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Stahl und Eisen, Jg. 36, Nr. 25

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(1)

U i U f des w irtschaftlichen Teiles

G eneralsekretär Dr. W. Be u n t e r , Geschäftsführer der Nordwestlichen Gruppe

des Vereins deutscher Eisen- und S tahl-

industrieller.

STAHL Hin EISEN

Lettir dtt t t c h i U c h n T«U n J J t . - J n g . 0- P t t i r i » » ,

ite ü v c rtr . S e sc h lftiR H in i d a Vereins dettU dw r

EU fshöttenleirt«.

Z E ITS C H R IF T

FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTENW ESEN.

N r. 25. 22. Juni 1916. 36. Jahrgang.

U eber den Einfluß des Wasserdampfgehaltes in Gasbetrieben.

Von O beringenieur E . I l o f in m in in Duisburg-M eidericli.

O bw ohl es bekannt ist. daß bei der V erw en­

dung von G ichtgasen außer dem R einheits­

grad der W asserdam pfgehalt von groß erB ed eu tu n g ist, leg t man in neuerer Z eit einer m öglichst w e it­

gehenden Abkühlung n ich t immer genügend W ert bei und ist vielfach zum „W asch en und Kühlen in einem A p p arat“ übergegangen U aß aber die w irtsch a ftlich e A usnutzung der Gase eine mög-

/ i ! I T ! i I I I I I ..

1

h E - Eigenwärme eines cdm Hochofengases ohne Wosserdamgf hei einer spez. Wär­

me-Q 3

F

-

Wärmeinho/t des in einem cdm Hoch

-

<tf£ngosfgesätigt) enthaitenen Wasser.

damgfts Gm£ +Fm Gesamt wärme eines cdm, mH

Wasserdamgfgesättigten Hochofen»

gases (

/ / / y

7

/ / / y/

/ / / /

A

V / ]

/

V

i

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i /

^ -

Ct

" T T _

selben Gastemporatur verschieden sein kann, ab­

hängig ist, so ist eine rechnerische Bestimmung des Taupunktes nicht ohne w eiteres möglich. Von V orteil und genügender Genauigkeit für die P raxis ist daher die E rm ittelung des Taupunktes nach Abb. 1.

Auf der horizontalen A chse sind die G as­

tem peraturen T und senkrecht dazu die E igen­

wärme des Gases Ct aufgetra­

gen. D ie Verbindung dieser Punkte gibt die L inie E. A ddiert man zu dieser den W iirm egelialt des gesättigten W asserdam pfes, L inie F , so erhält man die Linie G. D er G esam t-W änncgehalt des Gases setzt sich also zu ­ sammen aus der Eigenw ärm e des Gases Ct und der in dem m it­

geführten W asserdam pf enthal­

tenen W ärm e Qr. Soll nun z. B . der T aupunkt eines Gases von 1 5 0 ° und 8 0 g W asser­

dampfgehalt bestimm t werden, so verfährt man w ie fo lg t:

Gesamtwärme von 1 cbm, be-

O S 10 IS W 2 S 30 35 W K SO SS SO SS 70 7 S ,

A bbildung 1. E rm ittlu n g des T aupunktes.

lieb st tiefe A bkühlung v erlan gt, soll in nach­

steh en d er B etrach tu n g vor A ugen geführt w erden.

Z unächst ersch ein t w ich tig, darauf hinzuw eisen, daß die A bkühlung in z w e i Zeitstufen vor sieh g e h t, indem zunächst die Eigenw ärm e des Gases zum Verdam pfen eines T e ile s des Kühlwassers bis zum T aupunkt, d. h. bis zu dem Punkte, bei w elchem durch E igenw ärm e des Gases kein W asser mehr verdam pft w ird, dient. In der zw eiten S tu fe muß nun eine w eitere W asserm enge zum N iederschlagen dos W asserdam pfes und der noch in den Gasen enthaltenen Eigenw ärm e bis zu ein er durch die K ühlw assertem peratur gegebenen G ren ze aufgew endet werden. D a der T aupunkt außer- von der G astem peratur noch von (lern W asserdam pfgehalt des R o h g a ses,. der bei der-

xxv.M

c t + Qr = 0 ,3 • 150 - f 0 ,0 8 ■ 620

= 95 W E .

D iese 0 5 W E trägt man auf der Senkrechten auf, geht w a g erech t zum P unkte X auf der L inie G und findet senkrecht dazu den T aupunkt T bei 5 8 °.

D er Umstand, daß der W asserdam pfgehalt von 8 0 g in W irk lich k eit bei 1 5 0 ° Gastem peratur als überhitzter W asserdam pf im Gas enthalten ist, ist in Abbildung 1 nicht berücksichtigt. D ie G e­

samtwärme w äre dann nicht Ct + Qr = 95 W E, sondern

Ct + Qr + Qü = 0 ,3 • 150 + 0 ,0 8 • 620 + 100 • 0 ,5 • 0 ,08

= 100 W E.

Da sich jeooch die Gastemperatur und der W asserdam pfgehalt stets ändern, und da auch die spezifische W ärm e des Gases, eine von dessen Zu­

sammensetzung abhängige Größe ist, kann bei der Bestim m ung des T aupunktes auf die Berücksich-

77

(2)

5 9 8 S ta h l und Eisen. Ueber den E in flu ß des W asserdam pfgehaltes in O asbelrieben. 36 . Jahrg. N r. 25.

tigu n g der U eberhitzung im allgem einen v erzich tet werden. Nim m t man nun den Taupunkt eines Gases von

1 5 0 °

und

8 0

g W asserdam pf j e cbm bei 6 0 ü liegend an, so b eträgt die zur W a sser­

verdam pfung verfügbare W ärm e für

1 0 0 0

cbm Gas:

10 0 0 • 0 ,3 ■ 9 0 + 1000 • 0 ,0 8 • 0 ,5 • 9 0 = 30 6 0 0 W E .

1 k g W asserdam pf von 6 0 " en th ält 6 2 0 W E . B ei einer W assereintrittstem peratur von 18 0 w ü r­

den m it den 3 0 6 0 0 W E g^j~6° y g — 5 lk g W a s s e r jo 1 0 0 0 cbm Gas verdam pft, d. li., um 1 0 0 0 cbm Gas von 1 5 0 0 und 8 0 g W asserdam pf auf T au ­ punkt abzukühlen, sind 51 kg W asser erforderlich.

V erlangt man jed och , entsprechend der K ühlw asser­

tem peratur von 1 8 °, eine Gastem peratur von 2 0 ° , so beträgt die niederzuschlagende W ärm e für

1 0 0 0 cbm Gas

51 • 6 0 0 + 1000 (620 • 0 ,0 8 — 6 0 5 ■ 0 ,0 1 7 3 ) + 10 0 0 • 0 ,0 8

• 0 ,5 • 10 + 1000 • 4 0 • 0 ,0 3 = 82 130 W E .

Soll das W aschw asser von 18 “ E in trittstem - peratur um 16 0 erw ärm t a u streten , so sind zur

82 130

A bkühlung von 6 0 auf 2 0 0

16

5 1 3 3 kg W asser für 1 0 0 0 cbm Gas erforderlich (s. Abb. 2).

D em W asserverbrauch der ersten Z eitstufe m it 51 kg für die K ühlung von 1 5 0 auf 6 0 ° (T a u ­ punkt) stellt der V erbrauch von 5 1 3 3 k g der zw eiten Stufe für die w eitere K ühlung von 60 auf 2 0 0 gegenüber und der Gesam twasserverbrauch beträgt

51 + 5 1 3 3 = 51 8 4 k g je 1000 cbm Gas.

In Abb. 2 is t der W asserverbrauch für Gas von 1 5 0 0 und 8 0 g W asserdam pfgehalt d argestellt.

D er W asserbedarf für Gas von 5 0 0 ist nach dieser 2 0 0 0 k g für 1 0 0 0 cbm Gas. D a nun der in den Gasen vor der R einigung enthalten gew esene m it dem durch die E igenw ärm e des Gases beim A b ­ kühlen erzeugten W asserdam pf seinen der T em p e­

ratur des G as-W asserdam pf-G em isches en tsprechen­

den T eildruck einnim m t, sin k t m it der A bnahme der G em ischttem peratur der T eildruck des W asser­

dampfes. D a der Gesam tdruck derselbe bleibt, steig t m it der Abnahm e der T em peratur der T e il­

druck des Gases, dam it die D ich te und der H e iz ­ w ert. D es w eiteren steig t beim A bkühlen die D ich te des Gases schon ohne W asserdam pfgehalt- im V erh ältn is der absoluten T em peraturen. D er H eizw ert des Gases wird also beeinflußt erstens von der absoluten Tem peratur und zw eitens von der W asserdam pfspannung.

D a sich die A ngaben über H eizw e rte und G e­

w ich te für CO, H usw. auf 7 6 0 mm QS bei 0 0 beziehen, soll zur V erm eidung von Um rechnungen in folgendem von einem G ichtgas von 0 0 a u sge­

gangen w erden, w elches bei einer Zusam m ensetzung von 3 0 % CO, 3 % H , 10 % C 0 2 und 5 7 % N j e cbm ohne W asserdam pfspannung einen D ruck v o n 7 6 0 mm QS hat. D as Gas soll m it W asser­

dampf g esä ttig t sein. B ei 0 0 b eträgt der S ä tti­

gungsdruck 4 ,6 mm QS, der Gesam tdruck m ithin

7 6 0 -j- 4 ,6 = 7 6 4 ,6 mm QS. D er H eizw ert dieses G ases ist

3 0 5 5 ■ 0 ,3 + 2501 • 0 ,0 3 = 9 9 3 W E .

1 cbm Gas von 0 0 nim m t bei 2 0 0 einen Raum ein von

2 9 3

v = 2 7 3 = U 07 3 2 cbm .

B ei voller S ättigu n g b eträgt der T eild ru ck des W asserdam pfes von 2 0 ° 1 7 ,5 mm QS. D a der Gesam tdruck m it 7 6 4 ,6 mm konstant ist, beträgt der T eildruck des Gases von 2 0 ° 7 6 4 ,6 — 1 7 ,5

= 7 4 7 ,1 mm QS und dem entsprechend das V o ­ lumen des G as-W asserdam pf-G einisckes von 2 0 0

TT 2 9 3 7 6 0 ,0 , „ „ „ ,

~ 273 ' 7 4 7 ,1 ~ ’ °

1 cbm Gas von 5 0 0 nim m t bei 5 0 ° ohne W asser­

dampfspannung einen Raum ein von

V = 323

273 1,18 3 1 5 cbm . Lite r

eooOi- S 30 0- 5200 —

¥300

¥¥00

¥000 3600 3200 2300 2¥00 2000 1300 7200 800

¥00

\

0 foupunfft

10 20 30 ¥0 SO 60 70 80 30 100 710120 130 IV0150 °C A b bildung 2. Erforderliche K ü h lw asserm enge zum K ü h len v o n 1000 cbm R o h g a s v o n 150°

und einem W asserd am p fgeh alt v o n 8 0 g im cbm , bei einer T em p eratu r-E rh öh u ng dos K ü h l­

w assers v o n 1 6 °.

D ie W asserdam pfspannung bei 5 0 0 ist 9 2 mm QS.

D er T eildruck des Gases w ird dann 7 6 4 ,6 — 92

= 6 7 2 ,6 mm QS und das V olum en des Gas- W asserdam pf-G em isches von 5 0 0

rT 3 2 3 7 6 0 ,0 , „„„ ,

~ 2 7 3 ' 6 7 2 ,6 - ’ C

D er H eizw ert 9 9 3 W E , bezogen auf 0 °, v e r te ilt sich also bei höherer T em peratur auf eine größere A n zah l cbm. In der folgenden Z ahlentafel 1 sind die H eizw erte, die V olum en, die W asserdam pf­

spannungen und die W asserdam pfm engen für Gas von 9 9 3 W E bei 0 0 von 0 bis 5 0 0 zusam m en­

g e ste llt. E s lie g t mm nahe, zur E rreichung d es­

selben E rfolges w ie m it k älterem Gas, bei W in d ­ erhitzern, D am pfkesseln usw. die entsprechend größere Gasmenge in die Feuerung einzuführen, so daß das Produkt aus A n zah l der K ubikm eter mal H eizw ert f. d. cbm dasselbe bleibt. D ie fo l­

genden B erechnungen werden jed och zeigen, daß

der W asserdam pf bei Feuerungen die V erbrennungs-

(3)

2 2 . J u n i 1916. Ueber den E in flu ß des 'W ässerdam plgehaltes in Oasbetrieben. S ta h l und E isen . 599

tem peratur, also den H eizeffek t, und bei A u s­

nutzung der Gase in Gasmaschinen die L eistu n g derselben seh r u n gü n stig beeinflußt.

Z ahlentafel 1.

Koksersparnis von 5 % bedeutet, ist es b e i' der W inderhitzerbeheizung w ichtig, eine m öglichst hohe Verbrennungstem peratur zu erreichen. D iese b e­

rechnet sich nach der Gleichung:

G ew icht der

t Vulumen

bei t* in cbm

Spannung des Wasserdampfes

in m/m QS

Wasserdampf­

gehalt in g/cbm Gas

Heizwert in Wärme-Ein- heiten/ebm

0 ° 1,0 4 ,6 4,9 993

5 ° 1,0 2 0 6,5 6,8 967

1 0 ° 1,043 9 ,2 9,4 947

16» 1,067 12 ,8 12 ,8 926

2 0 ° 1,092 17,5 17,3 904

2 5 ° 1 , 1 2 0 2 3,8 23,1 882

3 0 ° 1,151 31,8 3 0 ,4 860

3 6 ° 1,194 44 ,2 4 1,3 827

4 0 ° 1,228 5 4 ,9 50,7 804

4 6 ° 1,289 75,1 6 8 ,1 767

5 0 ° 1,337 92 8 2,3 738

spoz.

W ärm e Tem p.

G esam t- ,

„ -■ = Verbrennunns-

wTarm em enge * i .

° produkte

Q = G s t

t = 4 G • s

Für 1 0 0 0 cbm Gas, bezogen auf 0 °:und 7 6 0 mm QS, werden die G ew ichtsbestandteile

und »verbrennen zu

kg kg

CO H

co 2

N '

= 300 30 ■

: 100

= 570

1,251 = 0,0 8 9 = 1,966 = 1,255 =

3 7 5 .3 300 2,67 3 0 . 196,6 715

1 ,966 = 5 8 9 ,8 C 02 0 , 8 0 4 = 24,12W dm pf.

196,6 C 02 7 1 5 ,0 N

E s sollen zw ei Gasreinigungsanlagen für ein H ochofenw erk von 1 0 0 0 t K oksverbiauch täglich (2 4 Stunden) einander gegenübergestellt werden, von denen die erste m it statischen Vorkilhlcrn und drehbaren R einigern ausgerüstet Gas von 2 0 ° , die zw eite ohne V orkühler, also nur aus drehbaren R einigern bestehend, Gas von 5 0 0 liefert. In beiden F ällen soll Gas von 1 5 0 0 m it 8 0 g W asser- dam pfgehalt j e cbm gereinigt werden. D ie F risch ­ wassertem peratur betrage 1 8 ° , die W assertem p e­

ratur beim A u stritt 3 4 °, die W assererw ärm ung also 1 6 ° . D ie täglich e Gasm enge (24 Stunden) wird bei 1 0 0 0 t Koksverbrauch

1000 • 4 2 0 0 = 4 2 0 0 0 0 0 cbm , bezogen auf 0 0 und 7 6 0 m m QS

D ie nach der W inderhitzerbeheizung und E r­

zeugung von 7 0 0 t D am pf (24 Stunden) verb lei­

bende Gasm enge soll zum B etrieb von G asgebläsen und Gasdynam om aschinen dienen. D ie Zusammen­

setzung des G ases sei w ie auf S eite 5 9 8 . D a die E rhöhung der H eißw indtem peratur um 1 0 0 ° eine

c o

3 7 5 ,3 • 2 4 4 2 + 2,67

von

1289,6

An 0 sind erforderlich: Für Verbrennung

3 0 0 cbm CO 3 0 0 - 0 , 7 1 5 = 2 1 4 ,5 kg

30 H 3 0 - 0 ,7 1 5 = 2 1 ,4 5 „ Z * . 2 3 5 ,5 k g . -|- 10 % Uoberschuß = 2 5 9 ,5 5 k g , entsprechend 259,5

• 4 ,3 3 = 1123,6 kg L uft m it 1123,6 — 2 5 9 ,5 5 = 865 kg N .

D ie Essengase bestehen aus

5 8 9 ,8 + 196,6 = 7 8 6 ,4 k g C 02 7 1 5 + 864 = 1579,0 „ N

2 3 ,6 = 23,6 „ o

(entsprechend 10 % Luftüberschuß) und W asserdam pf.

D ieser b eträ g t boi Gas von 20» 50 0

durch V erbrennungsluft von 15 0

(halbe Sättigung) kg kg

2 8 8 - 1 1 2 3 ,6 - 0 ,0 1 2 8 - 0 ,5

5,867 5 ,807

273 - 1,293

D urch Vorbronnung des H . . 2 4,12 2 4,12 D urch Gas 1000 - 0 ,0 1 7 3 ■ 1,092 18,995

1 0 0 0 - 0 ,0 8 2 3 - 1 ,3 3 7 110,035

Tao» =

D ie Verbrennungstemperatur wird d ann1):

H Gas von 20 • Luft von 15 • 2 8 7 6 6

4-

12 8 9 ,6 ■ 0 ,2 4 • 20

4-

1123,6 • 0 ,2 4 - 15

48,87 bzw . 140,022 4 9 ,0 140,0

für Gas von 2 0 “

7 8 6 ,4 - 0 ,3 1 4 4 - 1 5 7 9 COa

• 0 ,2 6 5 5 4- N

4- 23,6 0 ,2 3 3 0

T50»

4 9 - 0 ,6 3 2 Wasserdampf

und die Verbrennungstem peratur für Gas von 5 0 ° :

3 7 5 ,3 • 2442 4- 2,67 • 28766 4- 1289,6 ■ 0 ,2 4 ■ 50 4- 1123,6 • 0,2 4 7 8 6 ,4 - 0 ,3 1 4 4 - 1 5 7 9 ^ 0 ,2 6 5 5 4- 1 4 0 ,0 - 0 ,6 3 2 4- 2 3 ,6 - 0 ,2 3 3

15

= 1430 0

1 3 3 0 '

als nebelförm iges W asser in dem ist, so wird die Verbrennungs- K ühlt sich das Gas von 5 0 0 auf dem W eg e zu von 5 0 bis 4 0 0

den W inderhitzern auf 4 0 0 ab, und rechnet man Gas enthalten dam it, daß die D ifferenz des W asserdam pfgehaltes tem peratur

375,3 - 2442 + 2,07 • 28706 + 1289,6 ■ 0.24 ■ 40 + 1123.6 ■ 0,24 • 15 — 1000 (0,0823 ■ 1,337 — 0,0507 ■ 1.230) - 573,5 . 786,4 • 0,314 + 1579 • 0,2055’+ 140 ■ 0,632 + 23,6 ■ 0,233”

T400» =

U nter der Annahme, daß die H älfte des bei der w assers ausgeschieden wurde, stellt sich die V er- A bkühlung von 5 0 auf 4 0 0 gebildeten K ondens- brennungstemperatur auf

Tina 375’3 * 2442 + 2>67 • 28766 + 1289,6 • 0,24 « 40 + 1123,6 • 0.24 • 15 — 0,5 • 1000 (0,0823 * 1,337 — 0,0507 ♦ 1,23) 573 5 _ 0#a "" 786,4 - 0,314 + 1579 • 0,2655 + L^O — 1000 • 0,5 (0,0823 * 1,337 — 0,0507 • 1,23)J • 0,632 + 23,6 . 0,233

x) In der A bhandlung O s a n n , Sfc. u. E . 1909, 14. Ju li, S. 1 064, w aren die spez. W ärm en bei einer M aximal- tein peratu r v o n 1 2 5 0 ° für C 02 = 0 ,300, für Nr. 0 ,2 6 2

W assordam pf = 0,631 u. 0 = 0 ,2 3 1 . D a die M axim al- tem peratur hier bei 1400° lieg t, wurden die spez. W ärm en dem entsprechend um gerechnet.

(4)

6 0 0 S ta h l und E isen . Ueber den E in flu ß des W asscrdam pjgehaltea in Gasbetrieben. 3 6 . Jah rg. Nr. 25.

B e i dem auf 2 0 0 gekühlten Gas dürfte eine A b ­ kühlung auf dem W eg e zum W ind erh itzer w egen der geringen D ifferenz gegen die A ußentem peratur kaum eintreten.

A us dem V ergleich der V erbrennungstem ­ peraturen

T2o° = 1 4 3 0 0 T40°a = 12 9 0 “ Tso’ = 1 3 3 0 ° Tio°b = 13 4 0 °

geh t hervor, daß die th eoretisch e V erbrennungs­

tem peratur des G ases von 2 0 0 1 0 0 0 höher liegt, als die des G ases von 5 0 bzw. 4 0 5.

B esch leu n igte W inderhitzerbeheizung voraus­

g e se tz t, betragen die Strahlungsverluste während der Gasperiode 4 ,7 % . D ie w irklichen V erbrcn- nungstem peraturen w erden dann für G as von

2 0 ° 1 4 3 0 - 0 ,9 5 3 = 1 3 6 3 ° 1 3 6 5 ° 5 0 ° 1 3 3 0 - 0 ,0 5 3 = 1 2 6 7 ° 1 2 6 5 » .

D iese Tem peraturen haben auch die feuerfesten S tein e des W ind erh itzers angenom m en, da diese nach O s a n n 1) am E nde der G asperiode die v o lle T em peratur der F eu ergase erreicht haben.

W ird bei Gas von 5 0 0 m it 1 3 0 0 0 V erbrennungs­

tem peratur die m ittlere H eißw indtem peratur 8 0 0 °, so wird diese bei Gas von 2 0 0 m it 1 4 0 0 0 V er­

brennungstem peratur

1 ^0 0 _ 8 6 0 ° , also 6 0 ° höher liegen.

8 0 0 - 1300

1 0 0 0 ■ 9 9 3 = 22 %

bzw .

8 1 8 4 0 0 0 0 0 9 9 3 - 0 , 7 0 879 7 8 0 0 0 0

1 177 4 0 0 cbm

= 2 2 6 5 5 0 0 cbm . 9 9 3 - 0 , 7 0

F ür die H eißw indtem peratur von 8 6 0 0 sind also 8 8 1 0 0 cbm m ehr aufzuw enden.

B ei einem Gaspreis von 1 ,4 0 J l für 1 0 0 0 cbm Gas k o stet die M ehraufw endung im Jahr

8 8,1 • 1 ,4 - 3 6 0 = 4 4 4 0 0 M .

D ie jäh rlich e Ersparnis an K oks ist bei 6 0 0 T em peraturerhöhung

0 ,0 5 • ~ ■ 1000 • 3 6 0 = 1 0 8 0 0 t.

100

K o stet die T onne K oks frei W erk 1 8 J ( , so beträgt die jäh rlich e Ersparnis bei der W in d - crhitzerbcheizung m it Gas von 2 0 0 gegen Gas von 5 0 0

10 8 0 0 ■ 18 — 4 4 4 0 0 = 150 0 0 0 .11.

D a bei der um 1 0 0 ° höheren V erbrennungs- tem peratur der W ärm eübergang an die W in d ­ erhitzersteine günstiger wird, darf noch m it einem Sinken der E ssenteinperatur gerechnet werden.

B eträ g t d iese Abnahme 5 0 ° , so wird der E sse n ­ verlust

2 4 3 8 ■ 3 0 0 ■ 0 ,2 5 8 • 100

D er W indbedarf bei 1 0 0 0 t Koks verbrauch wird u nter B erü ck sich tigu n g von 10 % V erlu st zw ischen W ind erh itzer und H ochöfen

1 0 0 0 • 1000 ■ 3 + 10 % = 3 3 0 0 0 0 0 cbm tä g lic h (24 st).

D ie für die W inderhitzer n ötige W ärm em enge wird

W in d te m p e ra tu r W B

bei 8 0 0 ° 3 3 0 0 0 0 0 - 0 ,3 1 - 8 0 0 = 8 1 8 4 0 0 0 0 0

8 6 0 ° 3 3 0 0 0 0 0 - 0 , 3 1 - 8 6 0 = 8 7 9 7 8 0 0 0 0

D ie A bgastem peratur betrage in beiden F ä llen 3 5 0 ° .

N ach S eite 5 9 9 ist das G ew icht von 1 0 0 0 cbm Verbrennungsprodukt

bei 2 0 ° 2 4 3 8 kg

„ 5 0 ° 2 5 2 9 „

D ie E ssen verlu ste w erden dem entsprechend

2 4 3 8 - 3 5 0 • 0 ,2 5 6 • 100

1 0 0 0 - 9 9 3 und der G esam tw irkungsgrad 2 2 ,0

D ie für H eißw indtem peratur von 8 6 0 0 forderliche G asm enge wird dann

8 7 9 7 8 0 0 0 0

18,8 %,

1 8,8 = 3 % höher.

er-

= 1 2 1 3 7 0 0 cbm .

2 5 2 9 - 3 6 0 - 0 ,2 5 6 - 1 0 0

bzW‘ --- 1 0 0 0 1 9 9 3 = 2 2 ’8 %-

D ie G esam tstrahlungsverluste betragen bei der beschleunigten W inderhitzerbeheizung 7 ,6 % . D er W irkungsgrad der Feuerung demnach fü r Gas von

2 0 o 100 — (2 2 ,0 + 7,6) = 7 0 ,4 % 5 0 0 100 — (22,8 + 7,6) = 6 9 ,6 % .

Mit R ü ck sich t darauf, daß bei der höheren V erbrennungstem peratur des Gases von 2 0 0 der S trahlungsverlust etw as größer wird, soll in beiden F ällen m it 7 0 % W irkungsgrad gerechnet werden.

D ie für die H eißw indtem peraturen 8 0 0 und 8 6 0 0 erforderlichen Gasm engen w erden dann

b V gl. S t. u. E . 1909, 2 8 . J u li, S. 1147.

9 9 3 - 0 ,7 3

F ür die H eißw indtem peratur von 8 6 0 0 sind dann mehr aufzuw enden

1 2 1 3 7 0 0 — 1 177 4 0 0 = 3 6 3 0 0 obm .

D er jä h rlich e G eld b etrag hierfür wird

3 6 ,3 ■ 1,4 ■ 3 6 0 = 18 2 9 5 M

betragen.

D ie Jahresersparnis bei Gas von 2 0 0 gegen Gas von 5 0 ° wird dann

10 8 0 0 - 1 8 — 18 2 9 5 = 170 0 0 0 .ft

betragen.

D ie für die W inderliitzerbeheizung erforder­

lich e Gasmenge betrug bei 7 3 % W irkungsgrad 1 2 1 3 7 0 0 cbm. F ü r 7 0 0 t D am pferzeugung sind bei einem G asverbrauah von 1,1 cb m /k g 7 7 0 0 0 0 cbm erforderlich. E s bleiben für K rafterzeugung in G asm aschinen

4 2 0 0 0 0 0 — (1 2 1 3 7 0 0 + 7 7 0 0 0 0 ) = 2 2 1 6 300

= 9 2 3 4 5 c b m /s t.

B e i einem W ärm everbrauch von 3 1 0 0 W E f. d. P S e könnten m it diesen 3 0 0 0 0 P S erzeugt w erden. Sind für die G ebläsew indlieferung 5 0 0 0 P S erforderlich, so könnten 2 5 0 0 0 P S an elektrischer E nergie erzeugt w erden. E rreicht man diese L e i­

stungen bei Gas von 2 0 ° m it v ie r G asgebläsen und zehn Gasdynam os, so wird dies bei Gas von 5 0 0 m it der gleich en A nzahl M aschinen und d en ­ selben U m drehungen i. d. min nich t mehr m ög­

lich sein, da sich der auf 0 0 bezogene H eizu’ert

(5)

22 . J u n i 191ö. Oeber den E in flu ß des W aiscrdam pjgehalles in Gasbet) ieben. S ta h l und E isen . 601

auf ein größeres V olum en verteilt, f. d. cbm also kleiner wird. N ach Zahlentafcl 1 ist das V olu­

m en bei 2 0 ° 1 ,0 9 2 und bei 5 0 ° 1 ,3 3 7 cbm.

M it den Gasgeblilsem aschinen könnte die L ei­

stung durch Erhöhung der Umdrehungszahl er­

reicht w erden. W ar die Umdrehungszahl bei Gas von 2 0 ° 8 0 i. d. min, so m ußten bei Gas von 5 0 0

1 337

80 • - = 1 0 0 Umdrehungen gem acht werden bzw. es m üßten, falls der M aschinenlieferant die E rhöhung der Um drehungszahl nicht zuläßt, an ­ sta tt vier Maschinen von j e 1 0 0 fünf Maschinen zu j e 8 0 Um drehungen laufen, d. h. es muß eine w eitere Gasgebläsem aschine zur A ufstellung g e ­ langen.

L eisten 10 Gasdynamos m it Gas von 2 0 0 2 5 0 0 0 P S , so sind bei Gas von 5 0 0 w egen der festliegenden Umdrehungszahl bei D rehstrom ­ zentralen 1 0 '

1,337

1,092

= 12 Maschinen erforderlich.

E s m üssen also eine Gasgebläsemaschine und zw ei Gasdvnamos mehr betrieben w erden, wenn an sta tt Gas von 2 0 0 Gas von 5 0 0 verw endet wird.

D ie jährlichen M ehrkosten für ein G asgebläsc sind nach P o k o r n y 1)

a n V erzinsung und A m ortisation •#

3 0 0 0 0 0 - 0 , 1 7 51 0 0 0

4 M aschinisten 3 6 0 T age zu 5 J l . . . , 7 200 an M e h r z u s a t z w a s s e r ... 600 M ehrverbrauch an Z u s a t z ö l ... 7 700

„ w eiterem Schm ier- und P u t z m a t o r ia l... 900 R eparatur- und R oin igu ngsk osten . . . . 6 700 74 100

D ie jä h i liehen M ehrkosten für zwei Gas- dynam os werden

an V erzinsung und A m o rtisa tio n ,ii

351 0 0 0 - 0 , 1 7 - 2 111 340

8 M aschinisten 360 T age zu 5 Jl . . . 14 400 an M e h r z u s a tz w a ss e r ... 1 800 M ehrverbrauch an Z u s a t z ö l ... 11 7 0 0

„ w eiterem Schm ier- und

P u tzm a te ria l ... 1 680 R eparatur- und R ein igu n gsk osten . . . 12 0 0 0 152 920 zu sam m en M ehrausgaben für zw ei Gas­

d y n a m o s und ein Gasgebläso . . . . 227 0 0 0

Man ersieht daraus, daß es angebracht ist, bevor man zur Erw eiterung einer Gaszentrale sch reitet, zu untersuchen, welche L eistungen die M aschinen aufweisen und ob die Erw eiterung nicht durch ein intensiveres K ühlen der Gase über­

flü ssig wird.

B e i der D am pferzeugung ist es nicht ohne ein ­ geh en d e V ersuche m öglich, zahlenm äßig den U nter­

schied in der V erw endung zwischen Gas von 20 und 5 0 0 nachzuw eisen. Selbstverständlich wird der W ärm eübergang an das Kesselw asser bei Gas von 5 0 0 infolge der geringeren Tem peraturdiffe­

renz zw ischen V erbrennungstem peratur und K essel­

in h alt gerin ger als bei Gas von 2 0 °. D ie Folge

») V gl. S t. u. E . 1 910, 8. Juni, S . 942.

ist ein schlechterer K essel Wirkungsgrad bei höherer A bgastem peratur. B e i w eitgehender Ausnutzung der Abgase in Speisewasser-V orwärm er läß t sich der V erlust zum T eil ausgleichen.

A uf S eite 5 9 9 war die W asserdam pfm enge in den Verbrennungsprodukten fiir 1 0 0 0 cbm Gas für Gas von 2 0 ° 4 9 ,0 kg und für Gas von 5 0 ° 1 4 0 ,0 kg, in letzterem also 1 4 0 ,0 — 4 9 , 0 = 9 1 ,0 k g mehr. B eträ g t die A bgastem peratur hinter den Vorwärmern 2 0 0 so is t der W asserdam pf noch um 1 5 0 0 überhitzt. B ei der Erzeugung von 7 0 0 t Dam pf täglich sind nach Seite 6 0 0 7 7 0 0 0 0 cbm Gas erforderlich. Gegen Gas von 2 0 0 e n ts te h t, durrh die U eberhitzung der D ifferenz von 9 1 ,0 kg W asserdampf um 1 5 0 ° bei einem Gaspreis von 1 ,4 0 J l für 1 0 0 0 cbm und einem K esselw irkungs­

grad von 7 0 % ein jährlicher V erlust von

7 7 0 0 0 0 - 9 1 , 0 . 1 5 0 - 0 , 5 . 3 6 0 . 1 , 4

1 0 0 0 - 9 9 3 - 1 0 0 0 ~

Im V ergleich zu den bedeutenden V erlusten bei der Cowperbeheizung und dem M aschinenbetrieb stünde hiernach der D am pfkesselbetrieb am gün­

stig sten da. In W irk lich k eit w erden auch liier die V erlu ste w esen tlich größer werden. Jeden­

fa lls näh ert sich ein gasgefeuerter D am pfkessel m it niedriger V erbrennungstem peratur des Gas- L uft-G em isches m it dadurch bedingter hoher A b­

gastem peratur am allerw enigsten dem Idealzu­

stande. A uch der K raftverbrauch der R einigungs­

anlage w ird bei Gas von 5 0 ° w esen tlich höher als bei Gas von 2 0 ° . B e tr ä g t der von den V en tila ­ toren zu erzeugende Pressungsunterschied 2 5 0 mm W a ssersä u le, so sind für die auf 0 ° bezogene G as­

m enge von 4 2 0 0 0 0 0 cbm (2 4 Stunden) bei einem W irkungsgrad des V en tila to rs von 0 ,6

Q - h 4 200 0 0 0 • 250

“ 75“ _ 2 4 - 60 - 6 0 - 75 - 0 ,6

erforderlich. D a die 4 2 0 0 0 0 0 cbm Gas von 0 ° nach S eite 5 9 9 bei 2 0 ° das l,0 9 2 f a c h e und bei 5 0 ° das l,3 3 7 f a c h e Volum en haben, so wird der K ra ft­

verbrauch für die Erzeugung des Pressungsunter­

schiedes von 2 5 0 mm

bei Gas v o n 20 0 1,092 • 270 = 2 95 ,0 P S und „ 5 0 ° 1,3 3 7 - 2 7 0 = 3 6 0 ,0 „

m ithin eine D ifferenz v o n 6 5,0 P S.

W ird der G asreinigungsbetrieb m it 2 ,7 5 P fg. f .d . K W st b ela stet, so en tsteh t bei einem W irkungs­

grad des antreibenden M otors von 0 ,8 8 bei Gas von 5 0 ° gegen Gas von 2 0 ° ein jäh rlich er V erlu st von

6 5 - 2 , 7 5 . 2 4 - 3 6 0 = 1 3 0 0 0jc 1,36 ■ 0 ,8 8 • 100

Nach der Z ahlentafel 1 b eträgt der W a sser­

dam pfgehalt je cbm Gas bei 2 0 ° 1 7 ,3 g und bei. 5 0 ° 8 2 ,3 g f. d. cbm Gas. D ie D ifferenz des W asserdam pfgehaltes des Gases von 5 0 ° gegen Gas von 2 0 ° w ird dann -■ (1 ,3 3 7 • 0 ,0 8 2 3

— 1 , 0 9 2 - 0 , 0 1 7 3 ) = 16 0 0 0 kg stündlich. D iese 16 0 0 0 kg W asserdam pf stündlich w erden bei der

N : - = 2 7 0 P S

(6)

6 0 2 S ta h l und E isen . ü eb er den E in flu ß des W asserdam pf geholtes in G asbelrieben. 36. Jah rg. N r. 2 6 .

A bkühlung auf 2 0 ° kondensiert und in das W a sc h ­ w asser übergeführt, also w iedergew onnen, w ahrend dieselben bei G as von 5 0 ° den V erb rau ch sstellen zugeführt, also verloren sind. E s e n tsteh t da­

durch bei einem W a sserp reis von 4 P f. j e cbm ein w eiterer jä h rlich er V erlu st v o n 16 0 0 0 - 2 4

• 3 6 0 • 0 ,0 4 = 5 5 0 0 */$. E in w e ite r e r , seh r ins G ew ich t fallen d er N a ch teil bei V erw endung des G ases von 5 0 ° gegen Gas von 2 0 ° b esteh t.d a rin ,

1 337

daß die G asm cngc das = l,2 2 5 f a c lie V o ­ lum en h at.

D ie R einigungsanlage des G ases von 5 0 ° muß also gegen die G as von 2 0 ° liefern d e A n lage um 2 2 ,5 % größer bem essen w erden.

A b b ildu n g 3. R ein igu n gsan lage.

D er jä h rlich e M ehraufw and bei V erw endung v o n G as von 5 0 ° w ar

für die W inderhitzerbeheizung . . 176 0 0 0 ,, den G asgebläsebctrieb . . . . 74 100

„ G asd yn am ob etrieb . . . . 152 9 2 0

„ D am p fk esselb etrieb . . . . 2 700 ,, „ M ehrkraftvorbrauch v o n

65 P S - ... 13 0 0 0

„ in folge d es M ehrw asserverbrau­

ches v o n 16 0 0 0 k g ... 5 500 4 2 4 0 0 0

d. h ., h a tte man bisher G as von 5 0 “ und kühlt dasselbe auf 2 0 ° herunter, so erh ä lt man einen B ru tto g ew in n von 4 2 4 0 0 0 J i .

E rfahrungsgem äß sind für die A usw aschung des G ichtstaubes für H eizgas 1,3 und für Ma- scliinengas w e ite r e 1 ,5 1 W a sse r j e cbm Gas er­

forderlich. D er W asserverb rau ch der drehbaren R einiger w ird dann

4 2 0 0 0 0 0 - 1 ,3 + 2 2 1 6 3 0 0 • 1,5

2 4 - 60 = 6 cb m /m in

entsprechend einem W a sserverb rau ch von

6

4 2 0 0 OOÖ • 1000 = 2 cbm je 1000 cbm Gas.

2 4 - 60

N ach S eite 5 9 8 b eträ g t der W asserverb rau ch für die G askühlung auf 2 0 ° 5 1 8 4 k g und für Gas von 5 0 ° 2 0 0 0 k g fü r 1 0 0 0 cbm G as. B ei dem R einigungssystem „ W a sch en und K ühlen in einem A p p a ra t“ erfolgt also g le ic h z e itig m it dem A u s­

w aschen des G ich tstau b es in den drehbaren R ei­

nigern m it der h ierzu erforderlichen W a ss e r ­ m enge eine A bkühlung des G ases auf 5 0 ° . D ie A bkühlung auf 2 0 ° m acht die A u fstellu n g von statisch en V orkühlern erforderlich, da die ganze K ü h larb eit bis auf 2 0 ° unm öglich in den dreh­

baren R einigern g e le iste t w erden kann.

N ach S eite 5 9 8 w ird der W a sse r ­ verbrauch für die G askühlung auf 2 0 ° für die in B e tr a c h t gezogene T agesgasm enge von 4 2 0 0 0 0 0 cbm (2 4 Stunden)

4 2 0 0 0 0 0 - 5 1 8 4 .

—. v w —VT—tt.— = 15 c b m /m m . 10 0 0 - 2 4 - 6 0 '

S oll die v o lle L eistu n gsfäh igk eit der A n lage bei m öglich st geringem K raftverb rau ch erreich t w erden, so is t es nach dem oben G e­

sagten erforderlich, daß den dreh­

baren R einigern b ereits auf die v e r la n g te T em peratur gek ü h ltes G as zugeführt w ird.

Zu den für die G askühlung auf 2 0 ° erforderlichen 15 cbm W a sser i. d. m in , die über die V o rk ü h ler -verteilt rieseln , käm en, w ie oben an gegeb en , noch 6 cbm

i. d. min für die A usw aschung

des G ichtstaubes in den drehbaren R einigern hinzu, so daß der G esam tw asserverb rau ch einer R einigungsanlage nach Abb. 3 für eine T a g es­

leistu n g von 4 2 0 0 0 0 0 cbm (2 4 Stunden), bezogen auf 0 ° und 7 6 0 mm QS, bei einer G astem peratur von 1 5 0 ° m it einem W asserd am p fgeh alt von 8 0 g/cbm sich bei ein er E rw ärm ung des W a ssers von 18 auf 3 4 ° auf 15 + 6 = 21 cbm /m in stellen würde. D em gegenüber ste h t bei dem System

„W aschen und K ühlen in einem A p p a r a t“ für dieselben V erh ä ltn isse, nur m it dem U n tersch ied e, daß dieses G as von 5 0 ° lie fe r t, nach obigem ein V erbrauch v o n 6 cbm /m in. F ü r Gas von 2 0 ° also ein M ehrverbrauch von 15 cbm /m in.

W ä h lt man jed o ch die in folgendem noch zu be­

schreibende A n lage, S ystem H ü tten b etrieb , D . R . 1’., so b e tr ä g t die G esam tw asserm enge für G as von 2 0 ° 2 1 — 6 = 15 cbm. G egen Gas von 5 0 ° also nur noch ein U nterschied von 9 cbm /m in.

D a nach S eite 6 0 1 m it der K ühlung der Gase

von 5 0 auf 2 0 ° die R ein igu n gsan lage um 2 2 l/ i %

leistu n g sfä h ig er w ird , die zu r E rreich u n g der

(7)

22. Ju n i 1916, ü eher den E in flu ß des W asserdam pfgehaltes in Gasbetrieben. Stahl und E isen. 603

v o llen L eistu n gsfäh igk eit der A nlage erforderliche E r w e ite r u n g also überflüssig w ird, w ird eine R ei­

nigungsanlage m it statisch en V orkühlern für Gas von 2 0 ° in den A nlage-, R eparatur- und U n ter­

h a ltu n gsk osten nicht teurer werden, als die Gas von 5 0 ° liefernde R einigungsaulage, System

„ W asch en und K ühlen in einem A p p arat“. Von dem B ru tto g ew in n von 4 2 4 0 0 0 Jb w ären also led iglich die Jah resk osten für die Förderung der 9 cbm W a sser i. d. min in Abzug zu bringen.

B e tr ä g t der Strom preis für die elektrisch ange­

triebenen Pum pen 2 ,7 5 P fg . f. d. K W st, so werden die jäh rlich en Strom kosten fü r 9 cbm W asser f. d. min bei einer angenommenen manom etrischen F örderhöhe von 3 2 in, bei einem W irkungsgrad des E lek trom otors von 0 ,8 8 und der Pum pe m it 0 ,7

9 0 0 0 • 32 • 2 ,7 5 • 24 • 360

60 • 75 • 1,36 • 0,7 • 0,88 • 100 — lo M ' E s bleibt also ein jä h rlich er R eingew inn von 4 2 4 0 0 0 — 18 1 5 0 = 4 0 6 0 0 0 Jb. N ach S eite 601 b etragen die A nlagckosten für ein G asgebläsc 3 0 0 0 0 0 Jb und für zw ei G asdynam os 2 • 3 5 1 0 0 0 Jb.

D a s Endergebnis der G egenüberstellung der beiden G asreinigungsanlagen ist also folgen d es: .

E in H ochofenw erk mit einem K oksverbrauch von 1 0 0 0 t in 2 4 Stunden, w elch es bisher mit Gas von 5 0 ° arb eitete, erreicht durch w eitere K ühlung der Gase auf 2 0 ° eine 2 2 ,5 % ige Mehr­

leistu n g der G asreinigungsanlage. D ie E r w e ite ­ rung derselben w ird dadurch überflüssig. H ier­

durch w erden die A nlagek osten fü r die statischen V orkühler m it R ohrleitungen usw . gedeckt.

D ie G asm aschinenanlage w ird um 2 2 ,5 % leistu n gsfäh iger. E s w erden hierdurch die A n ­ lagek osten von ein er G asgebläsem aschine und zw ei Gasdynam om aschinen im B etrage von 1 0 0 0 0 0 0 Jb gespart.

D urch die geringeren A nlagek osten , durch geringeren K oksverbrauch infolge höherer H eiß­

w indtem peratur, durch E rsparnis an Löhnen, Ma­

terialien usw . ergibt sich ein jä h rlich er Gewinn von 4 0 0 0 0 0 Jb.

E s han d elt sich hiernach um ganz b eträcht­

liche W e r te , und es is t durchaus erforderlich, beim E n tw u rf von R einigungsanlagen u nter allen U m ständen eine m öglich st tiefe A bkühlung v o r ­ zusehen.

In dem durchgereelm eten B eisp iel betrug bei 1 0 0 0 t K oksverbrauch (2 4 st) die T a g e sg a s­

m onge 4 2 0 0 .0 0 0 cbm. W erd en hierbei 3 0 0 0 t E r z v e r h ü tte t und b eträ g t die K ok sfeu ch tigk eit 7, die des E rzes 1 1 % , die T em peratur der ange­

sa u g ten L u ft 2 0 ° , die M enge derselben 3 chm /kg K ok s, die L u ftfeu ch tig k eit 6 0 % und der W a sser­

sto ffg eh a lt des G ich tgases 3 %, so w ird sich in dem G ichtgas eine W asserdam pfm enge finden von

1 0 0 0 0 0 0 : 0 ,0 7 + 3 0 0 0 0 0 0 - 0 ,1 1 + 3 0 0 0 0 0 0 • —

• 0 ,0 1 7 3 - 0 ,6 — 4 2 0 0 0 0 0 • 0 ,0 3 ■ 0 ,8 0 4

= 3 3 0 0 7 0 k g . Entsprechend einem W asserdam pf-

, 330 0 7 0 000 0« < i i

g elia lt von - ^ ö ö o o o ' = 8 0 &/<*“ > bezogen auf 0 ° , w ie auf S eite 5 9 8 angenommen.

N ach der V erb ren n u n gsgllich u n g für W a sser­

stoff verbrennt 1 cbm II im G ew icht von 0 ,0 8 9 k g m it einem halben K ubikm eter S au erstoff im G e­

w ich t von 0 , 5 - 1 , 4 3 k g zu einem Kubikm eter W asserdam pf im G ew icht von

0 ,0 8 9 + 0 ,5 • 1 ,43 = 0 ,8 0 4 kg.

In Volum prozenten ausgedrückt, w ürde die W a sser­

dampfmenge von 8 0 g/cbm hiernach

0 ,0 8 0

0 ,8 0 4 ~ ~ 1 0 % betraSen -

B ei B estellu n g einer G asreinigungsanlage g en ü g t hiernach die A ngabe: D er W asserdam pfgehalt b eträgt 10 V olum prozente, bezogen auf das K u­

bikm eter Gas von 0 ° . D ie B erechnung einer G asreinigungsanlage erfordert aber, w ie in V or­

stehendem g e z e ig t, die B enutzung der Dam pf­

tab elle. E s können auch bei dem Operieren mit V olum prozenten leich t Irrtüm er entstehen, da die A ngabe, der W asserdam pfgelialt b eträgt 10 V o ­ lum prozent, nur ein B eg riff ist.

In W irk lich k eit nimmt bei einem G as-W asser- dampf-Gemisch der W asserdam pf denselben Raum ein w ie das Gas, so daß sich 1 cbm bei 0 ° mit W asserdam pf g e s ä ttig te s Gas von 7/16; 6 mm Hg G esam tdruck zusam m ensetzt aus 1 cbm Gas von 7 6 0 mm H g und 1 cbm W asserdam pf von 4 ,6 mm H g. E in zig richtig erscheint daher die A ngabe:

D er W asserdam pfgehalt b eträgt z. B . 8 0 g , b e­

zogen auf das K ubikm eter Gas von 0 °.

D ie eingangs angegebene Erwärm ung des W aschw assers um 1 6 ° bildet natürlich nicht die obere G renze, diese kann bis an den T aupunkt heranreiehen. E s kommt bei der B estim m ung der erforderlichen W asserm enge ganz darauf an, in w iew eit man g leich zeitig m it der G askühlung eine gründliche V orw aschung vornehm en w ill.

D iese ist jed en falls zu r V erm eidung von V er­

schm utzung und baldigen V ersagen s der drehbaren R einiger besonders w ich tig.

W enn in V orstehendem davon ausgegangen w urde, daß die R einigung m it statisch en V or­

kühlern Gas von 2 0 ° und das R einigungssystem

„W aschen und K uhlen in einem A p p arat“ Gas von 5 0 ° liefert, so ll dam it nich t g e sa g t sein, daß die le tz te r e ste ts Gas von 5 0 0 liefern muß.

D er Zweck der A rb eit ist lediglich der, auf die U n w irtsch aftlich k eit einer G asreinigungsanlage aufmerksam zu m achen, bei der die m öglichst tiefe A bkühlung v ern a ch lä ssig t und deren w e se n t­

lich stes Merkmal „W aschen und Kühlen in einem

A p p arat“ ist.

(Schluß

folgt.)

(8)

G04 S ta h l und E isen. D er heutige S ta n d der neueren Schweißverfahren. 3 6. Jahrg. Nr. 25.

A bbildung 4 4 . A zetylen -Sau erstoff-S ch w eiß b ren n er.

sic gegen Erwärm ung zu schützen. E s dürfte dies um so wichtiger sein, als das M ischungsverhältnis der Gase durch die Erwärmung verändert und die Klamme, infolge verringerter Azetylenzufuhr, sauer­

stoffreicher wird. Außerdem wurde durch eingehende Versuche, z. B. von T h o m a 1) , nachgewiesen, daß

') K arbid und A zety len 1911, N o v ., S . 265.

ergibt sich nur eine Temperatur von 1900 bis 2000°

am heißesten P unkt der Flam m e, etw a 10 m m vor der Brennermiindung. D iese Flam m enstelle ist an einer bläulichen Färbung zu erkennen.

1) B erich te d es V ersuchsfeldes für W erk zeu gm aschi­

nen an d er T echnischen H o ch sch u le B erlin, H e ft 2, 1912.

Der heutige Stand der neueren Schweißverfahren. III.

V on S)ipi.=3ing. P- S c h i m p k e in C hem nitz.

(F o rtse tzu n g v o n S eite 5S6.)

^ ^ c h w e i ß b r e n n e r u n d S c h w e iß f l a m m e . Für

^ die W asserstoff-Sauerstoff-Schweißung ist auch heute noch ein einfacher Brenner in Gebrauch, der eine entsprechende Ausbildung des D aniellschen Hahns darstellt. Abb. 42 zeigt die Ausführung dos Drägerwerks Lübeck. Von den Kanälen a und b treten die beiden Gase durch feine Oeffnungen in den Misch- rauin e und gehen w eiter zur auswechselbaren Brennerspitze.

Der erste brauchbare A z e ty ­ len-Sauerstoff-Brenner wurde von F o u c h c ausgebil­

det. Er ist in der in Abi). 43 dargestell­

ten Form (A utogen­

werke, Berlin) oder in ähnlicher Ausfüh­

rung heute noch viel­

fach in Gebrauch. D er Sauer­

stoff ström t aus dem Rohr A aus, saugt das aus der Rohr­

leitung C kommende, niedrigge­

spannte A zetylen injektorartig an und m ischt sich m it ihm in der Mischkammer B . Die langen, engen Röhren C (1 bis 3 mm Durchmesser, 1 m Länge) sollen einen Schutz gegen das Zurückschlagen der Flam m e in

A b bildung 4 2 .

die A zetylcnleitung bilden, be-

W asseraioff-S au erstoff-

aber zugleich eine nicht

die Entfernung e für die Injektorwirkung von aus­

schlaggebender Bedeutung ist. E ine Verschiebung der D üsenspitze um ]/z mm ergab z. B. bei gleich- bleibendem Sauerstoffverbrauch von 450 1 stündlich nur 226 1 gegenüber 535 1 stündlich angesaugtem Aze­

tylen vorher. B ei der Brennerherstellung w ird die richtige D üsenlage m eist durch ausführliche Brenn­

versuche bestim m t. Außer den beiden angeführten gib t es noch eine große Anzahl brauchbarer A zetylen­

brenner. S ie ergeben teilw eise ganz verschiedene Flammengrößen und -hitzen, sind also nicht alle von gleichem Wert, W issenschaftliche Untersuchungen über Schweißbrenner sind in letzter Zeit von L u d -

A b bildung 4 3 . F oüeho-B ren ner für A zety len -S a u er sto ff.

w ig im Versuchsfeld für W erkzeug­

maschinen an der Technischen H och­

schule in B erlin gem acht worden1) und haben zur Klärung der Frage der richtigen Brennerkonstruktion beigetragen.

U m ein Zurückschlagen der Schweißflamme in den Brenner zu verhindern, is t es zweckmäßig, die Ziind- geschwündigkeit des Gasgemisches hcrabzusetzen.

Schw eißbrenner.

erwünschte Drosselung der A zety­

lenzufuhr. D a zum Schutz gegen Explosion stets die W asservorlage vorgesehen ist, so sind bei dem in Abb. 44 schem atisch dargestellten, von der Firm a E. Schneider, Chemnitz, gebauten Brenner diese engen Röhren weggelassen. Ferner ist die Mischdüse m w eit nach hinten verlegt, um

Außerdem ist. es erwünscht, jede oxydierende W ir­

kung der Flam m e zu verhindern. Beides wird dadurch erreicht , daß m an das M ischungsverhältnis der Gase nicht der vollkom m enen Verbrennung entsprechend w ählt, sondern einen Ueberschuß an brennbarem Gas einführt, W asserstoff und Sauerstoff verbrennen nach der Gleichung: 2 H + O = H 2 O zu Wasser­

dampf. D as praktisch erprobte V erhältnis Wasser­

stoff zu Sauerstoff is t demgegenüber 4 : 1 bis 5 : 1 .

Infolge dieses W asserstoff Überschusses und der durch

D issoziation des Wasserdampfs verbrauchten Wärme

(9)

2 2 . J u n i 1 9 1 6 . D er heutige S ta n d der neueren Schweißverfahren. S ta h l und E isen . 605

Zur vollständigen Verbrennung von Azetylen sind nach der Gleichung: C2 II, + 5 0 = 2 C 02 + H 20 2,5 cbm Sauerstoff erforderlich oder 0,4 Teile A zetylen auf 1 T eil Sauerstoff. D a man praktisch aber wieder m it Azetylenüberschuß arbeiten muß, kann m an nach A m ö d e o annehmcn1), daß die Ver­

brennung sich in der Flamm e zunächst nach der Gleichung: C2 H 2 + 2 0 = 2 CO + FI» vollzieht. Der

A bbildung 45.

F orm en der A zetylen-Saucrstoff-Schw eißf lam m e.

zur weiteren Verbrennung erforderliche Sauerstoff wird dann der umgebenden Luft entzogen, und man erhält: 2 CO + H , + 3 0 = 2 C 0 2 + H 2 0 . Nach diesen Gleichungen ist das.günstigste Verhältnis von A zetylen zu Sauerstoff im Schweißbrenner 1 :1, was auch durch die vorher erwähnten Versuche von Lud­

w ig bestätigt wird. In der Praxis braucht ein Brenner jetzt etwa 0,7 Teile A zetylen auf 1 T eil Sauerstoff, diesen Untersuchungen gegenüber

also noch zu v iel Sauerstoff. D ie A zetylen - Sauerstoff - Flamm e hat nach Ludwig eine Temperatur von 3000 bis 4000 °, nach Versuchen des D eutschen Azetylenvereins 3050 bis 4000°, ist also bedeutend heißer als die Wasserstoffflamme. D ie richtige E instellung der Azetylenflamm e am Schweißbrenner bietet keine Schwie­

rigkeiten (s. Abb. 45). Man sieht stets einen hellen Kern (bei 50 % C2 II2, 50 % O). D ies ist die Stelle der Dissoziation von Azetylen und dam it der höchsten Temperatur.

Außerdem ist ein großer, dunklerer Mantel vorhanden. B ei einer gerin­

gen Aenderung des Mischungsver­

hältnisses, z. B. 1,5 und 3,3 % Azetylenüberschuß, wird die weiße, helleuchtende Flamm e bedeutend größer. In W irklichkeit bleibt der frühere heiße Flam m enkern, das überschüssige Azetylen verbrennt nur im Luftsauerstoff in heller

Flamm e. Bei Sauerstoffüberschuß (z. B. 61,2% 0 ) schnürt sich der w eiße Flammcnkern hinter der Brennermündung ein und wird kürzer.

E s sei hier noch darauf hingewiesen, daß auch die Funkenprobe bei allen Flammenschweißungen zur Beurteilung der Flamm e herangezogen werden kann. B ei Sauerstoffüberschuß zerstieben die beim Schweißen abspringenden Funken sternartig, bei richtiger Flammeneinstellung behalten sie Kugelform.

') R e v u e d e la Souduro autogene 1910, S ep t., S. 1S5.

D ie Schweißbrenner werden, den Matcrialstärken entsprechend, m eist in etwa 6 bis 10 verschiedenen Größen hergestellt, Azetylenbrenncr für Material­

stärken von 3/10 bis über 40 mm (ausnahmsweise). E in Auswechseln der Ausströmdüse allein zum Arbeiten m it verschiedenen Blechstärken genügt nicht. Es müssen auch Blasrohr und Saugdiise, also fast der ganze Brenner, ausgewechselt werden. Als Norm wird angenommen, daß der stündliche Azetylenver­

brauch eines Brenners je mm Blcchstärkc etwa 75 1 beträgt. Hiernach sind die verschiedenen Schweiß­

brennergrößen festgelegt.

S c h w e iß u n g m it g e lö s t e m A z e t y le n . Dem Azetylcn-Nicderdruckverfahren am nächsten steht die Azetylen-Hochdruckschweißung, das Arbeiten m it gelöstem Azetylen (Acétylène dissous, D issous­

gas, auch Autogas genannt), das seit längerer Zeit schon in der Haus- und Wagenbeleuchtung, neuerdings aber erst in der Schweißtechnik größere Anwendung findet.

Unter einem Druck von mehr als 2 at nim mt Aze­

tylen explosive Eigenschaften an. Um es komprimiert in Flaschen verwenden zu können, ging man zunächst dazu über, Azetylen in Azeton (CIT3 . CO . C H 3, aus Ilolzkalk gewonnen) aufzulösen. 1 1 Azeton löst

geschaffen, daß man die Flaschen m it einer porösen, das Azeton aufsaugenden Masse anfüllt, die die Fort­

pflanzung einer Explosion verhindert. Deutsche Dissousgasfabriken liegen zurzeit in Döse bei Cux­

haven, Reisholz bei Düsseldorf, Friedrichshafen, Bor- sigwaldc bei Berlin und R ottluff bei Chemnitz.

Die Anlage der jetzt in Betrieb kommenden1)

„Sächsischen Gesellschaft für Kohlenwasserstoffe in Chemnitz“ zeigt Abb. 46. D as Azetylen wird in den

l ) Seit Juli 1914 in Betrieb.

78 s r ,s % c z /Vz '7°r 'n a /

A bbildung 46.

A n lage zur E rzeugung v o n gelöstem A zetylen.

praktisch 241 Azetylen. D ie Lösungsfähigkeit wächst proportional dem Druck, so daß bei 15 at (höchster in Deutschland zugelasse­

ner Druck) 11 Azeton 3601 Azetylen aufnehmen kann.

Wenn nun auch diese Lö­

sung wesentlich weniger explosiv ist, so wird die genügende Sicherheit ge­

gen Explosion erst dadurch

(10)

6 0 6 S ta h l und E isen . D er heutige S ta n d der neueren Schw eißverfahren. 3 6. Jahrg. N r. 25.

Entw icklern a erzeugt, geht durch den Wäscher b zum Gasbehälter e, dann durch die R einiger f und Trockner g zum Gasmesser h, von diesem durch einen Stoßfänger i (Ausgleich der durch das Ansaugen im Kompressor hervorgerufenen Druckschwankungen) zum Trockenturm k. In den Kompressoren 1 wird cs dann auf 15 at Druck gebracht und nach dem Durch­

strömen der Separatoren m (Oelabscheider) den Flaschen zugeführt, die auf den Rampen n und o stehen. Zum A ntrieb der Kompressoren dient der Elektrom otor p m it Kupplungen q. N ach der Füllung läß t m an die Flaschen liegen, w eil der Druck infolge des langsamen Lösens von A zetylen in A zeton zurückgeht, und füllt dann noch ein- oder zw eim al nach. D ie Flaschen sind in derselben Fabrik vorher m it einer porösen Masse gefüllt, die Fabrikgeheim nis ist, vielfach aber aus H olzkohle, verm ischt m it zementbildenden Substan­

zen (Kieselgur) und Wasser, besteht. Sie wird zu einem Brei angerührt, dann in die Flasche gebracht und getrocknet. In Am erika hat die Herstellung ge­

lösten Azetylens schon einen viel größeren Umfang angenommen als in Deutschland. Man verw endet dort als porösen Stoff eine Asbestm asse. E ine be­

triebsfertige Stahlflasche von z. B. 50 1 W asserinhalt

A iefj/en

A b bildung 4 7 . S ch em a tisch e Skizze ein es B renners für g e lö ste s A z ety len .

nim m t bei 15 at und 17,5° Temperatur 66001 Azetylen auf, also ebensoviel w ie die m it hochkoinprimiertem W asserstoff oder Sauerstoff gefüllten Flaschen. Sie enthält dann dem Volumen nach 4 0 % A zeton, 22,5 % A zetylen und 12,5 % freien Raum.

D ie Flasche m it gelöstem A zetylen kann nun an beliebiger S telle m it der Sauerstoffflasche zusammen zum Schweißen Verwendung finden. E in Reduzier­

ven til verm indert wieder den Druck des aus dem Azeton aufsteigenden A zetylens auf 0,2 bis 2 at, je nach der Brennergröße, eine W asservorlage ist über­

flüssig. A zetylen und Sauerstoff werden dann einem Brenner zugeführt, der z. B. nach Art des in Abb. 47 schem atisch dargestellten (Autogenwerke, Berlin) aus- gebildet sein kann. D as A zetylen wird noch durch eine poröse Masse a geführt, um einen Flammenrück­

schlag zu vermeiden. D er Sauerstoff tr itt rings um die A zetylendüse b ein. D iese Anordnung ist nicht unbedingt notwendig. E infache W asserstoff- und Azetylenbrenner können auch benutzt werden. B is­

her wurde die Mischung der Gase bei Verwendung gelösten A zetylens als besser hingestellt, w eil man allgem ein einen geringeren A zetylen- und Sauerstoff­

verbrauch als beim Niederdruck-Azetylen fand. E s kann dies aber z. B . auch an der größeren R einheit und dem gleichm äßigeren und höheren H eizwert des Dissousgases liegen. Genauere Versuche hierüber liegen noch nicht vor.

Der V orteil des gelösten A zetylens gegenüber dem Niederdruck-Azetylen besteht vor allem in der größe­

ren R einheit des im großen hergestcllten Gases, in der größeren Bew eglichkeit der Apparatur, in der vollen Verwendungsfreiheit in W ohn- und Arbeits­

räumen, ein N achteil wohl nur in den zurzeit noch w esentlich höheren Preisen (s. spätere Angabe).

D ie B e n z o ls c h w e iß u n g . Sie ist unter dem Namen „Oxy-Benz-Sehweißverfahren“ vor einigen Jahren von den Autogenwerken, Berlin, eingeführt worden. D as flüssige Benzol (C8 H„) wird erst am Schweißbrenner vergast und bildet dann m it Sauer­

stoff die Stichflam me. Abb. 48 zeigt zunächst sche­

m atisch einen vollständigen Oxy-Benz-Schweißappa- rat. D er zum Schweißen erforderliche Sauerstoff

wird aus der Sauerstoffflasche A nach Oeffnen des Verscldußventils B und E instellen des Reduzier­

ventils C auf 3 at durch den Gummischlauch n dem Schweißbrenner J zugeführt. Außerdem geht eine zw eite Sauerstoffleitung, die bei D drosselbar und als Metallrohr um den Gummischlauch n gew ickelt ist, zum Benzolbehälter E , der oben einen Verteilungs­

körper m it den Absperrventilen F t und F , besitzt.

Der Sauerstoff drückt nun das Benzol in die Leitung g und durch die Benzolvorlage H (Sicherung gegen Flammenrückschlag) nach dem Schweißbrenner. D as Benzolrohr is t wieder um den Sauerstoffschlauch n gewickelt. An dem Brenner, der die ältere Ausfüh­

rungsform zeigt, wird bei der Inbetriebsetzung die Vergaserschlange IC auf einer m it Spiritus geheizten Anwärmevorrichtung fünf Minuten lang erhitzt. Dar­

auf entzündet man die Verdampferflamme 0 , die

Cytaty

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