn £eute, bie bis in ihrer 3utelleftueltenfeligfeit fü r unnötig hielten, burd] a f t i n c Diplomatie uns gegen ben IDettfrieg 3U ner®

ftärfen unb ihm nietteidjt fo nor3ubeugcn, nun unb 3U benfen beginnen, baß Bußtanb 3ur „D ergettung"

uns, fobatb es fann, pernichten werbe. Das 3ahr t,9f7 hat bas Schachbrett ber potitifd]en unb biptomatifd]en Bered]®

nungen in ein non (Srunb aus neues, altes in attem für uns aber urtenblid] günftigeres, permanbett. Diejenigen 3war haben ben geringsten Anteil baran, bie nun fortan bas neue Spiel fü r uns überbtiefen unb meiftern fotten.

battifchen Dölfer.

r £ n 11] e r.

bitbeten eine fo geringe BTinbert]eit im £anbe, baß ihre lüürtfdje nicht ausfd]laggebenb fein bürften. ID ir wollen atfo einmal oon ihnen abfehen unb bie Sad]e ront tettifd]®

cftnifd]en Stanbpunft 311 betrad]ten fud]en. Da ift nun fein Zweifel, baß ein großer (Leit ber fogenannten „fjntetti®

gen3" biefer Dötfer nad] oöltiger Staatlicher Setbftänbig®

feit ftrebt. Es fragt fid] aber, ob bie neuen Staatengebitbe in afufunft imjtanbc fein werben, ihre Sclbftänbigfeit 311 wahren. (Eerabe biefer Krieg hat ge3cigt, wie fchtimm bie fteinen Dotier bran finb, wie notwenbig ihnen ber Anfcßtuß an größere ftaa_tfid]c (ßebitbe ift. Die Ereigniffe im Balten®

fartbc fetbft 3eigen bas r>ietteid]t am beuttichften. Ulan erinnere fid] bod] bloß an ben Bezweifelten ffitfefchrei Eft®

tanbs um Bettung uor ben B ia jim a tifte n ! Der neugefchaf®

fene 5reiftaat w ar nidjt fähig, fid] fetbft 3U perteibigen.

2tod] bebeutfamer aber ift bie (ßefd]id]te ber eftnifc£]en Deputation, bie |id] nad] Engtanb begeben wollte, um bort Beiftanb 31t finben. Es fam ja nicht fo weit, aber bie (Latfad]e ats fotdje 3eigt uns beuttid], worauf eine uolt®

ftänbige Souoeränität ber battifd]en £änber fd]ließtidi ßiit®

austaufen würbe: Engtanb, bas fid] an ber BTurman®

fiifte — bem einzigen Ausgang nad] bem freien BTeer, ben Bußtanb gegenwärtig befißt - - bereits feftgefeßt bat, würbe nad] unb nach aud] bie ©ftfeeiänber bem „Borbifchen B unb", um beffen «guftanbefommen cs fid] ncuerbittgs fo feßr bemüht, angtiebern — unb bamit wäre weber uns gebient, nod] Bußtanb, bem 3utiebe w ir auf bie battifdjen propinsen Berichten fotten. Ein de ju re unabhängiges Battentanb wäre ober würbe de facto ein ettglifdjes. IDie wäre es nun mit bem Battentanb ats (Stieb ber „Der®

einigten Staaten pon Bußtanb"? Angeblich foil bie Be®

Dotierung bes £anbes ja gerabe biefe £öfung ber tfrage 11 ° r altem wünfdjen. 3 n iü irftid ]fc it ift bas nur berlD unfd]

bes^ ftäbtifchen proletariats unb eines geringen Eeits ber rabifaten 3ntettigen3. Die große Blaffe ber £anbbcdöIFc® rung fteßt fdjon best]atb ben Buffen feinbtid] gegenüber, weit fie uoit ihrem Agrarfommunismus nid]ts wiffen w ill.

K u ltu re ll aber trennt Eften unb £etten oon beit iiu ffe n eine Ktuft,^ bie aud] bie breißig 3ahve gewattfamer Buffi®

fi3ierung nid]t haben überbrüefen Fönnen. 3n Deutfddanb hat man ja gar Feine Dorftettung, wie gering ber ruffifeße Einfluß bei att biefen 2fanbDÖtferit gewefen ift, baßer be®

traeßtet man bie natürliche Auftöfung bes Biefenftaates im®

mer wieber ^ctls gewattfame ^orfeßmetterung unb bitbet fid] ein, bie Eeife, bie immer Doneiitanber Strebten, müßten fid] nun „n a tü riid ]" 3ufatnmcnfügen. Die baftifeßen Dölfer

|iitb bureßaus wefteuropäifd] orientiert; eine bauernbe Der®

binbuitg mit Bußtanb Fann nur jenen wünfeßenswert fd]einen, benen bie gegenwärtigen 3uftänbe in Bußtanb behagen, aber aud] biefe bürften ißre ^w eifet an ber Dauer ber 2narimatiftenßerrfd]aft ßaben.

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