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Glückauf, Jg. 77, No. 37

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GLUCKAUF

Berg- und Hiittenmannische Zeitschrift

77. Jahrgang 13. September 1941 H eft37

N euerungen in der Steinkohlenaufbereitung 1938—1939'.

Von Dr.-lng. habil. August G ó tte , Frankfurt (Main).

Ubersicht.

Die Entwicklung der Steinkohlenaufbereitung hat in den letzten Jahren weiterhin die H auptrichtung2 bei- behalten, die schon liingere Zeit zu beobachten gewesen ist. S prunghafte Anderungen, die zum plótzlichen Auf- tauchen neuer Verfahren oder Geriite gefiihrt hatten, haben sich nirgends gezeigt. Dabei lassen die Gedanken, die man ais die Impulse der planmafiigen Ausgestaltung der Auf- bereitungstechnik erkennt, die Feststellung zu, daB in den wichtigsten Kohlenerzeugungsgebieten der W elt, also in Europa und in den Yereinigten Staaten, die grofien Probieme wohl die gleichen sind, dafi aber daneben auch nicht wenige Bestrebungen minder allgemeiner Bedeutung bestehen, denen regional verschieden grofie Wichtigkeit beigemessen wird und durch deren gebietsweise unter- schiedliciie Berucksichtigung daher im einzelnen oft das Gesamtbild des augenblicklichenStandes der Aufbereitungs- technik sta rk beeinflullt ist. So beherrscht das Streben nach bester G ute der Kohle bei denkbar hóchstem Aus­

bringen und geringsten Verlusten iibcrall gleichmiifiig die Fuhrung der Aufbereitung, aber die Pflege der Flotation und der Sinkscheideverfahren sowie die Bemiihungen zur Oewinnung allerreinster Kohle sind bisher ebenso weit- gehend auf Europa beschrankt geblieben, wie die immer mehr verstarkten am erikanischen Anstrengungen zur Ver- rollkom m nung der physikalischen und chemischen Staub- bindung, der Anwendung von Luftsand-, Wassersand- oder Hydrotatorverfahren bei uns fast gar keinen Widerhall gefunden haben. Diese voiicinander abweichenden Ziige in der Entw icklung der Kohlenaufbereitung sind sicherlich teilweise ais unbedingte Unterschiede anzusehen, teilweise aber auch wohl, wie die Vernachlassigung der Schwimm- aufbereitung in den Vereinigten Staaten, nur ais Tempo- unterschiede zu betrachten.

Die grofie Bedeutung, die der Steinkohlenaufbereitung in D e u t s c h l a n d aus iiberwiegend staatspolitischen Orunden schon vor diesem Krieg zukam, wird aus dem bekannten V ortrag deutlich, den B u s k iih l im Juni 1939 in Essen gehalten h a t3. Sowohl die Notwendigkeit einer wirtschaftlichen G estaltung des Bergbaus ais auch diejenige einer ausreiehenden V ersorgung der Kohlenabnehmer mit zweckmafiigen Erzeugnissen macht es erforderlich, die Steinkohlenaufbereitung auf den mengen- und giiteniafiig hóchsten Lieferungsstand zu bringen, zumal die allgemein verstarkte Betatigung der W irtschaft letzten Endes "immer zu einer VcrgroBerung der Aufgaben des Steinkohlenberg- baus fiihrt. Die N otw endigkeit der Erneuerung, Ver- grófierung und Verbesserung von Siebereien und Auf- bereitungen, fiir die schon vor 1938 erhebliche Millioncn- betriige aufgew cndet w urden, erklart sich sofort, wenn man die A bhangigkeit grófier Zweige der neuzeitlichen chemischen Industrie vom Steinkohlenbergbau betrachtet, der hier I.ieferer eines der wichtigsten Rohstoffe ist, oder wenn man bedenkt, dafi noch 1937 67 o/o der deutschen Energieerzeugung auf die Steinkohle angewiesen waren und dafi iu dieser Beziehung auch in niichster Zukunft

1 Die Zusam m enstellung und V er5ffentlichung dieses Berichles w urde durch d ie gegenw iirtigen Zeitverhaltnisse yerzogert.

* G o t t e , G luckauf 74 (193S) S. 1065 ; 73 (1937) S. 1121.

3 G luckauf 75 (1939) S. 505.

kamn mit einer Entlastung des Bergbaus gerechnet wird.

Selbst bei Ausnutzung aller Móglichkeiten der aufbereitungs- miiliigen Veredelung der Steinkohle ist aber eine vernunf- tige Befriedigung der Anspriiche der W irtschaft nur denkbar, wenn jeder Kohlenverbraucher sich einer rationellcn Verbrauchslenkung fiigt, die notwendig ist, weil in die Gebundenheit des Sortenanfalls durch mechanische Mittel kaum eine Auflockerung gebracht werden kann und das Sortenproblem fiir absehbare Zeiten ais gegebene Begrenzung zu gelten bat.

In der Absicht, das Aufierste zur Vervollkommnung der Aufbereitung zu versuchen und von dieser Seite her dem Bergbau und der gesamten mit ihm verbundenen W irtschaft zu helfen sowie die Ergebnisse und Erfolge dieser Bemiihungen allen Betrieben zugiinglich zu machen, fiihren die Facliausschiisse des Bergbau-Vereins in Essen ihre Arbeiten durch. Von den Aufgaben, die im Laufe der Berichtszeit bearbeitet bzw. begonnen w urden, verdienen in diesem Zusatnmenhang besonders diejenigen d er Aus- schiisse fiir rohstoffliche Kohlenforschung und fu r Auf­

bereitung Erwahnung. Von den Aufgaben des ersteren sind am bemerkenswertesten dic auBerordentlich umfangreiche Anlage einer Flózkartei und die E rfassung aller verfiig- baren Kohlenarten. Diese Arbeiten laufen darauf hinaus, die Steinkohle aller Flóze und Abbauorte nach ihren wichtigsten physikalischen, chemischen, petrographischen und sonstigen Eigenschaften zu kennzeichnen und zu ordnen und somit dem Bergmann, dem Aufbereiter und dem KohIenverbraucher jeder Art die wichtigsten Untcrlagen fiir die Entscheidung uber die zweckmiifiigste Behandlung, Auswahl und Verwertung der Steinkohle zu geben. Es ist einlcuchtend, dafi die Vollendung und Auswertung dieser Untersuchungen nur im Rahmen einer ganz grofizugigen Gemeinschaftsarbeit móglich ist, zu der die verschiedensten Forschungsstellen zugezogen werden.

Der Fachausschuli fiir Aufbereitung beschiiftigte sich in der gleichen Zeit mit einer Reihe von Arbeiten, dic u. a.

der Kliirung der Betriebsweise von Setzmaschinen ver- schiedener Art galten sowie im besonderen mit Fragen der Planung, Ausfuhrung, Abnahme und Oberwachung von Aufbereitungsanlagen zusammenhangen.

Auf die Notwendigkeit, im Interesse einer immer vorteilhafteren Ausnutzung und Venvertung der Steinkohle die Aufbereitung zu verbessern und ihre wissenschaftlichen Grundlagen mit dcm Ziel einer Aufstclltmg von sicheren Betriebsregeln und einer Entwicklung immer schiirfer trennender Verfahren und Maschinen noch vollkommener zu ermitteln, hat F. M u l l e r 1 hingewiesen. Ais Beweis fiir die Fruchtbarkeit einer fortschrittlichen forsehenden Aufbereitung betrachtet er die Tatsache, dafi es den Arbeiten der letzten Jahre auf dem Gebiet der Steinkohlen­

aufbereitung zu verdanken ist, wenn der Vorrat an ein- heimischer Kokskohle durch die Hinzunahme von an sich nicht oder nicht mehr verkokungsfahiger Kohle merklich vergrófiert werden konnte.

Beachtenswerte Untersuchungen zu diesem Thenia hat A. K ir c h e r 2 angestellt. E r erm ittelte durch eigene Ver- suche, dafi durch Beimischung von feingemahlenen

i Oluckauf 75 (1939) S. 706.

O ldckauf74 (1938) S. 725 u. 750.

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530 O l u c k a u f 77.Jahrgang, Heft37

Zusciilagstoffen, wie Bergen, stark inkolilten Kohlen oder Koksgrus, die Festigkeit des erzeugten Kokses verbessert w erden kann und dafi man bei sorgfaltiger gegenseitiger Abstimmung der M ischungsanteile und Z erkleinerung der Einsatzkohle auf SO — 90 Gewichts- »d unter 2 mm siimt- liche Inkohlungsstufcn des Rulirgebietes fiir die V erkokung heranziehen kann. Diese im lialbtcchnischen Verfahren gesamm elten und im GroBbetrieb nachgepriiften Erkennt- nisse w urden fiir dic Planung einer neuen Aufbereitungs- anlage herangezogen, deren recht bem erkcnsw erter Stammbaum in Abb. 1 dargestellt is t1.

Fe/f/fo/j/erfsj/j/e/n

leAsfow? ZJ0 t//r ć/s/fo/r/e/7sys/e/77

ie/sforyr f20t//r

M&rosrc/r/er

Abb. 1, Stammbaum einer neuzeitlichen Stcinkohlenwasche fiir gemischte Kokskohle.

Das A ufgabegut d er beiden Waschesysteme dieser Auf­

bereitung ist wie fo lg t gekennzeichnet:

Fettkohlensystem Efikohlensystem

Flóz Anteil

% Flóz Anteil

% G u s ta v ...

A n n a...

M a tth ia s ...

K a r l ...

W i lh e l m ...

30.00 15.00 10.00 4.00 8.00

Prasident . . . . S onnenschein. . . . G ir o n d e lle ...

F in e f r a u ...

M ausegatt . .

8,00 5.00 5.00 5.00 10,00

insges. 67,00 insges. 33,00

T a g l i c h ... rd. 2950 t Fliicht. B estandteile 28,00 % AschenflieBpunkt. . 13 I0 °C

T a g l i c h ... rd. 14401 Fliicht. B estandteile 17,70 °/o A schenflieB punkt. .1 3 6 0 °C Fliichtige B estandteile der Efi- und F ettniisse . . 25 % AschenflieBpunkt der EB- und F ettniisse . . . . 1330°C

In die gleiche Richtung gehórt auch eine Arbeit von F. Kii h l w e i n und C. A b r a m s k i 2, in der unter Z ugrundelegung einer groBen Zahl von V ersuchsergeb- nissen nachgewiesen wird, wie die K okskohlengrund- lage durch Einbeziehen gasreicher und gasarm er Kohle

\vcsentlich erw eitert und die Koksgiite durch Zumischen von bestiinmten Kohlenarten, Koksmehl, Schwelkoksgrus

I G luckauf 74 (1Q3S) S. 751, A bb. 8.

* O luckauf 75 (193<ł) S. 865.

und inertem Gestein erheblich verbessert w erden kami. In das Gebiet der A ufbereitung fiihren von diesen Fest- stellungen aus die versćhiedensten W ege; die Fragen der Zulassung von Flotationsschlam m en verschiedener Zu- sam m ensetzung und von aschenreichen Bestandteilen gróberer oder feinerer K órnung sowie verschieden inniger Verwachsung und gegenseitiger D urchdringung spielen dabei eine wichtige Rolle.

Zur V erw ertung von Steinkolilenasche hat der Fach- fusschuB fiir Steinkohlenaufbereitung eingehend Stellung genom men. Dieses T hem a w ar in erster Linie durch einen Aufsatz von K ru m m e r 1 und an- schliefiend durch U n g e w i t t e r 2 in den V ordergrund geriickt worden. Kriim- mer hatte die Ansicht ausgesprochen, daB 1 t Steinkolilenasche im Durch- schnitt fu r iiber 1 2 0 M l M etalle und Edclm etalle enthalte und daB man durch chemische A ufbereitung etwa die H alfte davon w ieder nutzbar machen konne. Sorgfiiltige Unter­

suchungen, iiber die im Aufbereitungs- ausschuB berichtet w u rd e3, ergaben leider, daB die Angaben von Kriimmer nur seltene Einzelw erte darstellen, denen keinesfalls eine ailgem eine Giil- tigkeit zukommt. Es w urde nachge­

wiesen, daB die durchschnittlichen Me- tall- und E delnietallgehalte der Stein- kohlenasche wesentlich unter den an- gegebenen Zahlen liegen, daB die schlacken- und aschenreichen Abfall- erzeugnisse d er Steinkohle nur noch unsicher zu bestimmende Spuren von M etali sowie Edelm etall enthalten und daB der nach Kriimmer ais Rohstoff fiir die A lum inium herstejlung zu ver- wendende T onerdegehalt in der Asche durch dic A rt seiner chemisehen Bin­

dung und die V ergesellschaftung mit yerhaltnism aBig viel Eisen praktisch keine Ver-wendung finden kann. Die durchgefiihrten Untersuchungen er- gaben, claB bei der chemisehen Auf- schliefiung von Steinkohlenschlacke nur etwa 0,05 o/o des Ausgangsstoffes in Form von M etallen, Edelm etallen usw. gew innbar sind und dali der dafiir einzusetzende W ert von hóchstens 8 3tM fiir eine aufgearbeitete Tonne Schlacke in gar keinem Verhaltnis zu den aufzuwendenden Aufbereitungs- kosten steht.

In E n g l a n d hat H o l m e s 1 die A uffassung vertreten, daB reinste Kohle m it w eniger ais 2 o/o Asche fiir die G ew innung von 01 aus Steinkohle vón gróliter Bedeutung sei und daher kiinftig erhebliche Beachtung verdiene;

auBerdem halt er es fiir notwendig, zur Herstelhing von rauchlosen Brennstoffen sehr aschenarm e Kohle zu erzeugen. Die letzte F ó rderung leitet er folgendermaBen ab: eiti kleiner alkalischer Zusatz zur Kohle Iiefert einen rcaktionsfiiliigeren und im Hinblick auf das hier verfolgte Ziel vorteiIhafteren Koks; dieser Zusatz an Alkaii erhóht naturgemafi kiinstlich den Aschengehalt; der Ausgangs- aschengehalt d er zu behandelnden Kohle muB dem- entsprechend von vornherein niedriger gestellt werden, wenn man den Nachteil eines zu hohen Endaschengehaltes vermeiden will. AuBerdem glaubt Holmes, dafi es bei der kiinftig wahrscheinlichen V erwendung der Steinkohle ais chemischen Rohstoff angestrebt wird, diese Kohle sehr rein zu erhalten. E r schliefit hier folgende U berlegung an:

Da man reinste Kohle nur aus den wenigen Flózen ge-

1 C hem . In d u s trie ? (1938) S. 178.

5 V er\vertung d es W ertlosen, Berlin 1938, S. 2Tb.

8 Kohle u, Erz 36 (1939) Sp. 367 68.

4 C olliery E n g n g . 15 (1938) S. 148.

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13.Septem ber 1941 G l i i c k a u f 531

winnen kann, die von N atur aus besonders asehenarme Teile enthalten, w erden in Zukunft die Nachfrage und damit der Preis dieser Kohle sicherlich steigen; deshalb ist es fiir die A ufbereitung mehr ais bisher notwendig, aus einer solchen teuer zu beschaffenden oder hoch zu be,- wertenden Kohle alles herauszuholen, was herauszuholen ist; dam it aber sind an die Aufbereitung neue scharfo Anspriiche und F orderungen gestellt. Ais technische M óg­

lichkeiten fiir die G ew innung solcher reinsten Kohle nennt H olm es: Lesearbeit an natiirlicherweise sehr reiner Kohle, meelianische A ufbereitung der Feinkornklassen von Natur aus g u ta rtig er Kohle, Herausschneiden reiner Frak- tionen aus an sich aschenreicher und starker verwachsener Kohle durch mechanische Aufbereitung und schlieBlich Flotation der feinsten Kornklassen. Die Schwimm- aufbereitung verdient im Hinblick auf die Erzeugung von Reinstkohle besondere Beachtung, weil sie das aussichts- reichste nasse V erfahren ist, um aus dem an sich im Preis am niedrigsten stehenden Schlamm und Staub hochwertigste Sorten einwandfrei zu gewinnen. Holmes ściireibt, daB die gesamten Flotationskosten einschliefilich Trocknung der Konzentrate und Kapitalkosten etwa 2 sh/t Aufgabe aus- machen und daB bei einem zu erwarteijden Ausbringen an Reinstkohle im Konzentrat von im Durchschnitt etwa nur 50 Gewichts-o/o d er Verkaufspreis dieser Kohle 3 - 4 sh/t zum Ausgleich d er Aufbereitungsunkosten enthalten muB.

Bei einem ernsthaften gegenseiligen W cttbew crb der kohlen- erzeugenden Lauder in der Lieferung von reinster Kohle glaubt Holmes England in bevorzugt guter Lage, weil dort dic an sich gutartigste Kohle ais Ausgangsstoff dienen konne.

In einer anderen Arbeit, die sich mit der Bedeutung der Kohlenaufbereitung im Rahmen der Rationalisicnmg des englischcn Steinkohlenbergbaus beschaftigt, tcilt H o l m e s 1 mit, dafi von der gesamten englischen Steinkohlen- fórderung in H ohe von rd. 240 Mili. t ein rundes Drittel durch Lese- und Klaubearbeit zu einem Satz yon etwa

1,5 sh /t und ein w eiteres Drittel naB- und trockenmechanisch aufbereitet wird, wofiir sich die Kosten auf etwa 6 d /t stellen. In diesen Zalilen sollen Kraft-, Lolin- und Kapital­

kosten eingeschlossen sein. Die Industrie mufi daher im Durchschnitt mit 1 sh/t fiir 160 Mili. t F órderung oder 8 Mili. Pfund Sterling jahrlicher Ausgabe fur die Auf­

bereitung ihrer F órderkohle rcchnen, um m arktfahige W are zu schaffen. Rechnet man 2 Mili. Pfund Sterling ais un- gefahren K ostenbetrag dafiir, dafi das restliche Drittel der englischen Fórderung durch Siebarbcit, Entstaubung usw.

von der Rohkohle abgetrennt wird, um eine Sortierung zu erfahren, so ergibt sich der Gesamtaufwand fiir die eng- lische Steinkohlenaufbereitung zu 10 Mili. Pfund Sterling, d. li. im D urchschnitt zu 10 d /t. Von dieser Summę entfallt nach Holmes rd. die H alfte auf Lóhne, ein Satz, der durch den hohen Anteil der Lesearbeit so reichlich ausfallt, ein Viertel auf Kapitalkosten und je ein Achtel auf Kraft- und Unterhaltungskosten. Den Aufbereitungsverlust, ais den Holmes den Unterschied zwischen dem Anteil der in der Fórderkohle vorhandencn und der im Verkaufsgut tat- sachlich noch vorliegęnden Kohlensubstanz ansieht, schatzt er in England fiir die Lesearbeit auf 2 o/o und fiir die mechanisch aufbereitete Fórderkohle auf 2,5 °/o, dcm- entsprechend zusammen auf 3,5 Mili. t im Jahr. Wenn man beriicksichtigt, dafi ein betrachtiicher Teil des Verlustgutes wirtschaftlich nicht wicdcrgewonnen oder am Verlorengehen gehindert werden kann, dafi viclmehr nur etwa 50 o/o der Verluste bei sorgfaltigster Arbeit zu ver- meiden sind, so kann eine verbesserte Aufbereitung immer noch 1,75 Mili. t Kohle im W erte von rd. 1,5 Mili. Pfund Sterling retten — Absatzmóglichkeiten fiir diese Kohle vor- ausgesetzt, eine Frage, die in England vor dem Krieg nicht ohne w eiteres zu bejahen war.

Ferner nimm t Holmes an, dafi die englische Stein­

kohlenaufbereitung durch weitere Vervollkommnung etwa 1 Mili. Pfund Sterling an Ausgaben einsparen kann, die

1 C olliery E n g n g . 15 (193S) S. 39.

bisher fiir Lóhne, K raft und U nterhalt aufgewendet wurden. Bei Beriicksichtigung dieser Angaben d arf nicht iibersehen werden, dafi Holmes ais leitendes Mitglied der englischen Birtley Iron Co. vielleicht etwas zu optimistisch urteilt. Insgesamt soli nach ihm der durch eine allgctneinc Verbesserung der Aufbereitung zu erreichende Nutzcn 2,5 Mili. Pfund Sterling oder 21/2 d /t fiir den gesamten englischen Steinkohlenbergbau ausmachen.

In einer weiteren Veróffentlichung beschaftigt sich H o lm e s 1 mit der Beurteilung der Aufbereitbarkeit von verwachsenen Kohlen und M ittelprodukten. Fiir England ist diese Frage nach seiner Auffassung gegcnw artig noch nicht sehr wichtig, weil dort ein so giinstiges Verhaltnis zwischen reiner und verwachsener Kohle bestehe wie in sonst keinem Lande. Dieser Beurteilung stellt er die ungiinstigere Beschaffenheit der Kohle auf dem Kontinent gegeniiber und im besonderen diejenige Indiens und Siid- afrikas, wo es praktisch iiberhaupt keine reine, sondern nur verwachsene Kohle gebe. In England ist das M ittelprodukt- problem mit Ausnahme einiger weniger Reyiere, in denen diese Sehwierigkeiten heute schon starker auftreten, eine Zukunftsfrage. Sie mufi alierdings in einem kiinftigen Kriege (geschrieben 1938!), der auch die Nutzbarmachung aller minderwertigen Kohle gebietet, gelóst werden. Im Laufe friedlicher Entwicklung gewinnt diese Aufgabe mit fortschreitender Erschópfung der gutartigen Flóze und dadurch bedingtem Ubergang zu schiechtercm ebenso wie bei starkerem Ausbau der auf Reinstkohle angewiescneu chemischen Industrie an Bedeutung.

In technischer Beziehung w arnt Holmes vor iiber- mafiiger Riickgabe des M ittelproduktes in der Aufbereitung, da im Durchschnitt fiir je 3 t aufgegebenes Yerwachsenes in der Rohkohle praktisch 15 t M ittelprodukt abgezogen werden miissen, um den Aschengehalt in der Rcinkohle um nur 1 o/o herabzusetzen. Fiir den Aufschlufi durch Zerkleinerung sei zu beachten, dafi im allgemeinen der Zcrkleinerungsgrad 4 eingehalten werden mufi, d. h. die Zerkleinerung eines Korns mufi, linear betrachtet, seine ur- sprungliche Kantenkinge auf den vierten Teil yerkurzen.

AnlaBlich der 4. englischen nationalen Kohlenkonferenz im Jahre 1938 hielt M a rs h , der G eneralsekretar der National Smoke Abatement Society, einen Vortrag, der sich mit praktischen Móglichkeiten zur Rauchbekampfung beschaftigte, wesentlich Neues aber nicht brachte.

Zum Zweck der griindlichen Erforschung von Ver- wendungsmóglichkeiten fiir Steinkohle ist in England unter besonderer Fórderung durch den gesamten Kohlenbergbau, die Mining Association of G reat Britain und das D epart­

ment of Science and Industrial Research, die British Coal Utilisation Research Association gegriindet w orden-. Aus dem umfangreichen Arbeitsplan, den auf der ersten Jahres- versammlung 1939 der Prasident der Vereinigung vortrug, seien genannt: Schaffung eines technischen Kundendienstes fiir die Kohlenverbraucher, eingehende Erforschung der Verwendbarkeit der Kohle ais chemischer Rolistoff und ais preiswertes Heizmittel, Schaffung genorm ter Brennstoffe, Studium der Verbrennungsvorgange in Kesselfeuerungen zum Zweck der Fórderung des Absatzes an Industriekohle, Hebung des Gasverbrauches ais Heiz-, Leucht- und Treib- stoff, Verbesserung und N cnnung von Kohlen- und Kuchen- herden sowie H ausbrandófen; an anderer Stelle9 wird betont, dafi der geforderte Kundendienst demjenigen der Elektrizitatswerke entgegenarbeiten miisse.

Auf eine Reihe von Neuerungen in der Kohlen­

aufbereitung B e lg ie n s , H o l l a n d s und F r a n k r e i c h s hat W i is te r 4, der sich auf Berichte von B e r t h e l o t 3 stiit/.t, eingehend hingewiesen, so dafi es hier genugt, der Voll- standigkeit halber einige Tatsachen anzufiihren. Hervor- zuheben ist die Neigung, die Kohle fiir die trockene und

> Colliery Engng. 15 (1938) S. 75.

- Colliery O uard. 158 (1939) S. 1143.

3 Colliery O uard. 158 (1939) S. 162.

* Oluckauf 74 (1938) S- 546.

s Ośnie Civi! 111 (1937) S. 181, 541.

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G l u c k a u f

77. Jah rgang , H e f t 37

nasse Setzarbeit in eine verhaltnism afiig grofie Zalil von Kornklassen zu unterteilen und fiir die nasse Setzarbeit ais neuzeitlichste Maschinen die Batterie-Setzm aschinen von Coppe zu verwcnden. Ais Leistungen werden genannt:

Coppe-Feinkorn-Setzm aschine von 0,80x2,00 m‘- Setzfliichc 2 0 — 25 t/h , O robkorn-Setzm aschine von l , 4 0 x l , 7 4 n i 2 Setzflache 8 —10 t/h /m 2. Fiir die AufschlieBung des Mittel- gutes, die mit der Zeit lebhafte Beachtung gew onnen hat, wird auf die Ham m crm uhlen der Bauart Arbcd hin- gewiesen, deren H am m ersatz im D urchschnitt eine Lebens- dauer von 25 0001 besitzt, wahrend der Rostflachenbelag bis zum voIlen Verschleifi 35000 — 40000 t aushalt. Hinsichtlich der Entwicklung der CiróBen der Kohlenwaschen ist fest- zuhalten, daB nach B erthelot vor 191-1 fiir Kohle von 0 - 50 mm durchschiiittlich eine D urchsatzfahigkeit von 50 -70 t/h anzunehm en w ar, w ahrend er fiir 1937 dieSpitzen- leistungen mit 250 bis 350 t/h angibt.

In einer zusamm enfassenden Obersicht w eist I. E.

T o b e y 1 darauf hin, daB sich in A m e r ik a die F orderung nach einer besseren Aufbereitung. der Kesselkohle aus der Unvollkommenheit d er alten Feuerungseinrichtungen ergab, und, vom M ittelwesten kommend, nach mancherlei W ider- standen auch in den ostlichen und siidóstlichen Weich- kohlengebieten siegreich durchsetzen konnte. Neuerdings sind die Feuerungsanlagen aber so stark verbessert worden, daB die friihere Ursache fiir diese Entw icklung d er Auf­

bereitung eigentlich beseitigt ist und infolgedessen hier und da die N otw endigkeit zu ihrer ausgedehnten A nwendung w ieder bestritten wird. Der A usgang dieses W ettlaufs zwischen A ufbereitung und Kesselhaus sei noch nicht abzusehen; die zunchmende M echanisierung der K ohlengew innung untertage, deren EinfluB auf die E nt­

wicklung d er A ufbereitung auch J. B. M o r r o w 2 hervorhebt, w erde aber wahrscheinlich w ieder neue Aufgaben fiir die A ufbereitung bringen.

Nach Tobey besteht hinsichtlich der giinstigsten Korn- gróBenbeschaffenheit von H ausbrandkohle noch keine einheitliche A uffassung, wobei vpr allem um stritten ist, ob die Feinkohle unter 9 min aus dieser Kohle ferngehalten w erden soli oder nicht. Bei hohen Feiiikohlenpreisen pflegt sich die letzte A uffassung durchzusetzen, weil dann die um strittene K ornklasse fiir die B rennstaubherstellung zu teuer w ird; ahnliches gilt dort, wo neuzeitliche H aus- brandófen mit Selbstbefeuerung3 angew endet w erden, die eine unm ittelbare Sieht der aufzugebenden Kohle nicht zn- lassen und deshalb móglichst gleiclunafiigc Feuerungs- voraussetzungen haben mussen.

Ais Hinweise fiir die Beurteilung der amerikanischen Kohlenaufbereitung haben die M itteilungen eine gewisse Bedeutung, wonach neuerdings zwischen 94 und 96,5 o/o der K okserzeugung in N ebenproduktenanlagen gewonnen w erden und die H erstellung von PreBlingen nach voriiber- gehendem Abstieg w ieder zuninimt und die M enge von

1 Mili. t/J a h r aberm als uberschritten h at; ais Bindemittel dient meist Asphaltpech. Die K ohlehydrierung schreitet ebenfalls voran und gew innt ais Kohleabnehm er allmahlich an Bedeutung; diese Entw icklung geht parallel zu d e r in England, Frankreich, Schweiz, Belgien, H olland, Deutsch- land, Slowakei, Polen, RuBland, M andschurei, Japan und China, die ais Beispiele ausdriicklich genannt w erden. Die amerikanischc T ieftem peraturverkokung spielte nach Tobey in den Berichtsjahren noch keine R olle; ihre Entw icklung zeigte darin einen O egensatz zu derjenigen der H erstellung von kolloidalen Ol-Kohle-Gemischen, die ais B rennstoff in den Staaten groBe Beachtung finden. Von Amerika aus w ird dagegen d e r F ortschritt d er chemischen Kohlen- verarbeitung sehr aufm erksam yerfolgt.

In einer anderen A rbeit4 wird darauf hingewiesen, dafl die mechanische A ufbereitung im Jahre 1938 merkliche F ortschritte maclite, obgleich die F orderung in diesem

1 M in. & M etali. 19 (1938) S. 41.

1 M in. 8t M etali. 19 (193S) S. 37.

3 B ur. M in., R ep o rt Invest. 3379, Januar 1938.

4 Coal A ge 44 (1939) N r. 2, S. 60.

Jahre um 22,5 o/0 zuriickging. Das Streben nach gleich- mafiigerer Kohle und gróBerem D urchsatz w ird ebenso wie die w eitere A nwendung m echanisierter U ntertagearbeit und d er dam it verkniipfte F ortfall des Bergeauslesens vor O rt ais U rsache genannt. Hiiufig muBte man sogar zur niehrschichtigen Arbeit in den Kohlenwaschen iibergehen.

Nicht zu iibersehen ist die Tatsache, dafi die Glen Alden Coal Co. auf ihrer H uber-G rube im Jahre 1939 die bis jetzt grófite am erikanische A ufbereitung mit einem stiindlichen Durchsatz von 1000 t errichtet h a t1.

Eine aufschlufireiche D arstellung iiber die volks- w irtschaftliche und technische Stellung der Steinkohlcn- aufbereitung in den Vercinigten Staaten hat S c h m it z 2 gegeben. D er W ettbew erb mit E rdól und E rdgas weist der Kohle auf dem Gebiet der E nergieversorgung eine viel sta rk e r um strittene Stellung zu ais bei uns; daraus erklart sich auch der uns heute unbekannte Kampf d e r Kohle- produzenten um den Abnchmer, d er manclnnal zu den seltsamsten W erbemafinahmen in den Staaten gefu h rt hat.

Der Bericht von Schmitz enthalt eine Reihe von bemerkens- w erten Einzelheiten, Betriebsdaten usw., auf die hier ver- wiesen sei.

Die Forschungsarbeiten aus den Gebieten der Stein- kohlenuntersuchung, -A ufbereitung und -Verarbeitung, die von den yerschiedenen Forschungsstellen in den Jahren 1938 und 1939 durchgefiihrt oder angefangen wurden, sind wiederum zahlreich und m annigfaltig3. Von den be- handelten Themen seien hervorgehoben: Rauchbekampfung ( 1 1 Arbeiten fiir 1937/38 und 3 fiir 1938/39), Aschen- und Schlackenbildung (6 bzw. 5 A rbeiten), Verbrennungs- vorgang bei Kohle und Kohlenprodukten (28 bzw. 24 Bei­

trag e ), Kohlenuntersuchung (6 bzw. 5 A rbeiten), ver- schiedene Verwendungsmóglichkeiten fiir Kohle (9 bzw. 15 A rbeiten), physikalische Kohlenuntersuchung einschliefilicli M ahlbarkeit (9 bzw. 13 B eitrage), Kohlenaufbereitung all- gemein (14 bzw. 16 Beitrage), usw. In einem H inw cis1 auf einige bisher w eniger gebrauchliche Verwendungs- zwecke fiir Kohle w ird angeregt, die amerikanische Land- w irtschaft solle m ehr mit Kohle belieizte Trockner fiir G ras und andere Ernteerzeugnisse benutzen und aufierdem deren V erw endung ais Dungemittel und zur sonstigen B odeuverbesserung eifriger ais bis jetzt studieren. Anthrazit- asche soli sich bereits ais D unger g u t bew ahrt haben;

grofie Bedeutung konne Flugasche ais Zusatzniittel zum Strafienbauasphalt und sonst ais Fiillstoff erlangen.

Es ist auch versucht worden, die Aufbereitungsberge und aschenrcichen M ittelprodukte auf nutzbringendere Weise ais bisher zu verw endcn5, wobei man wegen der hohen Aschengehalte von durchschnittlich 25 — 85o/0 den Verbrauch an B rennstoff nicht in Betracht zog. In plan- miiBiger U ntersuchung w urden die betreffenden Proben mittels H erdw asche nach ihrem Aschengehalt in mehrere verschiedene Sorten zerlegt und dann auf ihre Verwend- barkeit hin gepriift. Zunachst hat man die beiden Flóze M ary Lee und Corona, von denen das erstere besonders schwefelarm e und das letztere sehr schwefelreiche Kohle fiilirt, zu den U ntersuchungen herangezogen. Spater will man Kohlen mit starken Unterschieden im G ehalt an fliichtigen Bestandteilen und mit sonstigen beachtenswerten Eigenschaften priifen.

Zunachst w urde fiir die aschenarm eren Teile der A bgange die N utzbarniachung ais Aktivkohle fiir Zwecke der W asserreinigung erw ogen; die V erw endbarkeit fiir die G eruchsbeseitigung soli w eiterhin untersucht w erden. Fiir die A ktivierung, die zum Teil ais Oxydation durchzufiihren ist, w urde das A usgangsgut zu Beginn auf 500° C verkokt und dann bei 700—S00° C mit W asserdam pf behandelt.

Durch derartig zubereitete Kohle lieB sich verunreinigt;s

' M in. & M etali. 21 (1940) S. 30.

! G luckauf 74 (1938) S. 997.

5 C oal A ge 43 (1938) N r. 2 S. 79; 44 (1939) N r 2 S. 77; 45 (1940) Nr. 1 S. 76; B ur. Min. R ep o rt Invest. 3427, D ec. 1938 ; 3473, O ct. 1939.

‘ Coal A ge 44 (1939) N r. 2 S. 76.

5 Bur'. M in. R ep o rt Inyest. N r. 3427 (1938) S. 15; N r, 3473 (1939) S. 13

(5)

W asser geruchlich und geschmacklich verbessern. Fein- mahlung der Kohle vor der Dampfbehandlung erhóhte die Aktivierung, die sich im iibrigen stark von der Tem peratur- hóhe und der G eschwindigkeit der Verkokung abhangig zeigte. U nter sonst gleichen Bedingungen erwies sich eine Verkokungstem peratur von 750-950° C ais am giinstigsten Dic Starkę der Aktivierung w urde dadurch erm ittelt, daB man aus phenolhaltigem W asser die mit Hilfe der Kohle herbcigefiihrte A dsorption des Phenols bcstimmte. Es zeigte sich, dafi die so erm ittelte Phenolzahl (15 = untere Brauchbarkeitsgrenze, 30 = ausreichend fiir industrielle Eignung) m it abnehtnendem Aschengehalt anwuchs und dafi eine grofie Zahl der untersuchten Kohlenmuster brauchbar war. Eine A ktivierung der beigemengten Be- standteile, wie Ton, Schiefer usw., w urde in keinem Fali beobachtet, auch nicht durch Anwendung verschiedenartiger Cheinikalienzusatze. G egenw artig wird die Aktivierung der Kohle mit H ilfe von Zinkchlorid ausprobiert. Ahnliche Arbeiten w erden, wie w eiter unten gezeigt wird, mit reiner Kohle ausgefiihrt.

Abgange m it hóherem Ascliengehalt eigneten sich vorzugsweise ais A usgangsstoffe zur Herstellung von Entfarbungsmitteln fiir Mineralol, also von Ersatzstoffen fiir Bleicherden. Dic schwefelarme Mary-Lee-Kohle wurde ani vorteilhaftesten init verdiinntem Ammoniak behandelt und anschliefiend mit verdiinntcr Phosphorsaure in Gegen- wart von beispielsweise Aluminiumphosphat ausgewaschen.

Nach einer derartigen Behandlung entsprach die W irkung bei Ziinm ertem peratur etwa drei Vicrtel von derjenigen eines guten, aktivicrten Industrietones; bei hóhcrer Tem ­ peratur nimm t diese W irkung der aktivierten Kohlcn- abgange jedoch rasch ab.

Kohlen- und Bergebestandteile der Abgange zeigten inerkliche Brauchbarkeit ais Basenaustauscher fiir die W asscrenthartung. Eine Aktivierung durch Saure- cinwirkung mit anschlieficnder Alkalibehandlung, die im Autoklarcn unter 11 atii Dampfdruck stattfand, liefi einen guten Na-Austauscher entstehen. Man gewann den Ein- druck, dafi nicht nur die Art der Vorbehandlung und Aktivierung die Eignung der Erzeugnisse beeinflufit, sondern dafi diese vielleicht auch von dem Gehalt und der Art der zugehórigen Kohle abhangt.

Schl iefilich w ar eine gewisse Bodcnvcrbcsserung manchmal schon durch Zusatz zerkleinerter Berge und M ittelproduktc zu beobachtcn. Dic Bodenfarbung wurde dunkler und daher die W armeaufnahmefahigkeit, die fiir manche F ruchte sehr wichtig ist, grófier. Aufierdem kann die dunklere Farbung des Bodens viellcicht das leichtc Verbrenncn mancher Pflanzen, wie z. B. etlichcr Gladiolen- arten verhiiten, das auf hellem Boden infolge der Reflexion der Sonnenstrahlen leicht cintritt. Man unter- suchte auch die M óglichkeit, die in den Aufbereitungs- abgangen enthaltenen Humussauren in wirksame Ver- bindungen zu iiberfiihren, 11111 dic Abgange dann ais Diinger einzusetzen.

Auf d er Suche nach amerikanischcn Kohlen, die sich durch A ufbereitung in »super coal«, d. h. reinste Kohle, iiberfuhren lassen, hat man festg estellt', dafi die Kolilc des Black Creek-Flozes der G rube Bradford in Alabama erhebliche Anteiie m it w eniger ais 0,8 °/o Asche enthalt und dafi Teile derselben nach der Verwachsungskurve zu 78 o/o aus Kohle mit w eniger ais 1 0/0 Asche bestehen.

Bem crkenswert ist das Ergebnis einer U m frage- in den Vereinigten Staaten, die erm ittcln sollte, wie weit dic in den letzten Jahren einpfohlenen Verfahrcn zur Frost- und Staubfestmachung der Steinkohie angewendet und wie dic damit erzielten Leistungen beurteilt werden. Antworten waren .von rd. 400 grofien und kleinen Gruben aus 20 vcr- schiedenen Staaten des Landes eingegangen, so dafi mit einem ungefahren Durchschnittsbild aus der Steinkohleii- industric gerechnet w erden kann. Aus den Weichkohlen- gebieten w urden die Fragen nach dem Vorhandcnscin von

1 B ur. Min. R eport ln v est. N r. 3473 (1939) S. 13.

* C oal A ge‘44 (1939) N r. 10 S. 44.

Einrichtungen zur Staubbindung tiberwiegend bejaht, aus den Anthrazitgebieten dagegen nur zum geringeren Teil.

Im ganzen waren die Antworten mit 67,1 o/0 in Bezug auf die Behandlung von Hausbrandkohle und mit 62,9 «/o fur die von Industriekohle zustimmend. Einrichtungen zur Frostbestandigmachung der Kohle wurden naturgemafi in erhcblich geringerem Umfange gemeldct, namlich nur von 39,7 o/o der Befragten. Aus der Antwort auf die Frage, welchen Anteil der jeweiligen F órderung die yerścliiedenen Gruben staubfest machen, ergab sich, dafi etliche Werke weniger ais 1 o/o, einige ihre G csam tfórderung und eine Anzahl weiterer Betriebe einen betrachtlichen Teil ihrer Hausbrandkohle in dieser Weise bchandeln, und zwar vorzugsweise dic fiir Kleinfeuenmgen bestimmte Kohle.

Einen bemerkenswerten Aufschlufi iiber die eingegangenen Antworten auf die erwahnte Umfrage gibt folgende Auf- stellung:

Staubfestgem acht H5chst- u. M indest-%

Frostfesipcm adit

%

A labam a... 4 -1 0 0

_

Arkansas ... 10 - 50 1 5 -6 0 C o l o r a d o ... 10 - 15 30 I l l i n o i s ... 1 - 75

(Kesselkohle) 5 - 2 0 I n d i a n a ... 1,5 - 20 10

15

K a n s a s ... 20 30 Kentucky ... 5 -1 0 0 2 8 -3 0 M a r y la n d ...

(Kesselkohle)

70

_

M issouri...

(Kesselkohle)

100 40

Neu M e x ik o ...

— —

15 • 50 70

O k lah o m a... 100 100 Pennsylvanien

A n th r a z it... 1 10 W e ic h k o h le ... 10 - 70 10 - 50 T e n n e sse e ... 10 - 50 40 U t a h ... 10 25 12 V ir g in ie n ... 6 -1 0 0 — W a s h in g to n ... — — W est-Virginien... 1 - 1 0 0 3 5 -7 0 W y o m in g ... - 2 5 -6 0

Im ganzen wird dic zunehmende Nachfrage nach staubfest gemachter Kohle fast ausnahmslos anerkannt, wahrend etwas mehr ais die Halfte der befragten Betriebe nicht mit einer starkeren Verbreitung des Frostfestmachens rechnet. Aus allen diesen Erwagungcn geht ais fiir uns beachtcnswert hervor, dafi die Steinkohlenindustrie der Vcreinigten Staaten besonders dic Staubbindung der Kohle fiir Kesselhaus und Hausbrand ais sclir zukunftswichtig betrachtet.

Ais Vorkampfcr im Streit gegen die Rauchbclastigung in den Vereinigten Staaten hat sich offensichtlich O. P.

H o o d 1 betiitigt, von dessen in dieses Gebiet fallenden Arbeiten eine Reihe durch das Bureau of Mines fiir die Offentlichkeit zusammengefafit wurden. Beachtung ver- dienen darunter einige grundsatzliche Ausfiihrungen, die zuvor nicht vcróffentlicht waren und in denen zunachst erkliirt wird, dafi die R auchbękam pfun| nicht die Beseitigung allein der sichtbaren durch Schornsteine aus- gestofiencn Verbrennungsprodukte anstrebt, sondern min- destens ebenso ernsthaft diejenige der fast unsichtbaren feinsten Asche und der ganzlich unsichtbaren schadlichen Gase. Dic Aufbereitung wird durch diese Bestrebungen beriihrt, weil die Lósung nicht in einem Niederschlagcn erblickt wird, sondern in einem Yermeiden, also sowohl in einer zweckmafiigen Hcrrichtuiig ais auch Verbrennung der Brennstoffe. Nach einem Hinwcis auf die vielfach noch vorhandencn Meinungsvcrschiedenheiten iiber die wirklichen Ursachen der Staubbeschadigungcn z. B. des Menschen, wird eine Reihe von Staubquellen yorgefiihrt,

1 Bur. Min. Inform. Circ._7016, 1938.

(6)

u i u t n a u i / / . j a n i g a n g , i i c i i o /

die, wie u. a. durch die staublose V erbrennung, beseitigt werden sollten.

In der gleichen hier angezeigten Richtung liegen Ver- suche, durch um fangreiche Erhebungen iiber den Schwefel- und Phosphorgehalt der Luft in Stiidten aller móglichen Lauder U nterlagen fiir die Bekam pfung von gesundheit- lichen Stórungen ais auch von Korrosionsschaden zu e rh a lten 1.

W iederholt wird in den Staaten geklagt, dafi die Kosten der A ufbereitung fast nur dem Betrieb zur Last fallen uud kaum auf den Abnehtner ubergehen. Dem gegen- iiber weisen einige Stimmen darauf hin, dafi schon in der gleichmaBigeren Beschaftigung des Bergbauunternehm ens und in dem vergróficrtcn A bnchm erkreis ein betrachtlicher Vorteil der mechanischen A ufbereitung liegt, selbst wenn sie gelegentlich yerhaltnism aBig kostspielig sein sollte-.

Mit erheblichen Erw artungen darf man der Vollendung eines umfassenden H ahdbućhes iiber die »Chemie der Kohleverwertung« entgegensehen, das im A uftrag des amerikanischen Nationalen Forscluingsrates unter der Leitung von L o w r y seit einigen Jahren in Bearbeitung ist3.

In diesem Handbucli sollen der U rsprung der Kohle, ihre U nterteilungen, ihre physikalischen und chemischen Eigen- schaften sowie ihre technologischc V erw ertung behandelt werden.

Ober die Kohlenaufbereitungen anderer Gebiete liegen im iibrigen nur sparliche Nachrichten vor. Erw ahnt sei, dafi fiir die M a n d s c h u r c i im Zusam m enhang mit der Er- richtung von H ydrierungsanlagen auch Aufbercitungen ge- plant und gebaut w erden und daB bei Tientsin (Nord- china), die wegen ihrer grofien wirtschaftlichen Bedeutung bekannte Kailan-Grube der Chinese Engineering and Mining Company Ltd., London, und der Lanchow M ining Com ­ pany Ltd., Tientsien, eine Kohlenwasche fiir den stiind- lichen Durchsatz von 500 t im Jahre 1938 in Bali genommen wurde. Die Einrichtung lieferte die Sym ons-Caryas Ltd., und an Einzelheiten w erden g e n a n n t:1 Baumsche Setz- maschinen mit selbsttatiger Oberwachung, Klassierung, W asserklśirung, Filteranlagen, Staiibabscheidung, Misch- lind V erladeeinrichtungen. Neben den schon yorhan­

denen eigenen H afenanlagen, D am pfern und sonstigen Einrichtungen des K ailan-Untcm ehm ens soli diese Kohlen- aufbereitung eines der neuzeitliclisten W erke Chinas werden.

Es ist schon erw ahnt w orden, daB Holmes die Stcin- kolile S i i d a f r i k a s zu den am ungiinstigsten verwachsenen zahlt. Zu einem gleichen U rteil sind P e t r i c k , G a i g h e r und G r o c n e w o u d 5 gekom m en, die eingehende Unter- suchungen an yerschiedenen Kohlen ausgefiihrt haben. Auf der Suche nach hydrierfahiger Kohle stellten sie fest, daB bei Bescheidung auf ein geringes Ausbringen wohl Stein- kohle mit nur 4 6 o/o A schengehalt zu crrcichen ist, dafi aber erst eine Z erkleinerung auf w eniger ais 0,2 mm aus- rcicht, um diesen G ehalt merklich w eiter hcrabzuśetzen.

Eine sehr w eitgehende Sortierung d era rtig zerkleinerter Kohle gelang mit Hilfe des — an sich liingst iiberholten — T rent-V erfahrensc; verstandlicherw eise wird ais fiir den praktischen Betrieb aussichtsreiches V erfahren die Flotation genannt.

Die im letzten F ortschrittsbericht ‘ gegebene Ubersicht iiber dic SteinkohIenvorrate der S o w j e t u n i o n ist nach den M itteilungen, die auf dem 17. Internationalen Gco- logischen Kongrefi in M oskau gegeben wurden, zu ergiinzen.

Nach einem aus diesem AnlaB gegebenen Bericht von P r i g o w o s k y 8 erreichten die nachgewiesenen Vorriite den

1 L. R . B u r d i c k und I. F. B a r k l e y , Bur. Min. Inform . C irc. 7064, 7065, 7066, A pril 1939.

B i r d , Coal A gc 43 (193S) S. 96.

Min. & M etali. 21 (1940) S. 32.

4 C o lliery EtiRng. 15 (193S) S. 367.

5 J. chem . m et. min. soc. of. S. A. 103S, S. 3 ; C olliery O u ard . 157 (193S) S. 317.

c G liickauf 71 (1935) S. 5S9.

; O luckauf 74 (1938) S. 1069.

s C olliery O u ard . 157 (1938) S. 895.

G esam tbetrag von 1600 000 Mili. t. Davon entfielen 9,1 o/o auf E uropa und 90,9 o/0 auf Asien. 9,9 °/0 d e r Kohle sollen karbonischen Alters sein, 56,9 °/o permischen, 23,4 o/o jurassischen und triassischen Form ationen angehóren, w ahrend der Rest von 9,8 o/0 zum T ertia r zu zahlen jist.

Uber die A ufbereitung dieser Kohlen w ird leider kaum etwas Brauclibares gesagt.

U ntersuchungsverfahren.

Um die Arbeitsweise einer Aufbereitungsmaschine, iin besonderen einer solchen, die in der S ortierung gebraucht w ird, zu kennzeichnen, schlagt H. P a u l 1 vor, nicht die Ascliengehalte der Erzeugnisse m it den entsprechenden W erten d er Verwachsungskurve zu yergleichen, sondern die T rennscharfe zu beriicksichtigen, fiir deren Mafi der Anteil des Fehlaustrages, berechnet in H undertteilen d e r Aufgabe, zu gelten hat. Ais F ehlaustrag liifit Paul dabei »dasjenige G ut gelten, das hinsichtlich seines spezifischen Gewichts jenseits der Trenndichte liegt, bei d er die Maschine gear- beitet hat«. AuBerdem ist die Beschaffenheit des Felil- austraggutes zu beriicksichtigen. Paul gelangt dadurch zti einer A usw ertung dieser beiden Eigenschaften des Felil- austrages, M enge und Giite, dafi er der Verwachsungskurve des A ufgabegutes die spezifische Gewiclitskurve d e r auf der zu untersuchenden Maschine gew onnenen Erzeugnisse im gleichen Mafistab gegeniiberstellt. Bei den W erten fiir die auf d er Maschine eingehaltcnen Trenndichten werden sodann die M enge und dic Zusam m ensetzung des Felil- austrags abgelesen. Von H e i d e n r e i c h 2 ubernim m t Paul das Fehlerdreicck ais Mafi fiir die Giite des Aufbereitungs- vorganges. Die Brauchbarkeit dieser yerschiedenen Vor- schlage fiihrt er schliefilich an H and einiger Beispiele aus der S ortierung vor. Im wesentlichen eine nochmalige W iedergabe seines vorstehcnd verm erkten Aufsatz.es ist Pauls V eróffentlichung iiber die »schaubildliche Darstellung von T rennungskurven bei A ufbereitungsanlagen3«, in der aufierdem auf die vom Aufbereitungsausschufi der Gesell- schaft Metali und Erz friiher eingefiihrten Berechnungen von Betriebsdaten fiir die Sortierung an dreimetallischen Erzen hingewiesen wird.

Einen sw eiteren Vorschlag fiir die B eurteilung von A ufbereitungsvorgangen« brachte R i e b e c k 1, w obei er auf seine altere Arbeit aus dem Jahre 19335 hinwies, die im wesentlichen dic gleichen Gedanken bcriicksichtige wie die Arbeiten von T r o m p 6 und P a u l 7, aber den Vorzug verdiene, eine besonders anschauliche bildliche Darstellung zu gestatten. Die yon Riebeck zunachst augewendete G egcnuberstellung von W aschkurven und Verwachsungs- kurven fiir das gleiche G ut erm óglicht in bekannter Weise eine aufschlufireiche Abwiigung der mit Hilfe verschiedencr Vcrf3hrcn erreichbarcn Sauberkeit der Sor­

tierung. Zur w eiteren A usw ertung der Aufbereitungs- kurven zerlegt der V erfasser die bei einem technischen ProzeB angefallenen untcrschiedjichen Sorten nach dem spezifischen Gew icht, d. h. er stellt nach einem alteren V orschlag8 fiir jedes B etriebsprodukt, z. B. Kohle, Mittel­

produkt, Berge, die V erw achsungskurve auf, um auf diese W eise erm itteln zu konnen, wie weit eine Strcuung der einzelnen K ohlenbestandteilc verschiedener Dichte, KorngroBe und Kornform erfo lg t ist. Die auf der- artige Untersuchungen gegriindete »Abscheidungskurve«

diirfte sich wegen der grofien Ungenauigkeit ihrer schema- tischen D arstellung fiir eine eindeutige A usw ertung aller­

dings kaum eignen. Recht bem erkensw ert sind dagegen die Feststellungen Riebecks in Bezug auf das Verhaltcn ver- schiedener Kornformen namentlich beim Vergleich von trockener und nasser S etzarbeit; es lassen sich dabei

1 O luckauf 74 (1933) S. 277.

O lilckauf 65 (1929) S. 1029; 68 (1932) S. 133.

’ Z. VDI 82 (1938) S. 1197.

< O luckauf 75 (1939) S. 213.

5 R i e b e c k , D issertation B reslau 1933.

• O luckauf 73 (1937) S. 125.

7 a .a .O .

* O S t t e , O luckauf 67 (1931) S. 987.

(7)

wichtige Schliisse auf das geeignetste Verfahren zur Sor­

tierung einer Kolile in A bhangigkeit von der Kornforni, vor allem ihrer Berge und ver\vachsenen Stucke ableiten, die fiir jeden Betrieb w ertvoll sind.

B l iim e l1 unternahm eine kritische Sichtung ver- schiedener Vorschliige zur kurzeń zahlenmaBigen Kenn- zeichnung von Korngrófieiwerteilungen im Staub und setztc sich dabei im besonderen mit der von H a n e l 2 und vorher von S t u c h t e y 3 angewendeten Berechnungsweise aus- einander. E r wendet sich vorzugsweise gegen folgende Eigenarten des A usw ertungsweges von Hanel: Errechnung der O berflachen aus den Gewichtsteilcn der Sicbanalyse mit Hilfe eines starren Umrechnungsfaktors, der nur das mittlere spezifische Gewicht der Gesamtprobe beriick- sichtigt, aber die ungleichmafiige' Verteilung der unter- schiedlichen Dichten entsprechend denjenigen der Kohlen- bestandteile und -arten in den verschiedenen Kornklassen aufler acht lafit; w illkurliche Annahine der W iirfelform fiir die Staubteilchen, die die Formeigentiimlichkeiten beispiels­

weise der unterschiedlichen Gefiigebcstandteile und sonśtigen H aufw erksgem engteile nicht beriicksichtigt; Fest- legung auf einen unveranderlichen W ert des spezifischen Gewichts fiir die Umrechnung von Volumen auf Gewicht;

Verwendung des arithm etischen Mittels zwischen oberer und unterer Korngrenze einer Klasse zur Feststellung des zugehórigen durchschnittlichen Korndurchmessers und schlicfilich bei der Atiswcrtung Aufierachtlassung der ver- schieden groBen Zwiśclienraume zwischen den Kórnern, dic von der durch die Korngrófienvcrteilung bcdingten Dichte der Packung abhangt. Bliimel weist darauf hin, dafi, insgesamt gesehen, die nach Hanel ebenso wie nach Stuchtey zu ęrrechnenden Kennziffern nur »Parallel- verschiebungen«, aber keine Auswertungen oder Zusammen- fassungen darstellen, und erklart demgcgeniiber die grófiere Einfachheit und Zweckmafiigkeit der von ihm benutzten Um recjjnungs weise, die ohne weiteres aus den Zahlen der Siebanalyse die Berechnung der Feinheits- kennziffer g e s ta tte t4.

Im Anschlufi an friihcre Vorschlage zur Auswertung der Verwachsungs- und Waschkurven, die von B i r d 5 und anderen gcm acht waren, hat es C o e ° unternommen, fiir die weniger Eingcweihten eine Einfiihrung in die Art der Auf- stellung und der einfachsten Auswertung dieser Kurven zu geben. Benierkensw ert Neues ist fiir uns nicht darin enthalten.

G o u l d 7 hat die ublichen Verfahren zur Kennzeichnung von Kohlen und zur Probenahme einer Priifung vom Standpunkt der statistischen Betrachtung aus unterzogen, aber dabei kaum einen neuen Vorschlag zu machen verstanden, der der Praxis nutzbringend sein konnte. Seine Ausfuhrungen zur H eranziehung der Fehlerbercchnung sind schon oft von anderen vor ihm gemacht worden, ohne dafi leider die statistische Betrachtungsweise merklich an Einschatzung gewonnen hatte. Die nur summarische Erw ahnung der Arbeit yoiii Gould soli aber keine Ablchnung seiner Idee bedeuten, sondern lediglich mit Riicksicht darauf geschehen, dafi bis heute auf dem ganzen Gebiet der Kennzeichnung, Bew ertung und Vergleichung noch nicht diejenige Beruhigting eingetreten ist, die es ermóglicht, eine einheitliche Regelung vorzunehmen, ohne a!Izuviel w iderstreitende M einungcn hcrvorzurufen.

B. W. G a n d r u d , G. D. C o e und H. J. H a g e n haben iiber Versuche bcrichtet, die darauf abzielten, die Verluste an absatzfiihiger Kohle zu yermindern*. Die Rohkohle wurde in einer Hammerniiihle im geschlossenen Krcislauf

‘ B raunkohle 37 (1938) S. 885.

B raunkohle 37 (1938) S. 373.

’ G luckauf 70 (1934) S. 41.

* G luckauf 69 (1933) S. 533.

5 P ro c, Sec. In tern . C onf. on bitum . Coal 1928, Bd. 2, S. 82—111; Gliick­

auf 67 (1931) S. 989.

5 B ur. Min. Inform . C irc. 7045, 1938; Colliery G uard. 158 (1939) S. 89.

7 C olliery G u ard . 156 (1938) S. 336.

8 Classificalion and tab lin g m iddlings at the C olta coal w ashery, Bur.

M in., R ep o rt Invest. N r. 3448, Mai 1939.

mit einem Vibratorsieb von 7,5 mm quadratischer Lochung aufgeschlossen und dann ohne weitere Klassierung auf Nafiherden verwasęhen. Die weniger widerstandsfahige Kohle fiel bei der Zerkleinem ng feiner an, und dic harteren Berge sammelten sich in den gróberen Klassen. Beim un- klassierten Waschen w andert aber trotz Nachwaschens viel feine Kohle in die M ittelprodukte, wenn die gróberen Berge von der Kohle getrehnt werden sollen. Eine brauch- bare Lósung brachten die Strom klassierung des an- gefallenen Mittelgutes uud anschliefieńdęs Verwaschen der einzelnen Kornklassen. Der E rfolg erm unterte dazu, eine erste derartige Anlage im Kohlengebiet der Apaiachen in Betrieb zu nchmen.

H e r tz o g und C u d w o r th untersuchten im Rahmen einer weiter gefafiten Untersuchung der physikalischen und chemischen Eigenschaften einige Alabaina-Kohlen auf deren mechanische Zerschlagbarkeit1 (ais Gegensatz innerer Festigkeit) und M ahlbarkeit2. Ais Zerschlagbarkeit wird die Neigung der Kohle angesehen, bei wiederholter Beanspruchung, wie z. B. im Abbau, in der Fórde- rung oder im Gang der Wiische in kleinere Stucke zu zerfallcn. Diese Eigenschaft wećhselt nicht nur von Flóz zu Flóz, sondern verstandlicherWcise auch im gleichen Flóz vielc Male. Das zur Priifung von der Southern Experiment Station des Bureau of Mines und der Universitat von Alabama gemeinsąm angewendete Vcrfahren'1 besteht darin, dafi man die sorgfaltig aus- gewahlte, zerkleinerte und auf eine KorngroBe zwischen 27 und 38 mm Quadratlochung ausgcsiebte Probe, aus der alle starker angeschlagenen Stucke sowie samtliche Berge ent- fernt sind, in einer kleinen Porzellanlaigelmuhle mit den Innenmafien 190x100 mm eine Stunde lang bei n -4 0 ohne Mahlkórper zerkleinern lafit; das Anheben der Kohlen- stiicke im Innem der Mahltrommel wird durch drei ein- gebaute eiserne Langsleisten unterstiitzt. Nach Beendigung des Versuchs w ird der Miihleninhalt auf Sieben mit den ąuadratischen Lochungen 26,7 mm, 18,9 nim, 13,3 mm, 9,4 mm, 1,2 mm und 0,3 mm entsprechend den Vorschriftcn der genannten A. S.T. M. abgesiebt. Ais Zerschlagbarkeit wird die durch die M uhlcnprobe erzielte anteilmafiige Ver- ringerung der Durchschnittskom grófie der Kohle an­

gesehen. Ein Berechnungsbcispiel ist unter Beibehaltung der Zolldimensioncn im folgenden wiedergegeben:

1 2 3 ■1 5 6

KorngrSBe in Zoll uber ! unter

Oew.-%

Siebóffnung arithm .

Mittel Sieb­

faktor (3) X (5)

Aufgabe 1,05 1,5 100,0 1,275 1,0 100,000 « S

1,05 0,742 0,525 0,371 0,0469 0,0117 0.0

1.5 1.5 0,742 0,525 0,371 0,0469 0,0117

46.2 26,9 ' 4,0

1.6 5,5 0,5 15.3

1,275 0,896 0,634 0,448 0,209 0,029 0.006

1,0 0,7 0,5 0,35 0,15 0,025 0.005

46,20 18,83 2,00 0,56 0,825 0,010

• 0,075

0,0 0,5 100,0 68,500= S

Der Siebfaktor (Spalte 5) gibt abgerundet das Vcr- haltnis der Kantenlange jeder arithmetisch gcmitteltcn Siebóffnung zu derjenigen des Aufgabegutes wieder; z. B.

0,896 abgerundet 0,7 x 1,275.

Die Zerschlagbarkeit bercchnet sich damit nach diesem amerikanischen Yorschlag wic folgt:

, , ,x. „ 100 ( S - s )

Z e r sc h la g b a r k e it in °/o g 100(100 (>S,50) 100 = 31,52.

Der Gewichtsanteil des feinsten Kornes unter 0,0117 Zoll oder 0,3 mm wird ohne weitere Umrechnung ais

»Staub-Index« angesehen, der denjenigen Anteil am Miihlen- austrag darstellt, den man ziemlich willkurlich — auf Abrieb zuriickfuhrt.

ł Bur. Min. R eport łnvest. N r. 3384, Miirz 1933.

* Bur. Min. R eport Invest. N r. 3382, F eb r. 1938.

8 Proceedings of the A m erican Society for testing m aterials, Bd. 37, 1937, II.

(8)

OJU

U l U t a d U I / / . j a n r g a n g , n e n

Die Zersclilagbarkeit der untersuchten Alabama-Kohlen schw ankt seh r sta rk und liegt nach der angefiihrten Berech­

nung zwisehen 15,0 und 62,0 o/o; d er Staub-Index umfaBt die W erte 9 - 2 6 .

Die M ahlbarkeit soli in den Untersuchungen von H ertzog und C udw orth angeben, wie schwierig oder leicht es ist, eine Kohle zu mahlcn und mit w elchen ungefahrcn Kosten dem entsprechend fiir die H erstellung von Kohlen­

staub gerechnet w erden mufi. Die U ntersuchungen wurden wiederum nach den V orschriften des A. S.T .M . durch- gefiihrt. Die zu verarbeitende K ohlenprobe w urde an der L uft getrocknet und auf 1 0 - 2 0 0 Maschen, also auf 1,61 — 0,080 mm, abgesiebt; das gróbere und feinere Korn w urde zur U ntersuchung nicht herangezogen. Von dem P robem uster w erden 500 g in einer Miihle bei n = 40 bis zum Ablauf der 50. U m drehung gem ahlen; der Kohle sind dabei 100 Stiick polierte Stahlkugeln von je 1 Zoll Durch- m esser zugesetzt. Nach einem bestimmten Schema w ird die Kohle auf diese W eise so lange gem ahlen, bis 80o/0 ihres Einsatzgew ichtes feiner ais 200 Maschen oder 0,08 mm vorliegen. Durch die aufgew endete Anzahl von Miihlen- um drehungen, die man durch Interpolation’ auf den Anfall von genau 80 o/o Korn von unter 200 Maschen um rechnet, w ird die Zahl 50000 geteilt und der dam it erhaltene W ert gilt ais Index der M ahlbarkeit. Fiir die untersuchten Alabama-Kohlen liegen dessen GróBen zwisehen 67,4 und 31,3.

Die Experim ent Station des Bureau o f Mines zu Seattle im Staate W ashington untersuchte die A briebfestigkeit von Kohle nach eigenem y e rfa h re n 1 : unter genorm ten Be­

dingungen laBt man eine Eisenscheibe auf Kohlenstiicken von bestimmten Korngrófien schleifen und bestim m t an- schlieBend den G ew ichtsverlust d e r Stiicke.

Eine recht beachtensw erte V ortragsfolge w urde 1939 unter dem Stichw ort »Die industrielle Auswirkung von Ver- unreinigungen in d er Kohle« auf einer T agung d er amerika- nischen V ereinigung von K esselfabrikanten (Combustion Appliance M akers’ Association) g eh a lte n 2. B ly th berichtete zunachst iiber seine E rfahrungen hinsichtlich d er Schlacken- bildung bei Staubfeucrungsanlagen. Da zu hohe Feuerungs- tem peraturen die V erbrennung zu verlangsam en geeignet sind, ist es von gróBter W ichtigkeit, die richtige T em pe­

ratur in A bhangigkeit von der V erschlackungstem peratur und dam it von den Eigenschaften und Anteilen an Schlackenbildnern festzulegen. Bei zusainmengemischten Kohlen ist zu beachten, daB der A schenschm elzpunkt der M ischung durchaus nicht m it dem Mittel aus den Aschen- schmelzpunkten d er einzelnen M ischungsbestandteile iiber- einzustimmen braucht; hier liegen gew isse Ahnlichkeiten mit den Eigenschaften von Legierungen vor. Es fehlt heute noch an einem genauen Verfahren zur V orausbestim m ung des Aschenschmelzpunktes. D ieser M angel m acht es unmóglich, ailgem eine Regeln fiir den E ntw urf von Staub- feuerungen aufzustellen, zumal eine Reihe von anderen Punkten, wie K ornfeinheit des Staubes, B rennerart, Flam m enlenkung usw., den V erbrennungsverlauf von sich aus w eiter beeinflussen. C r a w f o r d sprach iiber. die physikalischen und chemischen V erunreinigungen in Stein­

kohlen und aufierte sich dabei recht ausgiebig zu den neueren Schw erflussigkeitsverfahren, von denen c r —Nicht- bergm ann — aber doch wohl m ehr g ehórt ais verstanden hat; dies zeigt sich beispielsweise daran, daB er ver- mutet, die Schaffung reinerer Kohle fiihre zw angslaufig zu unreineren Bergen und dam it zu brennenden Halden.

M it dem in d er Kohle enthaltenen Schwefel setzten sich H im u s und E g e r t o n auseinander,w obei sie im besonderen die Durchschw efelung der Luft beriicksichtigen, die nach ihrer Ansicht mit dem zunehm enden Abbau schwefelreiche- rer Kohle grófier w ird, falls man keine Abhilfe durch Auf­

bereitung schafft. Riickschlusse aus der Iaboratorium s- mafiig festgestellten M enge von verbrennbarem Schwefel

1 Min. & M etali. 21 (1940) S. 33.

’ C olliery O u ard . 158 (1939) S. 603.

auf dessen schadliche W irkung fiir die jeweilige Umgebung sind o ft irrefiihrend, weil die V erbrennung in d e r Industric- feuerung meist einen betrachtlichen Teil des an sich ver- brennbaren Schwefels in eine unschadliche Form uberfiihrt, ohne dafi dieser V organg versuchsmafiig genau verfolgt w erden kónnte. Zum SchluB aufierte sich H a y w o o d iiber die V erteilung der Asche im K ohlenstaub. Bei Aufmahlung in geschlossenen Miihlen enthalten die gróbsten Klassen des A ustrags den hóchsten Aschengehalt, w ahrend um- gek eh rt der A ustrag von Sichtermiihlen seinen hóchsten Aschengehalt in den feinsten Kornklassen zeigt. Diese Beobachtung erk la rt sich zw angslaufig aus den Unter- schieden in den angew endeten Arbeitsweisen. In primaren Stauben pflegt der Aschengehalt nach den Feststellungen von H ayw ood bis zu Feinheiten von 0,1—0,08 mm zu-.

zunehmen und im noch feineren Korn w ieder zuriick- zugehen.

Das Battelle M emoriał In stitu te1 hat in seinem 1937 fertiggestellten Neubau des A ufbereitungslaboratorium s eine Reihe von bem erkensw erten Forschungsarbeiten vor- genom m en, die teils von der Institutsstiftung bezahlt, teils mit M itteln der Industrie durchgefuhrt werden.

B em erkensw ert fiir die Arbeitsweise dieses Instituts ist, dafi alle Entdeckungen und Erfindungen vollstandiges Eigen­

tum derjenigen G ruppe der Gesellschafter w erden, die die Forschungen finanziert hat; sie allein entscheidet auch dariiber, ob die erstatteten Berichte nur ihr zuganglich bleiben oder veróffentlicht w erden diirfen. Im Jahre 1939 w urden ausgedehnte Arbeiten zur V crbesserung der B attelle-R innenw asche2, iiber dic S taubbindung und ver- schiedene andere F ra g e n ’ausgefiihrt.

Mit w eitgehender industrieller U ntersm tziing arbeitet auch das Coal Research L aboratory des Carnegie Institute of Technology, das K ohlenforschungszentrum von Pitts- b u rg h 3. Der hauptam tliche Stab von technischen • Mit- arbeitern umfaBte in den letzten Jahren 16 M itglieder;

der jahrliche H aushalt des Laboratorium s betrug im D urchschnitt 80000 D ollar. Auch diese S tatte Iiefert durch ihre T atig k eit einen Beweis fiir das ernsthafte ameri- kanische Bestreben, neben allen anderen Forschungen auf dem Steinkohlengebiet auch die A ufbereitung laufend zu vervollkom m nen. Die Schutzrechte, die sich aus der Arbeit dieses Laboratorium s ableiten, w erden Eigentum des Institutes.

Sieberei.

Einige Bemerkungen zur w irtschaftlichen Bedeutung der Lesearbeit in England sind w eiter oben schon gebracht w orden. Die iiberaus hohen Kosten dieser Art der Sortierung w urden auch fiir die Vereinigten Staaten auf einer Fachtagung in Charleston, W est-V irginia1 hervor- gehoben. Es w urde dabei erw ahnt, daB trotz d er dam it verbundenen betrachtlichen Lóhne, die dic iiblichen Un- kosten d er mechanischen A ufbereitung erheblich iiber- steigen, die W irksam keit der Lesearbeit diejenige der mechanischen Sortierung durchaus nicht im m er-erreicht.

Die F órderung, an ihrer S tatt m ehr ais bisher maschinclle V erfahren einzusetzen, w ar das folgerichtige Ergebnis einer solchen Feststellung.

Aus dem W eichkohlengebiet des Staates Indiana wird berichtet, daB dort die Lesearbeit tro tz der Einfuhrung neuzeitlicher maschineller S ortierungsverfahren nacli wie vor grofie Bedeutung b esitzt5. Dic Lesebander, oft durch starkę Q uecksilberlam pen beleuchtet, bilden meist die obere w aagerechte F ortsetzung der Verladeb;inder. In ver- schiedenen Betrieben w urde eine Reihe von N euerungen ausprobiert; so stellte die Enos Coal Mining Co. bei einem Umbau ebenso wie die Sentry Coal M ining Co. bei einem sehr modernen Neubau Schiittellesetischc au f6, in die Sieb-

1 Coal Age 44 (1939):Nr. 6 S. 35.

- O luckauf 74 (193S) S. 1119.'

* Coal A ge 44 (1939) N r. 8 S. 351.

‘ Coal A ge 43 (1938) N r. 1 S. 95.

5 C oal Age 43 (193S) NrT12 S. 96.

« Coal A ge 43 (1938) N r. 5 S. 55.

(9)

13. Septem ber 1941 G l i i c k a u f 537

ermittelt, nach welchem V erfahren‘ die Staubbindung geschieht und welche Chemikalien dabei verwendet werden.

Es ergab sich, daB die Mehrzahl der , Betriebe ihre Kohle mit 01 besprengen, wahrend zum Frostfestmachen vorzugs- weise Kalziumchlorid angewendet wird. Andere Vcrfahren, wie die Behandlung mit yerfliissigtem Wachs, z. B. nach dem Waxolizing-Verfahren2, gewinnen aber an Boden.

84 o/o der befragten Gruben teilten mit, dali sie fiir die staubfestgemachte Kohle einen Aufschlag verlangen; da sich hierfiir aber noch keine einheitliche Regel durchgesetzt abteilungen zum E ntfernen des zerschlagenen Korns ein-

gelassen sind. Die ausgelesenen verwachsenen Stiicke werden in Indiana im allgemeinen weiter aufgeschlossen und dann zur Rohkohlenklassierung zuriickgegeben oder unm ittelbar in die W asche geschickt. Ais Zerkleinerungs- w erkzeuge sind Bradfordbrecher beliebt, senkrecht wir- kende N adelbrechcr, die sich dadurch auszeichnen, daB sie die verhaltnism aBig wenig feste Kohle geniigend zer- kleinern, aber den eingeschlossenen Schwefelkies grob genug lassen, um ihn durch Aussieben entfernen zu kónnen.

Abb. 2. Scheiben-Eisenausscheider von Klockner-Humboldt-Deutz.

In V erbindung mit Lese- oder Fórderbandcrn sieht Klockner-Humboldt-Deutz fiir das Aushalten yon Eisen- teilen aus feinkornigercm G ut einen pendelnd aufgehangten Scheiben-Eisenausscheider vor (Abb. 2). Die Anbringung erfolgt iiber d er Abw urfstelle des Bandes, weil dort der Kohlenstrom g u t aufgelockert und daher das Eisen besonders leicht erfaBbar ist.

Die W irksainkeit d er Scheiben wird noch dadurch er- lióht, daB die stark magnetisch erregten Scheiben die unter ihnen durchlaufende Kohlemnenge in schmale Teilstrome zerlegen. Die Umfangsgeschw indigkeit der Scheibenwalze entspricht dabei ungefahr der Geschwindigkeit des Kohlen- stromes kurz nach dem Abwurf, so daB stórende Stauungeu vermieden w erden. Durch die pendelnde Aufhangung der Scheibenwalzen wird einerseits eine einfache Einstellung der Entfernung des Scheidcrs von der Kohle und ander- seits ein Ausweichen ermoglicht, das erwimscht ist, falls dem H aufw erk einmal gróbere Frem dkorper beigemengt sein sollten.

W ahrend es bei den iiblichen Magnetscheidern der hier verw cndeten Art notw endig ist, von Zeit zu Zeit die an- gezogenen Eisenteilc von H and abzunehmen, hat man in der A ufbereitung des Stirrat-Schachtes Nr. 19 in Wcst- Virginien Schcider eingefuhrt, die das erfaBte Gut selbst- tiitig uMeder ab w e rfen ł. Wie Abb. 3 zeigt, sind die M agnete im Gabelsliick der Kohlenschurren eingebaut, wo die Pole mit einem Teil der BodenverschleiBpIatten in Verbindung stehen. Die VerschleiBplattenstucke sind ais Fallklappcn ausgebildet und w erden durch den zugefiihrten Strom so an die Schurre angepreflt, daB der dariiber hineilende Kohlenstrom ungehindert flieBen kann. Es zeigt sich in dieser A nordnung eine gewisse Ahnlichkeit mit dem elek­

trischen K ohlenklaubcr der Birtley Iron C o.2. Wird gegen Ende der Schicht der Strom abgeschaltet, so fallt die Klappe durch ihre eigene Schwere herab, und der gleich­

zeitig strom los gewrordene Magnet laBt dabei die angezogenen Eisenteilc durch die nun freigegebene Óffnung fallen. Die Abb. 4 und 5 zeigen zuerst dic Falltiir A geschlossen und dann geóffnet.

In Bezug auf die in den Staaten erstaunlich stark ver- breitete S taubbindung sind schon einige allgeineine Angaben gemacht worden. Aus der dort erwahnten U m frage3, die an eine gróBere Zahl von Gruben gerichtet war, sind an dieser Stelle noch etliche weitere Pui\kte hcrvorzuheben. So w urde durch diese MaBnahme noch

1 Coal Age 43 (I93S) N r. 4 S. 59.

- O luckauf 74 (1938) S. 1075.

s Coal A ge 44 (1939) N r. 10 S. 44.

Abb. 3.

Abb. 4.

hat, ist es erklarlich, daB einige der gróBten Bergbaugesell- schaften lieber von einem derartigen Oberpreis ganz ab- sehen. Frostfestgem achte Kohle crzielt im allgemeinen keine hoheren Erlóse, aber im Anthrazit-Bergbau, wo die meisten Gruben eine Staubbindung fiir iiberflussig halten, ist ein Zuschlag fiir derartige Kohle ublicher. Im Gebiet der Appalachen, im Mittelwesten und im Siidwesten betragt der Zuschlag fur staubfeste Kohle rd. 10 c/t, etliche Be­

triebe in Alabama und West-Virginien berechnen sich

1 Oluckauf 74 (1938) S. 1078.

= Coal Age 74 (1938) N r. 5 S. 59.

Abb. 5.

Abb. 3 - 5 . Magnetscheider amerikanischer Bauart.

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