DIE BAUTECHNIK
11. Jahrgang BERLIN, 21. Juli 1933 Heft 31
G erate und M aschinen zum Bau und zur U nterhaltung leich ter Strafien.
a i i c R ech te v o r b e h a ite n . Von D ipl.-Ing. H an s B iihr, Efilingen (Neckar).
N eben der durch die fortw ahrende Z unahm e des V erkehrs von Personen- und Lastkraftfahrzeugen auf den Landstrafien bedingten E rw eiterung und V erbesserung der besteh en d en V erkehrslinien ist die N euanlage von V erbindungsw egen, die die B ew ohner von abseits der H auptverkehrslinien liegenden O rtschaften an jen e und dam it auch an den erw eiterten W irtschaftsverkehr anschliefien, mit eine H auptaufgabe der W egebau-B ehórden.
G erade diese V erbindungs- und A nschluflstrafien sind w ichtig fiir die V olksw irtschaft, da sie dem E rzeuger von L ebensm itteln gestatten, seine W are vortei!haft un d rasch, wom óglich unter B enutzung von Kraft- fahrzeugen, auf den M arkt zu bringen, anderseits aber auch die in der Stadt eingekauften, zur H ofbew irtschaftung erforderlichen W aren schnell nach H ause zu bringen. Jc rascher sich dieser V erkehr zw ischen der E rzeugungsstatte und dem M arkt abw ickeln lafit, desto w irtscbaftlicher ist er, da die hierbei eingesparte T ransportzeit der rein landw irtschaft- lichen A rbeitszeit fur die Erzeugung zugute kom m t. G rundbedingung fflr einen w irtschaftlich vorteilhaften V erkehr zw ischen E rzeuger und M arkt, w obei nicht n u r T ransportzeit dingespart wird, sondern auch die eingesetzten G espanne und F ahrzeuge m óglichst geschont w erden, sind jedoch gute, w enn auch einfache StraBen, die ab er standig in gutem Z ustande erhalten w erden m iissen, da von ihrem Z ustande die L eistungen der G espanne stark abhangen.
D iese V erbindungsw ege sind in m óglichst einfacher Bauw eise aus- zufflhren, da einerseits ihre B elastung durch den V erkehr b ed eu te n d geringer ist ais die der H auptw ege, anderseits ihre H erstellung auch nicht mit zu h ohen K osten verbunden sein darf. D eshalb kom m en hier nur gering befestigte Straflen, sogenannte E rdw ege oder einfache M akadam - strafien, in Betracht. W enn derartige StraBen richtig angelegt sind und system atisch u nterhalten w erden, so kónnen sie, w ie d ie Erfahrungen in den V. St. A. bew eisen, das ganze Ja h r hindurch bei m ittlerem V erkehr in gutem Z ustande erhalten und spater, w enn die M ittel hierfflr vor- handen sind, durch O berflachenbehandlung verbessert w erden. Da die E rdw ege aber v lel m ehr ais alle anderen StraBen gegen das ^ in d rin g e n von W asser in die D ecke geschiitzt w erden m iissen, um eine vorzeitige Zerstórung der D ecke zu yerm eiden, soli das Q uergefalle etw a 1 : 12 bis 1 : 2 0 betragen. D er gleiche G rundsatz gilt aufch fflr die M akadam - strafien, und zw ar sow ohl fflr die einfachen, w assergebundenen .Decken, wie auch fflr die, bei denen ein Strafienól das B indem ittel fiir das M ineralgerflst b ild et.
E rdw ege und M akadam strafien lassen sich en tw ed er m ittels Maschinen od er durch m enschliche A rbeitskrafte herstellen. Wie Prof. ®r.=3ng. F o e d i s c h vorschl3gt, liefle sich sogar die Einrichtung des Freiw illlgen A rbeitsdienstes hierfflr heranzlehen. H andelt es sich jedoch um grófiere A rbeiten, so mufi d ie A rbeit, w enn sie wirtschaftlich sein soli, m ittels M aschinen besorgt w erden, und dazu eignen sich, wie die Erfahrungen in den V. St. A. — und neuerdings auch in RuBland — bew eisen, die in den V. St. A. entw ickelten G r a d e r . D er G rader ist nicht allein zur H erstellung des StraBenkórpers von Erdw egen und M akadam strafien g eeignet, sondern er besorgt auch die H erstellung der zur E ntw asserung dieser Strafien so nótigen G raben langs der Strafle sowie die A nlage von B óschungen bei Einschnitten. Auch zur U nter
haltung der V erbindungs- und H auptstraflen lafit slch dieses G erat m it gutem Erfolge verw enden.
N eben dem G rader eignen sich zur N euanlage von einfachen StraBen auch die in den V. St. A. entw ickelten S c h l e p p - u nd R a d s c h a u f e l n und zur einfachen U nterhaltung die einfache S c h l e p p e g g e .
1. D er G rad er.
Bei den G radem sind drei G rundform en zu unterscheiden: d er von einem R aupenschlepper oder von Pferden gezogene S c h l e p p g r a d e r , der zur N euanlage von Erdw egen in Frage kom m t, ferner der selbst- fahrende od er M o t o r g r a d e r , der hauptsachlich zur U n terh altu n g von StraBen und zur N euanlage von M akadam strafien v erw endet w ird, und schliefilich der A u f l a d e r g r a d e r .
Der S c h l e p p g r a d e r (A b b .l) stellt eine m aschinentechnische W eiter- entw icklung des Pftuges dar. W ie b ei diesem G erat ist auch beim G rader der elgentliche A rbeitskórper eine dem A rbeitszw eck entsprechend ge- form te Schneidschar, dereń Lange je nach der GrOfie der ganzen M aschine
zwischen 2,4 bis 4,8 m schw ankt. Um bei A bnutzung d er Schneid
schar u n ter den Einfliissen der A rbeit nicht jed esm al die ganze Schar erneuern zu m iissen, ist sie zw eiteilig ausgefiihrt und b e ste h t aus einem gebogenen Streifblech, an dem die eigentliche Schneide befestigt ist, die im Bedarfsfalle Ieicht abgenom m en und durch eine andere ersetzt w erden kann. Die Schneidschar ist im M aschinenhauptrahm en in einem eigenen, aus W alzprofilen h ergestellten Rahmen gelagert, der ais D rehkreis m it einem Zahnkranz ausgebildet ist und im M aschinenhauptrahm en hangt.
Auf diese W eise ist es m óglich, einerseits die Schneidschar u n ter jedem beliebigen W inkel zur Strafienachse einstellen zu kónnen, anderseits aber durch H eben oder Senken des Schneidscharrahm ens im M aschinenhaupt-
1 S c h n e id s c h a r. 2 S c h n e ld s c h a r-R a h tn e n . 3 M a sc h ln e n -H a u p tra h m e n . 4 B e d le n u n g sh a n d rfid e r.
5 F u h r e rs ta n d .
A bb. 1. Schleppgrader in Seitenansicht.
rahm en die Schneidschar ln der H óhe zu verstellen und dam it die Schnitt- tiefe b elleb ig den A rbeitserfordernissen anzupassen. AuBerdem kann noch d er ganze Schneldscharrahm en geschw enkt und so w eit aus dem H auptrahm en herau sg ed reh t w erden, daB B óschungen bis zu 6 0 ° N eigung von d er M aschine geschnltten w erden kónnen (Abb. 2 u. 3). Um diese verschiedenen, fflr die A rbeit erforderlichen B ew egungen ausfuhren zu konnen, ist der Schneldscharrahm en im M aschinenhauptrahm en m ittels D reipunktaufhangung gelagert, w obei er sich einerseits u n ter Zw ischen
schaltung eines Tragerstuckes und eines K reuzgelenkes auf den V order- teil des H autrahm ens abstiitzt, anderseits durch die L enker und A rm e, die die H óhenverstellung und das A usschw enken der Schar erm óglichen, gelenkig m it dem H auptrahm en verbunden ist. Die einzelnen zu r Ver- stellung der Schar notw endigen B ew egungen w erden von dem iiber der H interachse im M aschinenhauptrahm en geleg en en F uhrerstand eingeleitet, u nd unter Zw ischenschaltung von Schneckengetrieben, G estangen und mit K ugelgelenken entsprechend ausgebildeten Lenkern und Arm en dem Schneldscharrahm en m itgeteilt. Ais Zugfedern ausg eb ild ete kraftige Schraubenfedern erlelchtern die A rbeit, indem sie das G ew icht des Schneidscharrahm ens ausgleichen, so dafi nur die A rbeit fflr das Ver- stellen zu leisten ist.
D er M aschinenhauptrahm en b e ste h t aus zw ei L angsw alztragern, die durch Q uerversteifungen so m iteinander verbunden sind, dafi Vef- w indungen des Rahm ens u n te r den A rbeitsbelastungen ausgeschlossen sind. Vorn stfltzt slch d er H auptrahm en unter Zw ischenschaltung eines V ordergestells, das eine allseitige E instellung zum A usgleich der Un- eb en h eiten der Fahrbahn g e sta tte t und zugleich, wie erw ahnt, die Lagerung des Schneidscharrahm ens bildet, auf die V orderachse und hinten durch L agerung auf die H interachse ab.
Die Radzapfen sind nicht fest m it den Achsen v erbunden, sondern kónnen, fiir die V order- u nd H interachse getren n t, in beliebiger Lage schrag zur Senkrechten ein g estellt w erden. D iese Schragstellung der Rader ist w ichtig fflr das A rbeiten des G raders und lafit sich vom F uhrer
stand aus durch G estange m it K reuzgelenken unter Z w ischenschaltung von Z ahnradern, Z ahnsegm enten und L enkern erreichen. Die neigbaren Rader g estatten dem Fflhrer, durch passende E instellung ihres N eigungs- w inkels den Schub des abgehobenen M aterials durch das G ew icht des G raders auszugleichen und som it ein A brutschen der M aschine aus ihrer A rbeitsrichtung zu verhindern.
Die H interachse kann ais G anzes nach d er Seite qu er zur M aschinen- langsachse verschoben w erden (Abb. 4). H ierdurch ist es m óglich, bel gleichzeitiger N eigung der Rader und H erausschw enken des Schneidschar-
432 DIE BAUTECHNIK
B i i h r , G erate und Maschinen zum Bau und zur Unterhaltung leichter Strafien F a c h s c h rift f. d . g e s . B a u ln g e n le u rw e sen
Abb. 3. Schleppgrader von hinten gesehen.
D er S c h u e ld s c h a r-R a h m e n I s t zum S c h n e ld e n e in e r B 5 s c h u n g a u s g e s c h w e n k t, u n d d ie H ln terrU d e r s in d
z u r A u fn a h m e d e s S c h u b e s sc h rflg g e s te llt.
Abb. 4.
Schleppgrader von hinten gesehen.
D ie H ln te ra c h se I s t n a c h d e r S e ite v e rs c h o b e n .
Abb. 2. Schleppgrader von vorne gesehen. rahm ens aus dem
D e r S c h n c ld sc h a r-R a h m e n I s t z u m S c h n e ld e n e in e r B o sc h u n g H a u p t r a h m e n B ó S C h u n -
nusReschwenkt. 0^ ne w eiteres an-
zuschnetden, Auch kann beim Schneiden von G raben ein H interrad der M aschine auf d er ebenen O berfiache der Strafie laufen, w ahrend das andere im G rabengrunde lauft.
Der iiber d er H interachse angeordnete F iihrerstand g e sta tte t einerseits dem B edienungsm ann freie O bersicht iiber die ganze M aschine und auf die A rbeitsstrecke, anderseits durch iibersichtliche und handliche A nordnung aller B edienungsrader je d e gew iinschte E instellung der Schnittiefe und des Schnittw inkels d er Schar, sow ie das A usschw enken des Schneidschar- rahm ens, das E instellen der R adnelgung der V order- und H interrader, das V erschieben der H interachse und die Lenkung des G raders. Falls der G rader mit einem AufrelBer versehen ist (Abb. 5), kann auch dieser vom F iihrerstand aus in seiner A rbeitstiefe eingestellt w erden.
sachlich zu U nterhaltungsarbeiten verw en d et w erden, sind sie leichter geb au t ais die Schleppgrader. In der A usfiihrung und d er Lagerung der Schneidschar gleichen sie zw ar den Schleppgradern, doch ist w ie bei Zug- m aschinen ihre V orderachse ais reine Lenkachse ausgebildet, und die H interachse des ais A ntrieb dien en d en M otorschleppers b ild et zugleich die G raderhinterachse. Der M aschinenhauptrahm en b e ste h t aus kraftigen Langstragern, die durch Q uerverstelfungen m iteinander v erbunden sind und zugleich neben der Lagerung des Schneidscharrahm ens die A bstiitzung des R ahm ens d er A ntriebm aschine b ilden. Je nach der GrOBe des G raders kann die H interachse cntw eder ais Einfach- oder ais D oppelachsantrieb mit gum m ibereiften R adem od er ais R aupenbandantrieb ausgefuhrt w erden.
Die Lenkung des F ahrzeuges und die E instellung des Schneidw inkels und der A rbeitstiefe der Schar geschehen vom Fiihrerstande aus durch D rehen von H andradern, die iiber den zur B edienung d er A ntriebm aschine notw endigen H ebeln angeordnet sind. In den m eisten Fallen sind die M otorgrader m it einem AufreiBer verseh en , der zw ischen der Schneidschar
Abb. 5. Schleppgrader m it AufreiBer.
Die V erbindung des G raders mit seinem Schlepper g eschieht entw eder durch die am G radervorderteil angebrachte Zugdeichsel, oder zwischen b eid e F ahrzeuge w ird ein Z ugseil eingeschaitet. In beiden Fallen kann durch geeig n ete Lenkung des G raders erreicht w erden, daB dieser nicht spurt, sondern schrag hinter seinem Schlepper fahrt. Dies ist besonders beim Schneiden von G raben wichtig, w eil dadurch verm ieden w ird, daB der schw ere Schlepper auf der N eigung des frlsch geschnittenen G rabens fahren muB. Ais Schlepper fur G rader dienen hauptsachlich R aupenschlepper von 30 bis 60 PSe Leistung und ein er A rbeitsgeschw lndigkeit von 3 bis 6 km /Std. Fflr lelchtere G rader, die a b e r hauptsachlich zur U nterhaltung von Strafien dienen, kom m t auch Pferdebespannung m it 2 bis 8 Pferden In Betracht.
Die A r b e i t s w e l s e des Schleppgraders ist bei der N euanlage eines Erdw eges folgende: N achdem die Llnienfiihrung der Strafie genau festg eleg t und abgesteckt ist, b eg in n t d er G rader seine A rbeit am Rande d er StraBe. D er erste Schnitt der Schar wird u n ter einem ziem llch scharfen Schneidw inkel in gleichm aBiger Tiefe parallel zur StraBeniangs- achse gezogen. Im zw eiten A rbeitsgang w ird die Schneidschar gesenkt und schlef gestellt, und zw ar derart, dafi nur eine Ecke — und zw ar die aufienliegende — den Boden fafit und durch die Scharneigung von etw a 6 0 ° zur StraBenachse das abgeschnittene M ateriał gegen die StraBenm itte zu trim m t. Bei den folgenden A rbeitsgangen w ird die Schneidschar im m er tiefer g esenkt mit der einen Ecke, w obei das ganze F ahrzeug bei jedem G ang etw as nach d er StraBenm itte hinruckt, so dafi nach etw a fflnf Fahrten auf je d e r Strafienseite d er G raben fertig ist, da die Fahrten beiderseits d er StraBenachse gleichm afiig ausgefuhrt w erden. Das bei dieser A rbeit gew onnene Erdreich w ird nach d er StraBenm itte getrim m t und mufi nun in gleichm afiigen F ahrten fiber die ganze Strafienoberfiache verteilt und ein g eeb n et w erden, w ie es der geforderte S trafienąuerschnitt vorschreibt (Abb. 6).
Der M o t o r g r a d e r (Abb. 7) stellt eine V erbindung dar zw ischen
einem M otorschlepper und einem G rader. Da d iese M aschinen haupt- Abb. 7. Motorgrader mit Aufreifier.
und der V orderachse eingebaut ist und so hoch g ehoben w erden kann, dafi er beim A rbeiten d er Schneidschar nicht stOrt. Diese G rader haben eine M otorstarke von 15 bis 25 PS und m eist vier v erschiedene G e- schw indigkeiten von 2,7 bis 6 km /Std.
Das H auptarbeitsgebiet der M otorgrader ist die U nterhaltung von leichten StraBen, w obei d ie u n ter den E inw lrkungen des V erkehrs ent- stan d en en U nebenbeiten w ieder ein g eeb n et w erden m iissen. D aneben spielt ab er auch die U nterhaltung von StraBen m it festen Decken und die B eseitigung des Schnees von d er Strafienfahrbahn eine grofie Rolle.
G erade in Schw eden w urden auf diesem G ebiete gute Erfolge erzielt.
D urch passende H O henelnstellung d er Schneidschar kann en tw ed er die ganze auf der Strafie liegende Schneeschicht w eggeraum t w erden, oder es w ird nur eine Bahn gezogen, d ie noch eine gew isse S chneem asse auf d er Strafie liegen lafit, w odurch die D ecke m ehr g eg en die Schadigungen durch das standige A uftauen und W iedergefrieren geschfltzt sein soli.
Eine besondere G ruppe von G radem bilden die A u f l a d e r g r a d e r (Abb. 8), die m an ab er nicht m ehr zu den reinen W egebaum aschinen
D ie Z a h len / b is 5 b e d e u te n d ie e in z e ln e n S c h n lttc z u r H e rste llu n g : d e s G ra b e n s liln gs d e r S tra fle . P u n k t B — P u n k t A O be rh O h u n g d e r n e u e n S traflen o b erflfich e iib e r d e n frd h e rc n B oden.
F O b e rflflc h e d e r fe rtlg e n S tra fle n a c h A b g le lc h e n m it d em G ra d e r.
Abb. 6. A rbeitsw else des S chleppgraders beim N eubau eines Erdw eges.
J a h r g a n g l l H e ft 31
2 1 . J u li 1933 B i i h r , Gerate und Maschinen zum Bau und zur Unterh altu ng leichter Strafien 4 3 3
A bb. 11. Radschaufel.
D as B ild z e ig t, dnQ d ie S c lia u fe lsc h n e id e a u s w e c h s e lb n r Ist.
1 H a n d g rlffe . 2 Z u g v o rrIc h tu n g . 3 V e rsc h le lC stu c k e .
A bb. 9. Schleppschaufel.
Abb. 12.
rechnen darf, sondern ylclm ehr zu den M aschinen fur E rdbew egung zahlen mufi. D iese M aschinen w erden hauptsachlich dort verw endet, wo bei Strafienbauten in w elligem G eiande A uffiillungs- und A btragungs- arbelten grOfieren Stils zu leisten sind, weil sich bei kleineren A rbeiten der E insatz dieser GroBmaschinen m it den notw endigen Transportfahr- zeugen nicht lohnt.
Der A ufladcrgrader, der von einem Schlepper von 50 bis 60 PSe Leistung gezogen w erden mufi, arb eitet nicht m it einer Schneidschar, sondern er h eb t w ahrend der V orw3rtsfahrt m ittels eines besonderen scheibenfórm igen Schneldw erkzeugs, das entw eder fest oder durch K etten- trieb um laufend in einem eigenen Rahmen befestigt und auch in der H óhe v erstellb ar ist, den Boden lagenw eise ab. Das ab gehobene G ut wird einem in der H ohe und N eigung v erstellbaren F ó rderbande zu- gefiihrt, schrag nach oben gefOrdert und in FOrderwagen, d ie langsam neben dem G rader herfahren, abgew orfen. Die zum A ntrieb des FOrder- bandes und u n ter U m standen des Schneidzcuges notw endige Leistung wird entw eder durch einen auf dem G rader aufgestellten B enzlnm otor erzeugt, oder sie kann durch eine V crbindung m it K reuzgclcnkcn von dem E ndabtrieb des Schleppers abgenom m en w erden.
Die zur A bfuhr des abgeschnittenen M aterials gebrauchten FOrder- karren sind en tw ed er pferdebespannte W agen von 1,1 bis 1,5 m 3 Inhalt oder von Schleppern gezogene B odenentlader von 4 bis 6 m 3 Inhalt, die in der lelchteren A usfiihrung auf vier Radern, in der schw ercren auf R aupenbandern laufen. Jedenfalls ist die Zu- und A bfuhr dieser W agen genau zu regeln, dam it keine Stockung in der A rbeit des G raders eintritt und alle F ahrzeuge ganz ausgenutzt w e rd e n 1).
2. S c h le p p s c h a u fe l, F re s n o s c h a u fe l u n d R a d s c h a u fe l.
Die S c h l e p p s c h a u f e l (Abb. 9) ist das cinfachste G erat zum Bau von Erdw egen, elgnet sich jedoch auch nur fur leichte A rbeiten. Wie Abb. 9 zeigt, stellt sie eine aus Stahlblech geprefite grofie Schaufel von 0,08 bis 0,34 m 3 Inhalt dar, d ie an der vorderen Selte eine Zugvorrichtung fur die Pferdebespannung, an der hinteren S elte zw ei H andgriffe fiir die B edienung hat. Ihre A rbeitsw eise ist folgende:
Die von ein bis zwei Pferden gezogene Schaufel w ird zum Fiillen von einem A rbeiter durch A nheben des H andgriffes schrag aufgestellt, w obei sich die Schneide infolge des durch die B espannung ausgeiibten
‘) N e u m a n n , N euzeitlicher Strafienbau, 1. Aufl., S. 118/119.
Schleppegge.
A rbeiter geschehen.
1 S c h n e ld w e rk z e u g . 2 F O rd erb an d . 3 M o to r zum A n trie b d e s F O rd e rb a n d es.
A bb. 8. A uflader-G rader.
Z uges in den durch einen Pflug v orher aufge- brochenen Boden eingrabt und dam it die Schaufel fiillt. Die gefiillte Schaufel w ird dann zur Ab- lad cstelle g esch lep p t, wo sie durch K anten e n tleert w ird. Fiillen und E ntleeren kann ent
w eder durch den G espannfiihrer oder durch eigene E ine w irtschaftliche A rbelt ist nur g eboten bel T ransporten bis hOchstens 50 m. Ein N achteil dieses G erates ist sein starker Verschleifi auf dem Boden u nd an der Schneide, d er besonders stark ist, w enn in K ies od er in nicht vorher aufgebrochenem Boden ge- arb eitet w erden mufi, und den man dadurch zu verm indern sucht, daB man auf dem Boden VerschleiBstflcke od er ganze V erschleifiblcche an- bringt.
Eine V erbesserung der einfachen Schleppschaufel ste llt die F r e s n o s c h a u f e l dar (Abb. 10), die ebenso g eh an d h ab t w ird w ie jen e, sich ab er dadurch auszeichnet, dafi die Schaufel nur in gefiilltem Z ustande auf dem Boden schleift, leer aber auf den an der Selte angebrachten Eisen schlellt und so einen unnOtigen Verschleifi des B odcnbleches verhlndert. Die B espannung dieses G erates, das 0,17 bis 0,23 m3 Inhalt h at u nd eine giinstigste Leistung bei einem FOrderweg von 60 bis 90 m ergibt, b esteh t in der Regel aus vler Pferden.
E ine W elterentw icklung dieser beid en G erate b ild e t die R a d s c h a u f e l (Abb. 11), die eine an zw ei R adem aufgehangte Schleppschaufel mit 0,25 bis 0,50 m 3 Inhalt darstellt. GcwOhnlich b esteh t die B espannung aus zwei Pferden, doch w erden bei den grOfieren Radschaufeln w ahrend des Ladens m eistens zw ei Pferde ais V orspann geg eb en . — Die A rbeits
w eise der Radschaufel ist so, daB die Schaufel durch H eben eines an der Ruckselte befindlichen H ebels in den von einem Pflug vorher auf- gebrochenen Boden m it der Schneide g esenkt und gefiillt w ird. Ist dies geschehen, so wird dje Schaufel durch N lederdriicken eines langen Lade- liebels w ieder g eh o b en , der H ebel m it ein er KUnkc festgehalten und die Schaufel zur A bladestelle gefahren. Das Laden und E ntladen geschieht nicht durch den G espannfiihrer, sondern durch eigene Leute, in d er Regel je zw ei Mann bel V erw endung von acht Schaufeln. D er giinstigste FOrderweg betragt hier 50 bis 180 m.
3. D ie U n te rh a ltu n g d e r le ic h te n S tra fie n m it S c h le p p e g g e . Im G egensatze zu den schw eren Strafiendecken, die in ihrer H er
stellu n g wohl sehr kostspielig sind, dafiir aber keine od er doch nur geringe U nterh altu n g verlangen, erfordern die leichten Strafien mit ihren geringen H erstellungskosten eine griindliche U nterhaltung, so dafi es a n gebracht erscheint, diese A rbeit durch einfache M aschinen wirtschaftlich zu besorgen. Bel der U nterhaltung von Erdw egen ist stren g darauf zu achten, dafi nach jedem starken Regen und nach dem A ufgchcn des Frostes die aufgew eichte Strafie w ieder ein g eeb n et wird und alle vor- handenen Locher und G leise ausgefiillt w erden, w obei die Auffiillungen nicht mit Stelnen, sondern jedenfalls m it dem gleichen M ateriał gem acht w erden, aus dem die Strafiendecke besteht. Nach den Erfahrungen in den V. St. A. eig n et sich zur U nterhaltung aller leichten Strafiendecken am besten die einfache, von Pferden gezogene S c h l e p p e g g e (Abb. 12).
Dieses einfache und doch sehr w irksam e G erat wird schrag zur StraBcn- achse iiber die StraBendecke geschleppt, so dafi die abgestrelften Teile an den Strelchkanten entlangw andern und die V ertiefungen in der O b er
fiache ausfiillen. Am b esten g elingt die A rbeit, w enn die Strafie gerad e anfangt zu trocknen.
Besser ais mit der einfachen Schleppegge lafit sich die U nterhaltung d er Decken mit dem vorbeschriebenen M otorgrader (Abb. 7) ausfiihren, w eil diese M aschine stets d en Q uerschnitt der Strafie erhalten und m ittels des angebauten Aufreifiers grOBere U nebenhelten rasch beseltlgen kann. O berdies kann der M otorgrader g u te D lenste ais S chneeraum er leisten.
1 L ad eg rlff. 2 Z u g v o rrlc h tu n g . 3 L a u felse n .
Abb. 10. Fresnoschaufel.
4 3 4 B u h r , GerSte und Maschlnen zum Bau und zur U nterhaltung leichter StraGen F a c h s c h rlft r.d . g e s . B a u ln R e n leu rw c se n
Abb. 13. G rader m it M ischschaufcln.
1. iMit einem G rader w ird in der un ter 1. (S. 432) beschrlebenen W eise ein Erdw eg von vor- geschrlebenem Q uer- schnitt herg estellt.
2. Die O berflache dieses W eges w ird m it einem A ufreifier etw a 25 cm aufgerissen.
3. Das Ol w ird nun aufgebracht, und zw ar 12 l/m 2.
4. Ein K ultivator m it gebogenen Z ahnen arb eitet den Boden m it dem Ol g u t durch, w obel er zuerst in Richtung d er Strafienachse und dann schrag zu dieser fahrt.
5. Ein einfach gebauter G rader, dessen schraggestellte Schaufeln das durchgem ischte M ateriał nach der Strafienm itte hin trim m en und dessen letzte Schaufel in der H óhe und N eigung zur StraCenachse verstellbar ist, so dafi der gew iinschte Q uerschnltt d er Strafie w ieder- h ergestellt wird, w ird von einem R aupenschlepper iiber die Strafie ; gezogen.
Abb. 14.
G rader mit M ischschaufeln beim O len eines Erdw eges.
des G raders zeigt einen Rahm en aus W alzprofilen auf vier — m eist gum m i- bereiften — Radem , an dem die Schaufeln so angeordnet sind, dafi bei der Fahrt des F ahrzeuges das M ateriał m ehrm als aus seiner Richtung ab- g elen k t und dadurch grilndlich durchgem ischt wird. Die A rbeitstlefe der Schaufeln wird verstellt m ittels zw eier G etrlebe, von d enen das eine den g elenkig ausgefuhrten H auptrahm en h eb t od er senkt und das an d ere die H óhe der H lnterachse ver3ndert. D iese G etrlebe w erden en tw ed er durch einen elgenen Fiihrer oder durch den Fiihrer des Schleppers bedient.
D ie letzte Streichschar ist fiir sich in der H óhe und Richtung zur Strafien- achse verstellbar und mufi eigens elngestellt w erden. A bb. 14 zeigt das G erat bei der A rbeit.
B eto n ieru n g nach dem K ontraktorverfahren beim Bau d es Schunterdiikers unter dem M ittellandkanal.
Von den R egierungsbaurdten M a a s k e und J u n g , Braunschw eig.
I. N o tw e n d ig k e it d e r A n la g e u n d B e s c h re ib u n g des B a u w e rk s.
D er M ittellandkanal kreuzt ln km 51,757 die Schunter, die dort ein N lederschlagsgebiet von 592 km 2 hat. Der W asserspiegel der Schunter liegt Im MW etw a 0,30 m iiber dem spateren K analw asserspiegel. Das Schunterw asser mufi d ah er m ittels Diikers u n te r dem Kanał hindurch- g e le tte t w erden. D er D iiker hat drei gleich grofie, an den Ecken ab- geschragte O ffnungen von jc 3,80 m H óhe und B reite und zusam m en 42,26 m 2 D urchflufiąuerschnltt und kann bel einer D urchflufigeschwlndig- k elt von 2,35 m /sek die zu 100 m 3/sek angenom m ene H óchstw asserm engc m it einem Stau von rechnerisch 36 cm abfuhren.
Die D iikersohle h at im Einlauf eine L angsnelgung von 1 :3 ,7 3 und im A uslauf von 1 :4 erhalten. Die gerad e M ittelstrecke der D iikersohle von etw a 10 m Lange ist nach der A uslaufseite zu m it I : 200 geneigt, um fiir den Fali des Leerpum pens bei Reinigungs- und Instandsetzungs- arbeiten eine S am m elstelle fiir das W asser zu haben. Die G efalibrech- punkte sind m it einem H albm esser von 20 m ausgerundet.
Das Bauwerk b esteh t aus E isenbeton. Die drei O ffnungen sind zu einem geschlossenen R ahmen von 15,40 m Breite zusam m engefaBt. Der Diiker ist 61,17 m lang und, um R issebildung im B eton infolge innerer S pannungen und ungleichm afiigen S etzens zu y erhindem , in fiinf einzelne B aublócke von je 10,30 m m ittlercr Lange aufgeteilt, an die sich das O ber- und U nterhaupt anschllefien. Die F ugen zw ischen den einzelnen B aublóckcn einerseits und den Baublócken und den H auptem anderseits sind ais B ew egungsfugen ausgebildet. Zur Erreichung vollkom m cner W asserundurchlassigkeit sind in die Fugen w ulstfórm ige Bleche aus A lum inium bronze einbetoniert.
steh en b lleb , die S pundw and m ithln keinen Erddruck aufzunehm en hatte, sondern nur w asserdicht zu sein brauchte. Die E inzeliangen der Bohlen b etrugen 8,40 m, 7,20 m und 6 m, je nach Tiefe des an steh en d en Ton- m ergels.
Im Schutze der S pundw and konnte E nde Mai 1931 m it dem A ushub der B augrube, der rd. 24 000 m 3 umfafite, begonnen w erden. D er A ushub geschah im Trockenen mii G relfbagger. Die U m fassungsspundw and erw ies sich ais hinrelchend w asserdicht, so dafi eine kleine elektrisch b etrleb en e K reiselpum pe m it l l/2" Rohranschlufi nur zeltw eise Im Betrieb zu sein brauchte, um das sich im P um pensum pf ansam m elnde N icder- schlag- und Sickerw asser herauszupum pen. Von der Sohle der B augrube aus w urden die Q uerspundw 3nde vor den H auptem und F lugelm auern geram m t, nachdem die L Sngsw ehrspundw and im Einlaufbecken b ereits vor Beginn des B augrubenaushubes geschlagen war. Fiir diese bleibende A nlage w urden 550 m 2 L a rss e n -S p u n d b o h le n m it K upferzusatz der Profile Ib bis Ilia verw endet. Einen O berblick iiber den Zustand der B augrube kurz vor der F ertig stellu n g des A ushubes zeigt Abb. 1.
Eine w esentliche Ver- besserung der einfachen E rdw ege und M akadam - strafien lafit sich durch die V erw endung von O l e n erzielen. Nach den Erfahrungen in den V. St. A. eig n et sich zum O len von E r d - w e g e n am b esten ein kunstlich herg estelltes StraBenól m it 50 bis 60°/o A sphalt; dabei sind fiir N euanlagcn die folgen
den A rbeitsgange not
w endig:
D er bei diesem V erfahren v erw en d ete G rader (Abb. 13) wird auch beim Bau von M a k a d a m s t r a f i e n verw en d et, bei denen das Mineral- geriist durch T eer od er Strafienóle g eb u n d en w ird. Er besitzt nicht eine, sondern m ehrere Scharen, die schrag zu ein a n d er stehen, so dafi sie nicht nur das M ateriał grundllch durchm ischen, sondern auch im gew iinschten Q uerschnitt auf der Strafienoberfiache ausbreiten. D er einfache Aufbau
U. B a u a u s fu h ru n g .
Das B auw erk Ist auf w asserundurchlasslgen grauen Tonm ergcl der oberen K reide gegriindet. Z ur A bhaltung des G rundw assers aus den dariiber g elag e rten durchlassigen Sandschichten und des Schunterw assers w urde rlngs um die Baugrube eine geschlossene U m fassungsspundw and aus H oeschspundw andeisen Profil I geschlagen, dereń U nterkante i. M.
etw a 1,5 m in den Tonm ergel reichte und dereń O berkante hochw asser- frel iiber Gelflnde lag. D ie Spundw and w ar etw a 2 m hin ter die O b er
kante der 1 :1 ,5 und im Tonm ergel 1 :1 geneigten B augrubenbóschung
zuriickverlegt, so dafi das Erdreich auf beiden Selten der S pundw and Abb. 1.
J a h r g a n g l l H e ft 31
2 1 . J u li 1933 M a a s k e u. J u n g , Betonierung nach dem Kontraktorverfahren beim Bau des Schunterdiikers usw. 435
tlricrfiaupr
Wehrspunditand
Aufsictit aufden M er Die B etonierung
der einzelnen Bau- blócke geschah, der Anregung des O ber- regierungs- und Bau- rats T r i e r 1) folgend, mit lm Beton stek- keńden Rohr nach Art des Kontraktor- verfahrens.
Das M lschungs- v erhaitnls des Betons fiir die Óffnungen und H aupter des Dii- kers w ar auf O rund von V ersuchen mit 1 R .-T . Portland- z e m e n t: 0,25 R.-T.
TraB : 2,4 R.-T. S a n d : 2,4 R.-T. Kies und fiir die Fltigelm auern mit 1 R.-T. Hoch- ofenzem ent : 0,15 R.-T. TraB: 3,5 R.-T.
Sand : 3,5 R.-T. Kies festgelegt. H ochofenzem ent w urde fiir den Beton d er Fliigelm auern w egen des reichlich hohen G ehaltes des G rundw assers an aggressiver K ohlen- saure v erw endet. D ie Fliigelm auern sind nicht durch eine T onum hullung geschiitzt. Der Kies fur den Eisen
beton der DiikerOffnungen und H aupter hatte KorngrOBen
bis 30 mm und derjenige fiir die nicht bew ehrten Fliigelm auern solche bis 70 mm. Sand und Kies w urden g etren n t angeliefert und aus Kles- gruben an der W eser bei N lenburg (W eser-K lesgruben G. m. b. H.) be
zogen. Die laufend durchgefiihrten Siebversuche zeigten im D urchschnitt folgendes V erhaitnls der KorngrOBen:
fiir Sand 0 bis 7 mm
tangsscf nil durch den m er
0 bis 1 mm 1 bis 3 mm 4 7 ,5 % 2 3 ,7 % und fiir Kies 7 bis 30 mm
u n ter 7 mm 7 bis 15 mm 10,2% 4 1 ,9 %
3 bis 7 mm 2 4 ,3 % 15 bis 30 mm
42,4 o/o
iiber 7 mm 4 ,5 % iiber 30 mm
5 ,5 % .
Fiir die Rohre und H aupter w urde Portlandzem ent M arkę T eutonia Mis- burg und fiir die F liigelm auern H ochofenzem ent von W esterode bei H arzburg verw endet. D er TraB w urde von den Tuff- und Basaltlava- w erken ln A ndernach geliefert.
Die B austelleneinrichtung fur die B etonarbeiten ist ln Abb. 2 dar- gestellt. D er Beton w urde in einer elektrisch betrleb en en M ischm aschine mit llegender Trom m el von 750 1 Inhalt der Bauart Kaiser-Schlaudecker gem ischt, die m it einem selbsttatigen W asserregler nach System G auhe, Gockel & Co. ausgeriistet war. Eine zweKe M ischm aschine derselben Bauart, jedoch m it 500 1 Trom m ellnhalt und B enzolantrleb, w ar daneben ln B ereltschaft aufgestellt, um lm Falle des V ersagens der elektrlschen Strom zufiihrung d ie B etonierungsarbeiten ohne U nterbrechung durchfiihren zu kOnnen. Die G lelse fiir die A nfuhr der B etonm aterialien von den L agerplatzen w aren so verlegt, dafi in einer Rundfahrt zunachst Sand und
') F. T r i e r , Die V erw endung von U nterw assergufibeton in Schw eden, Bautechn. 1930, H eft 8 u. 10.
Abb. 2.
Kies geladen und dann u n ter der selbsttatigen W aage das in einer b e sonderen M ischtrom m el vorgem ischte Zem enttrafigem isch in der vor- geschriebenen M enge zugeschiittet w urde. Das Gem isch w urde in M ulden- kippern von 1 m 3 Inhalt auf 0,60 m Spur gefOrdert. Die M uldenklpper w aren durch elngeschw eifite R undeisenstabe auf die zu verw endenden Sand- und K lesm engen geeicht.
Zum Einbringen des Betons in die B auw erkschalung w ar langs des Diikers an der W estseite parallel zur B auw erkachse in G elandehO he eine feste A rbeitsbiihne errichtet. R echtw lnkllg zu dieser A rbeitsbiihnc w ar iiber dem D iikerbauw erk eine B etonierbriicke von rd. 17 m S tiitzw eite an
geordnet, die langs der festen A rbeitsbiihne auf schw eren K ranschienen verfahren w erden konnte. Das fertige B etongem isch konnte iiber die A rbeitsbiihne und B etonierbriicke In drehbaren Schnabelkippern zu den jew eiligen Schiittstellen iiber den Baublock herangefahen w erden. Die A rbeitsbiihne mit B etonierbriicke sow ie der A rbeitsplatz d er M ischm aschine liegen auf gleicher H óhe und sind aus Abb. 3 zu ersehen. D ie fahrbare Betonierbriicke, die fiir den An- und A btransport der im K reislauf rollenden B etonw agen ebenso w ie die feste A rbeitsbiihne zw eiglelslg eingerichtet war, w ar m it vier fest eln g eb au ten Schiitt-Trichtern ausgeriistet, durch die das fertige Betongem isch in die Schalung eingebracht w urde. Die Schiitt- Trichter selb st w aren rechtecklg und m iindeten In einen rohrfórm igen Ansatz, an denen m ittels Flanschenverblndung Schiittrohre von 30 cm Uchter W eite angeschraubt w aren. Die Schiittrohre selbst setzten slch aus einzelnen R ohrenden von 0,50 bis 2,50 m Lange zusam m en, so dafi durch H erausnahm e oder H inzufugung eines R ohrendes das Schiittrohr ln je d e gew iinschte Lange gebracht w erden konnte. Die V erteilung der Rohre auf der B etonierbriicke w ar b e d in g t durch die Lage der Seiten- und Z w ischenw ande der DiikerOffnungen, da m it Riicksicht auf die obere
Abb. 3.
436 M a a s k e u. J u n g , Betonierung nach dem Kontraktorverfahren usw.
DIE BAUTECHNIK F a c h s c h rift i. d . g e s. B a u ln g e n le u rw e sen
V erschalung der ansteigenden Sohlen und Decken der D ukerrohre der Beton n u r in den Seiten- und Zw ischenw anden eingebracht w erden konnte.
Je d e r einzelne Biock w urde in zw ei A rbeitsgangen betoniert. Der erste A rbeitsgang um fafite die D iikersohle einschliefilich der Eckschragen, an dereń O b erkante eine A rbeitsfuge eingelegt w erden mufite. Im zw eiten A rbeitsgang, nachdem die R undeisen verlegt w aren, die Schalung fiir die W andę und Decken aufgestellt und d ie A rbeitsfuge von losem B eton ge- sau b ert utid mit D ruckw asser ausgespritzt war, w urden die W andę zu
sam m en mit d er D ecke betoniert.
Der Beton w urde ais W eichbeton v erarb eitet und folgenderm aBen in die Schalung eingebracht: V or Beginn des B etonierens w urden die Schiittrohre zw ischen der E isenbew ehrung bis etw a 10 cm iiber die Bau- w erksohle herabgefuhrt. Um ein U m herspritzen des herabfallenden Be
tons, besonders d er groben Zuschlagstoffe, zu yerhindern, w urden die E nden der Schiittrohre zunachst m it Sacken um w ickelt, die jedoch ent- fernt w urden, nachdem sich unter dem Schiittrohr so v lel Beton angesam m elt hatte, dafi die Rohrm iindung einige Z entim eter tief un ter d er Betonober- kante lag, da dann der iiber der R ohrunterkante steh en d e Beton einen ausrelchenden Schutz gegen das U m herspritzen des Betons bot. Die An- fangslange der Schiittrohre w urde so lange beibehalten, bis die Rohre 0,75 bis 1 m hoch m it B eton um geben w aren; erst dann w urden sie durch A usbau eines Zw ischenstilckes verk(irzt, dafi die Rohrenden nur noch 20 cm tief in den Beton hineinragten. Der Betonierungsvorgang, der aus A bb. 4 u. 5 ersichtlich ist, w urde dann in gleicher W eise fort- gesetzt.
Der E inbau des Betons m it H ilfe der bis in den B eton hinelnragenden
Anordnung der Sohutirohre lum Cinbringen des Betons in die einzelnen Baublóche
Abb. 6.
Schiittrohre ergab g eg en u b er dem bisher iiblichen V erfahren zum Ein
bringen des Betons erhebliche V orteile. Z unachst w ar es mOglich, die M lschm engen selb st aus seh r grofien HOhen, am Schunterdiiker betrugen diese bis zu 13 m, abzukippen, ohne dafi ein Entm ischen des Betons ein- treten konnte. D er b ereits vor und iiber der R ohrm iindung steh en d e Beton h in d erte die herabfallenden groben B estandteile der M ischung daran, sich w eiter fortzubew egen ais die feinen B estandteile. Die ganze herabfallende M ischung konnte sich vielm ehr nur bei ihrem A ustritt aus der R ohrm iindung nach allen Seiten und nach unten ausbreiten und hob dabei gleichzeitig die iiber d er R ohrm iindung steh en d en Betonm assen, die Infolge der plastischen B eschaffenheit eine O berfiachenneigung von 1 :8 einnahm en. H ierbei w urde der vor der R ohrm iindung steh en d e Beton durch je d e nachfolgende M ischung fortgedrangt und auf diese W eise im m er w ieder eine D urcharbeitung der eingebrachten M assen er
zielt. U nterstiitzt w urde das A usbreiten des B etons durch kraftiges Durchstofien m it schaufelfOrmigen H olzstangen, w odurch auch das Ent- w eichen etw aiger L uftblasen erleich tert w urde. Die Befiirchtung, dafi die dichte E isenbew ehrung zu Stauungen in den sich ausbreitenden B eton
m assen AnlaB g eben w iirde, hat sich ais g eg enstandslos erw iesen. Die geringen B ehinderungen im Fliefien des Betons konnten durch das Stochem leicht behoben w erden, ohne daB auch n u r die geringste Ver- schiebung d er E isenelnlagen eintrat. D urch dic gew ahlte Art des Ein- bringens w urde ferner erreicht, daB der Beton trotz sehr dichter Eisen- einlagen bis in die B auw erksohle herabbefordert w erd en konnte, ohne m it den E isenelnlagen v orher in B eruhrung zu kom m en, und dafi das b isher unverm e!dliche Bespritzen d er Eisen beim A ustritt des B etons aus d en Schiittrohren mit M órtel unmOglich war.
Da iiber das E inbringen von Beton in der oben be- schriebenen W eise praktlsche E rgebnisse noch nicht vorlagen und man vor allem nicht wufite, wie sich d er Beton verhalten w iirde, w enn er sich iiber grofiere Flachen ausbreiten m uB te, w urde die Sohle des M ittelblocks, die zu erst b e toniert w u rd e, aus zw ei S tellungen der B etonierbriicke ein
gebracht, w obei d ie Schiittrohre etw a 2,5 m vom jew eiligen E nde des Biocks entfernt w aren und som it der Beton sich nach je d e r S eite nur 2 bis 3 m auszubreiten brauchte. Bei der aus der seh r flachen O berfiachenneigung von etw a 1 :8 sich e rg eb en d en erheblichen Fliefiw eite des B etons hatte sich das E inbringen des Betons bei der H erstellung des M ittelblocks von einer S tellung der B etonierbriicke aus er- mOglichen lassen.
D ie B aublocke in den an steig en d en A sten des Diikers w urden ebenfalls aus zw ei S tellungen d er B etonierbriicke eingebracht. Um den ganzen B eton von ein er S tellung der B etonierbriicke aus einbringen zu konnen, w are es erforder
lich gew esen, die Schiittrohre ganz am oberen E nde des Bau- blocks anzubringen, da es sonst unmOglich gew orden ware, den B eton bis an die am hOchsten geleg en en S tellen des Baublocks zu befOrdern. D ieses h atte jedoch zur F olgę ge- h ab t, dafi der eingebrachte Beton teilw eise bis zu 10 m w eit h a tte flieBen m iissen, um in sein e endgiiltige Lage am u n teren E nde des Biocks zu gelangen. Da befiirchtet w erden mufite, dafi der Beton hierbei seine glelchfOrmige Z usam m ensetzung v erlieren w iirde, w urde zuerst die u ntere Halfte des Biocks betoniert, w obei die Rohre etw a 4 m vom unteren E nde des Baublocks entfernt standen. In der zw eiten S tellu n g der B etonierbriicke, aus d er der restliche
Abb. 4. Abb. 5.
■Betońschiittrohr 8etonsctiiittrohr
---tfi—
■t./io/irsfellung 2Jtohrstelli/ng-
aetonoberhante 7 7 / 7 T ^ beimWecłiselind. i I U m Z-Rohrstellungj/
J0.fi ,
J3" T ^ h 1933 M a a sk e u. J u n g , Betonierung nach dem Kontraktorverfahren beim Bau des Schunterdiikers usw. 437 Beton eingebracht w u rd e, betrug d er A bstand der Schiitt-
rohre vom oberen Ende des Baublocks etw a 2 m. D er Ver- lauf des B etonlerens Ist aus Abb. 6 , in der auch die Elsen- b ew ehrung zu erkennen ist, zu ersehen.
Die V erschiebung der Betonierbriicke in eine andere Stellung erforderte w egen der dam it v erbundenen G leis- um bauten, des A usbaues d er Schuttrohre und w egen sonstiger Arbeiten trotz sorgfaltiger V orbereitung etw a eine S tunde.
Zwar haben d iese U nterbrechungen in der B etonierung keine M angel am Beton h ervorgerufen, doch h atten sich diese unfreiw illigen A rbeitspausen leicht verm eiden lassen, wenn man die B etonierbriicke hinrelchend breit gem acht und an beiden Seiten m it Schiittrohren ausgeriistet hatte.
Aus der M ischm aschine w urden laufend Betonproben entnom m en und Probew iirfel in der W eise h e rg estellt, daB der W eichbeton durch Stochem in d er Form w ie zum Bau durchgearbeitet und v erd lch tet und die O berflache des Betonwiirfels nach dem A nziehcn des Betons abgestrichen wurde. D ieses V erfahren entspricht den B estim m ungen des D eutschen A usschusses fiir E isenbeton 1932 (Abschn. D,
§ 6 , Ziff. 3). Die m ittlere D ruckfestigkelt b e tru g nach 7 Tagen rd. 140 kg/cm 2 und nach 28 Tagen rd. 240 kg/cm 2.
Um jedoch einw andfreie E rgebnisse iiber die Beschaffen- helt des Betons im B auw erk, insbesondere seine Festlgkeit,
W asserundurchlassigkeit und die K om verteilung d er Zuschlagstoffe zu erhalten, w urden bei der B etonierung der W andę und Decke des Bau
blocks 111 an d er A uBenwand acht Konsolen in zw ei Reihen zu je vler iibereinander mit angegossen, von denen die eine Reihe mOgllchst dicht am Schilttrohr und die zw eitc Reihe mOgllchst w eit davon entfernt war.
Die A nordnung sow ie die A bm essungen der K onsolen zeigt A bb. 7. Die B etonierung des Blocks w urde in der Zeit vom 7. O ktober 1931, 14 Uhr, bis 9. O ktober 1931, 4 Uhr, bei ziem lich kuhlem und zeitw eise regne- rlschem W etter ausgefiihrt. Nach 14 Tagen w urden die Konsolen ab- gestem m t und noch w eitere 14 Tage im Freien in der Luft gelagert.
Aus jed er K onsole w urde dann je ein W urfel von 20 cm K anteniange fiir U ntersuchung auf D ruckfestigkeit und auBerdem je eine P latte von 20 X 20 X 10 cm fiir U ntersuchung auf W asserundurchlassigkeit heraus- gesagt. Die Priifung auf D ruckfestigkeit am 9. N ovem ber 1931, also nach 31 Tagen, ergab folgende F estlg k eiten :
W urfel Festigkelt Wiirfel F estlgkeit
I 100 kg/cm 2 I a 152 kg/cm 2
11 162 » II a 195 .
III 136 „ U la 225 ,
IV 172 „ IV a 210 „
Rein aufierllch wiosen die acht K onsolen nach der A usschalung keine U nterschiede auf, und auch die abgestem m ten Fiachen w aren von gleicher Beschaffenheit. Fiir die grofien U nterschiede in der erzlelten F estigkelt lassen sich b estim m te G riinde nicht anfiihren, doch ist anzunehm en, dafi sie zum grofien Teil w enigstens auf verschleden hohen W assergehalt und auf verschieden hohe A uB entem peraturen w ahend des E inbaues des Betons zuriickzufiihren sind. Im m erhin ist die erzielte D ruckfestigkeit noch ge- niigend groB, da in der statischen B erechnung nur m it einer Druck- beanspruchung von db = 25 kg/cm 2 gerechnet war. Die U ntersuchung auf W asserundurchlassigkeit w urde so vorgenom m en, daB der Druck innerhalb 4 Tagen von 0,5 auf 5 a t g esteig ert und dann 6 Tage auf dieser H óhe gehalten w urde. Sam tliche acht P latten erw iesen sich
Schnitt A-B
10,so--- Abb. 7.
hierbei ais vollkom m en w asserdicht. Abb. 8 zeigt die Schnittfiache eines aus den anbetonlerten K onsolen herausgesagten Probew iirfels und lafit die gute und gem ischtkórnige V erteilung der Zuschlagstoffe erkennen, w ie sie auch bei den ubrigen W iirfeln vorhanden war.
Anfang N ovem ber 1931 w aren die B etonarbeiten b een d et. M itte N ovem ber w urde, nachdem der D iiker innen und aufien einen doppelten Anstrich mit Lithosot durch A ufspritzen erhalten h atte und die Betonier- geriiste entfernt w aren, mit den V erfiiIIungsarbeiten begonnen (vgl. Abb. 9).
Der D iiker w urde m it dem beim A ushub gew onnenen Ton bis 50 cm iiber Diikerriicken lagenw eise abgedeckt u nd je d e Lage eingestam pft. D ariiber w urde eine Schutzschicht aus Sand geschiittet, auf der noch zur w eiteren Sichcrung eine 30 cm hohe S teinschiittung in der K analsohle eingebaut w urde.
Anfang Ja n u a r 1932 w ar durch ein nicht geniigend g edichtetes Loch ln der U m fassungspundw and plOtzlich aufgetretenes H ochw asser in den D iiker eingedrungen und h atte ihn bis auf NN + 66,40, d. i. etw a 0,50 m ub er G eian d e, gefiillt. D abei w ar der Kanał iiber dem D iiker leer.
U ndichtigkeiten des Diikers durch A ufąuellen von W asser w urden in dcm leeren K analbett nicht bcobachtet. Die um gekehrte P robebelastung des Diikers konnte durchgefiihrt w erden, ais vor dem Z lehen d er U m fassungs- spundw and das K analbett iiber dem Diiker bis zur H óhe des G rund- w asserspiegels angefiillt w urde, um ein A usspiilen der B augruben- bóschungen durch eindringendes G rundw asser zu verhindern, w ahrend der D iiker w ieder leer gepum pt war. Auch bei diesem V ersuch erw ies sich der D iiker ais vollkom m en w asserdicht.
Vor der endgiiltlgen Inbetriebnahm e w urde der Diiker bis zur H óhe des Schunterw assers durch H eberleltungen vorslchtig gefiillt. Erst dann w urden die U m fassungspundw ande gezogen. Am 15. F eb ru ar 1932 w ar die Spundw and so w eit beseitigt, dafi das Schunterw asser den Diiker durchfllefien konnte. Abb. 10 zeigt den D iiker im B etriebe,
Der U m fang der H auptarbeiten am D uker ist aus folgenden Zahlen zu ersehen. Es w aren rd. 1960 m2 U m fassungspundw and zu ram m en und
Abb. 9.
. O Q DIE BAUTECHNIK
4 o o M a a s k e u. J u n g , Betonierung nach dem Kontraktorverfahren usw. F a c h s c h rift f. d . g e s . B a u ln g e n ie u rw e s e n
A bb. 10.
S elb stta tig es h y d ro sta tisch es K lap penw eh r in der H otzen p lotz bei Dt. R a sselw itz (O /S).
A lle R ech te v o rb e h a lte n . Von Dipl.-Ing. F r. F ia la , H indenburg (O/S).
D er Flufilauf der H otzenplotz ist in der T schechoslow akei bereits reguliert. Aus diesem G runde w ar auch eine R egullerung dieses Flufi- laufes auf deutschem G eb iet erforderlich.
Um die V orflut eines a lte n , v o rhandenen W ehres zu verbessern, muBte ein neues W ehr erbaut w erden, das gleichzeitig auch die W asser- m enge eines dort abzw eigenden M ilhlgrabens regeln sollte.
Es w ar zuerst die E rbauung eines fiinftorigen Schiitzenw ehres geplant.
Da ab er die H otzenplotz seh r zu H ochwasser neigt und die B edienung eines solchen W ehres aus órtlichen V erhaitnlssen auf Schw ierigkeiten stiefi, w urde das W ehr ais selbsttatiges, hydrostatisches K lappenw ehr ausgefiihrt.
U nd zwar w urde auf G rund m ehrerer bew ahrter A usfiihrungen ein K lappen
w ehr nach dem DRP. Nr. 439 386 gew ahlt.
Das K lappenw ehr b esteh t aus einer oberen K lappe, S tauklappe und einer unteren K lappe, H ubklappe, die m iteinander gelenkig durch Druck-
Scfmf A-B
SckiH J-K-L-M-N
I
A bb. 1. W ehranlage H otzenplotz bei Dt. Rasselw itz (O/S).
stangen v erb u n d en sind und hierdurch zwanglSufig bew eg t w erden (Abb. 1).
D ieses System h a t im V er- gleich zu anderen selbst- tatigen K lappenw ehren den grofien V orteil, dafi bei etw aigen U ndichtig- keiten der S tauklappe die Steuerfahigkeit des W ehres ln kelner W eise beein- trachtigt wird. D ieB etrieb-
sicherheit ist also bed eu ten d grofier ais d ie abnllcher W ehrkonstruk- tionen.
Eine B edienung des W ehres bei H ochw asser ist nicht erforderlich, da es sich nach Erreichung eines bestim m ten O berw asserspiegels selbsttatlg niederlegt und nach Durchlafi der H ochw asserw elie den gew unschten Stau w ieder von selb st erzeugt.
Das K lappenw ehr besitzt eine lichte W eite von 14 m und eine Stau- hdhe von 1,36 m. Die Stauklappe, in geschw eifiter E isenkonstruktion, ist drehbar in d er O berw assersohle verlagert. Die geschw eifite K onstruktion ist fiir derartige K lappen im W asser die g eelg n e te, da hierdurch die Rost- angriffsfiachen an den V erbindungsstellen von S taben verringert w erden.
Es w urde bel ausgefiihrten g en ieteten K lappen festgestellt, dafi das W asser die N ietkópfe im allgem einen und besonders im Z usam m enhang m it Holz- teilen starker ais gew óhnlich angreift. Die Stiitzen d er S tauklappe ub er
tragen die K rafte auf Lager, die m it dem D ichtungsschild der H ubklappe fest verbunden sind. D ie A uflagerdrilcke w erden som it von dem ganzen U nterbau bzw. von der O berw assersohle aufgenom m en und erfordern
keine tiefen F u n d am en tg riin d u n g en , w ie z. B. bei versenkbaren W ehren. Um eine glelchm aBige K lappenbew egung langs der ganzen K lappe zu e rre lc h e n , w urden die einzelnen K lappenfelder m it D iagonalen ausgesteift. Die Klappe besitzt eine kraftlge E ichenholzbedtelung. Die Dich- tu n g d e r K lappe geschieht an drei Seiten m it F ederblechen und L ederstreifen.
Die beiden P feiler sind m it Blechen b e w e h rt, die auf besonderen F undam ent- rahm en ausw echselbar befestigt sind. Auf diesen Blechen gleiten die L ederdlch- tungen der Stau- und H ubklappe. H inter den Blechen sind reichlich bem essene und leicht b eg eh b are H eizkanale an
geo rd n et. Die Bleche w erden bei Frost durch K oksfeuer beheizt. Die D ichtigkeit der S tauklappe in hóchster Lage kann jederzeit durch ein im H eizblecji v orgesehenes Schauloch ge- priift w erden.. — Die D ruckstangen sind g elenkig an den Stiitzen der Stau- bzw . H ubklappe angeschlossen und zw ecks W asserabw eisung mit einer H olzbedielung verkleidet. Die D ruckstangen sind ebenfalls in ge- schw eiflter K onstruktion ausgefiihrt.
Die H ubklappe ist in d er U nterw assersohle drehbar an einem F undam entrahm en befestigt. Sie ist ebenfalls geschw eiBt und m it einer kraftigen E lchenholzbedielung versehen. Die D ichtung der K lappe g e schieht an vier Seiten. Um eine bessere D ichtung der Ecken zu erm óg- lichen, ist das Blech des D ichtungsschildes m it starken A brundungen an die_Pfeilerbleche_herangefiihrt.
Die K osten des Diikers einschlieBlich N ebeneinlagen und G rund- erw erb, jedoch ohne anteilige B auleltungskosten, belaufen sich auf rund 385 000 RM.
Die Ramm-, Erd- und B etonarbeiten w urden von der Firm a C. Brandt, N iederlassung Berlin, ausgefiihrt.
Der D iikerentw urf ist nach den von der E lbstrom bauverw aItung M agdeburg gegebeneii Rlchtlinien beim K analbauam t B raunschw eig bearbeitet. Die órtliche B auleltung w urde von d er S treckenbauleitung W enden ausgeiibt.
Abb. 8.
w ieder zu zlehen, 24 000 m 3 Boden innerhalb der Spundw and auszuheben und zu verbauen, rd. 550 m 2 S pundw ande vor d en H auptem und Fliigel- mauern sow ie fiir das L angsw ehr am Einlauf zu ram m en und 3900 m3 Beton und E isenbeton herzustellen.
J a h r g a n g l l H eft 31
2 1 . J u li 1933 F i a l a , S elbsttatiges hydrostatisches K lappenw ehr in der H otzenplotz b ei Dt. Rasselwitz (O/S)
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In der O berw assersohle vor dem W ehr sind bew egliche D am m balken- Losstander an g eo rd n et, um das W ehr bel etw aigen A usbesserungen trockenlegen zu konnen.
Das W ehr wird durch zw ei Schutze g esteu ert; die von Hand bedient w erden. Ein Schiitz, m it vorgelagertem Rechen, regelt den W asserelnlauf und Ist fiir gew óhnllch Immer geOffnet. Das andere Schiitz, das sogenannte Steuerschiitz, regelt den W asserdruck u n ter der H ubklappe.
Je nach der H oheniage der Steuerschiitzoberkante wird sich das W ehr heben od er senken. Bei norm aiem B etrieb ist das Steuerschiltz derart eingestellt, daB sich das W ehr nach E rreichung eines bestim m ten O ber- w asserspiegels selbsttatig so w eit nlederlegt, bis der norm ale Stau erreicht ist. Das W ehr kann fUr jed en belieb ig en Stau ein g estellt w erden. Das selbsttatige N Iederlegen des W ehres geschieht durch die vergrófierte W asscrauflast der Stau- und H ubklappe. Im D ruckraum der H ubklappe sind noch beso n d ere Spiilschlitze an g eo rd n et, die eine R einigung des Druckraum es durch Spiilung bei nledergelegtem W ehr gestatten.
Auch bei Frost und Eisgang hat sich diese K onstruktion g u t bew ahrt.
Die W ehranlage w urde von der P atentinhaberin V ereinigte O berschle- sische H iittenw erke AG, W erk D onnersm arckhiltte, in H indenburg (O/S) erbaut.
D ieses W ehrsystem kann auch bel g r ó f i e n S t a u h ó h e n verw endet w erden. Durch den W egfall der schw eren m echanischen A ntriebe wird die B edienung vereinfacht, die B etriebsicherheit erhOht und der Kapital- b ed arf vcrringert.
Da die Staukrafte, w ic bereits erw ahnt, die ganze W ehrsohie glelch- mafiig b elasten , lafit sich dieses W ehrsystem auch bei g r ó f i e n S t a u - w e i t e n verw enden und zeichnet sich dem nach durch eine geringe Anzahl von P feilern aus (Abb. 2).
Abb. 3 zeigt ein hydrostatisches W ehr von 10 m llchter Breite und 1 m Stauhóhe.
D erartige hydrostatisćhe W ehre sind zur Zeit die besten und sichersten bew eglichen W ehre m it selbsttatigem Hochwasserschutz.
A lle R ech te v o rb e h a lte n .
A usbau der W asserkrafte in Sudbrasilien.
Die nórdllchen G egenden des Staates Santa C atharina in Sudbrasilien nennen im G ebiete des Serragebirges zahlreiche W asserkrafte ihr Eigen- tum. A usgedehnte U rwaid- und Sum pffiachen bilden natiirliche W asser- vorratsbecken. E ine groBe Zahl kleiner Fltisse entspringen dem G ebirge.
So konnte die E nergieversorgung des Landes auf der „weifien K ohle”
aufgebaut w erden. Die Em preza Sul Braslleira de E lectricidade, die dortige Strom lieferungsgesellschaft, arbeltete bisher mit m ehreren kleinen W asserkraftw erken, dereń Leistung bei dem w achsenden Strom bedarf der letzten Jahre nicht m ehr ausreichte. So w urde die E rrlchtung eines neuen
Abb. 1. G rundrifi der W asserkraftanlage,
grófieren W erkes beschlossen, das 5000 kW h ergeben so llte, und zw ar zunachst im ersten A usbau. Es sollte am Rio Bracinho an g eleg t w erden, dessen V erlauf giinstige G eleg en h eiten zum A usbau seiner W asserkrafte bietet. Zw ei W asserfalle, die der Flufi etw a 10 km u nterhalb seiner Q uelle bildet, konnten v erw ertet w erden. Sie liegen w enig vonelnander entfernt (Abb. 1); d er untere, grófiere von ihnen h at 180 m (Abb. 2), der obere 30 m F allh ó h e; zusam m en m it einem steilen R innengefalle ergab sich eine v erw ertbare GefailhOhe von rd. 300 m. Ais W asservorratsbccken kom m t fiir den fiir das Kraftwerk vorgesehenen P latz ein U rw ald- und Sum pfgebiet von rd. 35 km 2 A usdehnung in Frage. A ber dieses ist noch nicht grofi genug, um die bei den starken tropischen Regenfailen nleder- gehenden W asserm engen v011Ig aufzunehm en. Um Schaden am K raftwerk durch H ochw asserw ellen zu verm eiden, w ar es notw endig, eine Stauanlage oberhalb der W asserfalle vorzusehen.
Mit dem Bau der G esam tanlage w urde die AEG, Berlin, beauftragt.
Er nahm rd. 21 M onate in Anspruch. Grofie Schw lerigkeiten standen den
A rbeiten durch die sehr starkę V erw itterung des G cstelnes im G ebirge entgegen.
D er Rio Bracinho w urde durch ein O berfallw ehr aus Beton (Abb. 3) abgeriegelt, hinter dem sich der S tausee m it einem ausw ertbaren Fassungs- verm 0gen von 190 000 m 3 und einer grófiten Fiachenausdehnung von 60 000 m 2 anstauen kann. Das W ehr ist bei einer O berfallbreite von 47 m 16 m hoch. R echtseitig ist es in den Berghang hineingebaut und linkseitig en d et es in dem Bauwerk fur die G rundabiasse und die B etriebs- w asserentnahm e. Bel H ochw asser und ferner zur Spiilung des Einlaufes des anschliefienden Stollens w erden zwei G rundw asserabiasse, dereń jed er 50 m 3/se k W asser ab leiten kann, geóffnet.
D er Stollen fiihrt vom E ntnahm ebauw erk durch eine F elskuppe hin- durch zum D ruckrohr-
strang. Da hier der F els sehr w iderstandsfahig ist, g en u g te eine B etonaus- fiitterung allein an den S to llen en d en ; der Stollen hat einen D urchm esser von 2 m und Ist rd. 200 m lang. Zum A usglelch von D ruckstóBen, die bei einem plotzlichen Schliefien der R ohrleltung eintreten kOn- n e n , h a t der Stollen cin W asserschlofi erh alten ; es Ist dies ein senkrechter, oben offener Schacht von 2,5 m D urchm . und 38 m HOhe; an den Schacht schliefien sichW asserkam - m ern an. Am unteren E nde d es E ntnahm estol- Iens ste h t das Schieber- haus.
Der D ruckrohrstrang (Abb. 4) b esteh t aus einem einzigen Rohr, das fflr den W asserbedarf des ersten A usbaues des K rafthauses (zwei Turbinen, zusam m en 5000 kW) ausrelcht. D er Strang steigt zunachst
einen S tellhang hinab und Abb. 2. W asserfall mit 180 m FallhOhe, Abb. 2. H ydrostatisćhe K lappenw ehranlage. A bb. 3. H ydrostatisćhe K lappenw ehranlage.
Zwei W ehre von je 20 m llchter Breite und 1,2 m Stauhóhe. 10 m lichte B reite u nd 1 m StauhOhe.
440 L e o n h a r d t , Ausbau d e r Wasserkrafte in Sudbrasilien
DIE BAUTECHNIK F a c h s c h rlft f. d. g e s . B a u ln g e n le u rw e s e n
er im allgem einen zur O berpriifung des D ruckrohrstranges. Sein W agen w ird wie bei einer Sellbahn an einem Seil hochgezogen und herab-
f
elassen. Den Seilantrieb b esorgt ein elektrisches W indw erk. Die chienen des A ufzugw agens liegen auf b eto n ierter U nterlage; G eiande- vertiefungen w erden durch kleine H olzbrucken iiberw unden.
Das K rafthaus ist in Stein aufgefuhrt und hat eine NutzflSche von 360 m 2, die grOCtenteils von dem M aschincnraum eingenom m en wird (Abb. 5). D ieser g e sta tte t bei einer Lange von 26 m und einer Breite von 10 m, bei einer E rw eiterung des W erkes noch eine d ritte Turbinę mit G enerator und E rregerm aschine aufzustellen. Die beid en vorhandenen M aschinensatze stehen im H inblick auf ihre W ellcnrichtung qucr zur Langsachse des Raumes.
Die A ntrlebm aschinen der A EG -G eneratoren sind H ochdruck-Frelslrahl- turbinen (Peltonrader); sie stam m en von der Firm a Escher, W yss & Cie., Ziirlch. Ihre Laufrader sind m it den doppelbecherfórm igen Schaufeln in eins ln Stahl gegossen. Die Schaufeln w erden durch zwei W asserstrahlen beaufschlagt. Die G eschw indigkeit der T urbinenlaufrader w ird durch einen selb sttatig en U niversalregler geregelt. D ieser ste u e rt erstens den schw enkbaren S trah lab len k er, und zw eitens Offnet und schllefit er die W asserzufiihrung m it d er D lisennadel. Zum Schutze gegen die abgelenkten W asserstrahlen ist der Turbinenschacht m it E isenplatten bew ehrt. Bel A usnutzung einer G efallhóhe von 310 m , einer D ruckw asserm enge von 1 m /sek und 750 D reh./m in leistet jed es P eltonrad 3430 PS.
Bei der genannten D rehzahl geben die beid en G eneratoren je 3500 kVA ab in D rehstrom von 6300 V und 50 P er/sek. Die G eneratoren sind einerseits u nm ittelbar m it den A ntriebturbinen, anderseits un
m ittelbar m it ihren Erregerm aschinen g ekuppelt; sie sind selbstliiftend und entnehm en ihre K iihlluft aus auflerhalb des G ebaudes m iindenden K anaien.
Die den G eneratoren g egeniiberliegende M aschinensaalw and ist zum Abb. 3. W ehranlage w ahrend des Baues.
verl3uft dann flacher zum K rafthaus. Auf diesem Steilhang zelgtcn sich die bereits erw ahnten B auschw ierigkeiten durch stark verw ittertes G e
stein. Es erschw erte die G riindung der Fest- und der Sattelstiitzpunkte der Rohrbahn und eines neben ihr laufenden Schragaufzuges. Dic ein
zelnen Rohrschliisse sind mit W asscrgasschw eiSung gefertigt und 6 m lang; sie sind durch H ochdruck-V erbindungsm uffen zusam m engefiigt, die
Maschinenhoas A bb. 5. Q uerschnitt der Kraft- zen trale und Freiluftstation.
dem ganzen S trang eine ge- w isse Elastlzitat g eben. Die g e sam te Leitung hat sleb en F estp u n k t- verankerungen;
ferner lagert noch jed er RohrschuB auf einem Beton- sattel. D ie Lange des D ruckrohr
stran g es betragt 742 m ; er g estat
te t einen W asser- Abb. 4. Steinstrecke der Rohrbahn durchflufi von mit D ruckrohrleitung und K rafthaus. 2 m 3/sek. Am Stollen hat er einen D urchm esser von 950 mm und am K rafthaus von 700 mm. Die W anddicken der Rohrschiisse andern sich entsprechend dem Druck von 9 mm bis 14 mm. Die D ruckrohrleitung teilt sich zur Betriebs- w asserversorgung der beiden b ish er aufgestellten T urbinen kurz vor dem K rafthause in zw ei Strange. D er erw ahnte Schragaufzug w ar w ahrend des Baues zur BaustoffOrderung b estim m t; er kann m it StOcken bis zu 3 t G ew icht b elastet w erden. Nach F ertig stellu n g der A nlage dient
E inbau von Schalttafelfeldcrn ausgcnutzt w orden. D iese H auplbedienungs- Schalttafcl b esteh t aus 16 Feldern, von denen im ersten A usbau neun in B etrieb sind. H inter der W and zleh t sich ein B edienungsgang fiir die an der A ufienw and liegenden O lschalter und A bzw elgzellen entlang. H ier liegt auch eine kleine 6-kV -Schaltanlage, die von den Stationstransform atoren m it Strom beliefert w ird. An der E infachsam m elschiene der 6-kV-Schalt- anlage sind zw ei Eigenbedarfs-T ransform atoren von je 50 kVA und drei K abclabzw elge angeschlossen. Die G eneratorenspannung von 6300 V w ird durch zw ei H ochspannungs-D rehstrom transform atoren in 35 kV um- gespannt. D iese haben gleichzeitig m it den G eneratoren Differential- schutz erhalten und in der F reiluftstation A ufstellung gefunden. D er Strom von 35 kV Spannung d ien t zur V ersorgung der w elteren U m gebung des W erkes; er wird durch F reileitungen w eitergefuhrt. Fiir die nahere U m gebung w ird diese Spannung durch zw ei kleinere Transform atorcn nochm als auf 6 kV herabgcspannt. Die H ochspannungstransform atoren leisten je 3500 kVA und die beid en 6-kV -Transformatoren je 150 kVA.
Die F reiluftschaltstation liegt g eg en u b er der W assereinlaufseite des M aschinenhauses; zw ischen ihren zw ólf G itterm asten stehen u. a. die ErdschluBpriifgerate fiir die T ransform atoren und die 35-kV -Freileitung.
Die F reiluftanlage tragt das 35-kV -D oppel-S am m elschlenensystem . Zur A bspannung der 35-kV -Freileitungen sind b esondere — h ó h ere — G itter- m aste aufgestellt.
D ie von der A EG , B erlin, gebaute G csam tanlage des W asser- kraftw erkes Bracinho h at sich nach 1 '/j-jiih rig em B etriebe durchaus
b ew ahrt. R. L e o n h i i r d t .
orbe"oltcn V orschriften fiir g esc h w e iB te Stahlbau ten.1)
(Erganzung des N orm enblatts 4100.)
Von Sr.=3«3- K o m m e re ll, D irektor bei d er Reichsbahn im R eichsbahn-Z entralam t fur Bau- und B etriebstechnik in Berlin.
In der Fachgruppe ,K o n stru k tlv er In g en ieu rb au “ der D eutschen G esell
schaft fiir Bauw esen m achte sich b el der B eratung n eu er Bauw eisen fiir ge- schw eifite S tahlbauten das Bediirfnls gelten d , ehe an eine N e u b earb eltu n g 2) von DIN 4100 herangegangen wird, sofort die zulassigen Spannungen in
*) Bautechn. 1931, H eft 17, S. 239; H eftausgabe 1931, Berlin 1931, W ilh. E rnst & Sohn.
2) Vg1. Stahlbau 1932, Heft 11 u. 12/13, S. 85 u. 94.
den Schw elBnahten zu erhóhen entsprechend den seit E rscheinen des N orm enblatts DIN 4100 gem achten E rfahrungen und auf G rund zahl- reicher V ersuche. Dies fiihrte am 20. Mai 1933 ln einer gem einschaftlichen Sitzung mit dem FachausschuB fiir SchweiBtechnlk beim V ereine deutscher Ingenieure im AusschuB fiir clnheitliche technische B aupolizeibestim - m ungen (ETB) zu B eschlussen iiber u m g eh en d e E rganzungen des N orm en
blatts 4100. D iese Beschliisse w erden In den ohnedies erforderlichen N eudruck dieses N orm enblatts hin eln g earb eitet und sind nachstehend w ieder- g egeben: