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Stahl und Eisen, Jg. 46, Nr. 12

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(1)

S T A H L ■ E I S E J I

ZEITSCHRIFT

FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTEN WESEN.

N r. 12. 25. März 1926. 46. Jahrgang.

G ießereiflam m öfen.

Von Professor S r .^ n g . e . h . B e r n h a r d O s a n n in C lausthal1).

(Flammofenbauarten und ihre Eigenschaften. Berechnung der Abmessungen. Beschickungseinrichtungen hitzeverwertung. Flammofen als Mischer, Elektroofen als Flammofen. Zusammenfassung.) Ab- f ießereiflam m öfen w erden in D eutschland, von

* W alzengießereien abgesehen, n ich t in dem Umfange an g ew an d t wie es w ohl geschehen m üßte.

In den V ereinigten S ta a te n g ib t es große G ießereien für W alzw erksbedarf, die ih re n gesam ten schw eren Eisenguß, ab er auch die kleinen Teile, wie sie der Bau von S teuerungsteilen der W alzenzugm aschinen m it sich b rin g t, aus dem F lam m ofen gießen. E in ganz kleiner K uppelofen d ie n t n u r zum Regeln der Zusam m ensetzung.

Zur B eurteilung der A nw endung des Flam m ofens ist allgemein zu bem erken, daß er sich in erster Linie zur H erstellung schw erer u n d stark w an -

diger silizium arm er G ußstücke eignet, wie sieW alzen, D am pf- u nd G asm aschi­

nenzylinder, S chw ungräder, S ch ab o tten u. a. darstellen.

Gegen die A nw endung sprechen die hohen B edienungskosten, w enn m an auch auf diesem G ebiete F o rts c h ritte gemacht h a t, sowie der hohe B ren n ­ stoffaufw and, der d urch den geringen W irkungsgrad gekennzeichnet w ird.

(Beim Flam m ofen 8 bis 10 % , beim Kuppelofen 40 bis 60 % .) In den meisten Fällen w ird auch der geeig­

nete B rennstoff — ein F lam m ofen

bedarf einer ausgezeichneten gasreichen S tein ­ kohle, sofern m an n ic h t G asfeuerung anw endet — beim K uppelofen leich ter zu beschaffen sein als beim Flammofen. A uch A n lag ek ap ital u n d R au m b ed arf sind beim Flam m ofen größer.

F ü r seine V erw endung sp ric h t die M öglichkeit, auch die schw ersten G u ß b ru ch stü ck e ohne Zer­

kleinerung einsetzen zu können, u n d der U m stand, daß m an die chem ische Z usam m ensetzung des G uß­

eisens durch A bbrennen u n d an d erseits d urch Zu­

sätze leicht un d genau regeln k a n n u n d den E isenguß so silizium arm g estalten k a n n , wie es beim K uppel­

ofen nu r u n te r besonders g ü n stig en U m stän d en und Mehrkosten m öglich ist. A uch die Z unahm e des Schwefelgehaltes is t beim Flam m ofenschm elzen

*) Auszug auseinem V orträge gelegentlich d er Gießerei­

technischen Hochschulwoche in S tu ttg a r t am 5. bis 10.

Oktober 1925.

X I I .«

geringer als beim K uppelofen, sie b e trä g t etw a 0,02 % aus dem Schw efelgehalt der F euergase, die aber durch die Schw efelabnahm e infolge der Seigerung aufgew ogen w erden können. E in w eiterer V orteil b esteh t d arin , daß m an gegenüber dem K uppeloten höhere T em peraturen erzielen kann.

Z ur K ennzeichnung des geschichtlichen W erd e­

gangs der neueren F lam m ofentechnik is t von dem Siegerländer Flam m ofen m it festem E in satz auszu- g e h e r, der sich durch Ja h rz e h n te , m an k a n n wohl auch sagen „d u rch Ja h rh u n d e rte “ hindurch in seiner alten F o rm b e h a u p te t h a t (Abb. 1).

Abbildung Siegerländer Flam m ofen.

Die B erechnung der A bm essungen des Flam m ofens und die B a u a rt lehnen sieh an die in seinem L ehrbuch vom V erfasser2) gegebenen R ichtlinien an. D abei b ild et der In h a lt des R aum es über der H erdfläche den A usgangspunkt. E r w ird ebenso wie beim Siem ens- M artin-O fen durch die A u fen th altszeit der Feuergase gekennzeichnet, so daß eine solche von 3 sek eine R aum größe gleich dem D reifachen der sekundlich er­

zeugten Essengase (bei 0° gemessen) verlangt. A uf diese W eise lassen sich die E rfah ru n g en bei einem g u t gehenden Ofen in einfacher W eise auf Oefen an d erer L eistung ü b ertrag en . Soll z. B. ein G ießerei­

flam m ofen fü r 15 t E in sa tz g eb a u t w erden, bei einem K o h len v erb rau ch v on erfahrungsgem äß 40 % u n d

2) B. O s a n n : L ehrbuch d e r E is e n -u n d Stahlgießerei, 5. Aufl. (Leipzig: W ilhelm E ngelm ann 1924). Auch S t.

u. E . 30 (1910) S. 1541.

51

(2)

390 S tah l u n d Eisen. Gießereiflammöfen. 4ö. uanrg. JNr. iz.

einer Schm elzdauer von 12 s t einschließlich An w ärm ezeit, so ergibt sich

stündliche K ohlenmenge sekundliche K ohlenmenge sekundl. Gasmenge (bei 0°) Ofeninhalt

H erdfläche H erd b reite Herdlänge

= 500 kg

= 0,14 kg

= 0,14 • 17 = 2,36 m3 = V

= 3 . V = V m 3

= 15 • 0,55 = 8,25 m 2

= 1,8 m 8=25 < fi m

= —— - 4.6 m 1,8

An dem Siegerländer Ofen sind in der N euzeit V e r b e s s e r u n g e n in drei R ichtungen geschallen w orden:

a) D as Ofengewölbe is t in S treifen zerleg ■, m an abheben kann, um den Ofen fü r den L aufkran zuo-äno-lich zu m achen, un d dem M anne, der im Ulen beim °A usbessern u nd E insetzen arb eitet, diese A rbeit zu erleichtern. Allerdings h a t diese A nordnung den N achteil, daß die Gewölbestreifen niem als dicht gegeneinander schließen u n d d e r W ärm ew irkungsgrad durch die einström ende A ußenluft herabgesetzt w ir . Trotzdem b ed eu te t diese A nordnung einen F o rt­

sc h ritt, allein schon deshalb, weil m an die A rbeit im Ofen besser beaufsichtigen kann.

W erk h eizt m it M ischgas aus H ochofen- und K oks­

o f e n s und w en d et u n ter B eib eh altu n g der a lten Sieo-erländer F lam m ofen form R ek u p erativfeu eru n g an (Abb 2). E in F la m m o fen b etrieb , der eine ein w an d -

A bbildung 3. G ießereiflamm ofen m it U m schalt­

feuerung bei kreisförm iger H erdfläche un d a b ­ hebbarem Kuppelgewölbe.

freie gasreiche Steinkohle zur V erfügung h a t, ver­

w endet in der N a c h t v o r dem Schm elzen über­

schüssiges H ochofengas zum A nw ärm en des Ofens;

es s in d 'a u ß e rd e m O elbrenner vorh an d en , um n ach ­ helfen zu können.

V o rg e n a n n te L u ft a u s d e m R e k u p e r a to r

A bbildung 2. M oll-Brenner bei einem Gießereiflammofen m it Mischgasbeheizung.

A bbildung 4. A m erikanischer G ießereiflamm ofen m it R ostfeuerung un d Vorw ärm kam m er.

b) E inen anderen F o rtsc h ritt ste llt die E inführung der O e l b r e n n e r dar, um jed erzeit eine Oelhilfs- feuerung in Anwendung bringen zu können. Die zeit­

weise ganz unzuverlässige V ersorgung m it R uhrkohle zwang zu dieser M aßnahm e, die sich schnell ein­

b ürgerte und auch ein gutes M ittel b ot. um die T em pe­

ra tu r im Ofen zu erhöhen. Das letztere is t besonders w ichtig, um den K ohlenstoffgehalt des in W alzen­

form en vergossenen Eisens niedriger h alten zu können, z. B. G ehalte von 2,4 bis 2,6 % C bei K aliberw alzen und von 2,8 bis 2,9 % C bei H artgußblechw alzen. E in solches E isen h a t einen höheren Schm elzpunkt als das gewöhnliche G ußeisen.

So ergab sich bei einer 25-t-Schm elze ein V er­

brau ch von 5300 kg Steinkohle m it einem H eizw ert von 7000 W E und von 3200 1 Oel m it einem H eizw ert von 10 100 W E . Es w urden also durch Oel etw a 90 % der gleichzeitig eingebrachten S teinkohlenw ärm e­

m enge eingetragen.

c) Die E in fü h ru n g der G asfeuerung b e d e u te t einen w eiteren S c h ritt in dieser E ntw icklung. E in S iegerländer W erk v erb ren n t G eneratorgas in F lam m ­ öfen nach A rt der Siem ens-M artin-O efen m it U m - schaltfeuerung, n u r ohne G askam m ern. E in anderes

Alle diese u n te r a bis c g en an n te n E rrungen­

schaften haben a n sich n ic h t zur E in fü h ru n g des u n u n terb ro ch en en B etriebes gefü h rt.

M it U m schaltfeuerung im Sinne vo n Siemens- M artin-O efen au sg erü stete F lam m öfen h a t m an für T em perguß schon seit vielen Ja h rz e h n te n in B etrieb : sie sind das V orbild für ohne U n terb rech u n g b etrie­

bene G ießereiflam m öfen.

Z ur D urch fü h ru n g des D au erb etrieb es, der u n ­ b e d in g t a n g e s tre b t w erd en m u ß , g e h ö rt die ein­

w andfreie Lösung der schw ierigen Beschickungsfrage fü r leichtes u n d schw eres E in s a tz g u t jed er Größe u n d G estalt. G elingt es hier, den rich tig en und ein­

fachsten W eg zu finden, so w ird der F lam m ofen m it den größeren K uppelöfen in sch ärfsten W ettbew erb tre te n . E r h a t d an n auch einen viel geringeren B ren n sto ffv erb rau ch . D an n w ird sich auch zeigen, d aß m an aus dem F lam m ofen m etallurgisch sehr viel herausholen k an n , und d aß er in jeder W eise anpas­

sungsfähig ist. Bei den E rö rte ru n g e n ü b er die E rzielung hochw ertigen G ußeisens ist dieser G esich tsp u n k t nicht genügend zum A usdruck gekom m en, obwohl man gerade im F lam m ofen n ich t n u r silizium arm es, son­

dern auch kohlenstoffarm es G ußeisen erzeugen kann.

(3)

LO. iUitl£ Gießereiflammöfen. S tah l u n d Eisen. 391 E in V ersuch, die A rt der B eschickung so zu ge­

stalten, d aß in den heißen Ofen u n m itte lb a r einge­

setzt w erden k an n , is t in Abb. 3 dargestellt. H ier ist eine alte, län g st vergessene Sieinens-M artin-O fen- b au art, der B atho-O fen3), ans L ich t gezogen; es h an d elt sich dabei um einen einfachen R undofen m it abheb-

P la ttfo rm vor der E in s a tz tü r abgesetzt. Sind es B ruchstücke oder A b sch n itte von W alzen, so rollen diese, m it der B rechstange angew uchtet, se lb sttä tig in den O fen; u n te r Zuhilfenahm e von B öcken und B alken lassen sich die W alzab sch n itte auch au f­

ein an d er tü rm en .

F ü r anderes, n ic h t rollendes B eschickungs­

g u t eignet sich eine in Abb. 5 dargestellte B eschickungsvorrichtung vorzüglich, wie sie

'Orefn'orr’/cfrfijngf Sc/nvebetra/Zrerr

flu s g /e /c frg ie tr/c/rf

Abbildung 5. E in satzv o rrich tu n g fü r einen S.-M.-Ofen oder

auch G ießereiflamm ofen m it M ulde oder m it einem Rechen. A bbildung 6. E in satzvorrichtung fü r W alzenabschnitte.

mit Löffel, wie sie auch beim Siem ens-M artin-O fen benutzt wird.

Bei dem Flam m ofen einer am erikanischen Gießerei (Abb. 4) w ird das B eschickungsgut von einem Lauf- kran, der den ganzen H o frau m b e stre ic h t, auf die

3) Vgl. B. O s a n n : L ehrbuch d e r E isen h ü tten k u n d e, 2. Aufl., Bd. I I (Leipzig: W ilhelm E n gelm ann 1926).

H ier v e rd ie n t auch die etw a 30 Ja h re alte E rfin ­ dung v on P i e t z k a 4) erw äh n t zu w erden, d er einen doppelherdigen P uddelofen au f einen hydraulischen K olben se tz te u nd n u n m eh r leich t um 180° drehen u n d die H erd e v ertau sch en k o n n te. D iese A n ordnung

1)VgI. das obengenannte L ehrbuch des Verfassers u n te r

„ P ie tz k a “ .

Abb. 7. Oelgefeuerter k ip p b are r Abbildung 8. O elgefeuerter R ollfaßofen m it U m schalt-

Flammofen für kleine E insatzm engen f c u

der deutschen Oelfeuerungswerke. feU6rUng V° n S°hUry’

barer, d ich t abschließender K uppel. Seine A nw end­

barkeit h ä n g t im w esentlichen v on einer geeigneten L aufkranbauart ab , bei w elcher der K ranführer, gut geschützt vor S trah lh itze, schw ere E in satzstü ck e m it der Zange fassen un d sa n ft einsetzen kann.

D er oben er­

w äh n te,- m it Um­

schaltfeuerung a u sg erü stete Sie­

g erländer F lam m ­ ofen lö st die A uf­

gabe durch , eine einfache Beschik- k u n g sv o rrich tu n g

fü r kleine Siem ens-M artin-O efen angew endet w ird.

E ine solche einfache B eschickungsvorrichtung is t von der F a. H aniel & Lueg, D üsseldorf-G rafenberg, fü r ihre S tahlgußöfen g eb au t. Die Mulde befördert leichtes S ch m elzg u t, ein an ih rer Stelle ein­

geschalteter R echen schw ere S tücke. H a n d e lt es sich u m A b sch n itte von W alzen, so gen ü g t es.

die P la ttfo rm des T ransportw agens in eine schiefe Lage zu b rin g e n , um ein A brollen der E in sa tz ­ stücke in den Ofen zu bew irken. D er W agen w ird d an n d e ra rt vo r die O effnung geschoben, daß die P la ttfo rm m it H ilfe des L aufkranes im Sinne der A bb 6 eine solche Bew egung au s­

fü h ren kann.

(4)

w urde s p ä te r in W itk o w itz auch fü r Panzerplatten - w ärm öfen b e n u tz t. M an löste die F rage ihrer Be­

schickung dadurch in einfacher W eise, daß m an den H erd in eine M ittelstellu n g b rach te, also um 9U d reh te. V ielleicht ließe sich dieser Gedanke auch auf große G ießereiflam m öfen anw enden, sofern es sich um Oefen h an d elt, die d auernd sehr schwere unhandliche E in satzstü ck e bew ältigen müssen. Das E in setzen m ü ß te dan n m it H ilfe von Rollgängen u n d m echanisch bew egten Stößeln un d K e tte n ­ h aken geschehen.

Auf diesen verschiedenen W egen w ürde die I^rage der Beschickung gelöst sein un d m it ihr auch die F rage der günstigen B rennstoffausnutzung; denn diese b esteh t nu r beim D auerbetriebe, wenn der heiße Ofen u n m itte lb a r w ieder beschickt w erden kann.

A uch ein A bhitzekessel b rin g t n u r beim D auer­

b etriebe V orteile. D er G edanke, zwei nicht ständig b etrieb en e Flam m öfen m it einem gem einsam en A b­

hitzekessel m it H ilfsfeuerung wechselweise zu be­

treiben, is t au sfü h rb ar, ab er nich t m it besonderem E rfolg verw irklicht w orden. Bei Oefen m it U m schalt­

feuerung w ird wie bei jedem M artinofen eine Ab­

h itzeverw ertung anw endbar und vo rteilh aft sein.

E in anderer W eg zur guten A usnutzung der Ab­

hitze is t dadurch gegeben, daß m an das Beschickungs­

g u t durch die abziehende Flam m e m öglichst hoch v o r­

w ärm t. D abei w ird auch die T em peratur im Ofen gehoben, da die den Feuergasen abgenomm ene W ärm e aufgespeichert w ird und beim Schmelzen zugute kom m t, wie es in dem dargestellten Flam m ofen am erikanischer B a u a rt (Abb. 4) geschieht, der in einer geräum igen K am m er vorw ärm t.

Die F l a m m ö f e n f ü r g e r i n g e r e E i n s a t z ­ m e n g e n von 1000 bis 1500 kg, welche die Tiegelöfen infolge der großen P reissteigerung fü r G raphit a b ­ gelöst haben, dienen zur Erzeugung von Tem perguß u nd zum Schmelzen von Sonderguß, wie hochsilizium ­ h altigem . säurefestem G ußeisen oder auch anderen G ußeisengattungen. Die hierzu erforderliche hohe T em p eratu r w ird durch Oelfeuerung, bei V orw ärm ung der V erbrennungsluft und gegebenenfalls außerdem noch durch V orw ärm ung des E insatzgutes durch die abziehende Flam m e gewährleistet.

Dies le tz te re is t bei' dem ölgefeuerten kippbaren Flam m ofen (Abb. 7) sowie bei dem W üst-O fen5) der F all. Bei dem Oelschmelzofen fü r Stahlguß von S chury (Abb. 8) is t regelrechte U m schaltfeuerung angew andt. Diese A nordnung is t im Vergleich zur R ekuperativfeuerung sehr g ut, weil die A bhitze besser au sg en u tzt w ird. Dies is t insofern w ichtig, als m an eine A bhitzeverw ertung durch D am pfkessel wegen der geringen Schm elzleistungen kaum ein­

führen kann.

D er Flam m ofen h a t, wie bereits erw ähnt, den V or­

zug, daß m an die Zusam m ensetzung des flüssigen E isens durch Zusätze in einfacher W eise regeln kann.

U m den K ohlenstoffgehalt erheblich zu drücken, ist S chm iedeisenschrott oder kohlenstoffarm es Roheisen einzusetzen. Diese letztere M aßnahm e erfordert 392 S tahl u n d Eisen. _______ _______ _ ____ _ ___

Vgl. S t. u. E . 45 (1925) S. 1476/8.

46. J a h rg . N r. 12.

n atu rg em äß w egen des höheren S chm elzpunktes solchen E isens hohe O fen tem p eratu r.

Die F lam m öfen, die das flüssige E isen vom H och­

ofen aufnehm en, aufspeichern un d seine Zusam m en­

setzung den E rfordernissen des G ießereibetriebes anpassen, sind eigentlich als M i s c h e r zu bezeichnen.

Solche M ischeranlagen bestehen in m ehreren W erken als feststehende und k ip p b are Flam m öfen. Die letzteren sind den k ip p b a re n Siem ens-M artin-O efen nachgebildet u nd v erdienen, obw ohl sie te u re r in der Anlage sind, bei größeren E insatzm engen entschieden den V orzug. Man h e iz t entw eder m it H ochofengas oder ab er zur E rzie lu n g hoher T em p eratu ren bei kohlenstoffarm em G ußeisen m it Mischgas aus K oks­

ofen- und H ochofengas. D ie V erbrennungsluft w ird in R ek u p erato ren oder zw eckm äßiger in R egeneratoren vorgew ärm t. D urch Z usätze — wie Ferrosilizium oder auch S chm iedeisenschrott — lassen sich sowohl der Silizium - un d K ohlenstoff- als auch der M angan- g e h a lt regeln. A uch G ießabfälle können in einen solchen M ischer eingesetzt u n d auf diese W eise die U m schm elzkosten seh r erh eb lich v e rrin g e rt werden.

E in w eiterer V orteil b esteh t d arin , daß der Schwefel­

g eh alt keine Z unahm e e rfä h rt. A uf diese W eise kann ein so schw efelarm es G ußeisen geliefert w erden, wie es bei U m schm elzbetrieben niem als m öglich is t; das­

selbe g ilt vom P hosp h o rg eh alt, insofern, als der P hosphorgehalt der K oksasche au ß er W irk u n g ge­

se tz t w ird.

E in W erk b e tre ib t in dieser W eise einen m it H ochofengas im Sinne der U m schaltfeuerung ge­

heizten Mischer von 2 0 0 1 Fassungsverm ögen, außer­

dem aber einen ebensolchen m it M ischgas aus H och­

ofen- u n d K oksofengas von 25 t F assung, um Sondereisen, besonders auch kohlenstoffarm es Roh­

eisen herzustellen. E inem solchen M ischer einen b asischen H erd zu geben, e rü b rig t sich, weil m an nicht zu en tp h o sp h o rn b ra u c h t. M an w ürde d adurch nur die Anlage v erteu ern u n d die B etriebsführung er­

schw eren.

Im Sinne dieser E rö rte ru n g e n is t auch der E l e k t r o o f e n ein F lam m ofen, d er außerdem den w eiteren V orteil h a t, daß m an in k u rzer Z eit eine fast v ollständige E ntschw efelung durch B ildung emer w eißen, eisenfreien Schlacke d u rch fü h ren kann.

Diese E ntschw efelung vollzieht sich sogar in kürzerer Zeit als beim Stahlschm elzen, weil der hohe Kohlen­

stof fgehalt des flüssigen E isens g ü n stig einw irkt.

A llerdings w ird es sich bei unseren deutschen V erhält­

nissen n u r,im m e r u m A usnahm en h an d eln können, da der S trom preis noch zu hoch ist, gegenüber bei­

spielsweise Schw eden, wo m a n die K ilow attstunde m it 2,25 P f. bezah lt. M an w ird ab er au ch hier nicht im E lektroofen schm elzen, so n d ern das flüssige Eisen aus dem K uppelofen oder auch u n m itte lb a r aus dem H ochofen ü bernehm en, u m es in k u rz e r Z eit in diesem „ D u p lex v erfah ren “ zu veredeln. G erade für Güsse von kleinen G ew ichtsm engen fü r Sonder­

erzeugnisse edelster A rt h a t der E lektroofen Be­

d eu tu n g , ganz besonders, w enn m a n flüssiges Eisen aus dem H ochofen oder dem Mischer einsetzen kann.

H ierher g e h ö rt auch die E rzeu g u n g von „syn-

(5)

25. M ärz l'Jüö.

Formstoff Untersuchung im Stahlgießereibetriebe. S tah l u n d Eisen. 393 thetischem R oheisen“ durch A ufkohlen von F lu ß ­

eisen in F o rm von S c h ro tt oder Spänen.

Beim u n m itte lb a re n V ergießen von flüssigem E isen aus dem H ochofen h a t m a n in der P ra x is B eobach­

tungen g em acht, die in d er N euzeit besondere B e­

achtung gefunden h aben. E s h a n d e lt sich dabei um G a r s c h a u m g r a p h i t , d er S törungen schw ierigster A rt hervorrufen k an n . B eim G uß scheiden sich G raphitkristalle aus, m achen das E isen dickflüssig und verstopfen die E in g u ß k an äle u nd die Steiger­

querschnitte, was d a n n zu L u nkerbildungen fü h rt. Es sind dieselben E rscheinungen, die alle Fachgenossen kennen, die aus dem H olzkohlenhochofen gegossen haben. Alle A nzeichen sprechen dafü r, d aß ein hoher K ohlenstoffgehalt u n d hohe T e m p e ra tu r die G ar­

schaum ausscheidung begünstigen. Dieses g ilt gerade für flüssiges R oheisen aus dem H ochofen, das an sich eine höhere T em p e ra tu r als das K uppelofeneisen besitzt.

Die E inflüsse, die au f einen hohen K ohlenstoff­

gehalt im K uppelofen hinw irken, sind noch n ich t eindeutig g e k lä rt; es is t ab er anzunehm en, daß ein hoher K ohlenstoffgehalt im R oheisen d u rch einen hohen K okssatz oder durch eine lange D u rch satzzeit begünstigt w ird . A llerdings w ird auch die Schlacken­

führung dabei einen E in flu ß ausüben.

Flüssiges H ochofeneisen k a n n m a n w egen der G ar­

schaum ausscheidung vielfach g a r n ic h t u n m itte lb a r vergießen. Man m u ß es in einen F lam m ofen oder Mi­

scher überführen u n d hier dem E isen G elegenheit g eb en , den G arschaum ab zu sto ß en . A uch bei K uppelofen­

eisen sind solche Störungen d urch G arschaum b e k a n n t, die ohne einen ersichtlichen G rund a u ftre te n u n d v er­

schwinden, w ohl im Z usam m enhang m it einer Tem ­ peraturerhöhung. Beim U eberführen des K uppel­

ofeneisens in den E lektroofen is t dieselbe E rsch ei­

nung b eo b ach tet, die in diesem F alle erfolgreich durch E in setzen von S chm iedeisenschrott b eseitig t w erden k an n .

Die G arschaum graphitausscheidung is t g ru n d ­ verschieden von der gew öhnlichen G rap h itau ssch ei­

dung. E ine hohe T em p eratu r des flüssigen Eisens v erg rö ß ert die Z eitspanne, in der die A usscheidung erfolgt; lä ß t m an genügend lange abstehen, so w ickelt sie sich ohne G efahr fü r das G ußstück ab , w ährend m an anderenfalls gerade beim G uß in die Z eitspanne der A usscheidung hineinkom m en k an n un d d adurch M ißerfolge erzielt. Die A bhängigkeit der G arsch au m ­ ausscheidung von hoher T em p eratu r bzw. hohem K ohlenstoffgehalt w urde auch durch V ersuche im E lektroofen sowie beim S chürm ann-O fen b e stä tig t, der b ek an n tlich flüssiges E isen von höherer T em pe­

ra tu r liefert. F e rn e r sp ric h t die E rfa h ru n g dafü r, daß m an beim K uppelofen durch überm äßige K oksgabe ein dickflüssiges E isen im Z usam m enhang m it der G arschaum ausscheidung erh ält.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

E s w erden die V orteile des G ießereiflam m ofens g eschildert u n d eine U ebersicht über die im Laufe der le tz te n Z eit erfolgten V erbesserungen gegeben.

E s w erden die B eschickungsvorrichtungen gekenn­

zeichnet, die als V orbedingung fü r den D au erb etrieb aufzufassen sind. D er letztere ist entschieden a n ­ zustreben. F ern er w erden F lam m öfen m it ldeinem Fassungsverm ögen sowie E lek tro o fen u nd auch solche E in rich tu n g en b eh an d elt, die als M ischer fü r H o ch ­ ofeneisen dienen. Die E in sc h a ltu n g der letzteren ist notw endig, weil sonst der sich ausscheidende G ar- sch au m g rap h it^ S törungen beim G uß h erv o rru ft.

F o rm s to ffu n te rs u c h u n g im Stahlgießereibetriebe.

(Natürliche, tonhaltige Quarzsande ¿und, künstlich hergestellie Gemische. Verhalten gegenüber hohen iTemperaturen.

Schlätnmversuch zwecks Ermittelung des Tongehaltes and der Korngrößenbeschaffenheit. Gasdurchlässigkeit und D ruck­

festigkeit. .Betriebsmäßiges Formstoffuntersuchungsverfahren zur dauernden Ueberwachung >der Beschaffenheit des Frischsandes sowie des Gebrauchssandes.)

j i e Stahlgießerei b e n ö tig t zu r H erstellu n g der G ußform en teils n a tü rlic h e , teils k ü n stlich e Ge­

mische, die die E igenschaften besitzen sollen, s ta n d ­ fest, gasdurchlässig u n d feu erb estän d ig zu sein, Forderungen, deren restlose E rfü llu n g n ic h t leicht ist, wie die E rfa h ru n g eines Stahlgießereibetriebes lehrt. Im S ch rifttu m is t h ierü b er noch re c h t w enig Grundlegendes zu finden, w as d a ra n lieg t, d aß auf diesem Gebiet erst in neu erer Z eit v e rsu c h t w orden ist, A rbeitsverfahren in V orschlag zu bringen, die es ermöglichen, L ic h t in die V orgänge des V erhaltens feuerbeständiger Stoffe zu bringen.

Das bisher geübte V erfahren, aus verschiedenen Rohstoffen, Q uarz, Ton, S ch am o tte, G em ische für Formgebung herzustellen, m ag u n te r g ü n stig en V er­

hältnissen zeitweise geeignet sein, den obigen A n­

forderungen Genüge zu le is te n ; au f die D au er gelingt dies nicht, weil die Z usam m ensetzung der G em eng­

teile Schwankungen u n terw o rfen is t, die sich rein äußerlich b e tra c h te t der B eu rteilu n g hinsichtlich

ihres V erhaltens beim G ießen entziehen. E s is t d ah er unerläßlich, eine P rü fu n g sowohl der R ohstoffe als auch des fertigen Gemenges d au ern d vorzunehm en, um gleichm äßig zufriedenstellende G ußerzeugnisse zu erzielen u nd Fehlgüsse zu verm eiden.

In einer seh r ausführlichen A rb e it le g t A. L.

C u r t i s 1) dar, wie die U ntersu ch u n g der R ohstoffe u n d Gem ische vorzunehm en is t, u n d le ite t aus den E rgebnissen die G ründe fü r günstiges u n d w idriges V erhalten beim G ießen von S tah lg u ß ab.

A usgehend von den pliozänen to n h altig en Q uarz - sanden von S t. E r th in Cornw all w ird a n H a n d von zahlreichen chem ischen A nalysen gezeigt, d aß deren E rgebnisse allein n ic h t berechtigen, einen Schluß auf das zu erw arten d e V erhalten dieser S ande gegen­

ü b er hohen T em p eratu ren zu ziehen; wohl erlau b en sie zu entscheiden, ob ein S an d zur V erw endung ü b e rh a u p t geeignet is t oder n icht. E s ergab sich beispielsw eise, d aß der T onerdegehalt 10 % n ic h t

x) Carnegie Schol. Mem. 14 (1925) S. 1/68.

(6)

VrYrmstnHuntersuchung im Stahlgießereibetriebi._____________

194 Stahl und Eisen. 1 " ________ —--- “ ,

--- --- 3 T ^ TmTb- S cham otte u n d Ton erh a lte n ; 2. natü rlich e to n h a i­

übersteigen d arf; höhere G ehalte zeitigen ^ Q u arzsa n d e ; 3. künstliche S tahlform sand­

erfolge beim Gießen. D as gleiche gilt für die Jim m] schun„en. E r zieh t jedoch n u r 2 u n d 3 in den Kreis lung der F lußm ittelm enge, w orunter E isenoxyd A usführungen. D as V orkom m en tonh altig er Oxyde von K alium u n d N atriu m K alzium u n d Ma ™ de v o n ° S t E r th liefer t eine R eihe von gnesium sowie T itan säu re zu verstehen sind bereits y die -n E n g lan d vielfach fü r S tahlguß Ver­

ein geringes A nwachsen derselben uber ^ s erlau fin d en . W ie bei allen n atü rlich en Lager- Maß hinaus v erän d ert das sonst günstige verm u e » V e rh u f des A bbaues A enderungen eines Sandes. Von erheblicher B e d e u t u n g ^ ^ B cschaffenheit der Sande ein. die zur dauern- E rm ittlu n g des B indetongehaltes und der * U eberw achung V eranlassung geben. An vier Bei­

größen der M ischungsbestandteile Wach « wie kleine A enderungen in der von Curtis w ird die Probe 8 s t m it W asser gekocht s^ 2 m enJ m n g unA K ornbeschaffenheit das Ver- u n d danach m ittels W asserstrom es die ])altcn der Sande zu Form zw ecken beeinflussen Tonmenge durch eine Reihe von '" d d - D er E in fac h h eit h alber sollen n u r K ieselsäure und geschalteten Sieben hindurchgetrieben w ahrena der F lu ß m itte l allgegeben einzelnen K orngrößen des Sandes auf den S , t o T onerde so

verbleiben. Die M aschenweite d er Siebe be 1 ■ , 2 3. 4.

m it 2 5 m m und geht in A b ständ en von Wr. 1U Dis 89,64% 88,84% 87,72 % N n 200 auf 0,1 mm D urchm esser zurück D er durch ^ . 3 > % 3,55% 475 % 5,38 % das letzte Sieb hindurchgehende A nteil der P robe Flußm ittel 4,64 % 4,36 /0 4,7 /0 , o w ird als Schlam m und Ton b e tra c h te t und nac ^ ^ zeigte ein günstiges E rg eb n is bei naßge- dem A bsitzen filtrie rt, getrocknet und gewogen. • nen k]einen G ußstücken.

Die auf den Sieben verbliebenen A nteile an b a n a ^ 2 d n günstiges E rgebnis bei oberflächlich w erden gesam m elt, getrocknet, nochmals gesie . getro ck n eten m ittelschw eren G ußstücken, gewogen und in Prozenten angegeben, ln zam- ^ 3 g ^ günstiges E rgebnis bei oberflächlich reichen Schaubildern sind die verschiedensten Kon- • ockneten m ittelschw eren G ußstücken.

Stoffe und Gemische m aßstäblich zur A nschauung ^ 4 zg.gte ein wenig g ün s tiges E rgebnis bei kleinen gebracht. B e tra c h te t m an diese, so ko m m t m an zu und m itte ischw eren G ußstücken.

* t l V Ä S von K o t Die Sehanbilder d er K o rn g rM en u n d des Ton- ZUftRen der letzten 10 Siebe n u r sehr gering ausfallen, gehaltes der drei ersten Sande zeigen ziemlic e e er Z Tn t n S d f n S n D n tersefied en der Ma- L s t i i m n n n g ; es sin d m ittÄ ö r n ig e S ande o n , den

S s Ä ? zw ar Ä ^

den sowohl in bezu» auf chem ische Zusam m ensetzung a n F lu ß m itte ln als die drei üb rigen, t r ° tzde a l s a u l hd i e S ^ ß e n b e B o h r f f t f f l h e i t auseinander- er sich n ich t bew äh rt. U m den G rund hierfür zu t h e n möge an zwei Beispielen gezeigt w erden. iin d e n , w urde die

° . . . Sindl Die hierbei b e n u tzte V o rrich tu n g b e ste h t darin, Künstliche ^tahi^ßiormmasse °rNr ^ eine L ötrohrflam m e, erzeugt d urch ein Kohlenoxyd-

S l U . .6 2 .0 0 % 92,16% S auerstoff-G em isch, w a g e r e c h t auf die Probekörper

Ä l o ’ 28,07 % 4,29% zu lenken. bis eine S in teru n g bzw. Schm elzung der- Fpe0 3 ... 3,0 0 % 1 4 3 /o selben eintritt. Zum Vergleich werden die üblichen

... 0 36 ° / 0 08% Segerk egelm isch u n gen derselb en F lam m enw irku ng Kg 0 ...0,80 % 0,15% a u sg esetz t, u n d zwar b e n u tz te der V erfasser die N a ,0 . . ■ ■ • 0,41% 0 ,05% N u m m ern 6a, 10, 14, 18, 27, 32 u n d 36, w o m it Tem- T i0 2 ... U 3 % i ’% 0/ p e ra tu re n im u n g efäh ren A b stan d e v on je 100° zu

G ,ühverlast . . _ | 1 8 % ^ m (1200 * 1 7 9 0 «). - f t

... , ' ß 42 o/ 1,99% w ürde zu w eit führen, die E in z e lh e ite n dieses \ e r Mußmittelmeng- ’ /o fa h re ns zu sch ild ern ; b e m e rk t sei n u r, d a ß versucht

Die K orngrößenbeschaffenheit u n d der lo n gehal wurde> die O b erflächenveränderungen m itte ls L icht­

sind aus den A bb. 1 u n d 2 r a s ic lM ic . bjldau’{nahm en fe s tzu h alten , so d a ß d u rc h je sieben W ährend Abb. 1 hohen T ongehalt bei V erhältnis- A ufnahm en d er jew eili„ e Z u stan d bei einer T em pera­

m äßig grober K ornbeschaffenheit zeigt w eist A bb tu rste ig e ru n g vo n 100° verfo lg t w erd en konnte, einen niedrigeren T ongehalt un d m ittelgrobes Ko ^ ^ Z ahl golcher A u fn ah m en is t der Arbeit auf. Beide Form stoffe lieferten nach zuverlässigen ^ _ D ie u n m itte lb a re B eo b ach tu n g der A ngaben günstige B etriebserge msse, u n zw T e m p e ra tu r m it P y ro m e te rn v ersch ied en er A rt gab 1. bei g etro ck n eten F o rm en fü r ^ ^ r e Ä l^ u sse zufr iedensteU ende A ufschlüsse, so d aß es bei 2. n a ß gegossen bei kleineren G ußstucken D iese ^ V erw endung der Segerkegel blieb.

d ie ^ u r s ä c h l ic h e i r 'z u s a n m e n h ä n g e ^ z u erm itteln! D ie P rü fu n g der o b en erw äh n ten v ier Sande E r te ilt die Stahlgußform stoffe in drei A rten ein: auf F e u e rb e s tä n d ig k e it ergalb fü r I bis 3 |le ^ c h a rtig e s 1. Stahlgußform m asse durch M ischen von Q uarz. V erh alten , sie schm olzen bei 1790» (S .-K . 36), wah

(7)

25. März 1926. Fcr mstof f Untersuchung im, Stahlgießereibetriebe,. S tah l und Eisen. 395 rend 4 bei 1610° (S .-K . 27) b ereits m erklich ange­

griffen w ar; sein Gefüge w a r viel d ich ter als das der P roben 1 bis 3, eine Folge des hohen Ton- un d F e in ­ sandgehaltes.

E s w ar nu n v on W e rt, die G asdurchlässigkeit (P) der vier S ande zu e rm itte ln ; diese b e tru g fü r 1: 62.1, 2: 62.74, 3: 50.32, 4: (G em isch von 50 % S and 2 m it 50 % S and 4, d a es an P ro b esto ff m angelte) 49,8.

Der W ert vo n P b erech n et sich aus der F orm el p L u ft in cm3 x H öhe dps Prohezylindor* in cm . ^ e it in

M anoineterilruck in g W asser x (iru n d iläch e des * M inuten.

Z ylinders in cm 2

Die P robezylinder w u rd en h erg estellt aus 25 g einer D urchschnittsprobe, b efeu ch tet m it einer b estim m ten

W asserm enge, und R am m en m ittels F a llb ä rs ^ {50 engl. P fu n d ^ au f einen Q ua- d ra tz o ll,e n tsp re - .§

chend 3.52 ^ k g /c m 2). D ie ^

Sandprobe 4 zeigteeine niedri­

gere G asdurch- lässigkeit als die drei anderen Sande. — W ei­

te rh in w urde ein am erikani- ^ sches Stahlguß-

form sandge- |j misch u n te r- ^ sucht, das m it w sehr gutem E r ­ folge g ebraucht wurde, obsehon die S tan d festig ­ keit wegen des niedrigen Tonge­

haltes (14,3 %) nicht allzu groß war. Bezüglich der K ornbeschaf­

fenheit w ar er dem Y orkshire- Sand (1970> äh n ­ lich, allerdings sind die K örner reiner, so daß sie dem Zerbrechen

und Zerspringen länger W id e rsta n d leisten als die des englischen S andes; es is t dies ein w esentlicher w irtschaftlicher V orteil, da ein d erartig er Sand als

„A ltsand“ w ieder v erw en d et w erden k an n , v o rau s­

gesetzt, daß der au sg eb ran n te Ton v o rh er w irksam entfernt w ird (W indsichter). Die Z usam m ensetzung dieses Gemisches la u te te :

S i 0 2 = 92,16%

Al20 3 = 3 33 % Flußmittel = 2,59 %

Die G asdurchlässigkeit b e tru g P = 104,8 gegen­

über 62,8 für Y orkshire-S and, w as auf das gröbere

K orn u n d den geringeren T ongehalt zu rü ck zu ­ fü h ren is t.

Die b e k a n n te n S ande v on Acoz (Belgien), to n - arm u n d vo n grober K ornbeschaffenheit, sind aus diesem G runde zu w enig stan d fest, um fü r sich v e r­

w en d et zu w erden; ein Z u satz von 7 bis 10 % eines g u ten bildsam en Tones, um die S tan d festig k eit zu erhöhen, e n tsp rach n ic h t den E rw a rtu n g e n ; die d a m it angestellten G ießversuche ließen zu w ünschen übrig, ein H inw eis d arau f, daß es schw er h ä lt, n atü rlich e Sande k ü n stlich aufzubessern.

Sande m it erheblichem G lühverlust neben höheren E isenoxydgehalten zu verw enden, is t im m er b edenk­

lich ; ersterer b ew irk t S chrum pfungen, le tz te re r S in teru n g bei niedrigen T em p eratu ren . E in niedriger E isen o x y d g eh a lt (1 bis 1,5 %) hingegen h a t sich als n ü tzlich erw iesen, da er das B indungsverm ögen er­

h ö h t u nd ein leichteres A blösen d e rF o rm v o n dem G uß­

s tü ck erm öglicht. D ie Schm elzversuche h a tte n a u ß e r­

dem das E rg eb n is, daß M ischungen von n u r frischen R ohstoffen ste ts einen niedrigeren S chm elzpunkt er­

gaben als solche m it gew issen A nteilen zugesetzten, b ereits g eb rau ch ten Sandes. Ob dieses V erh alten auf geringe K ohlenreste, die noch im A ltsande e n th a lte n sind, zurück zu fü h ren is t, ließ sich n ic h t nachw eisen.

A bbildung 1. Stahlform m asse.

A bbildung 2. Y orkshire-Stahlform sand.

A bbildung 3. Englisches künstliches Stahlformsandgexnisch.

(8)

96 Stahl und Eisen. Formstoffuntersuchung im Stahlgießereibetriebe. 4P. ja n rg . mr. iz . An künstlichen Mischungen, die in Stahlgießereien

V erwendung finden, sollen hier n u r diejenigen B e­

a ch tu n g finden, die n atü rlich e tonhaltige Sande, reine K ieselsande un d A ltsande en th alten . Bei sorgfältiger A uswahl dieser M ischungsbestandteile is t es möglich, die S tandfestigkeiten der M ischungen den jew eiligen Stückgew ichten u n d Q uerschnitten der herzustellenden Abgüsse anzupassen.

E in solcher k ünstlicher Stahlgußform sand (Abb. 3) w urde erh alten durch Mischen von

1. 25 % fe tte n S t.-E rth -Q u arzsan d , 2. 25 % m ageren St.-E rth -Q u arzsan d.

3. 35 % S ilikasand von Leighton B uzzard, 4. 15 % A ltsand.

Die chemische Z usam m ensetzung la u te te :

1. 2. 3. 4.

S iO , . . . 8 0 ,0 0 % 8 8 ,6 0 % 9 7 ,6 0 % 90,48 % A120 3. . . 6 ,8 2 % 4 ,8 5 % 1,63% 2 ,5 7 % F lußm ittel 8 ,6 8 % - 4 ,7 4 % 0 ,7 9 % 5 ,5 0 % die des Gemisches:

S i 0 2... 93,12 % A l.,0 , . . . . 2 ,8 6 %

F lu ß m ittel . . 2 ,5 6 % (T ongehalt: 15,2% ) Die G asdurchlässigkeit b etru g P = 93,4, das V er­

h alten im G ebläsefeuer w ar zufriedenstellend. E s is t dem nach der Beweis erb rach t, daß künstliche S tahlgußform sandm ischungen zu einem günstigen Erfolge führen können, vorausgesetzt, daß die A us­

wahl der hierzu erw ählten Rohstoffe nach v o ra n ­ gehender P rü fu n g erfolgt, un d daß auch das herge­

stellte Gem isch einer solchen unterw orfen w ird.

Im H inblick d arauf, daß es n u r wenige natürliche Sande g ib t, die u n m itte lb a r für Stahlgußform en herangezogen w erden können, is t diesem V erfahren höchste A ufm erksam keit zuzuw enden.

Z ur B estim m ung der G asdurchlässigkeit wäre noch zu bem erken, daß das von der „V ereinigung am erikanischer G ießereifachleute“ fü r Form sand vo r­

geschlagene V erfahren2) m it einigen A bänderungen auch fü r S tahlgußform sande verw endet w erden kann.

Die Sandprobenm enge w ird auf 25 g, die h indurch­

zutreibende L uftm enge auf 1000 cm 3 erm äßigt.

Zur P rü fu n g der G enauigkeit der V ersuchsanordnung b ed ien t m an sich eines „N orm alsandgem isches“ . R einer Q uarzsand w ird auf Sieb N r. 40 g eb rach t;

nur der auf Sieb Nr. 50 verbleibende R est d ien t als

„N orm alsand“ . Zu je 20 g Sand w erden 5 g reinen Tonmehles u n d 1,25 g W asser (5 %) zugesetzt, das G anze innig gem ischt u n d daraus ein P robezylinder u n te r R am m en m it 3,52 kg [cm 2 gebildet. D as M ittel aus 16 V ersuchen ergab P = 173,5.

E s w urde w eiterhin v ersucht, festzustellen, ob eine B eziehung zwischen G asdurchlässigkeit und D ruckfestigkeit bei Sandgem ischen besteht. Die D ruckfestigkeitsprüfung w ird an lufttrockenen S and­

zylindern vorgenom m en, die bereits zur B estim m ung St. n. E. 44 (1924) S. 222.

der G asdurchlässigkeit g ed ien t h ab en ; fü r den N orm alsandzylinder ergab sich eine D ruckfestigkeit von 1,75 k g /c m 2. Die fü r Y o rk sh ire-S an d erm ittelten W erte w aren : P = 62,8 u n d 1,86 k g /c m 2 D ru ck ­ festig k eit; hieraus g e h t h ervor, d aß eine wechsel­

seitige B eziehung n ic h t ab zu le iten ist.

E in am erikanisches Sandgem isch zeigte P = 104,8 u n d 1,88 k g /c m 2 D ru ck festig k eit, Y orkshire- Sand P = 62,8 u n d 1,86 k g /c m ' D ruckfestigkeit,

D arau s g eh t hervor, wie große U nterschiede in bezug auf G asdurchlässigkeit bei gleicher D ruck­

festigkeit a u ftre te n können, ein w eiterer G esichts­

p u n k t, der die in S tahlgießereien au ftre te n d e n Miß­

erfolge aufklären h ilft. U n te r P = 50 u n d über p ioO sollte die G asdurchlässigkeit erfahrungs­

gem äß n ic h t gehen. Die G asdurchlässigkeit un d die D ruckfestigkeit sind h ö chstw ahrscheinlich vielm ehr F rag en d e r physikalischen B eschaffenheit der F orm ­ stoffe als solche der chem ischen Z usam m ensetzung.

E n d lich w ar noch festzustellen, wie sich die Gas­

durchlässigkeit zu der K orngrößenbeschaffenheit v erh ält. E in n a tü rlic h e r Sand (1301) zeigte bei 19,8 % T ongehalt u n d m ittle re r K orngröße eine D urchlässigkeit von P = 62,8, der gleichartige Sand von Y orkshire m it w esentlich gröberem K orn und nahezu gleichem T ongehalt (19,4 %) P = 62,1.

Die B erechnung der D u rch sch n ittsg rö ß e der Sand­

k örner nach dem V erfahren vo n S hearer ergab fü r 1301 0,2055 m m <D, fü r Y orkshire 0,3325 m m cj).

D em nach k an n gefolgert w erden, d aß auch hier eine B eziehung zw ischen der D u rch sch n ittsg rö ß e der K örner un d der G asdurchlässigkeit n ic h t b esteh t.

E rw ä h n t sei noch, daß der F eu ch tig k eitsg eh alt der Sandm ischungen so gehalten w erden m uß, wie er beim E inform en üblich ist.

Aus den vielen von C urtis gegebenen U n ter­

suchungsbeispielen erg ib t sich die dringende Forde­

rung, die P rü fu n g der F orm stoffe in S tahlgießerei­

b etrieb en fortlau fen d d u rchzuführen. E in e geeignete M ischung m u ß auf plan m äß ig em W ege aufgebaut w erden, u n d w enn sich diese b e w ä h rt h a t, w ird man danach tra c h te n m üssen, sie in gleichbleibender Z usam m ensetzung zu erh alten . D ies is t insofern leicht zu erreichen, als die an g efü h rten U ntersuchungs­

verfahren leich t u nd in v e rh ältn ism äß ig k u rzer Zeit du rch fü h rb ar sind.

Gewiß sind noch eine A nzahl F ra g e n zu klären, z. B. die der G asspannungen in d er gegossenen Form bei schw eren u n d leich ten G u ß stü ck en bzw . getrock­

n eten u n d g rünen G ußform en. D esgleichen waren die in D eu tsch lan d w ohl am m eisten in G ebrauch befindlichen S cham otte - Q u arzsan d - Tongemische einer ähnlichen U n tersu ch u n g zu u n terzieh en , denn gerade hier zeigt sich eine große M annigfaltigkeit der Z usam m ensetzung, die, m e ist auf re in erfahrungs­

m äßigem W ege e rm itte lt, d en G ießereibetrieben zur V erfügung gestellt w erden. P. Aulich.

(9)

die feinsten K an ten un d Form en g u t aus, w idersteht der Form auseinandergenom m en un d sowohl auf das Ober- Beanspruchung durch den eingestam pften Sand re ch t gut, als auch auf das U n terteil ein neues F orm kastenteil auf- hat fast keine Schwindung u n d is t verhältnism äßig gestam pft (Abb. 2 c und 2 d). N ach A bhebung und Wen- dung dieser neuen Teile w ird von der Oberfläche der ) \ g l. G e ig e r : H an d b u ch der Eisen- un d Stahl- Form die etw a 10 m m betragende W andstärke des m etalli- gießerei, 1. Aufl., Bd. 2 (B erlin: Ju liu s Springer 1916), sehen Teiles c ' der künftigen M odellplatte w eggeschnitten p- 141/3; L o h s e : H erstellung von M odellplatten m ittels (Abb. 2 d und 2 i). Zur A usführung dieser A rbeit bedient besonderer Werkzeuge, Gieß. 9 (1922) S. 157/61; R o n - m an sich eines Hilfswerkzeuges nach Abb. 2 n, dessen c e r a y : Les Plaques-Modèles, Fonderie mod. 19 (1925) Zapfen f genau so hoch ist, wie der m etallische Teil

67/84. der F o rm p latte s ta rk w erden soll. Die runde Endseheibe

X I I .« 52

Zi,. März m w . Umschau.

S tahl u nd Eisen. 397

Abbildung 3 a. W a g erech t au sein an d er- g e k lap p ter Um schlagf o rm k a sten .

A bbildung 3 b.

G eschlossener U m schlagform kasten.

A bbildung 3 c. S c h n itt u n d A n sich t eines Umschlagf o rm k a sten -T eiles u n d se in e r

ab n e h m b are n A b sch lu ß trav erse C.

Umschau.

Die jüngsten Vervollkommnungen des Bonvillainschen Verfahrens zur Herstellung gegossener Formplatten1).

B ekanntlich h a t m an vier H auptau sfü h ru n g sarten gegossener F o rm p latten zu unterscheiden: 1. gewöhnliche D oppelform platten, 2. geteilte F o rm p latten fü r Ober- und U nterteil, 3. Umschlag-

F orm platten u n d 4. K li­

schee - F orm platten. Die unter 2 u n d 3 g enannten P latten können m it und ohne A bstreifkam m her- gestellt werden.

I. G e w ö h n l i c h e d o p p e ls e i t ig e F o r m ­ p l a t t e n (Abb. l a b i s d).

Das Modell (Abb. 1 a) wird in üblicher Weise eingeformt (Abb. 1 b), worauf m an die beiden Teile auseinandernim m t und einen gußeisernen Rahmen Z zwischen sie legt (Abb. 1 c), dessen innerer R a n d gezahnt ausgeschnitten i s t , um dem später einzugießen­

den Metall H alt zu ver­

leihen. Es em pfiehlt sich, den ausgeschnittenen Zak- ken abwechselnd nach oben un d nach u n ten etwas Anzug zu geben, um das gute Z usam m en­

halten von R ahm en und eingegossenem M etall in allen Lagen der P la tte noch w eiter zu sichern.

Abb. 1 d zeigt die fertige Form platte im Schnitt.

Als Ausgußmetall h a t sich

eine Legierung von 84 % Blei, 4 % bestem Zinn und 12 % reinem A ntim on g u t be­

währt. Sie gießt sich leicht, fü llt selbst

7A S ch n itt G/urcfr d/eßrf/jeM cde//p/affe A bbild u n g l a b is d . H erstellu n g gew öhnlicher

d o p p e lse itig e r F o rm p la tte n .

A bbildung 2 p . Schrauben-A bhebevorrtehhm !;

zu m A b h eb en d es O b erteiles.

billig. Noch größere W iderstandsfähigkeit b ietet eine Legierung aus 42 % W eichblei, 42 % bestem Zinn und 16 % reinem A ntim on, die aber entsprechend dem höheren Zinngehalt auch w esentlich teu rer ist.

I I . G e s o n d e r te F o r m p l a t t e n f ü r O b e r - u n d U n t e r t e i l (Abb. 2 a bis p). Das Modell (Abb. 2 a) w ird wieder in gewöhnlicher Weise eingeform t (Abb. 2 b), die

¿a.

Lj----\ t--- U Mode//

¿7TL

A bbildung 2a bis o. H erstellu n g g e s o n d e rte r F o rm p la tte n fü r das O ber- un d U n te rte il.

2 e = N eue O b erteilfo rm nach W egschneidung d e r W an d stärk e. 2 f = N eue U n terte ilfo rm n ach W eg­

schneidung d e r W a n d stärk e. 2 g = M etallabguß fü r das O b erteil. 2 h = M etallabguß fü r das U n te rte il. 2 i = A u sg ieß en d er O b erteilfo rm p latte . 2 k = A u s­

gieß en d e r U n te rte ilfo rm p la tte . 21 = F e rtig e O b erteilfo rm p latte. 2 m = F e rtig e U n te rte il- fo rm p la tte. 2 n = W erkzeug zu r K ennzeich­

nung d e r w egzuschneidenden W a n d stärk e.

2 o = A nordnung ein e s kle in en schrägen Stan d es.

(10)

398 Stahl un d Eisen. Umschau. 46. Ja h rg . JNr. iz .

3 e

•/a,

Moa/e//

n i vc

W H i

•••••

V e

A bbildung 3 d bis k.

H erstellu n g e in e r Umschlag- (R eversier-) F o rm p la tte . 3 f = U m geschlagene F o rm . 3 g = N eues O b erteil. 3 h = Me- tallabguß fü r die ganze P la tte . 3 i = M it G ips o d er z ®m ® ausgegossene F o rm p la tte . 3 k = S ch n itt durch ein e m it d er

U m schlagplatte h erg estellte Form .

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A bbildung 4 a b is k.

H erstellu n g e in e r F o rm p la tte m it A b stre ifp la tte . 4 d = N eue O b erteilfo rm n ach dem A bschneiden d e r W and­

s tä rk e . 4e = M etallabguß fü r d as Modell und fü r d ie A bstreif­

p la tte . 4 f = A usgießen d es M etallabgusses, nachdem d ie A b­

stre ifp la tte au f R e ite r B g e s e tz t w o rd en is t. 4 g = F ertige P la tte m it lo s e r, z. T . auf d em P la tte n ra h m e n C, z. T . auf R e ite rn B ru h e n d e r A b stre ifp la tte . 4 h = B e ite i zu r Stützung d e r A b stre ifp la tte . 4 i = A n o rd n u n g ein es R e ite rs . 4 k —

A b tren n u n g d e s K am m es m it e in em S äg eb lattstreifen S.

A bbildung 5 a b is k . H erstellu n g e in e r Sam m elplatte.

5 b = Z urechtgelegte U rform . 5 c = Blick auf d ie zu rech tg e­

le g te U rform , ö d = W an d stärk e-R ah m en . 5 e = S ch n itt d urch d ie F o rm m it aufgelegtem R ahm en. 5 f = F o rm m it B egrenzungsplatte. 5 g = S ch n itt durch ein e Begrenzungs­

p la tte . 5 h = A uf M etall- o d e r S te in p la tte g esta m p ftes O ber te il. 5 i = Abguß e in e s klein en U m schlagplättchens. » k =

r _ ' Q u ersch n itt durch eine fe rtig e S am m elp latte.' j des Werkzeuges wir d m it T alk oder Kreide weiß gefärbt und in die Form gedrückt, bis der vierkantige Teil des Holzes die Sandoberfläche b erü h rt. Auf diese Weise wird die Fläche, bis zu welcher der Sand wegzuschneiden ist, so genau gekennzeichnet, daß danach die A usführung keine Schwierigkeit b ietet. Nach dem Ausschneiden werden m it einem Knopfe halbkugelige Vertiefungen d ' in den Sand gedrückt, in die m an nach verschiedenen R ichtungen Nägel d rü ck t, deren Köpfe um etw a 6 m m über den Sand vorstehen m ü f en. Diese Nägel (Abb. 2< und 2 f) haben den Zweck, beim späteren Ausgießen des M ctallteiles m it Gips oder Zem ent den Zusam m enhalt des Metall- und des Gipsteiles zu sichern. Die dergestalt vorbereiteten K asten ­

A bbildung 61. W e ilz e u g zur H e rste llu i g v c n Sam m el- (K lischee-) Platten.

teile w erden gew endet, auf die ursprünglichen Ober- bzw . U nterteile gesetzt und die en tstan d en e Form m it Metall ausgegossen (Abb. 2 g un d 21'). Die Oberteile dieser M etallabgüsse h e b t m an m itsa m t den Abgüssen so vor­

sichtig ab, d aß die U nterteilform m öglichst keinen Schaden erleidet. D ann werden die Abgüsse vom Eingusse und von anhaftendem Sande befreit und wieder in das U n t e r t e i l zurückgelegt. Auf das Modell legt m an einen Rahmen g von der gleichen Bohrung wie die des F orm kastens und gießt den H ohlraum zwischen der Modellschale und dom Rahmen m it Gips oder M odellzement aus. N ach dem E rstarren dei eingegosserien Masse ( Abb. 2 i un d 2 1-) w ird abgehoben und die aus dem gußeisernen R ahm en g', der dünnen M e ta ll­

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2ö, März J926. Umschau. S tah l und Eisen. 399

Abbildung 5 m . S am m elrah m en m it S teg.

platte c' und der Ausgußmasse e' bestehenden M odellplatten {Abb. 21 un d 2 m) m it feinem Schm irgelpapier abge­

schliffen, w orauf sie ohne w eiteres in B etrieb genommen werden können.

In jü n g ster Z eit is t m an dazu übergegangen, die Mo­

delle n ich t m ehr m it den lo trech ten K an ten u n m ittelb ar auf die P la tte zu setzen, sondern m an sieh t einen kleinen

„ S tan d “ von etw a 45° zwischen Modell und P la tte vor, wie es Abb. 2 o erkennen läß t. D adurch w erden die wenig standsicheren scharfen K a n ten verm ieden, das A bheben erleichtert u nd saubere Abgüsse gesichert.

Zum genauen A bheben der Oberteile bedient m an sich einer Schrauben-A bhebevorrichtung nach Abb. 2 p. D urch Löcher in den äußeren Planschen w erden Schrauben­

spindeln geschoben, u n terh a lb des Flansches eine Schrau- benklemmzange angelegt, u n d nu n durch gleichzeitiges Drehen der Schraubenspindeln der F orm kasten vorsichtig und durchaus gleichmäßig gehoben. Sobald das Modell freigelegt ist, schiebt m an zwischen die beiden K astenteile Holzpflöcke, löst die K lem m en u n d h eb t das K astenteil vollends von H an d ab.

I I I . U m s c h l a g - F o r m p l a t t e n (Abb. 3 a bis k). In vielen Fällen ist es von Vorteil, die Ober- un d U nterteile m it der gleichen Form p latte anzufertigen. Diesem B edürf­

nisse entsprechen die Umschlag- F orm platten. Ih r N ame rü h rt von

\ , W q g ih rer eigenartigen H erstell ungs weise her, bei der eines d er beiden u r­

sprünglichen K a ­ stenteile um 180 0 um gelegt wird. Zur regelmäßigen H er­

stellung solcher P la tte n ist eine besondere -Form ­ kastenei nrichtung erforderlich. Abb.

3 a un d 3 b zeigen

| die beiden den H a u p tb estan d teil der E inrichtung bildenden U m schlag-Form kasten, w äh­

rend Abb. 3 c einen S ch n itt durch einen der beiden K asten wiedergibt. Zur A nfertigung einer F o rm p latte fü r Abgüsse eines Modells nach Abb. 3 d w ird eine Form in den über­

einandergelegten K astenteilen hergestellt (Abb. 3 e), das Oberteil b abgehoben, in R ichtung des Pfeiles der Abb. 3 f geschwenkt und neben das Teil a d e ra rt gelegt, daß die halbrunden Führungslöcher A un d B der Abb. 3 c genau aneinander passen. Vor dem Zusam m enlegen der beiden Kastenteile m ußten selbstredend die Traversen C abge­

nommen werden, so daß nunm ehr im R aum e oberhalb der Traversen die beiden lotrechten Sandflächen unm ittelbar aneinander stoßen (Abb. 3 f). Man h a t nu n ein die beiden Formkasten abdeckendes un d in der B ohrung m it ihnen übereinstimmendes Oberteil D (Abb. 3 g) aufzusetzen und die Form in U ebereinstim m ung m it dem vorher beschrie­

benen Verfahren un d entsprechend den Abb. 3 h und 3 i fertigzumachen und zum Abgusse zu bringen. Abb. 3 k zeigt den S chnitt durch eine m it der fertigen P la tte aus­

geführte Form .

H e r s t e l l u n g e i n e r F o r m p l a t t e m i t A b s t r e i f ­ p l a t t e (Abb. 4 a bis k). Sowohl einfache als auch U m ­ schlag-Form platten können m it A b streifp latten hergestellt werden. Dabei w ird in folgender Weise verfahren. E in Modell (Abb. 4 a) w ird w ieder in üblicher Weise einge­

formt (Abb. 4 b), die Form auseinandergenom m en, das Modell ausgehoben und auf das U n te rteil ein Oberteil aufgestampft, wobei aber zwei Eingüsse, einer fü r das Modell und einer fü r die A b streifp latte, vorzusehen sind (Abb. 4 c). Bei dem nach Zerlegung der F orm folgenden Wegschneiden der W andstärke fü r das M etallmodell w ird zugleich die W andstärke fü r den A bstreifkam m m it aus­

geschnitten (Abb. 4 d und 4e). Man bemißt. die W andstärke der A bstreifplatte gewöhnlich um einige M illim eter größer

V/:V‘ -; vV-"::* t:'; Vi':’/-: f : A bbildung 5 n.

TJraschlaq-plättchen m it M ittelrip p e.

als diejenige der M odellplatte un d erzielt d a m it eine gleich­

m äßigere Schwindung beider Teile. Es ist n ich t g ut, die A bstreifplatte u n m ittelb ar auf der U nterlage der Modell- p latte teilweise m it aufsitzen zu lassen, d a sich d an n fast bei jedem A nheben etw as Sand an der Trennungsstelle findet, der regelmäßig ein Abwischen der F o rm p latte n ötig m acht. Schafft m an dagegen u n terh a lb der Form - p latte einen kleinen freien R aum , in dem sich dieser Sand sam m eln kann — es h a n d elt sieh n u r um sehr geringe Mengen —, so w ird eine Reinigung der P la tte nur in größeren Zwischenräumen erforderlich. E in solcher freier R aum kann geschaffen werden, wenn m an die A bstreifplatte

A bbildung 5 o. E in e Sam m el- (K lischee-) P la tte m it v ie r U m schlagplättehen.

A bbildung 5 p. E in v o llstä n d ig e r A bguß n ach d e r U m seh lag p latte (A bbildung 5 o).

allgemeinen eine sehr einfache Sache. Meist genügt schon ein leichter Ham m erschlag, um die Teile auseinander zu bringen. Wo das n ich t der F all ist, m uß die T rennung m it einem scharfen, dünnen W erkzeuge, etw a m it einem feinen S ägeblatt S, erfolgen, wie Abb. 4 k es zeigt. Bei Mo­

dellen m it besonders schwierigen Grenzlinien em pfiehlt es sich, erst die einfachsten Trcnnungslinien auszuschneiden, dann die schwierigeren Stellen längs der M odellkante m it K reide anzuzeichnen, um schließlich, g e stü tz t auf die sich ergebende weiße Grenzlinie, den T rennungsschnitt zu vollenden. Abb. 4 g zeigt einen S ch n itt durch eine fertige P la tte m it loser, zum Teil am P latten ran d e un d zum Teil auf ihren R e ite rn ruh en d er A bstreifplatte.

IV. S a m m e l- o d e r K l i s c h e e - F o r m p l a 1 1 e n (Abb. 5 a bis p). Zur H erstellung von S am m elplatten m üssen z u erst dafü r geeignete U m schlagplatten ang efertig t werden, die dann zur Sammel p latte zu vereinigen sind. Abb. 5 b auf eisernen R eitern ruhen läß t. Zu diesem Zwecke werden auf die zum Ausgießen m it Zem ent bereit gelegten und bereits voneinander getren n ten Abgüsse (Abb. 4 f) längs der oberen K an te der A bstreifplatte Tonstreifen A gelegt, in die m an m it einem leichten H am m erschlag die als S tützen dienenden eisernen R eiter B (Abb. 4 h) so w eit in den Ton treib t, daß sie n ich t n u r fest an die A bstreifplatte gepreßt werden, sondern auf ein weniges in sie eindringen.

Abb. 4 i zeigt diese A nordnung in einem größeren Maß­

stabe in voller D eutlichkeit. N ach dem Ausgießen der P la tte w ird der Tonstreifen wieder entfernt. Die A b­

trennung der A bstreifplatte von der M odellplatte is t im

*

(12)

400 Stahl u n d Eisen. A us Fachvereinen. 46. Ja h rg . N r. 12.

und 5 c zeigen eine bereits auseinandergeklappte un d ord­

nungsm äßig zusammengeschobene Form fü r eine zum Zu­

sam m enbau der Sam m elplatte geeignete U m schlagplatte des Modells nach Abb. 5 a. Diese Um schlagplatten sind vollständig aus M etall u n d haben, da es sich hier stets nur um kleine Abgüsse handelt, im allgemeinen eine W andstärke von etw a 10 mm. Auf die Doppelform (Abb. 5 c) w ird ein R ahm en nach Abb. 5 d gelegt (Abb. 5 e), der m it Falzen zur Aufnahm e von Begrenzungsplättchen nach Abb. 5 g sowie zur Schaffung einer K lemm leiste dient, m ittels der das K lischeeplättchen im Form rahm en A festgeklem m t w ird (Abb. 5 k). Abb. 5 f zeigt eine Form m it zwei B e­

grenzung? plättchen B u n d C. D as Oberteil der Form w ird fü r sich angefertigt (Abb. 5 h), indem m an auf eine genau bearbeitete U nterlagsplatte aus Eisen oder Stein einen F orm kasten vollstam pft. Dieser m it Führungsflanschen I) versehene K asten h a t eine M ittelschore E , in deren M itte ein Falz eingefräst wurde, um dem U m schlagplättchen eine Leiste anzugießen, die ihm zur Führung im Rahm en der endgültigen Sam m elform platte dient. Abb. 5 i läß t in einem S chnitte ein gegossenes U m schlagplättchen m it den beiden Seitenfalzen un d der M ittelleiste erkennen, und Abb. 51 zeigt die gesam ten Einrichtungsbehelfe zur

A bbildung 5 q . S am m elp latten m it Abgüssen.

H erstellung der Sam m elform platten. Der letzten Abbil- dung is t insbesondere die A nordnung des Sammelrahmens m it seinem durchlaufenden M ittelstege zu entnehm en, in dem die einzelnen U m schlagplättchen zentrierende Führung finden. N ach einer anderen Anordnung erh ält der Sam melrahm en an Stelle einer Furche einen Steg (Abb. 5 m), auf dem die U m schlagplättchen reiten, in welchem Falle die M ittelrippe des U m schlagplättchen- Oberteiles nach Abb. 5 n auszubilden ist. Die Befestigung der eingeschobenen P lättch en erfolgt in beiden Fällen m it Hilfe eines Klem m rahm ens F (in Abb. 5 k) un d einiger Schrauben. S am m elplatten sind besonders fü r Temper- u nd M etallgießereien geeignet, die viele kleine Abgüsse in m eist rech t wechselnden Stückzahlen herzustellen haben. Man fertig t zunächst so viel Form en an, wie der geringsten Zahl der benötigten Abgüsse der einzelnen im Sam m elrahm en vereinigten U m schlagplättchen entspricht, und wechselt dann das erledigte P lättch en gegen ein anderes aus, was in wenigen M inuten m ittels einiger H an d ­ griffe geschehen kann. Abb. 5 o zeigt eine m it verschie­

denen kleinen Modellen besetzte, aus vier Umschlag­

plättch en zusamm engesetzte U m schlagplatte un d Abb. 5 p die d a m it hergestellten, noch am gemeinsamen Eingusse hängenden Abgüsse. W eitere Zusamm enstellungen von P la tte n u n d Abgüssen sind der Abb. 5 q zu entnehm en.

Carl Irrrsberger.

Aus Fachvereinen.

V erein d eu tsch er G ie ß e r e ifa c h le u te.

Am 16. J a n u a r 1926 h ielt d e r V erein d eutscher Gießereifachleute in B erlin eine a u ß e r o r d e n t l i c h e T a g u n g s e in e s E l e k t r o o f e n a u s s c h u s s e s u n ter dem Vorsitz von D irektor St.=^ng. e. h. H. D a h l , B erlin, ab.

D en ersten V o rtrag h ie lt D ire k to r Ing. K . v o n K e r p e l y , B erlin, über

Die Erzeugung von hochwertigem Gußeisen im Elektroofen.

D ie A rbeiten d e r le tz te n J a h re , im Elektroofen G uß­

eisen m it erh ö h ten physikalischen E igenschaften zu erzeugen, haben sich als erfolgreich erw iesen, so daß sich eine A nzahl von G ießereien zur E infü h ru n g des E le k tro ­ ofens fü r die E rzeugung von G ußeisen entschlossen haben.

D er V ortragende h a t in ein er neuzeitlichen G ießerei die Erzeugung von hochw ertigem Gußeisen nach dem D u p l e x V erfahren eingerichtet, d a s eine V ereinigung von K uppel­

ofen-Elektroofen d a rs te llt. D er E rzeugung von Gußeisen m it m indestens 28 kg/m m 2 Z erreißfestigkeit und 40 kg/mm»

B iegefestigkeit sta n d als besondere Schw ierigkeit entgegen, daß aus w irtschaftlichen G ründen m it einem hochphosphor­

h altigen E in satz g e arb e ite t w erden m ußte un d d er P hos­

phorgehalt bei hochw ertigem Gußeisen 0,3 % nich t über­

schreiten soll. D urch U eberhitzung des flüssigen Eisens in einem 5- bis 6-t-N athusiusofen auf 1500 bis 1700 0 und geeignete Schlackenführung gelang es, ein hochwertiges Gußeisen — entgegen d er bisher v ertre te n e n Ansicht — m it einem K ohlenstoffgehalt ü ber 3 % u nd Phosphor­

g ehalten bis 0,8 % m it erhöhten physikalischen Eigen­

schaften zu erzeugen aus Schm elzungen, die auch ohne jeden R oheisenzusatz aus m inderw ertigstem B ruch mit hohem P h o s p h o r, K ohlenstoff- und Silizium gehalt ge schmolzen w urden. I n bezug auf die physikalischen Eigen­

schaften erw ies sich als günstigster Kohlenstoffgehalt 2,95 bis 3,05 % ; d e r P hospborgehalt k a n n 0,8 % u n d darüber betragen, ohne d aß die F estigkeitsw erte des Gusses d a ­ durchbeeinflußt w erden, un d n u r d er Silizium gehalt wirkt im geringen Maße m it zunehm endem G ehalt erniedrigend auf die F estigkeiten. Als besondere E igenschaft des über­

h itzten Elektrogußeisens w urde eine E rhöhung d er Festig­

keitsw erte m it fallendem Q uerschnitt hervorgehoben.

N ach den bisherigen A nschauungen über die E rstarru n g s­

vorgänge beim Gußeisen sin k t d ie k ritisc h e G raphitab­

scheidungstem peratur in d er M itte des Q uerschnitts am langsam sten, und h ierdurch fallen infolge reichlicherer G raphitabscheidung die F estigkeitsw erte niedriger aus.

D ie noch n ich t abgeschlossenen Versuche des V ortragenden scheinen darau f hinzudeuten, d aß infolge d er U eberhitzung d er Schmelze die A bkühlungsverhältnisse im Gußstück so beeinflußt w erden, d aß die G raphitabscheidung vom R ande gegen die M itte zu in Zonen erfolgt. Sobald die äußerste Zone des e rstarren d en G ußstückes die kritische G raphitabscheidungstem peratur e rreich t h a t, scheidet sich G raphit aus, w ährend in d e r nächst en Zone die Tem peratur noch höher ist. W ird in dieser u n d m it d en folgenden Zonen die erforderliche T em p era tu r erreicht, so erfolgt auch h ier die G raphitausscheidung. N ach d e r Lösungs­

theorie ist ab er diese Zone schon kohlenstoffärm er und die G raphitausscheidung also etw as geringer, so d aß die G raphitabscheidung zum Schluß in d e r M itte des Gusses in einem b estim m ten V erhältnis zum R ande etwas geringer ist. F ü r eine genaue E rk lä ru n g d e r beob­

ach teten E rscheinung sind jedoch noch w eitere Versuche erfordeilich.

D ie angew andte Arbeitsweise erm öglichte es, ein G ußeisen m it besonders beachtensw erten mechanischen E igenschaften ganz unabhängig vom E in satz aus m inder­

w ertigem Bruch herzustellen, so d a ß die Erzeugungskosten sehr e rn ied rig t w erden konnten. Bei entsprechenden S trom preisen erm öglicht die A rbeitsw eise nich t n u r die Erzeugung von hochw ertigem Gußeisen, sondern auch von G ußeisen gew öhnlicher A rt. A usschlaggebend für die W irtschaftlichkeit sind die Strom - un d Umschmelzkosten im Kuppelofen.

An d en V o rtrag schloß sich eine leb h afte E rörterung, in welcher u n te r an d eren D r. K ü h n e i S tellung nahm zu der erw ähnten B eobachtung, d aß die Festigkeitsw erte mit abnehm endem Q u erschnitt im In n e re n besser wurden.

E r verw eist auf d en E influß d e r verw endeten Zerreiß­

m aschinen, die im u n tere n Teil ih rer A ngaben m eist un­

sicher sind. Jedenfalls bezw eifelt er, d a ß im In n e ren eine:

G ußstückes bessere F estigkeitsw erte a u ftre te n .

S tahlw erksdirektor SHpl.'Sing. G. M a rs , Budapest, sprach über

Cytaty

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