B iblioteka Śląska
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5ci)önroa(t>
Eracbtenbilöer | u s einem beutfcben D o rf in Oberfchlefien— ,
~ X y e l beutfcbe B a u e rn k ra ft ift im Saufe ber Ja b rb u n b e rte m it frem bem V o lk stu m oerfcbmoben ober oon ibm aufgefogen roorben. Umfo rühm licher m uß ber B a rn e bes einzigen D o rfes genannt roerben, b as in Oberfchlefien nun fcbon über 650 J a h r e lang ?äh allem Jrem b en m iberftanben unb in Sprache, S itte, E racht unb b ra u c h beutfcbe E ig en art treu gem ährt h a t: J m 13. Jo b rb u n b e rt ?ogen oon h e f t e n her Scharen beutfcbe: Slnfiebler ins oberfchlefifche S anb. 91 uf m ühfam bearbeitetem B o b e n grünbeten fie B au ern h ö fe unb D örfer. S o mürbe auch b a s D o rf Schönroalb bei (Sleiroiß angelegt.*) B e i einem B efucb in Schönroalb lenkt fict> ber B lick ?uerft roohl auf bie E racht ber J ra u e n unb B täbcben. D ie Schönroälberinnen halten noch beute, befonbers in ber R eib u n g , treu an ber S itte ber B o rfa h re n feft, Seiber (Öfen auch hier bie B ö te ber S e it unb bie B e rü h ru n g m it ftäbtifcher Sehen» ^ d langfam m anches B5ur?elfäferchen. S o ift in ben letzten 20 J a h r e n oon ber Jra u e n tra c h t oiel re ip o lle Eigenheit oerioren gegangen.
D ie nachfolgenben B ilb e r feigen, roas heute noch erhalten ift. B ielleicht ermecken fie bei manchem liebeoolle B each tu n g alten beutfcben B o lk sg u te s, oielleicht auch ein Jü n k lein Eeilnahm e unb B ercunberung für bie E reue unb B ßiberftanbskraft ber braoen Schönm ölber.
*) S ie h e : & o n raö E u fin b e, S chönroalö. B e itr ä g e ?ur B o lk sk u u b e unb E efcbid)le eines beutfcben D o rfe s in O berfchlefien B r e s la u , B la rc u s 1912.
3 2 § eim atb ilb er a u s Oberfcblßfien.
§erausgegeben mit 23orroort unb 25efcbreibungen non B r ie b a S?aifig D ie 23ilber mürben narb 2tufnabmen non 2 3 r u n o J m i e n e r gefertigt.
2lusfiibrung ber 23ilber in Tupfer*
tiefbruck unb fonftige 2lusftattung besorgten R n a c k fte b t& S o.,Hamburg
1920
D a s w eiß e £etneui>em b. £ s bat knr?e 'puffätmel unb roirb corn in bet "STutte jugeknöpft.
1' s
E in r o te s ‘ö c tn b m it r o te r S chleife h ä lt bie 3trmel jufamtnen. O ft fitjt a u f ber Schleife noch ein S ilb e r- ober Oolfcflittercben, befonbers bei b ei geiertagskleibung.
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ü b e r bem £einenbembe roirb b a s S ttie b e r getragen. £ s ift non
|d>roar?em Łucb ober S a m t, aucb oon |cbm aqer Selbe, m it rotem etioas gezogenem % anb belebt unb b a t grünen ober blauen <23orjtoj>.
5 über|rbm ire unb ©oibknöpfcben ;ieren b a s 9Itieber oorn, bev L ücken ij't glatt ober neuerbings m it bunten % lüm d)en beitickt.
Slm u n s re n Stanbe bes k uqen SHiebets |i%t eine bicke mattierte Stojfroüe, bie „SB urft“ . S ie um fpanut ?u b eiben Seiten über ben § ü ffen ben O berkörper unb ift ber g a ite r fü r bie roeiten Stöcke.
5 m § au s unb bei bei g elbarbeit begnügt fid> bie ScbBmoälberin m it Sirmeli)embct)en, STtieber, Stock unb K attunfifiihje.
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NDurtb bie Klieberroulft erbüit bie 6> ad)t ib te beftimmte ‘K ote. ‘Der S f r a ß e n a n m g be?tebt a u s bera fdjTOatica, faltenreichen S u d jro c k m it breitem, meift rotem ober roeißem K elag auf ber Unterfeite.
"Der K elag ift leicbt gejtärkt. D e r Kock b at oorn in ber 9Ttitte einen Sinfatj non minberroertigerem S toff ober oon buntem S a m tL Über bern K tieber bie fcbioar?e, iangärm eiige unb kaum b is unter bie K ru ft reicbenbc J a c k e , o ie ift oorn mit k n ö p fen gefcbloffen unb bintcn l e i # fpię ?ulaufenb gefcbnitten, b at breiten fcbmaqen S a n u « unb © laspertenbefaß unb einen niebrigen K ragen. K ie l S o rg fa lt roirb au f bie lange bunkel geblümte S a m t- ober S e ib e n jc b ü ris perroenbet Seibene K ä n b e r , rot, grün, lila ober blau bangen oorn barüber.
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3 u r Schonung ber fam tbefehten Sacke xjt öle etroas längere m it fchmar^er 5 p i$ e abgefchlofienc Sacke in G ebrauch. S ie roirö au s leichterem J e u g ohne S am tbejah gefertigt Unzertrennlich vo n g rau en unö SHäöchen ift öle © lasperlenkette.
"D as fd)n>at?e K opftuch b at buntblumigen Stickerei- unb Jcbroar^en granfenabjcbluß. £ s b ängt m it ber geflickten Scke über bie Schultern. D a ru n te r guckt bei 3 o p f m it buntem Scbieifcben ü o c,
ben ö ra u e n unb Sltäbcben bangen laßen. 9tteift roirb er oierfacb geflochten. D ie K ante fticken bie Scbönroäiberinnen in leucbtenb bunten F arb en m it kunftfertiger § a n b felbft. tRecbt niete iÄopffiirb.er m it oerfcbiebenen Jcbönen K anten finb ber S to b ber Scbönroälberin.
‘S e i fefiliiten Gelegenheiten fallet bie S rbam oälberm ein buntfeibenes
^ 5 o rw a ti)tü d )e l über bem 91!ieber. 'Die S nben roerben jmijehen 9itieber unb 9\odc feftgefteckt “D as <23ormact)tücf)el fiebf m an immer häufiger auch non fchroar?em, roeiefjem J e u g gefertigt unb m it breiter, ieuebtenber Stickerei um ranbet.
S^teitt 5ti)önroalb trägt genau fcie gleiche Eracbt!
9tÖcfccben unb Sei)ürjeben $inb fang roie bei ber f ü n f te r —
2lud) bis ‘puppe i,ft „fcbönmälberijcb“ ! Siitterkran? pon einer Brautjungfer.
E ine B r a u tju n g f e r roirb gefcbmückt. Um öen © als trä g t fie eine kleine S pifjenkraufe, bie nur bei :§orb?eiten angelegt mtrb. 'Der K ran? ift von grünem unb filbernetn J lifte r m it roten B lu m en b r in ; hinten bängt ein buntes B a n b herunter. G eh ö rt bie Ju n g fe r ?um Gefolge ber B r a u t, fo finb § a ls = fcbleife unb l2irm bänber oon g r ü n e r J a rb e . B e i ben Ju n g fe rn bes B rä u tig a m s finb alle Schleifen rot.
D ie B tu tte r ß id tf! Diefe K unft ber Scbön«
roälbcrinnen ijt ais re ip o ile oberftbiejifcbe B e tk s k n n f t p roerten; oi)ne B orjeicbnung so erben bie bunten g ä b e n ju B lum enranken
„ a u sg en äb t“ .
S in e S rb ö m o ä lb e t G ira n t! D e r ^ ra n ? ift non filbernem unb toeijjem g litte : unb b öber als bei ben B rau tju n g fern . § in te n bangen b r e i B ä n b e r; ban an ijt b a s oberfte breit unb reicb beftickf. D e r B ock b a t unten einen efroa 4 cm breiten B a n b non lieget«
rotem Cucbe.
‘Die kurie S a ifen jad ce b e r 9 3 ra u f ift non fd)roat|ent S u d ), bunkelrot ober tiia gefüttert unb oern w ellenartig geöffnet, $o b aß ber Schmuck unb b a s Söonnacbtüchel ficbtbar werben. R ingsherum ift fie, roie ber R ock, m it ?iege(rotem S u d ) ein g efaß t "Der R ücken iftanliegenb bis ?ur ß ä if te ; non ba fpringen fecßs Saiten auf. gellbiaue ober tiia 9luffcf)läge au f ben firm e in m it grüner Schleife b arau f.
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D rm banber unb ©atsjrf>leife b et D r a u t tinb grün. ‘Den g a ls fcbmückt eine kleine S p ie e n » k r a u f e m it rotem unb grünem D a n b b e fa ß ; biefe K raufe tragen n u r bie D r a u t unb alle D ra u tfra u e n .
D ie D ra u f roirb außer oon ?roei D rau tju n g fern notb non ^roei D r a u f f r a u e n begleitet. S ie {inb kenntlich an bem eigenartigen S^opffcbmuck.
ü b e r eine § a u b e oon roeißer Ceimoanb roirb, bie S tirn bebeckenb, ein roeißer S treifen , gegiert m it grünen ober blauen g ä b e n unb
glittergebunben. ‘Die ebenfalls meiße R a p id e barü b er um rahm t m it roeißer, gekraulter S p iß e bas ©oficbt.
'Sin bei R apiße b än g t hinten ein beilblaues, oorn rechts unb lin k s ein grünes ober rotes S)anb. 'Stun kom m t bie ‘pelibaube b ariiber, fie ift non rot, grün ober b raun frbiilernbet Seibe m it rotem % efaß unb grünem ‘ö o rfto ß . Slucb an ber ‘Peßm üße bän g t vorn je ein rotes o b er grünes S3anb. ‘Die g ra u e n ber % ra u t tragen bie grünen
"23änber oben, aucb galsfchleife unb Strm bänber jinb grün, bei ben c8 rä u tig a m s= g ra u e n finb bie roten gauben»
b änber oben unb alle Schleifen rot. 'Stile g au b e n b a n b e r finb m it eingeroebten bunten B lu m en oer?iert.
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Biblioteka Śląska w Katowicach
I d : 0030000723160
T a c o w a
