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®er Slbenb bammert herauf; auf einfamer, gut gepaltener ©trape ftreben w ir unferem ßiele ju ; SBalb oor unS, SBalb ju unferen ©eiten.

®ie fintenbe ©onne trifft mit golbenem ©trat)! noep bie SBipfel ber mit ßapfen bicpt bepängten Sannen. Sn ben Spalern lagert fiep bereits weiper Kebel. StuS ber gerne tönt oertlingenbeS ©eläute ber peimwärtS jiepenben gerben. SDaS «Rep tritt »orfieptig, fcpeu auS bem Sicficpt; in ergreifenber SBeife fpriept auS bem ßiebe ber Sroffel abwecpfelnb tiefe tlage unb Subei ber Hoffnung. — Sa trifft ein anberer ©ang unfer Dpr; Wir fiepen laufepenb. Sa§ finb «Kenfcpenftimmen im gemifepten ©por; rein unb tiolt unb pell fiiprt ber ©opran bie «Kelobie; nur naep ©efüpl, funftloS unb boep parmonifcp bilbet ber Ult baju bie «Begleitung in ©epten unb Serben, unb eine einzige SRännerftimme giebt mit ®raft unb ©ieperpeit ben eiit=

fachen fparmonieen ©runb unb gülle. «Run unterfepeiben mir auep bie SejtesWorte, bie gleicp ben Sönen ber frifepen, walbigen Umgebung an=

gepapt finb:

„S e r Säger in bem grünen 2 M b 3Kup fneben feinen Aufenthalt;

© r ging in ben 2 M b ttJot»! pin unb per:

0b auep nicptl,

0 b auep niepts jn fuepen tnär."

Sept münbet ein fcpmaler «üöalbweg in bie ©trape, unb bie Sängerinnen, fräftige, gebrungene ©eftalten mit ber ßiepe auf bem «Rüden, bem ©tricU

*) 0uelte: g . ©üntper in Sop. äReperS: „S ie ißrooinä fmnnoöer". 2. Auf!. 1886.

12'“

ftrumpf in ber £>anb, i)oct>ge^ürät, ba§ @efict»t oom M entucfe umrahmt, fcfereiten fingenb über bie |jeerftrafee, um auf ber anberen ©eite auf ber gortfefeung beS engen 2öalbpfabe§ ju oerfcfewinbett. @§ finb §arjer

„Sfulturmäbcfeen" mit iferem ftuiturauffefeer, bie ifer Sagewert feinter fiel) feaben. Sie ftreben ber tute (Sßalbfeütte) ju, bie mitten im SBatbe, bort am ©nbe be§ SidicfetS für fie errietet ift Salb praffelt bas geuer auf bem £>erbe; ba§ SBaffer fiebet; gefcfeniiteneS ©rot, öutter unb Sümmel werben als gutfeaten beigegeben, unb ba§ einfaefje SJtafet ift bereitet. Sie

©lieber fernen fiefe nad)' bes SageS Arbeit ju r Etufee. Sie EJiäbcfeen t)er=

bergen in ber einen, ber Etuffefeer unb feine manntiefeen ©efeitfen in ber anberen ®öte.

Sie aufgefeenbe Sonne wedt fie ju neuer EIrbeit. EJian giei)t nätnlicfe bie ißftänsdjen für bie gorftfuitur in fogenannten ©aatfämpen, lichten

©teßen beS EBalbeS, bie an ben ©eiten twn mitteifeofeen ©tämmefeen gegen ben SBinb, burefe Umzäunung aber gegen SöiibfcEjaben gefcf)ü^t finb. §ier finb nun in 20— 40 cm ©ntferuung oon einanber feiefete g urren gezogen;

barin fefeiummert ber Sannenfame, ben man ben am beften entwidetten gapfen entnommen. Stuf brei bis fünf Safere feat baS ^fiänjcfeen in btefem Sannengarten feine Heimat, bis man baSfelbe mit einem EBurjel*

fnoüen bem 93oben entnimmt, um eS auf ben entfeoijten, oon ©töden unb ©tümpfen gefüuberteu ©teilen atgupfianjen unb jwar in Elbftänben oon 8,2 - 8,5 m. Sie ©injelpftanjung tjat jefet in aßen Seilen beS §arje§

©ingang gefunben unb baS ©infefeen oon ©iifcbiein ju je fünf unb fecfeS

@tüd, oon benen man nur bas (ebensträftigfte fielen liefe, oerbrängt. Ser Sannengarten, fowie bie Elnpflanäung (and) §ai ober ©efeonung genannt) ift jebeS Safer berartig oon ©raS, Sräutern unb E3iumen überwuefeert, bafe oon ben ¿arten ißflänjcfeen aufs erfte niefets ¿u fefeeu ift. Elur bem genau prüfenben ©tiefe werben bie Eieifeen ber frifefeen, fteinen giefetenquirte fiefet»

- bar, bie fiefe müfefam ber rafefe auffefeiefeenben Siacfebarn erweferen. §ier ift nun Arbeit genug für bie fiefetenbe, jätenbe grauenfeanb, mit beren |)iife fiefe bie ©tämmefeen fiegenb emporringen.

Sn 10, 15, 20 Saferen finb fie in bie $öfee gefefeoffen unb bie fefeweren, naefe abwärts gefefewungenen Stfte feaben fiefe naefe aßen ©eiten ber=

artig ausgebreitet, bafe jeber Elbftanb ¿wifefeen ben ©tämmen oerfefewunben ift; fie bitbeit eine „Sidung". Sie weitauSragenben, ftacfelidjten 5JLfte finb

©efeirm unb ©efeitb gegen jeben unberufenen ©inbringling, niefet blofe für ben ©tamm, fonbern auefe für bie Eiefemutter unb bie EBilbfau, bie unter folcfeem Sannenbunfei am tiebften ifer EBocfeenbett bereiten, wie ja and) EJieifter Eteinefe in berfelben feineg greoelS gruefet am ungeftörteften ge=

niefet. 3e ntefer bie ®äume emporwaefefen, um fo mefer benefemen fie ein=

anber Suft, Sicfet unb Eiaum, fo bafe ein Seil ifereS unteren StftwerfS bürr wirb. Eiun burefefefereitet ber gorftmann prüfenben SlugeS bie biefet*

gefefetoffenen Eteifeen feiner aufgefteßten Sataißone, baS Sürrfeoij befei»

tigenb, Schwächlinge au§ ber ffiront toeijenb, fo bah nun ber nötige 916=

ftanb gefhaffen unb au§ ber Sidung ein „©tongenort" geworben ift.

Sie Surhforftung wirb im Saufe ber 8at)re mehrmals wieberljolt, fo baff fdjliehlih fdjlanfe ©tämme mit fcfjwanfenber ®rone an ©teile be§ Sidid)t§

treten. 91 us bem ©tangenort ift ein „poper D rt" geworben; wie ®rena=

biere in 5Reip unb ©lieb reden fiep bie Sannen; fein rafcfjelnbeS Sau6 unterbridEjt bie ernfte ©title, iein 53eerengefträud) tjemmt unfere ©dritte, Wenn w ir eintreten in bie riefigen, ernften ©äuiengänge; Wie auf glattem Parfett gleitet ber guf? über bie Pabelmatten, unb bie 93ruft atmet in tiefen ¿fügen ben ^jarjbuft, welken bie Saufenbe gleich Serben aufgefebter Sriebe auSftrömen.

b. Ser Slöljler.

3m 0beri)arje ift ber heiler noch nicht ju r ©ettenijeit geworben, ift hoch bafelbft bie „Sunft" be§ ßoplenbrennenS jum Vorteil be§ §anbwerf§

in manchen gamilien erblich; benn nach töhferfprichwort muh ein redjter

®öi)lermeifter ben ©tufengang ber SluSbilbung öom £>aijungen burch ben

©etjilfen !üdenlo§ unb in oieljä^riger Übung burhgemacpt hai,etH unö wo tonnte er biefe Schulung oon frühefter 3ugenb auf leichter empfangen als beim Sater unb ©rofwater? Suchen w ir ihn auf an feiner 2Serf=

ftatt, bem SDieiler!

ÜJfit Porfidit w ill bie ßofflftätte gewählt fein. Sie muh bie bequeme Anfuhr beS §olje§, bie leiste 9lbfuf)r ber Kopien geftatten; ba w ill ber Oorperrfcpenbe ©trich bes SßinbeS, fowie ber Untergrunb ebenfo genau beobachtet fein. TOcpt fcpon jebe leidjt ju ebnenbe gläd)e ift ju r 9ln=

läge oon Söteilern geeignet; Ware ihr Poben feuchter Sepm, fo „friht er juoiel Sohlen"; wäre er felfig, fo würbe ber fpoüftoh „ju Ijitäig brennen".

3ft bie rechte ©teile gefunben, fo wirb ber Olafen abgeftodjen, ber Poben geebnet unb feftgeftampft, bodt) fo, bah nach ber SJiitte ju eine geringe Steigung oon 15—20 cm (ber fogenannte Anlauf) bemerflich wirb. Sie ÄreiSform ber ©runbfläcpe wirb baburch erhielt, bah ber Pieifter eine 4— 5 m lange ©tauge als £albmeffer eines Greifes anfieht, beffen ßentrum ber ©ehilfe barftetlt; er hält baS eine ©nbe beS ^albmefferS in ber §anb, mit beffen anberem (änbe ber Pieifter bie Peripherie gepenb umfchreibt unb abpflödt.

SaS nächfte ©efchäft ift nun baS „Piepten", ber Ütufbau beS Piet=

ler§. 3n ber Ptitte beS ßreifeS werben jwei Pfähle (öuanbelpfäpte), ^ ein grober unb ein Heiner, dngefdjlagen; ber ßwifcpenraum gwifcpen beiben (etwa 30 cm) ift beftimmt, eine 2frt Suftgang ober (äffe ju bilben unb Wirb teilweife mit leicht brennenben §oljfplittern auSgefiillt. Sie Ifufuhr Oon Suft ju jener (äffe erfolgt aber auch 0on UIlten burd) einen wagreihten Sanal, ben man nicht etwa auSgra6t, fonbern baburd) erhält, bah wan

einen Harten Snüppel non jenen jtuet Quanbelpfäi)ten au§ tn ber SRify tung eines SabiuS legt unb it)n beim 2Bad)fen beS Aufbaues tn ftd) gleicbbleibenber Sid)tung immer metjr nach oufeen jie^t. Um bie Scittel»

pfähle herum werben nun bie Sdjeite in faft jenfredjter Sage ganj bt^t aufgeftellt; auf biefer erften Sage baut ficf) eine ¿weite, auf btefer etne bntte u. f. w. auf, bi§ ber ganje Sau einem Sugeiabfd)nitt ober abgeftufden Segel gleicht Sa um bie Sufteffe in ber Stitte baS geuer am ftärtften brennt unb bie in unmittelbarer Sähe ftetjenben Scheite eine ¿u mürbe, Keine ßoUfohie geben, fo wirb bort nur minberwertigeS fpotj emgefe|t. £>at ber SöMer nun auch bl6 Süden unb Su3en „befchmalt", b. h- nut bunnen tftdien oerftopft, fo fann bie Strbeit in bie nächfte Stufe ber (SntwtcteLung treten- ber Steiler fann bebedt werben. ©S gefchie£)t bieS mit Sannen»

¿weigen Saub, Safen ober SfooS, Welche baS Unterließ barfteüen oon einer Side, bah man baS ©djeittjolg nicht hinburchfühlt. Sun belommt ber Steiler noch einen Oberrod, auS einer Schicht üon ©rbe unb Sohlen»

ftaub, bie, je weiter nad) unten, um fo ftarter wirb. Sefet ergreift ber Steifter ben „Schuh“ , ein an beiben ©nben gefpaiteneS Stüd $ olj. ^n bie eine Spalte Hemmt er ein mit fparj gefülltes Stüd Saumrinbe, baS er enhünbet, währenb er baS anbere ©nbe beS Schuhes an ber Slopfftange befeftigt unb ben Sranb burd) bie Bngeffe auf ble Iei^ t ^¿ünblidjen Spane

in ber Stitte ipnabläht. , , , = „ .

St ehr als bie bisher beschriebene S:fc>ätTgfeit oerlangt baS „Jtegteren beS brennenben SteilerS bie ganje Sunft unb Erfahrung beS SteifterS.

®in weihgrauer fRauch fteigt üon bem §oljftoh nach oben; baS geuer bringt in ber Sufteffe herauf unb erreicht am ¿weiten Sage bie Umhüllung. 3e£t gilt es, Buglöcher ober „-Räume“ in ben Stantel ¿u ftedjen, bamit bte ©lut üon ber Peripherie nach ber Stitte ¿u üorbringe. Pefonbere Sorgfalt er»

forbert baS lufftetlen ber „2Sinbfd)auer“ (2Sinbid)ut3 auS '-Brettern, Sannen»

¿weigen ic.), um bie Stamme, bie bem 32311106 entgegenetit, ntd)t ¿u lange nach einer Sichtung wirleu ¿u laffen.

guten eigenartigen «nblid gewährt ber glutauSljauchenbe Steiler bet Sacht; an bie ©eftalten ber Störchen erinnert bann ber im roten Schetne hantierenbe Steifter, ber Buglöcher flicht, bie 2Sinbfd)auer orbnet ber bte Slopfftange in ber fpanb, feinen Steg (einen Salten mtt eingerittenen Stufen) halb hier, halb bort anlegt, ben Steiler erflettert, ben Stantel an einer Stelle abidjaufelt, bie Sohle im Innern nieberftöht, neues $ol§ tn ben entftanbenen §ohlraum fchiittet unb bann eiligft bie fpaube wieber fAlieht, bamit ihm bie auflohenbe flamme nicht gar ¿u oiel Sohlen ¿u Slfche oerbrenne. Uldjt bis ¿ehn Sage, ja bei hartem (¡ü’öif btS oieneljn Sage ift bie ununterbrochene Uufmertfamteit oon Steifter ober

©efelle bei Sag ober Sacht erforberlich- B ^a t ber ^aud) anfangs grau fpäter blau gleichmähig burch bie gefamte Umfleibung entweicht, ift bie Arbeit gering, bie SluSficht auf gute, fefte Sohlen begrünbet; anberS

fteijt jebocE) bie ©adje, wenn bie glömme an einzelnen ©teilen bie §aube jprengt, burdjbridjt unb ber Stand) feuerfarbig auSfieljt; ba gilt’S ju eilen, unb mit Siopfftange unb iRafenftiicien ben ©d)aben ju beffern. SBenn am fünften ober fedjften Sage ber Stand) in blauer garbe erfdjeint, fo ift bieS ein geidjen, baf) bie ^oljmaffe glüpenb ift unb bie „Kopien garen",

©od) nod) ift bie fftutjegeit für ben Söller nid)t gefommen; benn ber Leiter mu§ „a b g e tü i)It" merben, inbem bie glüijenbe Sede ftreifenmeife ab*

genommen, auSgebreitet, mit frifdjer ©rbe bermifd)t unb wieber aufgelegt mirb. ©rft am ¿ernten, bejte. oierjetjnten Sage ift bie 2Xbiiii)iung^ foweit borgefdjritten, bafj baS „SluSiaben" erfolgen fann. Sn biden ^oljfdpdjen, Welcfje ben gufe gegen bie auSgeftrafjite £i§e fd)ü|en, rüdt er beni SOteiier ju Seibe, entfernt an oerfepiebenen Steden ben tötantel unb t)olt mit bem

£>afen ungefäi» fedjS Sarrentabungen Sollen IjerauS, bie entmeber burd) blo&e 2BärmeauSftrai)iung auf ber Soi)Iftätte ober burd) 93egie|en mit Söaffer erlalten. SBätjrenb er biefe fedjs Darren abfäfjrt, nutfi ber SRantei wieber gefd)Ioffen merben, bamit ber EDteiler niefjt nochmals burd) Suftjutritt in

©tut gerate. Sft ber äReiier auSgelaben, fo fcfjreitet man ju einer forg=

faltigen SluSlefe ber Sorten nad) üier unb mef)r ©orten, öon benen bte fdjwerften, ijedfiingenben, mattfdjraaräen mit ftat)Ibtauen gieden bie wert»

oodften finb.

®ie 2lbfuf)r nad) ben SSerfanbpIä^en erfolgt in einfpünnigen, s»et=

rührigen Darren, bie anftatt beS SaftenS einen Sorb befipen, ber fidj burd) Spüren nad) unten öffnen läfet. Sie Soi)Ienbeförberung gehört bon jefjer ju ben gefäf)riid)ften SSerridjtungen beS SöljierwefenS, ba eine einzige glimmenbe Sof)Ie bie ganje Sabung entjünben !ann, unb weil ferner bie SBege furchtbar fteil unb fdjmai finb. 2In bem Darren ift leine Stabbremfe anjubringen, jebenfadS weit ben .öoijadjfen baburci) juüiel jugemntet unb fobann, weil bie Saft baS oiptepin nid)t ftarte ißferb ju «oben brüden Würbe. $öd)ftenS ein nacfjfdjteppenbeS, mit Srbe befeuertes Steifigbünbel lonnte als §etnmung üerwenbet werben, unb bie ©djwierigfeit ber Sijal»

fatjrt nod) öermei)renb trat ber Umftanb i)tnju, bafj ein guijrmann oft brei Ijintereinanber faprenbe Sarren ju beaitffid)tigen t)atte.

®er Sötjter ift ein tjatber üöalbmenfd). Sa feine SIrbeit im Sommer itjn jeben Sag in Slnfprudf nimmt, — benn wäijrenb ber eine SDteiler aus»

geloben wirb, fteijen bereits anbere im 93ranbe, — fo gelangt er nur bei äuferft mistigen (Sreigniffen ju r Süotjnftätte ber Sorf genoffen unb erfährt im übrigen oon bem @ange ber Söelt nur burd) bie ^auSfrau, ^ bie if)n wödjentlidj einmal mit ben nötigen StaljrungSmitteln öerforgt. ©eine Söte ift aus gidjtenftangen gebilbet, bie er treisförmig in bie ©rbe rammt unb oben jufammenbinbet. Siefen Segel berfdjalt er aufjen mit Saumrinbe unb öerftopft bie gugen innen mit ©troE). Sn ber SÜtitte ber 2BaIb=

t)erberge brennt baS ewige geuer; linfS unb redjtS oom ©ingange ftetjen einige oerfcpiiefibare ©djränfdjen mit Vorräten; bie 23ant ju r Stedjten beS

geuerg ift ber @i£ beg äJMfterg, bie iitifS gehört bem ©ehilfen, Währenb ber Söijierjunge itt ben §inbergrunb öerwiefen ift. SDie Sacptwadjen finb ftreng geregelt. SBie bie Sewoljner ber Äöte nicht gemeinfrfjaftlidE) rul)en fönnen, fo föniten fie aud) feljr feiten miteinanber bie breimal täglich wieberiefjrenbe Srotfcljeibenfuppe öerjepren; l)öd)ften§ bah ipnett einer ber treuen, §ottigen ©efäprten ©efeflfdjaft leiftet. 3n alter Seit rief bie „|jiße=

biße" bie ©enoffen besfelben Sejirfg bei broljenber ©efaljr jufammen; bie=

felbe beftanb aug einem jwifdjen jwei Saumen in ber ©chwebe pängenben Sudjenbrett, worauf ein .goljljammer auffdE)lug; bieg Sllarmfignal ift jebod) gegenwärtig laum noch ju l)5ren.

c. $>cr

@g wirb grüljling in ben ffatjbergen; bie ©oitne ledt ben ©djnec oon ben Sergegpängen, unb bie Sergwiefen bebeden fid) mit bem erften

©riin. ©obalb nun lolfnenbe SBeibe oorpanben ift, tritt ber § ir t in Stf)ätigieit; jeben Siorgen, wenn bie Stauperlen tiom frifcf)en ©rafe üer*

fdjwunben finb, ertönt auf ben ©tragen beg Sergftäbtdjeng bag mastige Äupferljorn. ÜJZadj tiefem Sltemjuge fefct er eg an bie Sippen, ben 5Jon fo lange al§ möglich augfjaltenb, unb ein», aud) jweimal tönt’g wieber»

Ijaßenb burd) ba» Örtchen unb jwar jeben Stag oom 3Jtai big SDiartini.

Sffiäljrenb in ben ©tätlen nun feine ^Pftegebcföijlencn geglättet unb loS=

gebunben werben, muftern w ir unfern SJtann mit bem fpifttjorn. @iit fcpwarjer Seinwanbfittet fdjlägt feine Seuben; bie Unterglieber finb burd) HeiDfame graue ©amafdjen itmijüüt; ein breitirempiger fdjwarjer fput ift iijm ©onnen» unb 9iegenfd)irm gugteicf); ein langer fpirtenftab ohne © riff ift ifjm ©ticfse, Sergftod unb Seitftab; ein fdjarfeg Seil, beffen ©djneibe mit einem gutteral umgeben ift, hängt an feiner ©eite, bamit ben Stieren, bie fid) mit ben Römern im ©eftrüpp ober mit ben güfkn im Sßurjel»

gefleckt oerwidelt ^aben, fpilfe gebracht werben fann. ®er jufammen»

geroßte Seberriemen, ben er trägt, ift gewiffermafsen fein Saffo, fofern er wiberfpenftige Stiere bamit einfängt, wätjrenb bag fdjarfe üJteffer im ßöcfjer baju beftimmt ift, bag @d)lad)ten üentnglüdter Stiere ju erleichtern. @in jottiger §unb i)tlft il)m bei 21u§übung feineg SDienfteg. ©eine ©ehilfen,

^necpt uitb 3unge, finb feine Slbbilber, nur bah bag Seil an iprer ©eite fehlt. Ster fpirt im Dberparj weicht wefentlich ab oon jenen ärmlichen

©eftalten, bie auf unfern SDörfern jum guten Seil beg ^irtenamteg walten, gewöhnlich al§ @ntfd)äbigung an bie ©emeinbe, ber fie ju r Saft faßen.

SDer § ir t im Dberljarj ift, wie fd)on feine Reibung augweift, ein woi)l=

beftaßter Sflann, nidt»t feiten @runb= unb ©aftpofg», augnahmglog aber felbft Siehbefi^er; ihm liegt nicht blofs bag JBeiben, fonbern auch bie Süd)»

tung ob, unb er fud)t eg feinen ©tanbeggenoffen in ber ©rjielung rein»

raffiger, fräftiger Siere juoorjuthun.

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