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Die Bautechnik, Jg. 8, Heft 13

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Academic year: 2022

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DIE BAUTECHNIK

8. Jahrgang B ERLIN , 21. Marz 1930 Heft 13

Biicherschau.

Der Grundbau. Von cfji-. L. B r e n n e c k e , Marinę-Hafenbau- direktor a. D., Geheimem Admiralitatsrat. In 4. Aufl. neubearbeitet und herausgegeben von Sr.=3ng. Erich L o h m e y e r , Ministerialrat in Berlin, zum Oberbaudirektor fiir Stroni- und Hafenbau nach Hamburg berufen.

II. Band. Pfahlrostgrundung (Bohlwerke, tiefer und hoher Pfahlrost).

278 S. mit 231 Textabb. Berlin 1930, W ilhelm Ernst & Sohn. Preis geh.

23 RM, geb. 25 RM.

Das Werk bildet die Fortsetzung des 1927 erschienenen Bandes I, der iiber Baugrund, Baustoffe, Pfahle und SpundwSnde und die Baugrube berichtete. Im vorliegenden Band II werden die Bohlwerke, der tiefe Pfahlrost (Grundpfahle), der hohe Pfahlrost und dereń Berechnung in vier Kapiteln behandelt. Die bedeutenden Fortschritte, die auf diesem Gebiet in den letzten Jahren gemacht wurden, haben eine tiefgreifende Besprechung auf breitester Grundlage notwendig erscheinen lassen. Damit erhielt das Werk eine betrachtliche Ausdehnung, die im Interesse der Fachwelt sehr zu begriifien ist. Die Bohlwerke werden ais solche in Holz, Eisen und Eisenbeton einer vergleichsweisen kritischen Betrachtung unterzogen und in ihren verschiedenen Ausfiihrungsweisen an Hand vor- ziiglich gewahlter Beispiele erlautert. Hieran schlieBen sich Berechnungen solcher Anlagen, die alle denkbaren Einfliisse beriicksichtigen und fiir die Praxis in grofier Mannigfaltigkeit brauchbare Formeln liefern. In sinn- failig klarer Weise werden hier die Belastungsflachen, die Momenten- fiachen und die Biegelinien infolge der verschiedensten aufieren Einwirkungen nebeneinandergestellt. Im Kapitel II (Bauwerke auf Grund- pfahlen) werden nach Darlegung der allgemeinen Gesichtspunkte fiir Ver- wendung von Holzpfahlen und Eisenbetonpfahlen Ausfiihrungsbeispieie von Wohn- und Geschaftshausern, Speicher-, Turm-, Brucken- und Ufer- bauten sowie Schleusen und Sielen vorgefuhrt; eine hOchst reichhaltige und gliicklich ausgewahlte Sammlung. Das grOfite Kapitel III ist den Bauwerken auf frei stehenden Pfahlen gewidmet, das Gebiet, auf dem die grofiten Fortschritte zu verzeichnen sind. Fast jede der bedeutenderen Hafenstadte hat hier ihre eigene Konstruktion, wobei sich das Werk aber vorwiegend auf deutsche und hollandische Ausfuhrungen beschrankt.

Verfasser trennt wieder nach Kaimauern auf Holzpfahlrost gegenuber Elsenbetonkaimauern bzw. Obergangen zwischen beiden. Erst bei Durch- sicht der sehr lehrreichen Beispiele erkennt der Leser, was hier Bedeutendes ersonnen und weiter ausgebaut wurde. Darlegungen iiber Baustoff, Neigung und Abstand der Pfahle, iiber die Spundwande, iiber Rostplatten und iiber Form und sonstige Einzelheiten der MauerkOrper erganzen das Kapitel, das zum Schlufi noch iiberbaute BOschungen behandelt. Den Abschlufi des Werkes bildet ein Kapitel iiber die Berechnung der Pfahl- roste. Hier finden wir die neuesten Verfahren unter Berticksichtigung der Formanderung der Pfahle erlautert und mit Rechnungsbeispielen belegt. Das Werk bildet eine sehr beachtliche Bereicherung des Schrift- tums iiber Uferbauten und ein unentbehrliches Handbuch fiir den ent- werfenden und den ausfiihrenden Ingenieur. C o lb e rg . Forderwesen in der Keram ik. Herausgegeben vom AusschuB fiir wirt­

schaftliche Fertigung beim Relchskuratorium fiir Wirtschaftlichkeit. Be- arbeitet von Dir. Adolf P o h l. BerlinS14, 1929. Beuth-Verlag-G. m .b.H.

Preis 3 R.-M.

Der AusschuB fiir Forderwesen im AW F hat in der vorIiegenden Neuerscheinung im Rahmen der RKW-VerOffentlichungen langjahrige Er­

fahrungen auf dem Gebiete des FOrderwesens der Industrie der Steine und Erden, insonderheit der Grob- und Feinkeramik nutzbar gemacht und somit einen Oberblick iiber die Fórderung in keramischen Betrieben, wie er bisher im Schrifttum fehlte, geschaffen. Wie wichtig gerade fiir das Gebiet der Verarbeitung und Veredelung von Erden und Steinen eine genaue Kenntnis des FOrderwesens ist, um Einsparungen in der Her­

stellung zu ermoglichen, erhellt aus der Tatsache, dafi in Anbetracht der umfangreichen Massenbewegung schwerer Stoffe der Kostenanteil fiir die Transporte sich bis auf 4 0 % der Gestehungskosten belaufen kann. Hier kann also der Hebel angesetzt werden, wenn ernstlich daran gegangen wird, einen Betrieb oder ein ganzes Arbeitsgebiet wirtschaftlich gestalten zu wollen.

Der Aufbau der inhaltreichen, fur jeden Betriebsfachmann anregenden Schrift rlchtet sich nach dem Arbeitsgang der Ware, er gliedert sich dem- nach in zwei Hauptgruppen, den Transport bis zur Verarbeltungsstelle, d. h. bis zur Formgebung, und die Forderung innerhalb der Fertigung.

Wiinschenswert ware es gewesen, wenn aufier den einzelnen Zweigen der eigentlichen Keramik auch die wesensverwandten Gebiete der Ver- arbeitung von Steinen und Erden mehr in den Kreis der Betrachtung ge- zogert worden waren, wenngleich nicht verkannt werden kann, dafi die Verhaitnlsse vielfach die gleichen sind und somit die in bezug auf die Bewegung der Massen gegebenen Ratschiage und Winkę sich auch auf andere Gebiete ubertragen lassen. Ebenso kann der Baufachmann fiir die wirtschaftliche Gestaltung der FOrdervorrichtungen im Tiefbau, beim Erdaushub, auf der Baustelle mancherlei Anregungen daraus entnehmen.

Sind doch die Grundlagen immer die gleichen, immer handelt es sich

darum, ein Gut auf dem schnellsten, kiirzesten und billigsten Wege ohne viel Menschenkraft von einem Platze zum anderen zu befordem.

Der erste Teil, die Forderung von der Grube oder dem Bruch, vom Eisenbahnwagen oder Kahn zur Aufbereitung ist von besonderer Bedeutung auch fiir den Praktiker des Baufaches, da dic in Frage kommenden Massenbewegungen sich auch im Hoch- und Tiefbau wieder- finden. Um einige Beispiele zu nennen, sei zunachst auf den Gurt- fOrderer hingewiesen, den man heute schon in allen Arten von Baustoff- industrie und -handel und auch auf der Baustelle findet. Die Entladung von Eisenbahnwagen und Flufifahrzeugen wird oft vernachlassigt, man ist noch an das Ausschaufeln, Auskarren oder an sonstige Handarbeit gewóhnt.

Die elngeschalteten Beispiele mechanischerEntleerungsvorrichtungen lehren uns die hier mOglichen Einsparungen; so z. B. zeigt ein Kalkulations- beispiel, dafi die FOrderkosten bei Handarbeit 70 Pf./t, bei Maschinen- arbeit nur 15 Pf./t betragen. (Derartige Beispiele hatten noch mehr der Schrift beigefiigt werden kOnnen.) Ais derartige Entladevorrichtungen sind genannt: Greiferanlagen, Wagenkipper, selbsttatige Entladewagen, fahrbare Becherwerke. Wenn Arbeiten, die sonst 15 bis 20 Arbeitsstunden beanspruchen, in x/2 bis 1 Stunde erledigt sein konnen, so wahlt man das letztere. Die Forderung von der Massenaufbereitung bis zur Verarbeitung oder Formgebung ist in einzelnen Gebieten schon groBcnteils mechanislert, so z. B. in den Zementfabriken; in Ziegeleien, Betonwerken, Steinbriichen dagegen ist man teilweise noch riickstandig. Hier sollte man die Lehren des Buches beherzigen. Zur Verfiigung stehen uns fiir solche Zwecke u. a. Propellerrinnen, FOrderschnecken, Schiittelrinnen, Becherwerke, FOrder- ketten, Band-und GurtfOrderer, Schaukelelevatoren und Hebevorrichtungen, letztere allerdings vornehmlich fiir halbfertige Waren. — In bezug auf Gleisanlagen, die allenthalben gebraucht werden, wird gar zu oft ge- siindigt; man trottet im Althergebrachten dahin, ohne zu bedenken, dafi auch hier die jiingste Zeit Fortschritte gebracht hat, die eine Verbilligung des Betriebes ermoglichen. Die gleislose Forderung ist noch fortschrittlicher mit ihren Elektrokarren, Einachswagen, Schleppern, Kraftwagen usw. Eine Gegeniiberstellung der Kosten bei Pferde- und bei Schlepperbetrieb wirkt iiberraschend. Die Anwendungsmoglichkeit einer Zugmaschine ais Kraft­

ąuelle fiir Baumaschinen ist ein wesentlicher Vorteil. Eine Zusammen­

stellung der verschledenen fiir Sonderzwecke dienenden Hand- und Fahr- gerate, Hubwagen, Ladetische und -gestelle wirkt recht instruktiv.

Der zw e i te Hauptteil des Buches behandelt ausschliefilich die Fordermittel innerhalb der Betriebe der Tonindustrie; ein naheres Eln- gehen hierauf eriibrigt sich an dieser Stelle. Das Zusammenarbeiten des AW F mit der „Deutschen keramischen Gesellschaft" und mit der keramischen Industrie kommt hier zum Ausdruck. Wenn die neue RKW- VeroffentIichung den Praktiker auf die Wichtigkeit der Forderfrage in seinem Betriebe aufmerksam macht und ihn zum Nachdenken und Besser- machen anregt, so ist der Zweck des Buches erreicht.

Ing. P r o b s t, Oberau.

Erfahrungen m it der Baukontrolle im Eisenbetonbau bei der Er- richtung des Schuppenspeichers VII im Stettiner Freihafen. Von

®r.=3ng. H. C a n t z , Regierungsbaumeister a. D. 71 S. mit 35 Textabb.

und 23 Zusammenstellungen. Berlin 1930, Verlag von Wilhelm Ernst &

Sohn. Preis geh. 9,50 RM.

Zu den vielen Werken, die die N o t w e n d ig k e it und die M e th o d e n der Oberwachung des Betonbaues behandeln, gesellt der Verfasser dieses Buches wertvolle Angaben iiber E r fa h r u n g e n m it d e r B a u u b e r- w a c h u n g . Er schildert diese an dem Ausfiihrungsbeispiel eines be- me.rkenswerten Baues, einem zeitgemafien Hafenspeicherhause, zu dem 32Ó00m3 Eisenbeton benOtigt wurden. DerDreimillionenbau rechtfertigte es, Gerate und Apparate im Werte von 17 000 RM zu beschaffen, sowie die Kosten fiir ein einfaches, aber zweckmafiiges Laboratoriumsgebaude von etwa 75 m2 Nutzfiache aufzubringen und schliefilich auch die erforderlichen Personalkosten zu tragen.

Schon die V o r u n t e r s u c h u n g e n (Teil I des Buches) durch dieses Laboratorium vor Beginn des Baues bringen wichtige Fingerzeige fiir die wirtschaftlichste Gestaltung der Betonmischungen unter weltgehender Be- riicksichtlgung der in der Nahe des Bauortes erhaitlichen Baustoffe. Aus ihnen entwickeln sich u. a. die Entscheidungen, statt des anfanglich vor- gesehenen Guflbetons den plastischen Beton zu wahlen und den Kiessand auf der Baustelle maschinell in Feines und Grobes zu trennen. Derartige Entschliefiungen sind von grOBtem Einflufi auf die-Baustelleneinrichtung und kOnnen wahrend einer Bauausfiihrung kaum mehr ge'troffen werden.

Verspatete Erkenntnisse wurden ein Vielfaches an Baukosten verursachen gegenuber den Kosten der rechtzeitigen und guten Bauiiberwachung.

Fur eine wirtschaftliche und reibungslose Bauausfiihrung ist es von grOfiter Bedeutung, wenn schon die Ausschreibungsunterlagen die Er- gebnisse der Voruntersuchung in Form klarer Bestimmungen iiber die verlangten Eigenschaften der Bindemittel, Zuschlagstoffe, Betonsteife, Bau- stellenelnrlchtung usw. enthalten. Viel Verdrufi und Kosten werden auch hierdurch erspart.

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D I E B A U T E C H N IK , Heft 13, 21. Marz 1930.

Ist in dieser Weise vorgearbeitet, so gestaltet sich die U b e r w a c h u n g w a h r e n d der B a u a u s f iih r u n g (Teil II des Buches) verhaltnismafiig Ieicht, da die Bedingungen festliegen. Die A b n a h m e de r B a u s to ffe geschieht mit besonderen Anmeldescheinen. Darauf folgen zunachst die B in d e m it t e lp r iif u n g e n . Unter groBen Lieferungen werden auch zwei schlechte festgestellt. Nur die Druckfestigkeitsprufung lieB die Mangel erkennen, Abbinde- und Kochversuch sowie Analyse zeigten nichts Auf- failiges. Eine Warnung und Mahnung zur Vorsicht!

Die Zusammensetzung der Z u s c h la g s t o f f e schwankt trotz be- sonderer Auswahl der Grube stark, so dafi Feines und Grobes grund­

satzlich auf der Baustelle getrennt wird. Einige Kahniadungen enthalten Humus, sie werden zuriickgewiesen.

Eingehend wird die Bedeutung der B e to n s te if e gewiirdigt. Kein Liter Wasser mehr verwenden, ais unbedingt notwendig ist! Die Unter- suchungen geben allgemein wertvolle Aufschliisse iiber die erforderliche Menge an „Zementleim" in zahfliissiger, welcher und erdfeuchter Masse sowie iiber die Vorausbestimmung des Wasserzementfaktors (W ZF) ohne Vorversuche.

Die Priifung der B e t o n f e s t ig k e it an 1200 Wiirfeln gestattet neben der Uberwachung des Bauwerkbetons selbst noch eine wissenschaftliche Ausbeute. Es wird eine Beziehung gefunden fiir die Betonfestigkeit nach 28 Tagen, die von der Normenfestigkeit des Bindemittels, vom W Z F und vor allem vom Korn der Zuschlagstoffe abhangig ist. Nicht weniger auf- schlufireich sind die Balkenversuche, bei denen allerdings noch nicht der Balken des Deutschen Beton-Vereins verwendet werden konnte.

Der Einflufi der n ie d e r e n T e m p e r a tu r wird sorgfaltig beobachtet.

Die Ergebnisse decken sich mit denen des Deutschen Ausschusses fiir Eisenbeton (Heft 57).

Sieb- u n d M e fie in r ic h t u n g e n fiir die Zuschlagstoffe waren durch die Vorversuche bestimmt worden. Der abgesiebte Feinsand wird nutz- bringend zum Torkretputz verwendet. Laufende Feststellung der N atur- f e u c h t ig k e it der Zuschlagstoffe und ihre Beriicksichtigung beim Wasser- zusatz verhiitet das schadliche Schwanken des W Z F . Die B e t o n s t e if e iiberwachen Setz- und Ausbreitversuche.

Die Fragen des Betontransportes, der Schalung, der Eisenbewehrung und der Nachbehandlung des Betons geh5ren nicht minder zur Uber­

wachung wahrend der Bauausfuhrung.

Schwierige Werke, wie dieser Speicherbau, bediirfen noch der Giite- p r iif u n g des f e r t ig e n B e to n s u n d d e r K o n s t r u k t io n (Teil III des Buches). Die Betongiitepriifung geschieht an ausgestemmten Wiirfeln, dereń Festigkeiten iiber den Mindestforderungen liegen. Der Belastungs- versuch der Pilzdeckenkonstruktion wird mit geeigneten Instrumenten nach wohlerwogenen wissenschaftlichen Gesichtspunkten durchgefiihrt.

Den Schlufi der ganzen Baupriifung bildet eine — unbeabsichtigte! — Brandprobe in einem Teil des Dachgeschosses mit der Bestatigung der Brandslcherheit guten Eisenbetons.

Jedcm L e ite r e in e s g ró fie re n B a u e s und jedem L e ite r e in e s B e t o n la b o r a t o r iu m s wird das Buch reiche Anregungen vermitteln, wozu es bestens empfohlen sei. V o g e le r.

Zum Technischen Studium . Aufsatze iiber das Studium an der Tech­

nischen Hochschule Karlsruhe. Herausgegeben vom Karlsruher Studenten- dienst. 106 S. Karlsruhe 1929. Verlag G. Braun. Preis 2,40 RM.

Diese Sammlung von Aufsatzen soli nur den jungen Leuten, die sich detn Studium in Karlsruhe zuwenden wollen, ein Wegweiser sein; sie konnte nach wenigen, ganz unwesentlichen Anderungen fiir alle Hoch- schulen gelten. Die Aufsatze sind in einen allgemeincn und einen speziellen Teil zusammengefafit. Der erste, zu dem ich auch das vor- ziigliche Vorwort des Amtes fiir Studien- und Berufsberatung rechnen mOchte, umfafit vler Aufsatze der Professoren F r ie d r ic h iiber „Berufs- wahl“, Z s c h im m e r , „Vom Sinn des technischen Schaffens“, W u lz in g e r ,

„Kunst und Technik” und S c h n a b e l, „Ingenieurstudium und. allgęmeine Blldung", die mir zu dem Besten zu gehOren scheinen, was ich noch iiber diese Fragen gelesen habe, da sie gerade die geistigen Zusammenhange unserer Arbeit klar herausheben. Diese Aufsatze sollten von a lle n an- gehenden Studierenden gelesen und beherzigt werden.

Der zweite Teil behandelt in 11 Aufsatzen die einzelnen Studien- richtungen an der Technischen Hochschule Karlsruhe; auch er hebt gerade die allgemeinen Gesichtspunkte hervor, so dafi weilaus das meiste fiir jede Hochschule pafit. Fiir die Leser der Bautechnik ist der fast zu kurze Aufsatz von Prof. P r o b s t am wichtigsten: „Was mufi der jungę Bau- ingenieur von der Hochschule in die Praxis mitbringen?“, in dem die wesentlichen Zusammenhange der verschiedenen Studiengebiete gezeigt werden, was gerade fiir die jungen Studenten wichtig ist, denn in der verwirrenden Menge der Einzeltatsachen, die sie sich aneignen miissen, geht die grofie Linie nur zu Ieicht verloren.

Es ist zu wiinschen, dafi das Buch recht weite Verbreitung finde und, falls auch andere Hochschulen solche Schriften herausgeben sollten, dafi diese auf ebenso hoher Warte standen. M iillc n h o f f . Einfliisse auf Beton. Unter Mitarbeit von Dr. F. H u n d e s h a g e n und

Prof. O. G r a f herausgegeben von Prof. ®r.=3ng. A. K le in lo g e l.

3. Auflage. 560 S. mit 200 Abb. u. 1 farbigen Tafel. Berlin 1929. Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 37,50 RM., geb. 39,50 RM.

Auf die erste Lieferung dieses Buches1) sind ftinf weitere gefolgt, von denen die sechste ais Schlufilieferung den Titelbogen enthalt, so dafi die dritte neubearbeitete und bedeutend erweiterte Auflage des Werkes nunmehr vollstandig vorliegt. Es eriibrigt sich, hier nochmals auf den

») Vgl. „Bautechn." 1929, Heft 36, S. 542.

reichen und ubersichtlich zusammengestellten Inhalt naher einzugehen.

Den von den einzelnen Verfassern unter den alphabetisch geordneten Stichworten bearbeiteten Abschnitten folgt eine zweckmafiige Uberslcht iiber wichtige chemische und chemisch-technische Fachausdriicke mit den entsprechenden Bezeichnungen in englischer und franzósischer Sprache.

Am Schlusse des Buches befindet sich ein Namenverzeichnis.

Nicht nur der Betonfachmann, sondern jeder, der sich mit chemischen, mechanischen und sonstlgen Einfliissen auf Zement, Mortel, Beton und Eisenbeton sowie ihrer Verringerung und Verhiitung zu befassen hat, sollte dieses wertvolle Auskunftsbuch zu Rate ziehen und sich auch an-

schaffen. Sr.=3jng. R o 11.

Richtlinien fiir die Berechnung und Q uerschnittsbem essung einfach und doppelt bewehrter, auf B iegung beanspruchter Balken, Platten und Plattenbalken. Herausgegeben vom Osterreichischen Betonverein.

49 S. mit zahlr. Abb. u. Taf. Wien 1929. Verlag: Osterreichische Bau- zeitung.

Das vorliegende Heft stellt einen Versuch dar, die Bezeichnungs- weise, Aufstellung und Durchfiihrung von Festigkeitsberechnungen auf dem Gebiete des Eisenbetonbaues zu vereinheitlichen. Der Inhalt gliedert sich in zwei Hauptabschnitte: Der erste umfafit die eigentlichen R ic h t ­ lin ie n , und zwar einheitliche Bezeichnungen, Angaben iiber die Stand- berechnung sowie die Grundlagen fiir die Querschnittsbemessung. Darin werden behandelt einfach und doppelt bewehrte Rechteckbalken, Platten­

balken ohne und bei Mitwirkung des Steges, die Querschnittsbestimmung bei beliebigen Randspannungen und die Berechnung der Schubspannungen.

Ferner sind Vordrucke fiir die Festigkeitsberechnung von Platten und Balken gegeben und erlautert. Der zweite Teil besteht aus sieben T a fe ln fiir die Querschnittsbestimmung an Hand der vorgenannten Grundlagen. Tafeln I bis IV enthalten Zahlenwerte fiir Rechteckquer- schnitte mit einfacher und doppelter Bewehrung, die Geyerschen Tafeln sowie Festwerte fiir Plattenbalken ohne und mit Stegdruckspannungen, nach den in Ósterreich iiblichen zuiassigcn Eisenspannungen zusammen- gestellt. Tafel V gibt nach S a lig e r fiir den Nachweis der rechnungs- maBigen Betonspannung die Beziehungen bei Rippenbalken ohne M it­

wirkung des Steges, wahrend Tafeln VI und VII fiir die Bemessung ein­

fach bewehrter Rechteckąuerschnitte und Plattenbalken bei beliebigen Randspannungen aufgestellt sind. Schliefilich folgen zwei Tafeln mit Querschnitts- und Gewichtsangaben fiir Rundeisen je nach Anzahl und Durchmesser.

Die iiber die in den osterreichischen Normen niedergelegten einheit- lichen Bezeichnungen hinausgehenden vorgeschlagenen Kennzeichen fiir die einzelnen Tragwerkteile in Hochbauten sowie die einheitliche An- wendung bestimmter Mafieinheiten in den Festigkeitsberechnungen sind empfehlenswert. Dabei erscheint es jedoch unzweckmafiig, Inncrhalb des Rechnungsganges die Mafieinheiten zu wechseln (z. B. bei Eisen­

spannungen kg/cm2 und t/cm2). Bei den gewóhnlichen Hochbauteilen insbesondere, die ja am meisten vorkommen, diirfte auch die Lastbenennung durchweg in kg statt kg und t (aiso auch M in kgm) u. a. die Rechen- und Schreibarbeit eher vereinfachen, die Ubersichtlichkeit jedoch erhOhen.

Die angegebenen Verfahren fiir die Querschnittsbemessung sind grOfiten- teils aus bekannten Werken iibernommen und fiir den vorliegenden Zweck zusammengestellt, ohne wesentlich Neues zu bieten. Ob die in den Mustervordrucken dargestellte Form der Berechnung alle Benutzer be- friedigt, erscheint fragllch. Die Zahlentafeln selbst sind grundsatzlich bekannt, so dafi sie hier keiner besonderen Besprechung bediirfen.

Ein Werturtell iiber Inhalt und Form des Heftes abzugeben, ist in diesem Falle besonders schwer, da die fiir die Bemessung von Eisen- betonąuerschnitten angewendeten Verfahren und Zahlentafeln im all­

gemeinen von der Einstellung und Gepflogenheit des einzelnen Benutzers abhangen. Erst die Praxis kann hier zeigen, ob die in dem' Heft zu- sammengestellte Auswahl von Berechnungsunterlagen mit den Richtlinien so zweckmafiig ist, um ausschllefilich danach zu arbeiten. Immerhin ver- dlent der bisher nur auf einfache Eisenbetonbauteile mit reiner Biegung sich erstreckende Versuch zu einer einheitlichen Handhabung und Auf­

stellung von Festigkeitsberechnungen und die damit vorgesehene Ver- einfachung der Biiroarbeit die Beachtung durch die Fachgenossen. Aus diesen Griinden kann die Anschaffung und Benutzung des Heftes

empfohlen werden. " Si\=3itg. R o li.

Berechnung statisch unbestim m ter Systeme. Von Oberingenieur A. S traB n e r. I. Band: D e r e in fa c h e u n d d u r c h la u f e n d e B a lk e n . 2. Auflage, 150 S. mit 192 Abb. Berlin 1929. Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 10, geb. 11,50 RM.

Der vorliegende Band behandelt im 1. Abschnitt die statische Be­

rechnung des fest eingespannten und des elastisch eingespannten Balkens, im 2. Abschnitt die Berechnung des durchlaufenden Tragers, im Anschlufi an die Verfahren von M o h r und R itte r . Zur FOrderung des Ver- standnisses wird sowohl ein zeichnerisches wie auch ein rechnerisches Verfahren vorgefiihrt.

Der Verfasser hat den grdfiten Wert darauf gelegt, unter Vermeidung aller nicht unbedingt erforderlichen mathematischen Entwicklungen einen klaren, Ieicht verstandlichen Weg fiir die Lósung der gestellten Aufgaben zu zeigen und sich einer einfachen, trotzdem streng wissenschaftlichen Ausdrucksweise zu bedienen. Infolgedessen ist das Buch besonders fiir das Selbststudium und fiir die Verwendung in der Praxls bestens geeignet.

Dem Studierenden gibt es eine klare Einfiihrung in das Gebiet der statisch unbestimmten Systeme, dem in der Praxis stehenden lngenleur zeigt es einen einfachen, durch Beispiele bis ins einzelne erlauterten Weg zur schnellen LćSsung vorliegender Aufgaben. 2)r.=3ng. K ir c h h o ff.

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Die Dauerpriifung der W erkstoffe hinsichtlich ihrer Schwingungs- festigkeit und D ilm pfungsfahigkeit. Von F ó p p l, B e ck e r und H e y d e k a m p f. Berlin 1929. Verlag von Julius Springer. Preis geh. 9,50 R.-M., geb. 10,75 R.-M.

Die zulassigen Anstrengungen fiir unsere Konstruktionen sind Erfahrungs- zahlen, gewonnen aus der Beobachtung, daB bestimmte Werkstoffe im Dienst standhalten, wenn die rechnerisch ermittelten Anstrengungen in gewissen Grenzen bleiben. Die zulassigen Anstrengungen sind vor allem auf Grund der Dauerversuche W ó h le rs mit Konstruktionselementen und nach dem Verhalten ausgefiihrter Bauwerke gewahlt.

Die Eigenschaften der Werkstoffe werden im Gegensatze zu dieser Sachlage nur mit den iiblichen Abnahmeversuchen, dem Zerreifiversuch und Biegeversuch gemessen, obwohl wir wissen, dafi die Dauerfestigkeit weit kleiner ist ais die gewohnliche Zugfestigkeit, und obwohl bekannt ist, daB das Verhaltnis beider Festigkeiten in weiten Grenzen schwankt.1) Dieses jetzt im Bauwesen noch iibliche Vorgehen ist bei altbewahrten Stoffen begriindet, weil eben die Beobachtung vieler Konstruktionen zeigt, daB der seit langer Zeit verwendete Werkstoff die gewahlten Anstrengungen ertragt.

Aus dem Gesagten erhellt aber, daB die Anwendung neuer Werkstoffe nach dem Verhalten bei den iiblichen Abnahmeproben zu MiBerfolgen fiihren kann, weil das Verhalten im Dienst, also bei oftmals wiederholter Anstrengung der Konstruktionsglieder, besonders festgestellt werden muB und weil eben die zulassigen Anstrengungen nur dann hinreichend zu- veriassig gewahlt werden konnen, wenn der Werkstoff Im Dienst erkundet ist. Dieses Erkunden im Dienst geschieht am einfachsten und billigsten durch den Versuch unter Bedingungen, die der Wirklichkeit nahe liegen.

Die so skizzierten Grundlagen unserer heutigen Materialbenutzung sind in den letzten 10 Jahren trotz wiederholter gegenteiliger Stellung- nahme2) bei der Einfiihrung neuer Baustahle unbeachtet geblleben.

Ergebnisse von Versuchen, die der Verfasser Ieitet,:i) lassen eindeutig erkennen, daB gegen das Vorgehen bei der Einfiihrung von St Si und St 52 recht ernste Einwendungen zu machen sind, zunachst bel Zug- verbindungen, wie aus den folgenden Zahlen hervorgeht.

Nietverbindungen genau gleicher Bauart lieferten bei dem gewohn- lichen Zugversuch

mit St 37 die Hóchstlast zu m a x P = 71 800 kg, entsprechend 4590 kg/cm2 mit St Si die Hóchslast zu max P = 94 000 kg, entsprechend 6045 kg/cm2 also eine bedeutende Uberlegenbeit des St Si.

Gleiche Nietverbindungen, oftmaligen Lastwechseln zwischen einer kleinen Anfangslast und einer oberen Zuglast P ausgesetzt, derart, dafi P gesteigert wurde, wenn unter dieser Last nach einiger Zeit neue bleibende Formanderungen nicht mehr zu messen waren, lieferten

mit St 27 max P = (41 300 + 39 300): 2 = 40 300 kg, mit St Si max P = (39 300 + 41 300): 2 = 40 300 kg.

Hier war die Oberlegenheit des St Si nicht mehr vorhanden, d. h. Materiał, das beim gewóhnlichen Zugversuch dem St 37 bedeutend iiberlegen ist, erweist sich beim Dauerversuch nicht mehr hóherwertig. Wir miissen also fiir den verwendeten St Si sagen, daB Nietverbindungen mit diesem Materiał unter den gewahlten Umstanden bei oftmals wiederholter Zug- anstrengung nicht mehr tragen ais St 37, und dafi die zulassige Anstrengung in Nietverbindungen bei Zugbelastung mit dem gepriiften St Si nicht hóher sein darf ais mit St 37. Dieser Fali ist nicht alleinstehend, iiberdies mit einem Stahl St 52 ebenfalls festgestellt. Man mufi also die bisher her- gestellten, auf Zug beanspruchten Nietverbindungen aus St Si usf. beob- achten und in der Zukunft wohl einiges anders machen. Ob dabei konstruk- tive Mafinahmen zweckmafiig sind, bedarf besonderer Untersuchung. Die Hauptaufgabe ist jedoch, Materiał zu erzeugen, das bei hóherer statischer Festigkeit ais St 37 auch die Fahigkeit hat, in den Konstruktionselementen entsprechend mehr zu leisten. Stahl, der diese Bedingung erfiillt, ist, technologisch betrachtet, mit der Fahigkeit versehen, órtlich anschwellende Spannungen (an Nietlochrandern, an Absatzen von Wellen usf.) so weit- gehend aufzunehmen, wie dies bei St 37 geschieht.

Diese Erórterung zeigt die Bedeutung der Dauerpriifung der Werkstoffe.

Das Buch von FOppl, Becker und Heydekampf behandelt einen wichtigen Teil aus diesem Arbeitsgebiet. Es enthalt mannigfache Anregungen und

Feststellungen. G raf.

Bemessungsverfahren. Zahlentafeln und Zahlenbeispiele zu den Be- stimmungen des Deutschen Ausschusses fiir Eisenbeton vom Sep- tember 1925. Von Prof. B. L óser. 3. Auflage. 168 S. mit 160 Abb.

Berlin 1930. Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 6,50 RM, in Halbleinen geb. 7,50 RM.

Das Buch von L ó se r hat sich seit seinem Erschelnen einen beachtens- werten Platz in dem deutschen Eisenbeton-Schrlfttum erworben. Aufgebaut auf der genauen Kenntnis der Bestimmungen des Deutschen Ausschusses fiir Eisenbeton und auf einer reichen praktischen Erfahrung des Verfassers vermittelt die Schrift dem entwerfenden Ingenieur eine umfassende An- leitung zur Durchfiihrung der Berechnung von Elsenbetontragwerken. Zur Abkiirzung und Vereinfachung des Berechnungsganges sind Zahlentafeln mit statischen Werten und Angaben fur die Querschnittsermittlung auf- gestellt. Eriauterungen zu den einschiagigen Abschnitten der Eisenbeton- bestimmungen sollen das Verstandnis fur dereń Sinn und ihre Anwendung erhóhen. Durchgefiihrte Zahlenbeispiele steilen Muster fiir die Berechnungs- verfahren dar und lassen den Gebrauch der Zahlentafeln erkennen.

ł) Z. B. G r a f, „Bautechn.” 1926, S. 478 u. f.

2) Vgl. z. B. Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1928, S. 788.

3) V g l. S c h a e c h t e r le , „Stahlbau" 1929, S. 140 u. f.

Die vorliegende drltte, durchgesehene Auflage enthalt neun Haupt- abschnitte: Ermittlung der Momente der Tragwerke, Saulen mit mittlger Last, Bemessung von Querschnitten fiir reine Biegung sowie fiir Biegung und Langskraft, Schubspannungen, Haftspannungen, Schubsicherung, Deckenplatten und Pilzdecken, Bestimmung der Spannungen aus gegebenen Abmessungen und schliefilich Zahlenbeispiele. Ais Anhang folgen ver- schiedene Zahlentafeln fur Rundeisen. Eine Abanderung des Inhalts ist gegeniiber der zweiten Auflage1) absichtlich nicht vorgenommen worden.

Die Darstellungsweise ist iibersichtlich und klar; zahlreiche Ab- bildungen erlautern den Wortlaut. Die angewendeten Grófienbezeichnungen sind allerdings teilweise nicht allgemein iiblich und lassen auch den dadurch bezweckten Vorteil nicht erkennen. Abgesehen von dieser Gewohnheitsfrage, die jedoch bei einer spateren Neuauflage nicht ganz unbeachtet bleiben sollte, mufi das Buch ais ein ausfiihrliches und zweck- mafiiges Hilfswerk bei der Bemessung von Eisenbetontragwerken bezeichnet werden. Seine Anschaffung ist daher fiir den praktisch tatigen Ingenieur wie auch zur Ausbildung sehr zu empfehlen. ®r.=3ng. R o li.

Asphalt und Asphaltm aschinen im StraBenbau. Von Si'.=2jng. Georg K lo s e , Mag.-Oberbaurat in Berlin. 437 S. mit 204 Abb. Allgemeiner Industrie-Verlag G. m. b. H., Berlin SW 48. Preis 15 RM.

Es ist mit Freuden zu begrufien, dafi sich endlich ein Fachmann gefunden hat, der keine Mtihe und Arbeit scheute, alles zu sammeln, was in das umfangreiche und wichtige Gebiet des neuzeitlichen Asphaltstrafienbaues gehórt. W ohl ist auch bisher schon sehr viel geschrieben worden iiber die verschiedenen Asphaltarten, ihr Vorkommen, ihre Gewinnung und ihre Aufbereitung, sowie iiber ihre Eignungen und Verwendungsmóglichkeiten auf der einen und iiber die im neuzeitlichen Asphaltstrafienbau benutzten Maschincn und tnaschinellen Vorrichtungen auf der anderen Seite. Alle diese Ausfuhrungen und Berichte sind aber in der gesamten Fachpresse so verstreut, dafi es dem vielbeschaftigten Fachmann kaum móglich ist, sie zu finden und dann nachzulesen.

Im vorllegenden Werke ist ihm diese Arbeit abgenommen worden.

Hier findet er in einem einzigen Bandę alles, was fiir ihn wissenswert und wlssensnotwendig ist. So wird ihm das Buch bald ein unentbehrliches Nachschlagewerk und ein zuverlassiger Ratgeber bei der Lósung irgend- welcher schwlerigen Fragen werden und bleiben.

War die Asphaltbauweise urspriinglich auf den Stampf- und den Gufiasphalt beschrankt, so beginnt neuerdings der Walzasphalt auch bei uns eine immer grófiere Rolle zu spielen und damit eine Anpassung der StraBenbeschaffenheit an den immer starker anwachsenden Verkehr mit Kraftfahrzeugen aller Art herbeizufiihren. Dieser Entwicklung ist vom Verfasser weitgehend Rechnung getragen.

Sehr vorteilhaft ist, dafi sich der Inhalt des Buchcs nicht auf die Asphaltschicht und ihre Herstellung beschrankt, sondern dafi auch die Unterbettung, die fiir die Haltbarkeit des Asphaltes von grófiter Wichtig- keit ist, hier ausfiihrlich behandelt wird.

Die fiir die Herstellung und Bearbeitung von Beton und Asphalt benutzten Maschinen werden so weit besprochen, wie zum Verstandnis der einzelnen Vorg3nge notwendig ist.

Zu begrufien ist ferner, dafi die Ausfuhrungen des Verfassers sich nicht mit den deutschen Verhaitnissen begniigen, sondern verschiedentlich auch auf auslandische, namentlich amerikanische Verfahren hinweisen.

Von besonderer Bedeutung ist schliefilich fiir den Strafienbaufachmann der die in Belracht kommenden Vorschriften umfassende zweite Teil des Buches.

Vielleicht lafit es sich bei einer Neuauflage des Buches ermóglichen, dafi noch eine grófiere Anzahl von Firmen Beriicksichtigung findet und dafi auch auf das Herauskommen der Bilder grófiere Sorgfalt gelegt wird, ais hier an verschledenen Steilen geschehen ist. Cr.

Aus am erikanischen Versuchen m it Eisenbetonbalken zur E rm ittlung der W iderstandsfahigkeit verschiedener Bew ehrung gegen Schub- krafte. Heft 61 des Deutschen Ausschusses fiir Eisenbeton. Bericht, erstattet von Otto G raf. 30 S. mit 120 Abb. u. 13 Zusammenstellungen.

Berlin 1929. Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 10,40 RM.

Das Heftchen von 30 Seiten mit einer Reihe grofier Tabellen und guter Abbildungen iiber die Versuchsergebnlsse an etwa hundert Balken- typen ist ein Bericht iiber die wichtigsten amerikanischen Versuche seit dem Jahre 1910 auf dcm genannten Gebiete. Es sind alle Typen von Schubbewehrung vertreten, auch solche, die in Europa nicht zu den iiblichen zahlen, und der Einflufi vielcr Faktoren, wie Stegdicke, Druck- festigkeit des Betons, untersucht. Im Hinblick auf die neueren Be- strebungen des Eisenbetons, die Wandę ais Tragglieder auszunutzen (Falt- werke), ist eine Versuchsreiiie mit schmalen und hohen Balken, die eigent- lich schon Wandę vorstellen, lehrreich: Die besten Ergebnisse zeigen hier Bewehrungen nach den schragen Richtungen der Hauptspannungen; senk­

rechte Biigelbewehrung und Maschenbewehrung stehen etwas nach. Die iibrigen Versuche erstrecken sich auf Typcn einfacher und iiberhangender Balken, und es ist nicht ohne Interesse zu sehen, dafi die Amerikaner noch im Jahre 1917 bei vielen Versuchen die Anordnung von Haken an den Enden der Langseisen unterliefien; die neueren Versuche weisen naturlich ausnahmslos die nótige Verankerung der Langseisen auf.

Das Biichlein ist jedcm Eisenbetonfachmann, der iiber die Technik der Ausnutzung amtlicher Bestimmungen und Formeln hinaus nach einem Gefiihl und Verstandnis fiir die Wirkungsweise des Eisenbetons strebt, aufs warmste zu empfehlen, abgesehen davon, dafi es einen Einblick in den Stand der amerikanischen Eisenbetonforschung gewahrt.

--- Sr.=!gng. Hch. L e itz,

>) Vgl. „Bautechn," 1927, Heft 40, S. 587.

(4)

214 D I E B A U T E C H N IK , Heft 13, 21. Marz 1930.

Die vereinfachte Berechnung biegsam er Platten. Von 3)r.=3»3- H. M arc u s. 2. Auflage. 126 S., 65 Abb. Berlin 1929. Verlag von Julius Springer. Preis 11 R.-M.

Die zweite Auflage dieses Werkchens, dessen erste in der „Bau­

technik" 1925, Heft 54, S. 768, besprochen wurde, bedeutet theoretlsch einen erheblichen Fortschritt. Wie in der friiheren Auflage sind die Biegungsmomente rechteckiger Platten fiir verschiedene Falle frei auf- liegender und eingespannter Berandung, sowie fiir durchlaufende Platten bei gleichmafilger Belastung in einfachen Formeln wiedergegeben. Dabel erlauben die Formeln, dic Momentc zu berechnen fur Platten ohne Drillungswiderstand und solche mit Drillungswidcrstand, indem der Faktor ^ = 1 gesetzt wird bzw. < 1 nach einem angegebenen Ausdruck.

In letzterem Falle, namlich der Plattc mit Drillungswiderstand, ist es natiirlich notwendig, auch die auftretenden Drillungsmomente zu kennen.

Diese, die in der friiheren Auflage fehlten, sind fiir dieselben Belastungs- faile mit bemerkcnswertem Geschick in einfache Formeln gebracht.

Ebenso enthalt das Biichlein, was friiher nicht der Fali war, einen Ab- schnitt iiber die Ermittlung der Bewehrung mit Riicksicht auf Blegungs- u n d Drillungsmomente, so dafi erst jetzt der Ingenieur, der die von M a rc u s empfohlenen statischen Bercchnungsweisen fiir Platten anwenden w ill, auch wirklich dazu in der Lage ist. Damit wird hoffentlich der heute viclfach iiblichen Konstruktionsweise Einhalt geboten, die die nach dieser Berechnungsart sich ergebenden geringen Biegungsmomente gern anwendet, ohne fiir die notwendige Drillungsbewehrung Vorkehrungen zu treffen.

Praktisch wird man dann allerdings feststellen, dafi eine Eisen- ersparnis gegeniiber der alteren Theorie nicht eintritt, da eben die Drillungsmomente mehr Eisenaufwand erfordem, der die Ersparnis durch die Verringerung der Biegungsmomente wettmacht. Dazu kommt, dafi die Wirksamkeit der Drillungsbewehrung nicht nachgewiesen ist und im Gegenteil alle Versuche, auch die neuesten, einen geringeren Wirkungs- grad der Drillungsbewehrung deutlich zeigen. Der Verfasser dieser Zeilen hat daher keine Veranlassung, seinen im Beton-Kalender und in den Aufsatzen iiber diese Theorie in der „Bautechnik" 1925 bzw.

.Beton u. Eisen" 1926 dargestellten Standpunkt zu andern, und verweist hinsichtlich der Darstellung des Sachverhalts auf diese Literatur.

Ais Anregung zum Nachdenken iiber die Wirkungsweise der Platten und zur Verbreitung der auf diesem Gebiete noch vlelfach fehlenden Kenntnlsse ist das Biichlein ohne Zweifel wertvoll und zu empfehlen, besonders da es auch fiir den Fali der Platte ohne Drillungssteifigkeit einfache Formeln fur die meist vorkommenden Belastungsfaile enthalt.

H. L e ltz . A nw eisung fflr Mortel und Beton (AMB). Deutsche Reichsbahn-Gesell-

schaft. Amtliche Ausgabe. 2. Aufl. 66 S. u. 15 Tafeln sowie zahlreiche Abbildungen und Sachverzeichnis. Berlin 1929. Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn. Preis stelf geh. 4,50 RM.

Im Scptember 1928 hatte die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft die unter Mitwirkung bedeutender Fachleute und mit Beriicksichtigung der neuesten Ergebnisse wlssenschaftlicher Forschung zusammengestellte An­

weisung fiir Mdrtel und Beton1) ais Dienstvorschrift eingefiihrt. Infolge der allgemeln verstandllchen Darstellungsweise und des zweckmafiigen Aufbaues dieser Anleitung fiir Auswahl, Priifung und Verarbeitung der Baustoffe fiir Mórtel und Beton hat dieses Werk inzwischen eine iiber das urspriingllch gedachte Verwendungsgebiet weit hinausgehende Be- deutung crlangt, so dafi die vorliegende 2. Auflage kaum einer besonderen Enipfehlung bedarf. In knapper Form Ist alles iiber MOrtel und Beton Wissenswerte zusammengestellt; zahlreiche Tafeln, Bilder und Vordruck- muster erleichtern die praktische Anwendung auf der Baustelle. Das Sach- verzeichnis gestattet ein schnelles Elnfinden in den Inhalt. Dabel sei auch auf das ais Erganzung erschienene „Merkblatt fiir Betonbauten" 2) hingewiesen.

Die genaue Beachtung der „Anweisung" ermOglicht, bei Beton und MOrtel solche Fehlcr zu vermeiden, von denen die Giite der Bau- ausfiihrung sonst nachteilig beeinflufit wird. Das sehr ubersichtlich ge- druckte Buch verdient daher weiteste Verbreitung. Sr.=3ng. R o li.

K analdichtungen. Von Sr.=3ng. J. B rix . 16 S. mit 10 Textabb.

Berlin 1929. Verlag von Julius Springer. Preis geh. 0,80 RM.

ImVerlage von Julius Springer, Berlin, hat Sr.=3ng. J- B r ix ein kleines Buch: „Kanaldichtungen" gebracht. Das Werk will kein Lehrbuch sein, das Anleitungen zur Dlchtung von Kanalen gibt, sondern es stellt Iedig- lich, wie auch der Untertitel sagt, praktische Ergebnisse bei der Ver- wendung des Dichtungsmittels „Sika" fest. In kurzeń, interessanten Dar- legungen wird geschildert und in zehn Bildern gezeigt, auf welche Weise starkę und zahlreiche Wassereintrittstellen in Wasserkraft-, Wasserleitungs- und Abwasserstollen und -kanalen mittels „Sika" gedichtet wurden, ferner wie Kanale, die durch angreifendes Grundwasser schon starkę Zerstórungs- erscheinungen aufwiesen, durch Verwendung von „Sika" mit einem dichten und daher weitere Angriffe abhaltenden Schutze versehen wurden. In seiner Schlufifolgerung bezeichnet der Verfasser „Sika" ais ein ganz besonders bewahrtes Mittel, Abdichtungsarbeiten auch wahrend des Wasserzudranges auszufiihren. Es ist nur zu wiinschen, dafi auch in anderen Fallen das Auftreten von Schaden und dereń Bekampfung, insbesondere auch vor- gekommene Fehler, tunlichst bekanntgegeben werden, da gerade solche Vor- kommnisse und Mafinahmen besonders lehrreich sind. E. S te ch e r.

x) Vgl. „Bautechn." 1928, Heft 53, S. 765.

2) Verlag von W ilhelm Ernst & Sohn, Berlin,.

H andbuch fiir Elsenbetonbau. Herausgegeben von Dr. Dr. techn. h. c.

F. E m p e r g e r , Oberbaurat, Wien. VI. Band. B a lk e n b r iic k e n , in 5 Lieferungen. 3. Aufl. Lieferung2. Bearbeitet von Sr.=2jng. W. G e h lc r , o. Professor an der Technischen Hochschule Dresden. 96 S. u. 162 Abb.

Berlin 1930. Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn. Preis der Licferung . 6,80 R M .1)

Durch die Vorbereitung neuer Briickenvorschriften, die in der Neu- auflage der „Balkenbriicken" beriicksichtigt werden sollten, ist eine Ver- zógerung im Erscheinen der Lieferung 2 eingetreten.

Der Schlufl des zum grofiten Teil in der Lieferung 1 enthaltenen Abschnittes iiber Entwasserung und Dichtung der Briickenoberflache zeigt an mehreren Beispielen die haufigsten Ursachcn von Undichtigkeiten im Beton und die Mittel zu ihrer Behebung. Es folgt ein kleinercr Unter- abschnitt: D e r E in flu B d e r W arm e u n d des S c h w in d e n s u n d d ie T r e n n u n g s fu g e n .

Im nachsten Abschnitt II: D ie A u s b ild u n g des T r a g w e r k e s , werden die Beziehung zwischen der statischen Grundform und dem Bau- grund, die Griinde fiir die Wahl obenliegender oder versenktcr Bahn, die Riicksichten auf die architektonischen Forderungen in bezug auf die Grund­

form untersucht. Ferner wird die wichtige Beziehung zwischen der zweck- mafiigen Ausbildung des Briickenąuerschnittes (Langstrager und Fahrbahn- platte) und der Wirtschaftlichkeit dargelegt. Die auf den G r u n d g r O f ie n : Grundbedingungen, Grundmafie, Grundverhaltnissc und Massengrófien aufgebauten, auf 86 Beispiele erweiterten Ubcrsichtstafeln bieten dem entwerfenden Ingenieur ein wertvoIles Hilfsmittel bei der Wahl der Grundform, bei der vorl3uflgen Kostenschatzung und der weiteren Durch- arbeitung des Entwurfs.

Der Abschnitt III: W id e r la g e r , Z w is c h e n s t iit z e n u n d L a g e r hat eine betrachtllche Vergr5fierung gegeniiber der 2. Aufl. erfahren. (39 S.

gegeniiber 13 S.) Insbesondere ist dem 1. Unterabschnitt W id e r la g e r ein grofier Raum gewidmet. Der Text ist durch eine grofie Zahl von Konstruktionszeichnungen und anderen Abbildungen, ferner durch graphische und rechnerische Untersuchungen mit Erlauterungen, durch Vergleiche, Beispiele und zusammenfassende Schlufifolgerungen wirkungs- voll erganzt.

Von dem zweiten Hauptteil B „ B e s c h r e ib u n g a u s g e f iih r te r S tr a fie n b r iic k e n u n d G a n g s t e g e " ist nur der Anfang in der vor- liegenden Lieferung 2 enthalten.

In bezug auf die Ausstattung des Werkes darf auf die Besprechung der Lieferung 1x) verwiesen werden.

Berlin. 2)r.=3>ug. Th. G e s te s c h i.

Neuere V oIksbader. Neue Folgę der 1. Aufl. 1925. Berlin, Winter 1927/28.

230 S. mit 175 Abb. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft fiir Volks- bader e. V. Preis 7,50 RM.

Auf 230 Seiten stellt der Generalsekretar der Deutschen Gesellschaft fiirVolksbader (Berlin-Stcglitz, Ringstr. 10), Geh. Oberbaurat P. B d ttg e r , die bemerkenswertesten Bader-Neubauten Deutschlands in gemeinverstand- licher Sprache dar. Das Buch wendet sich an die Allgemeinheit und verfolgt den doppelten Zweck, zu zeigen, was an vorbildlichen Neuanlagen geschaffen wurde, ferner zu werben fur die Idee der Gesunderhaltung und Ertiichtigung unseres Volkes. Das vorliegende Buch schliefit sich an eine vielbeachtete Reihe ahnlicher Veróffentlichungen der gleichen Gesellschaft an und behandelt Naturfreibader an Flussen und Seen, Bader mit kiinst- lich hergestellten Becken, Warmbader, Hallenbader. Das reiche Bild- material lafit erkennen, welche Fiille von vorbildllchen, zum Teil land- schaftlich wundervoll gelegenen Anlagen in Deutschland vorhanden ist und wie stark die Bewegung ist, durch praktische und schOne Badeanlagen die Volksgesundheit zu fOrdern. Das Buch gibt einen sehr guten Ober- blick iiber das deutsche Volksbadcrwesen und wird allen ein sehr wert- voller Beratcr sein, die eine Badeanlage planen. Der verdienstvollen Vcr0ffentllchung Ist die weiteste Verbreltung zu wiinschen.

Prof. B. L O ser, Dresden.

Problem e der S tatik technisch w ichtiger orthotroper Platten. Von M. T. H u b e r . Warschau 1929. In Kommission bei Gebethner & Wolff.

Der Verfasser, der auf diesem Gebiete 1914 die ersten Ansatze auf- stellte, gibt in diesem Werkchen einen Uberblick iiber die Berechnung von Platten mit verschledener Biegungssteifigkeit nach zwei zueinander senkrechten Richtungen (Orthotropie). Er behandelt rechteckige Platten vcrschiedener Stiitzung mittels Reihen ahnlich dem Lćvyschen Ansatz und gibt Werte fiir die mittragende Breite einer Platte bei linienfórmiger Belastung und bei Anordnung von Versteifungsrippen. Endlich werden Stabilitatsproblemc behandelt und Versuche herangezogen. Das Ganze steht auf dem Boden der sogenannten strengen LOsungen, dereń Haupt- wert darin zu erblicken ist, dafi sie erlauben, Naherungsformeln abzuleiten und iibliche Berechnungsweisen zu priifen. Das erstere ist fiir ver- schiedene Falle der mittragenden Breite geschehen. Die Frage der not- wendigen Bewehrung fiir die Momente wird, obwohl der Verfasser sich wiederholt auf Eisenbetonplatten bezieht, nicht beruhrt, wodurch die praktische Anwendungsfahigkeit des Biichleins beeintrachtigt wird. Da- gegen stellt es eihen guten und klar geschriebenen Fiihrer durch die strenge Theorie der Platten dar, das jeder Theoretiker auf diesem Ge­

biete gelesen haben mufi. Der in Aussicht gestellte weitere Ausbau der Methoden dtirfte noch manches wertvolle Ergebnis zutage fOrdern.

--- H. L e itz .

') Vgl. „Bautechn." 1929, Heft 49, S. 756.

(5)

Bestim m ungen des Deutschen Ausschusses ffir Eisenbeton, Sep- tembcr 1925. 5. mit amtlichen Berichtigungen versehene Auflage.

47 S. mit zahlr. Abb. Berlin 1930. Ver!ag von Wilhelm Ernst & Sohn.

Preis geh. 1,80 RM.

Die gesamten Bestimmungen des Deutschen Ausschusses fiir Eisen­

beton, umfassend die Tcile A: Bauwerke aus Eisenbeton, B: Ebene Stein- dccken, C: Bauwerke aus Beton, D: Druckversuche an Wiirfeln, sind in neuer Auflage erschienen. Diese enthalt die amtlichen Berichtigungen und einen Abdruck des Einfiihrungserlasses vom 9. September 1925 des Prcufiischen Mlnisteriums fiir Volkswohlfahrt. Neu hinzugekommen ist der Ministerialerlafi betr. Eiscnbetonbestimmungen vom 30. August 1928, in dem die Verwendung von Naturzement fiir Eisenbeton- und Betonbauten ais unzulassig erklart wird. Ferner sind die beachtenswerten .Richtlinien fiir die Ausfiihrung ebener Steindecken" wiedergegeben, die am 7. No- vember 1929 von der Stadt Berlin ais Erganzung der Bestimmungen des Deutschen Ausschusses fiir Eisenbeton aufgestellt wurden. Sie behandeln die Anordnung und Verteilung der Eiseneinlagen, die Wahl der Eisen- durchmesser und die bei Decken Kleinescher Bauart fiir die Aufnahme der Schubspannungen anzunehmende Querschnittsbreite.

Die neueste Fassung der amtlichen Bestimmungen bildet nicht nur fiir alle einschlagigen Arbeiten die mafigebende Grundlage, sondern ge- hort auch zu dem unentbehrlichen Riistzeug des Eisenbetoningenieurs.

®r.=3itg. R o li.

Die A usw irkung der aufiergew ohnlichen Frostperiode im W inter 1928/29 auf die T atig ke it der Feuerwehren. Ais Vortrag gehalten auf der Mitgliederversammlung 1929 des Reichsvereins Deutscher Feuerwehr- Ingcnieure in Mannheim. Von Branddirektor P e te rse n , Dusseldorf.

135 S. mit 108 Abb. Verlag von Guido Hackebeil, Berlin. Preis geh.

3 RM.

Der Winter 1928/29 der, was Frostdauer und Intensitat anbetrifft, der schwerste war, den unsere Generation erlebt hat, brachte besonders den Feuerwehren eine auflerordentliche Mehrbelastung und stellte sie oft vor neue iiberraschende und schwierige Aufgaben. Zahl und Umfang der Brande waren ungewohnlich groB, und die Lóscharbeiten waren in be- sonderer Weise erschwert. Aber auch die Betriebsstorungen und Unfaile, zu denen die Feuerwehr gerufen wurde, erschienen oft in Formen, wie man sie bisher nicht beobachtet hatte; und da die Feuerwehr uberall die erste Hilfe bringt, so hatte sie Gelegenhelt, viele neue Erfahrungen zu machen, die der Verfasser zu sammeln beschlofl, um sie der Nachwelt zu erhalten und um ihre Auswertung zu ermOglichen.

Wenn das Buch in erster Linie fiir den Feuerwehr-Ingenieur geschrieben ist, so werden doch auch alle die Fachleute, dereń Betriebe unter dem starken Frost gelitten haben, wie Gas-, Wasser- und Elektrizitatswerke, Tiefbauunternehmen und andere, der Arbeit Wissenswertes entnehmen konnen.

Das Buch beginnt mit Angaben iiber die Luft- und Bodentemperaturen, wie sie von den Wetterwarten im Februar gemessen wurden, der der kalteste Monat seit Beginn der meteorologischen Beobachtungen in Deutschland war. Es folgen dann Erfahrungen, die in den verschiedenen GroBstadtcn mit den Wasserleitungsrohren bei den vorgekommenen Frost- tiefen gemacht wurden, und Feststellung der vorgekommenen Mangel und Schaden.

Im nachsten Kapitel werden dann das Anwachsen der Feuer nach Zahl und Grofie und dereń ursachlicher Zusammenhang mit der Kalte behandelt, worauf einigc der interessantesten Brande geschlldert werden, beginnend mit der Brandnacht in Holland, wo am 12. Februar, dem kaitesten Tage in Holland, bei — 18° drei katastrophale Brande stattfanden, indem gleich- zeitig das Floratheater in Amsterdam, das Rathaus in Leyden und . die Brandweerkaserne in Gouda dem Feuer zum Opfer fielen. Ferner werden die vielcn durch die Rohrleitungsbriiche cntstandenen Wasserschaden ge-

■schildert, dann die durch die Vereisung der Fliisse entstandenen Schwierig- keiten und die der Binnenschiffahrt verursachten Schaden.

Nun folgen in den beiden nachsten Kapiteln eingehende Berichte iiber das Einfrieren und Auftauen der Hydranten unter Beriicksichtlgung der vielfachen Konstruktionen, wie sie in den einzelnen Stadten Ver- wendung finden. Das Kapitel iiber das Auftauen zeigt, wie die Not erfinderisch gemacht hat; besonders das Auftauen auf elektrischem Wege hat. sich entwickelt, ist aber auch gleichzeitig eine neue Gefahrenąuelle geworden. Dann werden die Storungen an Feuerwehrfahrzeugen und Geraten behandelt, besonders an Automobilen, Motoren und Pumpen.

Auch die Erfahrungen mit Raupenschleppern und Schlitten werden erwahnt.

Besondere Schwierigkeiten machten der Transport und das Auftauen der gefrorenen Schlauche, und zu besonderen Bedenken gab das Einfrieren der Handfeuerloscher Anlafi. Auch die Gasschutzapparate sowohl bei den Feuerwehren wie auch im Bergbau und Hiittenbetriebe erlitten durch den Frost Storungen, die die Ursache von Unfailen wurden. In den Feuer- mcldeanlagen entstanden Storungen, die einmal durch das Reifien der Freileitungen, dann aber auch durch das Einfrieren der Werke in den Meldern verursacht wurden.

Das Personal der Feuerwehren hatte unter der grofien Kalte besonders zu leiden, der Krankenbestand stieg aufierordentlich, und aufier Grippe und Erkrankungen der Atmungsorgane trat das Erfrieren von Gliedern, besonders der Ohren, Nasen, Fiifie und Hande, ungewohnlich haufig auf und erforderte besondere Schutzmafinahmen.

Die Ursache zahlreicher Unfaile und Katastrophen waren die durch den starken andauernden Frost entstandenen Briiche von Gasrohrleitungen in vielen Stadten des In- und Auslandeś, die in einer Weise auftraten, wie sie nach Zahl und Umfang niemals vorher vorgekommen sind, und die deshalb besonders tragisch waren, weil ihnen eine ungewohnlich grofie

Zahl von Menschenleben zum Opfer fiel. Da diese Erscheinungen auch fiir die Zukunft zu schweren Sorgen Anlafi geben, hat der Verfasser die gesammelten Erfahrungen besonders eingehend behandelt. Ais Ursachcn wurden festgestellt schlechteVerbindungen undSchweifistellen, eingefrorene Gasmesser, gefrorenes Kondenswasser, dann Abschlufi der Entliiftung durch Gefrieren der Deckschicht und Stófie und Erschiitterungen durch den Fahr- verkehr auf dem gefrorenen Boden. Auch die Storungen an den Fern- gasleitungen werden behandelt, und es folgen dann die Mafinahmen zur Feststellung von Gasrohrbriichen. Nun folgen die Explosionen in Ab- wasserkanaien, verursacht durch das Abfiihren der Mineralólreste aus Garagen, dann aber auch durch wanderndes Leuchtgas von Bruchstellen der Leuchtgasleitungen. Auch in Kabelkanaien fuhrten solche Gase im Gemisch mit dem Sauerstoff der Luft zu beftigen Explosionen, wie besonders in London, wo ganze Strafienziige zerstort wurden. Nach Schilderung der Gassuch- und Mefigerate folgen dann die Explosionen von Gasbehaltern, wie wir sie in Berlin ja noch in frlscher Erinnerung haben.

Auch in lndustriellen Betrieben, besonders in den Gas- und Elektrizltats- werken, traten Storungen auf, die Anlafi zu Branden und Unfailen wurden;

sowohl in Wasser- wie in Dampfkraftanlagen, sowie durch Briichc der Freileitungen und ihre Folgen.

Das SchluBkapitel lautet: „Wann kommt der nachste grofie Winter?"

In ihm werden die Ansichten der Meteorologen iiber die Folgę der strengen Winter erwahnt, mit einem Bilde der Frostperioden in Berlin seit dem Jahre 1766.

Auch sonst ist das Buch m it zahlreichen Bildern versehen, und wenn es auch nicht alle Ereignisse seines Geblets erschOpfend behandeln kann, so bringt es doch das Wichtigste in iibersichtlicher und interessanter Form.

M a e d e r , Oberbaurat bei der Feuerwehr.

Ober und unter der Erde. Technische Rekorde. Von Hans D o m in ik . 346 S. mit 169 Abb. Berlin 1929. Verlag von Richard Bong. Preis 5 RM.

Es ist eine eigenartige Erscheinung, dafi wir in Deutschland zwar eine hervorragende, umfassende technisch-wissenscbaftliche Literatur auf allen Gebieten des Ingenleurwesens besitzen, dafi jedoch Schriften, die gemeinverstandlich, aber einwandfrei in die Technik einfiihren, zu den Seltenheiten gehóren; es ist daher sehr zu begriifien, dafi Hans D o m in ik seine dlchterische Begabung zu einer Schilderung bautechnischer Meister- leistungen in der vorliegenden Schrift, die sich in erster Linie an die Jugend wendet, aber selbst dem Fachmann Bemerkenswertes bringt, zur Verfiigung gestellt hat. Der Vcrfasser schildert die Schachtgriindung nach den neuzeitlichen Verfahren, er fiihrt uns die Grundungstechnik und die Arbeitsvorg3nge im Senkkasten oder beim Tunnelbau vor, er zeigt die neuzeitliche Tauchtechnik, ihre Hilfsmittel und Einrichtungen unter An- gabe der bisher erreichten HOchsttiefen und lafit uns die Entwicklung der Fórdertechnlk von der Urzeit bis in die Gegenwart miterleben, wo an Stelle der Menschenkraft die Hand des Riesenbaggers oder der Kabel- kran getreten ist. Andere Abschnitte beschaftigen sich mit den Bau- verfahren des Untergrundbahnbaues und der Flufiuntertunnelung oder mit der neuzeitlichen Briickenbautechnik, wobei auch wieder die Briicken der Urzeit das Verstandnls fiir die Entwicklung der technischen Idee wecken.

Dafi die Betonbauweise zu ihrem Recht kommt, ebenso wie die „Strafie der Energie", die Hochspannungsleitung, darf ais selbstverstandlich ge- bucht werden. Der Vorzug der Schrift von Dominik besteht nicht nur in der geschickten Stoffauswahl und Darstellung, sondern auch in der Zu- verlassigkeit des Gebotenen, das auch die neueste Entwicklung mitberiick-

sichtigt. S in n e r .

Bericht fiber die Offentllche T agung des Ausschusses „Betonstrafien"

der Studiengesellschaft ffir Autom obilstraflenbau am 15. und 16. Ju li 1929 in M iinchen. 62 S. mit 9 Textabb. Charlottenburg.

Verlag der Stud.-Ges. f. Autom. Preis 3 RM.

Das Heft enthalt die vier Vortr3ge der Tagung. Der Hauptvortrag von V i l b i g uber den Betonstrafienbau in Bayern gibt ein anschauliches Bild der Versuche der Bayerischen Staatsstrafienverwaltung in den letzten vier Jahren und Ist sehr lehrreich, weil der Vortragendc das Merkblatt der Stufa iiber den Bau und die Unterhaltung der Betonstrafien auf Grund der bayerischen Erfahrungen kritisch behandelt. Der Ansicht, ais Heil- mittel fiir ZerstOrungen der Betonoberfiache eine Teerung oder einen Teertepplch anzuwenden, kann nicht zugestimmt werden, weil dieses ye r­

fahren dem Wesen des Betonbaues fremd ist und die Haltbarkeit solcher Auflagen bezweifelt wird. Bei den Autostradę In Oberitalien kommt man jetzt auch davon ab. Den heutigen Stand des Betonstrafienbaucs In Deutschland fiihrt O tz e n in treffender Kfirze vor und nlmmt vor allem zur Zerstórung der Oberfiachen und zur Risseblldung in der langen Frostperiode des letzten Winters Stellung, worauf er die Mittel zur Ver- hiitung dieser Schaden und zur einwandfreien Ausbildung der Beton­

strafien erlautert. G r a f A lm e id a spricht iiber die Anforderungen des Strafienbenutzers an das deutsche Straflennetz und bringt damit fiir den Strafienbauer zweifellos interessante Angaben, ebenso wie F ils e r , der sich iiber die Erfahrungen mit dem deutschen Strafiennetz und die Er- fordernisse bautechnischer Art vom Standpunkte des Kraftfahrers ver- breitet. Beide Vortragenden behandeln damit aber Themen, die nicht auf die Tagung eines Sonderausschusses gehOren, wie denn iiberhaupt die Sonderausschiisse der Stufa sich in letzter Zeit in Tagungen giitlich getan haben. Darunter leiden dann die Haupttagungen der Stufa. Die Ausschiisse sollten sich, zumal bei der schwierigen Wirtschaftslage, auf interne Arbeit beschranken und nur das Ergebnis ihrer anerkennenswerten Studien in einer Hauptversammlung der Stufa vortragen, um eine Zer- splitterung der Arbeitsgebiete zu vermelden. Dr. S pec k.

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